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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 06.05.1897
Umfang: 4
Nr. 102 Zur Eouzekkatiou der Deutschen m Oesterreich. Das Wort von der Gemeinbürgschast wird heute öfter als in den letzten Jahren zitirt. Und mit Recht — die neuen Sprachenverordnungen haben das Solidari- tätsgesuhl aller deutschen Stämme wachrufen müssen und selbst in jenen deutschen Provinzen, in welchen die Spra- chenverordnungen nicht direkt empfunden werden, ist man sich der Verpflichtung der Gemeinbürgschaft bewußt ge worden. Und schon heute zeigt sich, daß die Unterstützung

welche sich die Deutschen Nords und Süds versprachen, keine einseitige Leistung sein dürste. Droht doch in dem Antrage Ebenhoch auf Veränderung des Schulwesens auch den reindeutschen Provinzen und gerade diesen eine Gefahr. Daß angesichts des slovenischen und klerikalen Ansturmes jedes andere Moment in der Politik und Taktik der Deutschen zurückgestellt werden muß, geben nun selbst konservativ-nationale Politiker zu. Der von uns schon öfter zitirte österreichische Korrespondent der „Preußischen Jahrbücher

', dessen Haltung keinen Zweifel über seinen Konservatismus auskommen läßt, welcher aber dabei natio nal empfindet, äußert sich im Maihefte der genannten Zeit schrist über die zu befolgende Taktik der Deutschen in Oester- reich, nachdem er, der noch vor den Wahlen für eine Stärkung der Christlich-Sozialen eingetreten war, jetzt dieselben ihres nunmehr erwiesenen klerikalen Charakters wegen ablehnt, wie folgt: „Trotz des geschlossenen Auftretens der slavischen Völker, die in der fünften Kurie neben

den Klerikalen die größte Vermehrung ihrer Mandate erreicht haben, überwiegen im neuci: Hause noch immer die Abgeordne ten deutscher Abstammung. Unzweifelhaft gehören der deutschen Nationalität 196 Abgeordnete an, zählt man von den Feudalen aus Böhmen und den 14 Sozialde- mokraten nur 16 derselben zu, so ist die absolute Majo rität bereits erreicht. Dennoch gibt es keine deutsche Par teigruppe, die sich an Stärke auch nur mit den Polen oder den Tschechen allein messen könnte, die Zersplitte rung

der Deutschen ist so augenfällig, daß es keines be sonderen Hinweises aus dieselbe bedarf: es läßt sich keine parlamentarische Situation ersinnen, durch welche alle deutschen Abgeordneten in einer gemeinsamen Abstimmung vereint werden könnten, es läßt sich aber auch keine par lamentarische Majorität schaffen, an der nicht mehrere deutsche Fraktionen theilnehmen würden. Gänzlich vo.m Schauplätze verschwunden ist die Ver einigte Linke, die in zwei Wahlperioden eine so große Rolle gespielt, sich immer

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 16.09.1895
Umfang: 4
Wenn wir uns die Zeit vor 5t> Jahren vergegenwär tigen liegt ojnvärtS von der heuligcn Reichsgrenzc ein Ver. breitungSgcbicl der deutschen Sprache vor uns, das bis an die Grenzen Asiens und bis tief in die Balkan-Halbinsel hinein sich erstreckte. In den gebildeten Kreisen Rußlands war das Deutsche die Umgangssprache, weit mehr als Französisch und auch mehr als die damals noch gering geschätzte Landessprache, und der Hof, an dem das Deutschthum in den deutschen Fürstentöchtern eine ieste Stütze

fand, ging mit gutem Bei- spiel voran. In Armee und Verwaltung waren die einfluß reichsten Stellen in den Händen von Deutschen, glänzende Namen der deutschen Gclchrtenwelt zierten die Lehrstühle der Universität Dorpat und überall öffnete sich deutschem Ge- Aerbefleiß und deutscher Unternehmungslust ein weites Feld. Und heute? Die deutsche Universität ist russifizirt, der Frei brief der Ostseeprovinzeii von rücksichtsloser Hand zerrissen, überall wird das Deutschthum verfolgt unv

sich um Unterthanen des russischen Nachbars, mit denen nach Blieben umzuspringen, ihn Nie mand hindern kann. Einen ähnlchen RückgangdeS DeutschthumS sehenwirin Ungarn. Auch dort ist das Deutschthum seil den vierziger Jahren aus allen Stellungen im Staate verdrängt. Wo sind die deutsche» Städte hingeratheu, die einst durch das Ungarlar.d zerstreut waren. Das alte Ofen hat den Neigen eröffnet, als es an die Eutnationalisirung ging, man hat ihm einen magyarischen Namen gegeben und seinen deutschen Bewohnern

die Mutter sprache verboten, hat sie iu der Stadtverlrelung mundtodl gc macht, alle Bildungsstätten vom Theater bis zur Schule ihnen gesperrt und sie in das Lager des MagyarenthumS getrieben. Und wie die Geschäftsleute und wie die Studierten, die vor wärts kommen wollten, ihre ehrlichen deutschen Namen abzu legen begannen und über Nacht die behördliche Namcn- änderungSmaschine durch Gewährung magyarischer Namen Tausende von Deutschen in Vollblut-Magyaren venvandel'.e, so verschwanden auch die alten

deutschen Städtenamen von dci Landkarte und magyarische Sprachungeheuer traten an ihre Stelle. Aus Neusohl wurde ein Beszterczcbanya, aus Stuhl Weißenburg ein SzekeSfchervar u. s. w. Die Namen Alten- bürg, Erlau, Fünfkirchen, Gran, Eroßwardein, Oedenburg mit einer fast rein deutschen Bevölkerung von 27.VM Seelen, Preßburg, Raab und viele andere sind beseitigt worden, wie man ein Firmenschild neu anstreicht. Dem wackeren deutschen BolkSstamm in Siebenbürgen, der den Deutschen im übrigen Ungarn

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 11.04.1912
Umfang: 10
er der Ortsgruppe Bozen innigen Dank dafür aus, daß sie die Ziele der Südmark mit großem Erfolge fördere; die Bestrebungen, die sich die Südmark gesteckt hat, sind in den Bozner Orts gruppen in beste Hände gelegt. Redner schilderte sodann in märkigen, vom deutschvölkischen Geiste durchwirkten Ausführungen die schwierige Stellung der Deutschen in Oesterreich, warf einen geschicht lichen Rückblick auf die deutsche Kulturarbeit der Deutschen in der seinerjeitigen Ostmark bis aus die letzten Dczenien

, wo die Deutschen durch das deutsch feindliche RegierungSsystem notgedrungen durch Schaffung von Schutzvereinen zur Wahrung dcs Deutschtums in nationaler und wirtschaftlicher Bezie hung zur Selbsthilfe greifen mußten. Die Tätigkeit des ältesten Schutzvereins, des Deutschen Schulvereins hat bewiesen, daß nicht nur die deutsche Schule zu erhalten ist. sondern auch wirtschaftliche Interessen zu schützen sind, um gegen denAnsturm der nationalen Gegner eine» Wall für immerwährende Zeiten zu schaffen. Die Tätigkeit

der schwarzgelben Grenzpfahle stehen Millionen Deutsche, die im Herzen eins mit uns sind. (Stürmischer Beifall.) Die Deutschen haben in Oesterreich Kultur, Kunst, Gesittung ein» geführt und treue Wacht gegen Einfälle fremder Xörderhordcn zehalten, sie haben in Oesterreich «ine Stellung eingenommen, die dem ganzen Deutsch tum zugute kommt. Dke Deutschen in Oesterreich sind eine Wachtruppe zur Wahrung des Deutschtums in g«nz Europa. (Stürmisch« langaatzaltender Beifall.) Die Reichsdeutschen sind natürliche Heiser

und Brüder, die uns nicht verlassen dürfen und «erden trotz der Grenzpfähle und Striche, die nur die Landkarte kennt. Im Deutschen Reich findet man in den führenden Blättern sehr wenig über das «aS in Oesterreich noltut; das sind nur schwarz- xelbe offiziöse Stimmen; wir nehmen aber die Waffe in die Hand und marschieren in Reih und Glied, um das Deutschtum zu schützen. Der zün dende Funke der nationalen Begeisterung muß hinüberfliegen nach dem Deutschen Reich und dort die Begeisterung entflammen

zur-kräftigen Schutz- vrbeit. Wir Deutsche in Oesterreich siud nicht Deutsche zweiter Güte, wir sind ebenbürtig; die Deutschen im Deutschen Reiche sind mrpslichtel, sich daran zu erinnern, daß dir Dxutschen w Oesterreich einer Zukunft entgegensehen ähnlich wie Elsaß- Lothriugen und daß es sich verlohnt, die deutschen Herze« höher schlagen zu lasscn. Er wünsche, daß die Schwestern und Brüder aus dem Deutschen Reich etwas von dem heutigen Adcud mit sich nach Hause mitnehmen ; es war dies eine Stunde

