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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 14.11.1894
Umfang: 4
und Tag ein große« Fragezeichen zum Himmel, das den Diplomaten oft recht arges Kopfzerbrechen machte.? Durch den Tod deS Czaren scheint es nun jäh -aus der Welt geschafft zu sein. Die Diplomaten stecken die Köpfe zusammen und commenlireu. glossiren, Paraphrasiren jene wenige« Worte, welche der Czar Nikolaus an den Fürsten Ferdinand gerichtet. „Au den Fürsten Ferdinand' — ho lautet die Acresse dieser lakonischen Depesche, div den Stoss zu so laugathmiger Erörterung geboten hat. Der Czar hat sich beim

Fürsten von Bulgarien beoankt unv hat den „Koburger' als Bulgaren an- crkanut; Nikolaus II. hat Ferdinand I. als Vertreter deS bulgarischen Volkes gellen lassen. Diese beiden Depeschen, das Beileidstelegramm Bulgariens und das Antworttelegramm Rußlands, sind der Beginn einer neue» »lera in der europäischen Politik; ein Fragezeichen, das schon ost den Frieden in Frage ge stellt, verschwindet. Noch ist zwar die offizielle, die sormelle Anerkennung des Fürsten Ferdinand nicht erfolgt; allein der erste

, da Alexander III. aus dem Leben ge schieden war, hatte Butgarien, halte Fürst Ferdinand den unversöhnlichsten, den starrsten Gegner verloren. Ein neuer Czar ist ein neues Rußland. Dem neuen Czaren sprach Fürst Ferdinand ecelmüthig all die Un bilden, all die Ungerechtigkeiten des alten Czaren vergessend, die Theilnahme des bulgarischen Volkes aus. Er konnte, durste und mußte diesen Schritt thu»; es war menschlich gut und politisch klug ge handelt. Der Sohn hatte ja keinen Theil gehabt an den Werken

seines Vaters, und hier bot sich vielleicht die Gelegenheit, mit einem Hiebe das Näthiel ,u lösen. Das Zauberwort ward vielleicht gefunden, der Sesam, vor dem sich Rußlands Felsenherz öffnen würde. Und wirklich, es gelang. Der neue Czar ist ein neues Rußland. Bulgarien gegenüber hat sich die Wahrheit diese« -Spruche« bewährt. Der Sohn folgt hier nicht den Pkat»n, die sein Bater ihm ge wiesen, und ohne Zögern schlägt er in die Hand ein, die ihm Bulgarien reicht. Fürst Ferdinand von Bulgarien mag

aber mit Stolz uud Genugthuung, zurückblicken auf die langen^ mühevollen und schweren Käinpse, die er zu bestehen hatte, bis ihm endlich der entscheidende Erfolg zu Theil wurde. Wie hat sich das Prestige Bulgariens wie hat sich das Ausehcu des Fürsten gehoben seit jenen Tagen, da Fürst Ferdinand heimlich und ver^ stöhlen aus Schloß Ebenthal nach Sophia eilte, sich oort eine Krone zu gewinnen! Nicht ans blutigem Schlachtfelde, nicht im Streit der Völker mußte er um die Herrschast kämpsen. Es galt, Schwereres

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.07.1890
Umfang: 4
« nehmen in «»,» enkgegendieAnnonc^vurea»» jMdviMftr IMimg. M?4lMw. H. Schaleß. I. U>ann«b«rg. LudwIgSana »«.MsrMSkern. In den Ham>tftädt»n Leittsiv» land«: Haasensteiw » vogte», R. Mols»» <0.«. E» IoWa«» 6nd »»h»n»w ZU M. Wontag, den Z8. I«k MSS Abdankungs-Heruchte. I-. Wenn die Fürsten auf Reisen gehen, haben die politischen Klatschbasen zu thun. Das muß jetzt der Fürst von Bulgarien erfahren, wie eS vor ihm so manch anderer Machthaber inne wer den mußtet Fürst Ferdinand steht- heute im Mittelpunkte

, daß die Reise des Fürsten Ferdinand ein Borspiel bedeutet zu einer Umwälzuug in Bul garien. Die Familie Coburg, so behaupten die politischen Klatschbasen, sei zur Einficht gekommen, daß die Passion des Prinzen Ferdinand, regie render Fürst zu sein, viel zu kostspielig, ja un erschwinglich auf die Dauer für die Familie der Coburger sei, uud man wolle nun den Fürsten Ferdinand bestimmen, freiwillig auf den Thron und all die damit verbundenen Annehmlichkeiten und Unannehmlichkeiten zu verzichten

in Bulgarien eine Hammelskeule besser zuzubereiteu verstehe, als in eine« böhmischen Kurorte ein Wiener Schnitzel. Drehte sich aber die Unterhaltung um eruste Dinge, so kann nur das Sein oder Nicht sein, das heißt die Rückkehr oder die Entsagung auf den bulgarischen Thron das Thema der Unterhaltung zwischen dem Besucher und dem Heimgesuchte« gewesen sein. Und daran knüpfeu sich Erwägungen schwer wiegendster Art . . . Fürst Ferdinand wird froh sein, wenn es stch wieder ans dem Gebiete der Politik zu regen

lasse, geopfert zu werden. Freilich versuchen die Orleauiste» jetzt wieder in ein anderes Fahrwasser einzulenken, nachdem dieselben zur Erkenntniß gekommen, daß sie mit den Abmahnungen an die Adresse deS Fürsten Ferdinand nur stch selbst blamirt haben. Legt man aber alledem. was in den letzten Tagen über den Fürsten Ferdinand uud sein Land geschrieben wurde, keine große Bedeutung bei, so darf man stch doch nicht verhehlen, daß der Fürst in keiner beneidenswertheu Lage stch befindet. Die bulgarischen

Minister dünken sich eben übermächtig und setzen ihren Willen durch, auch wenn die bessere Ueberzeugung gegen ihre Auffassung der Sachlage spricht. So lange Fürst Ferdinand nicht von den Mächten anerkannt ist. bleibt er ein Regent von Gnaden seiner Minister. Dieser peinliches Situation ein Ende zu machen, darauf läuft das. Bestreben des Fürsten Ferdi- uand hinaus. Die einflußreichen Verwandten sollen und werden stch für seine Anerkennung verwenden, wo nur immer ein gutes Wort zweck dienlich

