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Bozner Nachrichten
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Seite 10 von 16
Datum: 08.07.1894
Umfang: 16
I »Im Speisezimmer des Schlosses beleuchtete die Lampe bleiche, ernste, sorgenvolle Gesichter, Mr Derrington saß gebeugten Hauptes da, als fürch tete er den Ausspruch der Geschworenen; er wußte, baß dieselben einstimmig nur. ein Verdikt fällen konnten.', , . Graf Cheveley hatte den Grafen von Elsdale in das anstoßende Bibliothekzimmer geführt, wo die beiden Herren mit ernsthafter, bekümmerter Miene einander gegenüber saßen. Johannes Francis war, nachdem er Barbara aus dem Zimmer getragen

, welches sie selbst um den Preis eines Lebens hatte gewahrt wissen wollen, nicht vielleicht ihrer frühesten Mädchenzeit angehört haben, jener Zeit, in welcher He äoch nicht im Hause des Grafen gelebt? Vor der Gerichtsverhandlung, als er auf Schloß Darley angekommen, hatte Graf Elsdale seinem Freunde Chevelei des Geheimnis von Barbara's Geburt anvertraut und hinzugefügt, daß, wenn sie auch nicht seine Nichte sei, er sie doch als seine Adoptivwchter um sich behalten wolle, bis er die Sorge um sie einem Manne abtrete

einigen intimen Freunden Niemand die Wahrheit erfahren solle. Barbara sollte als seine Adoptivwchter das Ver mögen erben. Es geschah Niemanden ein Unrecht; sie stand seinem Herzen am nächsten ; sie war das einzige Wesen, für welches er eine tiefe, in nige Neigung fühlte. Graf Cheveley beobachtete seinen alten Freund unausgesetzt, während sie im Bibliothekszimmer einander schweigend gegenübersaßen und fragte sich ängstlich, ob der Graf den schweren Schlag ahne, welcher ihm noch bevorstand

. Ihn selbst hatte Barbara's Aussage aufs höchste bestürzt gemacht und er erkannte sofort die große Gefahr, welcher das Mädchen sich aussetzte. „Ernst!' unterbrach Graf Elsdale das Schwei gen und damit seinen Gedankengang. Die Stimme des alten Mannes klang so verändert, daß dieselbe kaum kenntlich schien. Graf, Cheveley blickte auf. Lord Elsoale reichte ihm über den Tisch hin über die zitternde Rechte, welche d er jüngere Mann ehrerbietig ergriff. „Ernst, wie soll das enden?' fragte der Graf mit matter Stimme

. „Ich bin so verwirrt, daß ich kaum ruhig zu urtheilen vermag. Alle Fähig keit des Denkens scheint mich verlassen zu haben. Ich sehe unaufhörlich das Antlitz des armen Kin des vor mir. Ich höre nur Barbara's Stimme. Wie sie gelitten haben muß in dem Bewußtsein, daß jener Mann ihr Geheimnis besitze, das sie nicht zu enthüllen wagte. O, wenn sie uns nur vertaut hätte!' Lebhaft stimmte Graf Cheveley bei. „Sie kann nicht schuldig sein!' rief Graf Els dale nach einer abermaligen Pause. „Gestern

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 25.09.1914
Umfang: 8
und jetziger Vermögensverwalter. Graf Toggenburg sei damit einverstanden, nur bringe sie nicht sofort das nötige Bargeld auf, um die Drangabe zu lei sten. Die Marsoner wies dabei aber eine Bestätigung vom 8. März 1914 vor, wonach ihr Graf Toggenburg (!) 25.000 K. schulde. Dieses Schriftstück zeigte Frau Lintner einer be freundeten Witwe in Gries und bat diese, ihr für den an gegebenen Zweck 8000 Ar. zu leihen, welchem Ersuchen diese ohneweiters nachkam. Kurze Zeit später teilte die Marsoner der Barbara

Lintner mit, daß sie die 8000 Kronen erlegt habe, aber für den Rest noch Geld auftreiben müsse. Die Lintner empfahl ihr ihren Ehegatten Joses Lintner, der ihr möglicherweise das Geld leihen könnte. Marsoner sprach auch mit Josef Lintner, bedeutete ihm, daß sie jetzt ihre Wertpapiere nicht ohne Schaden verkaufen könne und e^ suchte ihn um ein Darlehen in der Höhe von anfänglich 20.000 K, später 30.000 K. Josef Lintner erklärte sich nur unter der Bedingung bereit, das Geld herzugeben, wenn Graf

Toggenburg selbst komme. Rosa Marsoner erwiderte, sie werde auf ein halbes Jahr ein Wertpapier über 70.000 Freitag , 25. Septembe r 1914. . , . / ° 5 . ^ K. verpfänden und Graf Toggenburg werde in 8 bis 14 Ta gen persönlich kommen. Gras Toggenburg erschien nun zwar nicht bei Lintner, dafür übergab ihm Rosa Marsoner einen Schuldschein vom 1. April 1914 über 30.000 K., welchen sie sich von einer Geschäftskollegin schreiben und siegeln ließ. Josef Lintner, der nun wirklich glaubte, Graf Toggenburg sei

ein Schuldner, ließ sich zur Hingabe des gewünschten Be trages tatsächlich herbei, zumal ihn seine Frau dazu ermun terte, da ja Gras Toggenburg der Marsoner selbst 25.000 Kronen schulde Joses Lintner übergab der Marsoner seine Sparbücher, aus welchen diese 30.000 5k behob. Als Se. Exzellenz der Statthalter Graf Toggenburg im Frühjahr dieses Jahres in Bozen weilte, erschien am 18. April die Private Barbara Lintner bei ihm in Audienz und bat um Auskunft, ob die zwei in ihrem Besitze befindlichen

