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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 16.03.1922
Umfang: 8
die für drei Tage berechnete Strafoerhandlung gügen , Simon B oni ni, geboren 1892 in Smolensk. Rußland, >'»mch Brez bei Cles zuständig, verheiratet, Agent und 'Händler, zuletzt in Bozen wegen Verbrechens des Be truges und gegen Anton Zandarko, geboren in Inns bruck 189K, nach Tscherms bei Lana zuständig, ledig, -Gärtner und Händler in Tscherms wegen Mitschuld an diesem Verbrechen. Tatgeschichte: Die spärlichen Waldbestände auf den steilen und felsigen Höhen der Bergdörfer St. Martin am Kofl und Trumsberg

im Vinschgau, die mit der Talstraße nur durch steinige Saumpfade Verbindung haben, ver fielen im Jahre ISIS, zur Zeit der Hochkonjunktur im Holzhandel, ebenfalls der Spekulation und Waldver- stümmelungswut. die damals wie eine Seuche durch die Gaue Südtirols zog. So kaufte der Wirt Alois Palser für sich und seine beiden Genossen Josef Vent und Karl Spechtenhauser den ganzen Holzbestand, der auf den Grundparzellen 355. 3SK, und 357 in St. Martin vorkam, Zum Kahlschlag für den Preis von 5100 Kronen und 2400

Lire im Frühjahr 191S auf. Vent und Spechtenhauser besaßen zur selben Zeit bereits 400 Festmeter Schnee druckholz, das im Walde der Gemeinde Trumsberg la gerte, und das sie um 1600 Lire erstanden hatten. Im Galsanerberg hatten die Beiden 800 Meter weiches Holz lagern. Das Holz von St. Martin war wegen der Höhen lage von schlechter Qualität und nur als Brennholz ver wendbar. Um es zu Tal zu bringen, war der Bau einer Drahtseilkahn oder einer ähnlichen Vorrichtung erforder lich.' Die Holzbestände

der Grundparzelle 355, 356 und 357 St. Martin und das Schneedruckholz in Trumsberg wurde durch Josef Vent dem Händler Josef Schwitzer verkaust, doch stellte sich bald heraus, daß die angegebe nen Maße über das Holzquantum weit hinter der Wirk lichkeit zurückblieben und es entstanden deswegen wieder Verhandlungen wegen Auflösung des geschlossenen ^Kauf vertrages. Während dieser Verhandlungen — es war im Juni 1919 — . hörte Anton Zandarko, der Zweitange klagte, welcher mit Josef Mumelter-Perl in Bozen

zwischen ihnen, beziehungsweise zwischen .Josef Vent und Konsorten, noch gar nicht im Reinen sei, worauf ihm Zandarko um geeignete Vermittlung ersuchte. Der HaNdel koM dann nachträglich zustande: Zandarko und Mumelter hatten dem Joses Vent sür das Holz in St. Martin und Trumsberg 30.000 Lire zu zahlen und UM Dachschindeln zii liefern. Zandarko und Mumelter Hatten ben Waldbestand vor Abschluß des Vertrages be sichtigt und mußten über das Erträgnis orientiert sein. Trotzdem wurde dieser geringe Waldbestand

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 28.04.1925
Umfang: 8
, ge boren in Auronzo bei Belluno, 37 Jahre alt. In Mais verschieden innerhalb 2 Tagen 4 Kinder im zartesten Älter, am 24. ds. das 1^ Jahre alte ..Töchterchen Anna des Ferdinand Karner, am 25. April das 4 Wochen alte Kind-des Martin E b e r l e am 26. ds. das 4 Monate alte Söhnchen Alois des Alois Weger und das 2 Monate alte Kind Angelo des M a r t i n e l l i Angelo. — In Deutschnofen starb am 24. ds. Josef R iegle r, vulgo Gschloar, 80 Jahre alt. / . Schweizer Gäste in Bozen. Am Montag abends ' traf

-nach' Trafoi'. Darin steht auch folgender Hätz: „Wir erreichen Latsch, ein stattliches Dorf mit zcchlreichen Denkmälern al ter Baukunst. Nördlich am Sonnenberge. Rums Annaberg, hoch darüber St. Martin am Kofl, ein Strafkloster für Geistliche.' — Das ist mir völlig neu. St. Martin am Kofl (ackh „am Vorberg'), ist woihl ein alter Wallfahrtsort zu Ehren des hl. Bischofs Martin^ der von der Bevölkerung als Beschützer der Haustiere verehrt und ange rufen wird. Die Kapelle reicht zurück bis 1336, am 1. Mai 1510

wurde eine Kirche konsekriert, die heutige Kirche wurde 1833—34 erbaut und am 24. Sept. 1840 benediziert. Die Seelsorges dort wurde als eine von der Pfarre Latsch cck- hängige Erpositur am 11. August 1529 errichtet und in den letzten Iahren zur Kuratie erhoben. Der jeweilige Seelsorger, so hoch da droben, weltabgeschieden und dem stürmischen Oberwind ausgesetzt, bringt ein großes Opfer anit Ueber- naihme der Seelsorge für diese weit zerstreute Gemeinde mit rund 230 Seelen. Daß aber St. Martin

am Kofl ein Straskloster wäre für G e i st l i che ist mns und all den vielen Wallfahrern, die aus dem Vinschgau und dem Burggrafenamt nach St. Martin hinaufpilgern, um die Hilfe und Fürbitte des >, hl. Bischofes Martin für die Haustiere, für die Herden anzu flehen, völligneu. St. Martin ist kein Klo ster und war n iemals ein Kloster, ein „Stras kloster' schon gar- nicht. Nur bewährte «und cha rakterfeste Priester find imstande, die Seelsorge in so Opser erheischender, hochgelegener und weltferner

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Seite 6 von 8
Datum: 24.02.1894
Umfang: 8
kosten 4845 fl. 92 kr. zur Auszahlung angewiesen. — Die Zahl der erledigten Geschästs- stücke betrug 134. Interessante Neuigkeiten. Zur Reise des Kaisers nach dem Süden. Wie aus Wien gemeldet wird, ist zum Aufenthalte Sr. Maj. des Kaisers an der Riviera das zwischen Mentone und Monaco auf französischem Gebiete liegende Cap St. Martin ausersehen, wo denn seit einiger Zeit auch Kaiserin Eugenie weilt. Nach einer Mittheilung des Londoner „World' ließ sich Kaiserin Eugenie auf Cap St. Martin eine Villa

bauen und überwacht nun die innere Einrichtung derselben, zu welchem Zwecke sie aus Schloß Nrenenberg Möbel kommen ließ, die noch aus der Jugendzeit Napoleon's III. stammen. Keii» anderer Ort der Riviera kann sich an Reiz und Schönheit mit Cap St. Martin messen. Cap St. Martin bildet den westlichen Abschluß der herrlichen Bucht von Mentone, den östlichen Abschluß bildet das Cap della Murtola. Von dem Amphitheater der Alpes Maritimes, in dessen Mitte Mentone liegt, sondert sich westlich ein schroffer

