hieß Tirol das Land der armen Hirten, nur bekannt durch.die Kämpfe von 1809; die Landwirtschaft war die ein-, zige Erwerbsquelle. Die Stadt Bozen ausgenommen, wo ein uralter .Handel blühte, Mb es weder Handel noch In dustrie. Die Kommunikationen waren schleckst. Der Frem denverkehr begann in jenen Orten Südtirols, tvelche sich durch mildes Klima auszeichneten und so zu Kurorten ent wickelten.^ Von einem allgemeinen Fremdenverkehr, wie ihn die Schweiz schon lange hatte, war keine Rede. Höch stens
als Abonnementsderpflichwng. l7. IL« Dieustag, den 7. I«ni jVIO i7.Ishe g Dih Jubelfeier des Isndesvehbimdes für Fremdenverk^h' . Bozen, 5. Juni. Im altehrwürdigen Prunksaale des ehemaligen Bozner M^rkantil-Magistrats zetzt im Besitze der Handels- und Gewerbekammer, wurd<. h^'ute vormittags in feierlicher Weise der Tätigkeit des Landesverbandes für Fremdenver kehr gedacht, tvelcher nun auf 2V Jahre eifrigen Schaffens zurückblickt. Unter den aus diesem Anlasse versammelten Herren bemerkten wir: Kaiserl. Rat. Dr. Anton Kosler
) — Oberkommissär Albert v. Trentini (Bozen) — Ingenieur Berger (für die Südtiroler Mpenvereinssek- tionen) — Dr. Franz v. Zimmeter (Innsbruck) — Dr. Hermann Mumelter (für die Alpenvereinssektion ^ozen) —Professor Wilhelm Eichert (sür den Dsterr. 5ouristenklub) .— Karl Erb er l genossenschaft in Bozen) usw. (sür die Gasiwirie- - Präsident Mserl^ 5tat. Dr. Kofi er begrüßte die Er schienenen und wies darauf hin, daß es nie Gepflogenheit des Landesverbandes gewesen sei, Feste- zu Meiern und Äußerlichkeiten
zu beobachten, aber den heutigen Tag wolle man doch nicht ohne feierlichen Anstrich lassen. Zwanzig Jahre dauere nun die Tätigkeit des Landesverbandes und noch ein anderes Moment falle zeitlich damit zusammen, nämlich das vom Landtag jüngst beschlossene Gesetze Werde dieses sanktioniert, so gehe die Arbeit des Landesverbandes auf eine andere Organisation über, ohne daß jedoch der Lan desverband seinem Wesen nach ausgelebt habe. Redner ent wickelte dann die Entstehungsgeschichte des Landesverbandes. Ehedem
. . Redner schilderte, wie er und Dr. Angerer im Jahre 1890 beim Ministerprä sidenten Grafen Taafse um Unterstübung in Sachen des Frenidenverkebrs ansuchten und zur Antwort erhielten, das gehe doch die Negierung nichts an, das sei enre Angelegenheit der Tiroler selbst. Aber auch die tirolische Landesvertretung, obwohl sie dem neugegründeten Verband eine kleine Gabe geivährte, hatte doch keine rechte Freude an seinen Bestrebung gen, d?nn allgemein war die Furcht, daß durch den Fremden verkehr die guten