der Ministerpräsident Dr. v, K ö r b e r 'die Vorfälle in Jnnsbri.lck, indem er sagte: Die italienischen Kurse an der Jnusbri.lcker Universität bestan den seit dem Jahre 1864 und wurden allseits als eine Noth wendigkeit vornehmlich zur Gewinnung des erforderlichen Beamtenmateriales betrachtet. Während der ganzen Zeit er- hob' sich. keine Klage - über^'eme drohende oder gar schon im Gange befindliche Verwelschung der tirolischen Landeshaupt stadt. — Abg. Erler: Damals war das ganz anders or ganisiert. — Dr. v. Körb
durch sie erlvächst, ungleich größer sein würde, als Wenn an der deutschen Jnnsbrucker Universität unter deutschein Rektor und Dekan — letzterer Umstand hat' allerdings gewohiüiche nur äußerlichen, dekorativen Werth .Müenische Parallelkurse geschaffen werden. (Hört! Hört!) 1 ^HHas'Anoere^ wäre es noch, wenn Innsbruck, ähnlich wie i o z e n, nahe der Sprachgrenze läge, so daß schon die.bloße l .Anwesenheit so vieler national-gegnerischer Studenten und' Professoren eine Zukünftsgefahr für den deutschen Charakter
nun der Ruf nach' einer italienischen Universität in Trieft. Ganz besonders da- S gegen, daß die einzige Seehmrdelsstadt, der Hafen Deutsche ^ österreichs — vom Zusammenhange mit diesem ist die Blüthe Triefts bedingt -- dazu erkoren- werden soll, muß sich der Widerstand der Deutschen richten!' —- Abg. Wolf: Der Artikel ist unterschrieben?! — Dr. v. K ö rb e r : Otto Schü ler! — Abg. Wolf: Das ist ja kein Parlamentarier, der sich so ausgesprochen! hat, und das Blatt geht uns gar nichts an! — Dr. v. Körber
: Obwohl auch seither in Innsbruck keine Anzeichen einer besonderen Jtalienisierung zrrm Vor schein kamen, begann doch dort eine allerdings durch mancher lei bedenkliche Vorgänge in den Kreisen der italienischen Stu dentenschaft vorbereitete lebhafte Agitation, die zu Reibungen an der Universität führte, und die Regierung mußte an die Beseitigung der Ursachen derselben denken. Da einerseits die Errichtung einer selbständigen italienischen Universität oder auch nur einer Fakultät in einer anderen Stadt
im Verord nungswege ausgeschlossen erscheint, andererseits den Italieni schen Studenten die Fortsetzung ihrer Studien ermöglicht!ver- den mußte, blieb allein der Ausweg, dem Reichsrath einen Gesetzentwurf über die Errichtung einer juridischen Fakultät an einem anderen Orte zu unterbreiten, für die Zwischenzeit aber in Innsbruck durch eine Absonderung der italienischen Studenten in einer mit. der Universität möglichst lose Zusam menhängenden italienischen Fakultät die Wahrscheinlichkeit