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Seite 2 von 4
Datum: 05.02.1896
Umfang: 4
N». ZS. „B^ncr Zeituug (SüdHroier Tagblatt)^. Mittwoch, den 5. Febr. L3W Der Coburger in Nöthen. Zn dcn politischen Kreisen Wiens gibt es heute nur den einen vorherrschenden Gesprächsgegenstand: Prinz Ferdinand von Coburg. Seine Lage ist die denkbar peinlichste. Er steckt wie in einem Schraubstocke eingeklemmt zwischen den zwei Versprechungen, die er gegeben und deren Erlassung von einer der beiden Seiten er mit fieberhaftem Eifer, aber ganz und gar vergeblich versucht

des keimn Prinzen Boris, der gerade setzt zwei Zahre alt gewor den ist, vor allem die diplomatischen Geister, die Frage: Webhalb ist Prinz Ferdinand überhaupt nach Rom gegangen, um den Papst zu befragen, ob der Abfall vom katholischen Glauben erlaubt sei oder nicht? Ein Mitglied deö Wiener diplomatischen Korps, welches gewohnt ist, seiue Weisheit in da« bescheidene Gewand kleiner Scherze zu kleiden, soll gesagt haben, Prinz Ferdinand komme ihm so vor wie der Reisende in den „Fliegenden Blättern

', der beim Eintritt in einen Saal gefragt habe, ob hier das Rauchen gestattet sei. Die Antwort habe gelautet: „Wer danach fragt, für Orden ist eS nicht gestaltet!' Da man nun nicht annehmen kann, Prinz Ferdinand und seine nächsten Nathgeber seien nicht klug genug gewesen, um daS Ergebnis ihrer Anfrage nicht im vorhinein zu errathen, so zerbrich! man sich dcn Kopf, wieso es zur persönlichen Einholung des neuerlichen Bescheides kommen konnte. E« gibt Personen, welche dahinter eine weiter blickende

politische Intrigue der vatikanischen Diplomatie vcrmnthen, wie sie dem Kardinal-Staatssekretär Nampolla immerhin zu zumuthen ist. Vielleicht wurde dem Prinzen Ferdinand ein günstiger Erfolg einer persönlich vorgebrachten Bitte als nicht ausgeschlossen hingestellt, um dem Dreibünde eine Unannehm lichkeit, Rußland aber einen Dienst zu erweisen. Wenn sich Prinz Ferdinand nun durch das Wort des Papstes abhalten läßt, da« gegebene Umtaufversprechen zu erfüllen, so wird die russische Partei in Bulgarien

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Seite 3 von 4
Datum: 12.04.1866
Umfang: 4
^« ,u^HMtiiZwgebäüden, von Kirchhöfen^ dann die Anschaffung der Kirchenparamente, Einrichtungen Alld Erfordern! sse»yafSauf-Ansuchen des kirchlichen Psründoers oder der Concurrenzpflichtigen die poli- Ordinariate und dem Landes-Ausschusse zu ent scheiden.' Wien, am 16. März 1866. Franz Joseph m. x. Belcreoi w. p. Auf Allerhöchste Anordnung: Bernhard Ritter v. Meyer m. x. Feuilleton. Der letzte deutsche Landgraf. Am 24. März d. I. schied der letzte deutsche Land graf, Ferdinand von Hessen-Homburg, der jüngste

von fünf Brüdern, die sämmtlich nacheinander das kleine Land beherrschten, weil sie sämmtlich ohne männ liche Nachkommenschaft starben. Der älteste war Frie drich IV. (f 1329), dann folgte Ludwig (f 1339)> bis zu seinem Regierungsantritt preußischer Generat der Infanterie , diesem Philipp (^ 1345), bis zum Regierungsantritt österreichischer Feldzeugmeister, die sem Gustav (-s- 1843), und endlich Ferdinand,. der jetzt kinderlos Gestorbene , so daß das. kleine deutsche souveräne Land,, welches eigentlich

nur durch seine Spietbank eine, wenn auch traurige, Berühmtheit er langt hat, an das Großherzogthum Hesseu-Darmstadt fällt. Außer dieser Spielbank zeichnete sich die Land grafschaft Hessen-Homburg auch noch dadurch in eigen thümlicher Weise aus, daß sie der einzige deutsche Staat war, der keine landständische Verfassung besaß. Er hatte eine solche in den - Stürmen des Jahres 1848 allerdings errungen, und sie war am 3. Jan. 1850 auch rechtskräftig publicirt worden; allein der Landgraf Ferdinand

bekümmerte sich der Land graf Ferdinand um das Spiel, welches seinen „Unter thanen' bei harter Strafe verboten war, sonst gar nicht. Er betrat niemals den Spielsaal, wie er denn überhaupt ein sehr eigenthümliches Leben führte, wel ches ihn als eine Art Sonderling erscheinen ließ. Die Ursache, dazu führt man aus eine unglückliche Liebe zurück. Man erzählt: er habe sich ums Jahr 181? zu gleicher Zeit mit seinem Bruder Gustav um die Hand der Prinzessin Lonise, Tochter ves Erb prinzen Friedrich von Anhalt

nicht einfacher und — wir möchten sagen — incomsortabler wohnen als hier ein deutscher Souverän. Das ehen beschrie bene Logis war jahraus jahrein der Aufenthalt des Landgrafen Ferdinand, der daselbst keine andere mensch liche Seele um sich hatte, als einen Bedienten, dessen Functiönen die gewöhnlichen eines Officiersburschen waren. Denn auch in seiner Kleidung erschien der alte Herr, der nach dem Mißglücken seiner ersten Brautwerbung stets Junggeselle geblieben und Hage stolz geworden war, als eme Art

