ö „Bozner Nachrichten', Dienstag, 3. Oktober 1911 Nr. S?6 Die Aktion vor Tripolis. Paris, 2. Oktober. Die von der „Agence Halms' ver breitet^ Nachricht, daß das Bombardement von Tripolis be reits begonnen hat, ist bisher andertveitig nicht bestätigt. Nach hiesigen Insolationen aus Rom glaubt man viel- ntehr, daß momentan noch nicht die Beschießung von Tripolis begonnen hat. Das italienische Landungskorps befindet sich derzeit noch nicht vor Tipolis, sondern noch im Hasen von . Syrakus
. Die Obrigteil bemüht sich, die Araber vor Ausschreitungen zurückzuhalten. Die italienische Kriegsflotte ist sejt Freitag Abend uilunter- brochen sichtbar. Es heißt, daß aus Konstantinopel der Be fehl ergangen sei, keinerlei Widerstand zu leisten. Der Zwischenfall bei Preveza. Berlin, 2. Oktober. Das „Berliner Tageblatt' meldet aus Konstantinopel: Das bei Preveza vernichtete türkisä>e Torpedoboot war die „Tokate', das entflohene die „Atakia'. Unweit der Dardanellen soll die t ü r k i s ch e F l o.t
in einem feindlnhen Lande ans Land zn se tzen' , . , Weitere Nachrichten. Berlin, 2. Oktober. Wie aus Konstantinopel hierher g> meldet wird, sind der iwlienische Gesandte und der ita lienische Kvnsul gestern abgereist. Berlin, 2. Oktober. Der „Lokalanzeiger' meldet aus Konstantinopel: Ein italienischer HMdelsdampser wurde in Kavak festgehalten. Man sragte bei Said an, ob man das Schiff bombardieren solle, was iedoch der Großwesir verhinderte. . Paris, 2. Oktober. Die italienische Flotte ist nach einer Meldung
aus Konstantinopel vor S m y r n a erschienen. Es bewahrheitet sich, daß zwei italienische Schaluppen mit . -Landungstruppen bei Tripolis von den Türken in den Grund geschossen wurden. Außerdem wird aus Tripolis ge meldet, daß die dortigen Behörden es abgelehnt haben, deii italienischen Fordernugen nachzugeben. Es wurde be schlossen, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen. Berlin, 2. Oktober. >,Preß-Telegraph' meldet ans Rom: Djavid Bey, der Kommandant in Albanien, errichtet F e l d- befe
st i g n n g e n an der montenegrinischen und serbi schen Grenze in Novibazar. In Albanien herrscht gro^e Aufregung. Die Bazare sind geschlossen. ^ Rom, 2. Oktober. Die Regierung hat einen Ausruf der Garibaldianer zur Bildung eines Freiwilligenkorps nach Albanien unterd r ü ck t und jede Aktion nach dieser Rich tung verboten. London, 2. Oktober. „Evening Times' melden aus Tu nis: Auf Befehl des Gouverneurs werden drei Regimenter Kolonial-Jnfanterie sich heute in Toulon nach 'Tunis einschif fen. Die Maßnahme wurde getroffen