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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 16.03.1920
Umfang: 8
als genügende Wafse und ist der Ansicht, daß Franz Sanin dasselbe benutzt hat.- Am 13. ds., 11 Uhr vormittags begann die Rede schlacht zwischen dem Anklagevertreter und deu Ver teidigern; sie nahm volle sechs Stunden in Anspruch. Der Verteidiger des Franz Sanin machte Notwehr S»ttend, die darin leg, daß Leo Heidegger dem Franz Sauin mit einem Holzscheit bewaffnet entgegenkam. Die Verteidiger des Richard Sanin uud Viktor Andreaus machten geltend, daß ihre Klienten nur abwehrend in deu Raufhandel eingegriffen

haben uud ihr Eingreifen deu Zweck hatte, die Niugeuden von einander z« trennen. Ihr Tun kann niemals den Tatbestand der Mitschuld am Verbrechen des Tot schlages begründen, schon deshalb nicht, weil sie nicht wissen konnten, daß Franz Sanin sein Messer mit solche» schwere« Folge» gebrauchen werde. Der Verteidiger des Alfons Sanin hob hervor, daß sein Klient an der Rauserei überhaupt nicht beteiligt ge wesen fem kann, dies beweise am besten die Aussage des Viktor Andreaus, der sich wohl niemals

der Geschworenen- Abmantt folgendes Verdikt: Die Schuldsrage wegen Totschlag bezüglich Franz, Richard uud Alfons Sauin wurde einstimmig bejaht, bezüglich Viktor Andreaus mit 8 Mimmen verneint. — Die Schuld frage wegen Vorschubleistung bezüglich Aichard Sauin und Viktor Andreaus wurde einstimmig be jaht nud jene wegen leichter Körperverletzung durch Franz Sanin einstimmig verneint. Um Mitter nacht verkündete der Vorsitzende des Gerichtes das Urteil, womit FranzSanin zn I a h- ren und Richard Sanin

zn 18 Monat'en schweren. Kerker verurteilt wurden. Hinsichtlich der Angeklagten AlfonsSa- uin und Viktor Andreaus trat der seltene Fall ein, daß der Gerichtshof von den Bestimmungen des 8 332 Strafprozeßordnung Gebrauch machte, weil sich die Geschworenen bei der Beantwortung der ihnen gestellten Schuldfragen in der Hauptsache irr ten. Nach den Bestimmungen des 8 332 St. P. ist der Straffall iu Betreff des Alfons Sanin nnd Viktor Andreaus vor ein anderes Schwurgericht z« bringen und neuerlich zu verhandeln

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 16
Datum: 13.06.1920
Umfang: 16
, das der Gottseibeiuns den Abgeschiedenen einschüt tet, die ihm verfallen sind; worauf ihnen flugs zwei Teueflshörnlein wachsen, Kraft deren sie sich augenblicks in den Erdboden bohren und zur Hölle fahren. ' Balthasar konnte der Lockung der Flasche nicht widerstehen; er langte sie Herein, lüftete den Korken und versuchte ein Schlückchen. Allein er verbrannte sich gottsjämmerlich das Maul, spuckte aus und sagte: „Pfui deixel!' Eine schwefelgelbe Flamme schlug aus der Flasche und er schleuderte

auf der Bett decke saß. . In seinem Eifer merkte er nicht, daß dieser! noch gar nicht gestorben war. liebkoste mit seinen kleinen Händen die stoppeligen Wangen des Knechtes und reichte ihm die Himmelsflasche. „Ja, Sep pele,' rief Balthes, „du bist's?' und er „Bozner. Nachrichten', den 13. Juni 192< machte einen langen Zug aus dem schim mernde?: Gefäß?. ' ' ^ ' Da strömte frisches Leben und neue Kraft durch alle Glieder des frümben Bal thasar: Flügel ' wuchsen ihm zwar keine, dazu reichte der ^ eine Schluck

sich an den Tisch und aß mit guteyi Hunger alle Knödel, die vom Mittag übrig geblieben waren. Er saß noch über diesem fröhlichen Werk, als der Bauer und die anderen alle von der Wiese zurückkamen. Da herrschte großer Jubel über des braven Knechtes glückliche Genesung und wundersames Abenteuer. Der frumbe Balthasar wurde in Kraft und Freuden ein steinalter Mann, und d^x Tag, an dem er sich hinlegte und mit zu friedenem Lächeln sprach: „Nun. ist's Zeit zum Himmelfahren', war justament

