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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 03.10.1877
Umfang: 4
und Taffina o»bllc«st. Äurt'uu. !vuu. -.u! 7 siorrer l- e» Lomv.» Aien, I. Riemerqaile. tS. ^ 22«. Mittwoch, den 3. Oktober 1877 «'-'rs«!QZ»> Boa Fall zu Fall Die offiziöse „Montags-Revue' knüpft heute eine Besprechung an die Jnterpellationsbeantwortung des österreichischen Ministerpräsidenten und läßt die Inter pellation des Abgeordneten Fux nicht »nkrit'firt, injo- ferne sie diese Anfragen weder gliickl'l! gewählt noch rücksichtsvoll motivirt findet. Eine In, rpcllation dürfe keineswegs geradezu

zu machen. Das halbamtliche Blatt erinnert dann, daß die In terpellation Fux's damit motwirt war. daß die Regie rung sich nur zu einer Politik von Fall zu Fall be kannt habe und es daher gerechtfertigt sei, wenn inan sie auch von Fall zu Fall um wünschenswerthe Aus künfte angehe. Diese Motivirung, die sich an wörtliche Citate aus Erklärungen lehne, welche Andrafsy den Delegationen gab. sei etwas unvorsichtig. Denn, fährt die „Montags-Revue' fort, aus jenen Citaten geht nicht hervor, daß Graf Andrafsy ein? Politik

von Fall zu Fall angekündigt habe, wohl aber daß er nach der Berliner Zusammenkunft, angesichts der Vovgänge in Salonich und der wachsenden Wirren im türkischen Reiche, die in 'Aussicht genommene „Verständigung der Machte' von Fall zu Fall als eines der Ergebnisse je ner Zusammenkunst und als das Mittel bezeichnete, mit Ausschluß der Sondermteressen Einzelner, die all gemeinen Interessen Europa's, die Interessen des Frie dens und einer gedeihlichen Lösung der orientalischen Fragen zur Geltung

zu bringen. Der Unterschied ist ein fundamentaler. Die Politik von Fall zu Fall ist gleichbedeutend mit einer Politik der wechselnden.Ziele. Die Verständigung von Fall zu Fall läßt die Ziele unverändert und beschäftigt sich mit den Mitteln. Die Politik von Fall zu Fall anerkennt weder feststehende Interessen, noch die Unabhängigkeit von den Ereignissen. Die Politik des Grafen Andrafsy stand gerade auf entgegengesetztem Boden. Sie vindicirte sich die Frei heit oer Entscheidung über die einzuschlagenden

von allen Mächten auch gewürdigten In teressen der Monarchie. Hätte Graf Andrafsy den Delegationen eine Politik von Fall zu Fall angekündigt, dann hätten sie dieselbe niemals billigen dürfen, dann wäre jede Controle des Miß^uens und die Ueberwachnng so schwankender und grundsatzloser Entschließungen wohl am Platze ge wesen. Allein wie die Dinge heute liegen, nach der Proclamirung eines davon weit verschiedenen Program» mes, das die Billigung der Delegationen und des weit aus überragenden Theiles

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.11.1896
Umfang: 4
N -v ^ -,^55^'.' ''-MM M U K ' - , <' - /.->: ,! ^-i,. I- 1 ^ , ' . -' ! ^' U- ^ ?' 'n,,^ ^i. ^ ' >' ' ' Nr. 257. Ein Entriistungslturm gegen Bismarck. Wie wir bereits gemeldet haben, brachten die „Ham burger Nachrichten', ein dem Fürsten BiSmarck nahestehende« Blatt, die Mittheilung, das bis zum Jahre 189g, also wäh rend der Dreibund schon bestand, auch zwischen Rußland und dem deutschen Reiche gegenseitige Neutralität verabredet war skr den Fall, daß eines der beiden Reiche von einem dritten

, welches, während es sich mit Oesterreich verheirathel, mit Rußland geflirtet hätte u. 1. w. Wahrlich das Bild vom mondankläfscndcn Hunde hat sich selten so bewahrheitet, wie im vorliegenden Falle. Eine klare Feststellung des SachverhalteS mag das beweisen. Durch den vom Fürsten BiSmarck geschaffenen deutsch- österreichischen Bündnisvertrag, dem später Italien bcigczogcn wurde, verpflichteten sich Oesterreich und das deutsche Strich zu gegenseitiger Unterstützung mit ihrer gcsammten Streit macht für den Fall

, daß eines von ihnen durch eine dritte Macht (Frankreich oder Rußland) angegriffen würde. Das Bündni« hatte also nur Geltung für den Fall eines Verthei. digungSkriegeS, nicht aber — das wurde jederzeit auch auS> drkcklich festgestellt — für den Fall eines Angriffskrieges. Auf diesem Defensivbündnisse beruhte bisher der europäische Friede, weil sowohl Frankreich als Rußland eS sich überlegn: werden, Deutschland oder Oesterreich anzugrciscr., wo sie Wissen, daß dem angegriffenen Staate sofort ein zweiter zur Seite steht

. Nun hat Fürst BiSmarck dicsc FricdcnSbürgschast dadurch vermehrt und verstärkt, daß er für das deutsche Reich auch mit dem seit jeher befreundeten Nußland einen Vertrag dahin abschloß, daß jeder Staat sich zur Neuiralitäl sürden Fall verpflichtet, als eine der beiden von einer drilen Macht ohne eigene HerauSsorderung angegriffen wird. Wieso dieser Vertrag eine „Treulosigkeit' gegen Oester reich sein soll, ist uns unfaßbar. Oesterreich weiß ja auf Grund det deutsch-österreichischen Bündnisses, daß cö auf d'c

, daß wir nicht gesonnen sind, solche Quer treibereien zu dulden und unsere Knochen für solche Zwecke zu Markte zu tragen. Die „Hamburger Nachrichten', welche als das Sprach rohr BiSmarck'S angesehen werden, äußern sich nun wieder holt über dcn Fall und sagen: „Die Behauptung, daß das 189V abgelaufene deutsch russische Abkommen mit der Treue gegen den Dreibund nicht verträglich wäre, ist vollständig aus der Lust gegriffen, snr Jeden, der eS kennt und der die Dreibundverträge auch nur oberflächlich liest. Schon

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Bozner Zeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 16.04.1870
Umfang: 16
. Ich finde diese Einwendung ganz »»entscheidend, denn was ein Staatsanwalt bei irgend einem Gerichtshose unbeanständet gehen läßt, ist für den andern nicht maßgebend, nicht Gesetz. Diesen Grundsatz hat auch der oberste Gerichtshof in vorkommenden Fällen auf recht erhalten, und gerade bei diesem Preßgerichte ist der Fall eingetreten» daß ein kath. Blatt von Lmz, welches unbeanstSudet passirt wurde, hier mit Beschlag belegt wml«, weil ein Artikel die Aufreizung gegen den Reichsrath begründet hat. In Bezug

