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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 29.07.1897
Umfang: 4
u. s. w. Unter anderen Um ständen, insbesonders einer anderen Persönlichkeit als dem Grafen Badeni gegenüber, könnte eine solche Nach richt sicherlich wenigstens zur Neugierde reizen. Was hat er im Sinne? Was wird er thun? — Dem heuti gen Ministerpräsidenten gegenüber bemächtigt sich der Deutschen eine solche Neugierde sicherlich nicht. Es muß ihnen zu Gute gehalten werden, wenn sie von dem — sagen wir, Vorurtheile befangen sind, daß für sie von Seite Badeni's nichts mehr zu erwarten ist. was irgend welche Hoffnungen

bei ihnen wecken könnte, viel weniger etwas Gutes. Bis jetzt hat noch kein Ministerpräsident solches gewagt, wie Gras Badeni — und diese Kühnheit, so meinen die Deutschen, kann nur von der festen Ueber zeugung des Grafen kommen, daß er das Richtige thut, was mit Gefallen aufgenommen wird. Mit dieser Ueber zeugung kann Graf Badeni der Meinung und Empfin dung der Deutschen in Oesterreich — niemals gerecht werden. Daß Graf Badeni aus der Sackgasse her auskommen möchte, in welche er sich geführt hat, das begreifen

auch die Deutschen. Sie können aber unmög lich glauben, daß das ihm, der solcherart fehlgegangen ist, gelingen werde. Die Deutschen sehen also den neuen Versuchen Badeni's mit aller Ruhe entgegen; sie plagen sich nicht im Mindesten damit, die neuen Schritte Ba deni's zu errathen, oder, wenn sie von Polen oder Jung tschechen angekündigt werden, sich über ihre Zweckmäßig keit den Kopf zu zerbrechen. Die Deutschen wissen wohl daß ihnen nicht ein Quentchen mehr Gerechtigkeit wie derfahren wird, als sie in Folge

es ktzin Gut machen, sondern nur eine Sühne. Mit dieser Ueberzeugung könne»: die Deutschen die neuen Versuche Badeni's, welche angekündigt werden, in aller Ruhe besprechen. Graf Badeni will, so heißt es im September den böhmischen Landtag einberufen und ihm eine Vorlage behufs Regelung der Sprachenfrage und eine andere über die Kurien machen. Das Jung tschechenblatt ist damit natürlich einverstanden, die Spra chen- und Nationalitätenfrage in die Landtage zu verlegen Das entspricht

ja so sehr dem föderalistischen, dem staatsrechtlichen Glaubensbekentnisse. Da die Deutschen dem Gotte des Föderalismus weder opfern noch ihn an beten wollen, werden sie'wahrscheinlich deu Standpunkt esthalten: Art. 19 der Staatsgrundgesetze ist ein Reichs gesetz ; Ausführungen hiezu können nur von Reichswegen gemacht werden. Die Deutschen haben diesen Artikel ets nur als einen Rahmen betrachtet, innerhalb dessen usführungsgefetze zu beschließen sein werden. An Stelle dessen haben die österreichischen Regierungen diesen Rah

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.11.1904
Umfang: 8
Nr. 255 ^vozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Dienstag, den 8. November 1904. einem Heim für die Wäschen Kulturjungen. End lich fand er« den Judas, der um schweres Geld sein Haus in der Liebeneggstraße an /ine Regie rung verkaufte. 3V VV0 Kronen soll der Deutsche Hei diesen: Handel profitiert chabLn... Auch diese 30 VW Kronen wurden natürlich aus deutschen Geldern bezahlt. Dieser Betrag erinnert zu sehr on den Judaslohn, er erinnert auch an die Sum me, um die Raffl Andreas Hofer verraten

nicht, daß die asiatischen Japanesen in Port Arthur, wenn es endlich fallen wird, so frech, so unzivilisiert auftreten werden, als die europäisch«» Welschen in der deutschen Stadt. Am 3. November vormittags marschierten die Welschen in die Trutz schule ein. am Abend begaben sie sich zur Sieges feier in das Gasthaus ..zum weihen Kreuz'. Wel cher Sieg wurde dort gefeiert? Der Sieg des landfremden Volkes, der Schädlinge Oesterreickß über ein Volk, Las seit Jahrhunderten nichts an deres getan, alZ zum Reiche gestanden

ist, das aber leider das nicht getan hat, was eS schon längst hatte tun sollen, nämlich die Zähne zeigen, Als fie aber „Evviva Roma' und «Abbasso Innsbruck' riefen, standen unten etwa 20 deutsche Studenten und beobachteten die Reichsverräter Lei ihrer Arbeit. Doch deutsche Stimmten dürfen in der deutschen «Stadt nicht ungestraft auf den Straßen stehen. Gs kam die welsche Rotte herunter und begann sofort^mit den emOreniHt^n Beschimpfungen. Als; Iden Deutschen die Geduld riß und eS ihr Mannes stolz

nicht weiter vertrug, sich beschimpfen zu las sen, da kamen die Revolver zum Vorschein und bis Kugeln Aer- Mordbuben pfiffen um die Köpfe der wehrlosen Deutschen. WoS weiter folgte, wissen Sie olle aus den Zei- tungen. Die Welschen ereilte die gerechte Strafe, MilitÄ. ruckte über Luftrag des Statthalters uns trotz des Protestes deS wackeren Bürgermeisters, im Laufschritte zum Schutze Her waschen Bater- landsverräter auf diie Deutschen los.und so man- Her fiel unter den Bajonetten, die au» den Geldern der Deutschen

gekauft -wurden. Wahrlich weit ist es in Oesterreich gekommen Es kann so nicht weiter gchen, wir verlangen, daß unsere deutschen Studenten in Ruhe ihren Stu> jnen obliegen können, wir verlangen, daß die ita lienischen Kurse sofort geschlossen und nicht mehr eröffnet werden und verlangen, daß derjenige, dem wru die ganze Schuld an dem Blutvergießen beb messen müssen, daß der Statthalter von Schwart zenau sofort zurücktrete. Statthalter v. Schwartzenau mußte das bei einiger Einsicht voraussehen

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Seite 1 von 8
Datum: 17.08.1910
Umfang: 8
auch die Anzeigen- Bureau» ia wie». Anzeige« find im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesandt. Sir. t«S echriftlettusg: Untlerfir. 16. Mittwoch, de« 17 A«g«ft Zernsprichstelle: Rr. SS 7V. Jahrg. Klcrikalismus md Deutschtum. Ueber den Kampf, den die Altklerikalerl mit Hilfe der Piusvereinspresse gegen den deutschen Schutzverein ..Südmark' führen, hat sich der Wan derlehrer Hoyer dieses Vereines in einer trefflichen Rede ausgesprochen, die weiteste Verbreitung ver dient und der wir folgende

verkündet werden soll wurven Brand reden gegen einen Verein gehalten, der in so vie len Fällen bitterer Not Hilflosen und Armen ost der einzige Helfer war und seit zwei Jahrzehnten als treuer Wächter vor den Toren der deutschen Heimat Schildwache stand. Es ist ein trauriges Bild menschlicher Verir- rung, welches sich hier vor uns entrollt. Diese ganze Bewegung wurde darum entfacht, weil die Südmark an der Sprachgrenze der Südsteiermark, wo man absichtlich der deutschen Bevölkerung deut schen

katholischen Gottesdienst vorenthält, ja sogar Bitten um Einführung desselben nicht entspricht, um deutsche katholische Bauern zu Slawen zu ina chen, einige protestantische Bauern angesiedelt hat, nachdem dort durch den Einfluß der windischen Geistlichkeit bereits unzählige Familien der Slawi- sierung erlegen sind. Weil wir diesen deutschen See lenraub verhindern wollen, darum dieser glühende Haß gegen die Südmark, der beste Beweis dafür, daß die Piusvereinspresse insgeheim die Slawisie- rung absichtlich

fördert. Es gibt keine größere Heuchelei, als in deut schen Bauerndörfern von der Kanzel zu verkünden, der Glaube sei durch die Südmark in Gefahr und draußen an den Sprachgrenzen, wo die Südmark für den deutschen Gottesdienst eintritt, der deutschen Bauernschaft den Gottesdienst in der Muttersprache zu verweigern. Heute werden Missionäre hinaus gesendet, welche den Völkern Afrikas und Asiens Gottes Wort in ihrer Muttersprache lehren sollen und einem Volke verweigert man den Gottesdienst, die Predigt

in seiner Muttersprache: Dem deutschen Volke an den Sprachgrenzen in Oesterreich. Man sorgt für die Tschechen in Wien, ja sogar schon in Oberösterreich-, nur die Deutschen sollen slawisch ler- nen, um den Priester zu verstehen. Was Wunder wenn heute tausendstimmig die Frage durch ganz Oesterreich erschallt: „Liegt da nicht eine bestimmte Absicht vor?' Wie ganz anders stehen die tschechi schen Priester vor uns. In Ostböhmen setzen sich tschechische Kapläne für die Erbauung protestanti scher Schulen und Kindergärten

