2.410 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1913/29_09_1913/BZZ_1913_09_29_3_object_441423.png
Seite 3 von 8
Datum: 29.09.1913
Umfang: 8
Nr. 223 All Mdihtnmld in vors Tirol. Di« schwangere Geliebte in einen Graben ge stoßen. — lieber Nacht erfroren. Die Anklage richtet sich gegen Peter Hai- ler aeboren am ?. Oktober 1335 in Dorf Tirol und dorthin zuständig, katholisch, tedig. Bauer in Dorf Tirols der beschuldigt ist, am Abend des s. Dezember >912 im sogenannten Röstengraben' oder Dorf T-roi gegen die Bauerntochter Anna Riem in der Abficht, sie zu töten, auf eine Art gehandelt zu haben, da^ daraus deren Tod erfolgte

, und habe hiedurch das V-erbreclsen des Mordes begangen. Die Anklage wird wie folgt, begründet: Nordwestlich von Dorf Tirol erhebt sich d,e Muthsvitze und stehen die Muthhöse. in d^rsn Nähe der Röstenzraben sich hinaufzieht; rech ter und linker Hand des untersten Zliiteiles de- Röstengrabcn liegen noch einzelne wenige Höfe, so der Innerscrncrhzf, der bis vor kur zem den Bauernleuten Jarod und Anna Riem gehörte, und der Tschaffoyerhof der Fam lie Kaller, den der Beschuldigte bereits seit seinen: 2 V. Lebensjahre

ableugne, nun sehe der Bauer wohl ein, wie sie sei, sie habe auch zil ihm ge sagt! „Jetzt mußk halt zahlen', er aber habe ihr darauf erwidert, zzhlctt werde icff doch nicht lange. Zlnna Riem machte aber auch anderen Per sonen Andeutungen über den Rindesvater; so nannte sie ihrem Gnkel Josef pircher den Pe ter Haller als den Vater ihres Rindes; auch in Dorf Tirol war man über die Person des Aindesvaters nicht im Zweifel. Am Sonntag den S. Dezember v. I. begab sich nun Anna Aiem wieder nach Meran

sie bereits in Dorf Tirol gesehen. Bei der Schöpfkapelle, zwischen Meran und Tirol, traf nun die in Dorf Tirol als Stricke rin lebende Therese prünster an jenem Abend Peter Haller mit Anna Aiem an. In die Nähe der Aapelle kommend, sah sie, schon einige Schritte auf dem rechterhand in die Wiese füh renden Fußwege Anna Aiem und knapp hinter ihr Peter Haller gehen, der Weg war etwas eisig, Therese prünster fürchtete -u fallen und stieß einen. Schrei aus; auf dieshin drehte sich Peter Haller um und ging

auf die Straße zu rück und auf Theres prünster zu, die er be grüßte, während er Anna Aiem, die von der prünster genau erkannt worden war, allein auf dem Feldwege weiter °5em Dorfe zugehen ließ. Mit Theres prünster machte er dann auch den Weg über die Fahrstraße ins Dorf hinein, wozu man von der Schöpfkapelle etwa 7—s Minuten benötigt. Die prünster, der das Verhältnis zwischen Peter Haller und Anna Aiem nicht unbekannt war, hieß ihn zunächst nur mit „seinem Mä del' gehen, da er sonst Schuld daran

1
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1904/22_07_1904/BZZ_1904_07_22_5_object_380250.png
Seite 5 von 8
Datum: 22.07.1904
Umfang: 8
hatte, beobachtet. In der plötzlichen Erkenntnis, daß das Terrain gefährlich sei, macht» her „ün- männliche Offizier eiligst Rechtsum Us»^ trat in einem alles eher als schneidigen Laufschritt den Rückzug nach! der Kaserne an. Vom „Tiroler Dorf' in St. Louis gibt ein rm Berner Bund veröffentlichter Brief eines neidvol» len Schweizers folgende Schilderung: Es ist zu spät, es nützt nichts, aber sagen muß ich es doch: jedesmal wenn ich im Olive-Tram nach der Aus stellung hinausfahre, erregt das Tiroler Dorf mei

'. Geht der Be sucher hinauf zur Festhalle mit ihren Triumph bogen — und jeder geht mehrmals dahin —, so sieht er wieder die Alpen und Gletscher gegen über im Sonnenschein glänzen; verläßt er die Ausstellung, so führt ihn der Weg wieder a.n Tiroler Dorf vorbei. Fürwahr, die Lage ist ideal für die Reklame, jeder muß hinein, und er geht auch gern und öfter hinein, um? darin aus» zuruhen und' zu genießen. Kommt der Abend, so erstrahlen Schloß, Rathaus und Kirche des Tiro ler Dorfes weithin in tausend

Licktern- und die Firnen röten sich. Wie kann man sich da ärgern über das Schweizer Dorf in Paris, das man' nm. nach langen Irrfahrten und Mühsalen zu finden vermochte I Es war ein abgelegener, versteckter Winkel, — das Tiroler Dorf in St. Louis aber ist eine faszinierende Reklame, gerade wie die Zigarre „Cremo'. die zurzeit in ganz Amerika die Straßenplakate beherrscht und ihren Erfinder bald zum mehrfachen Millionär machen» wird. Das Hauptstück den Anlage find die Fekfen, Wald, Weiden und Bergspitzen

