364 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1906/11_04_1906/BZN_1906_04_11_2_object_2466502.png
Seite 2 von 8
Datum: 11.04.1906
Umfang: 8
war er Präsident des Ver waltungsgerichtshofes. Graf Julius Andrassy ist der jüngere Sohn des ehe maligen Ministerpräsidenten und Ministers des Aeußern Grafen Julius Andrassy. Er wurde am 30. Juni 1860 ge boren. Sein Vater ließ ihm, gleichwie seinem Heuer verstor benen älteren Bruder Theodor eine äußerst sorgfältige Er ziehung zutheil werden. Nach Beendigung seiner Studien betrat Graf Julius Andrassy die diplomatische Laufbahn und wirkte als Attaches bei den Botschaften in Konstantinopel und Berlin. Er stand

hier in dem intimsten Verhältnis zu Bis marck und der Familie des großen Kanzlers. Mittlerweile diente er auch als Freiwilliger bei den Husaren und wurde 1884 zum Reserveoffizier des 4. Husaren-Regiments er nannt. Zum ersten Male erschien Graf Andrassy im unga rischen Reichstag im Jahre 1884, wohin ihn die Wähler von Csik-Szent-Marton entsendeten. Der junge Abgeordnete schloß sich der liberalen Partei an. Im Jahre 1887 wurde er von dem genannten Bezirk wiedergewählt. Im Jahre 1892 wurde Graf Andrassy

zum Staatssekretär im Ministe rium des Innern ernannt; er vetrat in dieser Periode den 6. Bezirk Budapests im Reichstag. Im ersten Kabinett W e- kerle übernahm Graf Andrassy im Juni 1894 das Portt.feuill des Ministeriums a latere, er demissionierte zu gleich mit dem Kabinett am 16. Jänner 1895. Im Jahre 1897 nahm er als Vertreter des Rozsnyor Bezirkes wieder einen Sitz im Abgeordnetenhause ein. Anläßlich der Ob struktion im Jahre 1898 trat mit den Dissidenten auch er aus der liberalen Partei aus und bezeichnete

als den ersten notwendigen Schritt zur Lösung der Krise den Rücktritt des Ministerpräsidenten Baron Banffy. Nach dem Sturze Banffys trat Andrassy mit den Dissidenten wieder in die liberale Partei ein. Im Jahre 1899 wurde Graf Julius Andrassy zum wirklichen Geheimen Rath ernannt. Wäh rend dieser und der nächsten Jahre war er mit liierarischen und rechtshistorischen Arbeiten beschäftigt, als deren Frucht im Jahre 1901 der erste Band eines großen, umfassenden Werkes über die „Gründe des Bestandes

und der verfassungs mäßigen Freiheit des ungarischen Staates' erschien. Im Jahre 1906 erschien von ihm das Werk: „Der Ausgleich . Ungarns mit Oesterreich'. Graf Andrassy tritt in diesem Buche mit großer Entschiedenheit für die Unverletzlichkeit der 1867er Basis ein und wendet sich sehr energisch gegen die Bestrebungen der Unabhängigkeitspartei. Die politische . Qhätigkeü des Grafen Andrassy m den letzten ^ahrcn ist noch in allgemeiner Erinnerung. Nach dem Versu'ye des Grafen Tisza, die Geschäftsordnung zu öichcrn

1
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1898/24_03_1898/BZN_1898_03_24_5_object_2344984.png
Seite 5 von 8
Datum: 24.03.1898
Umfang: 8
' auf den Kaiser seine Thätigkeit zu beginnen. Das Haus folgte dieser Aufforderung, worauf der Präsident die Sitzung für eröffnet erklärte und die Zuschrift betreffend die Ernennung des neuen Ministeriums zur Verlesung brachte. Die neuernannten Mitglieder Ritter von Zborowski und Freiherr von Löbl leisteten die Angelobung. Ministerpräsident ersuchte um Vornahme der Wahl in die Delegation und in die Quotendeputation. Graf Falkenhayu beantragte, diese Wahlen sofort vorzunehmen. In die Quotendeputation wurdet

: gewählt: Dr. Beer, Dumba, Graf Meran, Graf Montecuccoli und Friedrich Graf Schönborn: in die Delegation: Graf Buquoy, Baron Chlu- mecky, Graf Chotek, Fhr. von Czedik, Dumba, Fhr. de Fin, Ritter von Gomperz, Ritter von Gorayski, Freiher? von Helfert, Jagic, Korcian, Graf Kottulinsky, Ferdinand Graf Starhemberg, Fürst Karl Trauttmaunsdorff, Graf Vetter, Max Graf Trauttmausdorff, Freiherr von Walterskirchen, Ritter von Zaleski. Marxenschnee. Aus Arnoldstein bei Villach wird dem „N. W. Tgbtt