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Seite 2 von 4
Datum: 28.04.1896
Umfang: 4
Nr. 97. „Bozner (Zeitung Güdtiroler Tagblatt)'' Dienstag, den 23. April 1896. Iie Parteiorganisation der Deutschen in Oesterreich.*) Von Professor Dr. E mil Pferschc (Prag). Die Frage der Parteiorganisation wird den Deutschen in Oesterreich durch die bevorstehenden ReichSrathLwahlen wieder einmal zur praktischen Entscheidung vorgelegt, aber daß die Entscheidung diesmal eine günstigere sein werde, als bei den Wahlen von 1835 und 1891, das ist nach den abschreckenden Erfahrungen der letzten Jahre

nicht zu hoffen. Die Partei- Verhältnisse der Deutschen Oesterreichs sind heute so ver worren und aussichtslos, daß eine Besserung derselben nicht so b»ld zu erwarten ist, und wenn die folgenden Betrachtungen eine mögliche Besserung derselben überhaupt in Erwägung ziehen, so geschieht eS nicht etwa in der Erwartung eines pricktischen Erfolges. ES geschieht nur in dem begreiflichen Wunsche, gegenüber dem Thore der Parteikundgebungen von hüben und drüben auch einmal eine parteilose Beurtheilung unserer

Parteizustände der Oefsentlichkeit und namentlich der großen Zahl von Gleichgesinnten in Nord und Süd dar zubieten. Ueber die wünschenswerte Gestaltung der deutschen Partei- verhältnifse gehen die Ansichten merkwürdigerweise nicht zu weit auseinander. Wenigsten» dasjenige, waö die „Neue Freie Presse', die berufene Vertreterin des deutichliberalen Standpunktes, in ihrem bemerkenSwerthen Osterartikel ge schrieben hat, kann die volle Zustimmung aller besonnenen deutschnationalen Kreise finden. Danach brauchen

wir eine große Deutsche Partei, welche in erster Linie bestimmt und gewillt ist, die nationalen Interessen der Deutschen in Oester reich zu vertreten, welche daher die Geneigtheit und die Fähigkeit haben muß, jeden nationalgesinnten Deutschen in sich auizuuehmen. Eine solche Partei, die wir schlechthin als die „Deutsche Partei' bezeichnen wollen, wird selbstverständlich liberal sein in dem Sinne, daß sie die freiheitlichen Errungen schaften des modernen Rechtsstaates vertheidigt, soweit sie bei uns vorhanden

sind, und ernstlich erstrebt, so viel davon — z. B. in Preßsachen — noch fehlt. Die „Deutsche Partei' wird selbstverständlich auch für soziale Reformen einzulrelcn geneigt sein. Denn sie kann nur hervorgehen aus dem deutschen Bürger- und Bauernstand, welche Stände heute durchwegs der Ansicht find, daß eine staatliche Einflußnahme aus d^s wirth schaftliche Leben nothwendig ist, eine Einflußnahme, welche die redliche Arbeit schützt und der Uebermacht des Großgrundbe sitze« und des Großcapitals entgegenwirkt

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Seite 1 von 4
Datum: 10.09.1894
Umfang: 4
. i» «r»n- M 5üMfi. AulerIMugs-Veilageu Iwemndfmrftigker Jahrgang. Montag den 1«. Septemöer Dir «am» »« «insoatt. pe«tz»U» » kr. Zede wiederltol»»» » t». <«K «tteren Anftiäge» entsprechende» ktabatt. Leelain» >S kr. pr. Petit, »eil». Zede Grati»a»fi«ihm» znuit» sSOlich-»igeschloffen. Unn»n«e» fSr »i,S-,ne»Z»tI»i,a In Wien entgegen die Annon«»» Sxreiu»» »oi» Sa-senOeii, ötz Vagl»» «-».Moffe, M.Dppelt», M.vnk». ft>>» —cht«t» M » SVK Zum Schutze der «ewerbsleute. Im deutschen Reichsamt des Innern ist ein inte

den Spuren der deutschen folgen wird. ES liegt zweifel los mancher gesunde Gedanke in dem deutschen Ent würfe, allein gleichwohl wird man sich stets vor Augen halten müssen, daß dieser Weg nur mit der größten Vorsicht beschritten werden darf, will mau nicht, wie bereits erwähnt, einer zügellosen Willkür Eingang in unser gewerbliches Leben gewähren. Nach ihrm Thaten urtheilet! , Wichtige Personalpagen wurden in letzter Zeit in «iner für die deutsche Sache iij. den Alpenländern günstigen Weise gelöst

. Was HlS für das Deutsch tum in unseren Landen bedeutet, wird Jeder er messen können, der da weiß,.^.wv, viel. eine deutsch feindliche Persönlichkeit in einem hervorragenden Amte unserer deutschen Sache schaden, und wie günstig an derseits ein guter Deutscher an solcher Stelle wirken kann. In diesem Sinne wurde mit Recht die Ernen nung von Klimbacher's an Stelle des penstonirten von Schmeidel sen. zum Vizepräsident des weiten, gemischtsprachigen Gebietes umfassenden Grazer Ober

- landesgerichtssprengelS begrüßt und in diesem günsti gen Sinne vollzog sich jüngst auch ein Wechsel im Landcsschulinspektorate für Volksschule» in Steier- mark, für welche Stelle der Deutsche Wilhelm Lin- hart, bisher Professor in Laibach ernannt wurde. Linhart war stets eine der Stützen der patriotischen Deutschen Krains und mit Recht werden ihn nament lich die Deutschen dcS Unterlandes an der Spitze des steirischeu VolkSschulwesenS freudig begrüßen. Durch solche Ernennungen, schreibt die „Obersteirer Ztg

.', 18»« wie es die besagten sind, äußert sich der Regierung^» einfluß der „Vereinigten Deutschen Linken' berät» m besten nationalen Sinne zu Gunsten unseres deut chen VolkSthumes und das ist gewiß' von größerem, wirklich realem Werthe, als wenn die Extra-Natio nalen ä I» Walz und ihre Anhänger mit noch so wüthenden Wahlhetzen inSFeld ziehen. Solche nützen der nationalen Sache zu gar nichts» sondern können höchstens dadurch schaden, daß ste Uneinigkeit im deutschen Volke züchten, und dadurch den berufenen Vertretern

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Seite 2 von 6
Datum: 18.10.1901
Umfang: 6
Tagung durchzusetzen. Inland. Abg. Prade.hat gestern halb 12 Uhr vor mittags dem Präsidenten Grafen Vetter ein Schrei ben überreicht, womit er erklärte, auf sein Amt als erster Vizepräsident des Abgeordnetenhauses zu ver zichten und dasselbe niederzulegen. Die Vizepräsi- dentenwahl soll demzufolge in einer der ersten Sitz ungen der nächsten Woche vor sich gehen. Bezüglich des Verhaltens der deutschen Parteien steht folgen- des fest: Die deutschen Parteien werden daran un verbrüchlich festhalten