. Das Dorf zu FWen besteht' bloF aus einer Gasse, die sich um die Umfassungsmauer hsruinzieht: einue Häuser mit Verkaufsläden, eine Kirche, in der das Ober- 'mnmergauer Passionsspiel unter Orgelbegleitung sezeigt wird, ey? als amerikanischer Bar einge richtetes Haus mit dein „goldenen Dachstuhl' von Innsbruck, das Rathaus und das Schloß, mit Bildhauerarbeit und Fresken nach italienischer Manier. In dejni Felsen sind zwei Eingänge: Königsschlösser. Linderhof, Hohenschwangau usw

Konzertsänger, und Tänzergosell- schaft Franz Rainer, also alles beste Namen. Der große Restaurationssaal faßt 3000 Personen, er ist der größte der Ausstellung. Das Dorf hat vier Millionen Franken gekostet, die Sache wird sich lohnen. In den Sälen, auf dein Platz wird innnersort Bier getrunken der vereinigten Brau ereien (namentlich, BuiM. die das Unternehmen durchführen: das Glas des hiesigen Bieres kostet 50 Rappen. Die Speisekarte weist für Mittag oder Abendessen folgende Preise aus: Suppe Fr. 1.30

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1858/04_12_1858/BZZ_1858_12_04_4_object_423503.png
Seite 4 von 6
Datum: 04.12.1858
Umfang: 6
mich zwischen Dorf und Kirche. Letztere steht quer außer derselben zwischen Pfarr- und Kirchhof, und im Gesammt lugen sie wie Neugierige in die lange Dorf zeile hinab. Ich bin nun vier gute Stunden gegan gen, links öffnet sich mir das Dorf, rechts steht die Kirche und davor zu meinem ersten Anblicke der Löwe, den ein Verein wackerer Männer im heurigen Früh linge daselbst aufgerichtet. Ich lese seine Inschrift, sie lautet: Dem Andenken der am 2t. u. 22. Mai j8l)g Ruhmvoll gefallenen österr. Krieger. Ich lasse

. hier knirschten der wilde Massena. der kühne Lannes — eilf Mal an einem Tage ward der Fleck gestürmt, erobert und verloren, lag Mann an Mann, die Brust zerfleischend, eine wilde, wirre Masse, jeder Stuhl, jeder Pflug, jedes Grabkreuz ward zum Boll werke. unter flammenden und stürzenden Trümmern brach man sich durch das Dorf in die Kirche, von der Kirche in das Dorf Bahn zur Flucht und szum Siege. «Aspern muß genommen werden!' ruft von Neuem stets Karl, der schon eine Wunde tragt. «Wir nehmen es!' entgegnen

seine Tapferen. Er greift einem Fahnenträger das Panier aus der Hand, er ist der . Erste beim Sturme und Siege! Die Nacht sieht zwei blutende, erschöpfte Heere; so kostbar ist der Boden, daß man selbst das Dorf theilen muß und sich beiderseits Besitze finden. Die Vorposten stehen hart an einander — die Nacht bedeckt sie Beide und Sternenthränen flimmern ihr im dunkeln Auge. Auf der Donau rennen die Brander und Stürmer, die verderbenbeladenen Gefahre, die brennenden und losgehauenen Bäume an Napoleons Brücken

3
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1859/17_09_1859/BZZ_1859_09_17_4_object_421077.png
Seite 4 von 6
Datum: 17.09.1859
Umfang: 6
gewagt hatte, durch- den Leib geschossen; die nämliche .Kugel ver- wundete auch noch seinen Nebenmann, Johann Veith. dem sie durch den Arm stchr. Als 5ie Franzosen qm i Uhr Abends inö Dorf herabgezogen, würde dem sterbenden Schwarz noch der Kopf gespalten. Mit der Ankunft der Franzosen im Dorfe begann auch die Plünderung. Besonders wurde auf Geld, Hemdm und sonderbarer Weise auf die Hennen Jagd gemacht, so daß diese geflügelten Thiere im Dorfe beinahe ganz ausgerottet wurden. Jeder Bewohner

von Mont in Fürstenburg. den wir nachhin als Retter des Dorfes kennen ler nen werden, gerettet werden. Den übrigen Bewoh nern des Dorfes wurde keine Beschädigung am Kör per zugefügt; wohl aber wurde Geld mit gespanntem Gewehre gefordert. Indessen konnte der Feind an Geld nicht viel erhalten, weil ein großer Theil der Bewohner sich damit frühzeitig genug den Berg hinauf geflüchtet hatte. Nach zweistündiger Plünde rung zog der Feind sich aus dem Dorf zurück und schlug an der Südseite

und Martinsbruck liefen». Hierauf wurte an mehre ren Stellen Pulver gesäet, brennbare Stoffe wurden im Heu nnd Stroh der Scheune versteckt. Somit waren alle Anstalten getroffen, das Dorf den. Flam men preiszugeben. Während dieser traurigen Vorbe reitungen kam der französische General Demont von Nauders nach Fürstenburg, um seinen Erzieher und Wohlthäter. Peter Anton Freiherr» von Mont. Schloß hauptmann des Bischofs von Chur in Fürstenburg. zu besuchen. Letzterer war ehemals Hauptmann bei der Schweizergarde

als gebildete Leute kennen gelernt undWch geschätzt. Nun aber. welcheAmänderung! Dierauchen» bey Brandstätten, die Ermordung so vieler friedlicher Menschen, Raub und Plünderung stempeln die Iran, zosen zu Banditen, und die Offiziere zu Anführern von Mordbrennern. Auch dieses harmlose Dorf scheint sich die vandalische Wuth ausersehen zu haben, in Asche zu verwandeln. Als Offizier und als Gönner fordere ich von Ihnen, daß dieses Dorf verschont bleibe. 'Ich werde von Ihnen nicht eher ablassen