, für den Fall der Ver neinung der Frage »ä I. Wird durch die in der Frage aä I enthaltene incriminirte Stelle die Lehre der christkatholischen Kirche in Bezug auf den heiligen Geist verspottet? III. Hauptfrage. Ist der Angeklagte schuldig, durch die in der Frage aä I enthaltene incriminirte Stelle die Lehre der christkatholischen Kirche in Be zug auf den heiligen Geist herabzuwürdigen ge sucht zu haben? IV. Eventuelle Frage für den Fall der Vernei nung der Frage nci ILI. Wird durch die in der Frage

auf die Taufe verspottet zu haben? VI. Eventuelle Frage für den Fall der Ver neinung der Frage »<l V. Werden durch die in der Frage »ä V enthaltene incriminirte Stelle die Lehren, Ge bräuche oder Einrichtungen der christkatholischen Kirche in Bezug auf die Taufe verspottet? VII. Ist der Angeklagte schuldig, durch die in der Frage ack V enthaltene incriminirte Stelle die Lehren, Gebräuche oder Einrichtungen der christka tholischen Kirche in Bezug auf die Tause herabzu würdigen gesucht zu haben? VIII

. eventuelle Frage für den Fall der Ver neinung der Frage »<I VII. Werden durch die in Frage aä V enthaltene incriminirte Stelle die Lehren, Gebräuche oder Einrichtungen der christkatholischen Kirche in Bezug auf die Taufe herabzuwürdigen gesucht? IX. Eventuelle Frage für den Fall der Beja hung einer, mehrerer oder aller der sä II, IV, VI und VIII vorkommenden Fragen. Ist der Angeklagte als verantwortlicher Redacteur der Bozner Zeitung schuldig, jene Aufmerksamkeit ver nachlässiget zu haben, bei deren

haben, daß Sie auch nicht an die gesetzlichen Folgen zu denken haben, das ist Aufgabe de» Richters. Ihr Verbiet ist ein unumstößliches, Sie haben sich vor Niemanden als vor Gott zu verantworten. Bezüglich der Form wird Sie der Herr Obmann darüber informiren. indem er Ihnen den bezügliche» Paragraph der Jnstruction vorliest, und die übrigen gesetzlichen Bestimmungen werden sie ebenfalls in den Paragraphen 41—45 finden. Ich ersuch- nun den Hrn. Obmann, den Sie wählen werden, daß für den Fall es einer Auskunft bedürfte, er wich rufe» lasse

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 29.07.1896
Umfang: 4
um etwa 9 lim kürzer wird als das-Hofmahdprojekt. Und nun die Kostenfrage, wobei wir bei beiden Straßen nur die gleiche Länge — 48 km — zu Grunde legen wollen. Scheiden wir da für die Ultenstraße. Lana — St. Walburg, welche aus jeden Fall gebaut werden muß, das Betreffniß von 4'/« Gehstunden oder 21 km Sl st. Il iXtt) — st. 231.000 aus, so erübrigen wir für restliche 27 km (St. Walburg — Hofmahd — Mostizzolo) den Betrag von sl. 297.000. Um diesen Kostenbetrag von fl. 297.000 findet

ist das durch den Augenschein und den Verkehr mit der ansässigen Bevölkerung gewonnene Urtheil der Mitglieder der BereisungS-Kommission nun folgendes: 1. Du Baukosten einer Fahrstraße in das Ultenthal bis St. Walbnrg, dann über Hofmahd und Proveis nach Ponte Mostizzolo sind höher, auf keinen Fall aber geringer als die Summe der Baukosten, welche sich ergeben, wenn eben sowohl die gedachte Ultenstraße (Lana — St. Walburg) als anderseits die Gampenstraße (Lana — Tisens — Gampen — Fondo) her gestellt

, als für die Hosmahdstraße. Auf keinen Fall könnten die Gemeinden die Verpflichtung tragen, die Hofmahdstrasse auch zur Winterszeit passierbar zu er halten, da diese Region erfahrungsgemäß oft monatelang von dich ten Schneemassen bedeckt ist. Die Ultnerstraße ist womöglich nicht blos bis St. Wal burg, sondern vielmehr bis ins Thalinnere (St. Gertraud) zu sühren. 5. Die Gampenstraße ist womöglich über Völlan, 'sodann anstatt durchwegs im Prissianerthale aufwärts über die Gall (Etschlandseite) und über Platzers

nach dein Gampenjock zu ent wickeln. 6. Sowohl das Ulten- wie daS Gampen-Projekt erfordern die Fortsetzung der Straße von Lana nach Meran; erwünscht ist eienio ein Anschluß von Tisens, Prissian nach Nals und Vilpian. 6s sind deßhalb diese beide ZufahrtSprojckte aufzunehmen, erstere unbedingt, letztere nach Möglichkeit. 7. Für den Fall als Staat und Land sich nicht dazu ent schließen könnten, das Tiroler Straßenbauprogramm durch die Gampenstraße Zu ergänzen und als sie auch nicht geeignet wären, an Stelle

des Hosmahds den Gampen in dasselbe' einzusetzen — nur sür diesen Fall haben die Gemeinden des Meraner Etschtha- ks, des oberen Etschthales, sowie des oberen NonSberges sür die Hosmahdstraße einzustehen, infoferne sie sonst Gefahr laufen soll ten, weder die eine noch die andere Verbindung zu erlangen. Meran, am 2V. Juli 1896. Dr. R. W. Tages-Neuigkeiten. «Fortsetzung von der I. Leite.! Tageskatender für Mittwoch den 29. Juli: Sonnen aufgang: 4 Uhr 32 Min. Sonnenuntergang: 7 Uhr .'19 Min. Tageslänge

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Seite 3 von 4
Datum: 27.11.1862
Umfang: 4
er ihm^itär- kenven Wein ein, und hieß ihn dann sich still verhalten bis er wieder kommen würde. Er grüßte seinen wunder lichen Gast, schloß sorgfältig die Thüre hinter sich ab. und eilte, obwohl es schon um Mitternacht war, zu dem van Swieten. um ihm den lehr merkwürdigen Fall zu berichten und zu fragen, was nun geschehen solle? Nach wenigen Minuten stand der Prosektor vor dem Bette van Swieten's, und erzählte ihm, was er eben er lebte. Als er seinen Bericht geschlossen hatte, richtete sich van Swieten

im Bette empor, uno ohne zu sprechen, schien er in ein ruhiges Nachdenken versunken. Endlich legte er seine Hand auf die des ProsektorS und sprach zu ihm: „ES ist ein seltsimer Fall, wie er wohl nicht vorzukommen pflegt^ Wir zwei besitzen jetzt ein Einsetzen erregendes Geheimniß, das aber nicht uns und allein dem Menschen anzugehören scheint, von dem Sie mir erzählten. Ich weiß nicht, wie die Reichsgelehrsamkeit darüber denken und entscheiden würde. Wir sind Aerzte, und ich weiß

begangen. Die Zeugenaussage sei bestimmt und klar und der Mörder selbst bestätige deren Aussage. Nur Eines setze das Gericht in Verwunderung, daß der zum Strange Verurtheilte aus sage. er sei bereits einmal gehenkt worden. Die bestimmte Nachricht über diesen Fall könne an dem TodeSurtheiie nichts ändern, aber das Gericht wolle doch zur Vervoll ständigung der Akten wissen u. s. w.- Diese Anfrage erregte kein geringes Aufsehen und die Kaiserin befahl eine genaue Untersuchung. Die Polizei »regte hundert

