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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 10.04.1919
Umfang: 12
in deren Wohnung beim Diembauern Georg Riegler in St. Peter ein Paar Ochsen zu stehlen, als Zeit der Ausführung des Diebstahles wurde die Nr. LZ Nacht vom 28. aus den 29. Dezember 1918 bestimmt. Die Ochsen sollten bei Anton Mayr eingestellt und dann an Franz Mayr oder Simon Mayr weiter ver äußert werden. Sie begaben sich deshalb zu Anton Mayr, um diesen von ihrem Vorhaben zu verstän digen, trafen aber denselben nicht an, weshalb sie Mit den Hausknecht Stanislaus Aichner verhandel ten. Auch Franz Mayr

wurde in den Plan einge weiht UN d dieser erklärte sich damit einverstaiwöll, er werde beide Ochsen nehmen und sie gleich schlach ten, weil das Behalten zu gefährlich sei. Dessen Gat tin' Theres Mayr, geborene Erschbaumsr. war bei der Abmachung zugegen. Nachdem W sich am 27. Dezember. 9 Ühr abends, von AMon Mayr den Stallschlüssel, wie schon früher oft. hatten geben lassen, schritten sie zur Tat: am 28. Dezember 1918. früh, standen die Ochsen, die auf 14.999 X bewertet werden, im Stall des Anton

Mayr. Von der An wesenheit der Ochsen erfuhr unter anderen auch Heinrich Vieider und Georg Aichner und suchten die selben käuflich an sich zu bringen. Die Diebe liehen sich trotz dei> Abmachung mit Franz Mayr auf den Handel ein und verkauften den größeren Ochsen dem Heinrich Vieider um 1399 X. Vieider wollte nun den Ochsen all Ort und Stelle schlachten, Anten Mayr verweigerte hiezu die Erlaubnis, weil dies die Leute bemerken könnten. Vieider und Georg Aichner, die sich klar wareil, daß' die Ochsen

von einem Diebstahl stammen, suchten tzun den Metzger Leopold Neulichedl aus Welschnofen, der in Bozen anwesend und ihnen bekannt war. auf und boten diesem deil Ochs zum Kaufe an. Dieser kauste den Ochs um 2999 X und ließ ihn nach Eggental treiben. Simon Mayr. der die Ochsen ebenfalls, besichtigt hatte und auch wußte, woher dieselben stammen — am Wochenmarkt wurde der Ochsendiebstahl bereits lebhaft besprochen —> fagte zu Franz Vitzany, er solle die Ochsen zum Hütterbauer bringen, sie — die^ Diebe — bekommen

hiefür 5999 15. In der Nacht zum 29. Dezember 1918 brachten Fischer und Vitzany den zweiten Ochsen auf den Hütterhof und erhielten von Franz Mayr auf den Kaufpreis von 1999 X eine Rate von 599 15 ausbe zahlt. In der Nacht zum 3V. Dezember 1918 führt Franz und Simon Mayr den Ochs in den Keller Und schlachteten ihn^dort. Theres Mayr war hiebei durch Leuchten, Wassertragen usw. behilflich. Die Haut wurde vergrabeil, das Fleisch im Kellet verwahrt. Einen kleineren Teil davon erhielt Simon Mayr

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 09.04.1919
Umfang: 4
St.-V). Freitag: „Eva' („Das Fabriksmädel') 46. rote St.-V. le Schwurgericht. Eine Bozner Viehdiebstahls-Zentrale. (Fortsetzung.) ^ Einige Tage nach dem Diebstahle in Planitzing vereinbarten Fischer und Gallmetzer einen neuen Diebstahl bei einem Bauer in Dorf, wo Gallmetzer rüher wohnte. Sie wollten sich jedoch früher eines Abnehmers versichern. Sie begaben sich deshalb zu Anton Mayr und dieser war einverstanden, daß sie etwas bringen. Er händigte dem Fischer den Schlüssel zum Glashaus ein, damit das Vieh

gleich versorgt sei, und sagte: „Schauts, daß ihr glücklich durchkommt? und nicht aufkommt!' Auch wurde den Dieben durch Stanislaus Aichner gesagt, daß Anton Mayr eine Kuh brauche. Am 29. November 1918 um Mitternacht, führten Gallmetzer, Fischer und Marie Ruedl den Diebstahl aus, indem sie aus dem Stall des Perlbauer Joses Mumeltevin Dorf eine Kuh im Werte von 3000 k entwendeten und in das Glas haus des Anton Mayr überstellten. Der Stiefsohn des Mayr, Vigil Sepp, melkte am nächsten Morgen die Kuh

und bekam 6 bis 7 Liter Milch. Anton Mayr und sein Bruder Simon Mayr besichtigten die Kuh und erklärte Anton Mayr, daß er die Kuh behalte, obwohl er sich kaum getraue, von diesen Burschen fortwährend Vieh zu kaufen.^ Der Kaufpreis wurde mit 900 X vereinbart. Am Nachmittag erklärte Anton Mayr plötzlich, er werde die Kuh nicht kaufen und verständigte hievon den Gallmetzer und Fischer. Sta nislaus Aichner und Vigil Sepp waren darüber un gehalten und meinten, man könnte die Kuh schlach ten, wenn sich Mayr

des Besitzes fürchte. Die Kuh wurde in der folgenden Nacht nach vorausgegange ner Uebereinkunft durch die Diebe und Matthias Apollonia auf den Hof des Franz Mayr, einem Bruder des Anton Mayr, getrieben. Dieser hatte die Kuh um 1500 X gekauft, weil Franz Oberrauch, ge nannt Perl, im Zwischenhandel einen bedeutenden Aufschlag machte. Franz Mayr schlachtete die „präch tige' Milchkuh am nächsten Tage. Die Haut wurde versteckt. Franz Mayr leugnet, die diebische Herkunft der Kuh gekannt zu haben, obwohl

ihm sein Bruder Anton sagte, wo die Kuh gestohlen wurde. Für den 2. Dezember 1918 vereinbarten Fischer, Maria Ruedl, Ferdinand Brunner in Gegenwart der Judith Huber, der Geliebten des Brunner, einen Diebstahl beim Hollerbauer Johann Unterhofer in St. Iustina. Fischer ging am Vorabende zum An ton Mayr, verständigte diesen und den Stanislaus Aichner, daß in der Nacht „Vieh komme' und ließ sich von Anton Mayr den Schlüssel zum Glashause einhändigen. Brunner hatte für einen Ochsen bereits einen Käufer

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 27.02.1918
Umfang: 4
sie — oder aber sie meinen einen verbrecherischen Wahnsinn fortsetzen zu sollen, dann wer den unsere herrlichen Truppen weiterkämpfen. Daß und in welchem Umfange wir dazu gerüstet sind, ist auch den Feinden zur Genüge bekannt. (Lebhafter Beifall.) Schwurgericht. Bozen, 26. Februar 1Ü13. Die gefundene Brieftasche. Gestern wurden vor dem hiesigen k. k. Kreisgerichte als Schwurgerichtshof nach dreijähriger Pause die Schwurgerichts- verhandlungen wieder eröffnet und zwar mit der Straftat wi der Josef Mayr. geboren 1862 in Marburg, nach Bozen

zustän dig. verwitweter Schlosser hier, angeklagt des Verbrechens des Betruges. Der Vorfall, um den es sich in der Angelegenheit lMidelt. spielte sich am 28. Juli des Vorjahres ab. An jenem Tage ging Mayr nach' Ienesien, um dort seine beim Locher in der Sommer frische befindliche Tochter zu besuchen. Von diesem Hofe ging man dann in Gesellschaft — im ganzen sieben erwachsene Per sonen und ein Kind — zum Wieserhofe, der etwa dreiviertel Stunden von erfterem entfernt ist, und auch eine Gastwirtschaft

besitzt. Mayr und seine Begleiter waren die letzten in der Par tie. Plötzlich ließ Mayr (nach! seiner Aussage) seine Brieftasche fallen und rieft „Mle gehen vorbei und keines hebt die Tasche auf. Und scherzweise sügte er noch bei: „Das gibt jetzt einen schönen Finderlohn', worüber alle gelacht l?aben. In dieser Brieftasche befanden sich drei Ansichtskarten, Papiere eine Le gitimation der Rittnerbahn mit der Photographie Mayrs und an Geld 460 K. Daß man soviel Geld auf eine Landpartie mit nimmt