Hanni. . 10. Rinald, S. d. Rinal^> Tambos, Besitzer, u. d. Amabile Berti. ' . - - 10. Alois, S. d. Alois Metz; Magazinsdiener, ü. d Äloisia Casagranda. 12. Max, S. d. Johann Colleselli, Magäzineüx, . u. d. Maria Sief. 13 Karl, S. d. Viktor Filippi, Taglöhner, u. d. Rosina Calliari. 13. Alfons, S. d. Johann Bazzanella, Kauf mann, u, d. Elisabeth Preyer. 13. Marius, S. d. Max Pintarelli, Pflasterer meister, u. d. Marie Eoser. 14. Ida, T. d. Franz Hoschek, Reisender, u. d. ^MarieColla. 15. Stefanie

, T. d. Perer Carpella^ Gendar merie-Wachtmeister, u. d. Giulietta Failoni. 22. Bruno, S. d. Orestes Colorio, Schlosser, u. d. Kostanza Devigili. 23. Antonia, T. d. Karl Ghezzi, Magazinsarbei- . ter, u. d. Josefine Tamanini. . 23. Aloisia, T. d. Josef Demetz, Schmied, u. d. Marie Guttmanm ^ - . . 23. Rudolf, S. d. Viktor v. Ottlyk, Baupolier, u. d. Albertina Strobl.. 26. Frieda/T. d. Thomas Platzer, Taglöhner, u. d. Josefa Tomasi. 26. Gottfried, S. d. Gottfried Mattersberger, Südbahnbediensteter

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 08.04.1919
Umfang: 4
- ch e r, Eduard Foradori, Alois Kersch bau mer, Josef Koler, Otto Moier, Viktor Mu- melter, Fritz Sanfrl, Siegfrcii Streiter. Emil Tfchugguel, Rudolf Weits ch e ck. Rudolf Wimm er; zu Ersatzmännern: Franz C o'in- ploi, Hans Gostner, Joses Holznec, Max Kamaun, Anton S chl ech t le i t n e r, Matthias Thurner; in den schiedsgerichtlichen Ausschuß: Josef Dusini, Anton Nagele, Anton Krautschneider, Max Schmidt; zu Rechnungsprüfern: Karl Trasoyer, Ig- naz Pristou; als Vertreter für die Gehilfenver sammlung: Eduard

vor dem Schwurgerichte, in Bozen die auf fünf bis sechs Tage anberaumte Ver handlung gegen eine Diebsbande und deren Hehler — insgesamt 13 Personen —, die um das Ende des Jahres 1918 in der Umgebung von Bozen Viehdieb stähle in größerem Umfange (Gesamtschaden 49.030 Kronen) verübten. Angeklagt erscheinen: 1. Leopold Fischer, geboren 1893 in Krems, dort zuständig, ledig, wohnhast in Bozen; 2. Maria Ruedl, geboren 1891 in Kaltem, dort zuständig, ledig, wohnhaft in Bozen; 3. Viktor Nocker, geboren 1898 iN Olang

in militärgerichtlicher Haft in Bozen und lernte hiebe! die Mithäftlinge Viktor Nocker, Fer dinand Brunner und Josef Gallmetzer kennen. Au ßerdem fand er Gelegenheit, sich mit Marie Ruedl, welche damals eine sechsmonatliche Kerkerstrafe ver büßte, in Verbindung zu setzen. Beim Rückzugsrum mel wurden die Häftlinge Fischer, Nocker, Brunner und Gallmetzer frei; die RuÄ>l hatte mit 24. Oktober 1918 ihre Strafe beendet. Fischer und seine Gefähr ten verschafften sich für die erste Zeit ihren Unter halt durch Verkauf

von gestohlenem Mehl und der gleichen; Fischer will sich auf diese Weise bei 1700 X verdient haben. Er zog zur Ruedl und lebte mit dieser in gemeinschästlichem Haushalte. Als Fischer seine Barmittel Ende November 1918 fast aufge braucht hatte, vereinbarte er mit Viktor Nocker, an geblich über Vorschlag der Maria Ruedl, einen Vieh diebstahl in Oberplanitzing, wo die Ruedl genaue Ortskenntnis besaß. Die drei Genannten fuhren am 25. November 1918, abends, bis Eppan, gingen von dort nach Oberplanitzing