. Der Parteirath der Deutschösterreichischen Gewerbepartci hat beschlossen, am 3. November in Wien einen Deutschösterreichischen Gewerbekongreß abzuhalten, aus dem in demonstrativer Weise gegen das Vorgehen des Herrenhauses bezüglich der Pa- ragraphe 59 und 60 der Gewerbeordnung und ge gen die Revisionsvorlage der Gewerbeordnung Stellung genommen wird. Ausland. Ueber den deutschen Zolltarif schrei ben die „B. N. N.' offiziös: „Der Zolltarif soll, wie wir hören, dem Reichstage sehr bald nach sei nem

Anhängern der all deutschen Partei in Böhmen, ein Resultat, das mit dem Auftreten der genannten Partei doch einiger maßen im Gegensatz steht. Allerdings verfügen die beiden anderen deutschen Parteien in Böhmen — die Deutsche Volkspartei und die Fortschrittspartei — auch nicht über be deutende Wahlziffern; diese beiden Parteien jedoch haben sich den Alldeutschen gegenüber in der De fensive befunden und sich von der werbenden Kraft ihrer Programme wesentlich weniger versprochen, als die Schönerianer

, welche auf allen Linien zum Sturme vorgingen. Das Gros der deutschen Wähler aber ist trotz aller Aufforderungen von hüben und drüben daheim geblieben, es hat auf die Wahl ver zichtet und damit, unzweideutig die Meinung ausge drückt, daß ihnen der Eifersuchtskampf und die Mandatsjagd unter den deutschen Parteien wider wärtig ist. In diesem ganz auffälligem Symptom der jüngsten Wahlen liegt die Wesenheit der poli tischen und nationalen Lage in Böhmen. Es ist nicht mehr abzuleugnen, daß.die Mehrzahl der Deutschen

in Böhmen des Streites um Parteipro gramme, Schlagworte und politischen Zukunftsmusi! durchaus überdrüssig ist und daß nur eine auf den Schutz der nationalen und volkswirthschastllchen Güter, auf die Verständigung unter den deutschen Parteien zu realpolitischen und wirthschaftlichen Zwecken abzielende Taktik der deutschböhmischen Poli tiker Aussicht hat, die Deutschen in Böhmen zu einer lebhaften und allgemeinen Betheiligung am öffentlichen Leben heranzuziehen. Die Möglichkeit

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Seite 6 von 14
Datum: 29.04.1915
Umfang: 14
- fiationen errichtet. Dort liegen über Z5lXj Verwundete. Am vferkanal zwischen Beesinghe und Äeenstraat toben wütende kämpfe. 6lX) Belgier trieben eine Abteilung der Deutschen mit gefäll tem Bajonett in den Iferkanal. Die Flüchtenden hatten jedoch Zeit Not zeichen zu geben. Darauf stürmte eine große Anzahl von Deutschen den bedrängten Aameraden zu Hilfe und die deutsche Artillerie richtete ein vernichtendes Feuer auf die Bel gier. Alehr als die Hälfte fiel, der Rest wurde gefangen genommen. Die Gebüsche

bei Lizerne sind in, Besitze der Deutschen, die auch die Brücke nach Llferdingen beherrschen. Der Aampf dauert mit uiwermin- derter Heftigkeit fort. ^nmenkei'L K. Die Kämpfe bei Uperu in eng» lischer Darstellung. Daily llmrl bringt eine zweifellos günsric gefärbte Darstellung der Kämpfe bei Hpev, woraus jedoch die ungeheuren Verluste der länder ersichtlich sinid. Das B«!att schreibt: von uns bei vnern erfolgreich begonnene in: raüon nahm e?ns 2lu^dehmma rmd Bedeuw'i an. die nicht voraalsgesohen

werden konnte. nZchst beabsichtigten wir, «uns nur eines Hü- aelkainnre? ?n. bemächtigen.anf dem dieDeuNch ausaezeichnete Schützen eingesetzt hatten. di mit ihren Maischinengewehren unseren Tnwpe 'empsinidüche Verluste beibrachten. 2kis;erde?i diente der h-üael dem Schutzeder deutschen Z5a terien, die Opern bomlbardierten und u>i?ero dortigen Stellungen schweren Schaden N'fiia ten. Aun^chst hatteil wir bei unserem Sturm angriff Erfolla nrit relativ geringen Verlusten Der Widerstand de? Feinde

? auf diesem bei Zsllebe?' war r>lur aering. denn die St? lnn^z war offenbar durch Minenexplosionen a schwächt. Die Ninen batten ein aro^e? a^Men und der Ninenbranid könnt? »durch di enalischen Truvven »bn? besondere Linbuke löscht werden, ZZM jodock batten sicb Hie den! scben Kanoniere aut eingeschossen und wir cr> litten d'' schwersten verliM?. D'r V?sck'iewii!> der 'deutschen Art-Neri? kofate al-bald der > fanterieswrm. Dlie Deutschen griffen mit seit?!? beobachteter Aimriffswut an. wahrscheinlich

, die sich su,f der andern Seite des Laveflüszchcns biö zum Wege Iilies nach Ruders erstreckten. Unser Ar- nllerioseuer blieb ersoilglos gegen die in dieser Stellung errichteten feindlichen Unterstände, Schützengräben undDrahtverhaue. Die deutschen Masch-neiraowehre mähten unsere anstürmende In.santene nieder wie >der Schnitter die Aehren. Die Schlacht war entsetzlich. In wenigen Au genblicken fielen alle Vffiziere des einen Inider- bataillons. Lines nach dem anderen warfen sich die Regimenter in den Kainpf und stürzten

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Seite 2 von 8
Datum: 23.09.1914
Umfang: 8
Nr. 19k SoznerSiitsnz (SSVtirslr? Tszdlart) Mittwoch, den 25. September Das französische Zentrum auf «»geordnetem Rückzug. Aurückdrängung des linken französischen Aü- gels. — Lrfolge Beschießung von Verdun. Berlin, 20. September. Die deutsche Ar mee die in den letzten Tagen große' Verstär kungen auf dem' rechten Flügel und in der Mitte erfahren hat, ist im Vormarsch begriffen. Die deutschen Truppen beherrschen das Gebiet zwischen Maas Md Oise vollkommen. Die französischen Armeen sind im Zentrum

jm Rückzug. Der deutsche «rechte Flügel drängt die sran- zösiicke Uebermacht immer mehr nach Süden. ; verun wird weiter erfolgreich. beschossen. Die deutschen Belagerungsmörser erzielen gro ße Resultate. s Die deutschen Flieger melden große Nnoro- nung bei der rüM»ärtsfliehenden französischen Armee. Das seit drei Tagen andauernde Re genwetter erschwert den französischen Rückzug. Der Plan des deutschen GeneraUades ist völlig gegluckt, da die endgiltige Entscheidung zugunsten der deujschenTrüppen heute

schon zweifellos ist. Meine französische Trüxpenmassen, welche in den voMenta'ern ah und zu vordringen, werden von deir-Deutschen täglich mehr zurück geworfen Wiederholte Linbruchsversuche fran- zösischer Mpensäger sind gänzlich gescheuert. 7?Megen oder Sterben! Kopenhagen, 2;. September. Das Reutersche Bureau meldet aus Paris: Gin fran zösischer Hauptmann, der in den Kämpfen an der Äisne verwundet wurde, ist in ein Lazarett nach Paris gebracht worden und erzählt über diese Kämpfe: In der Nacht

vom ^s. auf den zk. Septem ber machten die Deutschen furchtbare Anstren gungen, namentlich auf unseren linken Flügel und die französischen und englischen Truppen mutzten ihren äußersten Mut und alle Kräfte zusammennehmen, um dem schrecklichen Sturm- angriff der Deutschen zu begegnen. Zehnmal wurden die Deutschen zurückgeschlagen und im iner wieder erneuerten sie ihren Angriff, um unsere Reihen zu durchbrechen. Der Kampf, der bis Tagesgrauen währte, war der furchtbarste, den ich feit Beginn des Krieges gesehen

habe. Ich muß sagen die Deutschen taten alles^ was sie konnten. Sie scheuten kein Gpfer und aus ihrer Todesverachtung konnte., man sehen, daß, sie beschlossen hatten, zu siegen oder zu sterben,- Am 7. September blieb die. SstuatZonSini Wesentlichen unverändert. Die Nacht vom 16. zum l7. September war fast ganz ruhig. Bei Taaesgrauen. am l?. September begann der Kamvf mit.Erneuter Kraft. In diesem Kampfe wurde ich verwundet. Die Beschießung von Reims. Seit drei Tagen bombardiert. Berl i^r, 2^. September