. erklärt Mayr damit, daß er oewohnheitsgemäß das im mer so hielt. Er hatte Ersparnisse, da er letzter Zeit wöchentlich über hundert Kronen verdiente. Im speziellen Falle nahm er deshalb viel Geld mit, weil er in Ienesien Holz kaufen wollte. Dies wollte er auch am fraglichen Tage anschauen. Zwei Tage darauf, am 30. Juli, erhielt Mayr, der zuletzt beim SDnied Fössinger im Dorf gearbeitet hatte, von seiner Ie nesien weilenden Tochter einen Brief, worin ihm dieselbe mit teilte, daß der Wiesersohn

dortselbst, Anton Höller, eine Brief tasche mit einem namhaften Betrag verloren habe. Sie kam dann auch selbst ?u ihrem Vater herab, weil sie die Empfindung hatte, daß der Scherz mit dem Brieftaschensund, wie ihn der Vater ausgeführt habe, einen ernsthaften Hintergrund hatte. Am Tage darauf fragte dann ein P5li5eiagent bei Mayr wegen des Brieftasckenfundes nach und lud ihn ein, zum Polizei-In spektor zu einer Unterredung zu kommen. Da deren Ergebnis für Mayr belastend war, wurde dieser, am 2. August

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Seite 3 von 8
Datum: 30.10.1923
Umfang: 8
und man hofft, daß bald eine ent scheidende Wendung zum besseren in seinem Befin den eintreten werde. Baumeister Franz Mayr in Innsbruck -f. Am Sonntag starb eine der bekanntesten Jnnsbrucker Persönlichkeiten, beliebt und angesehen, aus alter Jnnsbrucker Patrizierfamilie, Baumeister Franz Mayr, im Alter von 74 Jahren. Nach vollendeten Studien trat Franz Mayr als Architekt in das vä terliche Baugeschäft ein. Den Feldzug zur Okkupa tion Bosniens und der Herzegowina machte er als Reserveoffizier der Tiroler

Kaiserjäger mif. Man? cher erinnert sich noch an die feierliche Rückkehr der . Sieger, an deren Spitze Hauptmann Mayr lorbeer- und eichenbekränzt im Jahre 1878 unter Klängen der Musik zum Jubel aller Jnnsbrucker in die hei matliche Stadt einzog. Franz Mayr war ein eif riger Förderer des katholischen Gesellen- und Mei- . stervereins und Vorstand 'des Tiroler Veteranenver eins, sowie lange Jahre Mitglied des Jnnsbrucker Gemeinderates. Baumeister Mayr war mit der Schwester des Bundesrates Stefan von Falser

Mayr, eine prachtvolle, hochgewach sene Erscheinung, war bis in die jüngste Zeit unge mein rüstig und frisch. Seit vielen Jahren ver brachte der Verewigte den Sommer auf seinem Som meransitz in Sistrans, von wo er auch Heuer in voller Frische und bester Gesundheit erst Ende Sep tember nach Innsbruck übersiedelte. Vor 14 Tagen befiel ihn ein Unwohlsein, das ihn aufs Kranken lager warf, von dem er sich nicht mehr erheben sollte. Lungenentzündung war feine Todeskrank heit. Er starb, Wohl vorbereitet

, den ruhigen Tcä) eines frommen Christen, umgeben von den Seinen. Die Parte trägt folgende Unterschriften: Marie Mayr, geb. von Falser, als Gattin; Chorfrau Agnes Mayr, O. S. B., Bertholdstein, Steiermark; Dr. Paul Mayr, Notar, Bludenz; Dr. Marianna Mayr. Professor in Innsbruck; Elisabeth Sinz, geb. Mayr, Arztensgattin in Bregenz; Gertrud Laufenberg, geb. Mayr, Rechtsanwaltsgattin in Düren (Rheinland); Dr. Klemens Mayr, Bankbeamter in Innsbruck: Franz Mayr, als Kriegsgefangener verschollen; Fr. Jgo Mayr

, S. I.; Josef Anton Mayr, in Fa. Josef Mayr, Baumeister; als Kinder. Berta Mayr, geb. Malsatti; Dr. Anton Sinz, prakt. Arzt; Dr. Josef Laufenberg, Rechtsanwalt; Emmy Mayr, geb. Froon v. Kirchrath, als Schwiegerkinder, u. 15 Enkelkinder. R. I. ?. Todesfälle. In Wangen starb am 28. ds. Maria Gruber, geb. Seebacher, Gattin des Josef Gruber, Löwenwirtspächters in Gargazon. Die allseitig ge achtete Wirtin hat für ein Lungenleiden in ihrer Heimat Erholung gesucht, wurhe aber leider durch eine plötzlich

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 4
Datum: 09.04.1919
Umfang: 4
wurde: der Kaufpreis betrug 5W k. Brunner eilte nach Hause, erzählte der Judith Huber den Erfolg des Diebs- Zanges und händigte ihr das erhaltene Geld, 200 LI, ein, damit sie es im gemeinsamen Haushalte ver wende. Am Morgen des 5. Dezember 1918 wurde die Kuh von Oberrauch und Apollonia geschlachtet und das Fleisch und Fell verwertet. Simon Mayr, Besitzer in Quirain, der von den Metzkausen seines Briü>ers Kenntnis hatte, forderte den Hausknecht Stanislaus Aichner auf, mit dem Unbekannten

, der die Ochsen bringe, zu ihm zu kommen, er möchte auch billiges Fleisch haben. Aichner führte den Fischer bald darauf zum Simon Mayr. Dieser bewirtete die Weiden und es wurde nun ausgemacht, daß Fischer Vieh bringen soll und daß er, wenn er damit komme, nur am rückwärtigen Fenster zu Klopfen brauche. Mayr zeigte dem Fischer das Fenster, es war an der Rückseite des Hofes. Fischer mußte aber versprechen, daß er früher Botschaft sende, bevor er Vieh bringe, es müsse rasch gehandelt werden, weil er, Mayr

, eine fremde Person zum Melken habe, die nichts wissen dürfe. Sie sollen etwas Gescheidtes bringen, fette Minder, am liebsten wären ihm Schweine, weil er diese in seinem Keller gleich verarbeiten könne. Durch diese Besprechung wurde Leopold Fischer not wendig zu neuen Diebstählen angeregt und er teilte das Gespräch mit Simon Mayr auch gleich dem Josef Gallmetzer mit. In dieser Zeit wurde Leopold Fi scher mit Franz Bitzany, der bei Anton Mayr wohnte, bekannt. Am 19. Dezember 1918, abends, kam Fi scher

, Gallmetzer und Vitzany in der Wohnung der Ruedl zusammen und verabredeten dort einen Diebstahl für die kommende Nacht, um das gestoh lene Bieh dem Simon Mayr zu bringen. Die drei Burschen begaben sich um Mitternacht zum Stall des 'Philipp Rosenthal, Köfelegut in Gries, erbrachen Äie Stalltür und entwendeten die zwei schönsten Kühe, die 6000 X wert waren. Eine 6 Jahre alte, weiß-graue Kuh war seit sieben Monate trächtig. Beide Kühe trieben sie zum -Aichbergerhof, wo Fischer den Simon Mayr durch „Klopfen

am Fenster' weckte. Simon Mayr führte die beiden Kühe, die noch die Stallkette trugen, so gleich in den Stall. Er fragte hierauf den Fischer, was er für die Kühe verlange und woher sie seien, worauf Fischer erkläret, „von Sarntal': den Vitzany forderte er auf mit Mayr zu verhandeln. Vitzany sagte dem Simon Mayr, woher die Kühe eigentlich seien und verlangte als Kaufpreis 1500 L. Mayr sagte hierauf, er würde die Kühe gern nehmen, er habe aber keinen Platz hiefür, da die Waschküche we gen der Wäsche