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Seite 4 von 8
Datum: 17.03.1925
Umfang: 8
. Allerdings in einer Weiie, die sie zugleich auch aller Freuden der Ju gend beraubt, denn das Leben auf HütSvald scheint nicht viel anders zu sein, als das Leben in einem Kloster. Serenas einziger Umgang würden eine alternde Frau und der Halbnarr von Sohn sein — das mag ihr ja alles im Kopf herum gehen. »Ich sage, Heimchen darf überhaupt nicht fort! Sie gehört zu uns, wir haben sie lieb und ich wüßte gar nicht, was wir ohne sie anfingen.' erklärte Viktor energisch. „Morgen werde ich ihr dies klipp

für meine Pflicht an, in brüderlicher- Treue sür Heimchen zu sorgen, wenn sie dessen be dürfte; endlich aber halte ich nicht viel von den glänzenden Aussichten bei Dorners. Die Frau mag ja momentan die besten Absichten haben, aber zwischen Versprechen und Erfüllung liegt ein wel ter Weg. Die kann sich alles noch zehnmal anders überlegen.' -- ^ Martha nickte eifrig. „Jawohl, Viktor hat recht, daran dachte ich auch schon, besonders ^da Serena so gar nicht der Mensch ist. auf semen Vorteil hm- Uhr nachmittags

' in Unterplatten (Ritten) f i n d e t nicht am 23. März, sondern a m 26. M ä r z u m N/, Uhr statt. 381 Aparte „Wiener Modellhüte' sind in der Tor auslage des Hutsalon „Wera' aus Wien in Bozen, Viktor Emanuelstraße, ausgestellt. » 2404 Warum verzagen, da wir in Wohlm uths elektro - galvanischem Schwachstrom zuarbeiten! Eigennutz und Berechnung liegen ihr so fern wie die Gebirge am Mond, und wenn sie nach Hütewald geht, tut sie es nur aus Sympathie für Frau Dorner und aus Mitleid mit deren schwach sinnigen Sohn

.. Aber ich sage wie Viktor: Sie soll nicht hingehen, sondern bleiben, wohin sie gehört — bei uns!' ^ Fredegild gähnte. ' , ' ^ ' „Seid Ihr noch nicht bald fertig mit dem Ge spräch über das Kuckusei? Ist alles Quatsch! So- rena hat es ja doch faustdick hinter den Ohren und weiß ihren Vorteil gewiß sehr gut. Ich sage Euch, sie wild zu Dorners gehen und tut recht daran, denn uns ist sie ja doch nur eine überflüssige Last^ „Schweige doch mit deiner lieblosen gehässigen Weisheit,' fiel ihr Martha unwillig

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Seite 7 von 8
Datum: 17.04.1903
Umfang: 8
, denn so viel Uhr gibt es bekanntlich bei uns «ar nicht. In Italien ist aber die 24 Stundenzeit^ wenigstens offiziell durchgeführt und wenn die Jtalianissimi vorläufig noch nicht in der Lage sind, Triest zu Italien zu schlagen, so suchen sie wenigstens den äußeren Anschein einer Zugehörigkeit 8um „Mutterlande' zu geben. (Die Uhraufzieher in unserem benachbarten Pfatten werden es Wohl bald nachmachen. Anm. oes Setzers.) In den Zeitungen bedeutet „unsere Regierung' Zene in Rom, „unser König' heißt da Viktor