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Seite 1 von 4
Datum: 28.05.1883
Umfang: 4
haben, befinden sie sich in vollständigem Irrthum. Eine Niederlage der Deutschen in Böhmen bedeutet ihr Sieg wahr lich nicht. Selbst, wenn die kzechen und Feudalen — was ja gar noch nicht ausgemacht ist — im neuen Landtage eine Majorität von mehr als hundert Stimmen erlangen sollten, so haben sie eben nur die Majorität aber keineswegs den Sieg über die Deutschen erlangt: Denn so lange die Deutschen sich nicht selber geschlagen geben, ist es eitel Prahlerei und Flunkerer von dem Siege über sie zu sprechen

. Und die Deutschen Böhmens denken nicht im Traume daran, die Flinte in's Korn zu werfen. Wer ist aber dann der Besiegte, wenn es die Deutschen nicht sind? Die Antwort liegt auf flacher Hand. Es ist Graf Taaffe. Die Auslösung des böhmischen Landtags ist das unumwundenste Geständniß der Schwäche des Ministerpräsidenten. Diese Maßregel beweist, daß das kabinet, welches in der Grundsteuerfrage vor den Polen, und in der Schulfrage vor den Clericalen capitnlirt hat, nunmehr auch vor den kzechen hat capituliren müssen

darauf be stehen, daß ihren nationalen und autonsmistischen Forderungen entsprochen werde. Welche Haltung die deutsche Minorität einem solchen Vorgehen gegenüber einnehmen werde, ist wohl Jedermann klar. Die Gewalt der Ver hältnisse. denen die Deutschen in Böhmen entge gengehen, wird sie zwingen, mit aller Festigkeit und Energie darauf zu bestehen, daß die Sprach gebiete in Böhmen streng von einander abgegrenzt werden. In welcher Form immer an die deut schen Böhmen die Znmuthung der nationalen

Gemeinsamkeit innerhalb der Provinzialgrenzen herantreten mag; sie werden derselben den un überwindlichsten Widerstand entgegensetzen. ES gibt keine Macht auf Erden, welche die Deutschen in Böhmen zwingen könnte, ihre deutsche Natio nalität und ihr österreichisches Staatsgefühl gegen die sogenannte böhmische Nationalität einzutau schen. Und wenn es gelänge sämmtliche deutschen Abgeordneten aus der Prager Landtagsstube zu verdrängen, der Widerstand der Deutschen wäre damit nicht gebrochen. Die Deutschen

in Böhmen geben sich wohl auch der Täuschung nicht hin, daß sie im Landtage auch nur das geringste aus zurichten vermögen werden. Gegenüber einem Gegner von der Rücksichtslosigkeit und Härte der Kzechensührer und der Feudalen macht sich kein Mensch mit gesunden Sinnen irgend welche Illu sion. Nicht die deutschen Landtags-Abgeordneteu, sondern die autonomen Organe erster und zweiter Instanz, die Gemeinden nnd Bezirksvertretungen werden den nationalen Kampf auszukämpfen

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Seite 3 von 6
Datum: 11.08.1899
Umfang: 6
. Der Einzug von etwa hundert czechischen Hochschülern fand unter lärmenden Kund gebungen der Deutschen statt. Die Czechen wurden schon mit dem Frühlokalzuge erwartet. Als der Zug ohne die Czechen ankam, zog die tausenköpfige Menge der Deutschen, welche vor dem Bahnhofe Spalier gebildet hatten, die „Macht am Rhein' singend, vor das „Narodni dum' und verlangte stürmisch die Entfernung der slavischen Fahne. Dabei kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Deutschen und Slaven. Die slavische Fahne wurde endlich

infolge behördlicher Anordnung eingezogen, was bei den Deutschen Jubel her vorrief. Die tschechischen Akademiker trafen erst nachmittags ein und wurden vor dem Bahnhofe von einer großen Menschenmeuge mit Lärmen und Pfeifen empfangen. Bald nach der Ankunft unternahmen die Slovenen und Tschechen einen Ausflug auf den Schloß berg. Auf der Terafse wurde eine Hetzrede gegen die Deutschen gehalten. Auf dem Rück wege wurden die Tschechen von der erbitterten Menge mit Pfuirufen empfangen. Dann wurde

die Losung znm Sturm auf das „Narodni dum' ausgegeben. Schon flogen Steine gegen die Fen sterscheiben. als 2 Compg. Landwehr anrückten und den Platz säuberten. Fünf Personen wur den verhaftet und in das Rathhaus gebracht, wo sich alsbald die Deutschen ansammelten und die Freilassung des mitverhafteten Akade mikers Lenz verlangten. Da sich dessen Un schuld herausstellte, wurde er entlassen. Wie derholt kam es zu Prügelscenen. Die Tschechen konnten wegen der drohenden Haltung der Deutschen das „Narodni dum

' nicht verlassen, und es wurden daher aus der Kaserne 100 Betten requirirt. in denen die Tschechen über nachteten. Das „Narodni dum' blieb die ganze Nacht von den Deutschen umstellt. Es kam zu blutigen Zusammenstößen, wobei auf beiden Seiten schwere Verwundungen vor kamen. Mehrere Slaven schössen mit Revol vern, worauf die Deutschen über die Slaven herfielen und sie niederschlugen. Die Er regung der Deutschen erreichte den Höhepunkt, als heute Früh die Slovenen Rech und Zach aus einem Hinterhalt auf Deutsche

mit Re volvern schössen. Der dertsche Geschäftsleiter Polanetz wurde von einer Kugel unterhalb des Auges getroffen und sank blutüber strömt zusammen. Seine Verletzung ist tödtlich. Die beiden Slaven gaben vier Schüsse ab, dynn wurden sie von den Deutschen nieder geschlagen. Auch der deutsche Arbeiter Grab- ner wurde von einem Slovenen angeschossen. Um 9 Uhr vormittags zogen die Tschechen unter militärischer Bedeckung zum Bahnhof. Die Deutschen warfen Steine auf sie, wodurch drei Tschechen verwundet wurden

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Seite 5 von 8
Datum: 10.09.1903
Umfang: 8
-Stücke 19.06 Italienische Banknuren 95.10 ztanv-Ducaten ... 11.64 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) To'ners'ia. den 10. Srp-embcr 1W3 „... Depot für Bozen und Meran Adolf Springer „Zum koseilzmsli' öozen. Ansländerei im KMtll Leben.*) Lessing hat bitter beklagt, daß alles, was von jenseits des Rheines komme, für den Deutschen „allerliebst. reizend, göttlich' sei: heute ist alles, was von jenseits des Kanals kommt, allerliebst, rei zend. göttlich. Nicht, daß die Französelei über wunden wäre

: schon ein Blick aus die Speisekarten dcr Wirtshäuser belehrt uns vom Gegenteile. Dem guten Teutschen schmeckt es gleich um 30 Pfennige besser, wenn er duvuk ü, tu, mmw ißt statt Rinder braten. Die 1'uble 6'llüw mit ihren französischen Schönheiten ist einem „seinen' Hotel noch imnier unentbehrlich, und unsere höheren Kreise können sich nun einmal nicht von dem Diner und dem Souper und der Soiree trennen. Der „Salon' steht noch in Blüte: aber da heute Leute, die außer- slaiiöe sind, einen deutschen

