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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.09.1896
Umfang: 4
Nr. 206. „Bozner Zeltung (Südtiroler Tagblatt'). Mittwoch, den 9 September t836. Aus der Vogelperspektive. Das Geschick beginnt sich zu erfüllen; die Theile der Deutschen Volkspartei in dcn Provinzen sind daran, in jcneö Fahrwasser vollständig einzulenken, welches das natürliche für eine deutsche freiheitliche Partei in Oesterreich ist. Als unter der Patrvnanz des Dr. Steinwender und vem Segensspruche Dr. Lucgcr's im Wiener Annahofe beschlossen wurde, die Deutsche Volkspartei ins Leben zu rufen

und die Deulsche Nationalpartei verschwinden zu lassen, da waren nur wenigen die letzten Absichten der Gründer dieser Partei bekannt. Die Schwenkung, welche die leitenden Männer der Nationalpartei sch>,n einen Winter vorher zu vollziehen entschlossen waren, war noch nicht allen Parteigenossen sichtbar. Zum erstenmale trat sie deutlicher hervor in dem Verhalten' der „Deutschen Zeitung' gegenüber den Christlich-Sozialen. Man war in diesen Kreisen der Ansicht, daß nur der engste Anschluß an die Wiener christlich

-soziale Partei der Steiuwenderpartei end lich mehr Mandate verschaffen werde. Warnende Stimmen, welchs. M innerhalb der Partei erhoben, wurden schroff abge wiesen und es kam endlich zu jener Versammlung im Anna- Hose, bei welcher Dr. Lueger zum erstenmale in demselben deutschen Vereine sprach, welcher ihn noch wenige Monate Vorher bekämpft hatte. Man hatte sich geeinigt. Nach der Meinung der Bareuther, Steinwender und Genossen war für eine nationale Partei der Deutschen in Oesterreich nur mehr

zu verdrängen und die ganze Wiener Bewegung etwa in deutschnational- freiheitliche Bahnen zu führen. Aber es scheint uns dies nicht wahrscheinlich. Der enge bedingungslose Anschluß der „Deut schen Zeitung' an Dr. Lueger, der Umstand, daß sich dcr- selbe dort einige seiner treuestcn Diener zu schassen wußte, läßt nicht annehmen, daß man in dcn leitenden Kreisen von so kühnen Gedanken ausgegangen ist. Man schloß sich also der Lueger-Bewegung in Wien rückhaltlos unter Führung der „Deutschen Zeitung

denn im ersten Augenblick diejenigen recht zu behalten, welche erklärten, die nationale Partei müsse alle Brücken zum Liberalismus hinter sich abbrechen und sich in die Armee der wirklichen Gegner des Liberalismus einreihen. Inzwischen wurde ^ auf Grund deS Programmes der „Deutschen Volkspartei', das freilich mit Rücksicht auf die Gesinnung der Provinz !cinc Reihe freiheitlicher Punkte enthielt, auch in den Kronländern Die Herolde des Ruhmes. ! Novelle von Robert Karr« 5 Autorisirte Uebersetzung

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.06.1897
Umfang: 4
mit der Gesinnung des deutschen Volkes steht. Mehr als die Hälfte der „Erklärung' ist der Entschul digung und dem Versuche, den Wählern die antideutsche Haltung der klerikalen Partei mundgerecht zu machen, gewidmel. Die Obstruktion wird als eine Aktion Schö- nerers hingestellt, unter dessen Kommando die deutschen Parteien stehen sollen. Es ist kaum nöthig, ein Wort gegen diese Verdrehung aller Thatsachen zu verlieren. Wirklich neu und originell ist nur die Grundlage auf der die „katholische' Volkspartei

halten soll? Darnach müßten die Deutschen Oesterreichs noch bitten, Badeni möge um der christlichen Gerechtigkeit willen geschwind auch die Alpenländer als doppelsprachig behandeln und mit ähnlichen Verordnungen beglücken wie Böhmen und Mähren. Wir denken, für eine solche Anwendung des Grund satzes christlicher Gerechtigkeit im Staatsleben Oesterreichs würden sich sogar die Wähler der Herren Ebenhoch und Dipauli schönstens bedanken, und die sind gewiß sehr ge duldig, wenn man bedenkt

, wie diese .Herren mit den Steuergeldern des Volkes in der Budgetdebatte umgehen. Und darum war eS doch wieder gut. daß die katholische Volkspartei ihre vollständige Unfähigkeit, in nationalen Fragen auch nur ein vernünftiges, geschweige denn ein nützliches Wörtlein mitzureden, durch einen so pyrami dalen Stumpfsinn erhärtete, wobei sie noch die Verwe genheit hat, diese Anschauung als den „wahrhaft deutschen Standpunkt in Oesterreich' zu bezeichnen, der die alten katholischen und österreichischen Prinzipien

er mir eine förm liche Liebeserklärung und fragte, ob er mit Tante spre chen dürfe.' „Du sprichst nicht die Wahrheit, das ist unmöglich.' Diese Beschuldigung brachte auch Hermine aus der Fassung.' „Soll ich Dir vielleicht seine Worte wiederholen? gut sein, was ihr da von dem wahrhaft deutschen Stand punkt redet, aber wißt's, liebe Herren Dipauli und Eben hoch, „für uns unstudirte Leut' ist das halt viel zu ge-i scheidt.' Das erzählt vielleicht die berühmte Frau am Wiener Naschmarkt, aber wir Alpetchauern

Haben's halt alleweil so gehalten: „Haust, du her, so hau' ich zurück^ und d'rum müßt ihr euch mit eueren Prinzipien schon wo anders um ein Mandat umschauen.' i Und das wäre wohl das einzige Gute, das die Er- kärungen der katholischen Volkspartei stiften können. Don der deutschen Uolkspartei. Die deutsche Volkspartei «rließ folgenden Aufruf: Im Bewußtsein unserer Verantwortlichkett und in voller Uebereinstimmung mit der deutschen Wählerschaft haben wir den Schluß einer Tagung des Reichsraths

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 30.07.1901
Umfang: 6
meine Person in den Vordergrund gestellt, die mir bekannten Wünsche der Deutschtiroler nicht berücksichtigt und mich mit den Vertretern der deutschen Parteien nicht ins Einvernehmen gesetzt hätte. Zur Vertheidigung gegen diese ungerechten Vorwürfe berufe ich mich auf folgende Thatsachen: Bevor ich mich zur ersten Berathung des auf den 16. Januar ds. JZ. einberufenen Autonomie- Ausschusses begab, fand auf meine Einladung in Bozen eine Vorkonferenz statt, an welcher die beiden Bürgermeister der Städte Bozen

und Meran und der Landtagsabgeordnete der Stadt Boz.n thei^ nahmen. Auf Grund des von mir erstatteten aus führlichen Referates wurde in dreistündiger Ver handlung üher alle weseiMHen^Hmkte ein-vM HtzWs^EkvHtikchniß' ^itlkAM M in der Autonomie-Verhandlung wxiterDnzünehmendc Hal tung festgestellt. Diese mit ^.berufenen Vertrauens- «tännernHcs deutschen Südtirol gefaßten Beschlüsse vertrag.ich im Autonomie-Ausschusse im guten Glauben, daß die Herren Dr. Perathoner, Dr. Weinberger und Dr. v. Hepperger

