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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.06.1893
Umfang: 4
ist am Samstag über das Dorf Nassereith am Fuße des Fernberges hereinge brochen. Fast die Hälfte des stattlichen Dorfes ist ein Opfer der Flammen geworden. Einige Minuten nach 6 Uhr Abends kam aus bistier noch unbekannter Ursache beim Platzwirth in Nassereith in der Nähe der Kirche auf dem Dachboden Feuer aus, welches in kürzester Frist das halbe Dorf einäscherte. Es geht das Gerücht, daß das Feuer durch glühende Asche, welche auf den Dachboden gebracht wurde, amge kommen sei, doch haben die gepflogenen

alles aus gebrannte Heimstätten. Der Anblick, der sich dem Beschauer beiui Eintritt in das Dorf darbietet, ist ein unbeschreiblich trauriger. Die kahlen Wände, in mitten der zerstörten Häuser die Kamine, ragen gegen Himmel empor und illustriren das Elend, welches über Dorf hereingebrochen ist, in geradezu entsetzlicher Weise. Im Ganzen sind 42 Häuser, mehrere kleine Objekte ungerechnet, abgebrannt und 66 bis 70 Par teieo sind obdachlos. Die meisten Leute konnten fast nichts als das nackte Leben retten. Im Hause

eines Theiles der Mannschaft heimkehren konnte. Der Hrrr Bezirkshauptmann Danm kehrte erst gestern Abends nach Jmst zurück, el>enso Herr Hauptmann v. Fiedler der zum zweiten Male von Jmst herübergekommen war. Am Sonntag Abends waren noch gegen zwanzig Kinder abgängig, doch dürfte» sich dieselben in die benachbarten Fiaktionen Roßbach und Dormitz ver laufen haben. Das Dorf Nassereith zählt 123 Harter, sämmlliä,e versichert, mit etwas mebr als 1000 Ein wohnern. Das Elend der Bewohner ist groß. Sämmt lich

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Bozner Zeitung
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Seite 12 von 12
Datum: 18.03.1864
Umfang: 12
das Dorf Warnen gelegen ist, die Tartarenhorden ihre Verwüstungen nicht ge tragen hatten, so war auch dieser von der KriegSka- lamität nicht ganz verschont geblieben. Bei dem Durch zuge der Schweden, welche unter König Karl XI. das Pölenreich erschütterten und unter den Mauern War schaus im Juli 1656 die dreitägige Schlacht schlagen halfen, deren Folge der Vertrag von Wehlau war, hatte ein schwedischer Trupp in der Nähe von Warnen ein befestigtes Lager bezogen. In den mäandrischen Krümmungen

der Frost kam, hatte der Trupp das kalte Feldlager mit den warmen Hütten vertauscht, sich in das Dorf Warnen gelegt und in die Familien gedrängt. Im Hanfe des alten Meiding hatte der Führer des Truppes, Fähn drich von Löwenskiöld, sein Quartier genommen. — Das war nun eine wilde Wirthschaft in dem fried lichen Dorfe geworden! Ställe und Scheunen wurden leerer und leerer von dem Prassen und Schlachten und Backen. Ans den Kellern wurde das letzte Faß Meth und AlmnS heraufgerollt, und die Nächte

das Regiment. Der Schnee fiel in weichen dicken Flocken leise und fleißig auf die Erde herab — die Englein klopften ihre Betten aus — und deckte eine neue Lage die alte durch den Frost vereiste Schneeschicht. Georg hatte Tags im tiefen Frost gejagt, und schleppte sich mit müden Schritten, seinen Weg in der durch den Schneefall verdichteten Dunkelheit nach den alten Bäumen und hie und da ans der Schneedecke dunkel her auslugenden Steinen bemesseud. Warnen zu. Das Dorf lag in trüben Umrissen

das längstvcrblichene Mutterherz! —über ihn wachte. Die Schwelle war sein Pferd, fein Wagen, war Alles ge wesen, was seine kindliche Phantasie daraus gemacht, als er Knabe worden. Die Schwelle hatte er ernst und nachdenklich, wie oft! überschritten, als er die Dorf schule verlassen und von dem Pfarrer unterrichtet ward — dieselbe Schwelle war'S, über welche seine Schritte schwankten, als der Sarg seiner Mutter— Gott segne die Mutter! — darüber getragen wurde, und der erste Seelenschmerz unbewußte Thränm

