Das deutsche Turnfest in Paris. Aus Paris 27. Mai wird darüber berichtet: Wenn die zum Turnfeste nach Paris gekommenen Deutschen Frankrcich für das freiestc und größte Volk halten werden, so kann man ihnen dieses nach dem gestrigen zweiten Festtage wohl nicht verargen. Dieser Tag wnrde nämlich durch einen großen Commers ge feiert, der in den Sälen des Elysee-Montmartre Statt fand, bei dem eine vollständige Redefreiheit herrschte. Nach mehreren Reden, welche Dr. Zöpperitz, Ludwig Simon, ehemal
. Mitglied des frankfurter Parlaments für Trier, Müller, Sprecher des deutschen Turnvereins in Paris und Benary, Präsident des Fest-Comite's hiel ten, brachte der Erstere einen Toast auf die aus der Ferne gekommenen Turner aus, die durch ihre Leistungen an dein Gelingen des Festes einen so großen Antheil gehabt hätten. Dieses Fest — so meinte er — habe den Zweck, dazu beizutragen, daß das deutsche Leben in Paris Wurzel fasse und gedeihe. Benary, Sohn des Professors Benary aus Berlin, brachte
selbst wurde hingerissen. Es machte einen eigenthümlichen Ein druck, als er auf der Tribune — die Deutscheu brauch ten nicht, wie die französischen Deputirten, von ihren Plätzen herab zu sprechen — erschien. Sein Toast galt den Turnvereinen, Deutschland, den Deutschen und dem Deutschen Geiste. Als er von der Tribune herabtrat, erfaßten ihn einige Turner und trugen ihn unter dem unendlichen Jubel der ganzen Versamm> lung im Triumphe auf seinen Platz zurück. Nachdem sich die Aufregung, die dieser Vorfall
hervorgerufen, etwas gelegt, ergriff Nabenstein aus London das Wort, um den Turnvereinen ein Hoch darzubringen. Dr. Oppenheim aus Hamburg brachte dann einen Toast aus auf die Flüchtlinge Kinkel, Bambergcr, Zimmer- mann und Martin. Ihm folgte der Toast des Prä sidenten der schweizer Vereine, Schiller, auf den El saß, den Bundesgenossen der Schweiz im Mittelalter. Advocat Trapp aus London brachte der deutschen Le gion in America ein Hoch dar, Dr. Meyer ließ als dann die deutschen Franen hoch leben, worauf
des Elysee- Montmartre, in welchem der Commers Statt fand, war mit der Büste Jahn's und deutschen, englischen und schweizer Fahnen geschmückt. Ungefähr neun hundert bis tausend Personen hatten sich in demselben eingesunden, darunter auch Mitglieder der französischen Presse, wie Nefftzer (von dem Temps), Floqnet (vom Siecle), Louis Chassin (der Verfasser des „(Zänie 1a Revolution'), Parain und A. Die Lieder, welche während des Abends von der ganzen Versamm lung im Chor gesungen wurden, waren außer