bestimmen, die Verfassung der neuen Landesordnung im Sinne der vom Autonomie-AuSschusse einhellig gefaßten Beschlüsse zu übernehmen. Um hiebei mit der öffentlichen Meinung des deutschen LandeStheiles im Einklänge zu bleiben, veröffentlichte ich sofort (Mitte April 1901) in der „Meraner Zeitung' eine Aufsatzreihe, in der ich nach einer historischen Be leuchtung der Autonomiefrage die vom Autonomie- Ausschüsse einhellig angenommenen „Grundzüge' vertrat. Mein Wunsch, hiednrch- eine öffentliche Diskussion

der Autonomie sei, und so mußte es mich peinlich überraschen, als er wenige Tage vor. der. LandtagS-Eröffnung unter den Ver trauensmännern des Deutschen VolkSvereineS eine Erklärung in Umlauf setzte, welche jede Autonomie Welschtirols als ersten, zur Landeszerreißung führen den Schritt grundsätzlich verwirft, . Diese grundsätzliche Ablehnung jeder Form von Autonomie, in der sich die Alldeutschen, die Deutsch nationalen und ein Theil der AWertkalen in Tirol zusammenfanden, machte Hie friedliche Lösung

klar zum Ausdrucke. Ich verlangte insbesondere den Schutz der deutschen Ge meinden im italienischen LandeStheile und ihre Stel lung unter die Aussicht der deutschen Abtheilung des Landesausschusses, die Unterstellung aller deutsch en Schulen des Landes unter den deutschen LandeS- schulrath; ich verlangte den Schutz der ladinischen Bevölkerung gegen Verwälschung durch Zuweisung der Gemeinden des Fassathales zum Sprengel der Bezirkshauptmannschaft bezw. des KreiSgerichls Bo zen ; ich verlangte

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.11.1911
Umfang: 8
. Partei sich zur Deutschen Fortschrittspartei zu sammenschlössen. von der sich später jedoch eine kleine Gruppe — meist Vertreter den Handels kammern. — nls Freie wirtschaftliche Verein!- '.Mmg ablöste. Nach dem Ergebnisse der Wahl-m von 1897, den ersten nach der Badenischen Wahl reform, gliederten die Deutschen im Abgeordue- tenhaiise sich i-n sieben Fraktionen: Die Katholi sche Volkspartei (41), die Christlichsozialen (28), die?<'iitche Fortschrittspartei (49), Ken verfas- sliaij streuen

>- dieser deutschen -Gemembürgschaft traten die Teirtsche Vclkspartei u-nd die Christlichsozialen immer stärker in den Vordergrund. Hatten die letzteren bereits in ihrer Erklärung anläßlich der Abstimme« ng über Cilli ein klares Bekenntnis in dieser Beziehung abgelegt, so vollzog die Deut liche VoWpartei im Juni 1896 die Revision ihres Prograuimes. die durch den Satz: „Die Deutsche Volkspartei verwirft den Kampf gegen die Reli gion, steht aber in entschiedenem Gegensatze zur klerikalen Partei' — die Überzeugung

ziun ÄuSdvucke brachte, daß in der deutschen Politik in Oesterreich die religiösen Streitfragen den ge meinsamen? nationalen Interessen amtergeordnet werden müssen, weil die Delitschen ihre Macht stellung im Staate mir behaupte« können, wenn ihre Parteien zu einer nationalpolitischen Einheit sich zusammenschließen, was aber wiederum nur auf Grundlage religiöser Toleranz möglich sei. Es lag in der Natur der Dinge, daß die bei den Extreme im deutschen Lager, die Klerikalen und die Alldeutschen

Parteien umschleß. -allein so oft man es !anch nachher von Links nach Rechts zu zerreißen suchte, über allen Parteizwist und alle Eigensucht hinweg, wurzelte sich seitdem der Gedanke der deutschen Gemeinbürgschaft in dem deutschen Vol le in Oesterreich so tief ein, daß keine deutsche parlamentarische Partei mehr imstande ist. sich sich von ihm loszureißen. Das neue Mimsternmr Thun war die Fort, setzunlg des Ministeriums Badeni, denn Gras Thun war bereits bei der Berufung dieses als der neue Mann

in Aussicht genommen »vorde». Auch die Politik des Grafen» Thun war darauf gerichtet, durch einseitige Zugeständnisse an die Tschechen eine parlamentarische Mehrheit zu bil den und da diese ohne. Mitwirkung eines Teile? der Deutschen nicht deutbar war, die Deutsche» zu spalten. Ein vorailsblickender Staatsmann hätte nicht die Spaltung, sondern die nationale Kommassierung der Deutschen, weöl diese der Entwicklung entsprach, in seine Rechnung einge stellt: Gm-f Thun verkannte aber vollständig die treibenden

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Seite 2 von 4
Datum: 18.10.1897
Umfang: 4
Freunde so ganz unempfindlich wären für eine Schwen kung der klerikalen Partei in das Lager nationaler Em pfindung. Nach unserer Ansicht ist es tief bedauerlich, daß. auf deutscher Seile schon seit den S.echzigerjahren her immer der unter einem Theile der Deutschen herr schende Klerikalismus gewissermaßen als selbstverständ licher Ausschluß aus der deutschen Nationalität angesehen und behandelt worden ist. Es hat dies seit jeher zu einer beklagenswerten Schwächung der politischen Kraft

werden. Und wie ist's bei den Tsche chen? Ist nicht sogar der Prinz Schwarzenberg letzthin scharf gegen die Deutschklerikalen aufgetreten, mit denen er sonst sympathisirt, weil er eben als tschechischer na tionaler Parteimann das nationale Interesse der Tschechen unter allen Umständen voranstellt? Also die deutschen Abgeordneten, welche heute einen nationalen Existenzkampf zu führen gezwungen sind, könnten den Baron Dipauli und feine Katholische Volks partei eigentlich gern als Bundesgenossen anerkennen

man sie als gegen die Tschechen gerichtet und als im Sinne der deutschen Forderungen gelegen angesehen hatte. Das heißt, es war der Anschein verbreitet wor- den, als ob die Katholische Volkspartei gleichfalls, sowie die obstruktionellen Deutschen selbst, zuerst die Aufhebung der Sprachenverordnung Mnd. dann später- diD Erlässung eines Sprachengesetzes vorschlagen würde. Nun' kommt aber der Baron Dipimli nach Linz unH sagA eim Sprich chengesetz müsse ja natürlich zur Aufhebung der Spra chenverordnung führen, ja er schlägt

gefangen werden sollen. Aber diese versuchte Bauernfängerei muß sich als ganz ver geblich erwiesen. Denn hier handelt es sich nicht um irgend eine Frage des Freisinns oder Fortschritts, son> dern ganz spezifisch um eine höchst wichtige Frage der deutschen Nationalität. Und da sieht man es wieder, wie die klerikale Cohorte auch indem neuesten Stadium dieser Frage dem überzeugten und tapferen Heerbanne des österreichischen Deutschthums in listiger Weise unter dem erneuerten Versuche einer Täuschung

in den Rücken fälll und ihn an den nationalen Gegner auszuliefern sucht. Also nochmals, wo daß Deutschthum als solches in Frage steht, könnten ja alle aus Deutschen bestehenden Fraktionen, unbeschadet der verschiedenen politischen Auf fassung, Hand in Hand miteinander gehen. Aber die Klerikalen lassen nicht los von ihrem altgewohnten Trug- spielc: in der Hoffnung auf politischen Parteilohn suchen sie auch in dieser neuesten Phase ihren politischen Ver rath, nnr durch durchsichtige Bemäntelung verhüllt