, als bis Si^mir das Versprechen abgeben, das Dorf unbeschädigt zu lassen.- General Demont versprach seinem ehemaligen Wohl thäter die Gewährung seiner Forderung ; auch das Rauben und Plündern im Dorfe wurde sogleich sistirh nur mußte jeder Hauseigenthümer eine Sicherhetts- karte in Fürstenburg holen und auf seiner Hausthüre aufschlagen. Durch diese hilfreiche Vorbitte des edlen Schloßbauptmannes war jedes fernere Unheil von der bedrohten Gemeinde abgewendet. Man darf sich daher nicht wundern, wenn der Name des edlen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1896/16_09_1896/BZZ_1896_09_16_2_object_387979.png
Seite 2 von 4
Datum: 16.09.1896
Umfang: 4
noch einmal an die Felsen schmiegt, und seine Wogen hin zu den mächtigen Steilwänden des GebirgS- stockeö „Zahmer Kaiser' drängt, um dann im weiten Bogen der Grenze zwischen Bayern und Tirol zuzueilen, liegt in der Buchtung, von weiten Erlenauen umgeben, vom Schatten des »Zahmen Kaisers' beherrscht, das Dorf Ebbs. Lieblich ragt der grüne Kirchthurm aus den Obstbäumen auf. die fast das ganze Dorf verstecken. Wer heute im sausenden Eilzuge sitzte wird dieser tirolischen Dorfidylle vielleicht einen flüchtigen Blick gönnen

, wenn das Auge just den Kirchthurm von Ebbs erfaßt, doch wird das nächste LandfchaftSbild sofort die Idylle verdrängen, zumal ja schon die Beste Geroldseck mit Kusstein entgegengrüßt, und über ihr die Zinnen und Zacken der tiro lischen Wunderwelt aufragen. Ein kleines Dorf zwischen Jnn und Kaiser — was weiter?! Kaum mehr ältere Eingeborene und außer ihnen sicher nur emsig forschende Kulturhistoriker wissen, daß gerade in diesem Dorfe und diesem Gemeindezebiete („Sckranne' ge nannt), sich in früheren Zeiten

: in Ebbs verspürt man aber davon nichts, über das Dorf ist die Nuhc des Grabes gekommen ... Vor Zeiten jedoch war das anders, und just dieses Ge biet hatte einen Verkehr wie kein anderes in Tirol, EbbS war die Stätte regstni GcwerbcflcißcS, cS rauchten und qualmten die Essin zahlreicher Schmieden, und weithin hörte man das Dröhnen der schweren Hämmer auf dcm Ambos. Längs des durch das Gelände rauschenden Baches standen d:s hin zum Ebbfer Berg zahlreiche Nagelschmieden, deren Fabri kate raschen

und guten Absatz fanden bis weithin in's Herz von Tirol; Kupfer- und Hammerschmieden florirten, und selbst zwei Waffenschmiede hatten vollauf Arbeit süd ihre Ge sellen. Am frcqucntirtesten waren die Ebbser Hufschmieden, deren Ruf weit verbreitet war im nahen Bayern bis über dcn Brenner südwärts. Die Fuhrkncchte versäumten nie, das nöthig gewordene srischc Beschläg in Ebbs erneuern zu lassen und warteten damit, bis das Dorf erreicht war. Zum grimmen Acrger der Wirthe fuhren die Knechte

5
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1876/05_09_1876/BZZ_1876_09_05_3_object_427696.png
Seite 3 von 10
Datum: 05.09.1876
Umfang: 10
enthusiastischen Aufnahme, welche die Majorität dem großen Brutlo-Ertrage der Creditactie angkdeihen ließ, die kühler reflectirende Antik einer Minorität gegenüberstand, welche nur da» schließlich« Reinerträgniß zu dem Kursstände der Kredilactie i» Parallele stellte. Meueste Post. Mistelbach. 1. September. Der Kaiser begab sich heute Morgens 6 Uhr von Zister»dorf über MauStreak nach Wilfer»dorf, allwo derselbe um 7 Uhr Früh angekommen ist. Am Eingänge de» festlich geschmückten Orte» nahm Se. Majestät die Huldi

kurz gab, daß der Ort einzig und allein dem Militär seine Rellu-'q verdanke. Pvi»dorf, 2. S?plember. Der Kaiser traf heute, von Zister«dorf kommend, geg-n 7 Uhr vor Po Sdorf auf dem Manövrirfeldc ein. Die Division RiMberz üeckte den Raum zwischen der Staatsbaha und der Straze Poisdorf-Brünn-Feldsberg mit Deta« chement» und hielt die Pivot-Kinie bis gegen Raben», b»sg an der March besetzt. Die Divisiin Pajac dich deckte die Straßen Mstelduch-HaderS.orf-PoiSdvrf- Arünn und rückte, den rechte« Flügel

bis an die March ausgedehnt, auf der Straße von FeldSberg mit dem Gro« vor. Bei Alt-Lichtenwarth war ein hesliger Geichützkampf, worauf südlich voa KatzelS- dorf eine brillant angelegle und anSgcsührte Massen-- Altaque beider Gros in der Stärke von circa 30 Escadionen stattfand. Der Kaiser begab sich nach dem Manöver «zch FeldSberg, wo derselbe in feier licher Weise empsangen wurde. PpiSdorf ist zur Begrüßung de» Erzherzog» Albrecht festlich geschmückt. Mvrgen ist Ruhetag. Berlin, 2. September. Dem Vernehmen

