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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 31.10.1923
Umfang: 8
Seite 2 Es stehen, wenn das Stärkeverhältnis entgültig bleiben sollte, im neuen österreichischen Parlamente den 9? bürgerlichen Vertretern 68 Sozialdemo kraten gegenüber. Es ist aber durchaus nicht sicher» ob die Großdeutschen und die Landbündler mit den Christlichsozialen eine neue Koalition eingehen wer den. Die Großdeutschen sühren nämlich ihre Nie derlage auf die bisherige Koalition zurück; in ihren. Wählerkreisen wird gegen die Partei der Vorwurf erhoben, daß sie durch die Zusammenarbeit

mit den Christlichsozialen ihrer Idee- untreu wurden und überdies werden die großdeutschen Mandatare durch den radikalen Flügel ihrer Partei von dem Gedan ken einer Koalition abgedrängt, mit der Begrün dung, daß die Partei die „Wahlschande' durch eine aktive nationale Politik wieder gut machen müsse. Dies sei aber durch eine weitere Verbindung mit den Christlichsozialen und durch eine Mitarbeit an dem Sanierungswerke unmöglich. Bezeichnend ist in dieser Hinsicht ein Aufruf des Führers der Deutschnationalen in Österreich

sichten tragen, falls seine Person das Hindernis für eine Koalition wäre. Sollten die Großdeutschen für eine Koalition zu gewinnen sein, dann droht aber der Zerfall der Partei, denn die Radikalen hätten dann Oberwasser. In Tirol und Vorarlberg z. B., das keine groß- deutschen Abgeordneten ins Parlament entsendet, ist die Strömung durchaus gegen die Koalition mit den Christlichsozialen; hier fühlen sich die Groß deutschen geprellt und wollen für die Zukunft voll kommen freie Hand

nicht zu haben. Damit haben sich aber diese Abgeordneten in einen scharfen Gegensatz zu dem Obmann der Reichs partei, Kandl, gestellt,-der sich Seipel gegenüber für eine Erneuerung der Koalition verpflichtet hat. Da Herr Kandl in der Sitzung des großdeutschen Abgeordnetenverbandes am letzten Freitag mit sei nem Antrag, die Koalition zu erneuern, auf Wider spruch stieß, stellte er seiner Obmannsstelle und sein Mandat der Partei zur Verfügung. Die endgültige Entscheidung über den Rücktritt und über die Frage einer Koalitionserneuerung

wird im Reichspartei tag der Großdeutschen am 9. November fallen. So viel kann aber heute schon gesagt werden, daß die großdeutschen Abgeordneten wenig für eine Koali tion zu habe:: sind. Die Partei tritt für eine Frei zügigkeit ihrer Abgeordneten ein; sie sollen sich nicht fest binden, sondern in allen parlamentarischen Be langen stets das völkische Moment und das Partei programm zur Richtschnur nehmen. Mit anderen Worten: die Großdeutschen wollen in Hinkunft eine „Popularitätshascherei'-Politik treiben

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 12.06.1923
Umfang: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 12. Juni 1923 Nr. 131 Wie entstand die Republik Gesterreich Dokumentarische Berichte aus den Novembertagen 1918. . Das Verhalten der christlichsozialen Partei Öster reichs und ihrer Führer in den Umsturztagen wurde insbesondere in der letzten Zeit von verschiedenen Seiten einer Besprechung und Kritik unterzogen. In manchen dieser Äußerungen wurden gegen Partei und Führer Angriffe erhoben. Der christlichsoziale Klub hat daher die damals beteiligten Klubmitglie

der ersucht, in einer Aussprache den tatsächlichen Sachverhalt klarzustellen. Bei dieser Besprechung trat es deutlich zutage, daß man die Vorgänge am 11. und 12. November nicht losgelöst von dem kai serlichen Manifest vom 16. Oktober (betreffend die Einrichtung von Nationalstaaten) und den folgen den Ereignissen betrachten dürfe. Auf dieses Mani fest, auf Grund dessen sich die Nationalversammlung für Deutschösterreich gebildet hat, konnte die christ lichsoziale Partei keinen Einfluß nehmen

, da der Wortlaut des Manifestes dem damaligen Obmann der christlichsozialen Vereinigung deutscher Abgeord neter, H a u s e r, erst kurz vor der Publikation als bereits beschlossene Sache mitgeteilt wurde. Bei der aus Grund dieses Manifestes am 21. Oktober erfolgten Konstituierung der provisorischen Nationalversammlung für Deutschösterreich wurden entsprechend der Parteistärke Dr. Dinghofer, Fink und Seih zu Präsidenten gewählt. (Hauser war seit dem 17. Oktober krank in Linz.) In dieser Sitzung gaben

die Parteienvertreter ihre Erklärun gen ab, und zwar Dr. A dler für den 38 Mitglie der zählenden deutschen sozialdemokratischen Ver band, Schraffl für die 66 Christlichsozialen. Pantz für die deutsche Unabhängigkeitspartei (fünf Mitglieder), Dr. Ofner für die deutsch freiheitliche Vereinigung Wiener Abgeordneter (sieben Mitglie der), Knirsch namens der nationalsozialistischen Ar beiterpartei und Dr. Steinwender für den Verband deutschnationaler Parteien (86 Mitglieder). Hinsichtlich der Staatsform erklärten

, sondern von den genannten Künstlern für eine Ver - l osung zu G u n st e n d e r F eldt h u r n- ser Ferien ko l.onie gespendet worden. Die ausgestellten Bildwerke stellen aber nur die Haupttreffer, also einen kleinen Teil der Gewinste dar, die bei der Festakademie am Donnerstag, den 14. ds. im Stadttheater in Bo zen zur Verlosung gelangen. lichsozialen Klubobmann Hauser im Parlament auf, uni sich bei ihm über die Stellungnahme der christ lichsozialen Partei zu informieren. Hauser antwor tete, daß die Vereinigung

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Seite 1 von 8
Datum: 17.06.1911
Umfang: 8
als Abonnementsderpfiichtung. Kr 187 Samstag. dsN 17. Il?nL 1911 18. Iahsg. Die Reichsratswahlen. Der förmlich sensationelle Ausgang der Reichsrats wahlen in Wien steht im Vordergrunde der politischen Tagesgespräche. Wohl mußte man mit Mcksicht auf die in neren Vorgänge in der christlichsozialen Partei auf einige Verschiebungen gefaßt sein, eine derartige Umwälzung je doch, wie sie jetzt in der Wiener Wählerschaft zutage getreten ist, kam sicherlich selbst den Eingeweihten überraschend. Es ist daher nur allzu begreiflich

, daß dieses in unserer politi schen Geschichte vereinzelt' dastehende Ereignis in der Presse aller Parteischattierungen lebhaft erörtert wird. Wir geben im Nachstehenden einige dieser Stimmen hier wieder: Dias konservative „V a t er la n d' schreibt: „Der erste Wahltag hat manche Überraschung gebracht. Die größte in Wien. Wenn die Frondeure in der christlichsozialen Partei noch ein Empfinden für die Sache haben, der sie bisher augenscheinlich dienen wollten, dann muß das heutige Wahl resultat in Wien sie jämmerlich

Mandaten/ die sie besaßen, nur sie ben wieder gewannen; sie kommen aber in 14 aussichtsreiche Stichwahlen. Die Liberalen behaupteten von ihren drei Mandaten nur eines, kommen aber in neun Bezirken in Stichwahlen. Somit haben aus dem- Zwiespalt der Wie ner Christlichsozialen nur deren Gegner Vorteile gezogen. Und wenn es auch der christlichsozialen Partei gelingen würde, bei den Stichwahlen ihre gefährdeten Positionen zu behaupten, was nur imheißen Kampf geschehen kann — der Eindruck des Wahltag