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Seite 2 von 4
Datum: 10.08.1895
Umfang: 4
Vertretung der öster reichischen Deutschen im Abgeordnetenhause beziehen muß, wird niemand, welcher die fortwährende Vereinseitigung der beiden anderen deutschen Fraktion«! mit offenem Blicke ver folgt, läugnen. Und so viel wir die Stimmung kenne», haben die Letzteren noch einen langen Weg zurückzulegen, ehe eS ihnen gelingen mag, die gesammte Wählerschaft davon zu überzeugen, daß in ihnen die berufene Führung der Deutschen Oesterreichs verborgen liegt. Wir wollen von den Fehlern, welche gemacht wurden

, nicht sprechen. Aber ein Fehler, der auch gemacht werden könnte, zu diesem besteht, wie wir schon einmal aus gesprochen, große Neigung und das heute ^ingetroffene wackere und ehrliche Kärntner Blatt „Freie Stimmen' ist im Begriffe diesen Fehler als eine Tugend zu preisen. In einer freund lichen Besprechung^ unseres Vorschlages der Bildung eines nationalen Exe k u t i vkomites der deutschen Par teien meint das die gemäßigten Kreise KärntenS vertretende Organ: „Theoretisch sieht der Vorschlag gar nicht so übel

auS; allem ins Praktische übertragen würde derselbe sich kaum als durchführbar «rweise», gallz sicher aber nicht geeignet sein, uns das zu geben, was wir brauchen, nämlich eine starke, ziel- und kraftbewußle nationale Organisation, die auf streng volkSthümlicher Grundlage ausgebaut sein müßte. Mit der heutigen „Bereinigten deutschen Linken' als Gesam m t- partei gibt es für einen nationalen Deutschen zur Stunve wohl kaum einen sicheren Anknüpfungspunkt. Der ideale Liberalismus, der die alte Verfassnngsparlei einst

. Wir haben den Vor schlag auch nur als einen Vorschlag zur freien Kritik gebracht und können nicht verlangen, daß die gleiche Hoffnung, welche uns beseelt, allen gemeinsam sei. Aber den Satz, „daß in einer nationalen Gliederung nur Raum für nationale Elemente sein kann', finden wir als auf unseren Vorschlag nicht zutreffend an- ^cwendet^Eiue^nationale^G^ kutivkomite der deutschen Parteien nicht nennen. Dann schont uns der Satz gerade das zu verlangen, was wir im nationalen Interesse eben vermieden wissen wollen. Wer

und was entscheidet denn, wer national ist. Dumreicher galt in sogenannten nationalen Kreisen niemals sür voll national und wer heute in Wiener sich devtschnational nennenden Ge schäften verkehrt, wird seine Minder erleben, was man dort als national bezeichnet und was man alles von einer natio nalen Gemeinschaft ausschließt. Nein, mit solchen Sätzen ist uns Deutschen in Oesterreich nicht geholfen und die kräftige deutsche Volkspartei, welche ja auch das Kärntner Organ an strebt und für deren Schassung es seit

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Seite 1 von 10
Datum: 26.02.1912
Umfang: 10
Ist, wäre im gemeinsamen Ministerrate eine Ver schiebung der Kräfteverhältnisse zu Ungunsten Oester reichs entstanden, wenn nicht Baron Bunan einen Oesterreicher zum Nachfolger erhalten hätte. So selbstverständlich also der Rücktritt Burians erschien, so überraschend wirkte die Ernennung des Herrn v. BilinSki zum gemeinsamen Finanz- minister. Die Deutschen haben sicherlich keinen Grund, die Tatsache, daß zum erstenmal ein Slave mit der Verwaltung Bosniens und der Herzegowina betraut wurde, freudig

zu begrüßen. Auf der anderen Seite muß aber doch zugegeben werden, daß Herr v. Bilinski nach seinem ganzen Werdegang die Eignung für das ihm übertragene Amt sicherlich besitzt. In den letzten Jahren hat sich Dr. v. Bilinski den deutschen Interessen niemals in fraktiöser Weise entgegengestellt, und bei aller Energie in der Vertretung der polnischen Wünsche seine Politik doch auf einem Zusammen gehen mit den deutschen Parteien aufgebaut. Seine Vergangenheit als österreichischer Finanzminister und Gouverneur

, aber auch als ein Gebiet, in dem sich der österreichische Unter nehmungsgeist immer mehr betätigt. Die über wiegende Machtstellung des deutschen Volkes auf dem Gebiete der österreichischen Industrie hat es nun mit sich gebracht, daß bei der in dustriellen Entwicklung Bosniens hauptsächlich deutsche Interessen in Frage kommen, wie denn überhaupt das Deutschtum in den annektierten Ge bieten durch die ursprüngliche militärische Verwal tung und durch verschiedene Ansiedelungen festen Boden gefaßt hat. Wenn also einerseits

die Hoffnung berechtigt ist, daß Dr. v. Bilinski als Slave und als Meister der politischen und parlamentarischen Taktik leichter als sein Vorgänger im stände sein wird, die Gegensätze zwischen den slawischen Parteien der annektierten Länder zu überbrücken, so muß andererseits vom deutschen Standpunkt gefordert werden, daß er die deutschen Interessen unange tastet lasse und die Einigung der Slaven in Bosnien nicht etwa durch die Hervorkehrung des gemeinsamen Gegensatzes gegen deutsche Elemente zu fördern

suche. Daß die bisherige einseitige Bevorzugung Ungarns in Bosnien und der Herzogowlna — wir verweisen nur auf die Eisenbahnfrag, and auf die Kmeten- ablösung — nun mehr ein Ende finde, ist im ge meinsamen Interesse aller Österreicher dringend ge boten und. darf wohl auch mit Sicherheit voraus gesetzt werde». Die Deutschen sehen der Amtstätigkeit des Herrn v. Bilinski erwartungsvoll und ohne Voreingenommenheiten entgegen und werden ihre Haltung ihm gegenübk nach seinen Taten einrichten