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Seite 4 von 8
Datum: 06.11.1908
Umfang: 8
wird sich die liebe deut sche Oefsentlichkeit nicht, „ob's edler im Gemüt, zu Well und Schleudern der Opposition zu grei fen oder sich tvaffnend.gegen ein Meer von Vor würfen Regierungspartei zu sein!' Dieser Ham letzweifel hat in der deutschen Parteipolitik seit jeher seinen festen Platz, ja er ist leider — ihr Kennzeichen. -So schwankt man nun wieder einmal Müschen Beamtenregierüng und Koa'li tionssystem, zwischen -der Sehnsucht nach einer -frischen, fröhlichen Opposition und dem Wunsche nach einflußreicher

Staatsiwtwendigkeiten vo Tieren werden. Diese Tendenz der tschechischen Po litik wurde noch nach der Demission durch die In szenievung der Prager Deutschenhetze ausgiebig bekräftigt. Die Tscheche« sind aus der Regierungs Koalition ausgetreten, Zvelche dadurch W Stimmen verliert. Für die deutschen Mnister lag. kein An Saß vor, dem Beispiele der tschechischen Kollegen zu folgen, sie blieben uird durchkreuzten damit den tschechischen «Man einer Sprengung des Kabinett? Die lkoalierten Parteien umfassen noch immer 237 Abgeordnete

, eine Zahl^ die zwar nicht die Mehr He'it des Hauses darstellt, aber groß genug ist, uni auf verschiedene kleinere Gruppen starte An ziehung auszuüben, jedenfalls aber groß genug um die Grundlage einer neuen Koalition ^ ohne Zungtschechen und tschechische Agrarier —^ abze den zu können. Eine Koalition, der die Tschechen als Opposition und wahrscheinlich auch als Ob struktion gegenüberständen, setzt jedoch eine starke, «verläßliche Kerntruppe voraus, die nur ein ua tionaler Block aller deutschen Parteien

abgeben könn.e. Mit der Devise: Von' Fall zu Fall! r-der >ras dasselbe ist: Alles halb — ginge es natürlich nicht, der gesamte deutsche Block von Ministern stehen. Unter Staatsnotwendizkeiten muß man aber nicht Budget und Rekruten allein verstehen, sondern den Begriff ausdehnen auf das, was zur Erhaltung des Staates und der staatlichen Ordnung nokvnrdig ist, also z. B. auch die Regierung der nationalen Sprachenfraze. Mit einem solchen deutschen Block ließe sich gewiß par lamentarisch rezieren

und eine den Deutschen vor- eilhaste Staatspolitik auch aus dem Grunde durchfi'chren, weil die internationalen Verhältnisse derzeit den Staat auf eine Berücksichtigung der Interessen der deutschen Niation Hinweisen. Es müßte jedoch ein Himnrelblaues.Wunder geschehen, wenn die Bildung eines großen deutschen Blocks gelänge. Daß im deutschen Volke selbst das Verständnis ür eine Politik vorhanden ist. welche die natio nale Sicherung und Machtstellung des österreichi schen Deutschtums in die erste Linie stellt

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Seite 1 von 8
Datum: 17.10.1910
Umfang: 8
. Damit soll nicht gesagt sein, daß etwa nicht verschiedene Meinungen im deutschen Nationalverbande existieren, wie man gewiß auch nicht behaupten wollen wird, es gäbe keine Gegen sätze zwischen der deutschen Politik in den Alpenlän dern und nördlich der Donau, aber die Aussprache, welche im deutschen Nationalverbande stattgefunden hat. führte zu dem Ergebnisse, daß die Deutschen in den Alpenländern ebenso wenig daran dachten, den Sudetendeutschen die Gemeinbürgschaft zu kündigen, wie es unerschütterliche Ueberzeugung

der Letzteren ist. daß sie stets an der Seite der Alpenländer zu sein haben, wo es Recht und Vor teil des deutschen Volkes zu wahren gilt. Der Nor den für den Süden und der Süden für den Norden — beide wissen, daß man auf die verschieden gear teten Verhältnisse hier und dort Rücksicht nehmen und einander volles Verständnis entgegenbringen muß, soll nicht ein schwerer Schaden entstehen. Die nationale Autonomie, die in Böhmen eine Erlö sung der Deutschen bedeuten würde, müßte in Steiermark und Kärnten

zu einer argen Bedroh ung alten deutschen Besitzes werden. Aber behaut^ tet denn irgend ein Deutscher, daß die Frage der nationalen Autonomie überall gleichartig zu lösen und ein und dieselbe Schablone dafür in Anwen dung zu bringen wäre? Gewiß nicht! Die An schauung der deutschböhmischen Vertreter ist ganz natürlich die, daß die Forderung nach nationaler Autonomie von Land zu Land, ja von Gebiet zu Gebiet gesondert zu behandeln und je nach der Eigenart der nationalen Kultur und Siedelungs- verhältnisse

zu gestalten ist. Die Deutschen in den Alpenländern machen denn auch den Deutschböhmen nicht zum Vorwurf, daß sie ihr nationales Leben durch eine nationale Selbstverwaltung sichern wollten, aber sie müssen bei Zeiten Einspruch er heben, daß nicht etwa die Negierung und die nichtdeutschen Stämme des, Südens die nationale Autonomie, wie sie in Böhmen zwischen Deutschen und Schechen durchführbar ist, auf die Alpen länder übertragen wollen, was nur auf Kosten der Deutschen geschehen könnte. Die Landkarte

und die Tafeln der Statistik allein schon sprechen in diesem Punkte eine deutliche Sprache. Daraus geht auch die Verschiedenheit in der Auffassung der Landsmannministerfrage hervor und man wird in Deutschböhmen sich nicht verletzt dürfen, wenn die Deutschen in den Alpenländern ihre Abnei gung gegen die neuerliche Bestellung von Lands mannministern offen zur Schau tragen. Ihnen droht die Gefahr, daß zu dem deutschen und dem tschechischen sich noch ein dritter Landsmannmini ster gesellen könnte, im Laufe

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.04.1897
Umfang: 4
R. 85 „Bozner Zeitung. Südtlroler Tagblatt). Donnerstag, den 15. April 16S7. Nationale Einigung. Vor mehr als Jahresfrist sind wir in diesen Blättern für die Schaffung eines n at ional (nExekutivkomiteS der deutschen Parteien eingetreten. Unsere Stimme ist damals un- gehört verhallt. Die Parteileidenschaft der Deutschen, welche nach alter Gewohnheit, sich nicht für das Wesentliche, sondern für das Nebensächliche einzusetzen liebt, hat die Deutschen Oesterreichs noch mehr zersplittert

, als sie cs im alten Hause schon waren. Wir haben heute nicht weniger als neun Frak tionen der Deutschen im Abgeordnetenhause, keine stark genug, um 'zu führen. Dafür haben wir aber die Sprachenverord» nungen bekommen und dafür darf sich Herr Karl Mittcr- mayer rühmen, auch ein Vertreter des deutschen Volkes zu fein. Gne Ahnung von dieser Misere scheint jetzt allmählich denn doch in den Provinzblättern deutschvolklicher Kultur auszudämmern. Man scheint doch endlich zu fühlen, daß eS höhere Ziele und schwerere