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Seite 3 von 4
Datum: 08.07.1875
Umfang: 4
eingerissen, was zur Folge hatte, daS Hof und Regierung die jetzige Landeshauptstadt verließen und 5 Königinn:«, sämmtlich Töchter Königs Ferdinand I. I., nach Bozen kamen. Im Jahre 1423 war auf Anordnung des Herzogs Friedrich ein Landtag nach Bozen ausgeschrieben, um Unterstützung gegen Wilhelm und Ulrich von Starken« berg zu erlangen. Obwohl die Begebenheiten, welche sich an jene Fehde knüpften, als bekannt vorauSgc« setzt werden dürfen, scheint eS uns dennoch am Platze

nach auf seine Hirrschast Se« gonzano begeben, während welcher Zeit bis zum Ein treffen des beurlaubten BezirkScommissär Baron Hum- bracht der gestern von Meran hier eingetroffenen Bezirks. Commissär Bigil Äofler die AmtSleitung der ?. k. BezirkShSuptmaunschaft Bozen übernehmen wird. (Requiem.) Für weiland Sr. Majestät den Kaiser Ferdinand wurde heute in der Stadtpfarrkirche ein feierliches Requiem abgehalten, dem die k. k. Beam- ten, der Stadtmagistrat, die Gemeindevorstände von Zwölsmalgreien daS lSbl. OssizierSchor

und viel an dächtiges Volk beiwohnte. Vom Magistratsgebäude und dem städtischen Schulhause am JohannSplatze wehen seit früher M rgenstuvde Trauerslaggen. (Ferdinand'S Monument.) Man beabsichtigt, in Prag dem Kaiser Ferdinand im äußern Burghof auf dem Hradschin ein Monument zu setzen. Die Alt- czechen wollen die Einleitung der Subscription in die Hand nehmen, um damit Demonstrationen zu ver binden. Ein Comit6 ist bereits eingesetzt, um den bezüglichen Aufruf auszuarbeiten. (DaS Vermögen des Kaisers Ferdinand

.) Der Betrag der Erbschaft nach dem verstorbenen Kaiier Ferdinand dürfte — wie dem „P. Ll.' geschrieben wird — mit 15t) Millionen eher zu niedrig als zu hoch angegeben sein. Die Güter des „alten Kaisers' waren in den letzten 25 Jahren aus das Doppelte, ja Dreifache ihres Werthe» durch die ausgezeichnete und musterhafte Bewirthschoflung derselben gestiegen, wozu noch der Umstand komm», daß all die groß» artigen Steinkohlenreviere im Centrum Böhmens — man braucht nur Kladno uod Buschtiehrad zu nen nen

« Inanspruchnahme des kais-rlichen Vermögens fällt in die Zeit der Gründung deS mexikanischen Kaiserreichs. Kaiser Ferdinand war es, de dem unglücklichen Kaiser Max. nachdem er ihn vor der Annahme jenes gleis senden DiidcmS vergebens gewarnt, dennoch eine ganz bedeutende Summe für sein Auftreten in jenem fernen Lande, die man seinerzeit mit fünf Millionen bezifferte, zur Verfügung stellte.' (Kronprinz Rndolph und Erzherzogin Gisela.) Ein Wiener Korrespondent der „KarlSr. Ztg.' erzählt: Der deutsche Kaiser

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Seite 3 von 4
Datum: 02.10.1872
Umfang: 4
-durchdie- sen Umstand ganz besonder» bemertenSwerth find. So z. B. übt Kaiser Rudolf folgende poetisch ver klärte Kritik über sein HauS: Da» ist »er Fluch von unserem edlen >>iil5, Auf halbem Wege und zu halber That, Mit hilbm Mitteln zauderhast zu streben. mn ergreifender und beredter Protest gegen bigot te« Unwesen, da« die Macht mißbraucht, welche« ihm die Verwandtschaft mit dem Throne leiht, wird dem Erzherzog Ferdinand zugeschleudert: Ferdinand. In Steiermaik mindestens, in Krain und Kärnten

Ist ausgetilgt der Keim der Keyerei. An einem Tag auf süistllchen Befehl Bekehrten stch an sechstausend Seelen Und zwanzigtausend wandern itüchtig aus. R » volf. Unv zwanflgtausend waaveru flüchtig au»? Mit Weib und .Kind? Die Nach« find ,>hr kühl. Ferdinand. Durch Drangsal, Herr, und Schmer; erzieht uns Hsic. Rudolf. Und da« im selben Auqeablick, wo Du? Die Sachsensllrstin freist, die Pritestantnr? Ferdinand. Ävlt gab mir Kraft, die Neigung zu besteqen. Wenn Ihr'« erlaubt, so stek' ick ab von ihr Uno werbe

. Und an einer anderen Stelle wieder mahnt der kaiserliche Ohm denselben Neffen Ferdinand: Rudolf. Freund, Du glaubst Dich stark und bist es auch, Vor Allem, wenn D» meinst, für Nott zu streiten. Sei's qleicherweis auch sonst und stark, nicht hart! Was Dir als Höchstes gilt, die Ueberzeugung, Acht' ste in Andern auch, ste ist v»n Gott. . . . Im Gespräch des Kaisers mit den Wortführer» der böhmischen Stände fallen folgende Worte: Rudolf. Mißtraut ihr mir? Wortführer. Nicht Tuch. Herr Kaiser. Dem Einfluß aber »oa Madrid

und Rom. R ud o l f. Hiitt' ich gehört auf da», was dorther tont, Wär' längst getilgt die Lehre sammt den Schülern. Der Erzherzog Ferdinand schilt die sträfliche Lauheit des Cardinals : Ist nicht halb Oesterreich schon protestantisch. Mit Keyern nicht besetzt ein jeglich Amt? Die kohe Schule, deren Rektor Ihr, Ertönt »on Worten frecher Kirchealeugner. worauf der Cardinal erwidert: Wir suchen Wissen bei der Wissenschaft, Der Glaub« wird gelehrt von gläub'gen Meistern. Und gar zuletzt die im Drama

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Seite 1 von 8
Datum: 19.12.1891
Umfang: 8
bekundet und der Wahrheit nicht immer die Ehre gegeben; überdies fand Chadourne auch noch Zeit, mit Persönlichkeiten in Bulgarien poli tisch: Diskussionen zu führen, eine Thätigkeit, welche die Regierung des Fürsten Ferdinand als Wühlereien gegen die bestehende Ordnung bezeich net, wie sie demr überhaupt der Anficht ist, daß Herrn Chadonrne's Hauptbeschäftigung eigentlich die Organisation einer Nmstnrzbewegung gewesen sei. Was Wunder, daß der energische Stambnlow den Mann los zu bekommen suchte