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 26.02.1884
Umfang: 6
übel zugerichtet, indem er eil« Menge Stiche und Schnitte am Kopf und anderes Körper teilen erhielt, während zwei Brüder Martin und- Josef Ritsch leichtere aber doch immerhin noch ziemlich bedenkliche Verwundungen am Kopf und den Händen erlitten. Au er, 17. Februar. Wie so viele Ortschaften iw unserem Vaterlande, ist auch das Dorf Aner von einem gefährlichen Wildbache bedroht, welcher nicht bloß erst in neuerer Zeit seine verheerende Wirkung geltend «achte, sondern wie aus verschiedenen Anzeichen

gegen das entfesselte Element, wenn dasselbe wie in den Schreckenstagen des Herbstes 1882. so verheerend und gewaltig auftritt und alle Schranken zu durch» brechen droht. Unten durchströmte der aus seinen Ufern getretene Etschfluß. alles verwüstend die Thal sohle, oben drohte jeden Augenblick der Wildbach über die Schutzmauer hereinzubrechen und daS ganze Dorf und die Felder, welche der Etschfluß nicht erreichte, zu überschütten. Alles schien verloren! Tiefgebeugt und kummervollen Heizens blickte die Bevölkerung

ob ihrer gefährdeten Existenz in die Zukunft; denn, die Felder in der Ebene von der Etsch verwüstet, sah man auch das Dorf selbst und die übriggebliebenen Felder beim nächsten Anschwellen des Wildbaches für unrettbar ver loren, weil das Bachbett an dielen Stellen bis zur Kronenhöhe der Schutzmauer mit Schutt und Steinen angefüllt war und diese somit gegen die anstürmenden Fluten keinen Schutz mehr gewähren konnte, und man wohl auch an eine schnelle Erhöhung der Schutzmauer um so weniger denken durfte

, als die Gemeinde in Folge der tiefen durch die Etschüberschwemmung ge schlagenen Wnnden ganz erschöpft war. Da erschienen der Statthalter Frhr. v. Widmann und der Landes hauptmann» Frhr. v. Rapp in der Mitte unserer schwer betroffenen und tiefgebeugten Gemeinde, überzeugten sich von der drohenden Gefahr, in welcher das ganze Dorf schwebte, und sicherten, überall Trost spendend, Hilfe und Unterstützung zu. Und in der That, diese Hilfe ist uns auch in reichem Maße durch eine nam hafte Unterstützung

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Bozner Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 07.06.1867
Umfang: 12
ihre Straße. Sie wolltenur erst recht weit von ihrem Heimatsorte entfernt sein, und es dann dem Zufall überlassen, wo und bei wem sie Zuflucht und Aufenthalt finden würde. Es war am Morgen des darauffolgenden Tages, als den obersten Kamm des Gebirges, welches die weite Thalgegcnd einrahmt, und von dem sich eine zauberische Aussicht bis weit über das Dorf hinaus, in welchem unsere Geschichte begonnen, aufreißt, ein junger Mann erklimmte, Bündel und Knotenstab von l'ich warf, sich selbst adcr

und Brom voll Erstaunen gegenüber. „Um aller Welt Willen,' rief Gottfried außer sich vor Freude und Ueberraschuug, „wie kommt Sie hieher ?' „Wie?' stotterte Vroni, „ich bin halt fortgegangen!' „Und wo will die Jungfer hin?' „In die weite Welt!' sagte Vroni mit großer Niedergeschlagenheit. „Dahin will ich auch,' versetzte Gottfried fast in gleichem Tone, „aber,' fragte er nach einer Pause, „was trieb Sie an, das Dorf zu verlassen?' „Ich hab' halt nicht mehr bleiben können.' „Sieht Sie, Vroni,' jagte

je seines Lebens froh geworden. Jetzt aber ist's nichts mehr' mit der weiten Welt, jetzt kehrt Sie mit mir in das Dorf zurück; die weite Welt wäre niir ja doch ohne Ihr zu eng, und mit Ihr ist mir auch die kleine Hinterstube in meines Vaters Anwesen groß genug — ist sie's Ihr auch?' Da flog Vroni in sprachloser Liebesieligkeit an seinen Hals und Gottfried umschlang sie mit seinen kräftigen Armen und herzte, drückte sie und preßte die ersten Küsse seiner glühenden Liebe in überwal lender Herzens ergießung

auf ihre rothen keuschen Lippen. Als aber der erste Freudenrausch vorüber war, mußte sich Vroni zu ihm in's Moos niedersetzen und ihm erzählen, wie das alles gekommen sei, worauf er sie abermals in seine Arme schloß und mit Küssen überschüttete, und weiß Schreiber dieses nicht zu sagen, wie lange dieses gewährt, noch wie oft es sich wie derholt hat, er weiß nur, daß sie spät Abends, als schon die letzten «chimmer auf deu Bergränden zu verschwinden begannen, in stiller Freudigkeit und Hand in Hand in das Dorf