L. Caleden, England Gräfin M. Palffy und Kammerjungfer Graf Moritz Palffy, k. n. k. Legationssekretär, Ungarn P. Brochied und Frau, Fabrikant, Nürnberg Ernst Kemter, Kaufmann, Groß-Breitenbach Albert Silberstein, Kanfmanli', Berlin Otio Rekchenberger, Kaufviann, Teplitz Karl Moldauer, Landesgerichtsrath, Mcrau Franz Stauder, Gastwirth. Lana Cav. Gins. Goldschmidt, Offiziell, Italien Katharina Klassen, Rentier, Wiesbaden Hermann Winter, Kaufmann, Ckemnitz Lorenzoni, Kaufmann, Wien . Theodor Lang, Kaufma

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1922/22_12_1922/BZN_1922_12_22_1_object_2490155.png
Seite 1 von 8
Datum: 22.12.1922
Umfang: 8
zu halten, und versteifte sich darauf, die Predigt müsse, so wie in der letzten Zeit erst n ach dem Evange lium beginnen. So unterblieb, diese Predigt gänzlich und die wenigen Leute, die den italienk schen Geistlichen anhören wollten,' mußten^ .sich ohne dieselbe bescheiden. . ' Nachmittag fand dann in der Pfarrkirche, zuerst, nach der getroffenen Anordnung, um 2 Uhr der deutsche und dann um 4 Uhr der italie nische Nachmittagsgottesdienst statt, wobei 'der Hugo Graf Cazenberg s. j schen Familie gehört

. Ilusgangs des Mittelalters ! beteiligte sich einer dieser Tonnauer mit verschiede- V 'Am 15. Dezember schloß sich in Terlan das Grab' ncn anderen großen und damals schon berühmten über einem tirolischen Edelmann vornehmster Er-- Oewerken am reichen Bergbau in der Umgebung scheinung. Hugo Graf Enzenberg war der von Schwaz und begründete so den Wohlstand des Zweitälteste Sohn des im Jahre 187S verstorbenen GescblechteS Tonnauer, das später nacheinander in Grafen Franz Enzenberg, ein Bruder

des noch den Adelsstand, Freiherrnstand und Grafenstand er lebenden jüngeren Grafen Artur Enzenberg und der hoben wurde. Zur Zeit der Fränzosenkriege lebte Maria vermählten Gräfin Trapp, der Mutter des der letzte seines Stammes, der blinde Graf Franz Grafen Gotthard Trap p in Innsbruck. Sein äl-5 Tannenberg. Wir kennen aus der Geschichte, welche terer Bruder Rudolf starb im Jahre 1874, aus des-^ Unbilden er und seine Familie damals zu ertragen sen Ehe mit Augusta Eugenia Fürstin Urach, wie-; hatte. Mit Recht hob

der Festredner Fabrikant derverehelichten Gräfin Thun, zwei Söhne und eine' Hußl gelegentlich der Erhebung des Marktes Tochter entstammen. - Schwaz zur Stadt im Jahre 1899 hervor, „daß mit ^ Hugo Graf Enzenberg war in überaus glücklichers der. Abnahme des Bergsegens die fett gewordenen Ehe mit Antonie, geb. von R e in i s ch, vermählt in- und ausländischen GeWerken mit Slusnahme der und entstammen dem Ehebunde ein Sohn Graf. Grafen Tannenberg von Schwaz abzogen. Sie hin- Sighardt und eine Tochter Komtesse

Maria. ! terließen Wohl große leere Häuser, . aber eine ver- ' Ae Familie Enzenberg entstammt einem Ge-s armende Bevölkerung.' Hußl feierte weiter die schlechte, das in Singen am Bodensee und in Ster- Nachkommen der Grafen Tannenberg, die Enzens Mg begütert ist. Den Namm des Herrschaftssitzes Lerg, „die ein festes Band mit Schwaz verbinde, das ln Sterzina „Jöchelsturn' führt die Familie im -nicht allein das Glück, sondern auch das Unglück ge-. Prädikate. . ' ^ schlungen.' - F ^ tV Hirgo-Graf