Aufgabe des christlichsozialen Volkes der Alpenländer, der Wiedererneuerer einer starken, stoßkräftigen und enggeschlios- senew Reichspartei zu sein.' Die liberale „Z e i t' bemerkt: „Das allgemeine WM- recht ist nicht die Sphäre, in der nur die groben.Anüttel- schwinger gedeihen./Gerade den wildesten christlichsozialen Demagogen hat der Wahltaa übel mitgespielt. Die „Herren von Wien' haben einen Schlag empfangen, von dem sie sich nie wieder erholen werden. Wären nur die kleineren Leute der Partei

niederdrücken. Denn sie müssen erkennen,' daß ihre Zerstörungswut ausschließlich den Feinden des christlichen Volkes, den Sozialdemokraten und Judenliberalen genützt hat. Am Wahltage konnten die Christlichsozialen von den 20 Mandaten, die sie besaßen, n u r z w e i behaupten, und zwar je eines im ersten und vierten Bezirke. In 23 Wahlbezirken müssen sich die Christ lichsozialen einer Stichwahl unterziehen. Die Sozialdemo kraten haben zwar auch ihre Position nicht behaupten kön nen, da sie von den zehn

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Seite 1 von 8
Datum: 22.10.1923
Umfang: 8
-werden, daß die Christlichsozialen wieder als stärkste Partei in das Parlament einziehen. Auch die So zialisten werden keine Verluste erlitten haben, wenn sie nicht vielleicht sogar einige Stimmen gewonnen Haben. Die Verlierenden sind anscheinend überall die Großdeutschen. In Tiro l wurden insgesamt rund 150.000 Stimmen abgegeben. Davon entfallen rund 100.000 auf die Christlichsozialen, 30.000 auf die Sozialde mokraten, 16.000 auf die Großdeutschen und die restlichen auf die sich parteilos nennende Partei Landbund

und Hausbesitzer. Die Nationalsozialisten gäben meist Weiße Zettel ab als Protest gegen den Parlamentarisms. Interessieren dürste vielleicht zur Jllustrierung der Lage das Stimmenverhältnis in Innsbruck. Es bekamen dort die Christlichsozia len 10.957, die Sozialisten 10.863, die Großdeutschen 7071, die Hausbesitzer 826 u. die Kommunisten 146. Sie Erfolge öer Chriftlichsozialen. Die Christlichsozialen dürften in den neuen Nationalrat so stark einziehen, daß sie allein die absolute Mehrheit haben dürsten

, d. h.mehr als 80 Mandate. Die wenigen Mandate, die die Großdeutschen besitzen, werden hinreichend sein, daß die Christlichsozialen und Großdeutschen zusammen die bürgerliche Regierung weiter führen können. Mißerfolge der kleinen Parteien. Der neue Nationalrat wird am Oktober zusammentreten. Kein Mandat erhielt der bisherige Vizekanzler Frank (großdeutsch) und der Justizminister a. D. Waber (großdeutsch). Auch der bisherige 3. Präsident des Nationalrades Dr. Din g- hofer (großdeutsch) wurde nicht mehr

gewählt. Hingegen wird der Obmann der großdeutschen Partei, Kandl, im 2. Ermittlungsverfahren (mit den Reststimmen) gewählt sein. Im Wiener G«-- meinderat konnten die Großdeutschen kein Mandat erringen. Die kleineren Parteien haben überall schlecht abgeschnitten. Alle diese Kandidaturen erwiesen sich nur als Schaden für die bürgerlichen Par teien, während sie selbst keinen eigenen Erfolg hatten. Die Wahlbeteiligung war im allgemei nen nicht groß. Sehr schlecht ausgewirkt hat auch die Wahlenthaltung

noch nicht vorliegen, so läßt sich das WahlresultaL noch nicht ganz genau feststellen. Nach einem beiläufigen Ueberschlage aber -dürfte sich nichts mehr ändern, da nur mehr die Wahlergebnisse einiger kleinerer Landgemeinden ausstehen, die ohnedies rein christlichsozial gewählt haben dürften. Man kann also schon jetzt sagen, in Tirol wurden rund abgegeben: Für die Christlichsozialen 100.000 Stimmen, „ „ Großdeutschen 16.000 „ „ „ Sozialdemokraten 32.000 „ „ „Hausbesitzerliste 3200 „ Zusammen rund 151.000 Stimmen

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Seite 1 von 6
Datum: 23.10.1923
Umfang: 6
R Telephon Nr. 70. Annoncen und Verwaltung Bozen. Waltherplatz Nr. IG. Telephon Nr. 180. AusMcke täglich 2 Uh> nachmittags. Einzelnummer W Cent. Nr. 241 Dienstag, den 23. Oktober 1923 31. Jahrg. Nach den österreichischen Wahle«. Die Christlichsozialen nächst der absoluten Mehrheit. Eine gute bürgerliche Majorität. Starke Einbuße der Großdeutschen Partei. Die Sozialdemokraten bleiben die Beherrscher Wiens. Das Ergebnis der Wahlen in den National rat steht noch nicht in allen Einzelheiten fest

wird. Bereits in den allernächsten Tagen werden Verhandlungen der christlichsozialen Partei mit der Großdeutschen Vereinigung bezüglich Auf rechterhaltung der bisherigen Koalition einge leitet werden und es darf angenommen werden, daß die Großdeutschen und die Mitglieder des Landbundes dem Bundeskanzler bei der Fort führung des Genfer Sanierungswerkes Gefolg schaft leisten werden. Vorläufiges Gesamtresultat Wien, SZ, Okt sAg. Br.) Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen stellt sich das Wahlresultat

5.151 1562 511 21 Bezirk Kitzbühel 9.699 2.236 1285 265 1 Bezirk Imst 10.442 740 426 48 7 Bezirk Landeck 9.807 ' 1.488. 465 170 9 Bezirk Reutte 6.971 . 659 437 38 Bezirk Lienz 12.491 1.679 886 228 — ^ 109.710 31.159 15.643 3493 239 Die Wahlzahl beträgt 17.778. Es kommen demnach beim ersten Ermittlungsverfahren sie ben Mandate zur Besetzung; sechs erhalten die Christlichsozialen, eines die Sozialdemokraten. Es verblieben an Rest stimmen: Großdeut sche 15.643, Sozialdemokraten 13.382. Volks partei

, da das Ergebnis des zweiten Ermittlungsverfah rens erst abgewartet werden muß. Die Ein bußen, die die Großdeutsche Vereinigung er litten hat, werden durch das zweite Ermittlungs verfahren Zweifellos etwas wettgemacht werden, doch hat die Partei offenkundig sowohl an Stimmen als auch an Mandaten schwere Ver luste erlitten. Fragt man sich nach den Ursachen dieses Mißerfolgs, so muß zunächst aus den Beschluß der Nationalsozialisten in Salzburg hingewiesen werden, die die Parole ausgegeben

haben, sich der Stimmenabgabe zu enthalten. Die christlichsoziale Partei hat im großen und ganzen «eine zehnprozentige Zunahme ihrer Stimmen erreicht. Da die absolute Majorität von 165 Manda ten 83 Mandate beträgt, nähern sich die Christ- lichsozialen aussichtsooll der absoluten Majori tät. Die heutige neueste Meldung besagt aller dings, daß sie bei 81 stehen bleiben würden, während gestern noch die Hoffnung auf 84 aus gedrückt w-urde^ Die Gerüchte, wonach Bundeskanzler Dr. Seipel mit dem Resultat der Wahlen unzufrie