, diesen Betrag am 1. April 1915 samt 6 Prozent Zinsen zurückzuzahlen. Graf Toggenburg erkannte sosort, daß mit seinem Namen ein großer Mißbrauch getrieben wurde und erstattete noch am selben Tage die Strafanzeige, worauf die Verhaftung der Verkäuferin erfolgt ist, wobei ein Betrag von 8266 K. gefunden wurde. ' Rosa Marsoner leugnete jede. Schädigungsabsicht', sie habe geglaubt, einstens ein größeres Vermögen zu erhalten, mit welchem sie dann ihre Schulden beglichen hätte. Sie er fand eine phantastische

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 10.12.1901
Umfang: 8
ist am 5. ds. der siebzehnjährige Sohn des Statthalters von Oberöstereich Alfred Freiherr v. Puthon infolge einer Blinddarmoperation gestorbeil.— In Salzburg ist am Sams tag der auch im hiesigen Kreise der Hotelbesitzer best bekannte Hr. Karl P i t t'e r, der ehemalige Besitze« des Hotels Pitter, im 61. Lebensjahre gestorben. Landtagswahlen. Am Samstag fanden in Innsbruck die Wahlen im adeligen Großgrundbesitz und in der Aebtecnrie statt. In der Grvßgrundbesitzer-Curie wurden 100 Stimmen abgegeben. Als gewählt erschienen: Graf

Anton B r a n d is, Georg ,Frhr. y. Eyerl, Dr. Carl von Grabma yr, D^. Carl v. Hepperger, Anton Frhr. L o n g o, Albert Graf Marzani, Franz Frhr. Moll, Dr. Paul Frhr. Sternbach, Gottfried Graf Trapp und Alfons R. v. Widmann. Auf Graf Brandts entfielen 98 Stimmen, auffff die übrigen je 100. Eine Stimme entfiel auf Sigmund von Kripp. Aus der Aebte-Curie wurden folgende Abgeordnete gewählt: Stephan Mari ach er, Abt von Stams; Leo M. Treui nf el s, Abt von Marienberg; Jos, Ti! enkwa lde r, Propst

Erinne rung. Wir hatten schon im Vorjahre Gelegenheit, die große Kunst Weidingers zu belvmldern, man denke nur an seine ver schiedenen Charaktere, z. B. als Einsam in „Stahl und Steins Graf Mengers im „Zweiten GesM', Striese („Raub der Sabinerinnen'), Pfarrer Hell im „Pfarrer von Kirchfeld', die er packend wiederzugeben wußte. Diesmal tritt Herr Wei dinger vor uns mit ganz neuem Repertoire entgegen. Der

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Seite 10 von 16
Datum: 22.04.1894
Umfang: 16
ich mich jener Zeiten erinnere !' sprach der Gras von Keith sinnend. „Er war ein ganzes Genie, der arme Neville!' „Ja, er war ein bedeutendes Talent!'. stimmte .Lady Lottis wehmüthig bei. 7 - Der Graf voll Keith blickte trübe vor- sich nieder; er hatte Neville Hatton aufrichtig geliebt; sie waren als Knaben stets bei einander gewesen und Niemand betrauerte, ihn aufrichtiger als er. „Er war eine seltsame Natur,' sprach nun auch Graf Hans Lottis, „sensitiv, leidenschaftlich und großmüthig, ganz der Charakter

, um, wenn er älter geworden wäre, eine recht thörichte Liebesheirath zu schließen!' „Ich glaube nicht, daß er je im Stande ge wesen wäre, seiner unwürdig zu lieben,' rief Eberhard von Keith mit Wärme, „unklug viel leicht, unwerth niemals!' „Ein feiner Unterschied!' ^lächelte Lady Lottis. „Sie waren eng mit ihm befreundet, Graf Keith !' „Ja, — mir ist der Freund nie ersetzt worden, den ich an ihm verlor. Doch, wo ist denn Gräfin Rose?' forschte er, bestrebt, das Gespräch in leichtere, gesellschaftliche Bahnen

Darsteller!' „Aber Lady Rose hat doch eine solche Unzahl von Bewunderern, welche jedem ihrer Befehle blindlings gehorchen!' rief Lady Lottis lebhaft. „Sie haben sie dieses Mal alle im Stich ge lassen! Sie können oder wollen nicht Theater spielen!' „Aber Graf Keith wird doch spielen!' rief Blanche Herrirk lebhaft. „Barbara, meine Liebe, Dein-^Einfluß muß jetzt noch ein bedeutender sein; mache; denselben geltend zu Lady Rose's Gunsten!' . Immerhin könnte ich nur eine - Rolle aus füllen, Fräulein Herrick

!' fiel Graf von Keith achend ein. - - „Vielleicht würde der Held des neulichen Brandes zu vermögen sein, mitzuspielen!' rief Jemand ans der Gesellschaft. „Vielleicht ! Barbara, übst Dü auf ihn keiner lei Einfluß?' forschte Blanche. „Auf wen?' fragte ^die junge Dame des Hauses in nachlässigem Tone. „Auf Markus Robson! Ich denke, er muß sich doch schon von dein. Unfall erholt' haben, welcher ihn neulich verhinderte, zu spielen. Hast Du nichts darüber gehört, wie es ihm gcht, Barbara „Nem! Onkel Raimund

hat, wenn ich nicht irre, Nachfrage halten lassen; ich habe indeß nicht näch der Antwort des Boten geforscht.'. Ich besuchte ihn, aber Herr Robson . führte sich nicht wohl genug, um mich empfangen zu können,' erzählte der Graf von Keith. „Ich be fürchte, er ist ernstlich verwundet, und beklage das von ganzem Herzen; hatte, ich ihm doch gar zu gern die Hand geschüttelt!' „Es kann Ihnen dieses Vergnügen immer noch zu Theil werden '> bemerkte Lady Lottis. ^Schwerlich; er hatSturton bereits verlassen,' mischie sich Lord