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Seite 3 von 4
Datum: 30.08.1883
Umfang: 4
auf die schlechte Beleuchtung aufmerksam zu machen. Man konnte dort an jedem Gaseandalaber eine obligate Blendlaterne bemerken. Mchrere Bürger sagten, wenn das so fortgeht, seien sie gezwungen in ihren Geschäftslokalen wieder zur alten bessern (!) Petroleumbeleuchtung zu greifen. (?er Brand in Zzls.) Wie uns ans Innsbruck mitgetheilt wird, soll ein Bozner leider die Ver anlassung zu dein traurigen Schicksal gegeben haben, welches das freundliche, auf dem Mittel gebirge ober Vill gelegene Dorf Jgls vorgestern

Nachts getroffen hat. Als er sich, wie wir gestern mitgetheilt haben, zum Schlafen in den Heustadel znrückgezogeu hatte, stürzte die Lampe um, das Heu entzündete sich und der Betreffende flüchtete sich erschrocken, weckte den Bauern und rief ihm zu: „Ich habe deinen Stadl angezündet!' Das Feuer muß mit einer fabelhaften Geschwin digkeit um sich gegriffen haben, denn bald brannte das ganze Dorf vom Altwirthshaus bis zum Schnellerhof und nach kurzer Zeit auch die Kirche, in welcher die Kanzel zerstört

wurde, während im > Thurm die Glocken krachend herniederstürzten und ! zu schmelzen begannen. Von den 27 Häusern, aus denen das Dorf bestand, stehen nur noch die Hälfte, 14 sind total niedergebrannt. Als die Hilferufe in die benachbarten Gemeinden drangen, glich das Dorf bereits einem furchtbaren, weithin sichtbaren Flammenmeere, dem gegenüber die Feuerwehren von Innsbruck, Hall, Lans, Natters, Sistrans, Patsch, Vill und Mutters, die in kürzester Zeit aufgefahren kamen, machtlos

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Seite 2 von 4
Datum: 30.04.1891
Umfang: 4
des Feldmarschalls Haus Der dritte Neffe ist der frühere Landrath v. Gleiwitz. jetzt vortragender Rath im Kultusministerium, Friedrich v. Moltke. Der vierte und jüngste Neffe, Ludwig v. Moltke, befitzt daS Rittergut Werner?« dorf im Kreise Schweidaitz. Er und seiue noch unvermählte Schwester, die Stiftsdame Luise v. Moltke, weilteu im Berghause zu Kreise bet ihrer Mutter, haben dieselbe aber gegen Abend verlassen, um sich nach Berlin zu begeben. Eine zweite Tochter der einsamen Bewohnerin des .BerghauseS', Marie

die herrlichen Camelien und die buuten Azaleen. Eine Spezialität von Settari ist auch das rkockockenäron elsMntiLLiwlllli; derselbe eifrige Aus steller bringt ferner Obstkulturen in der Blüthe zur Anschauung, wie Kaiser Alexander-Aepfel, Reinette von Kanada. Dasselbe Lob müssen wir der äußerst sorgfältigen Ausstellung der Gebrüder Streiter i« Dorf zollen; hier wollen wir an- fuhren: Rosen, Pelargonien (»englische' - und „epheublättrige'), Margarethrnblumeu, Georginen, Schnellkultureu von Reseda, einfache

gelbe Thalie, Kornblumen. Nicht übersehen dürfen wir den Tisch, den der Gärtner Friedrich Slttiuger in origineller Weife mit Gemüsesorten (Blumen kohl, Spargeln, Gurken zc.) reich cuSstazfirt hat. Der FranziLkauerkonveut dahier hat u.A. eine Gruppe Azaleen, Cinerariea und Calla aue- estellt. Vergesse« wir nicht den Blumentisch von rrauz Moser zu bewundern, ein Uuikum w seiner Art. Fast betäubend wirkt der Duft der unvergleichlichen Theerosen ans dem Garten der MLa »Defregger' im Dorf; die Rosen

