77 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1899/17_10_1899/BZZ_1899_10_17_1_object_361077.png
Seite 1 von 6
Datum: 17.10.1899
Umfang: 6
insoweit frei gemacht werden, als die Aufhebung der Sprachenverordnungen erfolgen soll. Die deutschen Parteien sind immer auf dem Stand punkte gestanden, daß der Anlaß zur Ob struktion die Sprachenoerordnungen des Gra fen Badeni waren, die dann in neuer, aber keines wegs verbesserter Auslage als Sprachenver ordnungen des Herrn von Gautfch wiederer standen sind. Werden diese Sprachenverord nungen aufgehoben, so ist zweifellos für die deutschen Parteien die Möglichkeit gegeben

, sich wieder an den Verhandlungen des Reichs rathes zu betheiligen. Man darf aber nicht glauben, daß damit schon alles, was in den letzten Jahren gegen die Deutschen gesündigt wurde, auch gut gemacht ist. Die Sprachen oerordnungen waren ja nicht der Inbegriff der gegen die Deutschen gerichteten Regierungs kunst eines Badeni oder Thun, sondern sie waren lediglich das hervorstechendste Kenn zeichen des Systems. Man hat mit den Sprachenverordnungen einfach den entscheiden den Schritt gethan, die Sprachenfrage in Böhmen und Mähren

und später auch in Schlesien zu Gunsten der Tschechen ohne Be fragen und ohne jede Berücksichtigung der Deutschen von obenher zu entscheiden. In den Sprachenverordnungen zeigte sich daher das deutschfeindliche System der damaligen Re gierung auf der höchsten Höhe und in vollster, nicht mehr mißzuverstehender Deutlichkeit. Deshalb riefen die Deutschen durch die Ent fesselung ihrer Obstruktion dem ganzen System von dem Augenblicke an ein entschiedenes Halt zu. Werden die Sprachenverordnungen aufge hoben

, der die künftigen Geschehnisse deckt, verborgen liegt. Sache der deutschen Parteien ist es, dafür zu sorgen, daß sie nicht einer unwillkommenen oder einer gefährlichen Ueberraschung zum Opfer fallen, daß sie nicht vorschnell einer falschen Vertrauensseligkeit erliegen. Wie aber die Sachen stehen, so sind unserer An sicht nach die Deutschen als derzeit oppositio nelle Partei in der weitaus günstigeren Lage als die Majoritätsparteien, die übrigen Par teien haben alle etwas zu verlieren, die Deut schen

nur zu gewinnen. Selbst wenn, was wir übrigens nicht glauben, nach Durchführ ung der Delegationswahlen wieder ein Rück- sall ins alte System der direkt antideutschen Regierung erfolgen würde, wäre es für die Deutschen jeden Augenblick möglich, wieder in ihre alte Stellung der schärfsten Opposition und Obstruktion einzuschwenken, und die Re gierung hätte damit nichts anderes gewonnen, als für das heurige Jahr die Delegations wahlen durchgesetzt zu haben, binnen wenigen Monaten aber ständen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1883/05_07_1883/BZZ_1883_07_05_3_object_376506.png
Seite 3 von 4
Datum: 05.07.1883
Umfang: 4
denn aber durch den Wahlsieg in der Josefstadt die 50.080 Deutschen, welche Prag als ihre Hei- math preisen, weggefegt? Weil terroristische Un duldsamkeit auf der Einen und vielleicht über triebener Zartfinn auf der anderen Seite zu einem Wahlresuttate führten, welches die factlichen Ver hältnisse nicht zum Ausdrucke bringt, .sollte man schon diese Verhältnisse ignoriren dürfen! Mögen sie's thun, die Sieger! Von ^Gegnern solcher Sorte erwartet man nur Maßlosigkeit und Ueber muth. Wer

in Böhmen gerichteter Coup. Die czechischen Par teien, lange zuvor schon eingeweiht in die gefaßten Pläne, konnten ihre Agitation bereits zu einer Zeit beginnen, zu welcher die Deutschen, absicht lich irregeführt, glauben mußten, es sei noch lange zu den Wahlen. Man hat damit aber eben nur die alte Erfah rung von Neuem gemacht, daß sich die rüde Un duldsamkeit und die maßlose Herrschsucht der ton angebenden Czechenwelt nirgends greller offenbart als in Prag. Und trotzdem bleibt Prag nicht blos

dieser Erscheinung ist darin zu suchen, daß die einsprachigen Deutschen ausschließlich den höchsten, gebildeten Ständen angehören, während die czechische Einsprachigkcit sich nur in den nie drigen Schichten der arbeitenden Bevölkerung vor finden. An der Freude über die officiell gewählten Per sönlichkeiten muß sich der czechische Chauvinismus Tag für Tag berauschen, um die Ernüchterung nicht aufkommen zu lassen. Nur dieser ununter brochene Rausch macht es möglich, Thatsachen so robuster Wirklichkeit zu ignoriren

. So lange noch eine letzte Spur von leisen Re gungen des Rechts und Billigkeitsgefühl bemerk bar war, mochten die Deutschen trotz bitterer Er fahrungen immerhin an die Möglichkeit einer Er nüchterung glauben. Das Resultat der jüngsten Wahlen legt ihnen die Pflicht auf, es beim Ab warten nicht bewenden zu lassen. Wer sich nicht selbst ernüchtern will, muß von Andern ernüchtert werden. Eine kalte Douche übt in solchen Fällen eine vorzügliche Wirkung. Die Deutschen Prag's cheu den Zweigen das bläuliche