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Seite 9 von 16
Datum: 29.03.1894
Umfang: 16
nicht?' entgegnete Barbara. „Sie war ein schlichtes Mädchen, ganz in Trauer ge kleidet. Sie hat eine kranke Mutter, welche gänz lich von ihr abhängt.' „Welch eine romantische Geschichte! Kein Wun der, daß sie Dich gerührt hat!' fiel Blanche Herrick ihr ins Wort. „Glauben Sie, die Romantik derselben schließe deren Wahrhaftigkeit aus,' fragte der Graf von Keith sehr ruhig, „oder wollen Sie sagen, dieselbe hätte sie nicht gerührt, Fräulein' Herrick?' »Ich würde einfach nicht daran geglaubt haben,' entgegnete

die junge Kokette verächtlich. „An meiner Stelle hättest Du doch daran ge glaubt,' warf Barbara ein. „An Deiner Stelle vielleicht!' sprach Fräulein Herrick mit einer Betonung, welche das Beleidi gende ihrer Worte nicht verkennen ließ. Barbara entfärbte sich. Konnte Blanche Herrick um das Geheimnis ihrer Abkunft wissen, welches der Graf von Elsdale Niemandem anvertraut hatte als dem Manne, der um die Hand seiner Nichte angehalten hatte? Blanche Herrick war zwei Jahre hindurch die Königin aller Feste

und Gesellschaften gewesen und erst als Barbara austrat, fühlte sie, daß ihr Stern in Erbleichen war. Dazu kam noch, daß der Graf von Keith ihr Aufmerksamkeiten erwiesen, und sie haßte Barbara deßhalb doppelt, weil es dieser gelangen war, sich ohne Kampf Das zu erringen, wonach sie so heiß gestrebt hatte. Und Barbara ahnte nicht einmal, welch eine erbitterte Feindin sir in dieser blondhaarigen, lächelnden Schönheit besaß. „Ob diese Theatergesellschaft wohl jene ist, welche wir an dem Tage unserer Ankunft

in Sturton sahen ? Erinnern Sie sich derselben noch Barbara? fragte der Graf von Keith in leichtem Tone. Ein Dutzend neugierige Augeu richteten sich safort auf die Beiden bei dieser vertraulichen An sprache. Barbara selbst erröthete und der Graf von Keith biß sich auf die Lippen, daß fein

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Seite 11 von 16
Datum: 08.07.1894
Umfang: 16
Hängnisvollen Abend im Garten, sowie im Glas hause war?' „Rein. Sie sagte nur, die Aermste, daß, als sie erfahren, daß er todt sei, sie versucht gewesen wäre, uns eie Wahrheit vorzuenthalten. Sie hat vermuthlich geahnt, gefühlt, daß Eberhard sie ver lassen würde, und ich glaube, sie liebte ihn von ganzem Herzen.' „Das glaube auch ich!' versetzte Gras Cheveley. „Anfangs wähnte ich, daß dem nicht so sei,' meinte der Graf in sinnendem Tone. „Ich dachte, daß nur der Ehrgeiz, als auch der Gehorsam

. „Darf ich eintreten', fragte sie leise mit ihrer melodischen Stimme, „oder störe ich?' Die beiden Männer verneinten lebhaft und Barbara näherte sich dem Sessel des Greises, der ihr ein zweiter Vater geworden war, um sich aus den Divan, welcher neben dem Armstuhl des Grafen stand, niederzulassen. Der alte Mann um schlang sie mit einer Zärtlichkeit, deren ihn Graf Cheveley kaum für fähig gehalten hätte, und das Mädchen lehnte ihr Haupt an seine Schulter. : In tiefem Schweigen vergingen einige Minuten

. Tann öffnete sich die Thür abermals und Jo hannes Francis trat ein. Sein Antlitz war bleich und ernst. Die Blasse seiner Züge nahm aber noch zu, als er der kmeenden Gestalt an der Seite des Grafen von Elsdale ansichtig ward, und die Worte, welche er hatte sprechen wollen, erstarben auf seinen Lippen. Das Mädchen hob die dunklen Augen zu ihm empor, fragend, ver wundert. Die Männer aber bedurften keiner Er klärung. Das bleiche Angesicht des jungen Rechts anwalts hatte ihnen nur zu viel gesagt. Graf

, in welchem Graf Elsdale faß, und ihr schmerzlich bewegtes Antlitz dem jungen Rechtsanwalt zuwandte. „Ist Alles vorüber?' forschte sie in athemloser Spannung. „Es ist vorüber, Fränlcin Hatton,' entgegnete er mit sichtlicher Anstrengung, unfähig, de m Blick des Mädchens zu begegnen. Ein unheimliches Schweigen entstand, ein Schweigen, das auf Allen mit bleierner Schwere lastete. Barbara aber schien dasselbe gleichsam das Herz abzupressen. Ihre Lippen zitterten so sehr, daß die Worte