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Seite 1 von 40
Datum: 07.05.1911
Umfang: 40
Dr. O. v. Guggen berg die Gründe, welche die Christlichsozialen veranlaßt ha ben,.auf ihrer Forderung zu beharren und den Eintritt der Tiroler Konservativen in die Reichspartei zu verlangen. Dr. v. Guggenberg brachte wenig Neues vor und wiederholte nur die frühere Erklärung, daß die Mandatszahl der Reichspartei nicht verkürzt werden dürfe und daß die Christlichsozialen unter allen Umständen auch im kommen den Parlament die stärkste Partei des Hauses sein müssen. Und wenn dieses Ziel nicht.nmfriedlichen

. Und als alle Versuche vergebens waren, nahmen die Fürstbischöfe von Briren und Trient als Protest gegen die Christlichsozialen im Jahre 1905 persönlich an der Hauptversammlung der konservativen Landesorganisa tion teil. Damals schrieb die christlichsoziale „Bauern zeitung': „Daß für den Volksverein auch die Bischöfe sind, verschlägt nicht mehr viel: mit dem 26. Februrar (dem Tage der Versammlung) sind die Bischöfe konservative Par teimänner geworden, und die altkonservative Partei hat seitdem um zwei erklärte

. Freiherrn v. Spiegelfeld, der eben falls die Notwendigkeit einer Fusion betonte, um den Be sitzstand der „Reichspartei' unverändert zu erhalten, aus geplaudert, und sie überraschten mit der Mitteilung, daß der Statthalter auch die Absicht hatte, an den Prinzen Liechten stein als den Chef der christlichsozialen Partei zu schreiben und von demselben das Aufgeben der Bedingung zu erwir ken. Man dachte eben, daß ein endlicher Waffenstillstand, und mehr wäre ja ein Wahlkompromiß auf dieser Grund lage

. Die fortlaufende Annahme des Blattes gilt als AHonuementsverjzflichtung Nr. 10S> K«««tag» de» 7. Mai 1911 18 Zahrg. Die Wahlbewegung in Tirol. In Sterzing fand «am Sonntag die alljährliche Ver sammlung der christlichsozialen bäuerlichen Wähler Tirols statt. Sie hatte diesmal einen doppelten agitatorischen Zweck, und Wenn den Berichten der christlichsozialen Presse zu glau ben ist, wurde dieser Zweck auch erreicht: Die Bauern muß ten einerseits zu den bevorstehenden Reichsratswahlen vor bereitet

werden, «andererseits aber auch die entsprechenden Aufklärungen über die gescheiterten Bischofskonferenzen er halten, und Schraffl und seine Getreuen gaben sich redliche Mühe,'alle Schuld an dem neuerlichen Mißlingen der Frie densaktion von sich abzuwälzen und auf die Konservativen Zuschieben./ - Nachdem in der vormittägigen außerordentlichen Gene ralversammlung die bisherigen christlichsozialen bäuerlichen ^ Kandidature^^ytktyeh>eiHen! wurden, erörerte ?in der nach mittägigen öffentlichen Versammlung

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Seite 2 von 8
Datum: 04.02.1910
Umfang: 8
, daß seine Partei für die Vorlage des Budgetausschusses stimmen werde. (Bei fall bei den Christlichsozialen und Italienern.) Am Freitag seien die verfassungstreuen Großgrundbesitzer auf Seite der Opposition gestanden und haben den Antrag Greil unter stützt. Heute sei es anders, nun gelte es die Bedeckungsfrage zu regeln. Seine Partei sei von jeher Minoritätspartei ge wesen und habe das Brot einer solchen im Tiroler Landtag mit mehr oder weniger Appetit genossen. Die Christlich sozialen seien heute

Majoritätspartei und lernen als solche kennen, daß auch das Majoritätsein mitunter schwer ist. Sie sind seinerzeit scharf gegen die Konservativen Vorgegan gen, nun sei das Blatt gewendet urü> nun müssen , sich die Christlichsozialen von den Konservativen nicht weniger ge fallen lassen Der Großgrundbesitz tue sich als Minoritäts partei leich t Es werde ihm immer zum Vorwurf gemacht, daß der Großgrundbesitz keine Volkspartei sei. Das sei er allerdings nicht, er zählt nur 23S Wahler, aber gerade des halb

e und feierlich versprochene Wahlreform zu geben, führen die Christlichsozialen drückende Steuern ein und zeigen sich als Lebensmittelverteuerer. Die Konservativen. Abg. Dr. v. Wackern ell (konservativ) wurde, als er das Wort ergriff, mit höhnischem Lachen seitens der Christlichsozialen begrüßt. Er sagte, dies mache ihn in sei ner Meinung nicht irre, er fasse es nur als eine Verlegen heitsäußerung auf. Redner beschwerte sich dann über den Titel des Antrages: „Deckung der Schulauslagen'. Er kenne

. Die Christlichsozialen. Abg. Schraffl betonte die schwere Arbeit, die der Landtag mit den neuen Schulgesetzen, hatte. Ohne Bedeckung werden dieselben zu Wasser werden und wer für sie sei, müsse auch für die Bedeckung sein. Redner bedauerte, daß sein ehemaliger Antrag betreffend die Besteuerung der Was serkräfte (eine ausgerechnete Steuer für die Städte. D. Red.) nicht zur Annahme kam und daß man auch seine sonstigen Ratschläge ignorierte. Die Hoffnungen auf die sogenannte Sanierung der Landesfinanzen durch den Staat

. Der den Christlichsozialen gemachte Vorwurf der Lebensmittelver teuerung stimme nicht, denn Bier und Wein seien keine Le bensmittel. (Widersprmh links.) Die Christlichsozialer, stimmen für die Biersteuer, weil sie damit den Lehrern und der Schule und so indirekt dem Volke Gutes tun. '^ Die Italiener. Mg. Dr. Pinalli (ital.-lib.) und Don de Gen- t i l i (ital.-christlichsoz.) traten ebenfalls für den Antrag des Budgetausschusses ein. Der verfassungstreue Großgrundbesitz. Abg. Dr. v. G r a b m a y r sagte

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Seite 1 von 8
Datum: 01.02.1908
Umfang: 8
. In der Hauptsache klagen die Christlichsozialen, .daß sie gerade durch den Eintritt zweier Mrer. Mitglieder in die Regierung zur Einflußlosigkeit verdammt seien. Im Wege privater Inter vention habe die Partei früher mancherlei wertvolle Zuge ständnisse erhalten' jetzt behindere aber die Zugehörigkeit der Partei zur Regierung die Möglichkeit solcher Jnterven- - tionen, so daß sie einfach gar nichts erreiche. Es sei eine Schattenherrlichkeit, nur geeignet, die Bedeutung der christ lichsozialen' Partei

herabzusetzen. Die Partei müsse ent weder selbst regieren oder aber die Finger überhaupt von t>en Negierungsgeschästen lassen. Ganz unsinnig sei es, sich um das Linsengericht zweier Ministerportefeuilles allen Ein flusses zu begeben. i Wie eine spätere Meldung besägt, scheint die Spannung ' zwischen dem MinisterpräsidentenWaron Beck und der christ lichsozialen Partei beseitigt zu sein. Der Ministerpräsident : erschien in einer christlichsozialen Parteikonferenz im Rat- - Hause und gab dort Aufschlüsse