Arm mit den Gipfeln Orse (Z 210 Meter), Aiguille (1200 Meter) und Azel (1137 5.'.'ter) ab, der mit dem waldbekleideten, weit Ulo ^eer vorspringenden Cap St. Martin endet. Von der Höhe des St. Martin, wo sich ein Leucht thurm erhebt, genießt man eine herrliche Aussicht einerseits über die Bucht von Mentone, anderer seits über Monaco und San Carlo. Cap St. Martin senkt sich unmittelbar zum Meere hinab und hat den Vortheil, daß es nicht an der Bahn liegt, die hinter dem Vorgebirge durch einen Tunnel

führt. Nach der „Budapester Corr.' erfolgt die Abreise des Kaisers von Wien über Genf nach St. Martin wahrscheinlich erst Ende dieses Monats. Das Kaiserpaar beabsitigt, bis zum 16. oder 17. März an der Riviera zu bleiben Die Kaiserin fährt sodann von Cap S. Martin direkt nach Budapest zu längerem Aufenthalte, der Monarch zunächst nach Wien und dann ebenfalls nach Budapest. Ein englischer Glockenstrick. In einer Kirche in England war kürzlich der Glockenstrick gerissen. Der Glöckner fragte

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Seite 6 von 8
Datum: 04.10.1901
Umfang: 8
. Was der Hun^<K böMM Am 22. Sept. wurde, M ihrer. Wohnung in Paris,' die-'TäNzenü'Alice Alix'eMnöer 'aüWl funden. Ueber die Urheberschaft des Mordes herrschte keinen Augenblick Zweifel. Der 30jährige, einer sehr anständigen Familie entstammende Automobil-Chauffeur Maurice Martin war der Thäter. Die Spur des Flüchtigen zu finden, wurden , die findigsten Pariser Detektivs aufgeboten. Der Sicherheits chef Cochefort nahm Abend für Abend die negativen Resultate der Nachforschungen entgegen und zeigte

selbst am siebenten Tage noch keine Nervosität. „Der Hunger wird ihn aus seinem Versteck treiben,' meinte der erfahrene Polizeichef, und in dieser Voraussetzung hatte er sich nicht geirrt. Thatsächlich wäre Martin schon am dritten Tage nach der That verhaftet worden, wenn der Restaurateur Element in der Rue d'Alle- magne, bei welchem der Mörder aus Credit eine Mahlzeit neh men wollte, den ihm wohlbekannten Mann n icht hätte entwi schen lassen. Element zog es nämlich vor, dem Mörder zur Selbststellung zu rathen

. Martin verließ denn auch das Lokal in der Absicht, den Rath zu befolgen; aber vor dem Kommissariate angelangt, machte er Kehrt und lies nach dem Vororte Aubervillers, wo er in einem Garni letzten Ranges Unterkunft fand. Dieses Quartier hatte er mit den wenigen Sous, die er bei seiner Flucht besessen, für acht Tage bezahlt. Drei Tage und drei Nächte blieb er nun eingeschlossen ohne Nahrung. Am frühen Morgen des vierten Tages waAe sich der Verbrecher neuerlich in das Elementsche Restaurant und legte

sofort einen Revolver auf den Schanktisch. Der Wirt in der Meinung, Martin wolle sich vor seinen Augen erschießen, nährn die Waffe rasch an sich. „So ists recht', rief Martin hastig; „du hast mich verstanden; du nimmst den Revolver, giebst mir dasür 6 Francs und gleich für 80 Centimes Brot und Wurst und Eier und den Spinat, den du im Schaufenster hast.' Gierig stürzte sich Martin auf das ihm Dargereichte; er merkte garnicht, daß Element an der Schwelle des Lokales mit einem Nachbar flüsterte. Wenige

Minuten später war Element verhaftet. Er zeigte sich nicht im geringsten aufge bracht gegen Element und sagte:^Jch war zu schwach, um den entscheidenden Schritt zu thun. So ists gut, wie es gekommen ist.' Man fand in seiner Brieftasche mehrere Liebesbrief der Ermordeten und einen langen Brief an den Polizeichef Coche fort mit der Angabe seines Verstecks. Den Brief abzusenden hatte Martin nicht über sich gewinnen können» Die Ernährung der Säuglinge ist von der größten Wichüg- keit sür die spätere

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Seite 4 von 36
Datum: 20.04.1913
Umfang: 36
ihr täglich heimlich Lebensmittel zukommen. «u>Ein verschwundener Millionär. In ganz England er regt das spurlose Verschwinden eines amerikanischen Millio- -närs nachhaltiges Aufsehen. Es handelt sich um den Mjährigen Josef Wilberforce Martin aus Tennessee, der ^norm reich ist und auf ein Vermögen von mehr als 20 . Millionen Kronen geschätzt wird. Martin kam vor einigen -Wochen, wie alljährlich, nach London und wohnte bei seinem ' 'Freunde Mr. Lockhart Anderson/ einem angesehenen Lew. 'doner Kaufmann

, in dessen Wohnung am Park Place. Am dS. wurde Martin zum letztenmal gesehen. Er speiste am Mdeiü) dieses Tages im Königlichen Automobilklub mit sei nem Freund Anderson und einem anderen Herrn, dem Ka- hitän Prior. U?n 11 Uhr abends verabschiedete sich Martin 'von den beiden Herren und gab ihnen für den nächsten Mbend abermals im Automobilklub Rendezvous. Er nahm ^eili Autotaxi und erklärte, noch nach dem Savoy-Hotel fah ren zu wollen, wo er Bekannte zu treffen hoffe. Von da an Mlieb Martin spurlos verschwunden

gefallen ist, und auch lchWPolizei hält es für nicht unwahrscheinlich, daß Martin Pn- der Belvedereftraße überfallen/ermordet, ausgeraubt und -seine Leiche in die Themse geworfen würde. Dafür spricht 'der'Umstand, daß sich in der Brieftasche kein Geld befand, -lMer andererseits können die Freunde des Millionärs sich Wicht erklären, wie er in diese Gegend gekommen sein soll. Mls'Martin sich von seinen Freunden im Klub fortbegab, ^-fvüg er Smoking, Claquehut einen schwarzen liberzieher mit Samtkragen

. Er hatre eine außerordentlich kostbare goldene Ubr und sicher einen größeren Geldbetrag bei sich. ag , 20. April 1913 Nr. W Die Polizei hat nun einen Generalalarm nach Mr. Martin erlassen und gibt bekannt, daß Verwandte des Amerikaners eine Belohnung von 12.000 Kronen für jede Information aussetzen, die zur Klärung des mysteriösen Verschwindens Martins M)rt. , - ' Das Leichenbegängnis Morgans. Aus New-Uork wird gemeldet: .Der Dampfer „France' .ist am 15. ds. mit der Leiche des verstorbenen Millionärs

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Seite 5 von 8
Datum: 18.01.1924
Umfang: 8
der 19jährige Schneidergehilfe Martin Murr als Angeklagter, weil er seinen Vater, den 47jährigen Monteur Max Murr durch zwei Hiebe mit einem Holzbeil getötet hatte. Die Verhandlung entrollte das erschütternde Bild eines traurigen Familienlebens. Nach der Schilderung des Ange klagten und wie auch von allen Zeugen bestätigt .wurde, war der Vater gegen seine Kinder und be sonders gegen die Mutter außerordentlich roh. Max Murr habe stark getrunken, weshalb es öfters zu häuslichen Szenen gekommen sei