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Seite 1 von 8
Datum: 26.03.1902
Umfang: 8
des § 14 sein Dasein ver dankte, gesichert werden unter Voraussetzung, daß es aus der heißumstrittenen deutschen Stadt nach Marburg verlegt werde. Diesmal gibt es also für die Kler kalen weder eine Entschuldigung, noch eine Ausrede und darum muß ihr neuester Volksverrath in alle deutschen Lande hinausgerufen werden, da mit die Wähler endlich erkennen lernen, was für Leuten sie ihr politisches, wirthschaftliches und natio nales Wohl anvertraut haben. Die Mehrzahl der Klerikalen, unter ihnen der hochwürdigste Abt

hat uns die Hal tung dieser schwarzen Sippe in dieser für die Deut schen so ernsten Frage nicht überrascht. Wir waren auf diesen Ausgang gefaßt, denn so hoffnungsvoll sich die Aktion gegen den Fortbestand der sloveni schen Trutzanstalt auch angelassen hatte, so ließ sich doch mit Rücksicht auf die hundertfältige Erfahrung, daß in nationalen Fragen die klerikale Partei sich im entscheidenden Momente stets auf die Seite der Gegner der deutschen Sache schlägt, nicht annehmen, daß in der Cillier Angelegenheit

die Klerikalen sich eines Besseren besinnen und einer durchaus gerechten und billigen Forderung der Deutschen zum Siege verhelfen würden. Wir begreifen die Erbitterung, die die neueste Felonie der klerikalen Partei im Lager der nationalen und freisinnigen deutschen Fraktionen hervorgerufen hat, wir verstehen es, daß an Ort und Stelle Gericht über die Verräther ab gehalten wurde, wenn auch die Form, in der das geschah, nicht sonderlich geschmackvoll war, aber wir sind nicht naiv genug

über ihren Volksverrath, eine Bekehrung zn einem werktätigen deutschen Bekenntnis ausgeschlossen und alle Mühe, die an einen solchen wie immer gearteten Versuch gesetzt wird, ist nutz- und frucht los aufgewandt, wohl aber besteht die Möglichkeit, die Wähler der klerikalen Mandatsträger auf den Weg der nationalen Pflicht zn führen und wenn man im Lager der nationalen und freisinnigen deutschen Parteien wirklich den ernsten Willen hat, der Schmach, daß Deutsche in slavischen Reihen gegen Deutsche kämpfen, ein Ende

zu machen, dann wird man hier, wus man nur zu lange verabsäunit hat, sich endlich auch dazu entschließen müssen, hinaus zu gehen und dem Volke immer und immer wieder den klerikalen Verrath vor Augen zu führen, um jenen leider noch sehr großen Theil der deutschen Wählerschaft, der heute noch im Banne des Klerikalismus steht, für die deutsche Sache zu gewinnen. Die freisinnigen Organisationen des Landes werden sich eben nicht darauf beschränken dürfen, alljährlich eine Generalversammlung abzu halten und im Uebrigen ein Dasein

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Seite 2 von 4
Datum: 01.12.1897
Umfang: 4
ein Analogon in der Geschichte des Parlamentarismus finden. Er besprach die Kämpfe der deutschen Abgeordneten gegenüber der slavischen und klerikalen Majorität und bemerkte, daß Eines feststehe, daß nämlich i>ie Opposition dem edelsten Zweck, der Er haltung der nationalen Rechte gegolten habe. In schar fen Worten verurtheilte Dr. v. Hepperger die Fal- lenhayn, welche dem Ganzen die Krone aufgesetzt habe und durch welche-den Parteien zugemuthet ivurde, sich selbst zu knebeln. (Laute Heil-, und Bravorufe

.) Dieser Beschluß bedeute eine gewaltsame Beugung des Rechtes und seine Folgen waren für das Abgeordnetenhaus die Polizei und die Anwendung der Brachialgewalt. (Pfui rufe.) Redner verwies auf den engen Aneinanderschluß aller deutschen Parteien in dieser eminenten Stunde der Gefahr, in welcher selbst die Christlich-Sozialen, die bisher die eifrigsten Schleppträger Badeni's waren, ihr deutsches Herz entdecken zu müssen gezwungen waren. Dr. v. Hepperger gedachte der in Folge der unbe schreiblichen Vorkommnisse

und der Majorität des Abgeordnetenhauses erlitten hat, erdrückt den deutschen Abgeordneten, welche dieser Verge waltigung entgegengetreten sind, für ihr entschiedenes Auftreten gegen diesen offenbaren Rechtsbruch seinen Dank und seine Anerkennung aus und hofft, daß es ihren vereinten Bemühungen gelingen werde, geordnete Zustände wieder herzustellen und jene unglückselige Spra- chenverordnungen zu beseitigen, welche als die Grundur sache dieser unleidlich gewordenen Verhältnisse im Ab geordnetenhause anzusehen

sind. ZZ. Der Stadtmagistrat wird beauftragt, dem Ab geordneten der Stadt Bozen, Herrn Paul Welponer. diese Resolution mitzutheilen, und ihn zu ersuchen, sie den Vorständen der? oppositionellen deutschen Clubs zur Kenntnis zu bringen/ III. - Der Gemeinderath spricht die Erwartung aus, daß der Abgeordnete Josef Baron Dipauli, - welcher in ->er V. Kurie auch den Bozner Bezirk vertritt künftig in nationalen Fragen sich an die Seite feiner deutschen Kollegen stellen wird/ Hierauf erhob sich unter großer Unruhe und höhni- chen

gesehen, als die gestrige, und diese Demon stration sei der Ausdruck der Gefühle des weitaus über wiegenden Theiles der Bevölkerung gewesen. (Rufe: Sehr richtig! So ist es!) Diese Kundgebung der letzten deutschen x Stadt werde nicht wirkungslos verhallen, und es sei eine Ehrenpflicht des hiesigen deutschen Gemeinderathes die beantragte Resolution voll und ganz anzunehmen. G.-R. Karl v. Trentini beantragte die An nahme der Resolution ohne Debatte und wurde stürmisch akklamirt. G.-R. Dr. Paul

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Seite 2 von 4
Datum: 05.08.1890
Umfang: 4
Insbesondere Werden diese Bestrebungen vom deutschen Merus in Südtirol seit mehr als einem Dezennium kräftig unterstützt. Trotzdem hat sich leider während der letzten Jahre in diesem ehe. mals stark vermischten nnd verwSlschten Gebiete Wieder ein Anwachsen des italienischen Elements bemerkbar gemacht. daS hauptsächlich in der in folge der Hochwasserkatastrophe« und der theil» weise verfehlten Etschregnlirung entstandenen trostlosen Nothlage der deutschen Grundbesitzer begründet

