. Der nächste Morgen bringt die feierliche Geburts- tagsgratulation für die Universität Neapel im Theater San Carlo, der Oper der Stadt. Das Haus, in remem Empirestil gebaut, macht, festlich erleuch tet, einen Men Eindruck. Auf der Bühne sind alle Notabtlitäten und die ausländischen Delegierten und Deputationen versammelt, im Hintergrund leuchtet das italienische Wappen in tausend Flam men, die bunten Talare der Rektoren und Professo ren bringen Farben in das^Bild. Stürmisch be grüßt, betritt der König
seine Loge, er verneigt sich ein wenig. Zu beiden Seiten stehet: ihm die jungen Prinzen von Aosta, seine Neffen. Und es beginnen die Glückwünsche. Alle sagen dasselbe und alle sa gen es anders. Professor Benk aus Leipzig, der deutsche'Delegierte. wird besonders gefeiert. Der Rektor Professor Zambonini dankt jedem durch ein paar freundliche Worte, nur dem. Rektor der Universität Rom gibt er den Bruderkuß, damit schließt die Feier uud der König begibt sich in seinen Palast, wo ihm im kleinsten Kreise
des Philosophenkongresses in der Universität leitet eine Serie sehr interessanter Vor träge ein. Die ganze Welt ist hier vertreten, ein Inder m schwarzseidenem Turban.schreitet feierlich einher, ein Aegypter mit scharfgeschnittenem Cha- rakterkops begleitet zwei englische Geistliche. Am Nachmittag aber ladet das einstige Karthäuserkloster San Martina zu einem lieblichen Feste im Namen der Stadt. Der blumige Klostergarten mit seinem schlanken Säulengang ist wie für Feste geschaffen: um die Tische der Büfetts ziehen sich Kränze aus wilden