, in welchem Graf Taaffe wohnte wurde fortgesetzt durch zwei Polizeicommissäre und meh rere Detektivs überwacht. Gestern wurden vier Studenten verhaftet, weil sie Kornblumen im Knopfloch trugen. Die Rede, welche Dr. Graf, ein vrononcirtes Mitglied der deutschen Partei in Gratwein hielt, war bei der Statthaltern censurirr worden; man setzte anstatt „deutscher Treue' „Lieb' und Treue' und strich den Böh menkönig des Marchfeldes. Das „Fremdenblatt' erklärt, daß das Com- mnnique des rumänilchen Amtsblattes

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1887/12_10_1887/BZZ_1887_10_12_1_object_462105.png
Seite 1 von 4
Datum: 12.10.1887
Umfang: 4
— durch Aufnahmsverweigerung von Seite des tschechischen Direktors. Die Gold schmiedschule, welche Menzel leitete war 1872 von Lanna, Singer und Professor Benndorf ge gründet und zwar mit deutschen Mittel». Im Jahre 1SL5 wurde auch diese Schule mit der Kunstgewerbeschule vereinigt — heute ist der deutsche Lehrer draußen. Aber auch die deut schen Schüler sind draußen. Ueberall, wo die Deutschen zugleich mit den Tschechen etwas unter nehmen, mußten schließlich die Deutschen weichen. Es war im Landeskulturrathe geradeso

wie es jetzt — diesmal freilich mit Genehmigung des Unterrichtsministeriums — sich in der k. k. Staats- Kunstgewerbeschule begibt. Hinaus mit den deut schen Schülern — das besorgt die tschechische Di rektion ; hinaus mit den deutschen Professoren! Nun heißt die Anstalt zwar eine utraquiftische, sie ist aber thatsächlich eine tschechische, vom Di rektor bis zum letzten Schüler hinab Man mag die Sache wenden, wie man will, die Maßregel des Unterrichtsministers ist keineswegs eine von der Sache, von der Kunst

geforderte Notwendig keit. Die Sache wird durch diese Entlassung der deutschen bewährten Lehrkräfte eher geschädigt, denn gefördert. Diese Entlassung hat einfach nur die Wirkung, daß die Anstalt nicht von nun an eine höhere Stellung unter den Gleichen ein nimmt. sondern, daß sie jetzt eine tschechische ge worden, dem österreichischen Gesammtleben ent fremdeter als früher. Und darum kann man in dieser Maßregel des Unterrichtsministers, die lediglich auf eine nationale Wirkung hinausläuft

darüber, daß diese Thatsachen in ihrer Nacktheit genau dieselbe Wir kung thun, als wenn wir die sie beleuchtenden Worte gebrauchen. Nur gegenüber den wieder holten Versuchen des bekannten Weltblattes in Wien, nach welchem gerade aus dem Unterrichts ministerium das Heil erwartet wird für die Deutschen in Oesterreich, sei folgendes betont: Wir Deutsche werden gut daran thun, daS Heil für uns von Niemanden zu erwarten als von unserer eigenen Kraft. Es ist nicht abzusehen, womit

die Deutschfreundlichkeit der gegenwärtigen Leitung des Unterrichtsministeriums zu beweisen wäre. Die seinerzeit von Fachmännern im Reichs rathe entschieden abfällig besprochene Schulbiblio- thekeurevision. die aus unseren Schülerbibliothe ken die edelsten deutschen Geisteswerke entfernte, die Auslieferung der Gymnasien in Tirol an die Ordensmönche find Dinge, die uns gegenüber der Leitung des Unterrichtsministeriums mindestens Reserve auferlegen. Es ist ja möglich, daß ge wisse administrative Verfügungen dieser Leitung auch ihr gutes

3
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1884/11_01_1884/BZZ_1884_01_11_1_object_372505.png
Seite 1 von 4
Datum: 11.01.1884
Umfang: 4
, daß mir noch vergönnt gewesen, dem stolzen Denkmal an den Ufern des Rheins zum ewigen Gedächtniß der glücklich wieder errungenen Ein heit Deutschlands, aber auch als ernstem Wahr zeichen für die erstarkte wahrhafte Macht des ge einigten deutschen Reiches in feierlicher Stunde die Weihe zu ertheilen. Nicht minder wird mir die würdige Feier, zu welcher im Andenken an den großen Reformator nach vier Jahrhunderten sich die gesammte evangelische Christenheit mit mir vereinigte, stets eine erhebende Erinnerung bleiben

', welche sichtlich dahin zielen, den deutschen Kronprinzen von der Politik, die der Kaiser seit 1866 geführt hat, zu. trennen, geben der „Nordd. Allgem. Ztg.' wieder einmal Anlaß, die Fortschrittspartei repu blikanischer Wühlereien zu bezichtigen. Das kauz- lerische Organ sagt, die kaiserliche Politik, welche das fortschrittliche Organ in seiner Abneigung gegen monarchische Einwirkungen als Kanzler- Politik bezeichne, habe mit ihren Erfolgen unzwei felhaft die Mehrheit der Nation für sich. Dem jetzigen Kaiser

genießenden Deutschen. Die französische Nordbahn hat bereits alle Beamten und Arbeiter deutschen Ur sprungs fortgejagt, und nun soll auch die Direc- tion der großen Eisenwerke von Creuzot an einem Tage 1500 fremde Angestellte vor die Thür gesetzt haben. Die gewählten Körperschaften scheinen ebenfalls nicht hinter den Privatgesellschaften zu rückbleiben zu wollen. Denn acht Municipalräthe von Lille haben in dem dortigen Gemeinderathe einen Antrag gestellt, der die strengste polizeiliche Ueberwachung