Ausgaben zu lösen gibt, als sich die Köpfe zu zausen, weil man nicht ganz einer Meinung in allen Dingen ist. Besonders die deutsch-böhmischen Blätter verlangen angesichts der Sprachenverordnung eine Einigung der Deutschen Oesterreichs in nationalpolitischen Dingen. Daö Hauptorgan der Deutschvolklichen in Böhmen, Hie „Deutsche Volközeitung' in Reichenberg schreibt: „In diesem schweren Kampfe, der nunmehr um die Er haltung unsere« deutschen BolksthumS ausgefochten werden wird, müssen

alle Parteiunterschiede in den Hintergrund tre ten. Aus diesem Grunde wäre eS auch anzeigt, da ja doch ein Zusammenschließen aller deutschen Abgeordneten zu einem Klub derzeit nicht möglich ist und auch — siehe „Vereinigte Linke' — gar leinen Sinn und gar keinen Zweck hätte, aus allen deutschen Parteien, in denen noch ein Funke vpfer- und thatbereiter Liebe zu ihrem Volke steckt, einen en geren Ausschuß zn wählen, der in allen nationalen Fragen als eine Art nationaler Areopag, ein gemeinsames Vorgehen aller Deutschen

im Parlamente zu bezwecken und alle in die ser Beziehung zu unternehmenden gemeinsamen Schritte zu besprechen hätte. Wenn freie Vereinigungen zum Schutze ge werblicher und agrarischer Interessen möglich sind, denen Ab geordnete der verschiedensten Nationen angehören, wird eS wohl pen Deutschen auch möglich sein, eine ähnliche freie Vereinigung zum Schutze deutscher VolkSinteressen zu stände zu bringen. In dieser freien Vereinigung oder in einem freien nationalen Ausschüsse könnten die Schöneriancr

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Seite 2 von 4
Datum: 08.04.1897
Umfang: 4
N. 79 „Bozner Zeiw'ig, Südtiroler Tagblalt). Donnerstag, den 3. April 18)7. Die Zage. Das Spiel kann beginnen. Die Nellen sind v.rtheilt und die Souffleure an ihrem Platze. In diesem neu begonne nen Schauspiele ist unö Deutschen Oesterreichs die undank barste Rolle zugefallen. An die Stelle der großen deutsch freiheitlichen Partei ist eine Anzahl deutscher Fraktionen ge treten, deren jede für sich nichis, als höchstens die Bedeutung einer parlamentarischen Gruppe beanspruchen kunn. Die Feh ler

der Politik, welche die Deutschen zu solcher Ohnmacht vcrurtheilt hat, sollten nun doch allen Deutschen nachgerade klar geworden sein. Mit Resignation und einer gewissen Ent- fagungöwürde, welche freilich dem Dcutschthum wenig helfen wird, schildert ein hervorragendes Mitglied der „Deutschen VolkSpartei' die Lage derart : „Der Ausgleich der Deutschen mit den Tschechen ist an und für sich eine unbedingte Nothwendigkeit, die allerdings auch mit Opfern für die Deutschen verbunden sein wird. Sollen

aber diese Opfer gebracht werden, so darf dies nur geschehen im Einverständnisse mit den Deutschen: Zug um Zug, stets eine Konzession gegen eine Gegenkonzesfion. Dage gen hat Graf Baden! verstoßen, indem er den Tschechen die Sprachenverordnung zusagte und erst hinterdrein die Zustim mung der Deutschen zu gewinnen suchte. Nun stehen wir vor ein r vollendeten, wenn auch nicht amtlich verlautbarten Thatsache, und es fragl sich, welche Stellung die Deutschen einnehmen sollen. Sich einverstanden erklären

, können die Deutschen nicht. Ihre Opposition, solang bis gleichwertige Gegenlenzessicncn zustande gekommen sind, ist selbstverständ lich, ist aber auch das mindeste, was sie thun können. Würde daL Kuriengesetz als eine gleichwerthige Gegenkonzession an gesehen und in einer baldigst einberufenden Session der böh mische Landtag die bestehende politische Rechtlosigkeit d.r Deutschen in Böhmen beseitigen, so wäre damit der Opposi tion vielleicht Maß und Ziel gesetzt. Eine solche Selbstbe- schränkung der Deutschen wäre

zusammengehen, was wenigloolkSthümlich wäre (!) und den Christlichsozialen Anlaß zu populären Angriffen böte; auch ist der Großgrundbesitz für extreme Kampfmittel nicht zu haben. Es wird für die Deutschen wahrscheinlich eine lange Zeit der Einflußlofigkeit, vielleicht auch der Abstinenz kommen. In die Verantwortung für das, was kommen mag, müssen sich die Regierung und die Deutsch- böhmcn theilen (?). Ist aber die deutsche Wählerschaft, hart ge nug, um eS eine Zeit lang auszuhalten, so ist allerdings

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 02.08.1901
Umfang: 6
sie die tiefer Hebenden Izu einem Mißbrauche der darch die Glcichkrechtig- lung gewährleisteten Rechte und Freiheiten, tle höher Istchznden werden 'in ihm: völkische» Entwickelung I gehemmt. Der ..NationcttitStenkampf' in i>cr Dst- i «ark beweist diese' Ansicht. Während Sl«ven, No- Imanen und Madjaren ihr Volkslhum '(Mationälität) 1 über den österreichischen Staatsgedanken Hellen, setzt I«m großer'Theil der Deutschen den deutschen^ olks- I Hedanken Hinter das Mnrösterreicheckhi»l u. s. w. 1 zurück

. Da zerbrechen sich «Zieute, wo Tschechen. 'Polen ! iiiid Slovenen, ganz «besehen van dm M^ojaren Änd den deutschthumsfeindlichea ÄlerKaien, das I Deutschtum bereits erdrosseln, deutsch sein I wollende politische Kannegießer in Oestevrsch die Köpfe, ium zu beseisen, daß die Deutschen cken üb- l Tigen tmehr oder mivÄer „intereffanLen Äiationen' doch gleichberechtigt Wmxm - und billePUM^mmcls- willen-die Deutschen, ^d»ch.Arledell zu Halten, damit I Äer österreichische Staatsgedanke, ja micht >g-schädigt ?verde

,tÄs ob die DeMschen die MÄenSbr-cher ge- j wesen wären! Mss die Deutschen! Kein anderes ÄZlk küm- ! inert »sich um die Zukunft des Swatcs, nur die ^ Dcutßchen sollen sich zum Kulturdüszer für irgend einen Bölkerabhnb hergeben! Nicht Gleichberechtigung gebührt dem deutschen Stamme, sondem d«° Vorrecht des Erstgeborenen, Las Recht desjenigen, Her am meisten zum gemein samen Haushalte beiträgt! Nicht jedem das «Gleiche, sondern jÄem das Scrnck! Die Staatsverfaffmigen, die öffentliches Einrich tungen

^ichberechtigt) wUen will. Wenn sich die. völkisch bewußteil Deutschen gegen jene völkische GleHwerthigkeit verwahren, so ist das nicht EigendünkZ, sondern ein unveräußerliches W- sordernis des alldeutschen Bewußtseins. Die Deutschen m der Ostmark- sind in Bezug aus Gesittung das höchstwerthige Volk, und das !?a«n niemand ableugnen, «eil ßsdor derartige Ver such durch die amtlichen Stouevsusweise (Statistik) Wgen gestraft werden Mrde. Denn dw 8^/z Millionen Dartschsn,in Oesterreich zahlen nachweisbar

um M Millionen Gulden jähr lich mehr 'Steuern, als die «K Millionen. Slaven und die ^ Million Ztakioner insgesammt. Die Äteuerkraft eines PlLkeS iii aber erfahr- ungsganE um so höher, je Mher feine Landwirth- schaft, sehr GewerbestaÄ», seine Kunst, seine Indu strie entwickelt ist, tuH, je Häher peine Gesittung steht! Dem. höher gevttvten Vrlke geböhrt aber von rechtSwexen zweifellos auch der höhere Einfluß nnd nicht btsß „GlcichbcrsHtiguvg^ mit Nieser stehenden VoÄSstümmen. Darum bleibe mvn uns Deutschen