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Seite 9 von 10
Datum: 06.02.1864
Umfang: 10
, Und versinkt im tiefen Thal. Nur die Böglein. drauß? im Grünen Stimmen au die Litanei, Kinder iauchzeu, und vom Berge Tönet jodelnd die Schalmei — Mich ergreift eiu süßer Schauer, Goubegfitzert waudr' ich fort — So hatt^ ich uoch nie gebetet. So verstanden GytteS Wort! Der Zeuge. Geschichte aus drin Volftleben. (ZortstKung.) MS des Torfgräbers Hanne zum erstell Male wieder iu das Dorf kam, hatte Lorenz sie als bald erspäht und wie sie sich zur Heimkehr anschickte, folgte er ihren Schritten. Am Ende

sollte, an ihrem ?erzen und eilte heiteren Sinnes der schlichten Hütte i u, wo sie Vater Ewald voll Ungeduld erwartet hatte, j Ein halbes Jahr war vorüber, vom Frieden sprach poch Niemand, aber viele Schlachten waren geschlagen, viel Menschenblut war vergossen und auch aus dem Dorf am Moor war Mancher einen ehrenvollen Sol- hatentod gestorben. Von Lorenz dagegen hatten heim kehrende Verwundete und Invaliden nur gute Nachricht gebracht; er hatte sich schon wacker gehalten und grüßte viel tausendmal seine Hanne

Torf gräber und als der Sonntag kam, ging Christof im vollen Staat in das Dorf zur Kirche; er wußte, daß Ewald und Hanne dort zu finden waren. Als der Gottesdienst vorüber war und die Leute wieder heim gingen, blieb Ewald, mit Bauern redend, etwas zu rück und Christof wußte mit seiner Hanne ein Ge spräch zu beginnen. Beide mußten sich viel zu sagen haben, beide mußten mehr als gewöhnlich nachzudenken finden, als sie nebeneinand im hellen Sonnenschein auf dem Damme zwischen dem Moor dahinschritten

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Seite 2 von 4
Datum: 29.08.1883
Umfang: 4
, desgleichen eine ähnliche Schanze hinter demselben. Hinter dieser Schanze lag ein durch ein starkes Werk gedecktes Dorf. Dieses Werk war durch eine furchtbare Palissade aus Bambus rohr geschützl. Nachdem die Kanonenboote das Werk beschossen hatten, rückten die Truppen vor, um dasselbe mit dem Bajonnet zu nehmen, aber so energisch war die Vertheidigung, daß sie zurück geworfen wurden. Nachdem die Kanonenboote das Werk abermals beschossen hatten, wurde der Sturm wiederholt, aber mit ähnlichem Reinltate

in Uel'crciusliminnng mir einem vorher arranginen Plan. Um 1 Uhr besetzten die Franzosen das siel-en Ueilen von Hanoi gelegene Dorf Mnoi nnd warteten dann das Ergebniß der UmgehnngSbeweciung, welche von der linken Ko lonne ausgeführt werden sollte, ad, da eine starke RecognoScirniig nach vorwärts einige starke Werke enthüllte, die zu umgehen in Folge der über schwemmten Felder auf jeder Seite der Straße, auf welcher der Bormarsch vor sich gehen durste, unmöglich war. Die linke Colonne, befehligt von General Thier

Rotenborg aber war wie aus einem Traume > erwacht. Konnte eine Schuldige so sprechen? Seine Wnth erlosch wie ein Strohfeuer und es blieb nichts davon übrig, als ein Häuflein schwarzer Asche. Scheu worden war. Die linke Flanke dieser Colonne wurde gedeckt durch eine Abtheilung von mit Hin terladern bewaffneten 490 chinesischen Hilfstrnppen der gelben Flagge. Sie pafsirte den Schauplatz des früheren Treffens, ohne auf Widerstand zu stoßen, erreichte nm 1 '.ihr das Dorf Bong und fand, daß die Straße

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Seite 2 von 4
Datum: 18.10.1883
Umfang: 4
werden sollen, gauz bedeutend vermehrt werden. Da wir einmal bei Besprechung von Uebelständen sind, so sei hier gleich noch einer erwähnt, der bis her noch nicht berührt worden ist — er betrifft den Mangel an ganzen möblirten Wohnungen, die man in Gries in nicht genügender Anzahl findet. Einzelne Zimmer gibt es genug, wenn aber ein mal eine größere Familie kommt, um den Winter in Gries oder im Dorf zuzubringen, so finden sie selten geeignete Wohnungen, wie dieselben in allen übrigen Cnrorten

ausgestatteten Orte, Villen baut, zu dem speciellen Zweck, sie an Fremde, die sich in Südtirol nieder lassen wollen, zu verkaufen oder zu vermiethen. Es ist festgestellt, daß Gries und Dorf sich einer viel ge schützteren Lage erfreuen, als Meran, Obermais ?c., ebenso ist nicht abzustreiten, daß sie auch, was land schaftliche Schönheit anbelangt, mit den genannten Orten wohl concurriren können; warum sollten nicht Ausländer ebensogut sich hier niederlassen? In Arco hat der Curverein selbst im letzten Jahre