3
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1897/11_04_1897/BZN_1897_04_11_2_object_2286629.png
Seite 2 von 12
Datum: 11.04.1897
Umfang: 12
an die Bauern ver theilt und 150.000 locale Flugblätter verbreitet. In allen denselben ist nichts von dem enthalten, was Graf Dzieduszycki als Märchen bezeichnet. Der geehrte Herr Graf scheint seine Nachrichten aus dem Volksleben bloß daher zu schöpfen, daß er in den Stall hinunter geht und sich mit seinem Stallknecht unterhält. Er hatte mich einen Kosmopoliten c/nannt. Ich bin das nicht, ich bin ein größerer Patriot als der Graf und die ganze Magnatencliqne zusammen. (Stürmischer Widerspruch bei den Polen

. Abg. Dr. Lueger: Dann sind Sie ja kein Socialdemokrat. Abg. Daszynski: Ich bin einer. Abg. Dr. Lueger: Entweder — oder. Entweder Sozial demokrat, oder Pole. Abg. Daszynski : In unseren Reihen befinden sich keine Herren, die im Jockeyclub Hunderte des sauer durch Bauer l erworbenen Geldes in einer Nacht verspielen, aber unter Ihnen, unter der Magnatensippc, sind die Kosmopoliten. Das sind die Jockeymitglieder. Graf Dzieduszycki wird noch sehr oft Gelegenheit haben, zwischen mir, d?m polnischen

zu tragen, als Sie, gegenüber den Tausenden, die uns geschickt haben, eine größere Verant wortlichkeit, als Graf Dzieduszycki gegenüber seiner Tischge sellschaft von 34 Wählern. (Lebhafte Rufe: Sehr gut!) In Stryi hat man eine Deputation von 50 Arbeitern, welche die Freilassung eines College« erbitten wollten, aus eiuen Schlag verhaftet. Wenn ein Candidat unliebsam war, schrieb die Schlachzizenpresse, der Mann kann gefährlich werden, und er wnrde eingesperrt. Genosse Zelaszkiewicz, der sich erdreiste

einmal! — Abg. Vedral ruft: Die Wiener Socialdemokraten sollen von den polnischen lernen!) Abg. Daszynski. Also lassen Sie mich sie belehren. Von jüdischem Lumpenproletariat also, das gemeinsame Sache mit dem Grafen Pininski und dem Bezirkshauptmann machte, wur den Wähler mit großen Stöcken und Ruthen blutig geschlagen und geohrfeigt, und ein so mürbe gemachter Wähler trat dann erst feierlich in den Wahlsaal. Nun sollte er sich erdreisten, oppositionell zu stimmen! Auf diese Weise, meine Herren, wurde Graf

Piniski gewählt. In Skola wurden Zwei er stochen, ein Jude erschossen. Die Kugel fand man im Rücken, der Mann flüchtete also, wnrde gleichwohl erschossen. Das ist der günstige Eindruck des Militärs, von dem Graf Baden! zu sprechen gewagt hat. — Im Wahlbezirke Stanislau wurde aus einer Schule auf die ruthenischen Wähler geseuert. Auf ihre Strafanzeige — Herr Dr. Stransky, sind Sie da ? — wurden statt der Thäter die Bauern verhaftet. In dem Städtchen Komarno entstand ein Tumult, den Graf Badeni genau

5
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1912/20_02_1912/BZN_1912_02_20_2_object_2405529.png
Seite 2 von 12
Datum: 20.02.1912
Umfang: 12
einer Anschlußbahn vom Endpunkt Souveränen und Regierungen von der geschaffenen Tatsache der bosnischen Ostbahn in Uvac nach Mitrowiha erteilt Kenntnis zu geben. Die entschlossene und selbstbewußte wurde. Von dieser Bahnkonzession machte Graf Aehrenthal Art der österreichisch-ungarischen Monarchie, ihre vitalsten in den Delegationen Mitteilung. Die Erregung, die an- Interessen zu waren, mächte auf ganz Europa den tiefsten fänglich über diesen Schritt der Monarchie in der russischen Eindruck. Graf Aehrenthal

hatte sofort Gelegenheit, in den Öffentlichkeit entstand, erklärte Graf Aehrenthal für un- Delegationen den Standpunkt Österreich-Ungarns klarzu- begründet und hob damals mit Nachdruck hervor, daß das legen, und es ist im Hinblick auf spatere, gegen die An- russisck-östcrreichisch-ungarische Einvernehmen eine Wirt- nexionspolitik erhobene Vorwürfe wichtig, darauf hinzu- schaftliche Betätigung seiner beiden Kontrahenten keineswegs weisen, daß schon in diesem Zeitpunkte Graf Aehrenthal mit ausschließe