. Die Auftritte des betrunkenen Vaters und die Mißhandlungen der Mutter seien derart gewesen, daß sie sich öfter mit den Kindern flüchten mußte: Murr habe die Mut ter mit Erstechen und Erschlagen bedroht. Äm Tage- vor der Tat hatte es zur Nachtzeit wieder Streitig keiten gegeben, in deren Verlauf sich die Mutter wie ber flüchtete. Gegen 1 Uhr nachts ist der Ange klagte Martin Murr erivacht und sah seine Mutter vor sich stehen. Er hörte, wie der Vater sagte: ,,So, jetzt kommt sie mir nicht mehr herein

, und wenn, schlage ich sie nieder!' Martin Murr wartete nun ab, ob der Vater noch etwas gegen die Mutter unternehme, um dieser zu Hilfe kommen zu können. Er befand sich in großer Erregung, da er befürch tete, der Vater erschlage die Mutter. Am nächsten Morgen beim Kaffeetrinken war der Vater wieder sehr zornig, weshalb der Angeklagte um seine Mut ter sehr in Sorge war, da er glaubte, daß der Vater sie erstechen wollte. Gr dachte nun, wie er weiter erzählte, darüber nach, wie er dies verhindert Fönne. Plötzlich

wurde es ihm, so sagte er, schwarz vor den Augen, er ergriff das auf der AnriKt lie- geirde Holzbeil und versetzte damit dem am Tische fitzenden und Zeitung lesenden Vater zwei Schläge' mit dein Beil auf den Kopf. Der Vater sank zu 'Boden und starb nach kurzer Zeit. Nach der Tat sagte Martin Murr zu seiner Mutter: „So, Mutter, jetzt brauchst du dich nicht mehr fürchten, jetzt hast ^ (Nachdruck verboten.) Opium. Roman von Oskar T. Schweriner. (20. Fortsetzung.) Wieder fand sich ein Verteidiger

war. Der An geklagte Martin Murr wurde dagegen als ein bra ver, fleißiger Mensch geschildert, der mit ganzer Liebe an Mutter und Geschwistern hängt und zur Ernährung der Familie nach Möglichkeit beigetra gen hat. - Der Staatsanwalt bezeichnete zunächst Max Murr als ein Scheusal von einem Vater; im Saale wird Wohl-niemand Mn, der nicht von Mitleid Wer die arme Fran des Getöteten und Mutter des An geklagten ergriffen sei. Andererseits aber sei die Tat des Angeklagten furchtbar schwer. Der Staats anwalt beantragte

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Seite 2 von 8
Datum: 03.03.1894
Umfang: 8
um 9 Uhr 10 Min., in welchem mitt lerweile die kaiserlichen Salon-Waggons einge stellt waren, erfolgte die Weiterreise nach der Schweiz. Prinz nnd Prinzessin Leopold gaben dem hohen Reisenden das Geleite bis zum Salonwagen, wo herzlichste Verabschiedung stattfand. Im Gefolge des Kaisers befinden sich sechs Herren und sieben Diener. Nach dem Eintreffen in Mentone wurde sofort die Fahrt mittelst Wagen nach dem 30 Minuten entfernten Kap Samt Martin fortgesetzt. Kap Saint Martin, einer der schönsten Punkte

aus jeder Felsspalte hervorblicken, dazu Rosen, Azaleen und Veilchen, die aus dem Gebüsche hervorleuchten, zeigen die Mittelmeerflora in ihrem ganzen Glänze. Was aber der nach dem heiligen Martin benannten gottgesegneten Stätte besonderen Reiz verleiht, das ist der Contrast von wildromantischem Hochgebirge im Hinter grunde und dem freundlich anmuthenden Ge lände an den ewig bewegten Meereswellen . . Ein reicher Engländer Namens WhiteHat das zu Mentone gehörende St. Martin im Jahre 1890 um 600.000 Francs angekauft

und eine englische Gesellschaft baute das nnu auch von Ihren Majestäten bezogene Hotel, das mit einem selbst an der französischen Riviera überraschenden Comforr und Luxus ausgestattet ist. Das stolze Gebäude steht mitten in einem Nadelwand, dessen würzigen Duft der Wind nach alleü Seiten verträgt. Palmen und tropische Blatt pflanzen erheben ihre Kronen vor der Terrasse des Hotels, zu dem auch ein wohlgepflegter Park gehört. Wie verlautet, wurde das Kaiser paar auf St. Martin durch die Frau Erzherzogin Marie

Valerie aufmerksam gemacht, welche hier vor zwei Jahren den Winter über ver weilte. Um diese Zeit hatte übrigens auch der regierende Fürst Liechtenstein und voriges Jahr der Oberststallmeister des Kaisers Prinz Liechten stein hier Ausenthalt genommen. Der Leiter des Musterhotels ist gegenwärtig ein junger Oesterreicher Namens Ullr ichs. Kaiserin Eugenie, deren Villa auf Kap St. Martin noch nicht fertiggestellt ist, hat inzwischen einige Appartements im Hotel , bezogen. Auch Herzog Dr. Karl Theodor

, so bleibt auch jetzt in St. Martin Ihren Majestäten ein Theil des Parkes zur speziellen Benützug eingeräumt. Für die Zeit des Aufenthaltes der höchsten Herr schaften wurde ein besonderer Telegraphendienst

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Seite 2 von 20
Datum: 15.03.1906
Umfang: 20
. B) Er habe durch listige Vorstellungen oder Handlun gen die Nachbenannten in Jrrthum geführt, wodurch diese Letzteren an ihrem Vermögen einen 600 Kronen übersteigen den Schaden «leiden sollten und in jenem Betrage, auf wel chen die mehrerwähnten Wechsel lauten, wirklich erlitten, und zwar: 1. Die Sparkasse der Stadt Bozen dadurch, daß er auf dem Wechsel vom 30. Juni 1906 über 6000 Kr., zahlbar am 30. Dezember 1906, die Unterschrist des Ausstellers Martin Menz und des Bürgen Franz Perger fälschte und auf Grund

derselben von der Sparkasse diesen Betrag erhielt; . 2. den Privaten Johann Mumelter in Bozen dadurch, daß er auf dem Wechsel vom 14. Juli 1906 über 14.000 Kronen, zahlbar am 14. Jänner 1906, die Unterschrift des Bürgen Martin Menz fälschte und auf Grund dieser gefälsch ten Unterschrift jene des Johann Mumelter, somit dessen Bürgschaft erschlich; - 3. den nämlichen dadurch, daß er auf dem Wechsel vom 27. April 1906 über 10.000 Kr., zahlbar am 27. Alli >1906,. die Unterschrift des Bürgen Franz Perger fälschte

bezw. Bürgschaft des Anton Christanell erhielt; 6. die Spar- und Vorschußkasse für Handel und Gewerbe in Bozen dadurch, daß er a) auf dem Wechsel vom 6. Juni '1906 über 1800 Kr., zahlbar am 6. September 1906, die Unterschrift des Ausstellers Martin Menz fälschte und auf Grund derselben den Betrag von der genannten Kassa aus bezahlt erhielt, und b) auf dem Wechsel vom 29. Jänner 1906 über 4060 Kr., zahlbar am 29. Juli 1906, die Unter schrift des Ausstellers Johann Scherlin nachmachte und auf Grund

des Acceptan ten Martin Menz fälschte und auf Grund derselben die Un terschrift und fomit die Bürgschaft der genannten Firma er schlich; . 8. die Firma Fratelli Faes in Trient dadurch, daß er auf dem Wechsel vom 30. Mai 1906 über Kr. 1621.17, zahlbar am 30. September 1906, die Unterschrift des Acceptanten Martin Menz nachmachte und auf Grund die ser Fälschung von der Firma Fratelli Faes den genannten Betrag echielt; 9. den Eduard Toldt, Gastwirth in Welsberg, dadurch, daß er ihn Ende Februar 1906

war und e die ungünstige Lage Pardatschers kannte, ließ er denFraM Pergev holen, der sofort erklärte, daß ev keinen Wechsel un terschrieben habe und daß seine Unterschrift daher nachgemM worden sei. Er habe zwar am 27. Dezember 1904 uoe dessen Bitten einen Wechsel über 3000 Kr. gemeinsam. dem Kaufmann Martin Menz als Bürge gefertigt, vor oei