: „Aber lieber Mann, wenn Ihnen die deutsche Jacke zu enge geworden ist, warum sind Sie denn nicht geblieben, wo Sie waren?' Die Lehrerin, die ihre Aussprache in England verbessert hat. ist die Be wunderin englischer Bräuche und Sitten geworden und pflanzt diese Gesinnung ihren Schülerinnen ein. so daß sie nicht mehr fragen, ob etwas der deutschen Anschauung und dem deutschen Herkom men entspricht, sondern etwas ist oder nicht. Wie anders der Engländer! Er kommt nach Deutschland, lernt, was er lernen

, wie dem Sonn tagsjäger die schön gestickte Tasche und dem Sonn- tagsrciter die großen Sporen. Der Sportmensch kann sich im Engländern nicht genug tun: er würde es sich nicht verzeihen, einen deutschen Kunstausdruck anzuwenden und einen englischen unangewendet zu lai^n. Er mißt sogar nicht nach Metern, sondern nach Aards und für den Tennisplatz kleidet er sich mit einer Art religiöser Gewissenhaftigkeit bis auf oie Krawatte nach englischem Muster: er ist dnrch- .. - »Plaudereien ein-Z Altmodischen.' Aon Lic

sich erhaben über die All- täglichreit des Deutschtums und dem Ideal der Menschheit um ein Bedeutendes näher gerückt. Un sere alten deutschen Ballspiele täten eigentlich diesel ben Dienste: auch sie geben Gelegenheit zur Entfal tung von Anmut und Geschicklichkeit. auch sie ver langen Ausmerksamkeit und Schnelligkeit des Ent schlusses. Aber wer will sich denn noch mit altväter lichem, deutschem Trödel abgeben? Leute, die auf der Höhe der Zeit stehen, spielen Lawn-Tennis. as ist geradezu der Prüfstein

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Seite 2 von 8
Datum: 07.07.1902
Umfang: 8
seinerseits den Vorschlag, er sei einverstanden mit der Teilung des Schulwesens, besonders des Volksschule wesenS. Dies hätte zur Folge, daß, wenn die Regulierung der Lehrergehalte durchgeführt werden wird, die Italiener einen Mehraufwand von 325 000 Kr., die deutschen von 480000 Kr. haben. Die Landes umlagen würden dadurch im Deutschtirol von 36 Perzent auf 37 Perzent, in Jtalienischtirol aber von 36 Prozent auf 80 Prozent steigen. Diesen Mehrbetrag würde aber die Regierung decken, da diese es verhindern

würde sich aus einer Kombination zwischen Beoölkerungsziffer und Steuer leistung ergeben. Die Italiener erklärten sich mit diesem Vorschlage für einverstanden und ließen der in Aussicht gestellten Staatssubvention gegenüber ihre Forderung nach Einrichtung von Kurien fallen. Gegen die Zusicherung einer solchen Staatssubvention wurde auch seitens der Deutschen, die dadurch eben falls entlastet werden, keine Einwendung erhoben. Gegen die Teilung des Landesschulrates hatten die Deutschen unter der Bedingung nichts einzuwenden

, daß die deutschen Schulen im italienischen Landes teile, dem deutschen bezw. dem gemeinsamen LandeS- schulrate unterstellt werden, wogegen die Italiener keinen Widerspruch erhoben. Die Teilung desLan- desausschusses mit dem Sitze des italienischen in Trient wurde ebenfalls angenommen, trotzdem sie viel Widersprüche gefunden hat. Denn die Ver legung des italienischen Teiles nach Trient hat zur Folge, daß dort ein eigenes Landesamt entsteht.- Die Teilung der Kurie des Großgrundbesitzes soll im Verhältnis

von 3 : 2 für Deutsch- und Welsch tirol stattfinden. — Als Kernpunkt bezeichnete aber Dr. Perathoner die Kompetenz des Landesausschusses. Die deutschen Gemeinden ohne Unterschied der geo graphischen Lage müssen dem deutschen LandeSauS- schusse unterstellt werden. Die deutschen Enklaven würden sonst dem Deutschtum in kurzer Zeit ver loren gehen. Besonders bezüglich des FassataleS, das sonst ein Agitationsboden für die italienische Propaganda würde, muß diese Forderung erhoben werden. Eine Mehrheit für unsere

Forderungen, schloß Abg. Dr. Perathoner seine Rede, werden wir im Landtage nicht finden. Sollen wir uns nun majorisieren lassen, in der Voraussicht, daß alles umsonst ist, weiter kämpfen, oder sollen wir von allen Mitteln der Geschäftsordnung Gebrauch machen, um zu verhüten, was verhütet werden soll. Entweder eine Autonomie, welche uns die deutschen Gemeinden und das Fassatal sichert, oder gar keine Autonomie! Den mit großem Beifall aufgenommenen Aus führungen Dr. Perathoners folgte eine mehrstündige

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 14
Datum: 24.02.1912
Umfang: 14
' zu bezeichneden Auslassungen iiber die Wahlreformen nicht sprechen, uns interessiert mir-die Behaupt ung, daß wir den Italienern die Mitarbeit am Landtag unmöglich gemacht hätten. Sie sehen meine Herren die Worte dieses deutschen Priesters Dr. Schöpfers decken sich vollkommen mir jenen des italienischen Priesters Dr. Gentili. Sc hak dieses deutsch-italienische Konsortium wie es ge nannt wurde, ich füge bei Gesellschaft mit unbe schränkter Haftung, aber mir auf deutscher Seite aus die deutschen Teilnehmer

, nur um die Kreise dieser heiligen Allianz Schöpfer—Gentili nicht zu, stören-, die auf Seite des erstercn leider nur von Parteipolitik. auf Seite des letzteren aber ist es leider »vahr von zielbewußtem PaticimlisnuK beeinflußt sind. Da in >a eben das Unglück dieses dsutsch-italiensche» Konsortiniis, daß sich die deutschen Gesellschafter nur auf die Erzielun-g eiuetz politischen, Gewinnes und eines gewissen politischen Prestiges beschrän ken. während die Letzteren sich nationale und reichliche wirtschaftliche

ist nctzvendig. Ihnen zu erklären, weil sie an ih rer Darlegung zu ermessen und zu entscheiden «haben werden, ob unsere Haltung, ob die Politik der deutschen Minoritäösparteien im Landtage ei ne vom Deutschtiroler Standpunkte aus gerecht- fertigte ist. Wir waren meine Herren ich sage es offen von vornherein entschlossen, in diejer Session die schwebenden. Bahnsragen, insbesondere die Vinschgau- und Mi-mEtalbahn aufzurollen-. Die Italiener stellten sich nämlich schon seit Jahren auf den Standpunkt

der Deutschen Parteien wenn anders sie sich nicht direkt vor dem ganzen Lande blosstelle» und geradezu durch ein von den Welschen ausgerichtetes camdinisches Joch zwingen lassen wollten, diesen Knoten zu lösen oder wenn es Not tut. zu zerhauen. Wir konnten denn doch nicht Gewehr bei Fuß zuschauen, wie die Italie ner sich vorerst an der Landestasel angenehm sät- t'gten,, wie dies ja in jeder Session beobachtet werden konnte, um d-ann etwa am Schlich der Tacmim. wenn sie alles i-hnen vorteilhafte nlücklich

den Ausbau der Vinschgaubahn und den Schweizer Abschlüssen in Form einer an die Re- gieriin-Ml richteirSen Resolution. Die Christlich sozialen Mihrer erklärten- sich in einer Obinäiiner- konferenz aller deutschen Parteien bereit, dieser« Antrag mitzuunterzeichnen. sebst für den Fall als die Italiener dagegen sein sollten. Der Obmann des chriistlkchsozialen Klubs Dr. Guggenberg über nahm es, diesbezüglich mit den Italienern zu ver handeln'. Aber siehe da-, als die Bundesgenossen, w'eeH übrigens