Ferdinand wird zum Besten gegeben: als das schwerste Vergehen gegen die politische Sitte, gegen die bestehenden Verträge und — natürlich — gegen Rußland wird ange führt, daß Fürst Ferdinand Münzen mit seinem Bildnisse prägen läßt; das ist schrecklich! Die französische Presse wird den Fürsten Ferdinand aber doch nicht stürzen; es sei denn, daß sie eine kleine Armee von Zeitungskorrespondenten mit den Fähigkeiten und der Verwendbarkeit des aus gewiesenen Chadourne nach Bulgarien schickt. Aber wer weiß

ihm der Vizepräsident den Ordnungsruf, zugleich auch wegen einer früher von Gregr gemachten Aeuße rung, die Königswahl im Jahre 1526 wäre an ders ausgefallen, hätten die Vorfahren die Miß handlung der Sprache und Nationalität voraus gesehen. bekanntlich kam Böhmen im Jahre 152S, nachdem König Ludwig in der Schlacht bei Mo- hacz gefallen war, an den von dm Ständen er wählten Gemahl von Ludwigs Schwester, den Erzherzog Ludwig Ferdinand von Oesterreich, den späteren Kaiser Ferdinand l.) Gregr schloß unter lautem

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Seite 2 von 4
Datum: 04.03.1872
Umfang: 4
früherer Tage, eö war ihm der -schönste ÄewSlS, daß er. glicht, unendlich geliebt wurde. ! .»Mathilde/ Mte er.leise und innig. ^ „Der Name klingt schön, Ferdinand, wie ein- Mai chm aus,.meiner Kinderzeit,' entgegnen Schwester . ihm.. ,nähex tretend, „Ich wvlllii, ich hätte nie den Namen, vog Deinen Lippen ausLesprochen, entbehren dürfen. Aber ich danke Dir Ferdinand, daß Du noch eir.mal kommst, dann wird's wohl Frieden werden hier drinnen in dem unruhigen Herzen, dann- kann, ich vielleicht sterben

.' > „O Mathilde, warum hat Alles so kommen müs-^ sen?' jammerte er, ihre- mageren Hände, ergreifend, und sie fest in die scinjyca pressend., ^ ! „Ich weiß es nicht, Ferdinand, ich weiß nicht, was - Wir so Schweres verbrochen haben. Ferdinand, wenn z ich die ärgste Verbreckerin -gewesea wäre, ich Hälse! nicht schlimmer büßen können, als sch es gethan habe,'! flüsterte sie kaum hörbar. »Ich sehe es, Mathilde, ich sehe es,' wie Du ge i litten hast, und ich v^nne mich 'einen Elenden, ^aß^ichj jemals dazu beitrug

, Deinen Kinnmer zu erhöyeti^j rief Herr von Lichtenfels leidenschWich 'auS.'' ^ „Du warst gerecht 'und edel', Ferdinand /'ich'nnj armes, elendes Geschöpf, das nicht den Muth hatte,! der^ Welt' zu trotzen mnd doch' hattest. Du Recht, - als' Du -mir die Anerkennung Meines Kindes als einzige Sühne hinstelltest. Ja, das wäre, eine Sühne-gewesen, j nicht dieses ^eben, daS..mir doch, keinen, TrsN't. keine! Ruhe bracht^ O, Fesdinaub^ nwmst kann 'ich die setz ten fünfzehn 'Jahre.meines Leö'enö. zurmtkiüifen

Kämpfe hat eS mich gekostet, mir die Maske der Welt gegenüber abzureißeu und ihr zu sageu, wer ich bin. Ja, ich kaun!jetzd Deine Verzeihung mit Recht beanspruchen, .Ferdinand,,ich,hahe.dje nöthigen Schrittes gethan. wem Lind,, in. selA. Zöllen 'Zischte ijvzusetz^,'. Apvoka^Mmot >iw in wersigea Tagen Msttdi, dÄmtt . jiekannt.ma^en' daß .noch eine .MMr' es. .zwischen mir ünb ihren , „Da/ur, segn/Dich GÄt. Mathilde.' nef Lichtey- ssls rnnsg au»..^.ia,> Du bU dsch M. Du'bist doch .gut, nur 7che^ verstbne

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Seite 1 von 8
Datum: 07.09.1898
Umfang: 8
dem Kaiser Ferdinand eine Unmasse oon Petitionen um Aufhebung dieser alten Einrichtung überreicht, während rund um Wien die Kanonen donnerten. Der Kaiser erließ hierauf ein Patent, welches die Forderungen der Bauern bewilligte. Das Volk erzwanz sich einen gesetzgebenden Volks rath, genannt Reichsralh, die Bauern aller Länder wählten 92 Vertreter (lauter Bauern), während die adeligen und klösterlichen Zehent herrn nur 42 Vertreter ausbringen konnten. Bezeichnend ist. daß die Bauern von dazumal

zu hatte», zu lesen und zu verbreiten verboten, somit allew Deutsch freiheitlichen wärmstenS empfohlen. Aufführungsrecht vorbehalten. Irdische Wchter. Ein deutsches Festspiei von Hans von der Schwarzau. (Fortsetzung). Ferdinand (sinnend): Sie ehrt in mir einen Märtyrer: die Gute, Edle! Aber das Herz wird ihr schmerzlich schlagen. (Geht lang sam zum Bett, setzt sich darauf). Mußte denn ge richtet sein in einer Sache, die für immer unaufklärbar bleibt?! Wer kann dieMenschen zu Richtern machen, wo nur ein Gott

die Wahrheit finden mag? — Ah —l Die Welt ist so schön, und ihr Beherrscher, der Mensch so abscheulich! (Sinkt nieder und schlummert ein. Pause). Erste Stimme (außen): Du,da drinnen ist der verrückte Schriftsteller, der alleweil in höheren Regionen schwimmt. 2. Stimme. Geh' weg, lass' mich line gucken, den möcht' i ah schwimmen seh'n. (Kleine Pause). Der liegt da wie ein Hinniger Ratz. Haha! (Pause). Ferdinand (leise): Verlottertes Volk! Begaffen muß man sich lassen wie in einer Menagerie! (Pause