der Fremden und insbesondere der Deutschen/welche von den Stadtvätern von Lilie für preußische Spione gehalten werden, in Vor schlag brinA Gleichzeitig verlautet, daß den Un ternehmern von Eisenbahnen und Tramwahs in Algerien die Verpflichtung auferlegt würde, nur französisches Material zu verwenden u. f. w. Es ist sehr bedauerlich, daß die Franzosen, kaum daß sich die Beziehungen ihrer Regierung zu Deutsch land etwas gebessert haben, immer wieder in ihren alten Chauvinismus zurückfallen und sich dadurch

bevor.' — Alle polnischen Blätter gestehen jetzt unver- holen ein, daß die Polenpartei sich durch das Auftreten Lienbachers sehr beunruhigt fühle. ,.Gazeta Narodowa' erfährt, daß die Situation sür die Rechte sich ungünstig gestalte. Die Re form«' räth den Polen, die Solidarität mit dem Grafen Taaffe aufzugeben. „Dziennit Polski' überschüttet Lienbacher mit Vorwürfen und spricht den konservativen Deutschen sehr eindringlich zu Herzen, sie mögen sich jetzt ja nicht zum Treu- bruch gegen die bisherigen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1898/15_07_1898/BZZ_1898_07_15_2_object_372963.png
Seite 2 von 8
Datum: 15.07.1898
Umfang: 8
Nr. 158 „Bozner Zeituna' Südtnoler Tagblatt) Freitag, den 15. Juli 1898. Deutschen nicht warm genug empfehlen können, nämlich die Schaffung eines Zentral- vereines für Südtir öl, in engster Füh lung mit der Süd mark. Derselbe müßte vor allem den wirthschaftlich Schwa chen unter die Arme greifen in glei cher Weise wie die Südmark. Stehen wir unseren Stammesgenossen in wirthschaftlichen Nöthen bei, dann werden wir nicht zusehen müssen, wie Scholle um Scholle deutschen Gebietes an unsere Gegner

verloren geht. Thun wir dies, so lange noch Zeit ist! Wir hoffen deshalb, daß die Organisation der nicht klerikalen Deutschen Partei dieser Frage näher trete, auf daß ein hehres Werk entstehe, zum Schutze, zum Heile des deutschen Volkes in Südtirol i L. Dom politischen Schauplatze. Graf Thun und die Deutsche«. Ein Mitarbeiter der „Neuen Freien Presse' hatte ein Gespräch mit einem Theilnehmer an der Obmänner-Konferenz. Derselbe sagte: Das, was Graf Thun den Deutschen in sei nen Grundzügen vorlegte

, und das, was die Deutschen wollen, liegt so weit auseinander, daß beide Theile sich schwerlich finden werden. Speziell was Mähren betrifft, enthalten diese Grundzüge für die Deutschen schlimmere Be stimmungen als die Gautsch'schen und Badeni'- schen Sprachenverordnungen. Der Minister präsident war den Delegierten gegenüber sehr entgegenkommend in der Form, aber eigentlich nicht in Bezug auf den Inhalt dessen, was vorgebracht wurde. Ich kann mir auch nicht recht vorstellen, sagte der betreffende Konfe- renztheilnehmer

5
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1887/06_05_1887/BZZ_1887_05_06_1_object_464467.png
Seite 1 von 6
Datum: 06.05.1887
Umfang: 6
auf die Politik Europas ausübte, wie unange fochten erhielt sich das Deutschthum daselbst und wie sehr haben die Stürme der Jahre 1848. 1839, 1866 die Grundsesten dieses Staates erschüt tert. wie trostlos klaffen die Risse, die seit 1879 im Gemäuer des Gebäudes entstehen! Möge es mir gestattet sein, die Blicke auf einen Zustand der Dinge in diesem alten deutschen Kolonial reiche zu lenken. So lange die Politik eines Staates durch seine Interessen bestimmt wird, kann sie gut und kann sie schlecht vertreten

- Die nachstehenden vorzüglichen Aufsätze über die hi storische Entwicklung unserer Monarchie in den letzten zwei Jahrzehnten sind uns in einem Auszuge nach einer größeren, in der Köln. Zt?. erschienenen Artikelserie von dem hervorragende» deutschen Gelehrten, einem Sohne Deutsch-Oesterreichs, freundlich zum Abdrucke überlassen worden. tioe Rücksichten bestimmt wird. Am frühesten löst sich Ungarn mit den „Ländern der ungarischen Krone', d. h. mit Siebenbürgen, Kroatien und lavonien los. Der magyarische Stamm