!».— Halbjährlich. «« »ierteljährl.. «H« Nr. SV j Samstag, dsv l Februar 1908. ^Iahrg.15 > V ^ .V' - - V. Bozen, 31. Jänner. Die Kandidatemfrage der Christlrchsozialeu in Tirol. Dem „Deutschen Volksbl.' wird aus Innsbruck gemel det: Die Tiroler Christlichsozialen haben in den letzten Tagen eine ganze Reihe von Vertrauensmännerversammlvngen ab gehalten, in denen zu der Kandidatenftage Stellung 'genom men, beziehungsweise mit der Nominierung der christlich- sozialen Mändatswerber vorgegangen wurde. In der Reihe

der bereits nominierten Kandidaten befinden sich auch die NeichsrathsabgeordneteN Schraffl, Dr. Schöpfer, Dr. Mayr, v. Leys, Frick und Kienzl, doch dürste die Gesammtzahl der Tiroler christlichsozialen Rei^srathsabgeordneten als Land- - iagskanöiöaten zur Aufstellung gelangen,' da 'ein diesbezii^ sicher Landesparteikönferenzbeschluß darauf abzielt, die durch - das allgemeine Wahlrecht in die Neichsvertretung entsen deten Abgeordneten rmch in die Landesvertretung zu wählen, wodurch die Interessen

des Landes im Reichsrathe nachhal tiger aetvahrt werden könnten. Die Nominierung der elf Tiroler christlichsozialen NeichsrathsabgeordneteN zu Land tagskandidaten ivürde auch die in den meisten Fällen als Zweckmäßig angesehene Wiederaufstellung der bisherigen Landtagsabgeordneten nicht tangieren, da die Zahl der christlichsozialen Abgeordneten im verflossenen Tiroler Land tage nur 10 betrug, für die bevorstehenden Wahlen aber Umd 30 ernst zu nehmende christlichsoziale Kandidatenauf- ^eltungen erfolgen

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Seite 1 von 20
Datum: 03.10.1907
Umfang: 20
und hiesigen Firmen die Anfertig ung eines Jnterin^-Eichensarges übertragen, in den der Zinksarg hineingestellt wird. Auch der König von Württember g wird, wie z aus Stuttgart gemeldet wird, personlich an der Beisetzung teilnehmen. Er richtete Beileidstelegramme nach Mainau Und auch an den Kaiser. Konflikt in der christlichsozialen Partei. ^ Die. Wiener ..Montagsrevue' widmet den Vorgängen mnerhalb der christlichsozialen Partei mit Rücksicht auf die Vorfälle, bei der Beratung der Wahlreform im niederöster

Dr. Geßmanns absolut nichts wissen, ebenso Wenig auch von einem Minister Dr. Pattai. Beide dürfen, so lange er lebt, unter gar kei ner Bedingung auf die Ministerbank. Dr. Lueger ist Über haupt gegen jede Teilnahme der christlichsozialen Partei an der Regierung. Wenn aber schon einer seiner Anhänger ins Kabinett müsse, so halte der Bürgermeister den Landesaus schuß Ma y e r als AckerVauminister bereit. Dr. Geßmann darf für keil: Portefeuille an die Reihe kommen, denn Dr. Lueger erblickt in der Befriedigung

über den Ausgleich gegenüber einem Vertreter des „Deutschen Volksblattes'. Damals erklärte Dr. Lueger, es gebe für ihn keinen Ausgleich mit Ungarn. Er iverde sich, um seinen Willen in dieser Fi age durchzusetzen, unter keiner Bedingung die Führerschaft m der christlich- sozialen Partei entreißen lassen. Parteitag der christlichsozialen Arbeiterschaft. Der 7. Parteitag der christlichsozialen Arbeiterschaft be gann am letzten Sonntag im Redoutensaale in Linz. Ange meldet waren 125 Delegierte. Delegierte

reichischen Landtage einen Artikel, in dem festgestellt wird, daß ,zwischen Dr. L u e g e r und Dr. G e ß m'a n n ein schwe rer Konflikt bestehe, der aus jenen Tagen datiert, als die Christlichsozialen eine Deputation an den kranken Bürger meister nach Lovrana sandten, er möchte sich ja nur schonen und bis zur völligen Wiederherstellung seiner Gesundheit an der Adria bleiben. Dr. Lueger — so, führt der Artikel aus — noch damals Lunte und erteilte nach Wien, um umso krästiger nach den Zügeln zu greisen

der Ambitionen Geß manns das Mittel zur eventuellen Durchsetzung des unga rischen Ausgleichs, den er um jeden Preis verhindern will, sogar auf die Gefahr hin, daß die christlichsoziale Partei in zwei Teile zerfällt. Dr. Lueger zählt auch in diesem Falle auf die Weitaus größere Hälfte und sieht in dem Hintan halten einer Verständigung mit Ungarn seine größte Lebens aufgabe. Wir erinnern bei dieser Gelegenheit an die bei seiner Rückkunft nach Wien gemachte überaus energisch? Be merkung Dr. Luegers

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Seite 1 von 4
Datum: 24.05.1919
Umfang: 4
Uebergabe der Voll machten. Es wurden die Vollmachten von folgen erteilen, die ihnen zur legalen Führung die ser Gerichtsverhandlungen notwendig er scheinen'. Partei 777 Stimmen und 10. Sitze. Die Wahlen in Oberösterreich. Im oberösterreichischen Landtage werden die Christlichsozialen, welche von 72 Landtagsmandäten 38 errungen Hadem gegenüber den Sozialdemokraten mit 25! Mandaten Und der Deutschen Freiheits- und Ordnungspartei mit 12 Mandaten die abso lute Mehrheit bilden. In der Linzer Gemeindestube

- 'nd fordert, daß die Grenzfragen Belgien. China, Griecl)enland. Nicaragua, Ziale Partei die absolute Mehrheit verlo- Mischen Jugoslawien und DeutschosterreW Panama. Polen; Rumänien, Königreich der ren, jedoch die relative Mehrheit behalten, emer baldigen Losung zugeführt werden. Serben. Kroaten und Slowenen. Siam, j In Hard haben die Christlichsozialen mit den Tfchecho-slowakische Republik.. > Deutschfteiheitlichen eine gemeinsame Liste Die diplomatische Zeremonie dauerte nur! aufgestellt und dadurch

die fünf Vertreter der Großmächte' Cambon für Frankreich als Vorsitzender. Lord Hardinge für Großbritannien, White 2. Artikel. Da die deutsche Regierung die 'Stimmen und 8Sitze und auf die sozialdemo- schuldtragenden Personen nicht verfolgt, kratische Partei 323 Stimmen und 6 Sitze« werden dies die alliierten Mächte besorgen i — In Bludenz mit 30 Sitzen auf die Christ- und zugleich die Bestrafung der betreffenden! lichsozialen 987 Stimmen und 12 Sitze, au? nach den Militärgesetzett veranlassen

, Neuzing. Wr die Slowenen im Wege eines PZebiszitW den Staaten zur Prüfung übergeben: Ver- In Lustenau hat die christlichsoziale Partei unter unp^telischer Kontrolle verlangt, fib: einigte Staaten von Amerika. Großbritan- die Herrschaft der Deutschfreiheitlichen ge-. dle Angliederung Fiume^s. Triests und nien (mit Kanada. Australien. Südafrika krochen. (Verhältnis 18 gegen 18.) In Blu- DaImatlens an den südslawisch^ und Indien). Frankreich. Italien. Japan, denz, Bürs und Schruns hat die christlichso

die relative Mehr fünf Minuten. Nach halb 4 Uhr fuhren die heit erlangt. In den Gemeinden Alber- Ententevertreter in Automobilen nach Paris schwende. Egg. Wolfurt. Nüziders. Dalaas zurück und die deutschösterrei'chifchen Dele- kamen, andere als parteipolitische Gesichts- gierten begaben sich in ihre Quartiere. punkte in Frage, jedoch ist auch in den ge- 7 ? nannten fünf Gemeinden die christlichsoziale Der Anklageakt gegen Wilhelm 11. . Partei in der Mehrheit geblieben. Aus Genf wird gemeldet: Der das Ver