). Frauenstimme (Von oben durch» Fenster): Was machen S' denn, Herr Ringer? Haben S' wieder ein neues Gedicht geschrieben? (Kleine Pause). Sind S' leicht nicht in der Zelle? (Pause). Ferdinand (schweigt mihmulhig). Zwei Männerstimmen (singen zwei stimmig das .Mailüfterl'). Ferdinand (macht eine Traumbcivegung). Verwandlung. 3. Scene. (Die Rückwand verfchmindet und durch einen Tüllverhang ist der versammelte Gerichtshof sichtbar: 3 Richter in salonkleidung und ein Beamter, 2 Advokaten, die Geschworenen

, Zuhörer. Vorm Prä sidium stehen: Schadbauer, Thrrese, Dr. Wanusch. ein .Ferdinand' in Copia und Wochs. Präsident (zu Wochs) : Sie können also mit voller Bestimmtheit aussagen, daß Sie vor 23 Jahren wohl einer Verhandlung vor einem Einzelrichter anwohnten, daß sie aber damals überhaupt nicht beneidet wurden? Wochs (trippelt nervös hin und her, mir sibri- render Stimme): Ja, ja. das kann ich unter meinem heiligen Eid aussagen. Die Klage des Schadbauer wurde damals einfach vom Richter abgewiesen

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Seite 3 von 4
Datum: 16.02.1893
Umfang: 4
, die dort am meisten gelesen wird, Aus druck zu geben. Hiemit ist es geschehen. Verlobung des Fürsten Ferdinand von Bulgarien. AnS Coburg wird gemeldet: Der Cobnrgec Zeitung znsolge suchte Prinz Ferdinand von Coburg bei dem Herzog als Chef des Hauses Coburg um dessen Zu stimmung zu seiner Verlobung mit Prinzessin Marie Louise von Bourbon, Tochter des Herzogs von Parma, nach. Es steht also fest, daß der Fürst von Bul garien sich mit der 23-jährigen Prinzessin Marie Louise, ältesten Tochter des Herzogs von Parma

aus dessen Ehe mit Maria Pia Prinzessin von Bourbon, verloben wird. Die Braut des bulgarischeil Fürsten ist die Tochter aus der ersten Ehe des Herzogs von Parma; ihre Mutter starb im Jahre 1882, und der Herzog vermählte sich in zweiter Ehe mit Maria Antonia Prinzessin von Bragauza. Die künftige Schwiegermutter des Fürsten Ferdinand ist eine Schwester der Erzherzogin Marie Therese, Gemahlin des Erzherzogs Karl Ludwig. Fürst Ferdinand würde also durch seine Verheirathuug in-ein weiteres Ver

deS TageS erfolgt nach dem Eintreffen der Vertreter der königlichen Familien von Belgien, Sachsen und Griecheulaud. Der russische Geschäfts träger erwartet eiu Schreiben des Czaren, welches nebst Geschenken veö Kaisers dem Papst überreicht wird. Sophia, 15. Februar. Eiue Proklamation Stam- bnlow'S gibt eine Depesche des Prinzen Ferdinand aus Floren; vom l2.ds. bekannt, in welcher derselbe seine Vcrlobnng mit Marie Louise vou Bourbon mittheilt. Die Proklamation fügt hinzu: Ich bin glücklich

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Seite 2 von 4
Datum: 24.01.1893
Umfang: 4
und man glaubt, daß die Reihe der Verhaftungen damit noch nicht beendet ist. Die „Banca Nomana' hatte einen Notenumlauf von 73 Wttllionen angekündigt, während der wirkliche Notenumlauf 135 Millionen betrug; eS sind daher 62 Millionen mehr in Umlauf gefetzt gewesen, als gesetzlich zulässig war. Bei der Verhandlung im Panama-Prozeß sagte der Vertheidiger Barbvur u. a.: „War das Pa nama-Unternehmen anfangs ein Specnlationswerk? Nein. Gelehrte Ingenieure waren dafür begeistert. Was Ferdinand Lesseps hinriß

, und meinte, man solle sich an der Undankbarkeit früherer Zeiten kein Mu ster nchmen. Varboux wird seine Rede am Dienstag fortsetzen. gehorsamst 12 Uhr, und unmittelbar darauf ver kündete ein Kanonenschuß, daß für die „Elisabeth' das alte Jahr sein Ende erreicht und ein neues Jahr begonnen habe, auf dessen glücklichen Verlauf Erzherzog Franz Ferdinand das Glas erhob. Wer ! nicht tue Hundswache zu begehen hatte, blieb no ch kurze Äeit siken. bis aeaen 1 Uhr der Erzherzog zur Wettreise des Erzherzogs Iran

die Sylvesternacht wohl überall in gut ge heizten Lokalen gefeiert wurde, geschah es in Mitte deS indischen Ozean im Freien, Erzherzog Franz Ferdinand hatte hiezu den gesammten Schiffsstab für halb 10 Uhr Abends auf dos Deck der von ihm be- wlchnten „Hütte' geladen, wo die Zeit bis gegen Mitternacht bei Champagner und einer Tombola, die fast jedem Spieler einen Gewinnst brachte, an genehm vertrieben wvxde. Der Wachkadet meldete kurze Zeit sitzen, bis gegen 1 Uhr der Erzherzog zur Ruhe gieng. Die Fahrt selbst bot

sonst wenig Ab wechslung. Am 30. Dezember wurde Vormittags die Insel Sokotora passtrt, dann gieng es ununterbrochen fort zwischen Himmel und Wasser. Die bisher beob- achteten Möven wurden durch eine andere Art von Wasservögeln, durch großschnäblize Tölpel, abgelöst, die sich hie und da in der Nähe des Schiffes zeig» ten und von denen auch einer der sicheren Hand des Erzherzogs Franz Ferdinand zum Opfer fiel. Die chon vor Aden beobachteten violetten Quallen zeigte» sich noch durch drei weitere Tage

- gang als in Sicht avisirt wurde. Alles eilte auf Deck, das angemeldete Schiff zu sehen, das uns mit vollen Segeln entgegenkam und alsbald die auf d r „Elisabeth' gehißte Standarte mit den üblichen Ka^ nonenschüssen und mit Aufziehen der kleinen Flag gengala falutirte. Als beide Schiffe unter verlang samter Fahrt sich genähert halten, wurde gestoppt und Herr Erzherzog Frnnz Ferdinand begab sich mit der Suite nnd dem Kommandanten Becker in einein Nuderboote an Bord der „Fasana'. Nach kurzem Besuche