, welche sich auf diesen drängen wollten, ungesprochen blieben. Doch dann, mit Anstrengung nur vermochte sie hervorzubringen: „Und — und —?' Es war furchtbar, ihre Angst, die stumme und doch so beredte Frage der dunklen Augen zu sehen, ihr vergebliches Bemühen, zusammenhängend zu sprechen, und erschüttert wandte der junge Mann sich ab. Graf Elsdale bedeckte das Antlitz mit beiden Händen. Barbara ließ die Hand von der Lehne des Stuhles herableiten und that mehrere Schritte vorwärts ; dann blieb sie plötzlich schwer athmend

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Seite 10 von 16
Datum: 26.07.1894
Umfang: 16
, zu sprechen. Sie fühlte, daß eine lange Zeit ver gehen würde, das Weh dieser Stunde zu über winden. „Ganz allein im Dämmerlicht?' unterbrach da plötzlich eine melodische Stimme das Schweigen. Es war Neville Hatton, der leise eingetreten war und diese Worte gesprochen hatte. „Graf Elsdale chickt mich, um Euch zum Thee abzuholen,' fuhr er in seinem gewinnenden Plaudertone fort. „Er will Dir bei dieser Gelegenheit seinen Sohn vor stellen, Barbara. Aber was ist Dir, mein Kind?' fragte er besorgt, als er sah

sie, zu dem jungen Mädchen gewandt, hinzu, „bewillkommen Sie den Grafen von Hatton so herzlich, wie er es verdient!' Das Gemach, in welchem Graf Elsdale Beide erwartete-, war ein hübsches, im alten Stil einge richtetes Zimmer, welches Barbara, seit sie auf dem Schlosse war, ein einziges Mal betteten. Der Graf hat dasselbe stets zu bewohnen gepflegt. Dort hing auch das Bild ihres Sohnes, der dem Herzen des Grafen immer theuer gewesen, welcher ihm aber trotzdem Jahre lang entfremdet war. Es war ein hübsches Gemach

mit seegrünen Möbelüberzügen. Es befand , sich noch der kost bare, eingelegte Arbeitstisch, sowie der Schreibtisch, jener Frau in dem Raume, die nun schon seit vielen Jahren in der Familiengruft der Elsdales ruhte; über dem Klavier hing auch ein Bild des Grafen, welches Barbara heute zum ersten Male gewahrte und bei dessem Anblick ihr seltsamer- und für sie unbegreiflicherweise eine Aehnlichkeit mit Markus auffiel. Der Graf lehnte am offenen Kamin, als sie eintraten, und eilte, des Mädchens ansichtig wer

dend, sofort auf dasselbe zu, um ihre beiden Hände zu erfassen. Barbara war sehr bleich. Ein ner vöses Zittern durchlief ihren Körper; sie hatte während sie an Markus' Seite dahinschritt, auch nicht ein einziges Wort gesprochen. Bei der lieb vollen Begrüßung des Grafen lächelte sie sanft und sank dann auf einen Fauteuil nieder, während der Graf einen fragenden und besorgten Blick auf seinen Sohn warf. „Barbara ist ermüdet!' sprach dieser erklärend. „Mrs. Clavering

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Seite 9 von 16
Datum: 11.03.1894
Umfang: 16
Barbara über rascht. „Du täuschest Dich. Ich zeigte ihm die Hand schrift mit dem Ersuchen, dieselbe seinem Gedächtniß aus das Genaueste einzuprägen.' : „Aber,' stammelte das junge Mädchen verwirrt, „Dn hast doch selbst in keinem Verkehr gestanden, mit —' ' ' -' „Pardon,' der Graf blickte seine Nichte kalt an>. „eine Mittheilung hat doch zwischen uns stattge funden'Ich sandte dem Herrn'— wie lautet nur noch sein Name? — eine Anweisung aus eine be deutende Summe, welche er in der Mitte entzwei gerissen

ihn beleidigt, Onkel Raimund, nicht er Dich!' „Du sprichst thöricht,' erwiederte der Graf stirnrunzelnd. „Der Unterschied unserer Stellung ist ein s? wesentlicher —' „Daß er Dich hätte veranlassen sollen, mit doppeltem Zartgefühl zu Werke zu gehen!' unter brach sie ihn leidenschaftlich Schauspieler oder nicht, jedensalls war er es, der Nch als Edelmann benommen hat!' „Du kannst Dir darüber kein maßgebendes Urtheil bilden,' entgegnete der Graf. „Ich wollte, Tvas er 'für Dich gethan, in substantieller Weise

als eine gelehrige Schülerin erwiesen hatte. Der Graf blickte zögernd auf sie und dann auf das Schreiben in seiuer Hand und nur noch stürmischer fuhr sie fort: „Ich habe Dir bis jetzt nur zu willig Gehorsam geleistet, Onkel Raimund, ich habe meine Ver gangenheit so vollständig von mir geworfen, daß ich das beiße Blut in meine Wangen steigen fühle, so oft ich daran denke, daß ich für alle Liebe und Sorgfalt, welche sie mir entgegenbrachten, meinen einstigen Freunden tauiii nehr einen Gedanken zu gewandt

habe! „Barbara, ich hofsie, daß Du in Deiner Stell ung, die Du ja bald mit einer noch höheren ver tauschen wirst, lernen würdest, über derlei Gefühls- schwächen erhaben zu werden. Graf >!reith würde —'k „Mich gründlich verachten, wenn er die Wahr heit wüßte!' unterbrach sie ihn mit neu hervor quellender Bitterkeit. ..Selbstsucht und Undank barkeit sind jedenfalls nicht die Eigenschaften, welche er an feiner Frau wünschen wurde, wenn er über haupt die Absicht hat, mich zu seiner Gattin