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 15.03.1906
Umfang: 8
H Nr. «I „Bozner Zeiwng' (Südtiroler Tazblatt) Donnerstag, öen 15. März 190S. Zu Glinsren der preußischen Polen zu bewegen, daß auch der Polenklub des Reichsrates Vorstöße in der Ostinarkenfrage des Deutschen Zieiches untor- noiiuiicn IM, daß der politifcl>c Verkehr zwischen den galizi schon und russischen Polen ein sehr reger ist. daß die Polenfrage in Preußen fortwährende Schwierigkeiten erzsugt und Rußland gerade in der letzten Zeit init starbein Aufwände militärischer Kräsve die politische

Bewegung in seinen westlichen Gouvernements niederdrücken mußte. Es liegt aus -der Hand, daß die allpolnijche Propagazcha noch viel intensiver, viel hartnäckiger einsetzen würde, wenn Galizien seine administrative Soudci-stellung erreichte und damit in der Milderung der allpol- nischen Idee freie Hand gewänne. Tii. Sonderstellung Galiziens iuüri>e und müßte, auch wenn sie von Deutschen und Polen in Oester reich durchgesetzt würde, auf unüberwindliche Hin dernisse stoßen. Das allgemeine deutsche

, ob die Dreibuitdspolitik weiter wie jetzt bestehen könnte und ob nicht Oesterreich seine Geschicke von denen des Deutschen Reiches trennen müßte. Die Deutsche» in Oesterreich werden gilt tun, wenn sie die polnische Politik im Ganzen, in ihren weitereit Zielen sich vergegenwärtigen, ehe sie die staats rechtlichen Sonderstellungspläne der galizisävn Holen unterstützen. ? PS! Wk» SchanMe. Inland. Telephon/Verbindung Vorarlbergs mit Wien. Tic vorarlbergischen Reichsrats abgeordneten Hueter (Deutsche Vvlksvartei). Fink

auch vorgesehen. Jedoch sei e? heuer noch nicht möglich, den Bau dieser Linie durchzuführen, tvohl aber werde er bemüht seilt, dafür einzutreten, daß die Verbindung im Jahre 1907 bewerkstelligt werde. Die Kosten der Anlage belausen sich aus etwa IM VVV Iv. Die Wa h l r eso r in-V o r läge u. Ter Vorschlag eines Vorstandsmitgliedes der Deutschen Volkspartei, durch Vermehrung der Gesamtzahl der Maitdate des allgemeinen Wahlrechtes um 1ä bis Iti ein besseres nationales Gleiä^gewicht herzu stellen

, ist nun iu der Tat, wie die ..Denrschnatio- nale Korrespondenz' schreibt, znr Grundlage von Verhandlungen geworden, welche die Regierung mit den Parteien führt. Die Regierung ist der Mandatsvermehrung nicht abgeneigt und unter d«ni Parteien wird sich über die Austeilung der Mandate n>ahrschei:''.ick eine Vereinbarung er zielen lassen. In parlamentarischen Kreisen nimmt man an, daß von den neuen Mandaten etwa zwei der Stadt Wien, zwei den niederösterreichischen Städten, drei den Deutschen in Böhmen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.01.1896
Umfang: 4
der Wiener Korre spondent der „Köln. Ztg'.', .welchen sehr gut unterrichtet ist, folgende bemcrkenSwcrthe Enthüllungen >zu machen. Nach diesem Berichte schreibt man dem Grasen Badeni die Aeuße rung zu, /< gehe ihm mit dem Klub der deutschen Linken wie dem 'Grafen GoluchowSki mit dem Sultan: „Man will ihn ja stützen, wenn er sich nur stützen läßt. Da liegt die Besorgnis.' GoluchowSki wird durch solchen Skeptizismus nicht abgehalten, dem Sultan wirklich deizustehen, r« ist jcooch fraglich

, ob dieselbe positive Hilfsbereitschaft hinsichtlich der deutschen Linken herrscht. C« gährt in der Linken. Die einen glauben an Badeni und daran, daß die Interessen des österreichischen PolenthumS mit denen des hiesigen Deutsch- thumS zunächst-parallel laufe». Manche sind geneigt, sich geradezu der Führung BadeniS anzuvertrauen. Andere wollen Anzeichen bemerken, daß Badeni wie Taaffe auf die Spren gung der deutschen Linken hinarbeite, und sie finden keinen wesentlichen Unterschied darin, ob Badeni etwa die Linke

aus angeblicher Liebe zum Deutschthum sprengen will öder wie Taasse aus Haß. Die Gegner der deutschen Linken sagen: diese Partei ist unzuverlässig. Sie wird Badeni bei dcm ungarischen Ausgleich im Stich lassen, wenn die Deutschnatio- nalen den Kriegsruf gegen sie erheben. Sie wird aus Man dats furcht nationalem TerrorismuS, wie b-i der Cillisrage, nachgeben. Die Freunde sagen: Bei der Eillifrage zwanq allerdings die gröbliche Verletzung vcL deutschen Nativn.il-. gefühlS die anfangt theilweise schwankenden

Führer der allge meinen Volksstimmung zu folgen, bei dem Ausgleich mit Ungarn dagegen «eisen die nationalen Interessen der Deutschen wie der Polrn auf eine politische Verständigung mit den Magyaren hin, und die materiellen Interessen Oesterreich? hat Badeni ebensowohl zu vertheidigen, wie die Dcutfchöstcr- reicher. Die Umtriebe LuegerS würden «ohl nur dann in Oesterreich allgemeine Zustimmung finden, wen:: die Magyaren hinsichtlich der Quote den thatsächlichen Verhältnissen nicht Rechnung trügen

an sie — und die Deutschösterreicher werden darüber zu wachen haben — nur formelle, da« Deutschthum nicht schädigende sein. Die Gegner der deutschen Linken möchten ferner geltend machen, daß bei den ReichSrathSnachwahlen die^Gewählten, auch wenn sie deutschliberal sind, sich meistent nicht dem Klub der deutschen Linken anschließen, sondern eine abwartende Stellung außerhalb der ParlamentSklubS einnehmen. Badeni müsse Eine Sirene. Bon LeonTinseau. 14 verbot«». „Lassen Sie un« dieselben vergessen

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Seite 1 von 8
Datum: 18.11.1904
Umfang: 8
keinen Unterschied.' sagte sie. Die Engländer warfen ihre Blicke auf die schwarzblauen oder fahlen menschlichen» Körper und konnten 7 sich eines schreckhaften Eindruckes nicht erwehren. Ihre Blässe bokMdete zur Genüge. Äie Wirkung, welche der» Anblick der furchtbaren Krankheit auf sie ausübte. Während sie zögerten, richtete sich ein Mann auf. dessen blaue und auf- Parteien zu einer mildeuen Taktik zu stimmen. Parallel damit gingen die Bestrebungen des Herrn v. Körber, die zu gewärtigende Opposition der Deutschen

durch eine Spaltung der letzteren un schädlich zu machen. Die zahlreichen Gefälligkeiten welche die Regierung gegen den Protest der frei- siirnigen Parteien, den Wiener Christlichsozialen fort und fort erweist, deuten darauf hin. daß Herr v. Körbn sich den rechten Flügel der sogenannten deutschen Geineinbürgschaft nnter allen Umständen sichern will — auch auf die Gefahr hin. den linken Flügel und das Zentrum abzustoßen. Die in der Luft schwebende Vereinigung der Christlichsozialen mit den Altklerikalen, auf deren

