Nr.-Z43 ..Nomer Zeitung' CSiidtiroler Taablatt) Mittwoch, den 25. Juni 1902. Der Fall Uamsa«. Kriminal-Roman von F. Eduard Pflüger. tNachdmck vcibotcu.) 5> Zvort'eNi''- „Nun, nun, mein Freund, so ernsthaft wollen wir die Lage doch nicht auffassen. Ein mnges Mäd- chen wird leicht verwirrt durch die Wucht und Ueber- raschuug einer solchen Anklage.' „Gewiß, aber Helena kennt mich lange genug, um zu wissen, daß ich unmöglich eine derartig scheußliche That begangen haben kann.' „Rechten
, das zu bestimmen. Aber ich möchte schon glauben, daß Brosowsky sich ebensowenig die Nummer seiner Scheine ansieht, wie ich. Der, weil er zu viel hat, ich, in folge des Gegentheils.' Der Justizrath schüttelte dm Kopf und meinte, „das ist wirklich ein komplizirter Fall. Es giebt für uns nur zwei Möglichkeiten: entweder wir weisen nach, daß der Tausendmarkschein, der sich in den Händen der Polizei befindet, nie in Ihrem Besitz war. oder wir ermitteln den Ihrigen, beides ist gleich schwer. Trotzdem gebe
. Ihr Leben daran zn setzen, den dunklen Fall aufzu klären nnd sich rein zn waschen vor den übelwollenden Elementen der Gesellschaft.' DerJustizrath hatte mit großerEmphase gesprochen, und seine Worte verfehlten nicht, auf den Grasen Ein druck zu machen. Er sprang auf. reichte seinem Ver theidiger die Hand und erklärte mit Bestimmtheit: „Ja. Sie haben recht, es wäre wirklich schmählich, in diesen, Fall den Posten zu verlassen, ich werde unbedingt bleiben nnd meine Ausgabe erfüllen.' „Und diese Aufgabe
recht. Herr Graf, und es kommt noch ein anderes gewichtiges Moment hinzn. Nr. 24 wird nicht in das Schlasstubenscnster einsteigen, wo er leicht durch einen einzigen Schrei der erwachenden Frau in große Gefahr gebracht werden kann, sondern er wird einen andern Weg wählen und das Schlaf zimmer möglichst vermeiden, es sei denn, daß Frau von Scheiblingen ihre Juwelen dort aufbewahrt hätte.' „Das ist aber nicht der Fall', erklärte Ramsaü, „denn die Juwelen meiner Schwägerin liegen auf der Reichsbank
, Sie wollen Dalberg. das Detektivgenie mit dem Fall beauftragen.' „Gewiß, mein Herr Kommissar, einen Mann, der der gesammten Kriminal Polizei überlegen ist. Herr von Scheiblingen stellt soviel Geld zur Verfügung, als irgend nothwendig.' „Nnn, Graf Namsan. dann kann ich Ihnen gratnliren. wenn jemand das Geheimniß dieses Ler- brechens erforschen kann, so ist es Dalberg. der Mann, vor dessen glänzendein Genie wir uns jeder zeit beugen. Herr Dr. Dalberg. lieber Herr Justiz- rath, darf uugehind