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Seite 18 von 24
Datum: 12.03.1905
Umfang: 24
in pM)lerischer Weise das Weste, was K üch e und Kelter zu geben hatten.^ Er stand frei- ^ lich hoch in der Kreide bei dein Wirth, dieser kreditierte aber Z dessen ungeachtet, denn bis setzt hatte der reiche Schneidemül- k ler trotz alles Scheltens und Tobens immer jeden ^Heller und j Pfennig bezahlt. Deshalb konnte nmn seinem Sohn und ; baldigen Erben Aon die Zeche vorstrecken, z „Guten Abend zusammen!' sagte Kurt, in das überheizte j Zimmer tretend. „Guten Abend, Herr Förster!' rief Martin, dessen Gesicht

,' NneliÄe Martin Oertel. ' „Er ist zu seiner Tochter aufs Gut - gefahren und bee!lt sich jedenfalls nicht. Wo der Alte einmal l sitzt,-da sitzt er Also—' - ? »Es lohnt uchkaum die Mühe des Zusammenrückens,' »Kurt Olschmann ein. ... myere Stühle sind nicht angenagelt und der Tisch izt so groß, daß man darauf tanzen könnte. Wenn es Ihnen intag, 13. März 19l)5. Nr. K9 —- -nichtj paßt, mit uns ein.Glas zu leeren,, dmm.ist. das was anderes.' . . . - > „Ich wüßte nicht, warum es mir nicht passen

Schwester!' . . - „Hm, ja! — Die kann dm freundlichen Wunsch ge brauchen.' - „Sie ist doch nicht ekva leidend?' — ^ ^ „Wie !nan's nimmt.. Die Käthe ivar.inuner ein störrischer Kopf und ärgert sich über die Fliege an der Wand. Zum Beispiel kann sieesnichtvertragen, daß mein Schwager so viele Besuche bei Fräulein von Sterneck macht. ' . ^ „Warum denn nicht?' Ja, — warum? — MUMH chre Gründe habÄ! ! ' ''' - Martin lachte hämisch und ^ah seine L Frsmnde - an^ die ebenfalls spöttisch den Mund verzogen

und gethan wird?' s Kurt stieß sein Glas zurück, furchte die Stirn und fragte scharf „Was wollen Sie damit sagen, Herr Oertel?' , Was ich gesagt habe, nichts weiter.. ZKenn Sie's an ders auffassen, thut es mir leid.' ..... „Eine Aeußerung, die mit derartiger Mime vorgebracht wird, kann ich für M ^ Martin zuckte die Schultem. „Ich geh nicht aus, noch ein bei Fräulein von Stemeck. Was kümniert mich überhaupt die ganze Geschichte? Wenn Sie sich darüber tvegsetzen, kann's uns anderen erst recht einerlei

sich zwischen die Streitenden warfen. ' ' ^ „Ruhig, ruhig!' rief auch der herbeieilende Wirth und fügte leise hinzu: „Lassen Sie's gut sein, Herr Förster. Die sind ja alle betrunken und wissen gar nicht, was sie reden.' „Der feige Verleumder dort ist zu schlecht für meine ehr liche Waffe,' sagte Olschmann/ sich gewaltsam. I^wingend. „Aber das merken Sie sich, Martin Oertel, .Wenn !ch jemals wieder solche Infamie höre, oder erfahre, daß Sie dieselben verbreite», dmm züchtige ich Sie vor aller Welt mit der Reit peitsche

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Seite 14 von 16
Datum: 23.02.1905
Umfang: 16
14 „Bozusr Nachrichten', D> ^'MMmeine lose Zunge hat, die ^chich^ Mü ^Mäm- - sell.WMgQ5.paßt mir aber.auch schon, längst nicht mehr. Die hochnäsige Persöi^.die/ganA und gar zu vergessen scheint, von waHMrr Vagctbmrdenvolk sie abstammt, soll fort oder aus Heii^ wird nichts. , ... ^.^hcmW>Hwch>in Wrmren.aus^ . - ^Was ist denn.hier vorgefallen?' fragte Meinau, eintre- tcnd^^E^s<ch verstinmit und unfreundlich aus, denn es ver- drpß^ihn tief, daß Martin^ was noch verschwiegen bleiben

zu. „Der Vater ist aufgeregt, weil Martin ihm wieder häßliche Ding^. in den Kopf gesetzt hat Ich glaube gar nichts von drallem,, aber das mußt Du mir zu Liebe thun, Viktor —' ^ „Was denn?'fmgteerkalt. . „Die Person, die—' . „Wer?' ;. - „Nun) die,-von der eben gesprochen wird. Stell Dich doch nicht an, als ob Du erst fragen müßtest. Die kann wirklich länger^ deck Mit bleiben.' . . . Fräulein Springer?' „Ach, 'Hrrje,' Wmüein Springer! Na, ja warum nicht. lnber:'Das gnädige Fräulein Springer?' Höhute Martin

zu wollen?' ^Als ich mir wohl den Mund nicht versiegn sollen?' - -- ... >N^och'siM Sie mein Schwiegervater nicht.' . Mnd ich verzichte auch darauf, es zu werden, wenn man mir,so entgegentritt. Meinetwegen kann ja. Schönfeld unter den Hammer —' .. - - ^Jetzt ist's genug!' schrie Meinau auf. / h Viktor, ich bitte Dich — Ihr werdet Euch später verstän digen,' schluchM Katharina. „Der Vater weiß ja gar nicht, Wasser sagt. ^Martin ist an allem schuld.' ^Gch nur, ich werde —Er Wob sie rauh beiseite. „Hett Oertel

und eigenwillig, doch jetzt machte sie die Furcht, den leidenschaftlich Geliebten' zu verlieren, fast demüthig. Zudem hielt ihre Eitelkeit uitd ihr stark entwickeltes Selbstbewußtsein der Eifersucht das Gegengewicht. „ Geh doch nicht im Groll von uiis, Viktor,' bat sie schmei chelnd. „Der Vater ist ein kranker Mann, der in der nächsten Stunde nicht mehr weiß, was er m seiner zornigen Aufregung, alles hervorgesprudelt hat Und, Martin—' „Wird gut thun/mir künftig fern zu bleiben

.' , Das soll er auch. Ich selbst wünsche es ja. Vergiß mn meinetwillen die unangenehme Szene.' „Das—' „Versprichst Du es mir? Heute abend wird Papa in ganz anderer Stimnnmg sein. Mern Wort darauf! — Kommst Du?' , „Nein, Katharina! Du bist ein gutes Mädchen, aber den Deimgen ordne ich mich nicht unter. Es fällt mir keineswegs ein, einen Menschen wie Martin ernst zu nehmen, aber Was Deinen Vater anbelangt, so entheben ihn seine Reichthümer nicht der Verpflichtung, mir imt schuldiger Rücksicht zu begeg nen. Ich bedauere