. Die freisinnigen deutschen Parteien findet Herr v. Körber erbittert und gereizt: er hofft aber wohl vom kalmrsrenden Einfluß des Großgrundbesitzes, daß sie von einer entschiedenen Kampfesstellung zurückgehalten wev- den. Die Tschechen bereiten das Publikum bereit's langsam auf eine Aenderung ihrer Taktik vor. dürften aber die ersten Sitzungen dazu benutzen, um neuerdings den Beweis zu liefern, daß die Tätigkeit des Hauses von ihrer Gnade abhängt. geschwollenen Lippen die schon vorgeschrittene Krankheit

mit ziemlicher sicherhell fest- zustehen. Zu welcher Haltung sich aber dtt deutschv Gemeinbürgschast entschließen und ob diese über haupt nicht in Brüche gel^n wird, ist heute noch gar nicht zu ermessen. Hoffentlich wird aber von den Klubs der in der Geineiubürgjchaft vertre- tonen Parteien endlich einmal gründlich erwogen, was die Deutschen cigenrlich dem Ministeriniu Kör ber zu danken haben und ob für sie wirklich Grund vorhanden ist. Herrn v. Körber nm jeden Preis zu halten. Ich fürchte

sehr, daß man bei einer ruhigen, objektiven Erwägung zur Ueberzeugung gelangen wird, daß die leidenschaftslose Beharr lichkeit des Ministeriums Körber nur darin sich äußerte, dvß, die Zuriickdränglurg des deutschen Einflusses in allen Zlveigen der öffentlichen Per- waltung nicht mehr sprunghaft, sondern in lang samem Tempo vor sich ging und daß durch die vie len sogenannten kulturellen Errungenschaften der Slaven und Italiener dic Grundlagen snr eine künftige mschere Verdrängung der Deutschen aus den öffentlichen Aemtern

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Seite 2 von 4
Datum: 29.12.1884
Umfang: 4
dieser Schule ist dem eif rigen Lehrkörper derselben die Möglichkeit gebo ten, unter günstigen äußeren Verhältnissen seine schwierige Aufgabe zu lösen. In diesem in rein deutschem Gebiete gelegenen Orte befinden sich nämlich eine so große Anzahl mit vielen Kindern gesegneter italienischer Wein gartenarbeiter, daß die überwiegende Mehrzahl der dortigen zahlreichen Schulkinder vor dem Ein tritts in die Schule der deutschen Sprache gar nicht mächtig ist und erst in derselben die von den Eltern gewünschte

und für das fernere Fort kommen der Kinder in diesem Gebiete unentbehr liche Kenntniß der deutschen Sprache erlangen kann. Durch diesen Schulunterricht wird es er möglicht, diesem Orte sei en ursprünglichen deut schen Charakter zu wahren, indem bei zweckmäßi ger Ertheilung des deutschen Unterrichtes erfah rungsgemäß bereits in der zweiten Generation die Abstämmlinge der eingewanderten Italiener sich vollständig der einheimischen deutschen Bevöl kerung angegliedert haben. Von Branzoll führte ein ausgiebiger

Fußmarsch über das ^freundliche Kältern und den prächtigen Mendel-Vass zu den bekannten auf den Höhen des Nonsberges befindlichen deutschen Gemeinden. Auf demselben bietet das Mendel-Wirtshaus mit seiner entzückenden Aussicht in die Gletscher welt eine empfehlenswerthe Haltstelle, von welcher aus die Berge Roen und Penegal lohnende Aus flüge bilden. Vom Mendel-WirthShause ging es über Fondo und Tret nach St. Felix. Tret ist noch ganz italienisch, während das nur eine Viertelstunde davon entfernte

an ihrer Brust, in der das reine unschuldige Mädchenherz so glühend für ihn schlug. .Es ist ja kein Opfer, Erich,' stammelte sie „ich tausche ja nur die berühmte Frau gegen die Gluckliche ein.' — „Aber' — er hatte sich wieder aus ihren Armen ge rungen, „wirst Du auch Deinem Entschluß treu blei ben, Emmy? Eine Enttäuschung habe ich ertragen — die zweite aber — würde an mein Leben gehen und nun antworte mir,' sagte er fast gebieterisch — „hältst Deutschen nur untereinander heirathen und daß mithin

des Prie legene deutsche Ort des Nonsberges, Proveis erreicht. Dieser in dem oberen Theile eines prächtigen Gebirgsthales gelegene, theilweise geschlossene Ort verdankt der unermüdlichen Fürsorge seines in den weitesten deutschen Kreisen bekannten und ge schätzten Curaten ?. F. X. Mitterer den Bau einer neuen Kirche, die unter nahmhaften Beiträ gen des Schulvereines zustande gekommene, höchst zweckmäßige Umgestaltung der vormaligen Pfarr kirche zu einem Schulgebäude, die Errichtung einer der armen

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Seite 1 von 6
Datum: 23.07.1901
Umfang: 6
, daß die deutschen Klerikalen und Altliberalen des TkrÄer Landtages nicht in der vorletzten Tagung mit Ent schiedenheit den Kampf-'mit der italienischen Ob struktion aufgenommen haben, wie es der zweite Partei tag der Deutschnattonalen Tirols am 2. Juli vorigen Jahres von ihnen verlangte, sondern vor dieser zurückwichen und die Forderung der Welschen nach Autonomie grundsätzlich durch die Einsetzung eines Ausschusses anerkannten, der eine solche Vorlage auf Grund der Privatvereinbarungen der Herren Kathrein

, das keinen deutschen Grabstein auf seinem Gottesacker und kein deutsches WirthshauSschild an einem seiner Häuser zu dulden die Macht hat, be stehen soll? Etwa darin, daß die Signori bisher nicht die Macht hatten, den deutschen Schulen in den unglücklichen deutschen Sprachinseln Welschtirols den Garaus zu machen, .damit die Fälschung von der einheitlichen romanischen Abstammung seiner Bevölkerung nicht mehr durch diese letzten Zeugen des Gegentheils offenbar werden? Nach Herrn Batisti ist die Autonomiefrage

, der ist eben der klassischen Geistesgröße dieses auf Trienter Boden gewachsenen Quinten reinsten Wassers als umnachteter Teutone unzugänglich. Denn, daß es unsere deutschen Landsleute in Zukunft beherzigen: „Wir (die queritischen Ahnen der Trientiner Signori) waren schon groß, ehe sie (die Deutschen) noch überhauptgeboren waren!' Dies ist ein weiterer Ausspruch des Herrn Bat- tisti, dessen Großartigkeit für uns. kleine Geister lediglich in seinem abgrundtiefen Stumpfsinn liegt. Weil aber Herr Battisti

den hohen FluA seiner Beredsamkeit nicht durch die pedantische Anführung von Ziffern hemmte, welche geeignet gewesen wären, den apodiktisch hingestellten Satz, daß die Tiroler Deutschen von den Steuergeldern der Welschtiroler lebten, überflüssigerweise noch zu beweisen, erlauben wir uns dieses kleine Versäumnis nachzuholen und etliche einschlägige Zahlen anzuführen, die zwar schon in unsern Spalten standen und auch anderweitig bekannt gegeben wurden, aber immer wiederholt werden müssen, wenn Leute

darum, in wessen Macht bereich nicht nur das Trentino sondern ganz Südtirol mit der Zeit fallen soll. In dieser Frage gibt es kein Compromiß; die Sache muß zwischen Deutschen und Welschen ausge kämpft werden. '

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Seite 3 von 4
Datum: 10.05.1897
Umfang: 4
Nr. 105 »Bozner Zeiwng^ (Südtiroler Tagblatt). Montag, den 10. Mai 1397. leicht nicht allen Mitgliedern des Hauses bekannt sein dürfte. Es wurde der Versuch gemacht, die einleitende Worte, des Justizministers unter dem größten Lärm den Stenographen zu diktiren. (Lebhase Rufe links: Hört l Hört!) Wir protestieren dagegen. Die deutschen Abge- geordneten in diesem Saale haben erwartet, daß der Justizminister nach Wiedereröffnung der Sitzung dem deutschen Volke das geben werde was ihm gebührt

mit kaltem Blute dxm deutschen Volke versetzt hat. Dasjenige, was wir jetzt in geschäftsordnungswidriger Weise aus dem Munde des Präsidenten vernommen haben, ist keine Entschuldigung, und wir können uns mit dieser Erklärung nie und nimmer zufrieden geben. (Lebhafte Zustim mung links.) Nach den Worten, die ohne vorausgehende Provo- katian von der Ministerbank gekommen sind, kann kein deutscher Mann ruhig bleiben. Der Zorn, die tiefste Entrüstung muß sich seinem Gemüthe entringen, wenn er bedenkt