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Seite 1 von 12
Datum: 07.10.1913
Umfang: 12
, sondern Stremitzer, der mit 15 kon servativen und liberalen. Stimmen zum Bürgernleister g>- wählt wurde, während auf den christlichsozialen Kandidaten 14 Stimmen entfielen. Stremitzer erklärte sich zwar gleich falls als Anhänger der christlichsozialen Partei, hat sich je ... christlichsozialen Gemeinderäte erklärten nach ^ wie man der Korrespondenz „Austria' aus Brixen berichtet, daß dadurch die Arbeit in der Gemeindestube von nun an sehr erschwert sein wird. Sie wollen im Laufe dieser Woche in einer eigenen

, daß die christlichsozialen Ausschußmit- iglieder Herrn Franz v. Guggenberg, die Konservativen und ?oic Freisinnigen hingegen Herrn Johann Stremitzer für das ^Bürgermeisteramt kandidieren, werden. Um den Frieden zwischen der konservativen und der christlichsozialen Partei jin Brixen zu erhalten, machten die Konservativen noch in Letzter Stunde den Christlichsozialen den vom Fürstbischof 'vorgeschlagenen Kompromißantrag: „Stremitzer Bürger' Meister, Franz von. Guggenberg' Vizebürgermeister.' jDarauf erhielten

- z servativen gestinunt hat, als Abtr ü n nige der christlich- Asozialen Partei zu betrachten sind. — Demgegenüber er- K,'!ären.^hie..Zonservatjv^u.^.N,^ Tir/ Stimmen' .'..folgendes: !„Am 19. September wurde der Gemeindevertretung die ^offizielle Mitteilung von dem definitiven Rücktritt des 'Herrn Dr. Otto v. Guggenberg vom Bürgermeisteramt ge- z macht und die Neuwahl auf den gestrigen Tag festgesetzt. !Je näher der Wahltag heranrückte, mit um so größerer Be- jstimmtheit verlautete

sie zur Antwort: „Die christlichsoziale Par ke! erklärt, daß sie an der Kandidatur des Franz v. Guggen berg als Bürgermeister festhält.' Damit war der Kom- jpromißantrag abgelehnt und an den Stimmzettel appelliert 'und dieser hat zu Gunsten des Herrn Stremitzer entschieden.' ^ Es steht zu erwarten, daß diese Bürgermeisterwahl iin ' politischen Leben Brixens einen Wandel herbeiführen wird. ^?ach privaten Meldungen aus Brixen ist nämlich die Mehr zahl der christlichsozialen Bevölkerung sür den langjährigen

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Seite 1 von 8
Datum: 26.04.1912
Umfang: 8
im ganzen Stimmen abgegeben: i Für die Christlichsozialen . . . . 128.837 Für die Sozialdemokraten . . . . 118.826 Für die Liberalen ... ^ . . 24.627 / Für die Mutschnationalen . ^ . . . 6.966 : Für die T s ch ech e n . . . 13.573 . Die tschechischen Stimmen entfallen zumeist auf tschechi sche separatistische Sozialdemokraten, die bekanntlich jetzt eine eigene Partei bilden. / ' V Im nachstehenden seien einige Pressestimmen über den Ausgang der Wahlen wiedergegeben

das völlige Ende der christlichsozialen Partei in Wien ausgerufen und in Jubel fanfaren verkiindete schon die jüdische Presse: Wien ^ist-frei sinnig, es gibt keine Christlichsozialelc mehr in Men!. - Und das Ergebnis des heutigen. Wahltages? Die ChriMch? . sozialen habe?: in der Kurie der großen Volksmassen und deZ allgemeinen Wahlrechtes den Gegnern' heute im- evien An- stuM. wieder zwei Bezirke entrissen, die: bei .den letzten ^ Mschsratswahlen mit ihren drei, Abgeordnetenmandaten verloren gegangen

: ' . . Die „R e i ch s p o st', das Hauptorgan der Christlich- ozialen, trägt eine siegesbewußte Haltung zur Schau und WAt: „Ter erste große Kampftag ist vorüber. Nach dem Verhältnisse ^r Juniwahlen hätten die Christlichsozialen, M siHer hon Tl AWKatW des vierten MrWÄ^ers 14 besäßen, höchstens nur mehr zwei, jenes von Döbling und' höchstens noch jenes von der Wieden behaupten dürfen.,^ Äa-- init rechnete auch bis heute der gesamte jüdische Freisinn und die Sozialdemokratie; in Hunderten von -Flugblättern. Zeitimgsartikeln usw. wurde schon

waren, sie/haben-'ich wo i6 Jahren die Sozialdemokraten im ersten Wahlgang gewan-^ nen, die Partei Dr. Zldlers in eine Stichlvahl gedrängt;z<rn allen 11 Stichwahlkandidaturen beteiligt,- haben sie noch in - mehreren Bezirken sehr gute Aussichten für die engere Wahl '» ihre Besitzstände an Stimmen wurden in vielen Bezirken ehrenvoll behauptet, in mehreren, und, gerade in schwierigen Urbeiterbezirken, wie Simmering und Meidling, glänzend' vermehrt. Mit ihrer Stimmenzahl ist die christlichsoziale Partei die erste in Wien

, ihr kommt nur die Sozialdemo kratie nahe.' Die „N. Fr. Presse' schreibt: „Wien hat am heutigen Wahltage den Christlichsozialen tief ins Herz gestoßen. / Von > den vierzehn Mandaten des allgemeinen Wahlkörpers, lvelche sie bisher im Gemeinderate hatten,. sind nur vier gesichert worden. Nicht weniger als zehn Mandate von vierzehn kommen in eine Stichwahl unter so ungünstigen Voraus setzungen für die Christlichsozialen, daß mit hoher Wahr scheinlichkeit die ganze Ziffer oder wenigstens der aller größte

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 17.10.1923
Umfang: 8
ungefähr folgendermaßen darstellen würde: 26 Sozialdemokraten, 15 Christliche soziale, drei Großdeutsche und ein bürgerlicher Demokrat. Soweit sich nun die Wahlbewegung überhaupt beurteilen läßt, ergibt sich allerorten die Wahrscheinlichkeit eines starken Stimmen zuwachses für die Christlichsozialen, die ihre neuen Anhänger zum Teil auch aus dem bisherigen großdeutschen Lager beziehen dürs ten. Die Vertreter der deutschnationalen Partei haben einen sehr schweren Stand. Es fehlt ih nen

