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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.03.1905
Umfang: 8
. Daß ihn etwas quälte, sah nran seinein blassen Antlitz an: niemand, außer Bruno Meefeld. wußte indessen ,bie Ursache dieser Veränderung in dem Wesen des jungen, sonst so beliebten Offiziers. Vermutungen wurden aller Vings vielfach laut. Frau Major Dankelmani meinte, Herr v. Kattenberg habe irgend eine Web sschaft, welche ihn ganz in Anspruch nehme: Major Milde war dagegen der Ansicht, daß es Schulden Aeieit, WÄche Walter bedrückten, mit Ver Liebe wür 8>e ein junger Leutnant schon fertig werden. ^ Bruno MserfÄd

-Schlesien. Jn- olge der großen Ausdehnung der Genickstarre- gepslegt. bis er aus seiner Ohnmacht erwacht war. Dann hatte er ihn aber ordentlich ins Gebet ge nommen, und Walter hatte ihm alles gestanden, hatte ihm erzählt, wie er Jeanne Descarmes ken nen gelernt, wie die Liebe zu ihr ihn ergriffen, wie auch sie ihn geliebt, und wie sie schließlich von ihm den Verrat am Vaterlands verlangt. Bruno harte schweigend zugehört. Er hatte in seinen, abwechslungsreichen Leben numches Aben teuer' bestanden

, die allheilende Zeit würde auch hier ihr Werk wie der vollbringen. „Sie dürfen nicht wieder nach Brauweiler. Walter. Sie würden sich nur unnötiger Beleidi gung aussetzen, aber ich will Ihnen einen Vor- schlag machen^ Ich fahre heute nachmittag noch hinüber und spreche mit Herrn Descarmes. Jf er ein verständiger, vorurteilsfreier Mann, dann kann sich alles zum Guten wenden; wenn nicht, dann müssen Sie vergessen,' sagte Bruno.'. „Ich kann nicht vergessen,' erwiderte Walter. ..Die Zeit lehrt es unseren Herzen

. Glauben Sie mir, lieber Walter. Und wenn es Ihnen schwer wird zu vergessen, dann denken Sie an dil Pflichten, die Sie sich selbst, Ihren Kameraden, Ihren Eltern, ihrem Könige, und Ihrem Vater lande gegenüber haben. — Und nun leben Si> wohl, heute abends bringe ich Ihnen Nachricht!' Bruno Meerfeld war unterrichteter Sache zu rückgekehrt: die Herrschasten in Brauweiler wären! bereits am Morgen desselben Tages nach Paris abgereist. In träumerischem Halbschlaf lag Walter in dem hohen Grase. Die Mücken

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.04.1905
Umfang: 8
seiuem Herrn einen Brief. ..Ein Dienstmann hat den Brief soeben abge- rieben. Herr Leutnant.' ..Gut! Wartet der Mann auf Antwort?' ..Neiu, er ist gleich wieder fortgegangen.' Der Bursche entfernte sich und Walter öffnete den Brief. Seine Wangen färbten sich in tiefe .Glut während des Lesens, dann reichte er leuch tenden Auges den Brief seinein Freunde Meer- seld und sprach-. ,.Da lesen Sie. Bruno, !vas Hedwig mir schreibt!' Nachdem Meerfeld d?n Brief gelesen, saß er eine Weile nachdenklich schweigend

da. tvährend Walter einst im Zimmer auf und ab ging. Dann Hagre Bruno: „Sie sind allerdings glücklich zu preisen, ein iolches Herz gesunden zu liabeu. nnd es wäre das größte Verbrechen, welches Sie begehen könn ten, wollten Sie Hedlmgs Vertrauen täuschen. Aber, Walter, das arnre Mädchen ist doch in einer schlimmen Lage. Soviel ich weiß, besitzt sie außer Major Dankelmann keine anderen Verwandten. 5» dem sie gehen könnte: wohnt soll sie sich wen- den. wo soll sie die erste Ant bleiben, bis sie eine passende