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Seite 5 von 8
Datum: 27.11.1918
Umfang: 8
als Martin war es, der als der letzte dem Un tersuchungsrichter vorgeführt wurde. Der Polizeikommissär, welcher diesen Zeugen aufgestöbert hatte, sprach eine Weile leise mit seinem Vorgesetzten, und die verdrießlichen Mienen des letz teren hellten sich dabei sichtlich auf. Er schärfte seinem Protokoll führer mit flüsternder Stimme größte Aufmerksamkeit ein und begann sodann den ganz bescheiden und unbefangen Dastehen den auszufragen. ' „Sie haben dem Polizeikommissär gegenüber geäußert, daß sie Zeuge

eines Streites gewesen seien, welchen der Oberst von Gravenstein Hestern mit einem seiner Beamten gehabt hätte. Was wissen sie also davon zu sagen?' ^ Martin hatte die Augen niedergeschlagen und drehte mit gut- gespielter Verlegenheit seine Mütze Zwischen den Fingern. Erst als der Richter seine Frage mit noch größerem- Nachdruck wieder holt hatte, meinte er zögernd und schüchtern: „Ach, Herr Gerichtsrat. wenn ich gewußt hätte, daß der Herr der mich vorhin ausfragte, von der Obrigkeit sei, so hätte ich ganz

gewiß nichts gesagt. Ich bitte sie, nicht weiter in mich zu drängen. Ich weiß gar nichts/wirklich rein gar nichts!' ..Ich mache sie daruaf aufmerksam,' fiel der Richter hier ein, ..daß sie verpflichtet sind, uns alles zu sagen, was ihnen bekannt ist, und daß sie sich einer harten Bestrafung aussetzen, wenn sie uns irgend etwas verschweigen!' „Ach, du mein Himmel, was habe ich mir da angerichtet!' jam merte Martin. „Wenn das der Förster erfährt, wie wird es mir ergehen!' ^ „Machen sie sich darum

keine Sorge!' erklärte der Richter. „Weshalb fürchten sie den Förster?' „O,' versetzte Martin, „weil er ein jähzorniger Mann ist, Herr .Gerichtsrat! Er würde mich in seiner Wut erschlagen, wenn er er führe, daß ich hinter seinem Rücken von ihm ! gesprochen habe Ach, bitte, verraten sie mich doch nicht an ihn!' Der Untersuchungsrichter hatte einen raschen Blick mit dem Polizeikommissar Lewechselt. und er wandte sich nun in beruhi gendem Tone gegen Martin.' „Sie können in dieser Hinsicht ohne Sorge

sein! Der Förster wird ihnen nichts zuleide tun, und sie müssen'''uns unter allen Umständen die volle Wahrheit sagen. Sie belauschten also einen Streit zwischen dem Förster Hagemeister und dem Obersten. Ist es so?' „Nun, wenn sie es doch schon einmal wissen, Herr Gerichts- rat,' meinte Martin, „was würde es mir da helfen, noch viel zu leugnen.' „Wann fand dieser Streit statt.' forschte der Richter, „und wo?' „Gestern nachmittag auf dem breiten Fahrweg am Rande des Forstes. Der Herr Oberst kehrte

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Seite 5 von 8
Datum: 08.10.1924
Umfang: 8
vor, die Chorsänge rinnen ergötzten durch ausgewählte Lieder. Geueu Abend beehrte die Versammlung auch Herr Bürger meister Joses Pixner von St. Leonhard, ein neuer Beweis, daß die zwei Hauptgemeinden von'Passeier in schönster Harmonie miteinander auskommen. Anr allgemeinen freudigen Überraschung überreichte du Vorstehung des Spar- und Darlehenskassenvereins dem scheidenen Lehrer Jnnerhofer durch Obmann Jgnaz Pfitscher und Kassier Martin Enne- moser ein nobel ausgeführtes Ehrendiplom, worauf die Musikkapelle

mit einem frischen Tusch einsetzte. Auf den Inhalt der mehrfachen, körnig'n ,und zum Teil witzigen Trinksprüche auf die zwei Ge meierten, den neuen Pfarrer ?. Martin Adam und die Gemeinde St. Martin, welche die Auslagen für den Festverbrauch bestreitet, näher einzugehen, würde zu weit führen. Die Gemeinde St. Martin hat sich durch die Veranstaltung des schönen Ehrenabends auch selbst geehrt. Dem scheidenden 80jährigen Priestergreis wünschen wir einen freundlichen Le bensabend im traulichen Stifte Marienberg

und dem verdienten Lehrer Jnnerhofer viel Glück und Segen in seinem weiteren Berufsleben. Selbstver ständlich sind Psarrer Thuille und Lehrer Jnner hofer Ehrenbürger der Gemeinde St. Martin. Zum Handgranaten-Unglück in Eyrs. Zu dem am 4. ds. vormittags in Eyrs im Hause des Schä-« fers Rudolf Marseiller stattgefundenen Unglück, worüber wir bereits berichtet haben und bei dem die 15jährige Tochter Kathi fürchterlich zugerichtet wurde, weiß die „Mer. Ztg.' noch folgendes zu mel den: Das ahnungslose Mädchen machte

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Seite 5 von 16
Datum: 08.08.1920
Umfang: 16
Nr. 179 -7^ 'v - ^ - - v - Schwaz uud die Korrigendcn- und Iwlmgsardeitsanstalt St. Martin. : Bon Oberkmdesgerichwrat i. R, Julius Red. Daß das Unterinntal zu den gesegnet sten Gegenden Tirols gehört, ist eine Bin senwahrheit. Der hervorragendste Ort des mittleren Unterinntales. ist die Stadt schwaz. Schon die Annäherung an den großen Ort, den Sitz einer Bezirkshaupt mannschaft und eines Bezirksgerichtes so lche einer Forst- und Domänenverwaltung -ruft den besten Eindruck hervor. Da la- ^ gern

mit der sinnigen Inschrift: ^ »Im schönen Tempel der Natur : Siehst du des großen Gottes Spur; Doch willst du ihn noch größer seh'n, So bleib' bei seinem Kreuze steh'n.' Darunter ist eine Marterltafel angebracht. Zwischen den Mauern kommen wir nun^ zur Anstalt St. Martin. Stattliche Bäume verdecken von dieser Seite aus halb den Bau, der nach No^>en gegen das Tal zu frei und offen da liegt und vom «Inn sowie von der Bahnstrecke aus mit seinen hohen gelbgetünchten Mau ern und vielen Fenstern sehr stattlich

aus sieht, während das Innere damit keines wegs in übereinstimmig ist. Rechts steht am Wege das Bildnis des Kooperators Pult mit der Inschrift „Allhier endigte sich der schwazerische Landsturm den 2. April untr Anführung des Hauptmanns Simeon Pult, Kooperator bey St. Martin im Jahre 1797'; unter der Inschrift sehen wir ge kreuzte Flinten und Schwerter. Durch einen offenen Bogen tritt man in die Kirche, deren grau gedeckter Spitzturm hoch aussteigt und auf die freundliche Umgebung der Anstalt

mit ihren Wiesen. Mais- und Kartoffelfeldern herabblickt. Die Kirche besitzt ein beachtenswertes Haupttor, dessen oberer Teil eine Holzschnitzerei — der hl. Martin (der Patron der Kirche) teilt seinen Mantel mit einem Armen — aufweist. Im Halltale und in St. Martin im Gnadenwalde brannten zu Beginn des 16. Jahrhunderts die Ansiedlungen der Augu- stinernonnen ab, worauf sich dieselben nach Schwaz wendeten; dort erhoben sich nun Kirche und Kloster. V6ki ersterer wird be hauptet, daß sie die Knappen von Schwaz