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1910/09_06_1910/BZZ_1910_06_09_6_object_453661.png
Seite 6 von 8
Datum: 09.06.1910
Umfang: 8
jener Martin Gunder auf, den das Dorf fortan kannte, der ruhige Mann von knapper Redeweise, dem aber «Herne Unbeugsamkeit aus der hochgehobenen Stirn swud und kalter Wille aus den scharfen Augen blitzte. , - . Jetzt hörte das Wundern. und Kopfschütteln über den romantischen Bauer aus. Der Gunder Martin, der für nichts anderes mchr Sinn hatte als die möglichste Ausnutzung seines Grund und Lodens, die Mehrung semeS Besitzes, das war der richtige Bauer von altem Schrot und Korn. Und doch ahnten

. Einer Begegnung mit Anton, der Weihnachten ans Urlaub kam und eitel wie ein Psau mit den schwarz,veißen Achselschnüren im Dorf paradierte, konnte er nicht so ausweichen. Der trat ihm unvermutet in den Weg. Er salutiere mit ironisch tiefer Verbeugung, während ihm der ätzende Hohn in den Mund winkeln saß. .Dachtest also Hahn im Korbe zu bleiben, Gunderhosbauer?' witzelte er, .da hast dich mal höllisch verrechnet, he? So ein schneidiges Mädel nimmt noch lange keinen Deserteur

auf all jene Vor? und Nächbegebnisse bringen wollte, die mit der Heirat der hübschen Lehreitochter zusammenhingen und das Dorf in Atem hielten. Seine und ihre LebenStage liefen fortan weit auseinander. Aus dem Gedächtnis freilich verlor er sie nie, die süße schmerzliche Torheit seiner Jugendliebe. Sie war doch eine wundervolle, seltene Frühlings- blüte gewesen, die ihm das Schicksal auf den Weg gestreut. Ihr Gift hatte er heroisch ausgemerzt, ihr berauschender Duft umschmeichelte ihn noch oft

in des Lebens platten Nüchternheilen und gerade dann, wenn feine Kleinlichkeiten ihn er Nicken wollten und es ihn in kalter Oede fror bis ins Herz hinein. Und er spürte ihn noch, als er langst ein Weib genommen, die Mutter seiner Kinder. - Wenngleich die Sägemüllerleute zur Dorf gemeinde gehörten, bahnten sich zwischen ihrem und seinem Hanse nicht die geringsten nachbarlichen Be ziehungen an. Die stille Abneigung brach allerdings nicht in. offene Feindseligkeit aus, aber sie mieden sich geflissentlich

. Sie blieben Lust füreinander, für Jahre und Jahre, bis »S dem Schicksal gefiel, dennoch wieder einen Faden hin und her zu spinnen, der aber nicht ein neues starkes Band der Freund schaft wob, sondern sich zu einer Geißel knüpfte. Gleich nach Neujahr ging im Dorf ein neues Wundern über den Gunderhosbauer! an, denn Martin besuchte eine Landwirtichastsickiule. (Fortsetzung folgt.) .

7
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1893/07_06_1893/BZZ_1893_06_07_2_object_410359.png
Seite 2 von 4
Datum: 07.06.1893
Umfang: 4
ist am Samstag über das Dorf Nassereith am Fuße des Fernberges hereinge brochen. Fast die Hälfte des stattlichen Dorfes ist ein Opfer der Flammen geworden. Einige Minuten nach 6 Uhr Abends kam aus bistier noch unbekannter Ursache beim Platzwirth in Nassereith in der Nähe der Kirche auf dem Dachboden Feuer aus, welches in kürzester Frist das halbe Dorf einäscherte. Es geht das Gerücht, daß das Feuer durch glühende Asche, welche auf den Dachboden gebracht wurde, amge kommen sei, doch haben die gepflogenen

alles aus gebrannte Heimstätten. Der Anblick, der sich dem Beschauer beiui Eintritt in das Dorf darbietet, ist ein unbeschreiblich trauriger. Die kahlen Wände, in mitten der zerstörten Häuser die Kamine, ragen gegen Himmel empor und illustriren das Elend, welches über Dorf hereingebrochen ist, in geradezu entsetzlicher Weise. Im Ganzen sind 42 Häuser, mehrere kleine Objekte ungerechnet, abgebrannt und 66 bis 70 Par teieo sind obdachlos. Die meisten Leute konnten fast nichts als das nackte Leben retten. Im Hause

eines Theiles der Mannschaft heimkehren konnte. Der Hrrr Bezirkshauptmann Danm kehrte erst gestern Abends nach Jmst zurück, el>enso Herr Hauptmann v. Fiedler der zum zweiten Male von Jmst herübergekommen war. Am Sonntag Abends waren noch gegen zwanzig Kinder abgängig, doch dürfte» sich dieselben in die benachbarten Fiaktionen Roßbach und Dormitz ver laufen haben. Das Dorf Nassereith zählt 123 Harter, sämmlliä,e versichert, mit etwas mebr als 1000 Ein wohnern. Das Elend der Bewohner ist groß. Sämmt lich