Swieten allein zu lassen. »Steh Er auf! Er darf nicht knien vor Einer, die ihm ihr und ihrer Kinder Leben in schweren KrankAiten^ verdankt^ , ^ - ! Die Kaiserin hörte', sthr ernst 'gewörvin, den treuen Bericht über den Vorfall,! den wir: bereits kennen, am- ° AlS van Swieteir geendet hatte, befahl ihm die Kaiserin wieder, aufzustehen. Er gehorchte jetzt, und die Kaiserin sprach: »Meine Resolution ist in diesem-Fall, daß Er ge fehlt hat, indem Er zu seiner Monarchin nicht das Per- trauen gehabt

, „um der kaiserlichen Regierung wegen dieses ActeS weiser Milde Glück zu wünschen'. Tlltin. 22. November, Rachtk In der heutige» Kam mersitzung haben de SanctiS und de Cesare gegen daS Ministerium, gesprochen. Letzterer behauptete, daß im Jahre 1869 unter dem Ministerium Rattazzi die italienische Ei»,, heit gefäbrdet- war. Pepoli constatirt die Unrichtigkeit die ser Beschuldigung. Die Rede PepoliS erhielt großen Bei fall. — (Ein zweites Telegramm über dieselbe Sitzung meldet: »In der heutigen Sitzung setzt Boggio

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Seite 2 von 4
Datum: 13.05.1862
Umfang: 4
, wie er seinen Gott verehrte, als nach dem Tode dieses Monarchen andere Grundsätze und andere Anschauungen gegenüber den kirch lichen Znteressen Oesterreichs Platz gegriffen haben, rerfolgt und verstärkt worden sind bis zu jenem unglückseligen Mo mente, der sich in dem geschlossenen Eoncordate zeigt. Neben den kirchlichen Znteressen dürften es die politischen sein, um derentwillen man auf Rom einen besonderen Schwerpunkt legt. Nach meiner Ansicht ist dies auch nicht der Fall. Wenn ich glaube, meine Herren

Staatsveränvernngen und politische Er.ignisse nicht zerstören, wenn auch ein starrer Eigenwille wäh rend zweiet Generationen sein Scepter dort schwingen sollte. Die Wohnungsfrage endlich, für den Touristen in jeder fremden Stadt wichtig, ist zuuzal in London, diesem Städte- Ungeheuer, welches bereits vier englische Grafschaften mit Haut und -Haar verschlungen hat. von verstärkter und maß gebender Bedeutung. Leider ließe sich diese Frage blos von Fall zn Fall und nur daun vokiändig beantworten

oder vom Gesichtspunkte einer einzigen Provinz richtig beurtheilen. Al>g. Dr. Schindler: Wir Alle im Ausschüsse haben uns dahin beschieden, daß wir in die Executive nicht eingreifen können» allein ebensowenig haben wir d-e konstitutionelle Handhabe aus der Hand gegeben und wenn ein Fall vorkommt, wo die Persönlichkeiten daS Vertraue» der Volksvertreter »icht besitzen, so wird es u.iS nicht einfallen, die Person zu streichen, aber wir streichen ganz einfach das für sie zu verwendende Geld, (travo, Heiterkeit

) Ich hätte zu entgegnen auf eine Bemerkung Sr. Exzellenz des Herrn Ministers deS Acußern und des kais. Hauses, der ganz mit Rccht gcsagt hat, es dürfte schwer sein. Per sonen, welche seit Zavren in einer Branche mit Verdienst dienen, darum, weil die Prinzipe sich im Vaterlande geän dert baben. von ihren Posten zn entfernen. Wenn aber nun irgendwo der Fall eintreten würde, daß die Personen, früher gar «icht in der Branche gedient haben (Heiterkeit und Bravo links), ja. wenn der Fall eintreten

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Seite 4 von 8
Datum: 25.06.1902
Umfang: 8
Nr.-Z43 ..Nomer Zeitung' CSiidtiroler Taablatt) Mittwoch, den 25. Juni 1902. Der Fall Uamsa«. Kriminal-Roman von F. Eduard Pflüger. tNachdmck vcibotcu.) 5> Zvort'eNi''- „Nun, nun, mein Freund, so ernsthaft wollen wir die Lage doch nicht auffassen. Ein mnges Mäd- chen wird leicht verwirrt durch die Wucht und Ueber- raschuug einer solchen Anklage.' „Gewiß, aber Helena kennt mich lange genug, um zu wissen, daß ich unmöglich eine derartig scheußliche That begangen haben kann.' „Rechten

, das zu bestimmen. Aber ich möchte schon glauben, daß Brosowsky sich ebensowenig die Nummer seiner Scheine ansieht, wie ich. Der, weil er zu viel hat, ich, in folge des Gegentheils.' Der Justizrath schüttelte dm Kopf und meinte, „das ist wirklich ein komplizirter Fall. Es giebt für uns nur zwei Möglichkeiten: entweder wir weisen nach, daß der Tausendmarkschein, der sich in den Händen der Polizei befindet, nie in Ihrem Besitz war. oder wir ermitteln den Ihrigen, beides ist gleich schwer. Trotzdem gebe

. Ihr Leben daran zn setzen, den dunklen Fall aufzu klären nnd sich rein zn waschen vor den übelwollenden Elementen der Gesellschaft.' DerJustizrath hatte mit großerEmphase gesprochen, und seine Worte verfehlten nicht, auf den Grasen Ein druck zu machen. Er sprang auf. reichte seinem Ver theidiger die Hand und erklärte mit Bestimmtheit: „Ja. Sie haben recht, es wäre wirklich schmählich, in diesen, Fall den Posten zu verlassen, ich werde unbedingt bleiben nnd meine Ausgabe erfüllen.' „Und diese Aufgabe

recht. Herr Graf, und es kommt noch ein anderes gewichtiges Moment hinzn. Nr. 24 wird nicht in das Schlasstubenscnster einsteigen, wo er leicht durch einen einzigen Schrei der erwachenden Frau in große Gefahr gebracht werden kann, sondern er wird einen andern Weg wählen und das Schlaf zimmer möglichst vermeiden, es sei denn, daß Frau von Scheiblingen ihre Juwelen dort aufbewahrt hätte.' „Das ist aber nicht der Fall', erklärte Ramsaü, „denn die Juwelen meiner Schwägerin liegen auf der Reichsbank