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Seite 2 von 8
Datum: 29.10.1914
Umfang: 8
Nr 228 .Bozner Zeiwn>'. (Südtiroler Tageblatt). Donner Staig, den 29. Oktober 1914. senken überreicht. Gerde echielten das Eiserne Kreuz. Deutsche sHwere Artillerie in Stander«. Wie die Zeitun-g „Telegraf' bestätigt, ist die Stadt Roulers (Roufselaeve) wieder in Händen der Deutschen. In Brügge sind Hestern zwei 42- Zent.- und zehn 28-Zent.-Geschütze angekommen. Die Deutschen sollen ihre Kanonen bei Seebrügge und.Heyst aufgestellt haben. NachErzählungen von Flüchtlingen ist Roulers beschossen

in Antwerpen heftige Diskussionen. England hat jetzt der belgischen Regierung die Zinsenzahlung der belgischen Staatsrente verwei gert und wiill' eventuell nur die Zinsen der in London untergebrachten 399 Millionen Franken belgischer Schatzbons bezahlen. Maeterlink belgischer Soldat. . . . „ Kopenhagen, 28. Oktober. (KB) Berlins hörden noch Paris befaßt: Es gibt zwei Strö-. ke Tidende meldet aus London: Maurice Maeter- terlist und für so viele schwere Opfer. Zeigt, daß die Deutschen nicht so leicht

aus de?° Weltgeschichte auszulöschen find! Zeigt ihnen deutsche Hiebe ganz besonderer Art! Hier ist der Gegner, der dem all- -gemeinen Frieden hauptsächlich im Wege steht. Rupprecht. Die Kämpfe im Meßeu. 5^ Ein englischer Bericht. London, 27. Oktober. (KB) „Central News' melden: Die deutschen Truppen waren in der vo- rigon Woche in Nordsrankreich in der Umgebung von Lille erfolgreich. Die Deutschen sammelten ih re Streitkräfte hinter niederen Höhenzügen und stürzten mit heftiger Gewalt gegen die englischen Laufgräben

vor. Trotz des furchtbaren Feuers der englischen Maschinengewehre Wurden die Englän der aus den Laufgraben vertrieben. Die Deut schen nützten den Sieg aius und marschierten un ter Gesang und Hurrarufen vor, wobei sie auf eine Zuteilung indischer Truppen stießen, die in der Reserve gehalten Worden war. Es entwickelte sich ein heftiger Kampf, wobei die Jndier vor stürmten und die Deutschen «unter schweren Ver lusten zurückwarfen. Bei Labasser scheint es den Deutschen besser zu gehen. Sie zogen dort unge

der Abschlachtung herbeigeschafft. Ein „großes Problem'. Paris, 27. Oktober. (KB) Unter dem Titel „Großes Problem' schreibt der „Times' vom 25 ds., wo er sich mit der Frage der Rückkehr der Be- mungen, die Bürokratie der Kammer ist noch mehr sür die Rückkehr nach Paris, wie das Ministeri um. Me Minister der nationalen Verteidigung machen einen Weisen Vorbehalt. Die Rückkehr der Regierung und der Kammern würden die agres- swe Tätigkeit der Deutschen noch erhöhen. Sie würden ihre Unternehmungen im Luftwege ver

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Seite 5 von 8
Datum: 24.02.1914
Umfang: 8
. Gegen die Verwelfchung. Der Borstand des „Alldeutschen Vereines für Bozen und Südtirol' hat in seiner Sitzung vom 20. Hornungs 1914 folgende Kundgebung einhellig beschlossen: Ange sichts der sich erschreckend häufenden Ankäufe von deutschem Grund und Boden durch welsche Geld anstalten — in jüngster Zeit des Alpengasthofes auf der Mendel, sowie des Gasthofes „Viktoria' in Bozen — hruiAt der Vorstand des „Alldeutschen Dreines für Bozen und Südtirol' den maßgeben den Persönlichkeiten der großen deutschen Geld anstalten

, so wie deutsches Geld, das ihnen von der bodenstän digen deutschen Bevölkerung, anvertraut wird/ nur wieder zum Schutze der deutschen Heimatsscholle zu verwenden, nicht aber von der Heimat abzuzie hen, diese, dadurch zu entblößen und fremdem feindlichem Gelde die Möglichkeit zu bieten, Schritt um Schritt an Boden zu gewinnen. Zu gleich erinnert der Vorstand des „Alldeutschen Ver eines für Bozen und Südtirol' feine Volksgenos sen daran, sich im Bedarfsfalle nur bei deutschen Äeldanstalten Darlehen aufzunehmen

und nicht dadurch, daß sie zu fremdoölkischen Anstalten ge hen, urijeren Gegnern Tür und Tor zu öffnen und die Derwelschung unseres schönen Heimatlan ds fördern zu helfen. Im Anschlüsse hieran Micht der Vorstand des „Alldeutschen Bereines jur Bozen und Südtirol' die eindringlichste Mah nung an die deutschen Reisenden aus. ihr Haupt augenmerk darauf zu lenken, daß sie nur in deut schen Gasthöfen, deren es ja viele in ganz ausge- Mchneter Güte gibt, absteigen und auf diese Wel se die eigenen Volksgenossen

übergegangen, was in der deutschen Presse allgemein als ein gelungener ita lienischer Vorstoß, als ein weiterer wichtiger Schritt zur völligen Derwelschung der Mendel, die sich ja die Italiener zum Ziel gesetzt haben, be trachtet wurde. Dies scheink nun den neuen Ei gentümern nicht zu behagen. Sie befürchten ein Fernbleiben der deutschen Gäste und das wäre um so schlimmer, als die Deutschen sicher mindestens 90 Prozent der Besucher der Mendel ausmachen. Neberdies sehen ule Italiener sehr gern das deu

:- sche Geld in ihren Taschen, wenn sie auch die Deutschen nicht mögen. Deshalb wird versucht, den jetzt rein italienischen Charakter der Besitzer der Mendel zu verschleiern oder gan^ zu verwi schen. In ausländische deutsche Zeitungen wurde folgende famose „Richtigstellung' lanciert: ..Nach dem LIe in. letzter Zeit- aufgetauchten Zeitungs.mel- dungen über ^ die „Ätaliamfierung' der' Äiendel' leicht eine irrige Auffassung finden können, geben wir zur Aufklärung der Angelegenheit bekannt, daß die Hotels

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Seite 1 von 4
Datum: 19.07.1889
Umfang: 4
ANanzvrüder. I^. Der Sozialisten-Kongreß in Paris hat eine Ueberraschnng gebracht: nämlich die Erklärung der deutschen Kongreßtheilnehmer, daß ihre Genossen im Deutschen Reiche bereit sind, mit den französischen Arbeitern Bundesgenossenschaft zu schließen. Zu welchem Endziele liegt auf der Hand. Die deut schen Sozialisten, welche durch ihre Theilnahme an den Berathungen des Reichstages die Staats ordnung anzuerkennen vorgeben nod auch sonst immer versichern, daß ihre Bestrebungen nur darauf abzielen

, die Lage der arbeitenden Klassen zu ver bessern, haben mit ihren Offenbarungen in Paris die Maske fallen gelassen. Sie haben sich als die echten und rechten Umstürzler einbekannt, denen das Vaterlantsgefühl längst abhanden ge kommen. Mit einer Kühnheit, die ihresgleichen sucht, treten die Führer der deutschen Sozialisten auf, wo sie sich aus dem Bereich der Macht der deutschen Gerichte wissen, die Behauptung, welche auf dem Pariser Kongresse gefallen, daß in Deutschland eine Armee des Proletariates

bereit steht, uin im gegebenen Falle ihre Pflicht zu thun, stützt sich auf nichts weiter als auf die vielen taufenden Unterschriften, welche als „Voll macht' für die deutschen Delegirten zur Theil- »ahme an dem Pariser Kongreß gesammelt wur den. Ob alle die deutschen ztrbeiter, welche diese „Vollmacht' unterschrieben, wirklich mit einer Allianz-Bruderschaft mit den Frauzosen einver standen sind, ist mehr als fraglich. An eine solche Verleugnung der deutschen Treue in Massen ist nicht zu glauben