Wettbewerbe offen stand, um 322.250 Quadrat-Kilometer und rund 16 Mill. Einwohner verkürzt und wurden die über 2 Mill. Deutschen in jenen Ländern den Magyaren preis gegeben. Und wie leicht wäre wenigstens für einen Theil der Deutschen gesorgt gewesen, wenn man die Grenzen nicht historisch sondern ethnographisch gezogen hätte. Weite Gebiete mit deutscher Be völkerung, die an Niedcrosterreich und Steier- mark anstoßen, wären dadurch als deutsche er halte» geblieben. In den „im Reichsrathe ver tretenen

lität gegenüber. Stärker als jede einzelne der letzteren (Tschechen 5'/z Mill., Polen über 3 Mill., Rutheneu fast j Mill., Slovenen über l Mill.) sind sie doch schwächer als alle zusammen. In dem gemeinsamen Parlamente, dem Reichs rathe, sind die vereinigten Nichtdeutschen daher stets stärker als die Deutschen. Dies vergißt man — gleich viele» anderen Dillgen, — wenn man die Bedrängniß der Deutschen in Oesterreich ihrer politischen Unklngheir zuschreiben will. Die poli tische Betrachtung

der österreichischen Verhältnisse aus der Vogelperspektive, wie sie vieleWeutsche leider lieben, sieht zwar, daß von 1867 bis 1679 die Deutschen mir kurzer Unterbrechung die Macht in Händen hatten, übersieht aber, daß während dieser Zeit die Tschechen im Reichsrathe fehlten. Niemals habe» sich nun die Nichtdeut schen gescheut, in der Politik ihr nationales In teresse in den Vordergrund zu stellen. Es läßt sich nicht e i n politisches Programm von Abgeord neten nichtdeutscher Nationalitäten ausweisen

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/21_06_1897/BZZ_1897_06_21_1_object_383736.png
Seite 1 von 4
Datum: 21.06.1897
Umfang: 4
. N-dakti-n .K-rnplah. 5i>. Jahrgang Bezngseinladnng. Mit 1. Juli beginnt ein neues Abonnement auf die „Bonner Leitung' (Südtiroler Tagblatt). Wir laden hieinit zur rechtzeitigen Erneuerung des Bezugsrechtes alle Freunde einer unabhängigen, dcutschgcsinnten und freiheitlichen, heimischen Presse höflichst ein. Die Zeit ist für die Deutschen Oesterreichs eine ernste und entscheidungsvolle geworden Ueber alle trennenden Parteianschannngen hinweg, haben sich die Führer der Deutschen die Hand gereicht

aller freigesinnten Deutschen hingewirkt, sie hat mit absichtlicher Hintansetzung alles Trennenden die gemeinsame große politische Aufgabe hervorgehoben. Nnn ist die Zeit gekommen, wo diese Anfgabe, den Teutschen die alte politische Bedeu tung im Staate wieder zu erringe», in die greifbarste Nähe gerückt ist. Wer deutsch und frei denkt, wer die hohe Bedentnng des gegenwärtigen Momentes für die Deutschen erfaßt hat, der wird, die Klatschpresse vou sich weisend, zur gesinnnngStüchtigen, heimatlichen Presse stehen

. Die „Bozner Zeitung' hat sich stets bestrebt in ruhiger uns sachlicher Weise die öffentliche Meinung der Deutschen Südtirols zu vertreten. Sie darf hoffen, ihre Bemühungen anerkannt zu sehen, Bemühuugeu. die stets auch auf die wirksame Vertretung der w i rt h s ch a s t l i ch e n Bedürfnisse unserer Bevölkerung gerichtet waren. Um unseren Abnehmern entgegenzukommen, haben wir eine neue, wie wir hoffen, willkommene Ein richtung getroffen. Vom 1. Juli ab hat jeder Abonnent unseres Blattes das Recht, sür

hat an seine Neu markt er Wähler geschrieben. Dieselben haben ihn bekanntlich auf gefordert, sich in dem gegenwärtigen Kampfe auf die Seite der Deutschen zu stellen — eine Forderung, die der Herr Baron als die Aufforderung bezeichnet, „er möge sich unter das Kommando Schönerer's stellen'. Es ist interessant zu sehen, wie der Führer der kleri kalen Partei zur Entschuldigung seiner politischen Haltung nichts zu sagen weiß, als daß er eine von der klerikalen Lügenpresse erfundene Phrase wiederholt. Herr

7
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1885/19_02_1885/BZZ_1885_02_19_1_object_363791.png
Seite 1 von 4
Datum: 19.02.1885
Umfang: 4
gerichtete Sistirungspolitik der Belcredi- Esterhazy'fchen Koalition. In einer Rede, die er dazumal in der Grazer Landtagsstube hielt und die dröhnenden Beifall fand bei allen Deutschen Oesterreichs kam das Wort von den „Bleisohlen' des Slaventhnms, durch welche die Deutschen Oesterreichs vorwärts zu kommen gehindert wer den. Das politische Nadererthnm. welches von jeher die Domäne der Gegner des Deutschthnms in Oesterreich war, und das unter dem Regime seine höchste Ausbildung erfahren hat, suchte schon

' zu tragen. Eine vorwiegend slavische Reichsrathsmajorität hat uns mit einer Schulnovelle heimgesucht, welche den kaum errungenen Einfluß des Staates auf die Schule schmälert, vollführt frevelhaste Expe rimente der Rückbildung ins Mittelalterliche an dem deutschen Gewerbefleiße und bürdet den Deut schen eine stetig und unaufhaltsam wachsende Steuerlast auf. deren Erträgniß verpufft wird um die Slavisirung Oesterreichs zu fördern. Moriz von Kaiserfeld ist todt. Für die große Politik war er schon lange

, welche sich in den Ningpoosluß geflüchtet hatten. Der Ausgang des Kampfes ist unbekannt. Es herrscht starker Nebel.' — Nach einer Meldung des Standard aus New'Aort ist dem dortigen deutschen Generalkonsul Feigel am 4. Februar eine Höllenmaschine zugesendet worden, welche den neuen, unter dem Namen Agloidin bekannten Explosivstoff und ein Uhrwerk neuer Konstruktion enthielt. GW SociaiisLenbegrübniß in Paris. Am Montag wurde in Paris der bekannte Socialist Balles, dessen Tod wir gemeldet haben, zur letzten Ruhe bestattet