, der Äam- russischen öffentlichen Meinung hatte sich gelegt, als ein gro- pagne. die gegen die Annexion geführt wurde, ist allgemein ßer Szenenwechsel in der europäischen Politik diese der- erinnerlich und aehört zu den historisch bewegtesten Perio- hältnismäßig kleinere Angelegenheit in den Hinterarund den der neueren Geschichte. Mit unerschütterlicher Ruhe und dränate. Im Jahre 1904 war die französisch-englische En- vielbewunderter Zähigkeit hielt Graf Aehrenthal dem von tente abgeschlossen worden

war. andererseits Graf Aehrenthal das größte Gewicht tentemächten die Annexion und erklärte seine M'eMvimgk^- darauf legte, mit der Türkei nicht nur nicht in einen Kon- im Wege eines Notenwechsels die Zustimmung zur Aban- flikt. zu geraten, fondern die Beziehungen der Monarchie derung des Berliner Vertrages zu geben und gleichzeitm trar ziim türkischen Reich dauernd auf eine gesicherte Grundlage in Serbien, wo die Agitation gegen die Monarchie bereits die zu stellen, so entschloß sich Graf Aehrenthal

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1923/01_05_1923/BZN_1923_05_01_2_object_2493108.png
Seite 2 von 8
Datum: 01.05.1923
Umfang: 8
, weil die K o >m m u n i ste n darauf be standen, an diesen Umzügen mit der Sowjet fahne teilzunehmen, was die Regierung absolut nicht gestattete. Die Maifeier beschränkt sich des halb auf Versammlungen. Herr, der Graf drüben im Schlosse, erfährt, wer du bist und was du treibst, so nimmt er dich nicht auf die Arme und wiegt dich darin, wie er es tat, als er dich am Taufstein hielt, sondern er läßt dich am Oalgenstrick schaukeln. — Seid ohne Sorge, mein Vater, er wird mir nichts tun, denn ich verstehe mein Handwerk

. Ich will heute noch selbst zu ihm gehen. Als die Abendzeit sich näherte, setzte sich der Meisterdieb in seinen Wagen und fuhr nach dem Schloß. Der Graf empfing ihn mit Artigkeit, weil er ihn für einen vornehmen Mann hielt. Als aber der Fremde sich zu erkennen gab, so erbleichte er und schwieg eine Zeitlang still. Endlich sprach er: Du bist mein Pate, deshalb will ich Gnade für Recht ergehen lassen und nachsichtig mit dir Verfahren. Weil du dich rühmst, ein Meisterdieb zu sein, so will ich deine Kunst

auf die Probe stellen; wenn du aber nicht bestehst, so mutzt du mit des Seilers Tochter Hoch zeit halten und das Gekrächze der Raben soll deine Musik dabei sein. — Herr Graf, anwortete der Meister, denkt Euch drei Stücke aus, Ho schwer Ihr wollt, und wenn ich Eure Aufgabe nicht löse, so tut mir, wie Euch gefällt. Der Graf sann einige Augen blicke nach, dann sprach^ er: Wohlan, zum ersten sollst du mir mein Leibpferd aus dem Stalle stehlen, zum andern sollst du mir und meiner Gemahlin, wenn wir eingeschlafen

den schla fenden Reiter mit dem Sattel in die Höhe, dann schlug er die Seile um den Pfosten und machte ste fest. Das Pferd hatte er bald von der Kette lo^ gebunden, aber wenn er über das steinerne Pflaster des Hofes geritten'wäre, so hätte man den Lärm iw Schloß gehört. Er umwickelte ihm also zuvor öl Hufe mit alten Lappen, führte es dann Vorsicht' hinaus, schwang sich auf und jagte davon. . ^ Als der Tag angebrochen war,, sprengte der Mi ster auf dem gestohlenen Pferd zu dem Schloß. ^ Graf war eben

aufgestanden und blickte aus Fenster. Guten Morgen, Herr Graf, rief er lhw zu, hier ist das Pferd, das ich glücklich aus dem Stall geholt habe. Schaut nur, ^e schön Gu Soldaten daliegen und schlafen, und wenn Ihr den Stall gehen wollt, so werdet Ihr sehen, wie oe» quem fich's Eure Wächter gemacht haben.^ Der Gr f mußte lachen, dann sprach er: Einmal ist drrs«^ lungen, aber das zweitemal wird's nicht so gibt w ablaufen. Und ich warne dich: wenn du mir a