schüren sind dies viel mehr im Stande, und wo eignete sich eine Gegend besser als Stoff für solche, als Gries, das Dorf und Bozen mit seinen landschaftlichen Reizen und seiner reichen historischen Vergangenheit. Heutzutage muß Re clame gemacht werden, vornehme Reserve ist schlecht angebracht. - ' ' Zum Schlüsse kommen wir noch zu einem sehr ichtigen Punkte, zum Wasser. — Gries hat, wie wir.schon einmal eingehend erörterthaben, leider kein gutes Trinkwasser. Der hiesige Gemeinderath

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 17.11.1882
Umfang: 4
zweimal überschwemmt; die Brenta verwandelte die ganze Ebene in einen See, über antwortete 1500 Centner Mais der Fänlniß und vernichtete den Rest der Ernte. — Der Wildbach Moggio zerstörte alle Dämme bis zu seiner Mün dung in die Brenta; 70.000 sl. werden nothwen dig sein, um dieselben wieder herzustellen und da durch den Markt Borgo zu schützen. — Der Wild» bach Eeggio war voll von Gerölle, bedrohte das Dorf Castelnuovo und führte das Materiale in die Brenta, deren Hochflnth vermehrend. Es wer

den 15.000 sl. erforderlich sein, um das Dorf und das Land vor neuein Schaden zu bewahren. Strigno. Der Wildbach Maso richtete von der Mündung des Ealamentothales bis zur Brenta furchtbare Verwüstungen an, indem er auf beiden Seiten austrat, die Dämme zerstörte und die wei testen Strecken verschüttete. Die Folge davon war der Einsturz eines Hauses in Castelnuovo, die vollständige Überschwemmung der ganzen Gegend, welche noch jetzt in beständiger Gefahr ist; die dauernde Gefährdung des Dorfes Scurelle

von Wiesen nnd Aeckern in einer Länge von 1'/, Kilometer. Die Wieder Herstellungskosten werden sich auf 20.000 fl. be laufen. Griguo. Der Grigno war noch lobender als die anderen Wildbäche. Er riß an den Thalwän den nne Brücke weg, verließ fein Bett und wälzte sich durch das Dorf Grigno, zerstörte dortselbst L8 Häuser vollständig und verschüttete die übn gen. An manchen Stellen ist das Gerölle 7 Bieter hoch. Die an den Häusern allein verursachten Schäden belaufen sich auf 105.000 fl. Die über schütteten

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Bozner Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 09.02.1872
Umfang: 8
-g, der freilich Bauersleuten ein Greuel ist. Sie ziehen stets einen noch so schlechten Seileuweg der gewöhnlichen Landstraße vor. Jetzt, da dem Fremden dieser Fußpfad abgeschnitten war, mußte er das kleine Dorf durchwandern, wenn er zum Schlosse gelangen wollte. Am Ende desselben stand eine Schenke, und der Reisende, der seine Kräfte erschöpft fühlte, trat hinein. Er schien auch hier mit der Oertlichkeit vertraut zu sein, denn er ging nicht die große Gaststube, die von Bauersleuten wim in melte und aus deren

gern, —' er wollte hinzusetzen, „freie» Nachtquatur geben,' besann sich aber, da die» doch, den immerhin vornehmen, wenn auch ärmlich aus» fehenden Mann beleidigen könnte und schwieg. Den Reisenden empfing jetzt bei seinem Hinaustrete«» aus der Schenke völlige Dunkelheit. Auf der Dorf» straße johlten lustig junge Bursche, die », der Schenke, keine» Platz mehr gefunden hatten. Einige Bauern» dirnen zogen trotz der Dunkelheit lachend und singend, d^hin; sie bildeten, wie dieS auf dem Lande üblW

. ist, nur eine einzige Reise, hielten sich mit den Arme« umschlungen und nahmen die ganze Breite der Dorf» , straße ein. Der Rei>ende konnte ihnen nicht astÄ» H weichen; er sah sich plötzlich von derben Landmäzche» eingeschlossen und die keckste von ihnen Rückte chm rajch einen Kuß auf die Lippen: , „Ich bring'Dir ihn wieder, Georg!' sagteGe lachende. „Obwohl er schwerlich an die rechte Adresse kommt», nehm' ich ihn doch mit Dank an,' sagte dÄMWnsv» den dies unerwartete Abenteuer zu erheitern schien. — Fortsetzung

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