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Seite 10 von 16
Datum: 04.03.1894
Umfang: 16
Naf iler Kusine lles Lebeits. Roman von Max von WeLszcnthurn. 11 (Fortsetzung.) Barbara Milton hatte schon viel von der Pracht deS Schlosses Elsdale reden hören, aus solchen Luxus aber war sie nicht gefaßt gewesen. Während sie noch so dastand, trat der Sekretär ihres Oheims auf sie zu. „Der Herr Graf wird bis Mittag beschäftigt sein', sprach er mit jener Verlegenheit, welche an ihm der schönen Nichte seines Dienstgebers gegenüber stets zu Tage trat, „er hat mich jedochbeauftragt

, Ihnen mitzutheilen, gnädiges Fräulein, daß Ihnen Frau Fairfax zu Diensten steht, im Falle Sie das Schloß jetzt in Augenschein zu nehmen wünschen.' „Ich werde Frau Fairfax'Güte mit Vergnügen in Anspruch nehmen,' versetzte Barbara. „Ich hoffe der Graf befindet sich wohl?' „Ganz wohl, nur etwas ermüdet', entgegnete der junge Mann, indem er auf den Telegraph drückte, welcher nach dem Zinnner der Haus hälterin führte. Frau Fairfax war entzückt, des schönen Mädchens Führerin sein zu dürfen; sie geleitete Barbara

Barbara. „Der Herr Graf hat sich von diesem Schlage eigentlich nie so ganz' erholt; lange Jahre hin durch war der Anblick seines Sohues und Erben ihm unerträglich, bis zu dem Augenblick, in welchem sie den jungen Herren todt nach Hause brachten. Er wurde bei einem Eisenbahnunfall getödtet.' Barbara ließ sich auf einen der Divans nieder, welche in der Gallerie standen. „Wollen Sie mir nicht mehr davon erzählen, Frau Farifax?' bat sie. „Ich weiß so wenig von der Familiengeschichte. Ist es wahr

?' „Er bildete sich wenigstens ein, sie zu lieben,' entgegnete Frau Fairfax, in deren Seele Barbara's Fragen traurige Erinnerungen wachriefen. „Es war ein verhängnisvoller Irrwahn', fugte sie mit ernster Miene hinzu. „Erzählen Sie mir mehr davon, Frau Fairfax; ich habe oft gewünscht, die näheren Einzelheiten zu vernehmen.' „Da läßt sich nicht viel erzählen, Fräulein Barbara. Lord Hatton war damals noch sehr jung, sonst hätte er ja wissen müssen, daß eine solche Heinath unmöglich sei. Wenn der Graf

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Seite 8 von 12
Datum: 05.06.1894
Umfang: 12
Lady Rose. i Als die beiden Damen eben aus den Korridor hinaustraten, vernahmen sie, wie das große Schloß portal geöffnet wurde, um einem Besucher Einlaß zu gewähren. Lady Rose fühlte, wie der Arm Barbara's, auf welchen ste sich stützte, zitterte und ihre Lippen jegliche Farbe verloren; Graf Keith war gekommen und sie wußte es. Hortense, Barbara's Zofe, war ein wenig über rascht bei dem Eintritt ihrer jungen Herrin und Lady Rosebeeilte sich aber, Letzterer s. f. einen Fauteuil zurechtznschieben

?' fragte diefer besorgt. „Nein, nicht krank. Nehmen Sie Platz, Keith! Sie sind soeben gekommen? »Ja, der Zug hatte etwas Verspätung. Sie haben mein Telegramm natürlich erhalten? Die Untersuchung soll morgen fortgesetzt werden und ich weiß nicht, ob ich mehr verstimmt oder betrübt darüber sein soll, daß Derrington darauf besteht, Barbara müsse zugegen sein.' „Barbara?' wiederholte der Graf erstaunt. „Ja, Barbara. Irgend Jemand hat ein muf figes Gerede in Umlauf gesetzt; man will Bar bara und Bryant

an jenem verhängnisvollen Abend im Wintergarten zufammen gesehen haben.' .Zusammen gesehen haben!' wiederholte der Graf. „Aber das ist ja Wahnsinn! Glauben denn die Leute, daß meine Adoptivtochter Etwas von dem Morde wissen könnte?' „Ich glaube nicht, daß sie so thöricht sind, sich dies einzubilden,' entgegnete Lord Keith. „Aber vielleicht vermuthet man, daß sie Stimmen gehört haben könne, wodurch man auf eine Spur käme. Aber wundern sollte es mich gar nicht, wenn man demnächst so weit gehen wollte, Barbara

selbst des Mordes zu verdächtigen! Der Graf von Elsdale lachte gezwungen. „Sie sind zu ungestüm. Eberhard,' sprach er ruhig, „dre Polizei hat nicht nur das Recht, son dern vielmehr die Pflicht, ihre Nachforschungen so umfassend als möglich anzustellen. Ich beklage es sehr um Barbara's willen. Diefe Borladung wird ihr entsetzlich sein aber ich begreife, diß N^h die Sache nicht ändern läßt ' Die letzten Worte waren fo leise gesprochen, daß Lord Keith sie ks.um vernahm. „Barbara hat natürlich keine Ahnung davon