Veilchenkranz mit der Auf schrift: „Deutsche Socialisten in Paris.' Ge tragen wurde dieses Emblem von einem Deut schen, um welchen sich noch etwa zehn andere Deutsche gruppirten. Wie ein Lauffeuer ver breitete sich der Ruf unter den Studenten : „ES sind Deutsche da mit einem deutschen Emblem! Nieder damit !' Und im Nu hatte sich schon neben dem Leichenzuge ein Parallelzug von Studenten gebildet, welche ausriefen: „Nieder mit dem deutschen Banner!', „Nieder mit den Prussiens!', „Hoch Frankreich!' Diese Rufe

8
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/05_07_1897/BZZ_1897_07_05_2_object_383179.png
Seite 2 von 4
Datum: 05.07.1897
Umfang: 4
von einer solchen Sprachenverordnung in gleich harter Weise wie die Deutschen betroffen würden, ist nicht richtig. Der Italiener der gebildeten Mittelklasse, aus der sich ja über all das Beamtenthum zum grüßen Theile rekrutiert, hat schon in der Gymnasialzeit weit leichter Gelegenheit, sich kostenlos die Kenntnis der zweiten Landessprache anzu eignen als der Deutsche, weil der italienische Student die Universitätsstudien in einer deutschen Stadt absolvirt. Fürs zweite ist der Deutsche von Natur aus nationalen Reibungen abhold

und läßt sich auch durch Avancement aussichten nur selten bewegen, sich den Unannehmlichkei ten eines isolierten Lebens unter einem Volke auszusetzen, das ihm nationale Abneigung entgegenbringt; der Ita liener dagegen sucht gem deutsche Gegenden auf, da er bei der Gutmüthigkeit der Deutschen allerdings nirgends Anfeindungen zu befürchten hat. Drittens — und dies gilt hauptsächlich von der tirolischen Justizverwaltung — wird dem jungen deutschen Beamten, der die italienische Sprache durch praktische

Verwendung bei wälfchtirolischen Behörden gründlich erlernen möchte, dies von oben herab geradezu unmöglich gemacht: die deutschen Rechts- praktikanten und Auskultanten kommen einfach nicht „hinunter', auch wenn sie darum bitten, die Italiener dagegen kommen anstandslos uud zahlreicher denn je „herauf'. Die Obstruktion der Gemeinde». Ju Böhmen wächst täglich die Zahl der Gemeinden, welche die Verweigerung der Arbeiten des übertragenen Wirkungkreises beschließen. Inzwischen hat die Beweg ung

9
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/18_03_1897/BZZ_1897_03_18_2_object_385350.png
Seite 2 von 4
Datum: 18.03.1897
Umfang: 4
Rr. 63 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt.) Donnerstag den 18. März 1897 Zur Mdtewaht. s. Uebermorgen treten die Wähler der Städte Bozen, Meran Md Glurns an die Wahlurne, um zwischen einem bewährten Vertreter unserer Stadt, einem Bozner Bürger, dessen Thätigkeit eine für Bozen segensreiche ist und zwischen einem ultramontanen Parteimann, den die eigene Partei bei den letzten LandtagSwahl fallen ließ, zu entscheiden. Wir sind Lei dem entwickelten deutschen und freiheitlichen Bewußtsein

Fahren das Elend mit herbeigeführt,, so ist's unsere Pflicht,. Arbeitern in der Spinnerei von St. Anton, welche die Stadt Bozen verwälschen, paradirt der „Burggräfler'. DaS Blatt, daö, die Auslieferung von einigen Millionen Deutschen an die Slaven, die Preisgebung Cilli'S an die Slovenen ganz na türlich findet, dieses selbe Blatt, das in der Aufrichtung wel scher Klöster in unseren deutschen Städten nichts Bedenkliches zu erblicken vermag, dasselbe Blatt wirft stch plötzlich zum Hüter des deutschen

den bisherigen Ver tretern Rigler und Polzhofer überlassen, welche von den Organen der deutschen Volkspartei als Parteigenossen reklamirt werden, mit derselbe» Berechtigung aber Christlich-Soziale genannt werden können. Amstetten verblieb seinem bisherigen Vertreter Oberndorser, der im srüheren Reichsrathe der katholischen daß wir auch wieder thun, waS in unseren Kräften steht, dem Zammer ein End' zu machen. Viel ist'S freilich nicht. IvaS wir thun können, aber cS ist das letzte Mittel; schlägt auch das fehl

10
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1873/24_10_1873/BZZ_1873_10_24_2_object_449321.png
Seite 2 von 8
Datum: 24.10.1873
Umfang: 8
der Angelegenheit zu alterireu. Ausland. Deutsches Reich. Iu bunter Reihenfolge kom- men noch immer Aeußerungeu deutscher Blätter über die sympathische Aufnahme Kaiser Wilhelms iu Wien. Die „Kölner Ztg.' macht einen Rückblick auf die Beziehungen zwischen Oesterreich uud Preußen seit dem Jahre 18L6 und speciell auf die Haltung des deutsch - Lsterreichischeu Volke« beim AuSbruch deS Krieges vou 1870. „Da ist e« uun ein schöner und ein unvergänglicher Ruhm der deutschen Bevölkerung Oesterreichs/ schreibt das große

rheinische Blatt an leitender Stelle, „namentlich aber der Hauptstadt Wien, daß sie sich über alle Rachegedanken erhoben, daß sie dem theueren Baterlaade, von dem sie nur äußerlich losgerissen waren, in seiner äußersteu Ge fahr als treue Söhne zur Seite standen, daß sie je den deutschen Sieg al« ihre» eigenen feierten, und durch ihre entschlosseudste Gesinnung uud darum mu thigste Kundgebung alle Pläne vereitelte«, die damals auch in manchem staatSMännischeo Kopfe sich regten. Wien rühmt sich gern