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Seite 3 von 8
Datum: 05.12.1918
Umfang: 8
-'^ ^ e ^ MMung von W «Srftl»^>!-M - ' Fortsetzung.) „O, mein Himmel', welK unerhörte neue Beschuldigung!' rief Martin entrüstet, aber der Richter winkte ihm zu zu schwei gen. und fragte den Förster na6) seinen Anhaltspunkten für die-' se Vermutung^ Und als Hagemeister nichts anderes anzugeben' wußte, als daß er Martin-für einen hinterlistigen Schleicher und einen unredlichen Menschen angesehen habe und daß auf dem gan zen Gut keiner so gut wie er mit Weg und Steg im Walde ver-' traut

/ '' ^ ; „Sie haben das nicht erwartet?' antwortete der Richter. „Nun, ich will ihnen wünschen, daß sie Grund haben, sich darüber zu freuen. Treten sie einstweilen dort hinein. Der Herr Poli zei Kommissär wird die Freundlichkeit haben, ihnen Gesellschaft zu -leisten.' Sie aber'— und dabei wandte er sich an Martin ^ „mögen immerhin hier bleiben!' ' ^ ^ Baron Herbert war eben von einem längeren Spaziergang in sein Zimmer zurückgekehrt, als man ihm die Meldung brachte, daß die Herren vom Gericht ihn noch zu sprechen wünschten

^g den- Inspektor, der notwendig einiger Weisungen bedurft, an den al teren Bruder als den Herrn des Gutes gewiesen hatte. Herbert hatte ihir auf morgen vertröstet und war dann planlos zwischen < den Feldern umhergestreift. Nur den Wald hatte er geflissent-- lich vermieden. Daß er hinter einer verfallenen Scheune lange .' in eifrigem und erregtem Gespräche gestanden, hatte-niemand . wahrgenommen, und es war sicherlich nicht nur der ZufM gewe- ' sen. daß Martin gleich darauf dem PolizeikoMmissär gerade

in ^ ^ den Weg gelaufen war. > ' . - ^ Mit langsamen Schritten und mit unverkennbarem Wider streben begab Herbert sich in das Verhörzimmer hinab. Den be scheiden abseitstehenden Martin schien er gar nicht zu kennen und bei dem Richter entschuldigte er sich, noch ehe derselbe eine Frage - an ihn gerichtet hatte, mit einem heftigen Unwohlsein. , „Ich bedaure, Herr Baron, sie trotzdem in Anspruch nehmen zu müssen.' sagte der Beamte sehr höflich, „aber ich werde sie

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Seite 1 von 8
Datum: 01.04.1924
Umfang: 8
' Teil schon entfernt. Herr Rieder von Gries brachte noch einige Worte an und es wurden einige Aufrufzettel verteilt, aber ohne Wirkung. Denn ein früher anwesender Faschist, der Leh rer Knering, hatte dem Dr. Luchner gegenüber erklärt, seine Rede sei vollkommen objektiv und „molto gentils' gewesen. ' St. Martin. Inzwischen war noch ein Auto voll Faschisten im schwarzen Hemd erschienen. Den nun kombinierten Faschisten paßte dieses negative Ergebnis ihrer Fahrt nach St. Leon hard gar nicht. Darum

auf nach St. Martin? Dr. Luchner und Dr. Kofler, der indessen von Platt erschienen war, waren gegen St. Martin vorausgegangen. Plötzlich wurden sie von einem großen Auto mit Faschisten, eingeholt und in der höflichsten Form eingeladen, nach St. Mar tin mitzufahren. In St. Martin war aber schon vor einigen Tagen der Beschluß gefaßt worden, keine Wähler- sondern eine Vertrauensmanner- verwmmlung abzuhalten, weil die Bedeutung der Wahl ohnedies schon klar sei und die Ver trauensmänner nur Aufklärung hab,:n wollten

über den Wahlvorgang. Zu diesem Zweck wa ren Dr. Luchner und Dr. Kofler auf dem Wege und sagten das auch den Herren Faschisten; diese gaben aber nicht nach und so fuhr man ge meinsam nach St. Martin. Draußen war natür lich von einer allgemeinen Versammlung keine Rede. Die Faschisten bestürmten Luchner und Dr. Kofler doch eine solche möglich -zu ina chen, diese lehnten dies ab. Dann hoben die Fa schisten — der Nachmittagsgottesdienit war in zwischen beendet —hervor, es stünden doch Leute am Platze unten

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Seite 11 von 16
Datum: 07.02.1915
Umfang: 16
, verw., kriegsgef. (Evakua- tionslazarett in Nifchnij Nowgorod, Rußland) Kaufmann Martin, LSchR. 3, verw. Kausl Joses, LSchR. 3, tot. Kazik Georg, LSchR. 3, tot. Kendl- bacher Paul, LSchR. 3, verw. Kendler Franz, Zugss., LSchR. 3, verw. Kentlbacher Georg, LSchR. 3, verw. Kerbl Hubert, LSchR. 3, verw. Kern Franz,' LSchR. 3, tot. Kern Johann, Oberj., LSchR. 3, verw. Kerschbaumer Eduard, LSchR. 3, verw. Kerschtosser Johann, 1. LSchR. verw. K ins perg her Leopold, LSchR. 3, tot. Kirchgasser Math., LSchR

. 1. K ö l b l Ma thias, LSchR. 3, verw. Kolleren Johann, Unterj., LSchR. 3, verw. Koll mann Karl, Unterj., LSchR. 3, verw. Komma Paul, Einj.-Freiw. Unterj., TKIR. 2, ^aus Franzensbad, 1890, verw. kriegsgef. (Evakuationslazaret in Nishnij-Nowgorod, Rußland). Konarik Martin, LSchR. 3, tot. König Hermann, Unterj., LSchR. 3, verw. K ö nig Johann, Zugsf., SLchR. 1, verw. König Karl, LSchR. 3, tot. K onrad Alois, Unterj., LSchR. 1, tot. K o n - rater Franz, Patrf., LSchR. 3, verw. Kopetzky August, Patrf., LSchR. 3, verw

, LSchR. 3, tot. Muraro Isidor, LSchR. 1» verw. Mu.s- s a ck, LSchR. 3, verw. Mütinelli Luigi, LSchR. 1, verw. .-.V<''Aa'g e l RudorfsLSchR^^, verw7 Ä a g e l e' Sebastian, Mch^ 3,'verw. N a g l Joses, LSchR. 3, verw. Nairz Johann, LSchR. 1, tot. N a r d o n' Giu seppe, LSchR. 3, verw. Nebesky Otto, LSchR. 1» verw. Neckar Josef, LSchR. 3, verw. N emee Rudolf, Patrf., LSchR. 3, verw. Nepejcha l Joses, LSchR. 3, verw. Nespor Martin, LSchR. 3, verw. Netzth aller Paul, LSchR. 3, verw. Neubauer Karl, LSchR