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 24.09.1920
Umfang: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', 24.'September 193V Nr. 218 ZumAugriisderLiberts-gege« AeftWereLeitung desZeottal- MttschaftsWtes. In dieser Angelegenheit erhalten wir von Herrn Josef Hütt er folgendes . Schreiben: Ich bitte höflich um Aufnahme nach- .. stehendem Zeilen in Ihrem geschätzten Blatte: „Der Skandal beim Zentral- wirtschastsamte Bozen'. So un- liebsam es mir auch ist, mich auf eine Pressepolemik einlassen zu müssen, die Ausfälle des Herrn Johann Forcher-Mayr gegen meine Person dürfen

nicht unerledigt 5 bleiben. Die von Herrn Forcher-Mayr ! gegen mich angeschlagene Tonart läßt er. Kennen, daß er mich für seinen Verleumder, für den Urheber des Artikels der ..Liberia' - hält. Wenn ich nun in Erkenntnis seines Starrsinnes darauf verzichte, ihn von die ser fixen Idee abzubringen, so lege ich doch Wert darauf, der Öffentlichkeit gegenüber zu erklären, daß ich den bisherigen -Angrif fen gegen Johann Forcher-Mayr ebenso fern stand, wie dem ..Liberia' an und für sich. Die Informationen

der ..Liberia' mögen eher auf die gegen die ehemalige Leitung des Zentralwirtschastsamtes von Trient her anhängig gemachte Untersu chung hindeuten; ich für meme Person ge dachte nur,' meine Sache mit Herrn For. cher Mayr und dem Zentralwirtschaftsanue im Zivilgerichtssaale auszutragen und ich werde es auch noch tun. Ich konnte doch nicht behaupten, daß Herr Forcher-Mayr Mittel des Zentral- wirtschaftsamtes veruntreut habe, da ich ja weiß, daß es nicht wahr ist' ich weiß ja auch, daß Herr Forcher-Mayr

auf ein Gs- -halt verzichtete und daß er in schwieriger Zeit für die Ernährung des Bezirkes Bozen wohl.'bedeutendes geleistet hat. Aber Herr Forcher-Mayr sollte sich nicht in die Pose der vollkommenen Uneigennützigkeit setzen, sie steht ihm nicht an: Herr Johann Forcher- Mayr hat am Zentralwirtschaftsamte ver dient. Herr Johann Forcher-Mayr ist der Alleininhaber der Firma Johann Baptist Moar, die Firma Johann Baptist Moar hat mit dem Zentralwirtschaftsamte Geschäfte gemacht; sie hat vom Zentralwirtschafts

in einem Zeitab- schnitte, während dessen der nicht begün stigte Bozner Kaufmann sich diese Waren überhaupt nicht oder nur zu ungünstigeren Bedingungen beschaffen konnte. Herr Forcher-Mayr mag hiezu berichtigen was er will, die Geschäftsbücher des Zentral wirtschaftsamtes kann er nicht aus der Welt schaffen: Man lege irgend einem Kaufmanne, der in jener Zeit zu handeln hatte, den Buchauszug vor und höre sein Urteil! ' Nun zu den Reis-„Bewegungen': Die Firma I. B. Moar hatte dsr Stadt gemeinde Bruneck fünf

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 20
Datum: 26.09.1895
Umfang: 20
Bozen, 24. September. Betrügerischer Viehhandel. Heute wurde unter dem Vorsitze des Landesgerichtsrathes Baron Paul Biegeleben die Hauptverhandlung wider die Taglöhner Joseph Mayr und Joseph Pla- singer von Andrian, beide 42 Jahre alt, ersterer verehelicht, letztgenannter ledig, wegen des Ver brechens des Betruges durchgeführt. Als Beisitzer fungiren L.-G.-R. Dr. Cajetan Angeli und Rathssecretär Johannes Mahl kn ech t; die öffent liche Anklage vertritt der Staatsanwaltssubstitut Dr. Aloys

, oder wie sie selbst sich aus drücken, Geld zu „machen' oder zu „verdienen'; freilich geschah dies aus unredliche Weise, indem der eine (Mayr) den Herrn oder den Bauern spielte, der Kühe kaufen wollte, während sich Plassinger in der Rolle des Unterhändlers gefiel. In der That ist ihnen der Schwindel in mehreren Fällen gelungen. Im Februar 1895 kamen beide zu Lorenz Tribus, Metzger in Lana; Plassinger log hier dem Tribus vor, daß Mayr eine Kuh kaufen wolle, aber angeblich das Geld nicht habe; er solle ihm jedoch die Kuh

ohne Bedenken geben, denn Mayr stehe gut und besitze ein Grundstück. Tribus glaubte dies und gab dem Mayr die Kuh für den Preis von 120 fl. auf Borg. Mayr leistete eine Anzahlung von nur 10 fl. Gleich darauf verkaufte Mayr die Kuh um 76 st. im „Maiserhof' an einen gewissen Joseph Tscharf. Plassinger erhielt sein „Maschettgeld', aber Tribus hatte bis heute das Nachsehen. Am 8. Mai d. I. begaben sich beide nach Flaas und besuchten den Baumann Carl Seebacher zu Campidell. Plassinger stellte Mayr als den Delug

von Gries vor, der ein Pzar Ochsen kaufen möchte. Seebacher zeigte anfangs keine Lust, seine schönen Ochsen herzugeben, ließ sich aber bereden. Der Unterhändler machte ihm vor, Delug besitze ein wunderschönes Weingut und dessen Frau habe eine größere Erbschaft zu erwarten. Mayr als angeblicher Grieser Bauer Delug bestätigte dies. Er versprach die Ochsen am 25. Mai zu zahlen und erhielt dieselben um 250 fl. Die Ochsen wurden gleich aus dem Stalle des Seebacher ge führt. aber am selbigen Tage

noch an den Pla- natscher Bauer um einen viel niedrigeren Preis verkauft. Carl Seebacher erfuhr vom Schwindel und suchte den Mayr auf, worauf dessen Frau, welche ein kleines Weingut in Frangart besitzt, sich herbeiließ, dem Seebacher einen Schuldschein auszustellen. Dieser hat heute 345 fl. zu fordern. Sebastian Reiterer, Rödrerhospächter in Vöran, kam aus dieselbe Weise zu Schaden. Auf dem Marlinger Markte am 14. Juni erschienen wieder Mayr und Plassinger und machten sich an den Reiterer heran

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 27.06.1923
Umfang: 8
- ler und dessen Frau Klementine, sowie dem Serafin Pitscheider in Villnöß erzählt haben, daß Gottfried v. Fäckl von ihm, Anton Mayrl und Karl Mayr gewaltsam ums Leben gebracht worden sei. Die drei hätten im Vereine mit Fäckl verschiedene Dieb stähle ausgeführt. Bei der Verteilung der Diebs beute sei es zum Streite gekommen, weil sich Fäckl benachteiligt erachtete, er habe deshalb mit der An zeige gedroht und sie hätten deshalb den Fäckl nachts auf die Villnösser Straße gelockt und an einer stei len

Stelle in den Bach gestürzt. Als Fäckl nach dem Absturz noch lebte, hätten sie ihn mit Stein würfen getötet und einige Tage später dessen Leiche in den Eisack geworfen. Von diesem Gerüchte er hielt bald auch die Behörde Kenntnis und Johann Hinteregger wurde am 1. Oktober 1921 in Stilfes verhaftet. Anton Mayrl und Karl Mayr hatten- sich bald nach dem Verschwinden Fäckls ins Ausland geflüchtet. Mayr wurde in Garching bei München, wo er unter dem falschen Namen Johann Rieser als Kutscher eine Anstellung

gefunden hatte, am 28. Februar 1922, Mayrl in München am 1. März 1922 verhaftet. Am 26. Juni 1922 erfolgte die Auslieferung der beiden an das Tribunal in Bozen. Ein Mitwisser, der die Täter verrät. Johann Hinteregger gab bei seiner Verhaftung den Caräbinieri an, daß sowohl Mayr als auch Mayrl ihm erzählt hätten, daß sie in einer Nacht vom Samstag auf den Sonntag im Juni 1919 den Gottfried v. Fäckl in den Villnösser Bach geworfen hätten, daß Fäckl durch den Sturz nur leicht ver- ^tzt