, weil sie durch Errichtung eines eigenen Schulrathes in Trient die deutschen Schu len daselbst den Italienern ausliefern würden. Nun ist es aber eine auch dem Nichtösterreicher leicht verständliche Thatsache, daß die Errichtung eines SchulratheS in Trient eine Angelegenheit ist, welche die Landesvertretung gar nichts an. geht, sondern ausschließlich in die Kompetenz der staallichen Unterrichtsverwaltung fällt. Die extreme Partei im Treutino verlangt die vollständige Lostrennnng von Deutsch-Tirol und einen eigenen

deutschen Sprach« gebiete von Südtirol beanspruchen, so handeln ste Im deutsch-nationalen Interesse ebenso sehr als ihr Verhalten bei ruhiger, vorurtheilsloser Erwägung auch vom österreichischen Standpunkte aus die vollste Billigung erfahren muß, weil da durch allein verhindert werden kaun, daß die Italiener den Weg des Protestes ergreifen uud den Landtag mit eben derselben nationalen Ein- müthigkeit wieder verlassen, mit der sie im vergangenen Jahre in denselben eingezogen find. Verdient

unbestritten den Deutschen gehören. — Die eben veröffentlichte Wählerliste des oberösterreichi- schen Großgrundbesitzes, deren Zusammenstellung bekanntlich schon zn wiederholten Malen sehr leb hafte Kontroversen veranlaßt hatte, umfaßt 143 Wahlberechtigte, darunter 45 geistliche Vollmachts träger; die Chancen der deutsch-liberalen und der klerikalen Partei halten einander beinahe die Wage, die Entscheidung liegt bet 17 Stimmberechtigten, über deren politische Haltung man nichts Be stimmtes weiß. Ein Theil

der deutschen Presse hat an der Auffassung, daß bei der Berechnung der Abfin dungssumme an deu Sultan von Sansibar sür Ueberlassnng der Küste auch die zukünftige Ge staltung der Haudelseutwickluug ins Auge gefaßt werden müsse, viel auszusetzen. Besonders wird die Ansicht, daß der Elfenbetnhandel au der Küste in Folge Erschließung neuer Routen Einbuße er leiden könnte, als eine solche hingestellt, welche die Kolontalfreunde wohlweislich früher verschwiegen hätten. Äach der „Kölner Volkszeitung' belänst

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Seite 1 von 8
Datum: 29.08.1913
Umfang: 8
beschlossen worden ist, die den Deutschen Nationalverband auffordert, aus der Arbeitsmehrheit des Abgeordnetenhauses auszu treten, so zeigt das wohl dasür, wie stark die Empfindung in Deutschböhmen vorherrscht, diß man entscheidungsvollen Tagen entgegengeht; nicht recht rcrfiändlich 'ist jedoch, wenn einige Älpenländische Mitglieder des Deutschen Natio nalverbandes sich dagegen 'verwahren, daß durch die Romotauer Resolution den Beschlüssen des Deutschen Nationalverbandes vorgegriffen wer

von ihrem Ausgange, bezw. von den Maßnahmen, die die Regierung nach dem eventuellen Scheitern der Verhandlungen - ergreifen wird, die Stellungnahme der. deutsch böhmischen Reichsratsabgeordneten und in wei terer Folge des Nätionalverbandes, bezw. der Gesamtheit der deutschen Reichsratsabgeordne :en abhängen wird. Aus diesem Grunde kann auch nicht davon die Rede sein, daß durch die Romotauer Beschlüsse < der Entwicklung der Dinge in dieser Beziehung vorgegriffen wird. Es liegt auf der Hand, daß die Interessen

des Deutschtums in Böhmen bei den bevorstehenden Entscheidungen unr dann mit Erfolg wahrge nommen werden können, wenn sie Sache der .deutschen Gefamtvertretung im Reichsrate und so zunächst Sache des ganzen deutschen Natts nalverbandes sind. Wirken diese Entscheidungen .aber auf die ganze innere Politik richtungge .bend zurück, so ist es. umso, selbstverständlicher, daß die Politik und Taktik, die der National, verband ihnen gegenüber einzuschlagen hat, durch seine Gesamtheit Mt Berücksichtigung

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Seite 1 von 6
Datum: 20.11.1900
Umfang: 6
einer Anzahl katholischer Priester: „Wir verwahren uns dagegen, daß man behauptet, die Politik der Katholischen Volks partei sei die Politik aller katholischen Priester. Wir wissen, wohin wir deutsche Priester ge hören: an die Seite unseres hart bedrängten deutschen Volkes. Wir sind bei allfälligen Neuwahlen nicht mehr in der Lage, für Kan didaten einer Partei einzutreten, die im Be griffe steht, uns im Vereine mit Tschechen, Polen und anderen. Slaven an Ungarn zu verkaufen.' (Das ist inzwischen

für alle daraus entstan denen Folgen, sei es bezüglich des Schicksals der neun Millionen Deutschen in Oesterreich, sei es bezüglich des Schicksals des ganzen Staates und sekler Zukunft.' Im September 1399 veröffentlichte Reli- gions-Professor Franz Spirago in Trautenau folgendes öffentliche Schreiben an den Ob mann der Katholischen Volkspartei: „Der große Schaden, den die Katholische Volkspar tei durch ihre unglückselige Haltung in der Sprachenfrage dem Ansehen unserer katholischen Religion und Kirche

zugefügt hat, bewegt mich, dieselbe zu ersuchen, ihre Benennung Katho lische Volkspartei endlich aufzugeben und sich einen anderen Namen beizulegen. Die Katho lische Volkspartei hat nicht das Recht, sich »katholisch' zu nennen, und dadurch die Kirche als Sündenbock für politische Handlungen zu benützen. Eine Hauptursache der „Los von Rom'-Bewegung ist die Haltung der Katho lischen Volkspartei, die. während sich alle deutschen Parteien in der gemeinsamen Noth zusammenschließen, beifeite steht

würden Dr. Haidegger: „Die Katholische Volkspartei legt sich zwar den Namen katho lisch bei, macht diesem Namen aber durchaus keine Ehre.' Das Hauptblatt der klerikalen Partei in Deutschland/ die „Germania', schrieb im Mai des Jahres 1399 : „Wenn man sieht, wie der Führer der Katholischen Volkspartei, Dipauli> in seinem brennenden Eitelkeitskitzel nunmehr mithilft, Dornen einzuflechten in die Geißel, mit denen die Deutschen Oesterreichs geschla gen werden, da muß doch jeder volksbewußte Deutsche in Wuth gerathen

. Inland. Die Christlichsozialem Die christ lichsoziale „Post' veröffentlicht den Wahlauf ruf der Christlichsozialen Nordtirols. Derselbe betont, die Partei werde in nationalen Fragen treu zur deutschen Gemeinbürgfchaft stehen und die gesetzmäßige Sicherung der deutschen Sprache als Einheits- und Vermittlungssprache verlangen. Der Aufruf stellt als Kandidaten sür die fünfte Kurie den Katecheten Wechner aus. — Deutscher Unterricht im Fassa» thale. Der Landesschulrath hat beschlossen, in Alba, Vigo