, 3. KIR., aus Cadine. Oberhöller Martin, 2. LSchR.. aus Reinswald» Sarntal. Christ ane l l Joses, 3. LSchR.» aus Naturns. 5 Widmung für das Rote Kreuz in Bozen. Herr Dr. Anton v. Walther hat dem Frauenzweigverein vom Roten Kreuz in Bozen anläßlich des Ablebens seiner Mutter Frau Marie v. Walther für sich und seine Geschwister im Wege des Hilss- und Auskunftsbüros des genannten V ereines eine Spende von 3lw Kronen zukommen lassen. Schietzstandsnachrichten. K. Hauptschießstand Bozen. Am Sonntag

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Seite 18 von 32
Datum: 22.11.1914
Umfang: 32
., verw. Tana! Martin, Zugsf.» 7. Komp., verw. Canali Jakob, 11. Komp., verw. Ca - rotta 3. Komp., verw. Ca rotta Corfino, Patrf., 12. Komp., verw. Casagranda Roeco, 1. Komp., verw. Caffan Leonardo. 8. Komp., verw. Cavada Giovanni, 7. Komp., verw. Cavalieri Luigi. 11, Komp. Cavliere Eino, Res.-Jäg.» 2. Komp., verw. Cazzanelli Domenico» 11. Komp., tot. Celva Carlo, 7. Komp., verw. Cescato Giovanni, 1. Komp.. verw. Ceschi Leone, 3. Komp., verw. Chelori Josef, Unterj., 12. Komp., verw. Cin - cell! Angela

, 11. Komp.. verw. Fritz Josef. 1. Komp., verw. Friz- zer a Enrico, 3. Komp., verw. Fulterer Florian. Res.-Jäg., 2. Komp., verw. Fun g g Franz. Zugsf.. 11. Komp., verw. Fürt- scher Franz, 8. Komp., verw. Fussen egger Bruno, Unterj., 8. Komp., verw. Gabiel, Zugsf, 4. Komp., verw. Gabl Martin, 14. Komp., verw. Gadenz Jakob, 3. Komp., verw. Galvagni. 6. Komp., verw. Gasser Johann, 11. Komp., verw. Gass er Vinzenz. 11. Komp., verw. Gelf Karl. Einj.-Freiw., Unterj., 2. Komp., verw. Genewein Anton, Res.-Jäg

- n er» 4. Komp., verw. Hirzinger Jakob, Harn., 12. Komp., verw. Hofer Franz, 12. Komp., verw. Hojer Joses, 7. Komp., verw. Hollaus Jakob, Res.-Jäg., 2. Komp., verw. Hollenstein Ioh.. 11. Komp., tot. Holl r i e g l Martin. Patrf., 12. Komp., verw. Holzknecht, 6. Komp.» verw. Hörhager Josef, Eeinj.-Freiw.. I. Komp., verw. Hotter Johann, 11. Komp., verw. Huber Albin,. Res.-Jäg., 2. Komp.. verw. Huber Joses, Zugsf., 8. Komp., verw. Huber Martin. 10. Komp., tot. Huck Franz, 9. Komp., verw. Hueber Rudolf. Zugsf

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Seite 2 von 32
Datum: 15.03.1914
Umfang: 32
sie die Schuldfrage mit 8 Ja und 4 Nein, die Frage, ob der Wahrheitsbeweis ge lungen ist, mit 9 Nein und 3 Ja. Demzufolge wurde der Angeklagte zu 3 WoHen Arrest und zur Tragung der Kosten verurteilt. Er Meldete sofort die Nichtigkeitsbe schwerde an. ^ ? x Wieder ein Toschlag. Bozen, 14. März. Uebermäßiger Alkoholgenuß und ziemlich harmlose Sticheleien wären die Ursache, daß der SchuhmaUer- gehilfe Alois Koch am Abend des 14. Dezember v. I. in S. Martin in Passeier den Taglöhner Balthasar Swlz derart

mit dem Messer stach, daß dieser am folgenden Tage verblutete. Koch war daher des Verbrechens des Totschlages angeklagt. Infolge der langen Dauer des vorangegangenen Preß prozesses begann die Verhandlung erst mu halb 9 Uhr abends und gelangte in denselben die nachfolgende An klageschrist zur Verlesung: Die k. k. Staatsanwaltschaft Bozen erhebt gegen Alois Koch, am 10. Juni 1885 in Innsbruck geboren, nach Latsch-Vinschgau zuständig, katholisch, ledig, Schuhma- Wergehilfe. zuletzt in St. Martin

i. P., nun hier in Haft, die Anklage: Er habe am Wende des 14. Dezember 1913 vor dem Gasthaufe am Schießstande in St. Martin in Passeier gegen den Taglöhner Balthasar Swlz zwar nicht in der Absicht ihn zu töten, aber doch in anderer feind seliger Absicht, durch drei gegen dessen Oberkörper ge führte Stiche mit einem griffesten Messer auf eine solche Art gehandelt, daß daraus der Tod des Balthasar Stulz am Morgen des 15. Dezember erfolgte, und habe hindurch das Verbrechen des Totschlages begangen : In der Begründung

wird ausgeführt: Alois Koch trat anfangs Dezember 1913 beim Schuhmachermeister Josef Götsch in St. Martin i. P. in Dienst. Am Sonntag, den 14. Dezember begab sich Koch' am Morgen zum Schießstandwirt, trank dort ein Gläschen Branntwein, besuchte dann den Gottesdienst, frühstückte hieraus und begab sich hernach zum Unterwirt, wo er ein oder zwei Viertel Wein trank. Koch dürste dann noch auf kurze Zeit im Gasthause Oberwirt zugekehrt sein, wo auch Balthasar Stulz anwesend war, doch dürste Zwischen den beiden

kein Wortwechsel stattegsunden haben, da Koch sich nicht erinnert, im Lause des Tages mit Swlz zusam mengekommen zu sein. Das Mittagessen nahm Koch bei seinem Dienstgeber Joses Götsch ein, spielte dann nach mittags mit dem Knecht Karl Hofer beim Oberwirt Bier aus und ging dann spazieren. Unweit des Gasthauses zum Sandwirt traf er mit Bartolomäus Erove zusammen und trank dann in dessen Gesellschaft ein Glas Wein beim Sandwirt. Im Laufe des Nachmittags gingen die beiden nach St. Martin zurück, kehrten beim