. Die Führer der deutschen Sozialisten haben sich da auf dem Sozialisten- Kongresse eiue arge Aufschneiderei zu schulden kommen lassen, wodurch sie die Welt über ihre Macht und ihren Einfluß nach unten täuschten, ihr Vaterland aber arg kompromittilten. Eine Konsequenz der Haltung der deutschen Delegirten auf dem Pariser Kongresse müßte der Austritt der Sozialisten aus dem deutschen Reichslage sein. Man kann sich eben nicht vorstellen, daß Leute, die das Vorhandensein auch nur eines Funkens patriotischen

Gefühls in ihrer Partei ableugnen, auch nur noch einen Moment an dem Gedeihen ihres Vaterlandes mitarbeiten sollten. Die deutschen Sozialisten scheinen darauf zu dringen, daß seitens der Regierung eine Haupt aktion gegen ihre Partei in's Werk gesetzt werde. Ihr rücksichtsloses Auftreten wird auch einen rücksichtslosen Kampf gegen ihre Organisation im Gefolge haben. Und jeder Kampf iordert Opfer... Auf dem Pariser Sozialisten-Kongresse find auch Delegirte aus Oesterreich anwesend

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Seite 2 von 12
Datum: 19.08.1911
Umfang: 12
,Loj»er ZcitllUA^ (Südtiroler Tagblatt). Samstag, den 19. Slugust 191t. sian niaÄM: sie veiÄa-ngen von der Regieamg die bekannte utopistische sprachliche Gleichberechtigung im, innern nnd äußern Dienste bei staatlichen und «autonomen Behörden, dann wollen sie über eine ^moiie Abgrenzung der Bezirke' in Böhmen mit sich reden lassen. Das heißt: Regierung, baue ei nige neue Stufe» zum tfckiechischen Staatsrecht, und wir werden dann die Deutschen weiter ver höhnen. Der ganze Komplex

der Ausgleiichsmaterie fall zur Berhaindlung kommen, vor altem aber die Stellimg lder tschechische» Mnderheiten. oväkelt die Pythia ans T-auris weiter. Wie ein Hohn aber klingt der Beisatz von Zu geständnissen au die Deutschen, soferne die Ein heit des Landes und der Venvalltung nicht leide. Diese „Einheit der Verwaltung' ist es ja eben. Welche die Deutschen gründlich satt l>aben bis über die Ohren, irnd uns der sie herauskommen wollen und inüssen, und das verlangen nicht bloß Doktor Schreiner und Vie RadiMen

. wie Dr. Kv.miiarsch wettert, sondern die Einheit des deutschen Volkes in Böhmen. Es ist «geradezu entzückend, daß Herr Dr. Kra- morsch den Deutsck)vn nicht das Recht aus einen Anteil an der Regierung bestreitet, aber nur — wie bescheiden — von der Regierung verlangt, sie solle den Zauber ollgeriNWnsävn Eigendünkels brechen. Als die deutsck)en Uirterhändler im Herbst des Vorjahres gegen ü bei' den Tschechen auch in der Anerkennung der Einheit des Laiides bis an das Äißerste Miß der Tragfähigkeit ginge», da kostete

es schivere Mühe, den deutschen Wählerkreisen das verständlich Mi machen. Wenn da noch von allgenuaiii schein Eigemdünkeil geredet wird, so be weist das nur wieder, das; es dem Tschechentuin oder zninindest einer gewissen Koterie seiner Füh rer, nicht um, Gleichberechtigung zu tam ist. son dern um die stückweise Vermchtnng jeder Erinne rung ides kii!lt»N)!^stoviicl>e» Ehcvrakters des Staates. Das augenblickliche Ziel aber ist die Wieder- jnbetriebsetznng der a>ltou Erpressertaktik. Wird sie Erfolg liabcn

? Das ist jetzt die Frage. Die Si tuation ist verworren genug. Baron G.iutsch ist den Deutsche» nicht übertrieben freiniSlich gesinnt, er stellt der deutschen Politik zumindest sehr re serviert gegenüber. Währonv die Tsck>eck>en sür die sofort ihre Zofe >in die nächste Bnchl>andizing nnd ließ sich für Mark die Romane „Stürmisck)e Fohl-t'. Eovdttla Albert', „Flammen' nnd „In schweigender Nacht' von Alfred Zinruiermaiin holen. Der kiitme AgiKmor ualuu milllerweile einen Taxameter nud erledigte im 'anfe de? Ta>ies

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Seite 2 von 4
Datum: 17.09.1895
Umfang: 4
Man sollte nun m.nye«, daß jetzt, nachdem der erste Kurs dcS rein slovenischen Gymnasiums eröffnet wurde, der Vor- bereitungSjahrgang der deutschen Anstalt selbstverständlich ver schwunden ist. Aber da trifft nunmehr eine überraschende Nach richt ans Cilli ein. Der slovenische VorbereitungskurS wird trotz der Eröffnung des slovenischen Gymnasiums nicht auf gehoben. Er hatte sich, als die ländlichen Volksschulen in Untersteiermark allmählich slovenisirt worden waren, als eine Nothwendigkeit nir

die studierende slovenisch! Jugend erwiesen. Die Versäumnisse im deutschen Sprachunterricht wurden darin gut gemacht und die jungen Slovnicu befähigt, dem Unterrichte in der deutschen Mittelschule zu folgen. Nun besteht das slovenische Gymnasium, daneben aber auch der slovenische Vor bereitungskurS an der deutschen Anstalt. Weßhalb und in wessen Interesse? Gewiß nicht zum Vortheil der Deutschen, die keinen Gewinn davon haben, wenn die slovenischen Gegner durch die Bildung in der deutschen Kultu »spräche

die Waffen zum Kampfe schärfen. Äohl aber haben die Slovenen selbst das lebhafteste Interesse an dem Fortbestande einer Einrich tung, die ihre Sprößlinge durch eine entsprechende Ausbildung in der deutschen Sprache und durch den weiteren Genuß deutschen Gymnafialunterrichtes in künftigen Lebensstellungen als Aerzte, Beamte, Advokaten u. s. w. mitbewerbsfäbig macht und sie in die Lage versetzt, Deutschen die Stellungen im gemischtsprachigen Lande vorwegzun, hmen. Deutsche, die dem Studium deö

zu einer künstlichen Schriftsprache erhobenen slovenischen ZdiomS obliegen, gibt eS eben noch wenige. Daß der von der slovenischen Agitation für eine unehrliche Beweis führung mißbrauchte und als eine zu beseitigende nationale Schädigung verrufene VorbereitungskurS bestehen bleibt, ge schieht somit ganz ausschließlich den Slovenen zuliebe und ebenso zweifellos in Folge slovenischen Einflusses. Die That sache beleuchtet grell die Unehrlichkeit der slovenischen Agitation. Allerdings war in deutschen Kreisen niemals

jemand darüber im Unklaren, daß die von den Slovenen angestrebte und nun erreichte Errichtung des slovenischen Gymnasiums ausschließ lich den Zweck verfolgte, einen neuen nationalen AgitationS- herd schaffen. Was sagen die Herren konservativen Deut schen aber, welche so viel Gerechtigkeitsgefühl für die Slovenen und so wenig für ihre Stammesgenoffen aufbringen, dazu? Werden sie den deutschen Brüdern noch immer erzählen, daß die armen Slovenen „unterdrückt' sind, nachdem sie j tzt neben dem slavischen

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Seite 2 von 6
Datum: 18.09.1895
Umfang: 6
, daß die „diplomatisirenden' Elemente in der Linken abgeson dert, die „volksthümlichen' jedoch mit den Nationalen zusam- men eine starke deutsche Partei bilden sollen, welche durch Aenderungen der Verfassung im föderalistischen Sinn.' den Ausgleich zwischen Deutschen und Tschechen anzubahnen hätte. Der Autor hebt ausdrücklich hervor, daß diese Verständigung durch Befriedigung der- nationalen- Ansprüche dieser zwei Na tionalitäten, „peilen die Leitung des österreichischen Theiles der Monarchie zweifellos gebührt