15 Mandate, die sogenannten Reststimmenmandate kamen. Spä ter erfolgte dann die Besetzung der neun kärnt nerischen Sitze und nach der Einverleibung des Burgenlandes die letzte Ergänzung des Natio nalrates durch acht Vertreter des Burgenlan des. Im ersten Ermittlungsverfahren hatten die Christlichsozialen 77, die Sozial demokraten 58, die Großdeutschen 12, der Land bund 3, und die bürgerlich-demokrati sche Ar beitspartei einen Sitz, wozu dann an Reststim menmandaten vergeben wurden 3 Sitze

an die Christlichsozialen, 4 an die Sozialdemokraten, 7 an die Großdeutschen und einer an den Land bund. Die neun Kärntner Mandate verteilen sich in folgender Weise: 2 Christlichsoziale, 4 Sozialdemokraten, 1 Großdeutscher und zwei Landbündler, die acht burgenländischen Sitze: 3 Christlichsoziale, 3 Sozialdemokraten. 1 Groß deutscher und 1 Landbündler. Das voll besetzte Haus zählte am Schlüsse der Session 85 Christ- lichsoziale, 69 Sozialdemokraten, 20 GroßdeuL- sche, 8 Landbündler und Abgeordneten Czernin

Demokrat. Wie viele Man date im ersten und wie viele im Zweiten Ermitt lungsverfahren zur Verteilung gelangen wer den, ist diesmal im Gegensatz zu den früheren Wahlen ganz unbestimmt. Es wird die Zahl der abgegebenen Stimmen durch die um eins ver größerte Zahl der im betreffenden Wahlkreise zur Vergebung gelangenden Mandote dividiert. Diese Zahl bildet die Wahlzahl. Ist diese Wahl- zahl in der von einer Partei aufgebrachten Stimmenzahl nur einmal enthalten, erhält sie ein Mandat, ist sie zweimal

enthalten, zwei Mandate uss. Die übrig bleibenden Stimmen- werden innerhalb des ganzen Walzlkreisver- bandes für jede Partei gesondert addiert und es gelangen dann alle im ersten Wahlverfahren nicht besetzten Mandate' nach dem Proporz- system zur Verteilung unter alle jene Parteien, die im ersten Wahlgange mindestens ein Man dat im Bereich des Bundes erzielen, kannten Von besonderem Interesse wird der Ausfall der Wahlen in Wien sein. Die Hauptstadr hatte im Jahre 1920 48 Mandate zu besetzen, von heit

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 24.10.1923
Umfang: 8
aller Mandate, die So zialdemokraten 40.06 Prozent, die Großdeut schen mit Landbund 10.85 Prozent. Nach der bisher verlautbarten Stimmenzahl haben die Bürgerlichen zusammen mit ihren 1,670.000 Stimmen 58.32 Prozent und die Sozialisten mit 1,193.000 Stimmen 41.68 Proz. ausgebracht. Bei den letzten Wahlen entfielen aus die Christlichsozialen 1,234.580 Stimmen, 1,072.768 aus die Sozialdemokraten, 366.535 aus die Großdeutschen, 124.014 auf den Landbund und 32.504 Stimmen aus die bürgerliche Arbeits partei

Seite 2 „Bozner Nachrichten', den 24. Oktober 1923 Nr. 242 Es hatten also die Christlichsozialen 46.4 Prozent aller Mandate, die Sozialdemokraten 37.7 Prozent, die Großdeutschen mit Landbund 15.3 Prozent und die bürgerliche Arbeitspartei 0.6 Prozent. Vergleicht man -das Verhältnis Zwischen Regierungskoalition und Opposition, so ergeben sich 114 gegen 69 Stimmen, was einem perzentuellen Anteil von 62.3 gegen 37.7 entspricht. Im neuen Parlament haben die Christlich- sozialen 49.09 Prozent

, Kärnten, Burgenland) ist zur Stunde noch nicht vollständig festgestellt. Lanötsgswahlen Am Sonntag fanden auch in einigen Bundes ländern Landtagswahlen statt. Der steirische Landtag zählt jetzt 34 statt bisher 31 Christlich- soziale, 24 Sozialdemokraten wie bisher, 4 Großdeutsche statt 7 und 8 Landbündler wie im alten Landtag. Die Christlichsozialen verfügen über die absolute Mehrheit in der Landesregie rung, in die sie 7 Mitglieder statt wie bisher 6 entsenden. In den Bundesrat schickt der Land tag

nunmehr 4 Bundesräte statt bisher 3. Der Kärntn>er Landtag setzt sich jetzt aus 10 Landbündlern, 9 Christlichsozialen und fünf Großdeutschen, die zusammen eine Einheitsfront bei der Wahl gebildet haben, ferner aus 15 So zialdemokraten, 2 Slowenen und 1 National sozialisten zusammen. Der neue bürgen!ändi sch-e Landtag besteht aus 13 Christlichsozialen, 12 Sozialdemo kraten und 7 Bauernbündlern. Dort sind die Großdeutschen aus dem Landtag gänzlich aus geschieden. Wiener Hemeinöerat. Der Gemeinderat

wird aus 78 Sozialdemo kraten, 41 Christlichsozialen und 1 Mitglied der Jüdischen Wahlgemeinschaft -bestehen. Da sür al l e Gemeinderatsbeschlüsse nur die absolute Stimmenmehrheit erforderlich und weiter zur Beschlußfassung über gewisse Vorlagen nur die Anwesenheit der Hälfte aller Gemeinderatsmit; glieder nötig ist, werden die Sozialdemokraten wie bisher nach ihrem Willen die Verwaltung der Stadt führen können. Die 8 amtsführenden Stadträte und auch die 4 Stadträte -der christ lichsozialen Minderheit befinden

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 22
Datum: 20.06.1911
Umfang: 22
- liskchsozialen in der engeren Wahl stehenden Deutschfrei heitlichen zu stimmen. . . Wie aus einer Mitteilung der christlichsozialen Korr. Austria hervorgeht, ist die christlichsoziale Parteileitung nach dem Scheitern des Generalstichwahlkompromisses um das Zustandekommen einzelner lokaler Kompromisse be müht.- Dabei handelt es sich nicht allein um Vereinbarun gen mit den übrigen deutschbürgerlichen Parteien, sondern auch um Kompromisse mit den Sozialdemokraten, doch wer den diese letzteren

nicht durch die Vermittlung, der Wiener Parteileitung geschlossen. Nach der Lage der Dinge dürften Kompromisse zwischen Christlichsozialen und Sozialdemo kraten sich wohl nur auf Oberösterreich und Salzburg be ziehen. Die sozialdemokratische Parteileitung erklärt al lerdings, daß alle Meldungen über den Abschluß von Kom promissen zwischen Sozialdemokraten und Christlichsozialen der Wahrheit nicht entsprechen. Immerhin fällt es auf, daß die Sozialdemokraten in Oberösterreich auf Grund eines Beschlusses

der Landesparteileitung in jenen Bezir ken, wo Deutschfreiheitliche gegen Christlichsoziale in Stich wahl stehen, nicht für den Freiheitlichen eintreten, sondern Wahlenthaltung üben werden. Über die von der christlichsozialen Parteileitung bisher geführten Kvmpromißverhandlungen meldet die Korr. Äustria weiter: Zwischen den Christlichsozialen des nieder österreichischen Städtewahlkreiss Klosterneuburg und den Deutschnationalen des Wahlkreises Lsopoldstadt II wurde durch »Vermittlung der Parteileitung ein Mkommen

getrof fen, wonach die Christlichsozialen in Klosterneuburg für den Deutschnationalen Dr. Weidenhosfer, dagegen die Deutsch- nationalen ' der Leopoldstadt für den christlichsozialen Dr. Kienböck stimmen werden. Ferner wurden Stichtvahlüber- c i Ii kommen getroffen zwischen dem Städtebezirk Friedland in Böhmen und dem Wiener Wahlkreis Landstraße II. Die Ehristlichsozialen werden in Friedland den Deutschsozialen T-r. Pobych gegen den Sozialdemokraten Winarsky unter- . Amen Wenn die Anhänger

des deutschsozialen Ingenieurs Jambor auf der Landstraße dem Chriftlichsozialen St-einer ihre Stimmen zuwenden. Eine Vereinbarung wurde auch getroffen zwischen dem böhmischen Städtewahlkreis Dur und dem Wiener Wahlkreis Hernals. In Dux werden die 709 Christlichsozialen für den Deutschnationalen Knirsch gegen den Sozialdemokraten Beer eintreten, während die DeutschMtionalen von Hernals dem christlichsozialen Man- datswerher Kunschak wählen werden. Es finden überdies derzeit auch anderwärts zwischen verschiedenen

