ohne Aufsicht, während er selbst sich in einem Gasthause gütlich tat. Klavierabend Margarete Mayer. Den Reigen der diesjährigen Klavierabende eröffnete die junge Pianistin Margarete Mayer am verflos senen Dienstag im Museumsaale; wie von vorn- damit der Wahrheit näher als mit irgend etwas anderem. Ich habe mich nicht gescheut, schließlich, wie ich sah, daß er auf gar nichts reagierte, das Wort „Mord' zu nennen, , wie es in der Anklage steht. Ich habe ihm auch gesagt, was das Gesetz darunter versteht
-, obgleich schon mehrere Jahre in Bozen ansässig, sich zum. erstenmal dem hiesigen Pu blikum musikalisch vorstellte. Jahre fleißigen und vielseitigen Studiums! Fräulein Mayer war, wie die Voranzeige verrät, Schülerin Pro fessor Lambrinos-München in Klavier, Cour- voisiers in Theorie, Dr. Bodes in rhythmischer Gymnastik, Dr. Neuhaus' in -musikalischer Vor tragskunst und Stylbildung. Gleich die ersten Tokte der Beethovschen D-Moll-Sonate, Opus 31 Nr. 2 ließen aushorchen. Ein aller Register sähiger Anschlag
. An der für Chopin sonst so typischen, hier aber doch allzustark auf getragenen Chromatik des Hauptthemas kann ich mich nun einmal nicht erwärmen und Frl. Mayer konnte nichts besseres tun, als der Süß lichkeit, so gut das Stück dies Überhaupt ermög licht, aus dem Wege zu gehen. In prächtiger Steigerung m'it tief poetisch erfaßtem Ausklang hörten wir die wundervolle Nocturne in Cis- Moll. Vor den beiden ChopinMerkein bekamen wir einen Leckerbissen besonderer Art zum Ge nuß Mozarts D-Moll-Fantasie. Hier konnte Frl
. Mayer alle Vorzüge ihrer perlenden Passagen- Staecato- und Pedaltechnik sowie — und dies rechne ich ihr am höchsten an, da es sich gerade um Mozart handelt — ihre stylgeschulte Men talität entfalten. Das war reinster Perücken- styl, die schönste Wiedergabe des Abends. Den Schluß des Konzertes bildeten Schumanns dü steres „In der Nacht' (aus den Fantasiestücken), die Fis-Dur-Romanze und die virtuos hingelegte „Revolutionsetude' Chopins, der wohl ein Lieb lingsmeister der Pianistin
ist, zu dem sie immer wieder gerne zurückkehrt. Auch diie Zugabe, die das begeisterte Publikum Frl. Mayer abrang, war eine Chopinschs Nocturne. Da Kritik nicht von einem unmittelbaren Kundenverkehr gesprochen werden konnte. Unruhige und aufgeregte Menschen füllten den ganzen Korridor und drängten in das Kassenzim mer, in dem der Chef selbst tätig war und auszahlte. „Gut, daß du kommst,' sagte, er und trat mit den beiden in seinen Arbeitsraum heraus. „Ich habe alle Hände voll zu tun.' „Was ist das?' fragte