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Seite 3 von 4
Datum: 09.05.1867
Umfang: 4
an. Da diese Art Stickerei in dortiger Gegend ein HaupterwerbSzweig ist, so kann sich vaS Kind bei größerer Vervollkommnung für die Zukunft sogar sein Brod verdienen. Der Vorstand des Wiener Journalisten- nnd Schriftsteller-Vereins „Coucordla' sendet un» nach» stehenden Ausruf: Für Ferdinand Freiligrath! In der großen Themsestadt lebt ein deutscher Dich» ter, arm und verbannt. Ferdinand Freilig» rath ist's — wer kennt den Namen nicht'. Weit über Deutschlands Gränze hinaus reicht der Ruhm des edlen Mannes

? Soll bange Sorge den Dichter er drücken, dessen Schöpfungen Marksteine sind auf dem Wege der Freiheit und des Rechtes? In des Dichters engerem Heimattande haben arme Freunde Sammlungen für ein würdiges Ehrengeschenk an Ferdinand Freiligrath angeregt. Reichlich fließen die Beiträge von Genannten und Ungenannten in Deutschlands weite» Gauen und ehe dieses Jahr ab läuft, soll dem verbannten deutschen Dichter eine küm mert, se Existenz bereitet sein. Soll Oesterreich zu» rückbleiben bei dieser Huldigung

des deutschen Dichter» und Freiheitskämpfers? Hat Ferdinand Freiligrath in Oesterreich keine Freunde, keine Verehrer? Sind seine Schöpfungen nicht auch unser kostbares Eigen thum? Gewiß, sie sind es. Und wem eine dieser Schöpfungen jemals einen Funken edler Begeisterung gespendet, der wird herbeieilen und theitneyme» a« dem edlen Liebeswerke,. . Der Wiene? Journalisten, und Schriftsteller-Ver ein „Concordia' ergreist hiemit die Initiative für die Sammlungen in Oesterreich, und bittet die Freunde

und Verehrer Ferdinand Freiligrath's um ihre Theil nahme: Er richtet an die geehrten Redactionen der österreichiichen Journale das collegiale Ersuchen, diese Anregung zu veröffentlichen, Beiträge entgegenzuneh men. und, öffentlich zu quittiren. . Der Verein „Concordia' eröffnet tue Substtiptivn mit einem Beitrage von IM fl. Wie», 1. Mai lLtt? . Der Borstavld !des Wiener Journalisten- und Schriftfitller-BereinS ! „Concordia'. Dr. L. Wittelshöfer. Wilhelm Weaer. M. Gra5. D. Kluu. Aug. Krawani. Josef Neunnrth

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Seite 3 von 4
Datum: 06.07.1870
Umfang: 4
. Und, sagen die Jesuiten^ was ist die große Der Assessor war nicht zur Abreise zu bewegen. Wehr als das Versprechen, den Baron zu meiden, ließ sich nicht von ihm erlangen. Ich verließ die Tante und den Neffen, die Beide in ihre Wohnung zurückkehrten. Es drängten sich mir verschiedene An sichten über dieses Ereigmß auf, und wenn ich die Ächtige - hielt, daß Ferdinand so hartnäckig die Ange legenheit der Landräthin zu der seimgen machte, um fich in ihrer Gunst festzusetzen, so stützte ich mich da» Hei

auf die Annahme: die kinderlose Witwe ist sehr reich, und Ferdinand ist arm. UebrigenS zweifle ich nicht daran, daß der Assessor sich endlich fügen würde. .Wer was wird der Baron beginnen? Auf die LS- Miig dieser Frage war ich sehr gespannt. Mittags traf ich die Tante und den Neffen an der - Table d'höte' „Wozu hast Du Dich entschlossen, Ferdinand?' fragte ich ihn leise. ' „Wir bleiben so lange, bis der Baron etwa« un- ^ternimmt. Verhält er sich ruhig, so ist Alle« ab« igtthan.» HMuh Tische flüsterte

ich vor dem Hause, indem die Landräthin wohnte. An dem erleuchteten Fenster ihres Zimmers sah ich Ferdinand» der seinen Hut ergriff. Fünf Minuten später kam er die Freitreppe herab. Der Abend war schwül und dunkel, von Zeit zu Zelt blitzte es, ein- Gewitter war im Anzüge. Ich wollte den Assessor anreden; um ihn aber nicht zn stören und seine Absicht kennen zu lernen, unterließ ich es. Er warf seinen kurzen Man? tel um die Schulter, und eilte quer durch die einsame Hauptallee. Ich folgte ihm in einer Entfernung

die mir erlaubte, ihn stets im Auge zu behalten. Der Assessor schlug die Chaussee ein, die zu dem Dorfe führte, in welchem der Baron wohnte. ES schien, als ob die Vermuthung der Landräthin ge gründet sei. Sollte im Laufe des Nachmittags eine Verabredung zwischen den Beiden .stattgefunden ha» ben? Und wenn dies wäre — würden sie sich in stockfinsterer Nacht schlagen? Ferdinand ging auf der linken, ich auf der rechte» Seite der Straße. Die Finsterniß wardr mit jeder! Minute dichter^ Uck-'qur wenn ein Blitz

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Seite 2 von 4
Datum: 12.02.1872
Umfang: 4
abzuschließen und ich gab Dir mein Jawort. DaS ist das schwerste Verbrechen, welches ich begangen habe, daß ich Dei- nen reinen Namen befleckte, Ferdinand, und die Strafe dafür ist mir auf dem Fuße gefolgt. Graf Horn kannte Dein strenges Ehrgefühl, er wußte, daß Du Deine Gemahlin sofort verstoßen würdest, wenn Du den leisesten Makel an ihr entdecktest. Er wollte mir feine Freundschaft aufdrängen, ich stieß ihn von mir und dann nahm er zu Drohungen seine Zuflucht. Hätte ich nur damals noch so viel Muth

jetzt, daß die ganze Welt schlecht ist und es verlohnt sich wahrlich nicht, für seine Mit menschen zu leide». Ich hätte das nicht von Dir geglaubt. Mathilde, aber ich vergebe Dir die Täu- schung —' „O. Ferdinand, sprich' nicht so entsetzlich trostlos, das ertrage ich nicht,' unterbrach ihn Mathilde. „Warum soll denn die ganze Welt schlecht sein, weil ich es bin?' „Ermanne Dich, Ferdinand,' flehte Mathilde wei ter, .Du bist ein edler, großer Mann, die Wrlt sieht mit Staunen und Bewunderung