8
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1890/15_04_1890/BZZ_1890_04_15_2_object_432115.png
Seite 2 von 4
Datum: 15.04.1890
Umfang: 4
waren, als endlich B«saille» erreicht war. Man Hatte ihnen gesagt, sie sollten wohl Achtung geben, da dort ein prächtige» Schloß sei. Die Straßm-Aenennung in Iwölfmalgreien. ^ ^ ^ Schon vor einigen Wochen haben wir ans den kommen des Festes, sowie die des Herrn Carl Umstand hingewiesen, daß die Straßen nnd Wege Wolf als oftbewahrte Kraft als Arrangeur hervor, in den Vierteln Dorf. Zollstaage und Loretto Zur Ergänzung müssen wir die eminenten Ber- der Gemeinde Zwölfmalgreien bisher namenlos dieuste des Redners

und Kostenvoranschlag ausgearbeitet getauft werden. Für das Dorf kamen in Vor- werden, worauf mit der Stadtgemeinde Meran, schlag die Namen: Sarntheinstraße und der Gemeinde Grätsch und den übrigen Bethei- Deutschhausstraße bis zur Verewigung der- ligteu verhandelt werden solle. — Die im Jahre selben beim Merlhof nnd Runkelsteiuerstr. 1888/89 stattgehabten Vergnügungen im Kurhause bis nach St. Auton; ferner St. Oswalden ergaben ei»en Nelto-Gewinn von 592 fl 66 kr. weg vom Dorf am Berghang von St. Oswald Herrn

. Schlößchen Hörtenberg. Für Sarntheinstraße Ach/ meiute Eolaffe. .das Hau» ist ja gar ließe fich der hübschere Name Gerstburgerstraße nicht einmal fertig; es hat kein Dach/ nach dem gleichnamig:« Edelsttze dort anwenden. Sie machten iu der Rne des Chautiers Halt, um Die Verbindung vom Dorf hinüber bis zur Colette fich ausruhen zu lassen, und sahen dort Wassermauer hat das Komite bereits mit der uicht» als Stöße von Brennholz und Frachtfuhr. Bezeichnung .Liudeuburger Weg» getauft, nach werke

9
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1880/02_04_1880/BZZ_1880_04_02_3_object_401050.png
Seite 3 von 4
Datum: 02.04.1880
Umfang: 4
in St. Johann. 3. Franz v. Zallinger in Bozen. 4. Anton Kaiser in Renlsch. 5. Johann. Ueberbacher, Kagermüller in Dorf. 6. FrqnK Egger. Siecher' in? Dorf, d) Ersahmänner. Josef SchlWleitner, Odererlacher^ si2i?tJosef i Malferteiner. KunffmWe?. 3. Georg Mumelter. Griesbauer. ' Zm 2. WahlkSrper erschienen von ?l Wähleni ?4. Gewählt wurden: ») Ausschußmänner: 1. Johann Trafojer, Stieglwirth. 2. Mathias Gasser, Probst wenser. 3. Johann Schlechtleitner, U.nttrertacher. 4. Anton Mumelter, Egger. 5, Peter

Langebner, Müller. 6. Josef -Tirler, Sternwirth5 der ErsahmSnner: 1. Peter Mair, Metzger. 2. Johann RDer^SeMsieder. 3. Georg Ringler. Diem. Zm 1. WahlkSrper erschienen von iS.WSHlern ll. Gewählt wurden.>a) AusschußmSnner: I.Anton Egger Freiberger. 2. Josef Moser im Dorf. 3. Josef Pfeiffer. Pfannenstiel. 4^ Sebastian Altmann, Baumeister. 5. Wenzl De^ischer. Holzhändler. 6. Josef Rößler, Kunst- müllye. (d Ersatzmänner : 1. Franz Loneck. Stationschef. 2. 5Zswald Streiter/ Gutsbesitzer. 3. ^ Alöi^ Tschurt

Rayon die Viehseuche aufgehört höbe. Neugierig, durch welche Mittel diese jetzt fast in ganz Rußland grassirende Krankheit worden sei. frug der Präsident den Dorf» Vorsteher darnach, welcher kurz erwiderte: „Durch gar keine Mittel.' — „Wie so deu?' frug der Präsident noch neugieriger. — „Weit daS gesammte Vieh bereits krepirt ist', rapportirte der naive Dorfälteste. Neuere Kost. ! London, 31. März. Gestern wurden im Ganzen 10 Liberale und 3 konservative gewählt: Di'e „TimeS' meiden auS Kandahar

10
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1893/10_10_1893/BZZ_1893_10_10_3_object_408192.png
Seite 3 von 4
Datum: 10.10.1893
Umfang: 4
dem Geschäftsleiter der AuSstel lung Herrn Dr. Kofler eine gelungene Ovation mit Ueberreichung eines Anerkennungsdtplomes in reicher Kassette. Der Gesammtbesnch der Ausstellung reicht nahe an 370.000 Personen hinan; der erste zahlende Besucher war am 17. Juni ein Herr aus München Namens Josef Hettweger gewesen. Brand in AldrauS. Betreffend das schreckliche Brandunglück, von welchem das hübsche Dorf AldranS bei Innsbruck in der SamStagnacht betroffen worden ist, entnehmen wir in Ergänzung unserer JnnSbrucker

Korrespondenz den „N. T. St.' noch folgende Ein zelheiten : Es wüthete ein furchtbarer Sirocco-Sturm, welcher in der Höhe noch mehr fühlbar war als in der Stadt. In einer halben Stunde war das ganze Dorf in Flammen. Der Meßner eilte in den Thurm, um Alarm zu schlagen, und nahm die Schlüssel der Kirche mit ; als er sein eigenes HauS in Flammen sah, eilte er dorthin zu retten; inzwischen hatte der Wind die Kirchthüre zugeschlagen, und die Schlüssel waren drinnen. Die Kirche ist vollständig ausgebrannt