, Sie wollen Dalberg. das Detektivgenie mit dem Fall beauftragen.' „Gewiß, mein Herr Kommissar, einen Mann, der der gesammten Kriminal Polizei überlegen ist. Herr von Scheiblingen stellt soviel Geld zur Verfügung, als irgend nothwendig.' „Nnn, Graf Namsan. dann kann ich Ihnen gratnliren. wenn jemand das Geheimniß dieses Ler- brechens erforschen kann, so ist es Dalberg. der Mann, vor dessen glänzendein Genie wir uns jeder zeit beugen. Herr Dr. Dalberg. lieber Herr Justiz- rath, darf uugehind

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Seite 3 von 4
Datum: 20.10.1869
Umfang: 4
haben, daß dieselben eine Beleidigung der Ehre des Vereines involviren. Hat er deßungeachlet oder viel leicht richtiger, gerade deßwegen den Artikel veröffent licht, so muß ihm der amwas iu^arianäl zur Last gelegt werden. Die Anklage glaubte auch den unwahrscheinlichen Fall in'» Auge fassen zu müssen, daß der Hr. Ange klagte dennoch nicht als subjektiv schuldig erkannt werben würde und gegen ihn siir diesen Fall die An klage der Übertretung der Vernachlässigung der einer verantwortlichen Redaction oblieaenden pstichtmäßigea

habe? < U ' > »' »' IM liu, »IM M nung der Frag» aä/1.: Jit der angeklagte Priester; Anton Oberkofler schuldig, durch die in der Frage sä 1. vorkommend» incrlinlntrte Stelle dem constitutionellen Verein in Meran ohne Anführunz, bestimmter Thatsachen verächtlicher Eigenschaften oder Gesinnungen geziehen zu haben ? Fr a ge S (eventuell)^ Für den Fall der Bejah- unz der Frage »ä 2. Hat der Angeklagte Priester Anton Oberkofler zur Begründung dieser Schmähungc. entehrende Handlungen de» constitutionellen Vereine» in Meran

bewiese»? Frage 4 (eventuell). Für ten Fall der Vernei nung der Frage acl 1 und 2. — Wird durch die l» der Frage aä 1 enthaltene tacriminirtv Stelle der constitutioaelle Verein in Meran fälschlich beschuldigt, öffentlich oder vor mehreren Leuten die Lehren, Ge bräuche oder Einrichtungen einer im Staate anerkann te» Kirche verspottet oder herabzuwürdigen gesucht z» haben? Frage 5 (eventuell). Für den Fall der Bernei» nung der Frage aä 4. — Wird durch die ia der Frage sä 1 enthaltene incriminirte Stelle

aä. 6. — Wird der konstitutionelle Bereift in Mera» durch die in der Frage »ü 6 enthaltenen in-, criminiten Stellen, ohne Anführung bestimmter That» fachen verächtlicher Eigenschaften oder Gesinnungen geziehen. Frage 9 (eventuell.) Für den Fall der Bejahung der einen oder der anderen sab. 4, ö und K vor kommenden Fragen. Ist der Angeklagte, Priester Anton Oberkofler als verantwortlicher Redacteur des „Tiroler VolksblatteS' schuldig, jene Aufmerksamkeit vernachlässiget zu haben, bei deren pflichtmäßiger Anwendung die Aufnahme

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Seite 10 von 20
Datum: 27.03.1909
Umfang: 20
hier in Frankfurk von eine:» Anarchisten ermordet wurde, weil er bei der Entdecknug der Anarchisten Rcinsdorff und Ge nossen hervorragend mitgewirkt hatte. Ich brauche Ihnen den Fall nicht weiter zu erzählen. Die Anar chisten hatten bei der Einweihung des Niederwald- dentmals eine Dynaniitmine gelegt, um sämtliche Fürstlichkeiten, die bei der Feier anwesend waren, in die Lust zu sprengen. Die Entznndnng der Atme mißlang und die Herren Mörder wnrden abgefaßt und hingerichtet. Bevor Polizeirat Nmnpf ermordet

wurde, erhielt er einen Brief, der ein Stück Karton enthielt in der Forin eines rechtwinkligen Dreiecks, auf dem in einer geheimen Inschrift, die an die Zeichen der alten Sieinmetzbrüderschafteu erinnerte, der Tag seines Mordes verzeichnet war, unterschrieben „I^iZu>- noirv.' Doktor Breitfchivert sah auf und bemerkte, daß der Staatsanwalt tief erblichen war. trotzdem fuhr er ruhig fort: . „Der zweite Fall betrifft - den Landgerichts- präsidentm Schneller in Königsberg. Seiue. Leiche wurde

brummte etwas , vor sich hin und. blätterte weiter in sei,teil Papieren. - , ß „Der dritte Fall betrifft den Landgerichtsrat Flösse! in Erfurt, der mit einem Revolverschuß im Herzen iu seine!» Lehnstuhl aufgefunden ^wurde, an scheinend hatte er dnrch Selbstmord geendet..' „Den kannte ich ja anch, ich weiß, wie mich sein Selbstmord aufregte.' ß „Also den kannten Sie anch. Ich habe den Fall untersucht, iveil gar tciu'Motiv sür den Selbstmord vorlag, und fand iu feinem Papierkorb ein.Stück Karton

in der Form eines rechtwinkligen Dreiecks, auf dem in einer geheimen Inschrift, die an die Zeichen der alten Steinmehbrüderschasten erinnerte, der Tag seines Todes verzeichnet stand mit der Unterschrift l.iz;ue noire.' ^ H „Auffallend ist, daß ich auch diesen Herrn ge-. kannt habe.' A „Mir ist das gar nicht auffallend, Sie werden auch den vierten Fall kennen. Er betrifft den Land- gerichtsrat Bärzvald in Berlin, der unter denselben llmstäitden >mis Leben kamAmid? wen» ich Ihnen den fünften Fall

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Seite 4 von 16
Datum: 25.04.1913
Umfang: 16
die Menge auseinander. Die mit ihren Waffen aus Skutari adge--. zogene türkische Besatzung soll sich in die Ge gend von Nordosten von Durazzo zurückgezo gen haben. In Rom zirkulieren Gerüchte^ daß der Fall von Skutari die Folge einer vertraulichen Vereinbarung zwischen Lssad Pascha und dem montenegrinischen General Martinowitsch sei. Die Montenegriner hatten beim Sturm auf Skutari 3000 Tote, die Türken 3000. 22.000 Türken wurden gefangen genommen. Der „Südslawischen Korrespondenz' wird, aus (Lattaro