bei. Den Schwestern wurde es nickt gestattet. Kolajesf hörte das Todesurteil ..At>. Hedwig wird sich schon eine Stellung, eine selbständige Stellung in der Welt erringen! Ich kenne sie, sie sürchtet sich nicht vor dem Kampf, sie ist frei, frei wie ich. wenn ich diesen Rock aus gezogen habe! Sie wissen nicht, Bruno, wa-' die absolute Freiheit sür einen Reiz besitzt.' „Ich weiß es, Walter, aber ich glaube, die absolute Freiheit ist nur für dien Mairn. das Weib bedarf eines Schutzes.' „Bah, veraltete Ansichten

, mein Lieber.' „Walter, Sie befinden sich in hochgradiger Erregung. Sie rechnen nicht mit dem Urteil der Welt! Denken Sie daran, wie die Welt über Fräu lein Dankelmann urteilen wird! Wir müssen eine passende Unterkunft für das junge Mädchen fin den. Ich habe schon an meine Mutter gedacht, die ganz allein dasteht: aber meine Mutter ist sehr kränklich und reizbar, wer lveiß. ob sich HeÄvig bei ihr Wohl finden würde.' ..Ich Hab's Bruno.' rief Waltet'. „Hedwig kaim ja nach Pfalzburg zurückkehren

haben nach ihuer Rückkehr entsprechen^ Schritte beim Wali unternommen, aber das ist natürlich „für die Katz'!' Dei Aussrand aus Kreta. Höchst beun ruhigende Meldungen über den kretinrscheu Auf stand erhält der „Herald'. DaI Leben des Prin zen Georg sei gefährdet. Die Gerüchte von seiner „Ich glaube das kaum, die Majorin ist ein starrsinniger Charakter, der sich nicht leicht ver söhnen. läßt. Doch heule abend ist nichts mehr zu machen. Warten wir bis morgen.' Bruno Mecrseld hatte am Morgen de-< fol genden Tages

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Seite 2 von 4
Datum: 16.10.1878
Umfang: 4
sie mit dem Künstler zugleich Gabriele in's Haus treten. Beide blieben unsern vor ihr stehen, so, daß sie selbst die geringste Bewegung an ihnen wahrnehmen konnte. Gabriele schlug den Schleier zurück und flüsterte mit leiser Stimme: „Bruno, willst Du mich nicht hören?' Hallendorf sah sie kalt an. „Fräulein ZerteldeS, welch' eine neue Laune, einen ver abschiedeten Liebhaber zu veHolgen. Ist es, weil Sie sich sicher im Hafen von Gold wissen und nun Sorge tragen, mehr Sklaven vor Ihren SiegeSwagen zu spannen

Dir, wenn die gerechte Strafe Dich einst treffen wird. Mir batlest Du Treue gelobt und hast mich betrogen. Jetzt bist Dn die Verlobte eines Andern und schreibst Briefe an mich, welche die Sprache der Liebe führen!' „Bruno. Dein Anblick erinnerte mich an Venedigs schöne Tage, — ich koiuüc mcht anders.' „Halte ein!' rief jetzt Hallendorf heftig. — „Du wagst es, mich an jene Tage zu erinnern? Du leichtsinniges, selbstsüchtiges Wesen hast mir ja damals die heiligsten und seligsten Empfindungen

Gabriele. Nun wohl, was besagen die zärtlichen Briefe, die so stür misch eine Zusammenkunft erflehten? Diese Briefe, die dein Verlobten wohl eine interessante Lektüre werden könnten?' „Bruno !' schrie Gabriele laut auf, während ihre Augen ihn zu durchbohren schienen. „Eine solche Rache könntest Du an einem Weibe nehmen?' „Und wenn ich sie nehme, wäre sie nicht gerecht?' „Nein, sie wäre Deiner unwürdig. Du mußt mir die Briefe zurückgeben!' ' ' „Noch nicht!' sägte er wicher kalt und wöW'sich

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