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Seite 5 von 8
Datum: 23.04.1898
Umfang: 8
Koalition zu sprengen. Er hatte es auf die Spren gung der deutschen Gemeinbürg schaft abgesehen; deshalb sei es ihm daran gelegen, einen Theil der deutschen Op position zu „isoliren' und dafür die katholische Volkspartei in die deutsche Gemeinbürgschast einzubeziehen. Doch die Klerikalen sind nicht geschaffen, offen und ehrlich zu bekennen, daß sie mitthun wollen. Redner kommt nun aus die Ausführungen Dr. v. Grabmayr's in Meran zu sprechen. Dr. o. Grab mayr hat in Meran die Radikal-Nationalen

der Klerikalen nicht an!' Die Klerikalen machen soviel Schritte zur deutschen Gemeinbürgschast, als sich der deutsche Größgrundbesitz von der selben» entfernt habe. Das heißt, es ist nichts anderes geschehen, als daß sich der deutsche Großgrundbesitz der klerikalen Partei genähert habe. Den zu schaffenden Sprach eng es etz- ausfKuß, für welchen Dr.^v. Gr ab m- ayr sich Mryarm einließ, hält Redner für ein Buch mit sieben Siegeln, da man nicht wisse, wie sich darin das „Zünglein an der Wage', die katholische

. Die Deutschen Oesterreichs sollen steifnackig fein, sich nicht einschüchtern lassen und sollen ruhig abwarten, was immer kommen möge. Nicht enden wollender Beifall folgte die» fer Rede. Gegen Dr. vo» Grabmayr. Hierauf ergriff, stürmisch begrüßt, Herr Gustav Trän kl das Wort und wandte sich in zündender, von oftmaligem, brausendem Beifalle unterbrochener Rede gegen die Meraner Ausführungen Dr. K. v. Grab mayr's. Er wandte sich gegen dieP o l i t ik der Halbheiten, die von einem Lippert unberufener Weise

begründet Redner folgende Entschließung. Die heute, den 22. April 1893, tagende Versammlung des deutschen Volksvereines für Süd-Tirol erblickt in den Ausführungen des Reichsrathsabgeordneten Dr. Carl v. Grab mayr in der am 15. April abgehaltenen er sten Wanderversammlung des deutschen Volks- Vereines für Tirol das vollkommene Einschwen- (Nachdruck verboten.) Schule des Lebens. Roman von Marie Bernhard. (68. Fortsetzung.) »Das wollen Sie thun? Wirklich? Und ganz im Ernst?' „Ganz im Ernst und gern!' sagte

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Seite 2 von 16
Datum: 03.06.1911
Umfang: 16
Nr. 127 ist es ein« Lüge, Äaß die Christlichsoziaten je dem „Eisernen. Ringe' angehört Habens noch je ange> Hövens werden, denn die christlichsoziale Partei Hai immer treu zur deutschen Gemeinbürgschast ge halten.' Wir werde» dem Gedächtnis des Herrn Professor Habels Wohl nachhelfen müssen. Wohl k>aben -die Christlichsozialen als Partei nie dem «eisernen Ninge' angehört, aber wird es Herrn Habel etwa ableugnen wollen, daß Herr Dr. Eben» hoch im «eisernen Ringe' war, derselbe Dr. Eben« hoch

; der schneidige Marsch des Preobra- schenskischen Garde-regiments schmettert durch die blaue Luft! Unsere russischen Fürsten erweisen sich alls trinkfeste Helden, denn bis auf die Nagel probe leeren sie jedesmal das Horn und geben da mit unfern deutschen Herren ein Beispiel, das diese nur zu gern nachahmen. Reich ist der Vorrat an köstlichem Naß! Jede geleerte Sektflasche wird sofort erseht und auf dem Wiesenplan stehen große Fässer kachetischen Feuerweines. Neuer Jubel erhebt sich! Ein' berittener Trupp

nahm folgendem Verlauf: Der Obmann d'es Deutschen Volksvereins für Südtirol, Herr Dr. Schlesinger eröffnete die Versammlung mit einer Begrünung der Erschie- -nenen, stellte den Wahlwerber um das Bozen-Me- raner Reichsratsmandat,» Herirn >Emiil K r a ft, Kaufmann in Meran, vor und eirtwiäelte in en gen Umrissen das deutschnationale Programm. Die deutschnationale Partei kämpft für Deutsch tum, Freiheit und wirschahtliche Wohlfahrt. Herr Emil Kraft — von den .Deutschfreiheitlichen stürmisch begrüßt

; mancher Me Kne'K hatte für diesen Tag den galanten Deutschen bei unseren jungen Damen verdrängt und noch lan ge wird er in der Einsamkeit sei-ner Berge von dem deutschen Schisse und seinen Insassen träu mend' Nach dem Diner an Bord kehrte Prinz Ale xander von Oldenburg wieder nach Gagry zurück. Und als die'Nacht hereingebrochen war und die silbernen Sterne sich in der dunklen Flut wider spiegelten, nahm die „Schleswig' den Kurs nach' Batum zurück. Feuerwerk begleitete uns voll Land! aus noch enk Stück Weges

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Seite 2 von 4
Datum: 18.02.1891
Umfang: 4
warnte das Volk, sich . auf gefahrvolle Wege zu begeben. Randa ver- urtheilte den Radikalismus der Jnngczechen, Graf Harr ach trat für den böhmisch-deutschen Aus gleich ein, Kanonikus Borovy erklärte Namens des Klerus das Festhalten der katholischen Partei an den Altczechen. — Die Wiederwahl des Grafen Lazansky wurde jungczechifchersetts endgiltig fallen gelassen. An seiner Stelle kandidi.t in dem Piseker Stadtbezirke der Realistenführer Mafaryk. — Das flovenische Blatt „SlovauLki Svet

Mit glieder traten hierauf aus den Ausschuß aus. Wie die .Extrapost- vernimmt, hat d:r neue italienische Ministerpräsident und Minister des Aeußern. Marquis Rudini, gleichzeitig mit seinem Antritlszirknlare Privatschreiben an den deutschen Reichskanzler v. Caprivi und an den Grafen Talnoky gerichtet. Die in Warschau erscheinende, gewöhnlich gnt informirte „Gazetta Polska' erfahrt, daß der Exminister Dunajewski außer der Frage der ReichSrarhsanflösnng hauptsächlich die Haltung des ungarischen

erwiesen wurden, welche die äußerste Gr-nze erreichten. Der Erzherzog verließ St. Petersburg Mit den Gefühlen der Freude und des Dankes über den glänzenden und herzlichen Empfang. Frankreich. (Ein Danks chreiben.) In der am Sonntag in Paris stattgehabten Sitzung der Akademie der schönen Künste, in welcher das Schreiben des deutschen Kaisers anläßlich des Todes des Künstlers Meissonier's zur Verlesung gelangte, wurde der Sekretär Delaborde beauf tragt, denDank der Akademie an den deutschen Kaiser

gebracht und jederzeit für die kostbaren Forderungen sder Tsche chen und Slovenen gestimmt zum Nachtheil ihrer deutschen Landsleute. Lokale und Tageschronik. Kronprinzessin » Witwe Stephanie ist gestern Vormittag 9 Uhr 50 Min. mit dem Kurier zuge der Südbahn ans Abbazia w!eder in Wien eingetroffen. Die Frau Erzherzogin wird bis Ende dieses Monates dortselbst verweilen, und stch dann, wie bereits bestimmt, zu einem mehr wöchentlichen Aufenthalte nach dem Kurort Gries begeben. Deutscher