Montenegros Rechnung tragen werden. Der russische Gesandte in Belgrad, von. Hartwig, hielt von einen: Fenster der Gesandt schaft aus an. eine anläßlich des Falles von Skutari demonstrierende Menge eine Anspra che. worin er den Fall von Skutari als ein ruhmvolles Ereignis seierte, das in der gan zen Slawenwelt lebhasten Widerhall finden müsse. Jeder Slawe fühle die Freude, die dieser Sieg ausgelöst habe. Der Gesandte ffchloß mit einem Hoch auf den Balkaribund. Man glaubt hier, daß die Entscheidung

sich in diesem Sinne aus. Die Presse von Rom hält mit ihren Kundgebungen für die Montenegriner, denen sie Grüße geschickt, nicht zurück. Sie fordert sie jedoch auf, den Sieg nicht durch Unmensch lichkeit zu beflecken. Man nimmt hier an, daß die letzte Anstrengung den Waffenruhm der Montenegriner wahren sollte und auch haupt sächlich erfolgte, eine größere Entschädigung einzuheiinsen. > > Die „Tribun a' in. R om schreibt: Der Eindruck, der in diplomatischen Kreisen von Rom und ganz Europa über den Fall von Skutari

in der Er kenntnis, daß sonst der Weltfrieden auf dem. Spiele steht. - . > Der Wiener Berichterstatter des Mailänder „S ecol o' meldet seinem Blatte zur Stel lungnahme Oesterreichs: Für den Fall, daß Europa sich nicht entschließen könne, an einer Elpedition teilzunehmen, würde Oesterreich- Ungarn sich von den Großmächten ein Mandat erbitten, allein Truppen in San Giovanni di Medua zu landen. Wenn Europa GWxxeich» Ungarn, dieses .Mandat .^rw^ger^ würde letzteres sich vom europäischen Kon zerte zurückziehen

? Ist es über haupt möglich? Werden die Mächte zusam mengehen? Die beste Lösung wäre es, wenn Rußland endlich seine Stimme erheben und eine territoriale Entschädigung für Montene< gro fordern würde, - welche diesem Laude ge stattet, auf Skutari zu verzichten: Der letzte Erfrag kröirt die Anstrengungen der BHkan- .staaten. Es wäre unrecht, ihnen die Bewunde rung zu entziehen, aus welche sie unbedingten Anspruch haben. . Bei der letzten Sitzung der Botschaf ter in Londo n. wurde auch der Fall von Skutari erörtert

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Seite 2 von 4
Datum: 08.08.1870
Umfang: 4
Nothwendigkeiten gegenüber in zweiter Linie. Wenn Italien auch nicht am Kriege theilnimmt, kaun eS durch seine bewaffnete Neutralität in den Fall kommen, Truppenbewegungen zwischen dem Süden und dem Centrum oder dem Norden er leichtern und beschleunigen zu müssen, und für einen solchen Fall würde wohl Niemand etwas dagegen haben, wenn die italienischen Truppen das römische Gebiet passiren; eS sei ja nicht nothwendig, daß die selben geradezu Rom berühren. Diesen Fall hat der Septembervertrag nicht vorgesehen

. Ferner — so be lehren uns die Officiösen weiter — sei eS nicht un möglich, daß einige Städte, die noch unter päpstlicher Herrschaft stehen» sich beim Herannaheu der ital. Truppen rühren würden und die Septemberconvention erkenne, wenn auch nicht ausdrücklich, doch gewisser maßen das Princip an: kowa äei Lomsni. Für den Fall, daß derartige Bewegungen eintreten, könne Italien, noch obendrein in so ernsten Momenten wie die gegenwärtigen, nicht dulden, daß eS an seinen Grenzen einen Herd der Revolution

! ' ..., — Hören Sie mich ruhig an/ Herr Höllenberg. Ihre Mutter, die lauge als Wittwe in Hamburg lebte . .. 'V ' i — Und als eine brave Witwel ? ^ s — Ihre Mutter gibt diese Heirat nicht zu.- c,' Der Organist lächelte sarkastisch. setzen. Auch diesen Fall hat die September-Conven tion vollständig offen gelassen. Weiterhin könne e» für Italien beim Gutritt gewisser Umstände im In teresse seiner eigenen Vertheidigung zur absoluten Nothwendigkeit werden, eine Festung wie Civitavecchia nicht den etwaigen

Angriffen feindlicher Schiffe aus gesetzt zu lassen. Für diesen Fall müßte die ital. Flotte mindestens mit 5 Panzerschiffen Civitavecchia occupiren. Und auch diese Eventualität sei in der Convention nicht vorgedacht, die demnach sehr viele Löcher hat und förmlich einem Fuchsbau gleicht. Nun kommt die Reihe schließlich an Rom! Da isi nun freilich kein Umstand vorhanden, der als Grund oder wenigstens als Vorwand einer militärischen Be setzung herhalten könne. Bloß um den moralischen Schutz

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Seite 3 von 8
Datum: 17.04.1907
Umfang: 8
. Es ist sich? zu tadeln. Venn ein Vorgesetzter seinen Untergebene» grvk begegne:, aber ein so schweres TielisSx rgehM iji daÄ keinesfalls, daß daraus die Enthebung vom Dienste zu begrinrden wäre. Anders wäre es im umgekehrten Falle. Eine andere bereits länger schwebende Disziplinaruntersuchung gegen Sturn ist zu dessen Gunsten erledigt worde»r. Der Fall Prchaska hat gegen ihn nichts Belastendes erge ben. mit Ausnahme der einzigen, von Frau Pro- haska selbst gen lochten Aussage. Tie Leuimmds- erhebungen übeiZ die Frau

init Frau Prokaska ein pikantes Abenteuer erwarteten, sich in ihrer Erwartung jedoch getäuscht sahen. Auch die Tochter des AmkZdieners hat damals gerade sich niit Aufräumungsarbeiten beschäftigt »>6» liätie wohl sicher, wenn auf Frau Prohaska ein Sittlick»- keitAattentat v:rüb-t worden wäre, deren Hil?ern:>. oder sonstigen Aeußerungen wahrgenoiilinen, >v«5 aber nickt der Fall «war. Tie ganze Untoriuchnn^ habe also keine Belaitungsmomente gegen sind erbracht und Sache des Magistrats

eine andere Aensteszuteilung beim Stadtmagistvate zu geben. Jetzt würden die JnspÄtionen durch Herrn Obertommissär Dr. Ruvolf durchgeführt, der Nacht fiir stacht die Wache inspiziert nrvd bisher auch stets alles in bester Ord nung vorgefunden hat, was jedenfalls auch als Beweis dafür dienen kann, daß Inspektor Sturn seine Leute gut geschult hat. Herr MR. Kerschbaumer führte hierauf etwa folgendes ans: In A-nbetracht der bedeutenden Aufregung, die in den lletzten Tagen über den ..Fall Sturn' sich in der Bürgerschaft