)^ M« fie s»«^»»rt M wo sie Lust zu fingen fühlte?. D?aai Mangen Winen? Zmd-.weit- sEie Neueck-an/ al« der-Me Wei^ ^ Digberiden zwKMHesn«ge«t!Hatth . reißen wollten! Die Deutschen in Oesterreich haben eine große Aufgabe uud habeu e« inzwischen empfun den, wie viel besser e« ist, an Preußen einen ausrich. tigeu Freuud statt eiue« eifersüchtigen Nebenbuhler«, und an einem mächtigen Deutschen Reiche einen star ken HückhH zu besitzen. ^Selbst 'der al« österreich- feindlich verschrieene BiSmarck

klerikaler Wählereien einige Auf regung. Die klerikale» Journale erschienen am Tage uach der Wahl im Trauerrand, und Geistliche de» Vatican« erklärten in öffentlichen Zuschriften die Ge- wählteu als Eindringlinge und Diebe. Die Polizei war im Stande, einen arrangirten Putsch in der Knospe zu ersticken. Italien. Wie „Fansulla' meldet, hat Cardinal Antonelli , hinsichtlich de» Briefwechsels zwischen dem Papste uud dem deutschen Kaiser, erklärt, daß ihm der Brief Sr. Heiligkeit erst zur Keantuiß ge bracht

11
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1885/28_05_1885/BZZ_1885_05_28_1_object_361267.png
Seite 1 von 4
Datum: 28.05.1885
Umfang: 4
werden und wenn sie mitunter von Persönlichkeiten erhoben werden, die zu bekannt und zu geachtet sind, als daß man sie muthwil liger Beschwerdesucht beschuldigen dürfte, dann wird man es, wenn auch nicht gerechtfertigt, so doch erklärlich finden, daß Mißmuth und Verbit terung in so manchen deutschen Kreisen Oester reichs die unbefangene Erwägung zurückdrängen und jenen „Nnr-Deutschen' den Weg ebnen, die zuvörderst sich als Deutsche fühlen und erst dann „Auch-Oesterreicher' sind. Wir möchten nur wün schen

ist in Folge dessen schon heute ausschließlich slavisch. Die Arbeit, welche jetzt mit vollstem Bewußtsein von den Czechen verrichtet wird, ist ganz einfach die, auch den Beamtenstand in ihre Hände zu bringen. Die politische Carrivre steht bereits heute in ganz Oesterreich unter dem Einflüsse der slavisirten Ministerien. Im Unterrichtswesen do- miniren die Leute slavischer Abkunft seit längerer Zeit. Auf diese Weise verschließen sich den Deutschen die Thüren immer mehr. Sie finden jene Versorgungen

nicht mehr, welche sie seit 200 Jahren in Oesterreich zu finden gewohnt waren. Hierin liegt ein sehr ernstes Moment, welches sich durch keine parlamentarische Illusion verdecken läßt.' Diese von der „Krzztg.' betonte materielle Schädigung der Deutschen in Oesterreich ist es auch, die über kurz oder lang eine Aenderung her beiführen wird: endlich müssen auch den verbleu- detsten deutschen Bauern die Augen aufgehen, gibt es doch jetzt schon clericale Führer, wie Lieu- bacher und Zallinger, die sich dagegen

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1898/17_03_1898/BZZ_1898_03_17_5_object_377091.png
Seite 5 von 8
Datum: 17.03.1898
Umfang: 8
und das Verhältnis erörterte, in welches die deutschbewußten Abgeordneten im wiedereröffneten Reichsrathe zum neuen Kabinete und dessen voraussichtlichen Plänen treten werden. Die Rede Wolf's und die in derselben ausgesprochenen Maßregeln, die seitens der deutschen Abgeordneten angewendet werden müssen, fanden ihre Verkörperung in einer von Dr. Gödel begründet«! und ein hellig angenommenen Entschließung, welche verlangt: ^Die^ dem Deutschthume, der Frei heit und Volkswohle feindliche Reichsrathsmehrheit

ist rücksichtslos, und zwar mittelst der Ob struktion zu bekämpfen, bis die Spra chenverordnungen vollständig zurückgezogen und auch die Gefahren einer Benachtheiligung der Deutschen und der Ausgleichsfrage gänzlich beseitigt sind und ist bis dahin überhaupt auf eine Erörterung der Sprachenfrage im Reichs rathe sich gar nicht einzulassen. Betreffs des ungarischen Ausglei ches werden in derselben Entschließung fol gende Forderung festgestellt: > Einem Ausgleiche mit Ungarn könnte nur dann zugestimmt

