als italienische Aufschriften, Verlautbarungen usw. einfach mit Unterpräfekturerlaß für ein gewisses beliebiges Gebiet -des Königreiches abgeschafft werden könnten. Der Sprachenerlaß der Unterpräfektur Cavalese setzt sich sohin offenkundig in Wider spruch mit dem Geiste der Reichsgesetzgebung. Doch das nur nebenbei. Der Rechtsstand punkt ist niemals und nirgends maßgebend, wo ein System herrschend ist, welches auf die Un terdrückung einer wehrlosen Minorität und die Entnationalisierung eines kleinen Volkes
. Die Abwehr, seitens der deutschen Bevdlke. rung gegen die überhandnehmende Unterdrük- kungspolitik ist in >der glücklichen Lage, sich Punkt für Punkt auf das Gesetz berufen zu können. So ist es z. B. auch auf dem Gebiete der Schule. Das Schulgesetz, welches nach dem früheren Unterrichtsminister Corbino genannt ist, verfügt, daß nur italienische Schulkinder die italienische Schule zu besuchen haben und wel ches italienische Familien sind, darüber ent scheide der Sprachgebrauch in der Familie
und das Bekexntnis der Eltern. Entgegen diesem Gesetz werden in einer Reihe von Geineinden des Unterlandes die deutschen Schulkinder in die italienische Schule gezwungen beziehungs weise wurde in diesen Orten — St. Jakob, Lei- fers, Branzoll, Neumarkt, Salurn — die deut sche Schule unterdrückt. Diese Unterdrückung wurde auch auf andere Gemeinden ausgedehnt Altrei und Truden im Bezirk Cavalese, und neuestens auf Unser Frau, St. Felix, Laurein und Proveis im polit. Bezirk Cles. Die italieni sche Presse geniert
ist für die deut sche Bevölkerung umso weniger verständlich, weil wir sehen, wie auch das heutige Italien di>s nationalen Interessen der italienischen Volks genossen, wo sie gefährdet erscheinen, wie einen Augapfel behütet. Die französische Regierung gibt sich mitunter den Anschein, als ob sie die italienischen Bewohner in Tunis entnationa lisieren wollte. Dagegen wehrte sich Italien bei wiederholter Gelegenheit mit aller Kraft und Entschiedenheit und zeigt sich in keiner.Weise gewillt, die nationale
haben sich auch außer der Lehrtätigkeit an der Schule sehr vielseitig und ersprießlich, nützlich gemacht. Vor allem wurde der W a n d er u n t e r r i ch t fleißig gepflegt. Hun dert und mehr Vorträge jährlich, mit mannigfachen Demonstrationen gehalten, wobei das deutsche und das italienische Gebiet gleichmäßig berücksichtigt wur den. An den verschiedenen allgemeinen und Fach aus st ellungen im alten Reiche, sowie im Auslande, hat sich die Anstalt stets mit Erfolg be teiligt, Fachkräfte waren oft Preisrichter