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 20
Datum: 15.03.1906
Umfang: 20
Kr. honoriÄ habe, welcher am 30. Dezember 1906 verfalle und ebenfalls seine (Pergers) und des Martin Menz Unterschrist trage. Es wurden ihm nun diese beiden Wechsel vorgewiesm, und wenn er nicht mit Si cherheit gewußt hätte, keinen solchen unterzeichnet zu haben, hätte er gezweifelt, ob seine darauf befindliche Unterschrift nicht echt sei ; so 'vorzüglich war die Nachahmung gelungen. Auf dem Wechsel über 6000 Kr. war die Unterschrift so wohl des Ausstellers Martin Menz, als des Bürgen Franz Pevgev

noch eine ganze Reihe an- em Betrügereien durch Wechselfälschung zur Last. So ver mochte er in ähnlicher Weise, wie beim Wechsel auf 10.000 m>nen, den- Johann Mumelter auch zur Ausstellung eines i? ^ (Pardatschev) sodann angenommenen Wechsels vom Juli 1905 über 14.000 Kr., zahlbar am 14. Jänner dadurch zu verleiten, daß er ihm nach Fälschung der k des Martin Menz als Bürgen auf demselbm ^en Wechsel zum Wrterzeichnen vorlegte; auch in diesem '^atle suchte die Sparkasse, bei welcher er sich die Wechsel- wmme

von Ehristanell niemals unterzeichnet wor den, hätte er von der Unechtheit der Firma ScherlinS Kennt nis gehabt. Die bezüglichen Beträge hat der Geschädigte bereits am 3. August 1906 bei der Sparkasse erlegt. Von Pardatscher betrogen erscheint auch die Spar- und Vorschußkasse für Handel und Gewerbe in Bozen. Auf einem von derselben honorierten Wechsel vom 6. Juni 1906 über 1800 Kr., zahlbar am 6. September 1906, hatte er die Unterschrist des Martin Menz, auf einem anderen vom 29. Jänner 1906 über 4000

. - Unter deik vom Beschuldigten Geprellten erscheinen auch die Firmen Pernthaler und Kapeller in Bozen und Fratelli Faes, Bankhaus in Trient. Von erstgenannter erhielt er auf Grund des Wechsels vom 16. April 1906 über 2100 Kr., zahlbar am 16. August 1906, mit der gefälschten Unter schrift des Acceptanten Martin Menz, die Bürgschaft für den genannten Betrag und vom erwähnten Bankhause auf Grund des mit der nachgemachten Namenszeichnung deH „Bozner Nachrichten^, Donnerstag, IS. März I9M

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Seite 7 von 8
Datum: 11.03.1905
Umfang: 8
Nr. ss „Bozne« Nachrichten', GamStag, 11. Nirrz IHM. Schloß Schönfeld. Roman von B. Corony. ^ (25. Fortsetzung.). Es ist doch Deine'eigene Schuld, wenn Du allein bist,' gab Martin brutal zurück. , „Fehlt's etwa an Dienstboten? Warum sperrst Du sie alle hinaus?' - „Weil ich dem betrügerischen Volk nicht traue. Ist ja keiner darunter, der Anhänglichkeit an seinen Herrn hätte und auf den ich mich verlassen könnte. Allenfalls noch die alte Jette — aber die schläft ein, wenn sie kaum im Lehnstuhl

so, daß ich ihr gleich die Kehle Hudrücken könnte!' u „Red' so.was nicht. Ich hab keinen Athenr. Wmn. ich einschlafe, ists immer, als ob mich einer, zu- würgen anfinge. --- Ich muß doch eine DMue>Schwest^r-/nchzneyi/^.M^sind verläßlich. Gleich morgen soll eine her.' ^ -7: „Kannst es ja dem Doktor sagen. Adieu! Ich lege mich schlafen.' . Wieder em heftiger Windstoß. .. . .. „Martm! Martin! ^ schrie Oertel. „Bleib da! ^ Es ist doch einer am Fenster/ . . - ^ > ! . . 9 - „Was fällt! Dir ein? Der Sturnr ulttelt darcn

? Meinaus sind ihre Gläubiger los, meine zärtliche Schwester ist Frau Baronin, aber Dich nennt man nach wie vor den „Schneidemüller'. Du bist der bürgerliche Schwiegerpapa, dessen Geld man Wohl einsteckt, den man sich aber im übrigen- möglichst vof Halse hält. ' ^ ^ „Ja, ja, ihr seid alle beide schlecht und herzlos. ^>lber lch will Euch schon noch den Herrn zvigen. Ich will - „Gute Nacht! Ich gehe schlafen.' . ^ „Martin! Martin! —Bleib da! Leg Dich dort aufs. Sofa! — Martin!' . „Ach was!' Die Thür siel

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Seite 13 von 16
Datum: 23.02.1905
Umfang: 16
der Zurückhal tung zu schmelzen. ' / ^ Viktor antwortete lnrr Aorstreut auf Katharinas Fragen und wußte die ärgerlich Schmollende immer mit einem Scherz, mit einer zärtlichen Schmeichelei wieder zu versöhnen. Nur daß Martin mit einem häßlichen, hämischen Gesichtsausdruck in der Ecke»lchnw, bmnMhigte ihn einigermaßen. ' Schien es doch fast, als durchsAme ihn der beschränkte, widerlicheMensch. Nun, diesen Schwager würde er sich später schon fernzuhalten wissen. ... „Gute Nacht, Katharina!' „Kommst Du morgen

zu uns?' , „Ja, mein Herz. Grüße den Papa. Zldieu, Martin!' Meinau achtcke kaum darauf, daß seine dargebotene Hand unberührt blieb. Der Tölpel hatte scheinbar wieder einmal nichts gesehM.- In gestrecktem Galopp, legte der Nappe den Weg nach SchonfÄd zurück. „Er ist stark gelaufen. Führe ihn zehn Minuten auf und ab!' rief Viktor dein Neitkiiecht zu und eilte in den Garten. Aus dem Kiosk schimmerte noch das matte, dunkelrothe Licht der Ampel. Er trat und breitete die Arme aus. „Trude, mein Theuerstes

unverständlich.' „Gut. So sei die Frage kurz und bündig gestellt. Ich horte heute von Martin Oertel, daß Sie der Verlobte seiner Schwester sind. Hat er gelogen?' »Der tolle, nichtswüchige Schwätzer!' ' „Hat er gelogen?' ^ ^Er hat mir in unverzeihlicher Weise vorgegriffen. Die- A brutale Menfch, dieser halbe Kretin zeigte Ihnen vermuth- uch m ganz falschem Lichte, wozu mich nur die verhaßte Noth wendigkeit zwang.' „Es ist also wahr?' »Ich bat sie längst, nur eine Unterredung unter vier Augen N 3ewähren

wie vor den Kops geschlagen.' Giebts denn gar nichts zu' erzählen vön^ Schönseld?' ' „O ja, Papa', sagte Katharina spöttisch. „Zu erzählen Mre schon nianches. Aber es lohnt ja gar mcht der Mühe. Nur so viel sei erklärt: den Martin nchme ich nicht mehr mit. Er macht ja zu alberne Geschichten.' ^ ^ „Du! — Thu Dir nur nicht gar so viÄ auf Deinen Ver stand zu gute.' . . . „ ^ ,^.1 „Still sqg ich!' Der SAreidemilller schlug auf -den Tisch Md fuhr fort: „Hats schon wieder Streit gegebm? Ist das eine Art

zwischen Bruder und Schwester?/ Jetzt raus mit der Sprache! Was ist geschehen?' . „Es schickt sich nicht, daß Martin immer hinter Gertrud Springer herläuft.. Er macht sich lächerlich damit.' - ? „Du machst Dich noch viel lächerlicher, weil Du gar nicht weißt,' was vorgeht.'^ ^ -> ^,Jch stand gestern schon länger als zehn Minuten hinter den Bäumen.' . „So? Du Hast also wieder gehorcht? Na, dann kolpor tiere nur jedes Wort.' „Verstehen konnte ich nichts, aber gesehen habe ich, daß Du das Mädchen förmlich

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