Abg. Dr. v. Grabmayr erklärt, daß er den Großgrundbesitz verlasseZ, und sich der Deutschen Volkspartei zuwenden werde, falls seine Anschauungen nicht durch dringen' können. Diese irrthümliche Nachricht ist auf ein Mißverständnis zurückzuführen, das bereits am Gründungstage des Deutschen Volksver eins in Tirol aufgeklärt wurde. Abg. Dr. o. Grabmayr hat thatsächlich nichts anderes erklärt als, um es nochmals zu wiederholen, wörtlich folgendes: „Im ernsten Moment werde ich aus der neuen Lage

die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Ich trenne mich unter keinen UmständenvondendeutschenVolks- p arteten.' Die „Bozner Zeitung' juacht hier auch einen Fehler, indem sie die letzten Worte eigenmächtig in „der deutschen Volkspartei' umändert. Was die letztere Bemerkung anbelangt, müssen wir uns das „Tir. Tgb.' noch auf andere Blätter aufmerksam zu machen erlauben, welche die Redaktion des „Tir. Tgb.' offenbar nicht gelesen zu haben scheint, wie z. B. das „Grz. Tgb.', die „Ostd. Rdsch.', welche eben falls

13
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/26_08_1881/BZZ_1881_08_26_2_object_390569.png
Seite 2 von 6
Datum: 26.08.1881
Umfang: 6
Verständigung mit den Deutschen bemerkten wir, eine solche wäre zu erzielen, wenn die Czechen ein tieferes Verständniß für die Reichseinheit bekunden. Daraus werde sich die Achtung für das Deutschthum und die Aner- kennung der Superiorität der deutschen Sprache erge- den, deren Nothwendigkeit durch die belangvollsten poli tischen Rücksichten geboten erscheine. Diese Ansichten werden nun von den czechischen Organen nicht mehr unbedingt zurückgewiesen. Wir sehen darin einen Fort schritt

. Gleichsam als Aniwort erscheint au- den Reihen der Czechen ein erstes schüchternes Pronunctiamiento zu Gunsten der deutschen Staatssprache. In beiden Erscheinungen triumphirt das natürliche Staatsbewußt sein und die unbefangene Würdigung gegebener Ver hältnisse über den Egoismus der Parteigänger und über die Leidenschaft der Parteien selbst. Es ist das ein patriotischer Opportunismus, welcher die Wohltha- ten moderner Staatsordnung den Bürgern zuwenden will.' Das „Fremdenblatt', welches von der Aeußer

ung der „Politik' mit Befriedigung Notiz nimmt, frägt, was unter dem „nationalen Rechte zu verstehen sei, welches das Proger Blatt niemals opfern zu können erklärt. „Ist dies — sagt das „Fremdenblatt' — bloS jenes nationale Recht, welches die Verfassung allen Stämmen gewährt, dann ist ein solches kein bloßer Wahn, vorausgesetzt, daß die Czechen die Anschauungen, die sie heute hinsichtlich der deutschen Sprache als StaotSsprache ausfprechen, in Hinkunft auch durch ihr Verhalten und durch Thaten

14
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1865/02_08_1865/BZZ_1865_08_02_1_object_391584.png
Seite 1 von 6
Datum: 02.08.1865
Umfang: 6
Victor, als Stell vertreter des Kaisers die Thronrede verlas. Sie sprach ihre volle Würdigung der Thätigkeit und Be strebungen des Reichsraths aus, welche der Hebung der Industrie und ihrer wirksamsten Förderungsmittel, welche der Prüfung des neuen Zoll-- und Handelsver trages mit dem deutschen Zollverein und vor allem dem Zustandekommen des Finanzgesetzes für das Jahr 1865 durch Einführung einer weisen durchgreifenden Sparsamkeit gewidmet waren. Die schleswig-holstei- msche Frage soll den Interessen

Gesannnt-Deutschlands und der Stellung Oesterreichs im deutschen Bunde entsprechend gelöst werden. ^Gewichtige dasGesammt- interesse der Monarchie berührende Gründe verlang ten die Aufschiebung der Berathung des Finanzgesetzes für das Jahr 1866 in diefer Session und die beschleu nigte Einberufung der legalen Vertreter der Völker in den östlichen Theilen des Reiches. Die Erfolge des einsichtsvollen patriotischen Wirkens des Reichsraths werden dem Zeitpunkt gegenüber gestellt, wo eine ge meinsame

. Das neue Kabinet wäre nun nahezu vollständig gebildet; es ist aber sehr zweifelhaft ob es ein Programm veröffentlichen werde. In diesem Falle würden uns allein seine Thaten in die Lage setzen, seine politische Richtung beurtheilen zu können. Nach einem längeren Schweigen wird der deutsche Bund sich wieder mit der fchleswig-holsteinifcheir Frage befassen. Baiern, Sachsen und Hessen-Darmstadt haben nemlich den Antrag gestellt, die schleswig-hol« steinischen Stände einzuberufen, Schleswig in den deutschen

- tini, im Theater Fondo zur Ausführung. Die Vor stellung dieses deutschen Meisterstücks war für Neapel ein wahres Ereigniß. Zeit einem Monate hatten alle Zeitungen von dieser unübertroffenen Dichtung und den großartigen Vorbereitungen, um selbe würdig in die Scene zu setzen, gesprochen, daher bereits lbTage vor der Aufführung alle Eintrittskarten in Beschlag genommen waren, obschon die Preise um das dop pelte erhöht wurde». Seil Menschengedenken war das Theater noch nie so übersüllt