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Seite 12 von 16
Datum: 22.02.1894
Umfang: 16
stattgefunden, Herr Gras,' erwiederte ihm der junge Mann ehrerbietig, „derselbe ist »loch nicht hier. Ich fürchte, daß Frau Fairfax hinsichtlich der Stunde irgend eine Irrung began gen haben muß.' Der Graf von Elsdale runzelte die Stirn und blickte unter seinen buschigen, weißen Brauen for schend auf die junge Dame in Grau, welche jedoch dem Gespräch zwischen dem Grafen und seinein Sekretär keine Beachtung zugewandt hatte, sondern nur leicht zu irgend einer Bemerkung lächelte, welche der junge Mann

hinter ihr aussprach. „Es ist höchst unwahrscheinlich, daß Frau Fair fax sich geiirrt haben sollte', entgegnete der Graf von Elsdale kurz, „die Sache ist höchst seltsam ; hast Du sie vernommen, Barbara?' Das Mädchen blickte ihn fragend an. „Was soll ich vernommen haben, Onkel Raimund ? Was ist geschehen? „Es sollen keine Wagen vom Schlosse genom men sein.' „Keine Wagens?' wiederholte das junge Mädchen überrascht. „Das ist allerdings seltsam.' „Vielleicht,' rief der größere der beiden jungen Männer, „vielleicht

kann ich von Nutzen sein. Sehen Sie doch nach, Arnold, „wandte er sich an einen der Diener, „welchen Wagen man mir geschickthat!' „Nur einen Phaeton! Nun, vielleicht wird Fräu lein Hatton sich dazu entschließen, sich dem Phae ton anzuvertrauen— und mir!' Er sprach die beiden letzten Worte leiser ans, indem er sich dem jungen Mädchen zuneigte. „Ich danke Ihnen, Graf Keith, ich glaube je doch nicht, daß wir es nöthig haben, Sie zu be mühen: der Wagen dürfte vermuthlich in wenigen Augenblicken hier sein. Thun

wir nicht besser daran, aus denselben zu warten, Onkel Raimund?' „Jedenfalls wollen wir eine kleine Weile uns gedulden, es ist dann immer noch Zeit, den freund lichen Ailtrag .unseres jungen Freundes anzuneh men; willst Du in das Wartezimmer kommen, Barbara?' „O, nein, Onkel Raimund, es ist schlimm ge nug, hier auf der Station warten zu müssen, aber der Gedanke, auch noch in irgend ein dumpfes Zimmer treten zu sollen, wäre.gradezu unerträglich Jedoch wir brauchen Sie nicht auch aufzuhalten. Graf Keith,' fügte

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Seite 6 von 8
Datum: 29.05.1894
Umfang: 8
Aus der KSHue des Lrbrus. Roman von Max von Weifzcnthurn. 38 (Fortsetzung.) . „Ja, und auch Ihnen! Armes Kind, ich wollte, es hätte in meiner Macht gelegen, Ihnen diese Pein zu ersparen!' ^Sie lächelte ihn trübe an, während sie auf die Thür zuschritt, welche Graf Keith vor ihr öffnete. Barbara fand Lady Rose ruhiger, doch war diese Ruhe eine Art halber Betäubung, durch eine Arzenei hervorgerufen. Dus junge Mädchen blieb eine Weile bei ihr und redete beruhigend auf sie ein; dann begab

mit dem weißen Shawl vor ihr, welchen der Graf von Keith ihr am vergangenen Abend gebracht hatte. Grünlich-braune Flecken verunstalteten das zarte Gewebe; es sah aus, als habe dasselbe auf feuchter Erde gelegen. Der Ausdruck jähen Erschreckens sprach aus Barbara's Blicken. „Es ist nicht mein Shawl,' brachte sie endlich hervor, „packen Sie denselben aber nur mit ein, ich werde ihn der Eigenthümerin bei Gelegenheit zurückgaben!' „Wie gnädiges Fräulein befehlen, aber dies — soll ich dies auch mit einpacken

Rvse hinab in die Vorhalle, in welcher Chevely, Keith und die Dienerschaft sich versammelt hatten. Herr Sinclair stand in der Nähe der offenen Thür, welche inA Freie führte; daußen auf der Freitreppe, die mit Schnee bedeckt war, erblickte man zwei fremde,, schwarz gekleidete Männer. - Schweigend war Lord Chevelcy seiner Schwester beim Einsteigen in den Wagen behilflich; Graf Keith, des ihm sonst so hochwichtigen Dekorums nicht achtend, schloß Barbara innig in seine Arme, bevor sie Lady Rose folgte

. Herr Sinclair stieg nach den Damen ein. Der Graf warf den Schlag zu. In demselben Moment, ehe das Gefährt sich in Bewegung - setzte, sprang einer der beiden fremden Männer, welche auf der Treppe gestanden, auf den Kutscherbock, zum offenbaren Unbehagen des Rosselenkers, neben demselben Platz nehmend» ! (Fortsetzung folgt.)

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Seite 17 von 32
Datum: 29.11.1914
Umfang: 32
durch das Tiroler Volksblatt 100 K., Herr Dr. Deluggi 10 K.. Eppich 1 K., Gemeinde St. Christina, Sammlung der Christina Senoner 15.40 K>, Oberst Zambra und Frau 50 K., I. Christmann, Oberingenieur in Gries 40 K.. H. Wachtler 50 K., von den Beamten und Angestellten der Etschwerke und deren Bahn betrieben 200 K., Ungenannt 20 H., M. Morandell 5 K., Ungenannt 5 K., Köster 2 K., Ungenannt 5 K., Familie Tomasini in Oberau 426 10 K., Sammlung in Kastelruth durch Herrn Dechant Rifesser 530 K., Herr Bruno Graf Khuen