8
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1905/07_10_1905/BZN_1905_10_07_2_object_2461050.png
Seite 2 von 8
Datum: 07.10.1905
Umfang: 8
^ chengesetzentwurfes und schließt mit der Erklärimg, die Jta- . liener seien die letzten, die ein Interesse daran hätten, Mittel ausfindig zu machen, um den Zersetzungsprozeß, der sich ge genwärtig in Oesterreich abspielt, aufzuhalten. Wenn dieser alte Bau, Oesterreich, zusammenstürzen sollte, werden die Italiener nicht obdachlos werden. (Beifall bei den Italie nern.) Die Debatte wird hierauf geschlossen. Ms einziger Generalredner wird der Abg. Graf Sternberg getvählt. Abg. Graf S t e r n berg polemisiert zunächst

gegen den Ministerpräsidenten und erklärt, man hätte erwarten kön nen, daß er den deutschen Volkstag verboten hätte (!), weil er eine Aufreizung der Tschechen bedeute. (!) Hierauf reflek tiert er auf die Ausführungen des Abg. Lecher.. - In seiner Nähe steht Abg. Wolf, der ihn hie und da durch Zwischen rufe unterbricht. Bei einem dieser Zwischenrufe bemerkt Abg. Graf Sternberg: „Es ist meine Pflicht, zwischen Deut schen und Tschechen zu vermitteln, damit derartige Kasperln, zu denen ich auch Sie zahle, Herr Wolf

, aus dem politischeil Leben entfernt werden.' (Heiterkeit.) Beim nächsten Zwi schenruf des Abg. Wolf sagt Graf Sternberg: „Sie, wenn Sie noch einmal das Maul aufmachen, schicke ich Ihnen wieder zwei Juden als Sekundanten.' (Heiterkeit.) Der Präsid ent fordert den Abg. Grafen Sternberg auf, sich in seinen Ausdrücken zu mäßigen. Abg. Graf Sternberg spricht dann über die Kämpfe des polnischen Adels. Abg. Wolf: Sakrament! Sie Polen bedanken sich für diesen Vertheidiger! Abg. Graf Sternberg: Sie, Sie fassen ein paar

den Ordmmgsruf, bezeich net sein Benehmen als unqualifizierbar und erklärt mit Be dauern, daß ihm kein anderes Disziplinarmittel zur Ver fügung stehe als der Ordnungsruf In einem Momente der Ruhe fordert Graf Vetter den Sternberg auf, in seiner Rede fortzufahren. Es folgt allgemeine Verblüffung und ein neuerlicher Sturm der schen Abgeordneten, welche dein Präsidenten zurufen:. „Wir lassen ihn nicht weiter reden ! Er muß hinaus!' Übermal-.' interveniert der Präsident und sucht das Haus zu beruhigen

9
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1923/01_05_1923/BZN_1923_05_01_3_object_2493111.png
Seite 3 von 8
Datum: 01.05.1923
Umfang: 8
kann. und der Graf sagte: Alle Türen sind verschlossen und verriegelt, ich bleibe wach und will den Dieb er warten; steigt er aber zum Fenster ein, so schieße ich ihn nieder. Der Meisterdieb aber ging in der Dun kelheit hinaus zu dem Galgen,' schnitt einen armen Eünder, der da hing, von dem Strick ab und trug ihn auf dem Rücken nach dem Schloß. Dort stellte n eine Leiter an das Schlafgemach, setzte den Toten auf seine Schulter und fing an, hinaufzusteien. Als ?r so hoch gekommen war, daß der Kopf des Toten

m dem Fenster erschien, drückte der Graf, der in sei nem Bette lauerte, eine Pistole auf ihn los: alsbald ^ieß der Meister den armen Sünder herabfallen, sprang selbst die Leiter herab und versteckte sich in ^ine Ecke. Die Nacht war von dem Mond soweit er- ^t, daß der Meister deutlich sehen konnte, wie der ^raf aus dem Fenster auf die Leiter stieg, herab- »am und den Toten in den Garten trug. Dort fing tr an, ein Loch zu graben, in das er ihn legen wollte, netzt, dachte der Dieb, ist der günstige Augenblick