, aber von ihnen durch Steinwürfe getötet wor den sei. Ein oder zwei Nächte später hätten sie die Leiche des Fäckl am Tatorte geholt, zum Eisack ge schafft und in diesen Fluß geworfen. Die Tat sei deshalb geschehen, weil Fäckl den Anton Mayrl, der als Viehhändler meist viel Geld bei sich hatte, be rauben wollte. Vor Gericht machte Johann Hinter egger im wesentlichen dieselben Angaben, er stellte jede Beteiligung an der'Tat in Abrede und gab an, daß er den Mayr und Mayrl geraten habe, den Sachverhalt der Behörde anzuzeigen

. In einem spä teren Verhör mußte er zugeben, daß er bei der Über tragung der Leiche des Fäckl vom Villnösserbach in den Eisack mitgewirkt'hat. Wie der eine der Beschuldigten die Mordtat darstellt. Karl Mayr erzählte in seinem ersten gericht lichen Verhöre, daß er, Mayrl, Hinteregger und Fäckl am Abende vor der Tat im Gasthause Rößl bei sammen waren. Fäckl habe die Kellnerin des Gast hauses in grober Weise belästigt und sei deshalb zwischen ihm und Fäckl ein kurzer Wortwechsel ent standen. Bald nach 10 Uhr

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Seite 3 von 12
Datum: 20.09.1900
Umfang: 12
Erzherzog Eugen langte ein sehr herzliches Condolenztelegramm ein. Peter Mayr. Während der Tag immer näher rückt, an welchem mit Enthüllung des Peter Mayr-Denkmals die darauf gerichteten, mehrjährigen Bemühungen des hie sigen Museum-Vereines ihren Abschluß finden, ist dieser bestrebt auch sonstige demselben von Andern zutheil ge wordene Ehrungen im Museum dem Publicum zur An schauung zu bringen, und dort mit allen noch vorfindlichen, von Peter Mayr herstammenden Gebrauchsgegenständen zu einer Peter Mayr

-Ausstellung zu vereinigen. In dieser Beziehung kann auf ein bereits eingetroffenes und im Museum schon jetzt zu sehendes, großes Oelgemälde unseres Landsmannes Ferdinand Schmutzer hingewiesen werden. Die Szene, welche Ueberbachers Reliefbild am Peter Mayr- Denkmal in „Lapidar'-Styl wiedergibt, findet hier ihre Be handlung in Farbe. Der breite Goldrahmen enthält dazu die erklärende Inschrift : „Ich will mein Leben nicht mit einer Lug erkaufen', so Peter Mayr der Mahrwirt, ein Held aus dem Jahre 1809

. Sein Weib will ihn bewegen oas rettende Wort zu sprechen, doch umsonst. Eine Ab« weichung von allen anderen uns bekannten Darstellungen dieser Handlung ist hier darin' ersichtlich, daß als Schau platz derselben nicht der Gerichtssaal, sondern die heimath liche Stube gewählt ist. Man kann sich dabei denken, es sei Mayr von dem ihm wohlwollenden französischen Generale Baraguay d'Hilliers nach seiner Verurtheilung nach ge stattet worden, sich von seiner Familie daheim zu verab schieden, vielleicht gerade

einem schmerzversunkenen am Mische sitzenden Greise, der wohl ihr Großvater sein mag, zu. Doch von all diesem Jammer unerschüttert, schaut der Held darüber hinweg nach seinem Leitstern, der nicht von dieser Erde ist. Der dem Peter Mayr als Wache bei- aebene französische Soldat (in einem uns nicht recht ver ständlichen, eher weiblich scheinenden Costume) neigt sich hmter diesem vor und scheint jedenfalls mehr Verständnis die an diesen gerichteten bestürmenden Bitten als für ^en hohen Sinn

und kirchliche Benediction des Denkmals. — Festrede (ge- halten durch k. k. Univ.-Pros. Dr. Hirn). Männerchor und Niederlegung der Kränze. Umzug der Reservisten-Colonnen, Schützen-Compagnien und Veteranen Vereine und Defilier ung am Musterplatze. 1 Uhr: Fest-Diner (Hotel Bristol). Nachmittags : Freischießen am k. k. Hauptschießstande Bozen. Halb 7 Uhr abends: Festvorstellung im Stadttheater: Aufführung des Volksschauspieles „Peter Mayr, Wirth an der Mahr' von P. Ferdinand Scala, durch Rittner, dar

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Seite 2 von 8
Datum: 11.06.1910
Umfang: 8
, jveil sie ihm früher gesagt habe, was ihr gehöre, gehöre -auch ihm. Als -er das Geld behob, sagte er der Kofler nichts, weil sie schlechter Laune war. Der Vorsitzende fragt, warum denn Mayr in so kurzen Zivischenräumen immer größere Beträge behoben habe, worauf Mayr erwidert, er habe Geld gebraucht, um Schulden zu begleichen und um seine Einrichtung zu be zahlen. Mit dem Gehalte von 99 K. monatlich, den er hatte, habe er nicht auskommen können, obwohl noch Trink gelder dazukamen. ' Sehr bedenklich

war es für den Angeklagten, daß er schriftlich zugegegeben hatte, aus dem Sparkaffebuche der Kofler ohne deren Wissen und Willen insgesamt 2200 K. behoben zu haben und daß er sich verpflichte, den Schaden wieder gut zu machen. Der Vorsitzende üerlas das betref fende Schriftstück, aber Mayr behauptete nun, dieses sei ihm von Tschurtschenthaler, einein alten Freunde.der Kofler, in die Feder diktiert worden; Tschurtschenthaler habe ihn so ge drängt, daß er endlich, um Ruhe zu Haben, nachgab. Der Kofler wollte er anfangs

das entnommene Geld verzinsen, später aber unternahm er Schritte, um ihr den ganzen Be trag zurückstellen zu können. Maria Kofler, 51 Jahre alt ledige Private in Bozen, als Zeugin vereidigt, schilderte zunächst, wie Mayr das erste mal gekommen sei und wie er ihr erbarmt habe, weil er so arm getvesen sei. Anfangs habe er sich sehr gut betragen, er habe auch gefolgt, als ihn ermahnte, zur Beichte zu gehen. Als sie aber einst im August 1909 von einer Reife zurückkehrte, gestand er ihr ganz zerknirscht

, daß er ihrem Sparkassebuch 500 Kronen entnommen habe. Sie war dar über ganz entsetzt, beruhigte sich aber, als er ihr versprach, ihr monatlich 40 Kronen abzuzahlen: er wolle einstweilen von Brot und Käse leben. Auf die Frage des Präsidenten, ob sie dem Mayr nie gesagt habe: „Da ist der Schlüssel zur Schublade, wo das Sparkassabüchel liegt, wenn du Geld brauchst, nimm' dir inir eins!' — antwortete die^Frau mit einem entschiedenen „9caa!' Als Mayr seine Hochzeitsreise antrat, nahm er von ihr herzlich Abschied und dankte

ihr sür alles Gute, was l'ie an ihm getan Allein, als er fort tvar, überkam sie eins drückende Ahnung, sie sah nach und entdeckte den Fehlbetrag im Sparkassebuch. Die von Mayr erhobene Beschuldigung, sie sei eifersüchtig gewesen, wies die Zeugin mit Entrüstung zurück; ebenso, daß sie in ihn verliebt gewesen sei. Der Staatsanwalt wies darauf hin, daß Mayr behaupte, für die verschiedenen Arbeiten, die er geleistet, habe er noch Anspruch auf eine Entlohnung. Auf die Frage, ob diese Gesamtansprüche 400