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Seite 1 von 6
Datum: 16.08.1901
Umfang: 6
. Annoncen sind im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesendet. Mit 52 Unttthaltnngs-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 24 MMeilagen. Nr. 18« Schriftleitung: Kornplatz. Freitag, den 16. August 1SM. Fernsvrechstelle: Nr. W. «t. Jahrg. Der deutsche Zolltarif- Entwurf. Kein politisches Ereignis unserer Zeit ist den innern wie auswärtigen Feinden des Deutschen Reiches als ein brauchbarerer H?bel erschienen, dessen Stellung in Mitteleuropa zu erschüttern. Das internationale

und in der Festsetzung von Mindest sätzen, unter welche bei Abschluß von Handels verträgen nicht herabgegangen werden soll. Von diesen Zollsätzen wird hauptsächlich nur Ungarn getroffen, da Oesterreich kein anderes Getreide als Braugerste nach Deutschland ausführt^ für die nach denl neuen Tarifentwürfe allerdings auch ein den bisherigen Zoll übersteigenden Mindestsatz für einen etwaigen Vertragsfall festgesetzt wird. Oesterreich, als ein von Ungarn getrenntes Zollgebiet, könnte trotz der Erhöhung der deutschen

, dann würde Ungarn die Lust zu einem Zollkriege mit Oesterreich bald vergehen. Oesterreich würde dann auch mit Ungarn zn einem billigen Handelsvertrag kommen, wobei es wüßte, was. es gibt> und was es erhält, während es gegenwärtig nur dunkel ahnt> was ihm genom men wird. Möchten die offiziösen Hoffnungen, daß das österreichische Abgeordnetenhaus wenn man ihm den Popanz des neuen deutschen Zolltarifs vorhält, den Thun-Dipaulichen Ausgleich mit Ungarn bereit willigst schlucken werde, zu Schanden werden. Möchten

. Seine Leiche wird zur Bestattung nach Innsbruck überführt Abg. Prade hat an den Abg. Dr. Beurle als Vorsitzenden der Versammlung der Abgeordneten der Deutschen Volkspartei in Brück an der Mur eln Schreiben gerichtet, worin er den Versammelten seinen Dank für die ehrenvolle Vertrauenskundgeb ung ausspricht und zugleich erklärt, daß er auf sei nem Entschlüsse, die Vizepräsidentenstelle im Abge ordnetenhaus« niederzulegen^ unentwegt verharre. Parteitage der deutschen Volkspartei. Die Brücke? Konferenz

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Seite 1 von 6
Datum: 24.06.1901
Umfang: 6
, zwischen dem Reichstagsgebäude und der Siegessäule, ein gewalliges Monument erhebt. Am letzten Sonntag, an dem dreißigjährigen Gedenklage des Einzugs der siegreichen deutschen Truppen in die Reichshauptstadt, erfolgte die feierliche Enthüllung des Bismarck-Denkmals, die zu erst infolge des Ablebens des Oberpräsidenten Grafen Wilhelm Bismärck hatte verschoben werden müssen. Allseitiges Aussehen erregte bei der Enthüllungsfeier die Festrede des Reichskanzlers Grafen Bülow, die sich von anderen Festreden dadurch

seinerzeitigen Verhandlung im Landtage Stellung zunehmen. Gegen die Autonomie. Die Ver trauensmänner der deutschfreiheitlichen Parteien Nordtirols haben.sich der Entschließung des Deutschen Volksvereins für Südtirol und des Bozner Gemeinderathes zur Autonomiefrage vollinhaltlich angeschlossen. Der Parteitag verschoben. Der für den 7. Juli in Aussicht genommene Partei tag der deutschfreiheitlichen Parteien Tirols wurde abgesagt und dürfte erst zu einem spä teren Zeitpunkte stattfinden. Gegen die Lehrerschaft

ihrer Besetzungsvorschlage zu schmälern. Begreiflicherweise sind alle frei heitlichen Kreise des Landes Über diesen Ver such der klerikalen Partei, die materielle Noth der Lehrerschaft zur Herausdrückung politischer Vortheile für sich auszunützen, empört. Die Organisation der deutschen Volkspartei deS Kronlandes hat demnach im Vereine mit dem um die Sache der Lehrerschaft eifrig bemühten Landcsausschuß Dr. Jäger eine leohaste Agi tation gegen die yeue. Vorlage eingeleitet. Protest-Versammlungen in Steyr, Schwert berg

ist auch nebenbei eine vernichtende Absage an den lakaienhaften Liberalismus. Der Statthalter von Böhmen soll über die reiche Beflaggung in den Volks- farben mißmuthige Bemerkungengemacht haben. Das glauben wir; gehört er dochzur deutsch feindlichen Feudalelique. Was wir aber nicht glauben ist, daß sich der Kaiser dadurch ver letzt fühlen könnte, daß sich die Deutschen Oesterreich zu ihrem Boltsthume ebenso be kennen, wie es alle anderen Völker seines Reiches thun. Zur Lage. Nach der „Politik

' wird in der Herbsttagung des Parlamentes zu aller erst der Staatsvoranschlag und das Quoten gesetz erledigt werden. Dabei wird Minister präsident v. Körber Anlaß nehmen, daS Ver hältnis zwischen den tschechischen Abgeordneten und der Regierung wie zu den Deutschen wei ter auszugestalten. Drutlche, verlanget überall i« Tirol die „Koz«er Zeitung' ! ' ^ '>!>»'> 'l! - ' ! >' , l »«>>>' ^ > V l' !' „!,!!> >> ! ?, ,/!Z ! „> ^

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Seite 6 von 10
Datum: 08.01.1901
Umfang: 10
, eine solche Ge nehmigung zu verweigern, so wird sich wohl in den seltensten Fällen eine Mehrheit für eine solche Verweigerung finden; die Regierungen wissen erfahrungsgemäß immer die zur Mehr heil erforderlichen Gruppen, wenn sie wider streben, durch Versprechungen und Zusagen zu gewinnen. Deshalb bin ich auch der Meinung, daß die Aktion gegen die Weinzollklausel im italienischen Handelsverträge, ebenso die Aktion zum Schutz unseres Obstexports gegen den drohenden Einfuhrzoll im Deutschen Reiche schon vor Abschluß

zu haben; und doch kenne ich bereits einen Stand punkt innerhalb der deutschen Parteien, der heute schon grundsätzlich jede wirthschaftliche Einigung auf der Basis eines Zollbündnisses, eines gemeinschaftlichen Zollgebietes ausschlie ßenmöchte. Dieser Standpunkt wird bezeichnet durch den Ausdruck „Los von Ungarn!' Zu fällig hat gerade jene Fraktion, aus deren Mitte das Schlagwort „Los von Rom' in die Massen geworfen wurde, auch das „Los von Ungarn' auf ihre Fahne geschrieben. So wenig ich einzusehen vermag