, daß es ein deutscher Minister ist. der den trau rigen Muth sindet, den deutschen Abgeordneten und so mit dem ganzen deutschen Volke eine derartige erniedri gende, hohnvolle, demüthigende Erklärung zu bieten. (Bei- sall links.) Die Resonanz der Worte des Ministers wird erklingen aus allen deutschen Gauen; nicht blos in die Hotels der Minister, bis in die Hofburg wird sie dein- gen, daß die Fenster der Hofburg erzittern über den Zorn gegenüber den Worten eines Ministers Seiner Majestät. Denn das deutsche Volk

steht, in so erniedrigender Weise zu behandeln. Ich erkläre nochmals, daß wir mit dieser Erklärung, die ja mit Zustimmung des Gesammtmini- steriums abgegeben wordzn sein muß, nie und nimmer zufrieden fein können, und wir mit diesem Ministerium, solange es nicht dem deutschen Volke eine entsprechende Genugthuung gegeben hat, niemals ein Bündniß schließen werden. Redner bespricht sodann die Sprachenverordnungen. Ausland. Der Krieg. Das Kriegsglück hat die Griechen auch bei Pharso- los wiederum

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Seite 2 von 4
Datum: 03.12.1897
Umfang: 4
Tode RetterS, (der Arbeiter, der bei den letzten Demon strationen von den Bosniaken erschossen wurde), getödtet oder arbeitsunfähig geworden sind, soweit die Thäter oder deren Vorgesetzte (als gesetzlich nicht zur Unterstütz ung verpflichtet) nicht herangezogen werden können. Der Antrag wurde angenommen. Bolkötag iu Wicu. Der Abgeordnete Schönerer hat für den 12. De zember einen deutschen Volkstag nach Wien ein berufen. Manifest der Tozialdcmvkratic. Die „Arbeiterzeitung' veröffentlicht

lirungen fanden bei hellichtem Tage statt, ohne I mit Holz von Gries nach Bozen passiren ließ. Trotzdem daß die bewaffnete Macht Einhalt zu thun vermochte.! die Pferde in Folge der allzugroßen Last bereits ganz Alle Geschäftslokale von Deutschen und! abgemattet und dem Zusammenbrechen nahe waren, wur- Juden wurden demolirt. Die Masse drang in «den sie unter Peitschenhieben gezwungen den Wagen in die Läden ein, schleppte die Waaren auf die Straße und Bewegung zu setzen, was erst nach langen Bemühungen

vernichtete sie mit vandalischer Wuth, soweit sie nicht «gelang. ortgeschleppt werden konnten. Das Militär stand an- Südmark-Ortsgruppe Bozen. Dienstag, 7. d., anglich zuwartend. ^ « findet eine außerordentliche Vollversamm- Gegen ^lbend gab das Militär eine Salve 1^^ der hiesigen Ortsgruppe der Südmark mit solgen- ab. Em Knabe wurde durch eine Kugel schwer ver- ^ Tagesordnung statt: 1. Thätigkeitsbericht deS Aus mündet. Die werthoollen Apparate der deutschen 5^.-^ ? Neuwahl des Ausschusses, 3. Allfällige

An- Iniverfitäts-An st alten wurden auf die Straße geworfen und zerstört. In das deutsche Gymnasiums m der Stephansgasse drang die wilde Menge ein; hier wurden sämmtliche Schuleinrichtungen zerstört. Viel zur Aufregung trug die „Ceska politika' bei, welche meldete, daß die deutschen Studenten am tschechi- chen Nationaltheater die Fenster einschlagen wollen Der Thürhüter des Deutschen Landestheaters wurde durch teinwürfe verletzt. Gesten: Abends wurden auch in den Vororten viele deutsche Geschäftslokale

geplündert. Der Aufruhr in Prag. Seit vierundzwanzig Stunden tobt in Prag der helle Aufruhr. Planmäßig, mit einem förmlichen Verzeichnisse der zu devastirenden Gebäude versehen, zieht der tsche chische Pöbel von Straße zu Straße und bombardirt die deutschen Häuser. Gestern nachmittag begannen die Tschechen die Plünderung der deutschen Kaus- Kiden. Es liegen über die Vorgänge folgende Berichte vor: Nachdem der Pöbel schon am Dienstag früh in Massen johlend und tobend durch die Straßen zog. ver einzelte

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Seite 2 von 10
Datum: 05.07.1867
Umfang: 10
. Ich bin nicht nach Deutschland gegangen, um dort Gründe zu Gunsten einer vorgefaßten Behauptung zu suchen. Ich be obachte, und nichts scheint mir alberner, als seine eigene Anschauungsweise über die Realität zu setzen. Wenn wir uns also Illusionen über die Gesinnungen unserer deutschen Nachbarn gemacht hätten, so würde ich mir eine Pflicht daraus machen, es geradezu! zu sagen. Aber weit davon entfernt, einen Irrthum zu verfechten, sind wir im Gegentheil weit hinter der Wahrheit geblieben, wenigstens was denjenigen Theil

der fried lichsten Gesinnungen gefunden. Aber ein anderer Punkt, über den die Deutschen, ohne Unterschied der Meinung, nicht minder einig sind, ist, daß sie selbst die Herren ihrer Angelegenheiten sind. Sie sind fortan gegen eine jede fremde Einmischung, wäre sie selbst eine wohlwollende und freundschaftliche.' — Die letzten aus Spanien eingetroffenen Nachrich ten melden, daß die bewaffneten Banden, welche die Umgebungen von Madrid beunruhigen, in beträcht licher Weise zunehmen, daß der Telegraph

und die Eisenbahn abgeschnitten sind und mit einem Wort, daß sich die spanische Regierung in sehr großer Noth befindet. marinen Telegraphen eine solche von 1235 deutschen Meilen. Haben die Eisenbahnen innerhalb 37 Jahren eine Ausdehnung erlangt, die gleich 3'^ mal dem Um fange der Erde ist, so wurden sie doch von dem Tele graphen weit überholt, der vermöge seiner viel leich teren und billigeren Herstellung innerhalb 27 Jadren so gewachsen ist, daß die Linien aneinandergesetzt 8'j-mal, die Drahtleitungen wohl

20mal die Erde umspannen würden. Angesichts solcher Resultate darf man schon vor dem Unternehmungsgeiste und der Energie unserer Zeit den Hut abziehen. Von den 6062,5 deutschen Meilen deS deutsch öster reichischen, Telegraphen-Vereines besitzen Oesterreich (aber incl. Venezien) 2573,» Meilen, Preußen 1846,» (jetzt 2300), Baiern 423,e, Württemberg 251.« (mit 392,s deutscheu Meilen Leiwngsdraht), Sachseuj167^, Baden 212,, (mit 504,? Meilen Leitungsdraht), die Niederlande 268,s Meilen mit 750

deutschen Meilen Leitungsdraht. , 2*, Der „Neue Lloyd'. will wissen, daß nächstens eine Verordnung erscheinen werde, welche den Offi zieren gestattet, Zivilkleider zu tragen. Politische TageSgefchichte. (Amtliches.) Se. Majestät der Kaiser hat den Post« direktör Phil. Jägerbauer von Innsbruck nach Graz übersetzt und die Postdirektorsstelle in Innsbruck dem Postiuspektor im Handelsministerium Karl Goltz ver liehen. * Wien, 4. Juli. (Se. Majestät der Kaiser) ordnete eine siebenwöchentliche Hoftrauer

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