Nationalismus dringt in das knöcherne Gerüste, kein naliv- naler Pulsschlag belebt eS. Schon der bloße Schein eines Opfers, den die liberale Linke in dcr Cillier Sache für das deutsche Interesse gebracht hat, gilt dem „Staatsmanne' als ein grober Fehler; denn das Verlangen der Slovenen nach einem slovenischen Untergymnasium sei nichts Unbilliges (!) gewesen und die Opposition dcr Deutschen hätte von dc» Slovenen als ein Beweis herrschsüchtiger Tendenzen (!) aus. gefaßt werden müssen. Die Nationen

in Oesterreich hätten überhaupt nur die Aufgaben, friedlich und gemeinsam an den Kulturaufgaben des Staates mitzuarbeiten; das Bemühen dcr Deutschen solle darauf gerichtet sein, die Differenz zwischen Liberalen und Deutschnationalen zu beseitigen, damit eine große deutsche Partei nicht bloß (!) für die Interessen ihres Stammes, sondern sür die großen, gemeinsamen Interessen aller Völker Oesterreichs eintreten könne. Einer solchen Staats Partei werde die Unterstützung der besten Männer der nicht- deutschen

noch immer ausgehen, isl dnrchauS^nicht eingetroffen. Die jlavischcn Reickc-gcnosscn habrn cö insgesammt abgelehnt, mit den Deutschen Hand in Hand für die Verbesserung der Gesetzgebung, für dic Lösung sozi alci Fragen, für die Hebung des Wohlstandes zu wirken. Die österreichische VrriassuiigSparlci hat sich, als sie im engeren Nahmen der NeichbrathS Länder das HauS zu bestelle» berufen war, geweigert, dem Königreich? Galizien eine staato^ rechtlich (.»erkannte Sonderstellung zu gewähren und dadurch

die einzige Gelegenheit versäumt, den Deutschen die Majorität in der parlamentarischen Vertretung der allen >5rbländer zu sichern, sie hat es aber nicht hindern können, daß dic Polen sich auf dem Wege der angeblich zu Gunsten dcr Deutsche» eingerichteten Verfassung alle Rechte und Vortheile angeciguel haben, die ihnen dic staa.srcchlliche Sonderstellung gewähr! hätte. Das hat die österreichische VcrfassungSparlei trotz aller Warnungen von deutschnc>tionaler Seite zustande gebracht, offenbar

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Seite 2 von 4
Datum: 06.09.1887
Umfang: 4
der Statistik des deutschen Reiches ent- hält neben dem Nachweise über die Ein- und Aus fuhr der wichtigeren Waarenartikel im deutschen Zollgebiet für den Monat Juli 2887 auch den entsprechenden Nachweis für die Zeit vom 1. Jänner bis Ende Juli 1887. Die Vergleichnng der Ergebnisse desselben mit denjenigeu für den gleichen Zeitraum des Vorjahres ergibt im allge meinen eine Zunahme der Einfuhr wie der Aus fuhr. Zraukrcich. (Die Probemobilifirung.) Der Herausgeber des „Figaro' wurde auf Grund

werde niemals die Doctrin accep- tiren, wonach es allein an den Berliner Vertrag gebunden wäre, während Andere dessen Stipnla- tionen wenden. Es sei nicht die Rede davon, einen Generalissimus nach Bulgarien zu schicken, höchstens einen Delegirten, sobald es der Türkei gelungen sein wird, in dem Fürstenthnm den ge setzlichen Zustand herzustellen. Die Abberufung des deutschen und französischen ConsnlS beweise, daß der Prinz von Coburg aller moralischen Un terstützung von Außen beraubt fei. Die übrigen Consuln

. (Ein stocktschechischer Pfarrer.) Der „Leitmeritzer Zeitung' wird aus Libochowan ge schrieben: Unser bisheriger Pfarrer ist nach Schima übersetzt worden. Die Schimaer, die das Glück hatten, in ihren verstorbenen Pfarrer einen gut deutschen und human gesinnten Seelenhirten zu besitzen, waren nicht sehr erbaut, nun einen tsche chischen Pfarrer zu erhalten. ?. Jirefch hat sich jedoch bei uns ziemlich gemäßigt gezeigt und war bestrebt, mit seinen Kirchenkindern halbwegs aus zukommen, er hat selbst deutschen Versammlungen

beigewohnt und sich nicht geweigert, auch für den deutschen Schulverein ein Schärflein zu spenden. Wenigstens war er der deutschen Sprache gut mächtig. Ganz anders steht es mit unserem neuen Pfarrer ?. Karl Koncinsky, der ein Stock tscheche ist und gar nicht deutsch kann. Unlängst wurde er in Vertretung des Zirkowitzer Herrn Pfarrers zu einer sterbenden Frau nach Salefel gerufen. Er konnte derselben aber nicht die Beichte hören, weil er der deutschen Sprache nicht genügend mächtig ist. (Slavische

Versöhnlichkeit.) Zur Beleuch tung der Phrasen tschechischer Blätter, wie ver söhnlich sie gegen die Deutschen gesinnt seien, sei erwähnt, daß die „Narodni Listy' beim fürst- erzbischöflichen Konsistorium die Aufhebung aller deutschen Kirchenpredigten in Prag urgirteu. — (Aus Agram.) Vorige Woche wurde der kro atische Landtag in Agram eröffnet. Das könig liche Rescript, während dessen Verlesung die Starcevicianer den Saal verließen, stellt eine Reihe von, Vorlagen, als ein einheitliches Wahlgesetz. Regelung

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Seite 2 von 8
Datum: 22.01.1915
Umfang: 8
? s K K c> Ts^A. ^1 Iivomklll«n^^^ U ' > 'H?S> D cWÄ/e/7/V>d7 O^S/^A//L . ^V6>/H/Än5i?/? ^ - ? -> !» ^sZM. . M-^. MZ 5 ^ ^ X - ^ r, ^ !M?e!m» ,^^W»7S5 ^ ^ H?M7S'0 ^ ^.y. L>^Ä7//77//-?// c> . , Q>»G< ^ Wl Mt F ^ ^s» >LKsIoNS^I. ^ 5 xz /'KM' > 0^-5^ V M ^ O>j. t. o) 0^?^/77 <5ss/v^/N > ^ 5tV38bun' W M HÄsbr HAr»/. R HVS«5Äi!/' ' ( I^i / M- s^'o «c-i Me seit etrva Änem Monat im Gange befind liche, groß angekündigte Offensive Iosfres gegen die deutschen Stellungen hat, da sie nirgends sin großes Wagnis mit starken Kräften

auf sich neh men wollte und sich in einzelen Teilstötzen ver- isuchte, auch .nirgends nachhaWge miid wLssnÄi-che Erfolge erzielt. Im Gegenteil. Die überall unter schweren Verlusten abgewiesenen französischen An griffe zogen sofortige deutsche Gegenstöße nach sich, die den Franzosen wuchtige Positionen abrangen. An der Nordseeküste versuchen die Eng länder seit langem «vergeblich, durch ein Geschwa der teils alterer, teils kleiner, flachgehsnder Kriogs- fohrAeuge die deutschen Stellungen zu beunruhi gen

. Bisher haben ftets die Engländer dabei draufgezahlt. Oder die belgi-schenKüstenstädte. Aber nie die Deutschen. Und die deutschen Unterseeboo ts machen sine längere, systematische Beschießung der Dünenstellungen von der Seeseite aus sie ge fährlich. daß sie gar nicht mehr ernstlich versucht ivird. Zwecklose Demonstration, um die sehr brü chig gewordene Seeherrschast zu maskieren. Im flandrischen Abschnitt stehen Fran zosen und Ewglönder nebst indischen Hilfstruppen isn Deutschen gegenüber