, daß wegen der Beleüdiguug Milchen zwei Polizeiinspektoren fich die ganz« Bürgerschaft ausregt und der Gemeiiiderat eine eigene Sitzung einberufen nmß?' Es gibt darin? nnr zwei Er klärungen: Entweder wurÄe der Fall gang un nötig ausgebauscht, oder aber war durch frühere Vorfälle schon rm Genieinderat und der Bürger» schaft eine gewisse Erregung angesammelt, so daß es nur einer geringen! Ursache bedurfte, um die Bombe zum Platzen zw bringen. Es dürfte die Letztere Wahrscheinlichkeit aimrm'hmeir sei»,' nnd

darauf z» hoffen, daß er in einigen fahren wo anders hin befördorr wird, so aber i't in der Angelegenheit nichts ansz»irirkte>r. er .nnß fiir imnwr hier blei ben und es ist daher dringend nottvendig, etwa4 z» veranlassen, damit die Klagen der Bürgerschaft, die bereits recht unaugenetnn zu werden beginnen, endlich verstnmmen. sLet»hafn?r allgemeiner Bei fall.) Herr GR. Dr. Taube schloß sich die'en Erklä rungen i>es Herrn MR Kerschbaumer an und iegte gleich im vorhinein Verwahrung ^egen die mög

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Seite 9 von 14
Datum: 26.11.1908
Umfang: 14
Ksiiikr Slhwnrzmiht Dritter Fall. Notzucht und Übertretung gegen die Sittlichkeit und körperliche Sicherheit. Ter dritte Fall, der den Geschworenen des hie sigen Kreisgerichtes in dieser Session vorlag, war abermals ein Sittlichkeitsdelikt und die Verhand lung daher geheim. Der 13jährige Spenglergehilfe Ambros Colistin aus St. Nicola bei Belluno in Italien, der sich in letzter Zeit in Tirol aufhielt, cfiel im August im Pustertale, wie wir damals ausführlich berichtet hatten, allein gehende

Erkrankung des Angeklagten wurde auch die für gestern anberaum te Schwurgerichtsverhandlung wegen Perbrechen des Diebstahls vertagt und dürfte nunmehr näch sten Mittwoch stattfinden. Vierter Fall. Die tödliche Messerstecherei in Passeier. Wegen Verbrechen des Totschlages hatte sich vorgestern nachmittolgs vor dem hiesigen Schwur gerichte der 37jährige Metzger Karl Heinrich aus Naila in Oberfranken zu verantworten. Heinrich hatte bekanntlich — wir haben über die Angele genheit in unserer Ausgabe

wegen Tot schlag und einstimmig in der zweiten Schuldfrage wegen verbotener Rückkehr. Heinrich wurde auf Grund dieses Wahrspruches zu 6 Jahren schweren, und verschärften Kerkers verurteilt. Fünfter Fall. Brandstiftung. Heute gelangt die Anklage gegen den 33jähri- gen Gastwirt Paul Pfitscher in Schönau ber Ra- benstein in Passeier, dessen Gattin Anna, geborene Etzlsperger, geboren am 21. Oktober 1833 in Ni- kölsdorf und deren Dienstmagd Maria Ebner, ge boren am 4. April 1889 in Irschen (Kärnten

. (Gesamtversicherung jetzt 16.100 IL statt 2600 IL). Die Ansätze für die Jeldfrüchte wurden für die einzelnen Monate verschieden bestimmt; dabei für September der höchste Betrag vorr 1000 IL angesetzt, wober Pfitscher selbst angab, daß er Heuer Feldfrüchte in diesem Wertbetrage nicht ein gebracht habe, daß dies aber in einem anderen Jahre der Fall fein könnte. Er bezahlte die Vor schuß-Fondsgebühr - mit 27 IL, die Umlage selbst wurde erst zu Georgi 1909 fällig. Es scheint, daß in den nächsten Tagen darauf

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Seite 3 von 8
Datum: 27.11.1908
Umfang: 8
K»M Zlhmrgclilht Dritter Fall. ZZotzucht und Ucbertretuog gegen die Sittlichkeit und körperliche Sicherheit. Ter dritte Fall, der den Geschworenen des hie sigen Kreisgerichtes in dieser Session vorlag, war abermals ein Sittlichkeitsdelikt und die Verhand lung daher geheim. Ter 19jährige Spenglergehilfe Zmbros Colistin aus St. Nicola bei Belluno in Italien, der sich in letzter Zeit in Tirol aushielt, M im August im Pustertale, wie wir damals ausführlich berichtet hatten, allein gehende Frauen

wurde auch die für gestern anberaum te Cchwnrgerichtsverhandlung wegen Verbrechen tcs Tiebstahls vertagt und dürfte nunmehr näch sten Mittwoch stattfinden. Vierter Fall. Tic tödliche Mrsscrstechcrci in Passcicr. Wegen Verbrechen des Totschlages hatte sich vorgestern nachmittags vor dem hiesigen Schwur gerichte der 37jährige Metzger Karl Heinrich aus Naila in Obersranken zu verantworten. Heinrich hatte bekanntlich — wir haben über die Angele genheit in unserer Ausgabe vom 4. d. ausführlich berichtet

und einstimmig in der zweiten Schuldfrage wegen verbotener Rückkehr. Heinrich wurde auf Grund dieses Wahlspruches zu 6 Jahren schweren und verschärften Kerkers verurteilt. Fünfter Fall. Brandstiftung. Heute gelangt die Anklage gegen den 33jähri- gen Gastwirt Paul Pfitscher in Schönau bei Ra benstein in Passeier, dessen Gattin Anna, geborene Etzlsperger. geboren am 21. Oktober 1883 in Ni- kolsdorf und deren Dienstmagd Maria Ebner, ge boren am 4. April 1889 in Irschen (Kärnten), dahin zuständig, wegen

für die Feldfrüchte wurden für die einzelnen Monate verschieden bestimmt, dabei für September der höchste Betrag von 1000 IL angesetzt, wobei Pfitscher selbst angab, daß er Heuer Feldfrüchte in diesem Wertbetrage nicht ein gebracht habe, daß dies aber in einem anderen Jahre der Fall sein könnte. Er bezahlte die Vor schuß-Fondsgebühr mit 27 IL, die Umlage selbst wurde erst zu Georgi 1909 fällig. Es scheint, daß in den nächsten Tagen daraus — nach Paul Psitschers Angaben wäre es am 20. oder Ll: September