Einkommensteuer bedeckt werden. zu Dir und sorge so für dasselbe, wie eine Mutter thun soll.' Mathilde sprang auf. .Ist das Dein Ernst, Ferdinand?' fragte sie keuchend. »Gewiß und wahrhaftig, Mathilde, und ich begreife nicht, wie Du daran so viel Wunderbares finde« kannst,' sagte LichtenfelS. „Oder ist es Dir doch nicht ernst mit Deiner Buße? Sollte ich mich jetzt in Dir täuschen? Du könntest herzlos genug sein. Dein Kind fremden Leuten zu überlassen, die nicht einmal im Stande sind, für ihre eigenen

nothwendig» sten Bedürfnisse zu sorgen?' „Ferdinand, Du sprichst im Fieber.* stöhnte Mathilde. „Wie kann ich meine Schande der Welt offenbaren?' „DaS verlange ich nicht von Dir, Mathilde. Da sollst nicht sagen, daß eS Dein Kind ist, welche« Da zu Dir nimmst, das wär- wohl zu viel verlangt, aber Du kannst wohl einen andern Grund auffinden, der ein Verfahren rechtfertigt, welches allerdings die Augen der Welt auf sich ziehen wird.' „Nein, das kann ich nicht, das ist zu viel ver langt. Ich will so viel Geld

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Seite 1 von 4
Datum: 10.12.1896
Umfang: 4
, daß sein Geistes Ausland zu ernsicr Bciorgniß Anlaß gibt. Wiederhergestellte Komnnikation. Rom, ö. Dezember. Der Verkehr auf der Eisenbahn ?inie Rom-Pisa, welcher in der Strecke Cecina-Grosseto m zclze einer Anschwemmung unterbrochen war, ist wieder vollstän- tiz hergestellt. Die Pest. Kombay, 10. Dezember. (Eigenbericht.) Die L e st ireitet sich ans. Seil gestern sind 37 Todesfälle »«gekommen. Tages-Neuigkeiten. Erzherzog Franz Ferdinand i« Kozen. Gestern «eilte Erzherzog Franz Ferdinand, der sich bekanntlich

, welche der Restaurateur ihm berei- lilk. Herr Trebo kredenzte nämlich dem illustren Gast den it'ten Trunk seine» HauseS in einem eigens sür den Erz Herzog angefertigten Becher, der den Namen deS Erzherzog» Kranz Ferdinand trägt und kunstvoll ausgestattet ist. Bei ^ser Gelegenheit wurde Herrn Trebo auch die hohe Ehre Mheil, den hoben Gast über die historische Bedeutung det Latz nhäusels informircn zu dürfen. Um 12 Uhr verließ der ^Herzog das BatzenhäuSl, nachdem er Herrn ^rebo herzlich Mnkl und versichert

eines Kesseps. Wie ans Bezierc gemeldet wird, schlug >.ch Ferdinand ^ e s s e p ö. Unteroffizier des 13. französischen Jägcr-RcginienlS, in Folge eines Wortwechsels mit einem Kameraden »nd verwundete denselben schw.'r, Keerdignng mit Brachialgewalt. Wie man an» LugoS meldet, starb dortselbst dieser Tage eine Rumänin, die sich vor knrzer Zeit ^nm NazareneNdnm bekehrt hatte. Nachdem dieS keine rezipirte Religion 'st, venügte die Behörde, daß die Verstor bene auf dem griechisch-orientalischen Friedhofe

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Seite 2 von 8
Datum: 04.05.1861
Umfang: 8
die Musikcapelle die Volkshymne und die Mannschaft prä- sentirte das Gewehr. — 30. April. Wie verlautet, wird gleichzeitig mit der Krönung des Kaisers als König von Böhmen auch die Kröiinng Ihrer Mai, der Kaiserin in Prag stattfinden. — Dem Vernehmen nach sollen die Neichsräthe in den näch sten Tagen mit Einladungen zur Hoftafel beehrt werden. — Heute VorniittagS fand im Sterbezimmer des Erzher zogs Karl eine Seelenmesse statt, welcher die Erzherzoge Albrecht, Karl Ferdinand, Wilhelm und Rainer

. London, 27. April. In der Sitzung des Unterhauses vom 23. April verlangte Herr T. S. Dnncombe (mit Be zug auf den Proceß über die Kossuth Noten, indem der weiland Dictator unter anderm bekanntlich einwendet: wenn ja ein Kaiser von Oesterreich sich König von Ungarn nen nen könnte, so wär' eS der Kaiser Ferdinand, und nicht der Kaiser Franz Joseph!) Abschriften der diplomatischen Mittheilungen wodurch der ijetzt regierende Kaiser von Oesterreich der englischen Regierung seine Thronbesteigung angezeigt

. Sollte sich noch ein anderes Schriftstück im Be sitz der Regierung vorfinden, so stehe seiner Mittheilung nichts entgegen. Herr Duncombe fragt: wann die Abdan kung des Kaisers Ferdinand angezeigt worden sei. Loro I. Russell: «die Anzeige war vom 2. Dec. 1343 datirt Herr D. Griffith fragte dann angekündigtermaßen: ob die österreichische Regierung noch immer die Truppen deS vor? maligen Herzogs von Modena auf venctianischem Gebiet beherberge, und sie, unmittelbar an der Gränze btS König reichs Italien. mit ihren Waffen, Fahnen

sich vor dem Beginne derselben der gesammte Reichsrath in dem großen Appartement der k. k. Hofburg und stellte sich im Ceremonien-Saale auf, und zwar die Mitglieder des Her renhauses zur Rechten, jene des Hauses der Abgeordneten zur Linke». Sobald Alles in Ordnung war, wurde eS Sr. Majestät gemeldet und geruhten nun Allerhöchstdiesel- den. unter Vortritt der Minister und Ihrer k. k. Hoheiten der durchl. Erzherzoge, zur Rechten Erzherzog Ferdinand Max. zur Linken Erzherzog Carl Ludwig. dann des k. k. ersten