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 20.10.1920
Umfang: 8
, daß man von einem über- wältigenden Bekenntnis der Bevölkerung zu dieser oder jener Richtung sprechen könnte. Zwar haben die S o z i a l d e m o k raten, wie vorauszusehen war, ihre Stellung als numerisch stärkste Partei verloren und an ihre Stelle sind . die Christlichsozialen geweten, die aber in der. neuen Nationalversammlung auch n i ch L die a b s o l u t e Mehrheit erringen konnten. Es wird daher wieder zu einer. Koalitionsregierung kommen, die mit mehr oder minder gebundenen Händen nicht die Energie, und Zielstrebigkeit

(1) Uind die Tschechen (1) Me Mandate verloren. Als neue Partei kritt dasür.die bürgerliche Avbeiter- partei aus den Plan als deren Vertreter ^af Ottokar C z e r min in Wien (Wahl bezirk Innere Stadt) gewählt wurde. Von den bekannten Sozialdemokraten wurden ^ cht mehr gewählt: Der Gesandte in Ber- un Professor Ludo Hart mann, der ge- Nene Alterspräsident David, der lang- whrige Abgeordnete Ri eg er und Alois Bauer. Von den Kommunisten wurde kein einziger! gewählt, die «tmnnenanzahl der Kommunisten

auf ihre -Mandate war eine geradezu lächerlich' ge 'Nge. Sie vermochten in W i e n nicht 'nehr «ig 14.138 Stimmen aus sich zu ver- Maen. In Nordtwol erzielten sie zum Vkspiel Stimmen, trotzdem sie eine heftige Agitation mit Plakaten usw. entfaltet hatten. Nun tritt an die E h ristlichsozia - 1 e n die Frage heran, in welcher Art sie als stärkste Partei des Reiches die notwendig gewordene Umbildung derRegierung durch- zufühven gedenkt. Darüber Vermutungen anzustellen, erscheint aber heute noch ver- früht

: VP. 5081, Gr. 732, Toz. 610. NS. 4. Koll. 1. Pol. Bezirk Landeck: : VP. 8795, Gr. 657. Soz. 1312, NS. 15, Kom. 12, Koll 6. . Zusammen wurden daher abgegeben: Für die gemeinsame Liste der Tiroler Volks- Partei: 80.662. (Im Februar 1919 — 32.305 und 50.361----82.666.) Für die Großdeutsche Volkspartei: 19.104. (Im Februar 1919 — 26.309.) Für die Sozialdemokraten 27,241. (Im Fe bruar 1919 — 32.613.) Für die Nationalsozialisten: 1253. Für die Kommunisten: 806. Für die d.-ö. Bauernpartei, Kand. Major Kollarz

: 335. Zusamme n: 129.401 ' gültige Stim men. (Im Vorjahre: 141.588.) Die Proporz zahl ist 16.200. - - ^ In den Nationalrat scheinen daher gewählt: Von der Tiroler Bolkspartei: 1. Dr. Michael Mayr^ Archivdirektor in Innsbruck. . , 2. Alois Hau eis, Gutsbesitzer, in Zams. 3. Karl Niedrist, Bauer und Bürger meister in Münster. ^ 4. Hans Stei n egge r. Postoberoffizial in Innsbruck. 5. Peter/ Unterkirche r, Handelskam mer beamter in Innsbruck. / i Von der Großdeutschen Partei: , Dr. Sepp Strafsner

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Seite 2 von 8
Datum: 27.11.1924
Umfang: 8
für innere Angelegenheiten übernimmt, ist zwar im Parlament nicht gar zu oft hervorgetreten. Um so größer ist seine Tätigkeit in der Partei gewesen. Auf Empfehlung Seipels ist Dr. Ra mek gewählt worden. Der neue Bundeskanzler Dr. Ramek war in einer der unglückseligsten politischen Epochen Oesterreichs nach dem Zusammenbruche des al ten Staates bereits Minister. Er gehörte als Staatssekretär für Justiz dem sozialdemokra tisch-christlichsozialen Koalitionsministerium an, an dessen Spitze Dr. Renner stand

sich nicht damit begnügen, lediglich Außenmini ster zu sein, sondern vielmehr darnach streben, die treibende Kraft und leitende Seele der ganzen neuen Regierung zu werden. Dr. Mataja ist aus dem deutschnationalen Lager Her vorgegangen. Er ist dann zur Zeit des großen Aufschwunges der Christlichsozialen Partei un ter Dr. Lueger, in der Mandate billig, wirklich brauchbare Kandidaten aber recht selten waren, zu den Christlichsozialen gekommen. Als Minister für soziale Verwaltung trat der christlichsoziale Dr. Resch

del, Gewerbe, Post, Telegraphen, Fernsprech wesen, für Bahnen, Industrien und dergleichen mehr. Es bleiben auch der christlichsoziale Mi nister für Unterricht Dr. Schneider, jener für Land- und Forstwirtschaft, Buchinger und der für Heerwesen Vangoin. Wegen des Letz teren ist die Sozialdemokratie ganz besonders empört. Er zeigt sich eben nicht geneigt, aus dem Bundesheer eine sozialdemokratische Partei garde zu machen, wurde deswegen stets heftig befehdet und wird jetzt, bei feinem Wiedererschei

der führende Mann in der Christ- lichsozialen Partei. Es wird bei Beurteilung der Dinge in Oesterreich angezeigt sein, diese Tat sache nicht zu übersehen. Als Obmann der Christ lichsozialen Partei wird Dr. Seipel auf die öster reichischen politischen Verhältnisse immer einen sehr großen Einfluß ausüben. Er wird der Füh rer sein. Dies ergibt sich schon aus der Tatsache, daß der künftige Bundeskanzler Dr. Ramek von Dr. Seipel als Nachfolger vorgeschlagen wurde. Dr. Ramek, der zugleich das Ministerium

als Landeshauptmannstellvertreter neben dem Landeshauptmann Dr. Rintelen und als dessen rechte Hand eine sehr hervorragende Rolle spielte. Eigentlich hätte Dr. Rintelen Bun deskanzler werden sollen. Er ist es, der immer wieder als der „kommende Mann' der Christ- lichsozialen Partei bezeichnet wird, weil er in Steiermark seit den Umsturztagen von 1918 als entschiedener Gegner aller revolutionären Ma chenschaften tätig war. In dieser Hinsicht ent wickelte auch der neue Finanzminister Dr. Ah rer, der, wie der neue Bundeskanzler

