ist, nicht nur von den Häusern, den Kreuzen, ' den Gedenksteinen, die Inschriften, Verse, Sinn sprüche auszulöschen, welche deutsch geschrieben waren, sondern auch in einer davon die Grab inschristen beseitigen wollte, die deutsch waren, hat man die Vervollständigung dieses Bildes trauriger nationaler Verfolgung. ; Im besten Zusammenhange mit dieser Schul politik der Regierung stehen die Maßnahmen, welche dahin zielen, zu verhindern, daß ein Kind ein gedrucktes Wort in der Muttersprache unter dre Augen bekommt. Der Präfekt
war, dieselbe bis heute noch nicht ausgezahlt worden ist. Um meine Darstellung vollkommen zu ma chen, muß ich feststellen, daß die Unzufrieden heit und die Klagen über die Schulpolitik der Regierung in den ladinischen Tälern nicht ge ringer sind, wie in den deutschen. Und jetzt, Herr Abg. Easati, nach dem gar traurigen Bilde, das ich über die Art und Weise zeichnen mutzte, wi!s die gegenwärtige Regie rung das schwierige Problem des Unterrichtes für Minderheiten gelöst oder besser nicht gelöst
eine Folge von Unverständnis ist, wenn man sieht, welch großes Verständnis die Regierung für die Bedeutung des Unterrichtswesens sür die Italiener im Ausland besitzt, und wie sie den Arabern in Tri polis gegeben hat, was sie den Deutschen in Süd tirol und den Slawen in der Venetia Giulia verweigert, nämlich den Unterricht in der Mut tersprache. Man spricht immer von der Befrei ung der Gemüter, aber dann stellt auch jenen fortwährenden Krieg gegen die Minderheiten ein, welche eben
Völker, welche in den eigenen Grenzen leben, unterdrückt. Wenn ich hier mit großer Bitterkeit sprechen mußte, so geschieht es, weil -ich fast ohne Hoff nung sprechen muß: nicht ohne Hoffnung, daß die Gerechtigkeit siegen werde, aber fast ohne Hoffnung, daß uns die gegenwärtige Regierung wird Gerechtigkeit widerfahren lassen. Seit mehr als einem Jahre haben sich dis Abgeordneten, die Bürgermeister, die Mütter» die ganze Bevölkerung mit Massenpetitionen an die Regierung und die höchsten Staatsauto
auch unser Wider stand sein wird. Ihr System on. Casati wird nicht den Sieg ' davontragen! Am Beginn meiner Rede habe ich an die Versprechungen erinnert, welche den Minderhei ten zur Zeit der Friedensschlüsse gemacht wur den, und am Schlüsse meiner Worte kehre ich zum Ausgangspunkte zurück.. Als zum ersten Male die italienische Armee nach Südtirol kam, im November 1918, ließ der Kommandant jener Armee, der General Peeorj, Giraldi, überall eine vornehme Kundmachung an die Bevölkerung anschlagen