mit aller Einrichtung; auch das Allerheiligste ist ver brannt. Die Glocken fielen herab, und man wird erst sehen, ob vielleicht eine davon unter dem Schütte ganz geblieben. Die Kirche ist dem hl. Martin ge weiht, wird von Ampaß au5, wohin das Dorf seel sorglich gehört, versehen, und ist nach Staffier im Jahre 1482 eingeweiht worden. Die Kreuzwegbilder von GraSmayr bezeichnet derselbe Autor als sehens würdig. Außerdem sind 22 Häuser mit den Neben gebäuden ein Raub der Flammen geworden. Gegen Ampaß und Ambras

eingebrachte Ernte ver brannt. Menschenleben ist keines zu beklagen. Das ganze Dorf, 52 Häuser, also die Fraktionen NanS und Wiesen eingerechnet, ist bei der vaterländischen Assekuranz mit 160.600 fl. für die Gebäude und mit 20.000 fl. für die Mobilien versichert. Jubileum. Am 5. d. MtS. feierte das Bene diktinerstift Fiecht bei Schwaz den 50jährigen Be stand seines Knaben-ErziehungS-JnstituteS durch ein feierliches Dankamt. Das Institut wurde am 5 Oktober jg43 mit 10 Schülern eröffnet. Sein erster Präsett

11
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1867/24_09_1867/BZZ_1867_09_24_3_object_376442.png
Seite 3 von 6
Datum: 24.09.1867
Umfang: 6
Heinrich Mnmmelter; den 3. mit t2 fl. in Silber Herr Josef Kräutner. Bräuer in Blumau; ren 4. mit 9 fl. in S. obiger; den 5. mit 7 fl. in S. Josef Lantschner von Steinegg, Für die Kategorie Kalbinnen von 1—3 Jahren: Den 1. Preis mit 5 Dukaten Hr. Johann Inner- ebner, Postmeister; den 2. mit 3 Duk. Mathias Gasser, Probstwenser im Dorf; den 3. mit 10 fl. in Silber Se. k. Hoheit Erzherzog Heinrich; den 4. mit 3 fl. in S. Johann Jnnerebner, Postmeister; den 5. mit 6 fl. in S. Joh. Nußbaumer, Grueber

Siebeueicher 1866«r. . . 2. Weiße merkantile Tischweine. Herr Erich Kager. im Dorf für Laitacher 1365er die sllberne Medaille, -Herr-Franz Tschmrtschenthaler für Wein aus Brat« trauben 1365er die bronzene Medaille. 3. Rothe merkantile Flaschenweine. Die Handlung F. S. von Friz für Wein von St. Magdalena 1365er die silberne Medaille. Herr Franz Tsqurtschenthaler für Lagrein-Kretzer 186oer die bronzene Medaille. Anerkennung erhielten: die Herren AlviS Mumel ter, Besenbinder, für Wein von S». Magdalena 1366er

, Anton Egger Freiberger im Dorf sür Lait acher 1366er, v. Kager im Dorf für Laitacher-Kretzer t366er und Leopold Tacchi von Roveredo für Wem von 1865. 4. Weiße merkantile Flaschenweine. Die Hand lung F. S. von Friz für Terlaner 1866er die sil berne Medaille, Herr Franz Ttschurtschenthaler für Kretzer aus Brattrauben 1864er die bronzene Medaille. 5. Weiße Flaschenweine von ausländischen nach Tirol verpflanzten Reben. Se. kaiserliche Hohen, Erzherzog Heinrich sür Riesling 1865er die silberne Medaille

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1913/28_02_1913/BZZ_1913_02_28_2_object_422951.png
Seite 2 von 8
Datum: 28.02.1913
Umfang: 8
und des Grdens vom Golde nen Vließ. ein ist jetzt auch auf dem Lande die soziale Arbeit des Tages. Aber die Zeiten sind vor über. da man glaubte, volksbildungsarkeit dürste sich in^der Gründung von volksbiblio- Hekcn. Lesehallen und Bildunasvereinen. im Abhalten von Vorträqen und Unterrichtskursen erschöpfen. Für Sohnrev bedeutet, wie wir sahen. Volksbildung auf dem Tande Erziehung z?im Bauerntum, zur Arbeit für den Hof, zu gleich aber fürs Dorf und fürs wirtschaftliche Vöhl des Vaterlandes. Er wußte

die Volksfeste, die Erntefeiern und alten Erinnerungstage mit ihren alten Brauchen und Festzügen und Schaustellungen und Tänzen und Liedern. Hie her gehören auch die Volkstrachten. Endlich darf das Dorf nicht länger die schöne Aufgabe an Fremde abgeben, die Sit ten und Bräuche und Lieder und Sprüche und alles, was zur Volksweisheit, zum Volksglau ben und Aberglauben gehört, die Dorfsagen und die Dorfgeschichten zu sammeln. Im Doch selbst müssen seine Geschichtsschreiber entstehen. Für Hof

- und Familiengeschichte und die Dorf- chronik. Wir haben hier kurz angedeutet, was im i letzten Jahrzehnt bei uns im Reich für länd liche Wohlfahrts- und Heimatsxflege geschehen ist. Wir wollten zum vergleich und zum Aus- ! tausche der Erfahrungen anregen. Zum NuW I beider Teile. Denn wir wissen wohl, wie vv gerade im deutschen Oesterreich schon geschl' hen ist, und daß ländliche Heimatpflege voll recht eigentlich als deutsche Arbeit aufgefaßt worden ist. Wir möchten auch die Arbeit M Reiche nicht unbedingt