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Seite 3 von 4
Datum: 16.11.1881
Umfang: 4
oder nicht? Ist das erstere der Fall, dann sei Zallingers Vorschlag abzulehnen. Dieser habe es unterlassen fich präcis auSzusprechen, denn selbst sein Wort: ich bin kein Gegner des Pro- jectes sei anzuzweifeln. Man spreche, wenn man sich übe'r. die Nothwendigkeit und die Kosten der Straße sicher ist, dies unumwunden aus. er selbst nehme keinen Anstand es auszusprechen, daß er für die Anträge des Comits's stimmen werde. Z a ll i n ger: Er. habe geglaubt, daß gegenwär tig eii»^ so große Nöthigung zum Straßenbau

. Was v. Zalkinger vom Verkehr spricht, trifft nicht zu, gerade der Vermehr verlangt die zweite Verbindung mit dem Stationshose. Referent Dr. H eppe rg e r recapitulirt im Schluß» Worte nochmals die Ansichten des Comites, stellt fest, daß das Offerj- der Frau Malfertheiner annehmbar sei und positiv hMel angenzmmen' oder verworfen werden müsse. Sei dies letztere der Fall, dann könne man vor Ablauf von 5 Jahren an die Realisirung des Projee- tes nicht mehr-'denken. Wer'garantirt dafür, fragt

er, daß nicht innerhalb dieser Jahre auf jenem Gebiete ein weiteres Bau. entsteht, der dann ebenfalls abzulösen sein und die»«usführnng 1>eS Baues- sehr veitheuern würde. Die finanziellen Verhältnisse der Stadt haben sich seit 1859 nicht verschlimmert, es'sei ab« zu erwarten/daß sie.noch besier werden. Es sei richtig und gewiß bedauer- lWWb« BoM) . aber auf den vorliegenden Fall habe dies «wen Bezug. Für'den Aniräg Zallingers erheben sich nur der An» trragsteller ünd' Herr' Al. Welponer. Die Anträge des vlM

98 kr. zu zahlen hat. ES genießt, demnach der Besitzer deS AbonnementsbilletS dii ganz namhafte Preisermäßigung von 2l> proc. Im Uebrigen werden diese Karten nach dem folgenden Reglement ausgegeben:. 1»^, Diese Abynneiyentkarten geken' W^-auf' i>enr Hefte' bezeichnete Person, sondern a^ch für..die ^ in demselbey Wagen mitkahrendeZMgleiwng Melken. Ä- Dies« »KaWn sind von. Fall zu Fall der Benützung, sowohl bei- der Tour als auch bei «der Retourfahrt beim Portier mit dem Zugsstempel zn versehen. 3. Dir-vm» Thür

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Seite 2 von 4
Datum: 05.08.1891
Umfang: 4
thümern der Menschheit, der Geschworenen und j Richter, sowie von der Grausamkeit, mit welcher, das formale Recht oft ganze Existenzen vernichtet. Ueber einen noch viel krasseren Fall berichtet das jungruchenifche „Dilo': Der Landmann Senko Hladylo aus Mnowice bei Przemysl wurde im Jahre 1884 der Brandlegung beschuldigt, vom Schwurgericht auf Grund der Zeugenaussagen dieses Verbrechens schuldig erkannt und gerade so wie Peter Pabst zu 12 Jahren schweren Kerkers verurtheilt. Nachdem

die gegen das Urtheil er griffenen Rechtsmittel erfolglos geblieben waren, büßte Hladylo im Lemberger Strafhause seine Strafe ab. Erst im Jahre 1890 stellte es sich heraus, daß Hladylo unschuldig sei- Er wurde daher bei der Wiederaufnahme des Versahrens in Freiheit gesetzt. Der Mann hat also völlig unschuldig 7 Jahre — vier mehr als Peter Pabst — im Kerker zugebracht. Er war vor Antritt der Strafe ein gesunder Wirthschaft^ bescher von 36 Jahren, jetzt ist er in einem be- klagenswerthen Zustande. Auch dieser Fall

ses wird Abg.Ugron wahrscheinlich gezwungen sein, Uzelac zu fordern uud er wird sich dann mit einen Sekundanten nach Fiu«e begeben. Atali«u.(Die französische Spionage) zieht, anknüpfend an den übrigens ganz uud gar im Sande verlaufenen Fall des deutschen Gra veurs Köpke in Genua, wieder einmal die Auf, merksamkit in Italien auf sich. Das Militär« blatt „Elerclto' sagt nunmehr frei heraus, das italienische Krtegsminißerium wisse genau, daß ein weit verbreitetes französisches Spionennetz in Italien

bestehe, es verachte (?) diese Manipula tionen der französischen Agenten aber viel zu ehr, um die letzteren — die der Behörde Person» ich wohl bekannt seien (?) — zu verhaften. Dem entgegen darf man der italienischen Regiemng doch wohl ein wenig mehr Achtsamkeit in ihrem eigensten Interesse anrathen. Statt — ein ganz horrender, aber buchstäblich wahrer Fall! — die bei der Alpenspionage verhafteten französischen Lieutenants mit Champagner zu traktiren und alsdann im Triumph zu Wagen über die Grenze

zurückzuschicken, wäre ein etwas schneidigeres Vor» gehen gegen die Herren weit eher am Platze. Die Herren Franzosen wenigstens machen mit italienischen Offizieren, die sie in ihrem Land bei verdächtigen Aufnahmen zc. ertappen (ob-, den Fall Couttn), nicht so viel Federlesens. Die französischen Agenten und Offiziere, die Italien und speziell die Küste geradezu überschwemmen, sind für die Sicherheit des Landes jedenfalls gefähr licher, als ein harmloser deutscher Lithograph, der eine Karte von Genua

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Seite 3 von 4
Datum: 15.10.1891
Umfang: 4
Ist wie in einem Bauerndorf. Am Bahnhof wurde gestern verseuchtes Vieh ausgeladen; da kein Contumaz- stall in Zwölfmalgreien existirt und auch kein anderes Local zur Verfügung gestellt wurde, mußten die kranken Thiere im Freien übernachten, wodurch leicht die Gefahr weiterer Ansteckung vorhanden ist. Derartige Mißstände können und müssen gerügt werden, zumal als das Publiku» Abhilfe zu verlangen vollauf berechtigt ist uud derlei Zustände eine Gemeinde in Mißkredit bringen. Ei» seltener Fall. Seit dem 2. Oktober läutete

heute zu« erstenmale wieder die Sterbe» glocke. Weder in unserer Stadt noch in Zwölf malgreien ist tu. deu letzten 13 Tagen jemand gestorben, gewiß ein seltener Fall, wean mau er wägt. daß es in der Regel bei uns eiuen Sterbe fall pro Tag trifft. Wir leben somit in einer sehr gesunden Gegend, wie obiges Exempel dar that. Schlern-Sagen und Märchen. Auf 268 Buchfeiten bietet uns Martinas Meyer (ge boren 1821 zu Innsbruck) 30 wunderhübsche Schleru-Sageu und Märchen, eine literw rifche Gabe