. Die Jnnunidatwn der Zone van Näeuport und das schlechte Wetter ver lhindern Hrö^ere Operationen in diesem Räume. Trotzdem haben die Deutschen in lainzwrerigsn Ar- tillbT^ekam-pfen und zähem BovrvävtsaÄbeiten ei nigem Boden gewonnen und stehen knapp vor Nieuport. Im Zontrum des AbschrMes behaupten sie sich fest bei Dixmuiden am Dpernkaiwal. Um Upern selbst ist die Lage unverändert. Der nächste Abschnitt reicht von der Lys bei Armentieres bis an die Summe südlich Al bert. Hier besitzen die Deutschon

drei Abschnitte «geben den nach Westen gerichteten Teil der deutschen Gc- samtfront. Bis an die Oise zieht sie sich in nord- süMcher Richtung hm, um sodann gegen Osten abzubiegen. Von hier bis zu dm Aygonnen sind die Räume von Soissons, Reims und Suippss- Souian die lebhaftesten Kampfzonen. Nördlich Soissons wurden die Franzosen kürzlich in einwö chiger Schlacht über die Aisne geworfen uind er litten schwere Verluste an Mann und Material. Bei Reims, welcher Ort als perimamente Festung gar

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Seite 1 von 6
Datum: 11.09.1899
Umfang: 6
. Man hält sich alle diese Kanne gießereien am besten vom Halse und bleibt dabei, daß jede Unternehmung seitens öster reichischer Staatsmänner, welche nicht von vornherein eine glänzende Genugthuung für die gedemüthigten Deutschen offen zum Ziele hat, scheitern muß, ob sie nun Herr v. Chlu mecky oder wer anderer unternimmt; daß aber das eines neuen politischen für die diesseitige Reichshälste mit der Beseitigung der Regierung Badein Nr. 2, d. i. des Grafen Shun beginnen muß! Wird dcis festgehalten

, so kann man ruhig dem Verlaufe der Dinge zusehend Ob nun die „katholische Volkspartei' anfängt, sich in der Majorität unbehaglich zu fühlen und sich an- das deutsche Pfingslprogramm zu erinnern, vor Hessen Spiegelbild schon die stolze „Ma jorität' in den Brunnen fallen müßte; ob nun Dr. Lueger sein Schaukelsystem zwischen Thun und dem deutschen Pfingstprogramm, welches er mit unterschrieben hat, fortsetzen will oder nicht, ob nun die Officiösen frei willig oder über Auftrag des Grafen Thun den Tschechen

natürlich mit der gebührenden Ehrerbietung, welche sie sür die Deutschen niemals aufbringen, ins Gewissen reden, sie möchten doch um Gotteswillen ihren Dick schädel ein wenig aufweichen, den Deutschen muß der Sieg in diesem Schritte zutheil werden, wenn sie durch nichts von der Linie, die sie 'geschrieben haben, abbringen lassen. Alles Jammern um den Parlamentarismus auf Seite der Regierungsfreunde braucht die Deutschen nicht zu rühren. Der Regierung ist das Parlament nur dann von Werth

, wenn die klerikal-feudale Partei obenauf bleiben, wenn dabei die jetzige Politik sortgesetzt werden kann. Gerade das rst s jedoch, was die Deutschen nicht länger vertragen und ein Parlamentarismus mit solchen Früchten und Voraussetzungen hat für die Deutschen gar keinen Werth. Die Regie rung ist auch entschlossen, wenigstens droht sie damit, auch ohne Parlament zu regieren, wenn das Parlament ihr und ihrer künstlich zusammengeschweißten Majorität nicht ein williges Werkzeug abgibt. Das freilich wäre

Hr am liebsten. Das wäre aber eben die Fortsetzung jener Vergiftung des Deutschthums, welches seit vollen zwanzig Jahren mit Hoch- Auck betrieben wird. Darauf können die' Deutschen nicht länger mehr eingehen: Sie Haben es lange genug- mit einer „allergetreüs- steu Opposition' versucht, um nicht zu wissen, wohin es geführt hat. ' Wenn den Deutschen jetzt Vorwürfe ge macht, werden; daß sie Alles in Frage stellend so können sie mit dem Vorwurfe, daß ihre Güte und Vertrauensseligkeit mißbraucht und getäuscht

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Seite 8 von 10
Datum: 19.09.1899
Umfang: 10
, daß für diese italienischen jVer- handlungen zwei italienische Senate, ein Zivil- und ein Strafsenat geschaffen und somit die Doppelsprachigkeit offiziell erklärt sein wird. Damit ist aber dann auch die italienische Sprache als eine gerichtsübliche neben der deutschen anerkannt, der Ampezzaner und Buchensteiner wird dann seine Klagen über L00 fl., die er bei seinem heimischen Bezirks gerichte nicht anhängig machen kann, beim hiesigen Kreisgerichte in italienischer Sprache überreichen. Was aber dem Ampezzaner frei steht

, lebhaft begrüßt, Herr Bürgermeister Dr. Perathoner das Wort, um Herrn Dr. Kinsele im Namen der deutschen Bevölkerung von Bozen zu danken für seinen Allen verständlichen Bericht. Daß in Tirol bisher zwischen den Deutschen und Italienern eine Differenz nicht bestanden habe, sei lediglich der Friedensliebe der Deutschen zu danken. Die welschen Nachbarn seien wenig entgegenkommend gewesen und erst nach langen Kämpfen haben es die deutschen Ge meinden des Nonsthales dahin gebracht, daß vor ihrem heimischen

Zustände wie in Deutsch böhmen bei uns einzuführen. Hier handle es sich um eine Angelegenheit der deutschen Gemeinbürgschast und wenn der Reichsrath nicht blos als Bewilligungsmaschine oder als Wahlkörper für das Taubstummeninstitut der Delegationen einberufen werde, so müsse auch diese That auf das Schuldkonto der Regierung geschrieben werden. Die Versammlung erwarte von dem Abgeordneten der Stadt Bozen, daß er die aufgestellten Forderungen vertreten werde. Herr Abg. Welponer erklärte, auch er nehme

Theil an der Aufregung, die sich der deutschen Bevölkerung Bozens bemächtigt habe. Er halte fest an der deutschen Gemein bürgschaft und werde stets dafür eintreten, daß der deutsche Charakter Bozens gewahrt werde. (Beifall). Herr Magistratsrath Christanel l brachte eine Entschließung zur Verlesung, welche, nachdem die Herren Wachtler und Lun zu derselllen gesprochen hatten, im folgenden Wortlaute einstimmig angenommen wurde: „Die vom Deutschen Volksverein für Süd tirol einberufene heute tagende

gegen diesen muthwilligen Friedensbruch und fordert alle berufenen Körperschaften, insbesondere die Gemeindevertretung und Handelskammer, sowie auch die Abgeordneten der Stadt Bozen im Reichsrathe und Landtag auf, energisch alle zweckdienlichen Schritte zu thun, um in Hinkunst die Wiederholung eines solchen dem deutschen Charakter der Stadt Bozen wider sprechenden rechtswidrigen Vorganges hintan- zuhalten.' « Herr Bürgermeister Dr. Perathoner ersuchte, die Angelegenheit nun den legalen Weg gehen zu lassen, da unbedingt

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Seite 3 von 4
Datum: 12.02.1861
Umfang: 4
Sprache unkundigen städtischen Elementarlehrer zu entlassen, dem deutschen StaatSgymnasium die Lokalitäten zu kündigen und den Zürsten-Primas um Ersetzung des Vorstandes der Präparandie und der Oberin der englischen Fräuleins durch ungarische Individuen zu bitten. Die Karmeliter-Brüder ferner von dem städtischen Friedhofe zu entfernen. In der- selben Sitzung wurden für daS Szechenyi Monument Gulden gezeichnet. Rom, ö. Febr. Nachrichten aus Gaeta vom 6. d. mel den. daß Tags vorher bei der Sprengung