^als Vorbild angesehen wissen. Am allerwenigsten die ^orfkülwr ,iw ganzen. Um die ist's auch bei uns noch Mi jämmerlich bestellt. Was wir hier beschrieben haben, sind, abgesehen vielleicht von der bo denständigen Bautätigkeit, vereinzelte Ansängt, weit übers Reich zerstreut. Aber auch wohlge lungene versuche, die zeigen, was bei gute» Willen möglich ist. ^ Auch möchten wir vor einem Fehler wa/' nen. Die reichsdeutsche Dorf- und HeimatMS ist immer noch zu sehr behördliche und einsarbeit und zu wenig

13
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1884/26_02_1884/BZZ_1884_02_26_2_object_371944.png
Seite 2 von 6
Datum: 26.02.1884
Umfang: 6
übel zugerichtet, indem er eil« Menge Stiche und Schnitte am Kopf und anderes Körper teilen erhielt, während zwei Brüder Martin und- Josef Ritsch leichtere aber doch immerhin noch ziemlich bedenkliche Verwundungen am Kopf und den Händen erlitten. Au er, 17. Februar. Wie so viele Ortschaften iw unserem Vaterlande, ist auch das Dorf Aner von einem gefährlichen Wildbache bedroht, welcher nicht bloß erst in neuerer Zeit seine verheerende Wirkung geltend «achte, sondern wie aus verschiedenen Anzeichen

gegen das entfesselte Element, wenn dasselbe wie in den Schreckenstagen des Herbstes 1882. so verheerend und gewaltig auftritt und alle Schranken zu durch» brechen droht. Unten durchströmte der aus seinen Ufern getretene Etschfluß. alles verwüstend die Thal sohle, oben drohte jeden Augenblick der Wildbach über die Schutzmauer hereinzubrechen und daS ganze Dorf und die Felder, welche der Etschfluß nicht erreichte, zu überschütten. Alles schien verloren! Tiefgebeugt und kummervollen Heizens blickte die Bevölkerung

ob ihrer gefährdeten Existenz in die Zukunft; denn, die Felder in der Ebene von der Etsch verwüstet, sah man auch das Dorf selbst und die übriggebliebenen Felder beim nächsten Anschwellen des Wildbaches für unrettbar ver loren, weil das Bachbett an dielen Stellen bis zur Kronenhöhe der Schutzmauer mit Schutt und Steinen angefüllt war und diese somit gegen die anstürmenden Fluten keinen Schutz mehr gewähren konnte, und man wohl auch an eine schnelle Erhöhung der Schutzmauer um so weniger denken durfte

, als die Gemeinde in Folge der tiefen durch die Etschüberschwemmung ge schlagenen Wnnden ganz erschöpft war. Da erschienen der Statthalter Frhr. v. Widmann und der Landes hauptmann» Frhr. v. Rapp in der Mitte unserer schwer betroffenen und tiefgebeugten Gemeinde, überzeugten sich von der drohenden Gefahr, in welcher das ganze Dorf schwebte, und sicherten, überall Trost spendend, Hilfe und Unterstützung zu. Und in der That, diese Hilfe ist uns auch in reichem Maße durch eine nam hafte Unterstützung

14
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1906/28_07_1906/BZZ_1906_07_28_7_object_406598.png
Seite 7 von 12
Datum: 28.07.1906
Umfang: 12
-Schwindler hatten sich nämlich Geschäftskarten ve> schafft. Zwei von ihnen wurden festgenommen. Sie Haben ihre Betrügereien bereits eingestanden. — Ein verschwindendes Dorf- Der interessant- Fall, daß ein Dorf verschwindet, um einem iudu striellen Unternehmen Platz zu schaffen, ereignet, sich — wie bereits kurz gemeldet — in Sobrusa.i. einem Orte bei Dux. Die Besitzer des Hermann Schachtes in Sobrusan, die Herren Richard Baldauf und Hermann Rudolf, beabsichtigen, die unter oen- Orte gelegenen Kohlenlager

aufzudecken. Zu die sem Zwecke muß das Dorf, das etwa. 60 Häuser und 800 Einwohner zählt, verschwinden. Vor einigen Tagen fanden die Schlußverhandlungen in dieser Angelegenheit statt, in denen ein alle Teile befriedigendes Uebereinkommen getroffen wurde. Es wurde bestimmt, daß die Abtragung sämtlicher Gebäude bis zum Ende des Jahres 1910 zu erfolgen halbe. Die Häuser des Dorfes sind zum großen Teile jüngeren Datums. Es befinden sich unter ihnen ganz stattliche Gebäude, so die alt ehrwürdige Kirche

mit dem Friedhofe, auf dem die sechs Opfer des Wschechlaber Mörders Rode> Wald und die Opfer der Sterbiner Lingroine-Er- ilosion begraben liegen. Das Dorf Sobrufan wird jedoch nicht völlig verschwinden. Es wird« an der Lehne der „Wschechlaber Schanze', am Ufer des Looscherbaches neuerbaut werden. Das neue Dor? wird jedenfalls großes Interesse bieten, da .>s iiurchaus modern nach den Angaben des Dürer- Bundes erbaut werden wird. Ein Teil der Be zirksstraße sowie «des Looscherbaches wird, der Si- luation

15
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1906/20_09_1906/BZZ_1906_09_20_3_object_408506.png
Seite 3 von 8
Datum: 20.09.1906
Umfang: 8
Verwickelten mehr als hun dert betragen. Tie Polizei entdeckte drei Falsch nrünzerwerkftätten. Di« falschen ZehnsranLenstücke wurden ans Glas hergestellt, das ans galvanopla stischem Wege mit einer dinrnen Gotdschichte über^ zogen wurde. — Meuterei auf einem türkischen Schiffe. An Bord des türkischen Truppentransportdaniipfers „Assyr' brach dieser Tage öine Meuterei ans. bei der mehrere Soldaten getötet wurden. Nach den letzten Meldungen ist nunmehr die Ruhe wieder hergestellt. — Ein Dorf verschwunden