einhüllen und ihn wie einen Hund verschar- en. Die Gräfin gab ihm das Tuch. Weißt du was, ?agte der Dieb weiter, ich habe eine Anwandlung A^khinen. Sie wollte dem Grafen nicht entgegi.it k N! und obgleich sie es ungern tat, so zog sie doch den Ring vom Finger und reichte ihn hin. Der Dieb machte sich mit den beiden Stücken fort und k ^.n glücklich nach Haus, bevor der Graf im Garten nnt seiner Totengräberarbeit fertig war. Was zog der Graf für ein langes Gesicht, als am anderen Morgen der Meister kam

und ihm das Bettuch und den Ring brachte! Kannst du hexen, sagte er zu ihm, wer hat dich aus dem Grabe geholt, in das ich dich selbst gelegt habe, und hat dich wiedec lebendig gemacht? Mich habt Ihr nicht begraben., sagte der Dieb, sondern den armen Sünder am Gal gen, und erzählte ausführlich, wie es zugegangen war; und der Graf mußte ihm zugestehen, daß er ein gescheiter und listiger Dieb wäre. Aber noch bist du nicht am Ende, setzte er hinzu, du hast n.^ch die dritte Aufgabe zu lösen

10
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1901/10_12_1901/BZN_1901_12_10_3_object_2423351.png
Seite 3 von 8
Datum: 10.12.1901
Umfang: 8
ist am 5. ds. der siebzehnjährige Sohn des Statthalters von Oberöstereich Alfred Freiherr v. Puthon infolge einer Blinddarmoperation gestorbeil.— In Salzburg ist am Sams tag der auch im hiesigen Kreise der Hotelbesitzer best bekannte Hr. Karl P i t t'e r, der ehemalige Besitze« des Hotels Pitter, im 61. Lebensjahre gestorben. Landtagswahlen. Am Samstag fanden in Innsbruck die Wahlen im adeligen Großgrundbesitz und in der Aebtecnrie statt. In der Grvßgrundbesitzer-Curie wurden 100 Stimmen abgegeben. Als gewählt erschienen: Graf

Anton B r a n d is, Georg ,Frhr. y. Eyerl, Dr. Carl von Grabma yr, D^. Carl v. Hepperger, Anton Frhr. L o n g o, Albert Graf Marzani, Franz Frhr. Moll, Dr. Paul Frhr. Sternbach, Gottfried Graf Trapp und Alfons R. v. Widmann. Auf Graf Brandts entfielen 98 Stimmen, auffff die übrigen je 100. Eine Stimme entfiel auf Sigmund von Kripp. Aus der Aebte-Curie wurden folgende Abgeordnete gewählt: Stephan Mari ach er, Abt von Stams; Leo M. Treui nf el s, Abt von Marienberg; Jos, Ti! enkwa lde r, Propst

Erinne rung. Wir hatten schon im Vorjahre Gelegenheit, die große Kunst Weidingers zu belvmldern, man denke nur an seine ver schiedenen Charaktere, z. B. als Einsam in „Stahl und Steins Graf Mengers im „Zweiten GesM', Striese („Raub der Sabinerinnen'), Pfarrer Hell im „Pfarrer von Kirchfeld', die er packend wiederzugeben wußte. Diesmal tritt Herr Wei dinger vor uns mit ganz neuem Repertoire entgegen. Der

11
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1907/27_02_1907/BZN_1907_02_27_5_object_2475483.png
Seite 5 von 8
Datum: 27.02.1907
Umfang: 8
von Königgrätz, erworben. Es ist typisch für! Äe Offiziere der altösterreichischen Armee, daß Waffentaten, welchje sie selbst in Wer uneigennützigen BescheidenlM als PflW nnd SchMdigkeit betrachteten, erst durch Schitderinngeir in den Regiments- und Kriegsgeschichten ihrer damaligen Gegner in das Licht verdienstvoll tapferer Leistungen gestellt Wurden und hiedurch die Aufmerksamkeit bei uns an maßgebender Stelle erweckten. Oberleutnant Graf Wurmbrand Chatte sich schon im Feldzuge 1859 bei Magenta

durch heworragende Tapferkeit das Militärver- dienstkreuz erlvorben. Im Jahre 1866 blieb >er bei König grätz, von fünf Lanzenstichen und zwei Gelvehrkugeln schwer verwundet, liegen und geriet bewußtlos in preußische G.fan- genschjaft. Die Biographie in der Geschichte der Theresiani- schen Militärakademie enthält über dieses Kriegsjahr uur die Angabe, daß Graf Wnirm!brand damals dem Kümssier- Nsgiment (jetziges D-ragoner-Negiment) Nr. 8 angeihörte, während die Regiinentsgeschichte des 7. preußischen Ulanen