. Frau Oettl. von Nals ungenannt, Frau Ferdinands Kirch- lechner in Mitterbad-Ulten, Schulleitung Nals, einige Bauern in Moena, Frau Demetz in Bozen, Herr Hugo Ritter v. Raininghaus m Eppan. Frau Maria Pichler in Bozen, Seilergeschäft Kößler in Bozen, Pfarramt St. Peter-Layen, Hartnak in Gries, Moreghi- Rasmo in Neumarkt, Herr Johann Graf Thurn-Hohenstein in Bo zen, Frau Anna Burgmair hier. Herr Franz Gasser, Expositus in Pavigl, Pfarrer v. Villanders, Herr Kommerzienrat Vogl, Herr Kurat Lobis

? in Budapest ungarische Zeitschriften, Frl. Theodora v. KnoU in Gries, Ungenannt. Frau K. Cervenka in Pardubitz 13 böhmische Bücher, von der Spitalabteilung der Landes-Militärfürsorge-Kom- mission in Budapest 270 ungarische Bücher, Hefte ete. Herr Major Karl Seifert in Rentsch. ä) Wollsachen und Wäsche haben gespendet: P. T. Vigl Babi, Rest Wunderle, Baurat Bittner, Firma Degischer, Diaria Berger. Köchin bei Graf Ledochovsky, Antonia Troger, Un- tertrifatter. Bircatta, Stickerin. Zrl. v. Hepperger

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 4
Datum: 04.08.1915
Umfang: 4
Kriegswirren machen es unmöglich, die in: Jahre 1895 in Citta die Castello erschienene italienische Ausgabe des Tagebuches zur Benützung heran zu ziehen. ' R. Staffler. Heimatliches. Bozen, 3. August 19tb. Hof- uud Perfonolnachrichten. Der Kaiser hat dem Korps kommandanten Erzherzog Josef das Großkreuz des Leopoldsorden' mit der Kriegsdekoration verliehen. — Mmisterpräsident Graf Tisza hatte im Lause des gestrigen Vormittags eine Besprechung nr.t dem Minister des Aeußeren ^aron Bnrian und wurde sodann

vom Kaiser in Schön brunn in längerer Audienz empfangen. —Frau Barbara von Hohen dorf, die Mutter des Generalobersten und Edefs des Gencralstabes der gesamten bewaffneten Macht Franz Conrad von Hötzendvrf ist in Wien im Alter von 81 Jahren gestorben. — Der Kaiser gestattet, daß dem Leiter der Bezirkshauptmannschaft in Trient Hofrat Algert Graf Coreth anläßlich der erbetenen Versitzung in den dauernden Nnhestand für seine vieljährige Pflichttreue und vorzügliche Dienstleistung die Allerhöchste Anerkennung

auegesprochen werde.. Glückwunsch der Negierung an Erzherzog Eugen. Ministerpräsident Graf Stlugkh richtete an den Kommandanten der Südweftsront, Generalobersten Erzherzog Eugen, folgendes Telegramm: „Unter dem begeisterten Eindruck des Allerhöchsten?>rmee- und;VloUen- befehls Seiner Majestät bringt die Negiernng dem ruhmgekrönten Führer unserer mit bewunderungswürdigem Heldenmut gegen vielfache lieber- macht glorreich kämpfenden Südweftsront die untertänigsten Glückwünsche dar. Geruhen Eure k. u. k Hoheit

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Seite 6 von 16
Datum: 06.05.1900
Umfang: 16
. Staatssecretar Graf Bülow fuhr mit dem Minister des Aeußern Grasen Goluchowski. Je näher der Zug dem Potsdamer Platze kam, desto mehr schwollen die begeisterten Begrüßungsrufe an, die Damen winkten mit dön Taschentüchern von den Balkons. Als bei dem Brandenburger Thore Oberbürgermeister Kirschner seine Ansprache beendet und der Kaiser seinen herzlichen Dank ausgedrückt hatte, nahten sich die drei Ehrenjungfrauen, um einen Strauß zu überreichen. Ge wöhnlich vollzieht sich das derart, daß die Damen

Ioseph begab sich, als er im Schlosse angekommen war, sofort in die Gemächer der Kaiserin. Bei Hof fand nur ein Familiendiner statt, dem außer Kaiser Franz Jofeph nur Mitglieder des kaiserlichen Hauses anwohnten. Kaiser Wilhelm -- österreichischer FeldmarschaU Kerlin. 4. Mai. Wie das Wolff'sche Surean erfährt, ernannte Se. Majestät der Kaiser und König Franz Joseph den deutsche« Kaiser zum Generat Feldma. schall der österreichisch Ungarischen Armee. Graf Sztaray gestorben. Budapest. 4. Mai

. Der gewesene Neichstags-Abge- ordnete und Direktor des Ungarischen Jockey-Clubs, gegen wärtig Magnatenhausmitglied, Graf Johann Sztaray, ist heute hier gestorben. Auszug ans den Pfarrlmcheru. Geborene von Bozen und Zwölfmalgreien. 1. April. Josef, S. d. Alois Sandrini, Arbeiter. 3. Mathias, S. d. Anton Untertrisaller, Pächter. 4. Rosa. T. d. Franz Ganner, Bäcker meister. 5. Paul, S. d. Paul Kußtatscher, Postamtsdiener. 6. Marie, T. d. Engelbert Sandrini, Commis. 7. Katharina, T. d. Johann Plattner, Baumann