. daß er sich .verhauen' hat. Ich nenne Ihnen nur einige der von ihm bis jetzt ausgeführten Werke. Eine heilige Anna mit der jungen Maria für den Dom zu Elch- städt war auf der allgemeinen deutschen Kunstausstellung 1848 iu München. Nach Württemberg kam eine Geburt Christi (in kolossalen Figuren) und eine stehende Madonna mit. dem Kinde, ein Werk voll innigster Empfindung und zarter Schönheit. Im Dom zu Augsburg sind die Figu- ren des neuen Hochaltars sein Werk. In einer Dorfkirche bei Bamberg steht ein heiliger

deutschen Kunst zu entfer nen; er ist ideal, läßt aber den Gestalten Lebensfähigkeit, den Formen die Möglichkeit der Existenz. Die Körpertheile. Gesicht. Hände, Füße sind von großer Schönheit und Zart> heit. ohne die bei Holzschnitzwerken üblichen grellen Gegen« lätze; in ven Falten ver nm vielem Geschmack angeorone ten Gewänder nähert sich Knabel mehr dem alren Siyl. ver scharfe Brüche vorschreibt, ohne indeß die vielen Ver- tiefnngen und das Gcknitter derselben nachzumachen. Man erkennt sogleich

» Thaten entgegenharren welche den deutschen Oesterreicher» wegen ihrer vielgeprüften Treue und Redlichkeit Licht wie Freiheit bringen, uno sie den ersten Völkern Europa'S an Würde und Bedeutung gleich stellen sollen, vernehmen wir auS den Zeitungen ein nicht ganz so wichtiges, aber doch erfreuliches Vorkommniß. näm lich einen Erlaß des k. k. Ministeriums zu Gunsten des deutschen Elements in Wälschtirol. Die Vergeßlichen unter uns werden längst vergessen haben daß sich in den Gebir gen der Valsugana

- pero beichten wollten. Prof. Gotthard kam. so zu sagen, gerade noch anS Sterbebett der deutschen Mundart— wer jetzt hingeht, Ver wird wahrscheinlich über ihre Grabstätte wandeln. Nur im Thale der Fersina. wo die Mocheni wohnen, mag sie noch im Hausgebrauch erhalten sein. Die Tiroler haben sich im ganzen wenig um diese ihre verlorenen Söhne geküm mert; doch wollen wir nicht unerwävnt lassen daß 1848 im Frankfurter Parlament Prof Flir und l)r. Schuler. die beiden leider schon dahin gegangenen Freunde

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Seite 1 von 10
Datum: 23.03.1899
Umfang: 10
» «ende». Mit 52 illustririm Ztnterhattungsbeilagen. Ar. 68 ckernsj.rechst.lle Nr. Donnerstag» den 33. März 1899. Sch.'ftl-itnns «-rnx as. 59. Jahrg. ZtuWhlm m und um Tmnt. ii. Aber auch in Trient selbst waren im 15. und 1k. Jahrhundert die Deutschen so stark vertreten, daß sie im Rathe der Stadt Sitz und Stimme hatten. Patigler führt einige Zeugnisse italienischer Schriftsteller für die Gemischtsprachigkeit und den zahlreichen Pro zentsatz der Deutschen in Trient an. „Da ist es zunächst der Mantuaner

Pincius, der in seinem 1546 gedruckten Werke anführt, daß die Stadt Trient. in der Mitte zwischen Deutschen und Italienern gelegen, beide Stämme umfasse, und der gelegentlich der Erzählung des Aufstandes von 1525 bemerkt, die Stadt zerfalle in zwei Theile, den uinen bewohnen Italiener, den anderen Deutsche. Der Italiener Massarelli, der 1545 in Trient weilte, fährt, nachdem er dasselbe beschrieben fort: „Sie (die Stadt) ist von Italienern und Deutschen bewohnt und zwar so, daß der eine Theil der Stadt

den Deutschen, der an dere -den Italienern zum Wohnen bestimmt ist« ;» «und die Deutschen sowohl Männer als Frauen seien^ deutsch, die Italiener italienisch in Kleidung, Gewohnheiten, Sprache und^ Sitten, sie besuchen die eigenen Kirchen, wo jeder Theil in seiner Sprache die Predigt höre. „Weil,' erzählt er an einem anderen Orte, „diese Stadt an den Grenzen Deutsch» lands- liegt, so hat sie theils italienische, theils deutsche Gewohnheiten; unter anderem wird dieser Tage italienisch in der Kirche

des hl. Vigilius und deutsch in der des hl. Petrus, welche die der Deutschen genannt wird, ge predigt. Die Predigt in deutscher Sprache habe ich gehört; dabei sind alle gewohnt, so wohl Männer als Frauen mit lauter Stimme in deutscher Sprache zu singen: .Christus ist erstanden, Alleluja' . . . was uns gar sehr gewundert'. Uebereinstimmend mit beiden zitirten Schriftstellern lesen wir in der Vor rede zu einer 15KA erschienenen Breseianer Ausgabe der Konzilsakten, daß die Bürger theils Italiener, theils Deutsche

, alle aber höflich, ehrbar und wohlgezogen seien. Weni ger schmeichelhaft klingt folgende Stelle, die 1566 zu einer Venetianer Ausgabe geschrieben worden: „Die Spräche der Einwohner ist ge mischt, nämlich deutsch und italienisch; aber die Italiener sprechen alle, wenn sie wollen« deutsch. Trient ist die Ablagerungsstätte der Deutschen und der Zufluchtsort der Italiener („Kvrinsyorum sentina, Itslorurn vsro rst'u- Ziui»')> wenn ihnen ein Unfall zustößt.' So weit reichte einmal die deutsche Zunge in SWirok

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Seite 1 von 4
Datum: 23.10.1899
Umfang: 4
und Thun die Herr schaft im Abgeordnetenhause und in Oester reich innehaben. Der von der deutschen Linken aufgestellte Kandidat für die erste Viceprä- sidentenstelle, der deutschnationale Abgeordnete Prade, ist mit 32 Stimmen gegen Pientak in der Minderheit geblieben und schließlich wurde noch Lupul zum 2. Vicepräsidenten gewählt. Das ist bis zur Stunde die einzige wirk liche Bürgschaft die hinsichtlich des künftigen politischen Zustandes gegeben erscheint.... l Klar liegt nun, was uns immer deutlich

war, daß die Legende vom »Systemwechsel' nur der Honigseim war, mit dem der gutmüthige deutsche Bär gefangen werden sollte — be hufs Durchlöcherung seiner Nase mit dem bekannten Ringe! Was sagest nun jene deut schen Blätter, die sich in den letzten Tagen so außerordentlich bemühten, den Himmel mit Gergen zu behängen und so fügsam auf die heimlichen Wünsche der Tschechen eingingen, daß sie eine Interessengemeinschaft zwischen den Deutschen und den österreichischen Macht habern erträumten? Oder sollten

sie sich nun gar noch auf die unglücklichen Versuche, der bekannten Ressigneure stützen wollen, die der deutschen Intelligenz die Märe bieten wollen, die Regierung werde den Deutschen für das Vorgehehen der slavisch-klerikalen Mehrheit Genugthuung verschaffen? Wenn man dort oben das deutsche Recht im Sinne trüge, dann müßte man vor allem in den wichtigst?» Dingen den Deutschen Satisfaktion und Gewähren geben,. dann hätte auch Graf Clary ein wenig anders sprechen müssen, als er es that. Seine nichtssagende

Erklärung stand zu den bequemen, von uns niemals überschätzten privaten Zusicherungen in genau dem gleichen Gegensatze, wie die schnöde, herrschsüchtige Beleidigung der deutschen Oppo sition bei der Vicepräsidentenwahl zu der schmiegsamen Heuchelei, deren sich die Rechte vor der Wahl des Präsidenten Fuchs bediente. Da eine rasche Aufklärung über die von vielen verkannte politische Lage höchst noth wendig und nützlich war, haben wir gar keine Ursache, den Ausgang der Vizepräsidentenwahl zu bedauern

auch die in jeder Hinsicht bedenklichen Hoffnungen, die von mancher Seite in die Möglichkeit eines trügerischen Abschwenkens der klerikalen Verräther-Partei gesetzt wurden ; denn man weiß ganz genau, wer es war, der am hitzigsten im Bunde der slavischen Erbfeinde dafür wirkte, daß der deutschen Opposition ihr parlamentarisches Recht vor enthalten werde. Das lebhaste Temperament, womit die polnische Vizepräsidentenwahl auf christlich-sozialer Seite aufgenommen wurde, scheint uns zu sagen, daß die Enttäuschung

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