Windisch-Graetz zuerst das 4. preußische DMgoneiv-Regiment und warf dasselbe zurück. Kaum war dies gelungen, gewahrte Graf Wurmbrand, der ßch am rechten! Flügel seines Regiments befand, ein gegev denselben anreitendes feindliches Ulanen-Regiment. Die Gefahr einer Flau ken^bedrohung erkennend, schwenkt er mit leiner Halbeskadron nach «riechts und attackiert ohne Zögern den vielfach überlegenen Feind über ein von mehreren preu ßischen Patterien bestrichenes Feld, wobei sich die am Bilde dargestellte

vom topfe. Doch bald fiel er abermals, von drei Lanzenstichen md emer Kugel getroffen, samt dem Pferde. Noch am ^ooen wütend um sich hauend, fand ihn sein Ordonnanz erter. Sofort befahl Graf Wurmbrand denrselben, abzu- Iltzen und ihm auf. das Pferd zu helfen. Zum drittenmal ^ ^as Handgemenge, bis er, von einer Kugel in ^ durchbohrt, zu Boden- sWrzte, wonach das ganze i Wer ihn hinweggiich. Dsurch diesen waWafl uruynen Angriff des Grafen Wurmbrand gewann das Wment Zeit, die Fwntveränderrmg vorzunehmen

dem Geheimen Raths Statthalter in Böhmen Karl Grafen Coudenhove die Brillanten zum Großkreuze des Leopold-Ordens verliehen. — Am.16. Februar waren es elf Jahre, seitdem Graf Coudenhove als Nachfolger des Grafen Franz Thun an die Spitze der politi schen Verwaltung von Böhmen berufen worden ist. > Ein Unfall bei einer Hochtour auf Skiern. Heiligenblut, 23. Februar. Der preußische Techniker Hans Fürst unternahm gestern mit zwei Kollegen, eben falls zlvei Technikern, von Kals in. lJselthale

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1916/29_06_1916/BZN_1916_06_29_6_object_2442265.png
Seite 6 von 12
Datum: 29.06.1916
Umfang: 12
herum und wußte gar nicht, was sie zuerst beginnen sollte. Sie hatte im Herd einFeu er angebrannt, als gälte es einen Ochsen Zu braten, damit der „arme durchfrorene Herr Graf' nur schnell einen heißen Tee bekäme. Dabei dachte sie entsetzt daran, daß sie nun das Abendessen ganz allein richten soll te. Daß das Fräulein auch ausgerechnet gerade jetzt krank werden mußte! Blaß hatte sie ja schon den ganzen Tag hindurch ausgesehen, und ganz matt schien sie auch — natürlich, von all. den vielen Vorberei

werden von! ges Leuchten über der Gräfin Gesicht, dem jungen Herrn und nun trieben sie s so! Sie öffnete schon den Mund, um etwas vei'rückt nnt ihm! Und das sah man jetzt: - zu sagen, aber da blitzten sie des Gemahls -Z'eim das Fräulein nicht da war, ging al->Augen gebieterisch an und hinter Witolds les drunter und drüber im Haus! Zu dumm' Rücken legte der Graf einen Finger an die daß die sich jetzt ins Vett legen mußte, wo-Lippen, zum Zeichen, daß sie schweigen nmn sie am nötigsten brauchte! -möge

ihm-und während es brann! THrei nur zu, dachte er gelassen. Wird te. machte er sich mit Wedel und Wischtuch, wahrscheinlich wieder ein Streichholz zu gen kommen. bern, damit man die Fenster schließen Drüben im Eßzimmer aber saß Witold ^ kann. Unser Junge soll noch lange nicht am Tisch Zwischen den Eltern, trank sei- frieren bei Nacht wegen dir! Nicht einmal Schiebein hatte man zur-daran, den Staub zu entfernen. Später, s Boden gefallen sein, das ich aufheben soll. Hand! Denn da läutete ja der alte Graf —... ^ r.^ eben

fortwährend Sturm und hetzte ihn treppauf und ab nach allem möglichen. „Schiebein — den Kognak, aber rasch! Schiebein, meinen Fußsack — der Junge muß ja eiskalte Füße haben!'Schiebein se he Er doch nach, ob nicht im Keller unten noch eine Flasche Wein zufinden ist? Schie bern. drüben in meinem Kleiderschrank müssen noch drei Zigarren liegen, die ich immer ausgespart habe, laufe Er mal rasch darum für meinen Sohn!' So ging's fort. Der junge Graf hatte gut abzuwehren: „Aber mir ist ja gar nicht kalt Papa