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Seite 2 von 4
Datum: 05.07.1919
Umfang: 4
Seite 2 ^ ' - ' ' - Gericht»saal. Die Folgen des langen Frontdienstes. Der Bauerssohn Lorenz O b e r le chn e r aus Lappach im Tauferertale kaufte an fangs November 1918 in Bruneck verschie dene alte Einrichtungsgegenstände und brachte dieselben mit Fuhrwerk nach Müh len, wo er sie beim Unterkohlgrubenwirt Josef Mayr einstellte, um . sie später von dort auf seinen Heimatshofe zu befördern. Am 12. November 1918 vormittags, erklärte der Wirt Josef Mayr dem Lorenz Oberlech ner

, daß er nicht in der Lage sei. ihm stets die Pferde zu füttern ,auch forderte er ihn aus. die eingestellten Sachen sobald wie möglich, wegzubringen. Auf dies hin wurde Oberlechner eshr aufgebracht, beschimpfte den Wirt und drohte diesem mit dem Haus anzünden. Er beschuldigte den . Wirt, daß er ihn von den eingestellten Sachen verschie denes gestohlen habe und drohte ihn, kalt zu machen, wenn er das Gestohlene nicht herausgebe. Josef Mayr, der den Lorenz Oberlechner nichts gestohlen hatte; konnte

diesem nichts herausgeben. Nachdem Ober lechner noch die Familienangehörigen des Josef Mayr und den anwesenden Knecht Florian Lahner aufs gröbste bedroht hatte, verließ er die Wirtsstube, wo sich das alles abgespielt hatte. Gegen Abend erschien Lo renz Oberlechner neuerdings im Gasthause des Josef Mayr und als er dort den Wirt nicht vorfand, wendete er sich an den Knecht Florian Lahner, nannte diesen einen Dieb und versetzte ihm mit einem in der Hand ge haltenen Revolver mehrere Schläge gegen den Kopf. Florian Lahner

ergriff sogleich die Flucht, wurde aber von Oberlechner verfolgt, eingeholt und mit vorgehaltenem Revolver Zur Bezahlung der gestohlenen Sachen auf gefordert. Als Lahner beteuerte, daß er kein Geld habe, ließ Oberlechner von ihm ab und ging auf die Suche nach der Wirtin Anna Mayr. Diese hatte sich aus Furcht vor Oberlechner in die Schlafkammer geflüchtet und die Türe abgesperrt. Oberlechner ent deckte aber den Äufenthalt der Anna Mayr und nachdem er durch Anrennen zwei Tü ren eingesprengt

Hatte, konnte er ihrer hab haft werden. Er versetzte der Wirtin einige Ohrfeigen, riß sie hin und her und verlangte auch' von. ihr mit vorgehaltenem Revolver Geld für die angeblich gestohlenen Sachen. Als auch Anna Mayr erklärte, kein Geld zu besitzen, und den Lorenz Oberlechner fle hentlich bat, ihr kein Leid anzutun, ließ die ser den Revolver, den er stets gegen Anna Mayr gerichtet hatte,-sinken. Unterdessen kam der Wirt Josef Mayr mit Gendarmerie ins Haus, die-den Oberlechner sofort in Ge wahrsam nahm

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 24.09.1920
Umfang: 8
- j Vielleicht war die Firma Moar berech- - Mayr, Inhaber der Firma Moar. nützte tigt, zu fordern, datz ich die Hälfte ihrer seine Eigenschaft als Leiter des Zentral-'Schuld an Reis bei der Gemeinde Bruneck wrrtschaftsamtes in der Weise aus. datz er beizusteuern habe, da ich in Gemeinschaft in 'Abänderung deri Tatsachen dekretierte:! mit ihr den ursprünglich für die Gemeinde Herr Hutter hat statt 972 Zentner nur 472 Bruneck in Aussicht genommenen Reis Zentner nach Innsbruck geliefert, das Zen-'verkaufte

später die Ware zum alten wirtschaftsamtes mir zukommenden 500 Vertragspreise. Unterdessen war der Reis Zentner wurden mir beileibe nicht ausge-, bedeutend gestiegen. Der Reis, den ich dem folg?, nein, Herr Forcher-Mayr erklärte die Zentralwirtschaftsamte zum Versand nach vurch erkünstelte Konstruktion für mich in Innsbruck beigeladen hatte, kostete mich Vogen herbeigezauberten 500 Zentner für bereits durchschnittlich Lire 180 per 100 Ki- bie Firma Moar gepfändet und hatte da-!logramm. Die Fa.-Moar

stellte mir den durch die fünf Waggons.für die Gemeinde beim Zenttalwirtschaftsamte „exequierten' 'Bruneck frei. Wofür gepfändet? mutz un- Reis mit dem Brunecker Preise, mit 116 L. willkürlich jeder Lesen fragen: ich habe mich in Rechnung, ich soll also fünf Waggon Reis auch in langen Nächten vergebens danach mit 180 Lire per IG Kilo gekauft und mit, gefragt, denn ich war Herrn Forcher-Mayr 116 Lire verkauft haben, so malt sich im niemals etwas schuldig. Herr Forcher-Mayr Kopfe des Herrn Forcher-Mayr

das Ge-' behauptet in seinen Ausführungen vom 12. schäft. Das einzige, was er miri bei den Septencker schneidig, die 500 Zentner, die seitens meines Anwaltes eingeleiteten Ber ich nach seiner Konstruktion zu viel nach gleichsv^rhandlungen zugestehen wollte, Ichi bedaure, zu dieser öffentliche« Er widerung durch die öffentlichen Angriffe des Herrn Forcher-Mayr genötigt gewesen zu sein. Herr Forcher-Mayr fand sich bemützigt, der Oessentlichkeit kundzutun, datz er den Vorkehr mit mir abgebrochen habe,' datz

letzteres auf Gegenseitigkeit beruht, dafür meine ich, nach dem Gesagten Glaubwür digkeit in Anspruch nehmen zu dürfen. Bozen, am 20. September ISN. Joses Hutter. 'Innsbruck herlud. wären sein Eigentum gewesen: bezahlt hatte er sie nicht, überge- den waren sie ihm nicht, abgekauft hatte er sie mir nicht, mein Reis in meinem Ma gazin, es ist arg? Selbst wenn Herr^Forcher-Mayr gegen miiH einen Anspru ch auf Lieferung von L00 Zentner Reis gehabt hätte, selbst wenn mir im Magazin des Zentralwirtschastsam

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 20
Datum: 30.09.1900
Umfang: 20
L „Bozncr Die Gefangennahme des Peter Mayr, Wirth an der Mahr. l8. Febr. 1810.) Nach Acten des k. k. Statthalterei-Archivs in Innsbruck von Dr. K. Klaar. Der unglückliche Ausgang der letzten Kämpfe in der Brixner Gegend von Mitte November bis 6. Dezember 1809 veranlaßte auch den Wirth an der Mahr, Peter Mayr, der mit feinen Leuten die Gegend von Velthurns besetzt gehalten, sich den Nachstellungen der Feinde zu ent ziehen, und da er Tirol nicht verlassen wollte, den nahenden Winter

in einem sicheren Verstecke zn verbringen. Er wählte hiezu das sogenannte Leitererhäusl Nr. 118 in Velthurns, das ihm schon früher öfters eine gute Zuflucht geboten hat. Die Oertlichkeit war zwar nur eine Viertel stunde ober der Reichsstraße gelegen, war also nicht sehr abgelegen, bot aber den großen Vortheil, daß der flüchtige Wirth und Bauer von hier aus leine Heimat an der Mahr in ^ Stunden erreichen konnte, 'ohne Reichsstraße und. Gemeindeweg berühren zu müssen ^). . Wenn auch Peter Mayr

v. Klebelsberg das nachfolgende Schreiben: „Die Familie des berüchtigten Rebellenführers Peter Mayr, Mahrerwirth, befindet sich notorisch in der Gegend von Velthurns oder Latzfons. In derselben Umgebung dürfte sehr wahrscheinlich auch dieser Mahrerwirth sich befinden. Da es nun von der äußersten Wichtigkeit ist, daß dieser gefährliche Mensch eingebracht wird, so bat der Landrichter von Klebelsberg im vertrauten Benehmen mit der PaM- monial-Obrigkeit unverzüglich durch die Gerichtsdiener oie dortige Gegend

und, dem von Villanders requirirten Knecht mit dem Beistande des Ausschusses von Velthurns nicht gelungen sei, den Kofler und den Jägersohn zu er fragen und aufzufinden, so seien sie doch so glücklich ge wesen, einen anderen wichtigen Fang in der Person des „berüchtigten' Mahrerwirthes Peter Mayr zu machen, den sie bei dem Leiterer getroffen, arretirt und dem italienischen Militär-Commando in Klausen übergeben hätten. Der Kerföhbamer Rofafser, den sie zugleich mit Mayr beim !) Peter Mayr, Wirth an der Mahr, Bozen