. Zlus Berlin, 17. d.. meldet man: Ueber eine entsetzliche Katastroplse. die sich im Kaukafns im Kreise Telan ereignet hat. wird dem „Tageblatt' aus Petersburg berichtet- Das kleine Dorf Kwareli am Südathange des kaukasischen Bergrückens ist das Opfer einer Natur katastrophe geworden. Es lag am Fuße von drei Bergen, die sich oben zu einem Kessel vereinigten, in dem sich Regenwasser ansammelt, das unter nornialen Verhältnissen teils verdunstet, teils lang, sam zu Tal sinkt. In letzter Zeit

niedergegangene Platzregen, hätten den Kessel derart überfüllt, daß eine seiner Wände riß und sich die ganze Wasser menge. Schmutz, Schlamm und Steine gegen das Dorf wälzten, das in wenigen Augenblicken vom Erdboden verschwand. Einige der durch das Wasser überraschten Bewohner machten wohl den Vernich, sich M rette», es war aber vergeblich. Die Flut riß alles vor sich nieder nnd begrirb mehr als 200 Menschen in wenigen Minuten. Nnr wenige ab seits von der niedergehenden Lawine wohnende Bauern sind gerettet

19
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1859/24_12_1859/BZZ_1859_12_24_3_object_420526.png
Seite 3 von 8
Datum: 24.12.1859
Umfang: 8
«? ten Rückzugs ihres EhefS. Wahre»» mit wechselnden^ Glücke um den Besitz von Ponte Bccchio die Magenta. gekämmt wurde und sich die Kraft unserer Infanterie erschöpfte, zogen die Franzosen immer neue Unter- stüsungeu über die Tessinbrückd zu Hilfe; daS Dorf, dessen Eingänge« man mit Leichen oerbarrikaoirre, siel zum siebenten Male in die Hände des Feindes, dey nun auf der ganzen Linie vorrückte, so dast bei dev^ Erschöpfung unserer Truppen die Lage derselben sehr gefährlich wurde. Für den Rückzug

stand ihnen nur ein Weg offen : der durch das Dorf Robecco. in dessen Gassen sich vie Munitions- und Geschiigreserven zweier EorpS verfahren hatten, sa vaK an keinen Durchmarsch zu denken gewesen und selbe d?m Feinde in die Hände gefallen warcn. Diesen krttiichen Moment mit schar fem Auge erkennend, beschloö Oberst EoelSheim mit, sei» fünf verfügbaren EScavronS zur Deckung deS Rückzüge« einen Angriff zu unternehmen^ Roch ehe ein, Belebt deS Eorpscommanoanteu ihn erreicht hatte, traf er die nöthigen

mit. jauchzend«» Zubet begrüSt und NM beAann das blutige Wem rennen mit Hindernissen^ aus die i» dichte Schwärme zerstreute« Zuaven und Aremdmlegionäre. Dev Erfolg veS Angriffes war ein vollständige«. Dee Feind würde geworfen und die Husaren vviolg» tew ihn bi» mv dtq Uftr de<^ NqvigN UM iy> HM Amere des start beseAtm Dorf«» Magenta^ Aber ,hiex war ihrer Tapferkeit eine Schranke gesetzt, denn . A,g»n die hinten Vy» Eanaldumme untz„M den HSu- strn deS Dorfe»» gedeckt, stehenhew und feuernden Au fanteristen

20
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1896/16_09_1896/BZZ_1896_09_16_1_object_387974.png
Seite 1 von 4
Datum: 16.09.1896
Umfang: 4
wäre, eine eminente Gefahr für das großen theils auS Holz gebaute Dorf gebildet hätte, umfomehr, als die Bewohner im tiefsten Schlafe lagen. Jedenfalls wären der krüppel hafte Jakob Adam und der alte schwachsinnige Jung dem Feuer zum Opfer gefallen. Die Anna Thöni wurde noch in derselben Nacht al» der Brandstiftung verdächtig angehalten und der Gendarmerie über geben. Beim Bezirksgerichte GlurnS gab sie mit verblüffender Gleichgiltigkeit an, daß sie den Entschluß gefaßt hatte, den ihr verhaßten

dieses an und ging dann ganz still zum Hause hinaus. Der Vorsitzende koustatirt, daß die Thöni mit der ganzen Welt in Feindschaft lebte und daß der Gedanke nahe liegen mußte, sie habe es darauf angelegt, etwas anzustellen, um in'S Zuchthaus zu kommen, das sie jedenfalls dem Leben im Armen haus vorzieht. AuS dem Gutachten des Sachverständigen ist zu ersehen, daß durch die Brandlegung die Gefahr für daS Dorf und die Lebensgefahr der Bewohner thatsächlich eine ganz außer ordentliche war. Aus verschiedenen Akten

, daß es nur einem glücklichen Zufall zu danken > sei, daß Vnrgeiö heute noch stehe und daß der Brand nicht meh rere Menschenleben kostete. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft legte die Absicht der Angeklagten dar, die FeuerSbrunst verursacht zu haben, um den Adam zu tödten, ohne Rücksicht der hohen Gefahr, in der das Dorf schwebte. Es liegen also jäinmtliche Merk male deS versuchten Mordes vor und eS sei klar, daß der Mord versuch tückischer Weise ausgeführt worden sei. Auch die Absicht der Brandlegung sei evident

21