— den Kaiser von Oesterreich! Damit die Ueberein ..lMlnung vollständig ist, wird nunmehr in Triest auch noch vle italienische Zeit eingeführt. . Prinz Viktor Dulcep Sing. Wie schon gemeldet, ist Prinz Wiktor Albert Iah Duleep Sing, ein Sohn des verstorbenen ^aharadfchah Duleep Sing, in Schulden gerathen und in ondon vor Gericht gestellt worden. Die Höhe der Passiven wird mit 110.680 Pfd. St. angegeben. Prinz Duleep Sing,,, einer der ersten Lebemänner der Londoner Gesellschaft, lvurde schon im August

mit Achtung und Ehren behandelt.' Die riesige Pension schützte den in England auf sehr großem Fuße lebenden Maharadschah nicht vor Geldverlegenheiten, und als das indische Amt nicht aushelfen wollte, verließ er London und begann gegen England zu agitiren. Später kam es zu einer Aussöhnung zwischen dem Maharadschah und dsr Königin Viktoria. Seinem Sohn, den: jetzt bankerotten Prin zen Viktor, wurde ein Jahresgehalt von 8000 Pfd. St. (daZ sind ca. 96.000 fl.) ausgesetzt.. Ein gesunkenes Schlachtschiff

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Seite 19 von 24
Datum: 06.01.1910
Umfang: 24
Ar. 4 Nachrichten', Tonn 654 Exzellenz Graf und Gräfin Forin 556 Firma Kzsef Mumelter 553 Herr^und Frau Viktor Mumelter 560 Herr Generalmajor Savy und Frau 562 Herr Ingenieur Karl Hüller 564 Herr Max Dorfner urü» Frau, Hotel Tirol 566 Herr Karl Rieger-Maggi 568 Herr Dr. Malbert v. Röggla, Sparkasseverwalter 570 Herr Peter Steger und Frau 572 Herr Architekt Wilhelm Kirschner und Frau 574 Herr Josef Dalle Aste, Privat mit Frau 576 Herr Josef Marchett, prm. Herren- und Damen-Fri seur mit Frau 578

Joh. Richter 780 Herr Hans Pattis und Frau, Cafe Rathaus 782 Frau Witwe Josefine BKm ... 784 Firma R. Böhm 786 Herr August Brand, Möbelfabrikant , . ' ^ 788 Frau Anna Brand, Hebamme 790 Herr Karl Rudolph, Zahnarzt, mit Familie 795 Herr Oberst Viktor Seidler mit Frau 797 Herr Kreisgerichtsvizepräsident Hohenauer und Frau 799 Herr Josef Mahlknecht, Obsthandlung 801 Herr Josef Sartori, Installateur 803 Frau Rosa Mayr, Schuldirektorswitwe, und Töchter 806 Herr Ernst Griechisch

mit Frau 834 Herr Dr. Franz v. Hepperger 836 Herr Dr. Heinrich v. Hepperger 838 Fräulein Karoline v. Hepperger 840 Herr Reimund Kauer, Möbelgeschäft, mit Familie 842 Frau Ww. Toni Weger, Inhaberin d. „Weltbiograph' 84 Frl. Marie Frick, ehemal. F. Schäpf'sche Whreib- materialienhandlung 846 Herr Ingenieur Gandorfer mit Familie . - 848 Herr Dr. Viktor Perathoner und Frau ! ' - 860 Herr Quirin Gugler mit Familie 864 Graf und Gräfin Bruno Khuen, Eppcm '' ' 856 Herr Direktor Hassold und Frau, Meran 868 Herr