1892. v ?) Iieser und die später genannten Acten liegen im bairischen Archiv 1. Häuptabtheilung, Lelterer gefunden, fei entflohen und hätte nicht mehr ein gebracht werden können. Falls es verlangt würde könne die Arretirungs-Geschichte in Abschrift übersendet werden Noch am gleichen Tage ^9. Februar) verständigte der Präsident der Verwaltungs-Commission v. Riccabona durch ein in italienischer Sprache abgefaßtes Schreiben den General Baraguay d'Hilliers in Bozen von der Gefangennahme des Peter Mayr

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 07.03.1922
Umfang: 8
„Bozner Nachrichten'. den 7, März 1922 Seite S SchwarWMt. co Ä o r g h e s i wurde ber Ausgabe fal- Lire-Notey einstimmig .schuldig erkannt zahren sch werep Mprke'^r W- -Wag in ?inxm SafchMsx. gericht verhandelte am 7. Mörz iMrkrfahrer Franz Mayr. geboren I-iM dort zuständig. zuletzt in Unter- Mft. welcher des Verbrechens d^s und Vergehens ides Tragens verbo- l angeklagt war. Tatbestand: Am Iden 4. Dezember 1321 gegen 6 Uhr der Gelegenheitsarberter Älois Idie Gaststube des Gasthofes „Zuni

ro- linMeran, Rennwegund setzte-sich an »rtisch, wo der WirtJosef Pranter mit listen Karten fpieite. Alois Zeschgi ITpiel ebenfalls teil, da er ccker ver biet er mit dem Wirte alsbald in einen senden Wortwechsel. Unterdessen wä- tiktsahrer Franz Mayr— der heutige t — und Alois Wilhelm in die Gast- sm und hatten an einem Tische Platz Alois Zeschgi trat nun an den Tisch.. ^ und Wilhelm niedergelassen hat- i!helm, der der Meinung war, Zeschgi ke Zigarette anzünden, wollte diesen tilliger Art ein' Zündholz

' reichen. »At sich diese Gefälligkeit und-be im Alois Wilhelm und den Franz Deinste Weise und ging trotzdem, und Mayr ihn zu beschwichtigen Idrohungen mit niederschießen und I!« Alois Zeschgr fortgesetzt Lärm i sAkerte, schaffte; ihn der Wirt vor p damit war wieder Muhe.^ s-cg, den 5. Dezember 1921 ebenfalls tbends erschien Mois Zeschgi rvie- tr wrerwyhttten Gaststube, Un^d zwar ^ des Mauvers Peter Mischt Und Mtthras Parth. Bald' darauf P gwnz Mayr und Alois- Wilhelm ätzten sich zu Zeschaj. Dischi

'^che am Etkertisch.Plätz aenom- Rand und Mlhelm sprächen' mit M ohne sich mit Alois Zeschgi ir- I r « ^llois Zeschgi verhielt sich IÄ?' ^schimpfte aber dann den mit dem Worte Schufte und i». ? ^ rechten Rocktasche einen skwloer hervot und hielt ihn Mayr machte hiebet bedrohliche ^-»Schauts, daß ihr hinaus- ^rachts, einer muß heute noch hin werden usw.Pcxrth und Mschi redeten bq-. Wwkchtigend mis Zeschgi ein und dieser steckte Keinen Revolyev nun wieder in die Tcksche: Als isich' nun Mayr

und' Wilhelm erhöben/ um das iGastlokal zu verlassM.'^sing Zeschgi, welcher iebensalls vom Tische aufgesta^n war, neuer- VinHs'äN. gegen ASllhelmMd Mayr zuschimpfen icknd fuhr Nach Aussagen des Parth. Mtschr und Wilhelm in' die' Rocktasche, um wie es schien, Wieder den Revolver hervörzuzichen. Franz Mayr.derdieBewHungsn ZesMisMenfalK sah, warf sich nun blitzschnell aus Zeschgi, erfaßte mit kräftigen Griff dessen Avn »zog mit der rechten H«nd sein Messel ^>as ^ vorher schowMchbexeit 'aüsgicklappt

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 16.03.1901
Umfang: 8
ta, dem Kap, der Insel Mauritius, Indien, Malaga, Au stralien, Canada und Neusoundland begeben wird, um schließ lich im Lause des Monats November wieder bei Ports mouth vor Anker zu gehen. Schwurgericht. Bozen, 15. März. Als letzter Straffall in der I. Schwurgerichtssession wurde gestern nachmittags jener gegen Josef Mayr Schmied geselle von Lienz zur Verhandlung gebracht. Die Anklage lautete auf Verbrechen des Betruges durchÄblegung eines falschen Offenbarungseides und durch Hahlungsunvermögen- heit

infolge Verschwendung. Der Gerichtshof bestand aus den Herren Oberlandes- GerichtSrath von Trentini, Vorsitzender, L.-G.-Rath Hohenauer und Gerichtsadjutant von Mackowitz, Richter, Rechtspractikant Fiorio, Schriftführer. Die öffentliche Anklage führte Herr StaatSanwalt Weber, die Vertheidigung Herr Dr. Kinsele. Die Geschworenenbank blieb die gleiche, wie am Vor» mittags. Die Anklageschrift enthält folgenden Thatbestand: Der Schmiedgeselle Jofef Mayr wurde von Nothburga Fichtner, geb. Stadler

dieser von ihr aufgewendeten Beträge. Zu der am Bezirksgerichte in dieser Rechtssache auf 18. Jänner 1900 angeordneten mündlichen Verhandlung erschien der Beklagte nicht, weßhalb er mit Versäumnisnrtheil vom gleichen Tage zur Bezahlung des eingeklagten Betrages nebst Kosten binnen 14 Tagen bei Executionsvermeidung verurtheilt wurde. Es muß hier bemerkt werden, daß Josef Mayr bisher vermögenslos war, und eine frühere Einbringung der Klage jedenfalls aussichtslos gewesen wäre, daß derselbe jedoch nunmehr

durch den am 9. Dezember 1899 erfolgten Tod Stachrtchte«' Str. ÄS seines Vater Andreas Mayr zu Vermögen kam) denn er erbte den Pflichtheil per 4038 LI, welcher laut Abhandlungs- Protokolles bei seiner zur Universalerbin ernannten Schwester Anna Mayr in Lienz angewiesen wurde. Auf Grund des Urtheiles ersuchte nun Nothburga Fichtner, welche von der Erbschaft Kunde erhalten h«tte, am 11. Febr. 1900 um Execution zur Hereinbringung ihrer Forderung, welche jedoch nahezu ganz erfolglos blieb, weil im Besitze Mayers, außer

erhalten hatte, bis zum 12. Februar vollständig verschwendet und auf Reisen und in Gasthäusern verjubelt habe, und zwar in der Absicht, damit die betreibende Gläubiger!« von diesem Gelde keinen Kreuzer bekomme. Die Execution dieser letzteren blieb daher abermals erfolglos. Am 1. Februar 1901 brachte nun Josef Mayr beim Bezirksgerichte Lienz gegen die Gemswirthin Katharina Mayr in Leisach, eine Klage ein, worin er diese auf Zahl ung eines ihr am 1. Februar 1900 zugezahlten Darlehens von 200 belangte

