in der deutschen Frage Folgendes: »ES finden in dieser Beziehung häufig Konferenzen im Ministerium deS Auswärtigen stalt. welchen auch der Herr Staats minister beiwohnt. Es hat. wie wir erzählt wird, nicht geringe Mühe gekostet. Herrn v. Schmerling für en Vorgehen in der deutschen Frage zu gewinnen. Sie erinnern sich, daß man in den letzten zwei Iahren gerade in den liberalen Kreisen dcr centralistische» Partei von Deutschland und dentscher Reform nichts wissen wollte. Die jü caus günstige Situation
je doch, welche Herr v. Bismarck einer österreichischen Action in Deutschland bereitete, konnte und durfte nicht unbenützt bleiben; die süddeutschen Regierungen drängten zu einim Vorgehen, welches Oesterreich einen bleibenden Erfolg sichern könnte, und Herr v. Schmer ling fand sich veranlaßt seinen Widerstand gegen eine österreichische Aktion m Deutschland fahren zu lassen. Drei, vier Projekte sollen den Conferenzen vorliegen, welche sich hier mit der deutschen Frage beschäftigen, und nichts geringeres
wird beabsichtiget, als auf Grundlage des Bundes eine Volksvertretung zu bilden, welche in der Feststellung der Bundesarmee und deS Bundesbudgets mitbeschließen soll. Die Verhandln«, gen sind noch nicht bis zu dem Punkte gediehen, daß von feststehenden Resultaten die Rede sein könnte Ebensowenig-ist eS möglich, jetz, schon Details mitzu theilen Die Angabe der Süddeutschen Zeitung, daß Oesterreich mit allen Ländern deS engern ReichS- ralhes, also auch mit Venezicn und G.Uizie». in den deutschen Bund treien wolle
, scheint mir jedoch »ach 'Aeußerungen, die ich von Seite eingeweihter Personen zn vernehmen Gelegenheit halte, nicht sehr wahr scheinlich. ES ma , eines der vorliegenden Projekte vielleicht diesen Gedanken enthalten, aber ich glaube nicht, daß er auch festgehalten werde» wird. Viel wahrscheinlicher dünkt eS mir, daß daö österreichische Polen nnd Italien dann ganz a»S dem engeren NeichS- rathe ausgeschieden und dieser als der vereinigte Landtag der deutschen Bundcslande constituirt
werden, welcher berufen mären, Dcputirte ins deutsche Parla ment nach Frankfurt zu senden. Voraussichllich wird es dabei große Schwierigkeiten bei den Czechen setzen die es bekanntlich nicht gerne hören, daß Böhmen zum deutschen Bunde gehöre. Indessen werden sich viel leicht Mittel zur Beriöhnung finden lassen. Wenn nämlich Galizieu und Venetien aus dem engeren ReichSrath ausgeschieden werden, dann müßte jener VerlretungSkörper. welcher schließlich die gemeinschaft lichen Angelegenheiten deS Reiches wahrzunehmen