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 07.12.1916
Umfang: 12
eine nahmhafte Spende zukommen lassen. Achtzigster Geburtstag. In einer der ersten adeligen Familien unseres Landes, in der gräflich Trapp'schen Familie in Innsbruck, wird heute ein seltenes Fest gefeiert; Frau Gräfin Marie Trapp geb^ Gräfin Enzenberg, begeht ihren 80. Geburtstag. Die. für ihr Alter noch immer sehr aufrechte und frische, in weiten Kreisen hoch-, verehrte Dame wurde am 6. Dezember 1836 in Innsbruck Heboren^ Ihr Vater war Exzellenz Franz Graf von Enzenberg,, der als Ne staurator des Schlosses

Tratzberg in der Kunstgeschichte Tirols einen Ehrenplatz hat. Im Jahre 1857 vermählte sich die damals 2ijährige Gräfin mit dem Grafen Oswald Trapp in Innsbruck, der zu jener Zeit' die ehrenvolle Stellung als Dienstkämmerer des Statthalters Erzherzog Karl Ludwig bekleidete. Das glückliche Eheleben wurde leider durch den frühen. Tod des Grafen schon 1881 beendet. Dem Ehebunde entsprossen fünf Kinder: Der einzige Sohn Graf Gott hard ist k. u. k. Kämmerer, Herrenhausmitglied und Landtagsabge ordneter

der Philosophie sub anspiciis imperatoris, wel che noch von weiland Sh. Majestät Kaiser Franz Josef den Ersten für Herrn Johann Mair bewilligt wurde. Der neue Doktor ist Ger Mänist und ein gebürtiger. Zillertaler (aus Fügen). Er hat sich vor-, züglich der deutschen Sprachforschimg gewidmet. Verlobung. Wie die Meraner Zeitung meldet: hat sich Se. Ex zellenz Dr. Rudolf Graf von Mera n, Landespräsident in der Bu- kgwina, in Wien mit Johanna Fürstin Auersperg verlobt. Auszeichnungen bei der Post. Weiland

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Seite 12 von 16
Datum: 14.06.1894
Umfang: 16
, sondern durch das Ueber maß des Glückes wreder gesundete, zu sich ins Haus nehmend!' „Das war eine großmüthige Handlung,' ver setzte der Graf Keith in nachdrücklichem Tone. „Mancher Mann in seiner Lage würde sich anders entschieden haben.' „Meinst Du?' preßte Barbara schwer hervor. „Ja, er hätte zum Mindesten gezögert,' fuhr der Graf langsam fort. „Natürlich hängt von dem Namen und der Stellung des Mannes viel ab. Wenn er der Repräsentant eines alten, makellosen Geschlechtes gewesen wäre, so müßte er seinen liebsten

. . . ' - „Was ist Dir, Geliebte?' forschte der Graf sanft: Sie fand kein Wort der Entgegnung. Wenn ihr Leben davon abgehangen hätte, so würde sie nicht im Stande gewesen sein, auch nur ein ein ziges Wort hervorzubringen. In seinen Zügen drückte sich schmerzliche Unruh? aus, aber selbst jetzt noch dämmerte nicht die leiseste Vermuthung der Wahrheit in seiner Seele auf; er ahnte nicht, daß die Geschichte, welche er Vernommen, der Wirklichkeit ihres eigenen Schick sals nur allzunahe kam. So standen sich Beide minutenlang

sie wiederum voller Zärtlichkeit in seine Arme. Barbara ließ es geschehen, ohne zu wider streben, aber auch ohne seine Liebkosung z^ er wiedern. . Ihr Haupt lehnte schwer an seiner Schulter, ihre Augen blickterr trübe und mit einem Male erinnerte er sich wreder der Worte, mit denen Graf Elsdale ihm gesagt hatte, Barbara abe ihm

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Seite 10 von 16
Datum: 22.03.1894
Umfang: 16
sollte ich auch?' ver setzte er lächelnd. „Uebrigens wissen Sie, daß ich die Gesellschaft verließ, um früher nach Hause zu kommen, von der Hoffnung beseelt, Sie allein zu treffen? Ein nervöses Zittern machte sich in ihren Fingern bemerkbar; ihr Herz pochte heftig, sonst aber blieb sie anscheinend vollkommen ruhig. „Ich will Sie nicht aufregen,' fuhr der Graf von Keith mit Wärme fort, „aber — ich bin sehr geduldig gewesen, Barbara. Es sind drei volle Wochen her, seit der Graf mir die Erlaubniß er theilte

, aber ich liebe Sie und stelle nur die eine Frage, ob Sie die Meine werden wollen? Sie sind großmüthig,' entgegnete das Mädchen, und ich —' . „Seien auch Sie großmüthig und reichen Sie mir die kleine Hand, welche ich erstrebe. Ist sie mein, Barbara?' flüsterte er, als sie es geschehen ließ, daß seine starke Rechte ihre zitternden Finger umschloß. „Sie ist es, wenn Ihnen daran gelegen ist, sie Ihr eigen zu nennen,' erwiederte Barbara, der es zu Muthe war, als thue sich der Himmel vor ihr auf, und der Graf

von mir lassen müssen,' entgegnete er mit einem tiefe« Sender. „Trachte, Dich sobald als möglich deS lästigen Gastes zu entledigen, und kehre zu mir zurück, Geliebte; ich bin eifersüchtig auf jede» Augenblick, welchen Du anders wo zubringst als an meiner Seite!' Sie lächelte, während sie an ihm vorüber schritt nnd in das von dem Diener bezeichnete Zimmer trat. Sie hatte eS nicht bemerkt, daß das Schreibe» welches der alte Graf ihr vorhin gegeben, ihre» Händen entglitten und an einem der reiche

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