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 01.01.1904
Umfang: 12
r, die Versammlung nnd begrüßte insbesondere den Vorstand des Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereines, Herrn 1. Magistvatsrath Ed. von Sölder. Alsdann verlas der Sek tionsschriftführer Herr Paul Mayr die Verhandlungsschrift der vor kurzer Zeit stattgefundenen außerordentlichen Haupt versammlung, welche die Aenderungen der Vereinssatzungen zum Zwecke hatte. Die immer mehr und mehr anwachsenden Sektionsgeschäfte forderten dringend eine umfassende Erwei- tenmg der Satzungen, und zugleich eine Vergrößerung

des Ausschusses. Es erhob sich nun der Vorsitzende, und brachte den von ihm mit großer Sorgfalt verfaßten, umfangreichen Jahresbericht zur Kenntnis. (Da wir wegen der Wichtigkeit desselben es vermeiden wollen, blos einen Auszug zu brin gen, so lassen wir ihn vollinhaltlich in der nächsten Nummer erscheinen.) Lebhafter und andauernder Beifall belohnte den Thätigkeitsbericht. Herr Forcher-Mayr widmete nun den im Laufe des Jahres dahingeschiedenen Vereinsmitgliedern einen Nachruf, und die Versammelten erhoben

einer Vorrathskammer int Sella hause beantwortete der Vorsitzende dahin, daß ohnehin be reits der Plan zur Vergrößerung des Hauses bestehe, und dann auch dieser Wunsch Berücksichtigung finden wird. Herr Dialer stellte den Antrag, die Sektion möge sich mit dem Gedanken der Errichtung eines Höhenweges vom Sellajoch auf den Schlern befassen, worauf Herr Forcher-Mayr entgegnete, daß der Ausschuß diesen Wegbau bereits in Er wägung gezogen hat, und derselbe in vielleicht nicht allzu- ferner Zeit Verwirklichung finden

hin, welcher die Bedeutung der Sektion in wirth schaftlicher und idealer Hinsicht kennzeichnen, und zeigt, daß die Sektion wie immer bestrebt ist, auf allen diesen Gebieten fördench einzugreifen, imd ersucht die Anwesenden, sich mit ihm zum Zeichen des Dankes gegenüber der Sektionsleitung von den Sitzen zu erheben, welchem Wunsche gerne entsprochen wurde. Herr Forcher-Mayr dankte im Namen des Ausschusses und sagte, daß dieser mit Freude und Lust seine Pflichten erfüllt hat. Herr Mag.-Rath von S ölde r reka pitulierte

die Thätigkeit des Ausschusses, wies darauf hin, daß die Stimmung in der heutigen Versammlung zur Genüge be- krnde, wie zufrieden man mit ihm sei, und beantragte den bis- . herigen Obmann durch Zuruf wieder zu wählen. Herr For cher-Mayr erklärte sich bereit, auf ein tveiteres Jahr die Stelle anzunehmen, und machte Vorschläge bezüglich der Be setzung des nun vergrößerten Ausschusses, welche ebenfalls, wie der Antrag des Herrn von Sölder angenommen wur den. Es erschienen somit als gelvählt: Die Herren Hans

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 23.05.1922
Umfang: 8
wird gegenwärtig «yr doppelt so stark sein wie vor vier man das Anrücken des „Feindes' 'Karte, so zeichnen sich drei Aufmärsch en ab: Im Norden an der Ruhr ein sehr ?^.rwurm, die Belgier. Im Süden am Unfalls ein g ewaltiges Aufgebot, die ^ !Napr,Hunöeekanzler a.D.'f. :'^^anzler a. D. Dr. Michael M ay r ist 3 10 Uhr abends in Waldneukirchen den infolge eines Schlagflusses Ä' ^ Leiche wird nach Innsbruck <i, und dort beerdigt. Dr. Mayr ist am 5a„ ^ Adlwang als Sohn eines > A geboren, widmete sich nach Erle

, so könnte einem wohl die Frage aus der Zunge Renner als Bundeskanzler bis zum Sommer 1921. 5 Bundeskanzler Dr. Mayr war eine ganz un geheure Arbeitskrast und seine Arbeits lust kannte gleichfalls keine Grenzen. Das ist der charakteristische Zug seiner Persönlichkeit. Keine Aufgabe war ihm zu hart und zu groß, daß er sich ihr nicht mit Bereitwilligkeit unter zogen hätte. Wo man den Verstorbenen in den Sattel gesetzt hat. dort ist er auch geritten, und zwar mit Geschick. Das hat es mit sich gebracht, daß sein Name

immer wieder auftauchte, wo es galt, in Krisenzeiten für eine schwierige Aus gabe und einen schwierigen Posten den geeig neten Mann zu finden. Wir fanden Dr. Mayr nach Kathreins Tode ebenso als in Betracht kommenden Mann für den Landeshauptmann posten in Innsbruck genannt, wie später zu hei kein diplomatischen Sendungen in das Aus land oerwendet oder an die Spitze der Regie rung berufen. Auch bei der gegenwärtigen Schober-Krise wurde er an erster Stelle als der kommende Mann bezeichnet. Dabei

war Dr. Mayr von einer persönlichen Liebenswürdig keit und einer Bereitwilligkeit jedermann jeden persönlichen Dienst zu tun, eine Gefälligkeit zu erweisen, ja auch mit mühvoller Arbeit zu hel fen, daß man sich nicht genug wundern konnte. Post-Kontokorrent. Einzelnummer 20 Centefimi. Anzeigen billigst nach Tarif. Jedes solide Annoncen bureau nimmt Aufträge entgegen. Die fortkaufende Annahme des Blattes gilt als Abon nements-Verpflichtung. Annoncen u. Verwaltung: Telephon ^ 180 30. Kahrg. liegen

und leidenschaftlich' den Frieden wolle. Wie schade für die Menschheit, daß so viele Generationen gekommen und ge gangen sind, ohne dieses lammfromme Frank reich erlebt zu haben! Tschitscherin ist in mil- der Abschiedsstimmung. Dennoch macht er nicht ganz aus seinem Herzen eine Mördergrube, son dern gesteht schämig ein, daß die prccktischen Erfolge hinter den großen Hoffnungen zurück geblieben seien. Schließlich preist Facta den wie Dr. Mayr es nur alles zu leisten vermochte. Ein Beispiel für Südtirol

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 04.09.1920
Umfang: 8
und Land ' LesMgenSn^ heilt.^.MW!Me^veiWMP?i-^ .spiel. Wihmcnm in Wcztendors bei Riemsloh.' Km Avgriff der Libert» gegen die fMere Leitvng des BoMr EmShrungs- ' Unter dem TÄsl ^..Die <S'k>a ndale im» Bvzner ITrnälhrungHamte^ dringt die „Liberia' in chrer letzten Dow nerstagnummer einen heftigen Angriff ge gen den früheren Leiter des Bonner-Ernäh- nungsamtes Herrn Magistvatsrat Hans .Forcher-Mayr Ä»td einige Beamte dieses Amtes. Das Matt' erklärt seine schweren Beschuldigungen durch Doku mente beweisen

zu Können und kündigt weitereEnthüllungen' an. Die Liberia' behmiptet auch, daß weMN dieser Skan- dale Herr Forcher-Mayr von der Behörde plötzlich seines Zimtes enthoben und durch einen Beamten des Zwilkommissariates Bozen Herrn Dr. v. Braitenberg er fetzt worden sei. Mit Rückficht »aiH die schworwiegenden Vorwürfe, die in diesem Artikel, enthalten sind, Müssen wir densel ben zur Kenntnis der Öffentlichkeit brin gen. Die Angegriffenen werden gewiß ge- gen die Beschuldigungen der „Libertü' so fort Stellung nennen

zu opfern, um dafür Kohle zu erhalten, die außerordentlich benötigt werde, (In Wirk- Bozner Nachrichten', 4. September 1920 lichkeit war dagegen Kohle im Ueberflufse vorhanden,' man brauchte sie nur zu be zahlen.) Hingegen verschickte der Leiter des Ernährunigsamtes, der bekannte All deutsche Former-Mayr heimlich den Groß teil des Reises nach Innsbruck und Salz burg, wo er ihn zu weit höheren Preisen als den Einkaufswert verkaufte und so einen Reingewinn von 400.000 Lire er zielte