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Seite 1 von 8
Datum: 11.01.1908
Umfang: 8
zu haben. Nirgend zeigt sich irgend ein ernstlicher ^ersuch, die Christlichsozialen auf ihrem Siegeslauf anhal ten zu wollen. Daraus erklärt sich auch das Siegesbewußt lein der Christlichsozialen, das bereits soweit geht, daß selbst bei dieser Partei von einer Agitation noch sehr wenig zu spü- ^n ist. Von freiheitlicher Seite aus wird der Wahlkampf oie frl.iye11lia/L n,pu elcu cule» icvc.» Wahlkreis auf eigene Faust arbeiteten, gedenkt jetzt die ^Parteileitung der neuen deutschnationalen Partei

der Parteien durch den Wahlgang eintreten werden, zeigen sowohl in Deutschtirol alH in Welschtiro^ gleiche Symptom: es ist eine. Verschiebung nach der christlichsozialen Richtung. In Deutschtirol' besaßen die Konservativen bisher W Mandate, die Ehristlichsozialen 10. Nach den Erfahrungen bei den letzten Reichsratswahlen dürften solvohl die drei konserva tiven Städtemandate als auch die 13 Landgemeindenman date in den Besitz der Christlichsozialen übergehen, so daß sich die Mandatzahl der letzteren

auf ungefähr 26 erhöhen wird, lvährend sich die Konservativen auf die fünf Mandate der Prälatenkurie und die zwei Großgrundbesitzermandate beschränken dürften. Höchstens daß sie vielleicht eine bis zwei Landgemeinden dazu gettnnnen. In Deutschtirol wird daher eine klerikale Partei von der anderen in 5er Herrschaft im Landtage abgelöst. Auch in Welschtirol erwartet die den ChristlichsoMlen chn nächsten stehende italienische Volks- Partei von den Neuwahlen die Mehrheit der italienischen Mandate

, nur mit dem Unterschied, daß dort der Erfolg auf Kosten der Jtalienischliberalen erzielt werden wird. Von den sieben Landgemeindenmandaten, die sich bisher im Besitz der Jtalienischliberalen befanden, dürfte kauin eines gerettet werden können, und selbst in den Städten ist der Ausgang noch mehr als zweifelhaft. Das sind ziemlich feststehende Tatsachen, die jÄer Partei bekannt sind. Dem gemäß bewegen sich auch die Wahlvorbereitungen. Die Alt- konservativen, scheinen sich bereits mit ihrem Schicksal abge funden

. Die Sozialdemokraten werden naturgemäß nur mit Zähl kandidaten in den Wahlkampf eingreifen, haben jedoch die Parole ausgegeben, aus diesem Anlaß eine intensive Zlgi- tation für das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht ein-, zuleiten. Für ein möglichst demokratisches Wahlrecht will auch die italienische Volkspartei in Welscktirol eintreten, die außerdem noch dem Grundsatz huldigt, daß womöglich sämt liche Neichsratsäbgeovdneten der Partei auch für den Land tag als Kandidaten aufgestellt jverden

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Seite 9 von 28
Datum: 12.03.1914
Umfang: 28
hinter sich, während Dr. Schöpfer, der den Großteil des Klerus auf seiner Seite hat, eine all gemeine christlichsoziale Partei haben will. Dr. Schöpfer ist es gelungen, einige Anhänger des Abg. Schraffl bei der Ausstellung der Kandidaten zu Fall zu bringen, trotzdem Schraffl fast überall persönlich interveniert. Der Gegensatz zwischen den beiden Richtungen ist bereits beim Abschluß des Kompromisses zum Ausdruck gekommen, da dasselbe zwischen den Konservativen, der christlichsozialen Partei und dem Bauernbunde Schraffls

«5 37 Neueste Post und Telegramme. Die Landtagswahlen in Tirol. Innsbruck, 11. März. Die Wahlbewegung ist bereits im ganzen Lande in vollem Gange. Ueberall finden Ver trauensmännerversammlungen statt, in welchen es, soweit die Christlichsozialen in Betracht kommen, ost sehr lebhaft zugeht. Der Gegensatz zwischen den beiden Parteiführern Schraffl und Dr. Schöpfer macht sich sehr bemerkbar. Schraffl vertritt den rein agrarischen Standpunkt und hat den großen.Bauernbund

, sondern sich den politischen Parteien an schließen. Die Zahl der Deutschnationalen dürfte sich mit dem Virilisten (Rektor der Universität) und den Großgrund besitzern und Handelskammervertretern auf 16 bis 20 be- ^ laufen, die der deutschen. Christlichsozialen auf 26 bis 29; der Konservativen auf 10 bis 14, der christlichsozialen'Ita liener auf 23, der liberalen- Italiener aufll. Außerdem dürfte ein italienischer und möglicherweise auch ein deutscher Sozialdemokrat gewählt werden. Die Affäre des Abg. Sviha. Prag, 11. März

. Ueber die Szenen, die sich vor dem Bruche der tschechischen nationalsozialen - Partei mit Dr. Sviha abgespielt haben, berichtet das „Ceske Slowo': Dr. Sviha hat bis zum letzten Momente alle Schuld be stritten. Nachdem sich die Vertreter des nationalsozialen Klubs von der Schuld Dr. Svihas überzeugten, wurde Montag vormittags das Exekutivkomitee der Partei zu einer Beratung einberufen und beschlossen, die Resignation Dr. Svihas dem Präsidium anzuzeigen Die Parteisekre täre Dr. Scholz und Smekal

begaben sich zu Dr. Sviha, um ihm den Beschluß der Partei mitzuteilen und a u f z u for dern, seinen Mandatsverzicht dem Präsidium des Abgeordnetenhauses mitzuteilen. Dr. Sviha empfing die Abgesandten seiner Partei in der Wohnung. Tränentraten ihm in die Augen. Dr. Sviha rief verzweifelt: „Also auch Ihr brecht den Stab über mich? Ich schwöre Euch, daß ich vollständig unschuldig bin! Ich glaube nicht an Gott. Wenn es aber eine Gerechtigkeit auf der Welt gibt, so wird sich meine Unschuld erweisen

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Seite 1 von 4
Datum: 23.09.1919
Umfang: 4
bis jetzt aus folgenden vier Parteien: 1. Die nationalliberale Partei, bestehend aus den Resten der alten bürger lichen Parteien, der nationalen Arbeits partei und der Kossuthpartei; 2. die 48er Partei des Martin Lovaszy, von der ein Teil zu den Christlichsozialen, ein anderer Teil zur Ugron-Partei übergegangen ist; 3. 'die demokratische Partei des Ludwig Baszony in Budapest, der in Budapest aus ein halbes Dutzend Mandate hofft; 4. die Partei der Handeltreibenden und der klei nen Besitzer. ' Der Block derChristli

Badoglio I son.^. «Ahl gegeben, zur schärfften Wach- I!-mi,e<t. Die Situation könnte sich plötzlich kritisch wenden, wenn die Jugoslawen eines Tages einen Handstreich gegen Fiume un ternehmen würden . ,, Ungarn. Die politischen Parteien in Ungarn vor dem Wahlkampf. Bei den nächsten Wahlen in Ungarn wird sich der Wahlkampf auf ein Duell zwi schen der Koalition der bürgerlichen Par teien und der Koalition der christlichsozialen Parteien ausspielen. Die Koalition der bürgerlichen Parteien besteht

. Die sozialistische Partei in Tschechien hielt in 1100 Orten der Tschecho-Slowakei Volksversammlungen ab, in welchen die Redner über Jugenderziehung sprachen. Ueberall wurde die gleiche Tagesordnung angenommen, welche wegen der Wohnungs not, die Requirierung aller Klöster und kirchlichen Verwaltungsgebäude fordert. Umniistien. Ein Pr»»if»risches Ministerium in >lumiinien. In Rumänien hat das neugebildete provisorische Kabinett seine Arbeiten zur Borbereitung der Wahlen und der Grundlage für ein Einverständnis

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