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Seite 3 von 4
Datum: 31.01.1917
Umfang: 4
. Kriegsbilderausstelluug in den Bürgersälen. Die Kunstausstel lung des k. u. k. Kriegspreyeguartiers in den Bürgersälen erfreut sich eines ungeschwächten Besuches der zivilen und militärischen Krei-! se und zahlreiche Kunstfreunde wiederholen ihre Besuche, um sich dem . Studium der hochinteressanten Gemälde mit Muse hingeben zu kön nen. Besondere Aufmerksamkeit erregen neben den Kampfbildern die vielen Porträts von Heerführern und Kommandanten, so jene der Herren Erzherzoge Friedrich, Eugen und Albrecht, Generaloberst ' Viktor Dankl

mit großen ' Stimmitteln hat sich bereit erklärt, mehrere Lieder und Balladen von Schumann, Brahms, Löwe vorzutragen. Der Künstler hat be reits in mehreren Konzerten in Trient und anderen Orten das Publikum entzückt. — Karten im Vorverkauf bei A. Clement. Ver- ' einsmitglieder frei. Der Reingewinn fließt wohltätigen Zwecken zu. Rittnerbahn. Mit 1. Februar tritt infolge der neuen Fahrkar tensteuer eine Erhöhung der Fahrpreise in Kraft. Da die Herstellung neuer Fahrkarten jetzt unmöglich

, Dr. Karl Kerschbaumer, Dr. Anton Kinsele, Dr. Paul Äof- !er, Dr. Oskar Friedrich Luchner, Dr. Gottfried Marchesani, Dr. Karl v. Mayrhauser, Dr. Hermann. Mumelter, Dr. Hugo Dr. Gu- lius und Dr. Viktor Perathoner,. Dr. Benedikt Pobitzer, Dr. Gu stav Richter,, Dr. Rudolf Schlesinger, Dr. Ernst v. Tschurtschentha- ler und Dr. Anton v. Walther. Mit dem Wohnsitze in Brixen: Dr. Hans Gutmann, Dr. Leopold Ledenig, Dr. Anton Pircher und Dr. Josef Schroth. Mit dem Wohnsitze in Brun eck: Dr. Arthur Ghedina

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Seite 3 von 17
Datum: 18.04.1897
Umfang: 17
vernehmen ein furchtbares Getöse und Wehgeheul der Philister. Simson hat, sich der mit dem wachsenden Haar wiedergekommenen Kraft bedienend, die Trag säulen des Tempels erschüttert Md den Einswrz des Gebäudes, damit die Vernichtung der Feinde bewirkt. Die draußen warten» den Juden geben ihren Empfindungen des Schmerzes über den Verlust des großen Landsmannes und der Befriedigung über seinen großartigen Ausgang Ausdruck. Der Held hat seine Schuld durch freiwilligen Untergang gesühnt. Dasselbe Motiv

, so oft verwendet, bildet bekanntlich auch den Abschluß in Meyerbeer's „Prophet*. Der Gang des Oratoriums läßt, wie mau sieht, an dramatischer Kraft und Lebendigkeit nichts zu wünschen. . Die vielen gesungenen Betrachtungen, Gebete, Reflexionen u. s. w. unterscheiden es von einem eigentlichen Drama. Ueber Art und Charakter der Musik, mit welcher der große Tondichter diesen Stoff umkleidet hat, wäre es zwecklos, Worte zu ver schwenden. Ueber die Kunst Haendel's, welche die ganze Ent faltung

mit dem in seiner trotzigen Kraft und Ein« dringlichkeit unvergleichlichen, rondoartig durchgeführten Thema, ein Rauf- und Trutzlied sonder gleichen, aber in edlem Style, die auf jede Harmonie verzichtende Arie des Harapha „Ver- weg'ner Sclav', nur unisono von den Streichinstrumenten begleitet, ein Wunderwerk charakteristischer Melodiebildung, die Arie Samson's „Herrlich erscheint im Morgendust', Dalila's Jubelgesang „Gott Dagon hat den Feind besiegt'. Bei den Chören ist es schwer, dem oder jenem den Preis zu geben

. Sie sind fast alle von so ausdrucksvoller Kraft und großartiger Wirkung, daß wir unwillkürlich mit in die Stimmung, welcher sie Ausdruck geben, hineingerissen werden. Haendel's Musik macht all' das Geschwätz, das heute von Jnstrumentiruug, von Klangfarben und Orchestereffecten hergemacht wird, als bestände tue Musik nur aus Farben und Farbentönen und der Gedanke sei gleichgiltig, gründlich zu Schanden. Seine Kunst rnht nur aus dem Gedanken, auf der Zeichnung und mit ihren edle,

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