, den er und seine Genossen in die Taschen steckte. Außer den 25 Waggons Reis, für die er die Ausfuhrerlaubnis be- saß, gingen noch weitere zehn Waggons Reis heimlich über den Brenner. Eine andere Reisgeschichte wurde von Forcher-Mayr im Oktober 1919 arrangiert. Die Gemeinde Bruneck bedurfte dringend Heues und pflog deshalb Verhandlungen mit einer Jnnsbrucker Firma, die gegen Kompensation von 5 Waggon Reis 25 Waggon Hsu zu liefern versprach Die Stadt Bruneck wendete sich wegen des Rei ses an Forcher-Mayr

, der die Lieferung zu- sagte, worauf die-Stadt die Ausfuhrbewil ligung, die sie sich verschafft hatte, dem Genannten übergab. Letzterer schloß einen Vertrag »mit einem Kaufmann in Bozen ab, der 84.200 Kilo Reis sich heimlich aus Italien verschaffte und ihn Forcher-Mayr gegen Zahlung von 116 Lire per Zentner übergab. ' ' Die Jnnsbrucker Firma erhiet jejdoch nicht die Ausfuhreraubnis für das Heu und ließ deshalb die Reissendung annullieren. Die Gemeinde Bruneck beauftragte fohin den' Forcher-Mayr, den Reis

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 6
Datum: 03.10.1900
Umfang: 6
' 2 ^ KtdtdtS k. k. UnlvWittsprchssor Dr. IchsHirn bei der G«thSU««g des Peter Mayr-Denkmal« in Koze« am 3V. September R9V0. (Schluß.) Es war eine der grauenvollsten Katastrophen des ganzen Volkskrieges, denn da in Oberau, wo die herandrängenden Felsenhänge kaum dem- schäumenden Bergstrom und der Straße Raum gewähren, hatte sich der Feind aus ein Terrain gewagt, wo er der Taktik des Bergvolkes erliegen mußte. Die Flußübergänge sind abgetragen, aus den ge deckten. Stellungen Pfeifen die sicher

treffenden Geschosse, ?die Steinlawinen^ den Höhen. Dem braven Sachsencorps Ruyer's bleibt nichts als Tod oder Gefangen schaft. Die Verlustevunserer Landsleute waren nicht groß, aber es waren Tage einer furchtbaren physischen und psychischen Ueberanstrengung. Much unser Mahrwirth muß einen Augen- blich der Natur ihr Recht lassen. Aber kaum fühlt er sich erholt, so eilt er den Seinen nach, welche sich dem bereits von Sterzing zurückziehenden Herzog von Danzig an die Fersen hängen. Und hier waltet nun Mayr

am Bergisel, getroffen. Er ' überträgt am Mayr das Commando über das auf der Brennerstraße vorrückende Centrum. Soll dabei der Sand wirth diesem seinem Corpscommandanten noch die Worte zugerufen haben: „Oes habt's den Kamps sin ^Oberau) angfangt, jetzt brings'n a z'End', so haben wir darin etwa nicht einen Vorwurf zu sehen, sondern vielmeh^die aus zeichnende Ermunterung, daß diejenigen, welche d-m Kamps in einer dem Feinde so furchtbaren Weise wieder eröffnet, auch in der zu erwartenden

der Wirth seine Leute den Hohlweg hinunterstürmen, um dem Feinde die von ihm besetzten Objecte zu entreißen. Aber sie stießen aus den heftigsten Wioerstand der Baiern unter dem tapferen Lieutenant Künsberg. Mayr mußte seine Avant- garde zurückziehen auf die bewaldete Höhe, wo heute die Schießstände unserer Kaiserjäger in idyllischer Lage sich aus breiten. Es galt nun das Eingreifen der Colonnen Haspin ger's abzuwarten und die übrigen Abtheilungen des Cen trums möglichst zu vereinen. So sammelte Mayr

die Com pagnien der Passeirer, Eisackthaler, Sarnthaler, Karneider, Enneberger, Eggenthaler und Kastelruther, von denen die erstgenannten den Sturm aus die Höfe am Waldrand neben der Brennerstraße erneuerten, die andern die Attaque auf den über die Sillbrücke gegen Speckbacher operierenden Feind aufzunehmen hatten. Wieder gieng es stürmend hinab durch den Hohlweg, wieder umtobte heißes Gefecht den ' Ur. T25 Ferrarihof, dessen sich die Passeirer trotz aller Bravour . nicht mächtig machen konnten. Mayr

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Seite 5 von 8
Datum: 12.10.1910
Umfang: 8
Sir. L3s „ÄvMt Nachrichten', ^ fischen Soldaten- zum entdeckten Versteh Peter Mayr wurde ergriffen und gefangen nach Bozen in die Fronfeste St. Afra gebracht. Bold auch wurde das Todesurteil gegen ihn gefällt. . . Auf die Kunde davon eilte das brave Weib Mayr's mit den Kindern nach Bozen, warf sich dem kommandierenden General Grafen Baraguay d'Hilliers zu. Füßen und flehte um sein Leben. In der Frau des Grafen, bei welcher sich die edle Freifrau Anna von Giovanelli für die Unglückliche

verwendet hatte, fand sie eine eifrige Fürfprecherin und so ließ sich der General erweichen und kassierte wegen eines Formfehlers das Urteil und ordnete ein neues Kriegsgericht an. Dem Peter Mayr aber ließ man durchblicken, daß wenn er angebe, er habe das Patent des Vizekönigs nicht gekannt, so werde er frei werden. Sein Verteidiger beredete ihn zu dieser Verantwortung, seine Frau und Üe Kinder bestürm ten ihn mit Bitten. Doch Peter Mayr blieb standhaft, er hatte das Patent gekannt und wollte sein Leben

nicht durch eine Lüge ^erkaufen. Und standhaft erklärte er auch am näch sten Tage vor dem Kriegsgerichte anf die entscheidende Frage: „Ja, ich habe das Patent gekannt, aber nicht daran geglaubt.' Damit war sein Schicksal besiegelt. Am anderen Tage bewegte sich ein trauriger Zug durch die Gassen der Stadt Bozen hinaus, über die Talferbrücke. Unter Trom melwirbel, von einer starken Truppe begleitet, schritt Peter Mayr, ein Kruzifix in der Hand Haltend, zum letzten Gange, draußen auf der -alten Holzreife

/etwas -oberhalb der Brücke bildeten die Soldaten einen Halbkreis, Peter Mayr ward in die Mitte QN die Miauer gestellt, er küßte noch das Kruzi fix, gab es seinem mitgekommenen Beichtvater und dann gab er selbst das Kommando „Feuer' und fiel unter den Schüssen der feindlichen Soldaten entseelt zu Boden. ^ Das war am 20. Februar 1910 um 11 Uhr vormittags, am selben Tage und fast zur selben Stunde, wo auch An dreas Hofer zu Mantua sein Leben unter den Kugeln der französischen Soldaten aushauchte. >. Sa endete

zu jener tiefen Religiosität in ihm gelegt, die ihn sein Leben nicht durch eine Lüge erkaufen ließ imd die ihn geleitete auf seinem letzten Gange. Darum, ° wenn man Peter Mayr schon vor Jahren ein Denkmal gesetzt hat an der Statte seines Todes, wenn man ihm an der Mahr tVr kmMM ein DMknml M an der Stätte seines WirRenS als Mann, so ist es nur recht und billig und ein schöner, sinniger Gedanke, wenn man auch hier an per Stätte, wo die Wurzeln seines Wesens liegen, wo er ge- Ätwoch, IB. Oktober 19l0 5 boren

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