dem Postsparkassenamte beitritt. wonach jeder Steuerpflichtige mittels Erlagscheines, oder, fall»« Mitglied des TlearinverkehreS ist, dnrch einfache lleberweifung feine Steuer leistet. Eine gesangene DiebSbande» Der Polizei in Rom ist es endlich gelungen, ei.>e Spitzbuben« bände von 75 Personen zu verhaften, welche die Stadt m der letzten Zeit lebhaft beuur hkgte uud mindestens 500.000 Lire an Werthobjeeteu und Geld geraubt hat. Froschhaut als Ersatz für Menschenhaut. Bekanntlich werden in ver Chirurgie zur Deckung

mancher Substanzverlust: der Haut, zum Ersatz häßlicher Narben, zur besseren Bertheilnng alter Geschwürstächen n. s. w. aus der Nachbarschaft Hautlappeu herangezogen oder solche aus eiue» fremden, jä sogar todten Körper zur Ueberpflanzung benützt, ein Verfahren, das in letzter Zeit durch Professor Thiersch eine besondere Vervollkom»- nung erfahre» hat. Daß aber auch die Haut des Frosches für die Zwecke verwendet werde» kann, zeigt em Fall, wo der italienische Arzt Dr. Gillet de Grandmont dieselbe zu» Köstliche

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Seite 2 von 12
Datum: 28.10.1905
Umfang: 12
, weil sie den „Fal^ chmid' vollinhaltlich bestätigen. Also: der Herr Probst hat. als ihm der Fall zur Kenntnis gekommen war. mittels Expreß- briefcs nach Trient berichtet. Bis zum 25. d. früh war beim fb. Ordinariate kein Bericht des Probstes eingelangt. Am 24. d. mittags erschien unser erster Bericht, wurde der Herr Probst erst durch diesen Artikel dazu veranlaßt? Weiter: die Verhandlung gegen die Begali, in welcher Schmid all seine Unzüchtigkeiten öffentlich zugab, fand am 9. Oktober nachmittags statt

. Am 13. abends erschien die bekannte „Eine Sirene' betitelte Notiz im „Tiroler', welche sofort bei der Geistlichkeit böses Blut machte und zu heftigen Vorwürfen gegen das Blatt von dieser Seite führte. Der Herr Probst weiß noch immer von nichts, Am 15. Oktober findet die Kirchtagsprozession statt; der Herr Probst, der noch immer nichts weiß, läßr den ehrwürdigen Priestergreis seine Mitra tragen; andere Priester, darunter jedenfalls auch solche, die den „Fall' bereits kannten, gehen im feierlichen Zuge

- men „mußte'. Wie schön wäre es aber für alle Teile gewesen, wenn man auch heute noch nichts zu „wissen' brauchte! Und nun noch eins: Das „Tir. Vbl.' macht uns Hen Vorwurf, daß wir den „Fall Schmid' sensationell in die Oeffentlichkeit brachten. Volle vierzehn Tage haben wir' der geistlichen Be- Horde nach jener Verhandlung am 9. Oktober Zeit gelassen, gegen den sittenlosen Priester einzuschrei ben. Trotz der schon an? 13. abends im „Tiroler' erschienenen Notiz haben wir in «dieser Zeit keine Zeile

vom „Fall Schmid' gebracht, denn es be reitet uns wahrhaft kein Vergnügen, Perversitäten, auch wenn sie von katholischen Priestern begangen werden, an die Oeffentlichkeit zu bringen. Als man aber vierzehn Tags lang, trotzdem schon diie ganze Stadt van dem Skandale sprach, weder in der Probsiei, noch im fb. Ordinariate von dem „Falle Schmid' etwas „wußte', mußten wir die Angelegenheit laut und vernehmlich verbringen, uni der Schwerhörigkeit an den genannten Stellen ein Ende zu bereiten. Gerade

die merkwürdige Haltung der kirch lichen Behörde in diesem Falle, erst dann einzu schreiten, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt, hat uns bewiesen, wie notwendig es nament lich in Bezug darauf, daß die katholische Priester schaft sich anmaßt, allein zur „sittlichen' Erzie hung der Schuljugend berechtigt lind befähigt zu sein, ist, an der Hand vollgiltiger Beweise fest zustellen., wie wenig berechtigt gerade dieser Stand dazu ist. Der „Fall Schmid'. die vor eiingen Tagen in Klazenfurt erfolgte Verurteilung

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Seite 4 von 8
Datum: 30.06.1902
Umfang: 8
wr. 147 ..Vo»ner ^eituna' s^ndtiroler ?anblatt> Montag, der 3l). Juni 1902. Der Fall Ramsau. Kriminal-Roman von F. Eduard Pflüger. (Nachdruck derbotm.) 9. Fortsetzung. Kapitel It. 21er große Schwurgerichtssaal war bis auf den letzten Platz gefüllt, denn die Scheiblingen'sche Mord sache hatte die Hauptstadt ganz besonders aufgeregt. Es war ein Fall, wie er höchst selten vorkommt und die Zeitungen beschäftigten sich eingehend in langen Artikeln mit der Frage, ob Ramsau der Mörder sei

, oder nicht. Ein ausgedehnter Zeugeuapparat war aufgeboten, und die Verhandlung hatte sich schon durch zwei Tage hingezogen. Man wußte nicht recht aus den kreuz und quer laufenden Zeugenaussagen, was man von der ganzen Sache halten solle und man sah mit großer Spannung dem Plaidoyer des Staatsanwaltes entgegen. Die Verhandlung des heutigen Tages sollte damit be ginnen und das Publikum war gespannt, wie in einem großen Theater. Endlich trat der erwartete Moment ein und der Staatsanwalt erhob sich: „Der Fall Ramsau

werden konnte, lief dnrch den Zuschauerraum. Aber die Stimmen schwiegen sofort, als der Vertheidiger des Angeklagten Justizrath Bravmann zn reden begann: „Ich habe, meine Herren Geschworenen, der licht vollen und wohlwollenden Darstellung des Herrn Staatsanwaltes nichts hinzu zu fügen, denn er hat mir die besten Perlen der Vertheidigung vorweg ge nommen. Ich möchte nur gegen eines mich wenden und das ist der Freispruch aus Mangel an Beweisen, der Fall liegt unter keinen Umständen hier vor. Der Herr

, beson ders eben die Thatsache des großen Besitzes für die Möglichkeit des Verbrechens. Und was der Herr Staatsanwalt von der Persönlichkeit des Angeklagten sagte, sei gewiß richtig, aber die Aussicht auf ein Millionenvermögen hätte schon die besten Charaktere zu Fall gebracht. Die Geschworenen zogen sich zurück und das Publikum verharrte in einer aufgeregten Spannung. Wohl eine Stunde dauerte die Berathung, dann kamen sie aus ihrem Zimmer heraus und der Obmann ver kündete den Wahrspruch: Frei

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