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Seite 2 von 4
Datum: 06.05.1884
Umfang: 4
Schönerer's vor, auf dieselben nach Vorlagen des stenographischen Protokelles zurückzukommen. Tagesneuigketten. (Oesterreich-Ungarn.) Am Sonntag Nach mittag ist in Prag die greise Wittwe des Kaisers- Ferdinand, die Kaiserin Maria Anna im Alter von 81 Jahren gestorben, nachdem sie noch in den letzten Tagen sich einer Operation hat un terziehen muffen. Wir kommen an anderer Stelle auf diesen Todesfall, durch welchen unser Kaiser haus und die ganze Monarchie in tiefe Trauer geräth, zurück. — Bei der Ziehung

. Der Kohlendistrict Pennsylvaniens ist be sonders heftig heimgesucht. Die Stadt Brichin ist vollständig zerstört, gegen dreitausend Menschen sind ob dach los, me h rere P ersonen sind umgekommen. Kaiserin Maria Anna 1- Die greise Witwe des Kaisers Ferdinand ist am Sonntag in Prag verschieden. Neun Jahre nach dem stillen Kaiser ist ihm die stille Kaiserin gefolgt. Zwei der geräuschlosesten Menschenna turen, welche sich je auf Herrscherthronen befunden. Der Kaiser persönlich hatte, wie man weiß

, kein anderes Machtbedürfniß, als das Bedürfniß der Macht. Gutes zu thun und sich daran zu erfreuen, wie ein über reiche Mittel verfügender Privat mann. und seine Gemahlin, die sardinische, von einer österreichischen Erzherzogin geborene Prin zessin Maria Anna Karolina Pia, die am 27. Februar 1831 sich mit dem damaligen Kron prinzen Ferdinand vermählte, wurde nicht „mäch tiger'. im politischen Sinne des Wortes gesprochen, als aus der Kronprinzessin eine Kaiserin ward, und nicht ..machtloser', als sich am 3. Dezember 1848

durch die Abdankung ihres kaiserlichen Ge- mals die regierende Kaiserin in eine nichtregie rende verwandelte. Die kurze Sturmesepisode ausgenommen, welche das kaiserliche Paar im Jahre 18VU für eine Weile von Prag wegführte, lebte dasselbe dort seinem ungehinderten Hange nach frommen und nach guten Werken, und als Kaiser Ferdinand am 29. Juni 1875 nach ^icrnndvierzigjähriger Ehe von seiner Lebensgenoffin schied, verdoppelte diese die fromme Werkthätigkeit, als müßte -sie darin nicht nur ihr Theil leisten

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Seite 2 von 4
Datum: 30.10.1889
Umfang: 4
Hochzeit: — Fürst Ferdinand.) In längerer Ausführung anläßlich der Fürstenhochzeit in Athen betont das Wiener Fremdcnblatl: Wir können eingedenk der innigen Beziehungen zwischen den Herrscher häusern und Reichen Oesterreich-Ungarn und Deutschland nur unse>e aufrichtigste Theilnahme den Athener Festen zuwenden. Auchiu Griechen land wird die Hoffnung getheilt, Prinzessin, Sophie, welch: einen Schatz classischer Bildung mitbringt, werde die Beliebtheit des Kronprinzen nur noch zu steigern vermögen

. Das Athener ^est ist ein dynastisches Fest, aber die Völker können »ilr gewinnen, wenn die Verhältnisse unter den Herrscherhäusern sich stets weiter verzweigen und itmiger werden, und wenn derart die Wege für wohlthuende Einflüsse vermehrt werden, die in entscheidenden Augenblicken vielleicht mit Erfolg betreten werden können. — Fürst Ferdinand von Bulgarien hat seine Abreise nach Sofia verschoben und begab sich am Sonntag von Wien nach Ebenthal Die Nachricht, daß Fürst Ferdinand sich mit der Tochter

des Her zogs von Alen?on verlodt hade, wird mehrfach bestätigt. Bulgarien. (Zur Lage.) Ane Sophia wird v, 28. ds. gemeldet: Nachdem Prinz Ferdinand seine Rückkehr um mehrere Tage verschob, die Session der Sobranje aber beute eröffnet werden sollte, vertagt ein von Stam- bulow als Vertreter des Prinzen unterzeich netes Dekret entsprechend der Verfassung die Eröffnung auf den 22. Oktober alten Stils (3. November). Ein Artikel der „Svoboda' führt aus. die politische Situation sei Heuer klarer

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Seite 3 von 4
Datum: 21.07.1875
Umfang: 4
ist gering, der Kräst?zustand befriedigend. — Der König Franz von Neapel ist am SamStag AbendS Hon Jschl in München angekommen, im Hotel „Belle- Bue* abgestiegen und Früh zum Kurgebrauche nach Hreuth abgereist. (DaS Testament Kaiser Ferdinand'S.) Die.Post' bringt noch folgende Einzelheiten au» dem Testamente Kaiser Fervinand's: Dasselbe bestimmt an Legaten eine Summa für die Kaiserin Maria Anna, einen Betrag von 300.003 fl C.-M. für den seither aus dem Leben geschiedenen Erzherzog Ferdinand Max

(Kaiservon Mexiko) und eine Summe von 20.000 fl. C.-M. für den Präger Dombauverein. Ferner be stimmte der Kaiser Ferdinand, daß nach seinem Tode 300 Messm gelesen werden sollen, wofür er 600 fl. legirte; außerdem widmete er 8000 fl. zu einer Stif» tung sür einen Geistlichen, der täglich für dessen See lenbeil eine Messe zu lesen hat. Sämmtlichen zum Hofstaat des Kaisers Ferdinand gehörigen Kammer- Herren, Beamten und Dienern werden ihre bisherigen JahreSgehalte als lebenslängliche Pensionen belassen

» wobei den Erstern auch die Nebenbezüge, wie Quar tier« und Fiakergelder in den Jahresgehalt eingerech net werden. Der bisherige Intendant im Hofstaat des Kaisers Ferdinand, Hofrath Geringer, wurde mit der Oberverwaltung sämmtlicher kaiserlicher Herrschaf ten in Böhmen betraut. (SaiserlicheS Geschenk sür Prag.) In der letzten SamStagS-Sitzung des Prager Stadtraihe« theilte Bürgermeister Hulesch eine ihm gerade von der Statt- halterei eingehändigte Zuschrift mit, in welcher dem Bürgermeister bekannt

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