15
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1887/15_07_1887/BZZ_1887_07_15_1_object_463141.png
Seite 1 von 4
Datum: 15.07.1887
Umfang: 4
. Wi^ Selbstständigkeit gab, ihnen aber zugleich den vollen ZEinfiuß auf die gesammtstaatlichen Zu stäude ließ, den ste mit selbstsüchtigem Raffine ment ausnützte». Schon bet Einführung des-Dua lismus war-die-geringe Anzahl entschieden deut scher Elemente dafür, Galizken entweder mit Un garn zu verknüpfen, oder es als dritte Staats gruppe außerhalb der zisleithanischeni Verfassung zu stellen und nur einige gemeinsame,Asgelegom heite» festzuhalten. Dann wäre aus den ehemalK deutschen Bundesländern« Oesterreichs

wirllich ei» kompakter Staatskern geworden-, in welchem, die- Deutschen unter jeder Regierung und jedem Wahl system die natürliche Parlamentsmehrheit und damit die dauernde Führerschaft behaltenhätte». Dann wäre jedes weitere föderalistische Experi ment mißglückt, der chauvinistische Hochmuth der Tschechen nicht großgefüttert worden. Bor allem wäre ein Spracheukampf zn Unguusten der Deut schen und eine Zurückdrängung der deutschen Sprachgrenzen unmöglich gewesen. Die zentrali ftischvTendenz

habe; in der' „Post' und der Kreuzzeitung kämen die durch den russischen Mas gegen den deutschen Grundbesitz,geschädigten Großgrundbesitzer^ in der Kölnischen Zeitung die unter der Steigerung, russischer Schutzzölle lei denden Industriellen zum Worte. Die Liga der Industriellen mit den Agrariern,, bemerkt das „Tageblatt', habe seit 1879 Rußland, dessen Export durch deutsche Getreidezölle schwer ge troffen worden, sei, durch die Schutzzollpolitik zu fortwährender Steigerung seiner Zölle gegenüber Deutschland

16
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1861/23_04_1861/BZZ_1861_04_23_3_object_416017.png
Seite 3 von 6
Datum: 23.04.1861
Umfang: 6
neben den Interessen deS eignen Landes auch jene der Ge- sammtmonarchie (mit deren ungeschwächten Fortbestände das Wohl unseres Landes so eng verknüpft ist) berücksichti gen. Die einfachsten staatsmännischen Erwägungen aber lassen uns einsehen und erkennen, vaß Oesterreich m seiner gegenwärtigen Lage die Sympathien unserer deutschen Brü der nicht verscherzen darf; daß es sich auf mächtige aus wärtige Alliirte stützen muß, wenn es seinen Feinden die Spitze bieten, und dem Umsichgreifen anarchischer

anheimstellen, und lassen Sie uns einst weilen hier vor aller Welt, neben dem Wunsch des Landes für die Erhaltung der Glaubenseinheit, zugleich auch die leb haftesten politischen Sympathien für unlere deutschen Brüder von der Adria bis zuin Belt konstatiren: lasse» Sie nnS be weisen. daß wir wahre Väter deS Vaterlandes, nicht blos willenlose Organe unserer Wähler sind: lassen Sie uns, wenn wir abstimmen alle Privatrücksichten bei Seite setzen, und nirgend anderswo hinsehen, als in unser Gewisse», da« Gott

wirkung auf das Wohl des Landes Anträge zu berathen. Der Ausschuß hielt auch dafür, daß eine Abänderung des Patentes vom 8. d. M. für Tirol umsomehr ermögli chet sei. als dasselbe ohnehin nicht alle Provinzen Oester reichs umfaßt. Venetien und Dalmatien außer dem deut schen Bunde befindlich, ausschloß, aber-Galizien und Kra- kau, die ebenfalls außer dem deutschen Bunde stehen, ein- bezog. Für Ungarn, Siebenbürgen n. s. w. gilt es ohne hin nicht. - In der Ueberzeugung, daß dem Gesagten zufolge

17
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1874/24_01_1874/BZZ_1874_01_24_3_object_447733.png
Seite 3 von 4
Datum: 24.01.1874
Umfang: 4
Audienz in den Vatikan, wo derselbe vom heiligen Vater be sonders gnädig aufgenommen wurde. In Begleitung des Botschafters befanden sich der BotschaftSrath Baron Hüdner d. I. und der ungarische Diplomat Botschaflsfecretär Herr v. RysU, -Der, Papst erfreut sich vollster Gesundheit und mit regem Interesse nimmt er die Referate über den jetzt ganz Europa umspannenden Kampf über di- „Papstwahl' entgegen. (Alle gleich!) Im Mailänder „Secolo' liest man: „Die lombardischen Bischöfe haben ihren deutschen

der „Times' ei klärt auf telegrafischem Wege die jüngst verbreitete Nachricht von der lebensgefährlichen Er krankung des Cardinal» Äntonelli au» dem Umstände daß der Papst „aus übermäßigem religiösen Eiser' seinem Minister die Sacramente ertheilte. Daraus sei der Schluß gezogen worden, daß der Cardinal seiner Auflösung uahe sei. (Die Republik Sau Marino) hat tem deutschen Kaiser und dem Kronprinzen da» Großkreuz de» hl. Märinoorden» geschickt und dabei den Wunsch aus gesprochen, einen diplomatischen

Agenten beim deut schen Reiche ernennen zu dürfen. BiSmarck soll darauf erwiedert haben, daß er auf diesen Vorschlag gerne eingehen will, nur dürfe der Agent der Re publik kein deutscher Unterthan fein. (Der „Mainzer Katholikenvereiu') hat zu den R.ichStagSwahlen einen Aufruf erlassen, in welchem die katholischen Anfwiegler sagen: „Der Ruf der Freiheit, der einst durch da» geknechtete und zertretene Irland erscholl, ertöne auch in den deutschen Gauen !' Frecher kann man schon nicht lügen. (Dr. Pichler

20