, was für ein Vortheil die „Los von Rom'-Bewegung den Deutschen bringen soll und kann, wenn ich auch begreife, daß die deutschfeindliche Haltung gerade des größten Theiles der deutschen Priester eine große Summe berechtigten Unmuthes gegen die katholische Kirche selbst erzeugen konnte, so wenig kann ich mich mit dem neuesten Schlagworte „Los von Ungarn' befreunden. Wenn man neuestens die Zoll-Union mit dem Deutschen Reiche anstrebt, also das Fallen lassen derZollschranken gegenüber einem Staats wesen von hoch

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Seite 1 von 8
Datum: 28.12.1897
Umfang: 8
auszunützen, furchtlosen Widerstand entgegenzusetzen. Angesichts der Thatsache, daß das maßgebendste Organ der klerikalen Partei, der .Burggräfler' erst jüngst mit dem .Boykott' nicht klerikaler Geschästsleute und Bürger gedroht hat, ist die Unterstützung und Kräftigung einer unabhängigen deutschen und freiheitlichen Press: im Lande eine unabweisbare Pflicht des Gemeinsamkeitsgefühles aller freien deutschen Tiroler. Die „Bozner Zeitung' ist das einzige Tiroler Blart, welches zweimal täglich erscheint

Ereignisse, deren Herostratusruf in der Geschichte Deutsch-Oesterreichs bereits ge sichert ist. gewinnt dieser Ruhezustand, wie schon erwähnt, eine ganz besondere Bedeutung. Wir. die Deutschen Oesterreichs nämlich, sind — und die klerikalen Kanzelpolitiker mögen sich darüber noch so sehr hinwegznlächeln versuchen — nicht mehr die alten, verschlafe nen Bierbankpolitiker von anno dazumal, da wir aus angeborner Gutmüthigkeit uns Zoll für Zoll unter unseren Füßen hinwegnehmen ließen — wir haben gewissermaßen

unter den parlamentarischen Stürmen, unter dem Ein drucke der Volkstage in Bozen, Eger. Asch und Wien, unter Verkörperung des fanatischen PragerLosungswortes: nm>L Ivtltilux;«;! unser Großjährigkeitsdekret erhalten: wir sind zur Ueberzeugung gelangt, daß nicht das passive, gleichgültige Warten auf Dinge, die da kommen sollen, sondern rechtzeitiges Ver hindern von Dingen, die nicht hätten kommen sollen, das einzig richtige Prinzipp ist. Als an jenem — denkwürdigen Tage, da es durch alle deutschen Gaue Oesterreichs

ihn bereits von seinem Werte, einer Schulnovelle, die in nicht viel dein Lichtenstein'schen Schulantrage nachsteht, ist ein gehorsamer Diener jener gewaltigen Macht, die zu wiederholteninalen mit unbarmherziger Hand von Noin herüber über die Alpen in die Geschichte und die Geschicke des deutschen Volkes eingriff, um hier zu zerstören, was in Kultur, Bildung und nationalen Errungen»

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Seite 5 von 8
Datum: 04.10.1898
Umfang: 8
sich gegen den Polaken Badeni auflehnte, habe ihn der Kaiser doch abgesetzt. Das Pultdeckelschlagen sei gegen den ungari schen Ausgleich ganz berechtigt gewesen. Badeni wollte mit den Sprachenverordnun gen die deutschen Micheln an die ungarischen Juden zum Gelingen dieses Ausgleiches ver kaufen. Die Katholische Volkspartei wollte man mit dem Versprechen der Aus lieferung der Schule für den Aus gleich gewinnen, und so war die „Bagage schon beinander*. (Heiterkeit.) Nun haben sich aber alle deutschen Parteien

aufgelehnt, worauf die Regierung die deutschen Abgeord neten hinauswerfen ließ. Der Abg. Wolf (lebhafte Heilrufe) habe sich vor einem Jahre vor den Kugellauf dieses Polaken gestellt. Als man hörte, daß die deutsche Faust gegen den eisernen Arm gesiegt hatte (Heilrufe), herrschte überall Freude. Abg. Wolf, den man in den Kerker geworfen hatte, wurde wieder frei, der Polak ist verschwunden. (Bei fall.) Hieraus kam folgende Kundgebung zur einstimmigen Annahme: „Die heute versammelte Bauernschaft, sowie

die an diesem Bauerntage theilnehmenden Ver trauensmänner der bündlerischen Partei der deutschen Alpenländer Oesterreichs erblicken nur in einem geeinten Vorgehen der Bauern schaft der deutschen Alpenländer Oesterreichs auf politischem und wirthschastlichem Gebiete das Heil und eine bessere Zukunft des Bau» ernstandes. Festhaltend an der wirklichen Re ligion, verdammen sie das wüste Treiben der Klerikalen und können in jenen geistlichen Herren, die sich in die Dienste der Katholischen Volkspartei stellen, keineswegs

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Seite 3 von 4
Datum: 27.09.1871
Umfang: 4
sich von der Standhastigkeit und der Verfassungstreue unserer deutschen Oesterreich» im Lande ob der EnnS überzeugen wollte, mußte die letzte Versammlung des Liberalen politischen Vereins für Oberösterreich ange hört haben. In Gegenwart der zahlreichen Mitglie- Zier verliest Dr. Dürrnberger den Protest der 16 aus getretenen Landtagsabgeordneten, und weist dann mit schlagender Logik den Rechtsstandpunkt derselben nach. ES wird Einem ganz wunderbar zu Muthe, sagt Redner, bei der Gesetzegauoleguug der Regierung

uns die klerikalen Deelaranten nur Dank wissen könnten. Dr. v. Renak führt die These durch: Oesterreich ist das Reich der Unwahrscheinlichkeiten. Redner führ: in sarkastischer Weise die Gegensätze der Handlungen und Ansichten der Regierung vor. Das größte In teresse erregte die gezogene Parallele zwischen der ge richtlichen Verfolgung der abgehaltenen deutschen Siegesfeier in Linz und der überaus freundschaft lichen Monarchenbegegnung in Salzburg, zwischen der Ueberwachnng einer geheimen Bergbeleuchtung

und der nun Angesichts Graf HohenwartS offen stattge fundenen Bergbeleuchtung. Die Vorlesung der ossi- ciellen Regierungserlässe vom vorigen Jahre, mit den heutigen verglichen, erregten allgemeine Heiterkeit. Zum Schlüsse zeigt Redner, daß die Regierungsvorlagen in Hinsicht der Landesordnung und LandtagSwahlord- nnng den größten Nachtheil für die deutschliberale Sache bringe und weist ans dem königt. Rescripte an den böhmischen Landtag und dem böhmischen Nationalitätengesetz nach, daß die Deutschen in Böh men

sich. — Da» Rundschreiben, mit welchem das auswärtige Ministe rium. nachdem die Vorarbeiten zur Wiener Weltaus stellung thatsächlich begonnen, die fremden Regierunge» nochmals ersuchte, dem Unternehmen von sich aus dm möglichsten Vorschub leisten zu wollen, ist von der kaiserl. deutschen Regierung bereits mit der Erklärung beantwortet worden, daß sie ihrerseits mit dem regste» Interesse die Jnsceniruni der Ausstellung verfolge und daß sie nichts versäumen werde, was eine ausgie bige und entsprechende Betheiligung

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