war: „Nun, wo ist denn eure vielgerühmte Perle. Fräulein Richter, von der Mama so begeistert schrieb im Herbst? Habe ich sie etwa vertrieben? Wenn mir recht ist, wäret ihr gerade beim Ätusizieren, als ich kam. Ich hörte Klavierspie!—' „Ja, sie spielte'', antwortete der alte Graf ganz gleichgültig.^ „Und fetzt ist sie wahrscheinlich in der Küche beschäftigt. Du begreifst — Weihnachtsabend! Und dazu deine AnKunst...' (Fortsetzung folgt.) ^

13
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1910/16_01_1910/BZN_1910_01_16_1_object_2275257.png
Seite 1 von 32
Datum: 16.01.1910
Umfang: 32
will, nach welcher Parteirichtung er sich drehen soll. Graf Khuen übernimmt die Regierungsgewalt in Ungarn mit einem bestimmten. Programm, für das er von vornherein nur die Unterstützung bestimmter Parteien erwartet und erbittet. Die Details seines Programms sind noch nicht bekannt, aber das'Eines ist unter allen Umständen sicher: es ist ein. Programm nach den Grundsätzen Von 1867.. Graf Khuen hat denn auch seine politische Mission damit be gonnen, daß er vor allem an seine alten liberalen Partei freunde herantrat

gefunden hatte, wurde dem Grafen Khuen diese Tür, an die er geziemenderweise zuerst klopfte, freudig äufgetan. Es ist anzunehmen, daß Graf Khuen nun logisch in der gleichen politischen Richtung weitergehen wird. Er kann und will offenbar nur bei den 67er Parteien Anschluß suchen und finden. Gelingt es ihm, eine Vereinigung dieser Parteien herbeizuführen und fich deren Unterstützung für den bevorstehenden Wahlkampf zu sichern, dann wäre die Parole, nnter der dieser Wahlkampf ausgefochten

werden wird, nicht mehr zweifelhaft. Sie wird lauten: 1867 ge gen 1848! Wie die Dinge jetzt in Ungarn liegen, muß wohl einiger Mut dazu gehören, diese Wahlparole auszugeben. Denn seit dem verunglückten Gewaltexperiment, mit dem seinerzeit Graf Tisza das Wahlglück herausforderte, war und blieb die Unabhängigkeitspartei un Besitze der großen Mehrheit der ungarischen Reichstagsmandate. Aber man muß beden ken, daß seither nur zwei Wahlen stattgefunden haben, daß bei der ersten Wahl die allgemeine Opposition gegen Tiszas

einiges verloren ha ben. Daß es also gelingen könnte, die Unabhängigkeitspar tei wieder in ihre alte Minoritätsstellung zurückzuwerfen, muß zum mindesten nicht für aussichtslos und unmöglich gel ten. Das Mehr oder weniger an Chance wird vor allem davon abhängen, ob die 67er Parteien einen festen Zusam menschluß und damit sicheren politischen Halt gewinnen, und ob das Kabinett Khuen imstande sein wird,.mit einem wirksamen populären Programm vor das Land zu trete». Man weiß noch nicht, wie Graf Khuen

. Wie nun, wenn in dem Entscheidungskampse die Unabhängigkeitspartei siegt und als starke Majorität in das neue Parlament einzieht? Dann wird es voraussichtlich keine abschwächenden Koalitio nen mehr geben, dann wird das siegreiche Prinzip auch den vollen Machtbesitz fordern. Die heikelsten und bösartigsten Probleme der Monarchie steigen dann drohend herauf. Graf Khuen hat den Mut, in einen großen und folgenschweren Kampf zu gehen — möge er auch das Glück haben, ihn zu gewinnen. Inzwischen trifft die Meldung ein, daß die Führer

14
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/21_02_1896/BZN_1896_02_21_2_object_2280933.png
Seite 2 von 8
Datum: 21.02.1896
Umfang: 8
. Türkei. Das Kriminalgericht vernrtheilte den ExkommisKr der „Deite Publique', Murad, in t.ontuinaeiL.m zum Tode und sprach die Beschlagnahme seines Vermögens aus. Graf Goluchowski nnd die armenische Frage. Erst im Sommer, wenn die Delegationen versammelt sein werden, wird unser Minister des Auswärtigen über die Theil nahme des Wiener Auswärtigen Amtes an den jüngsten Orient wirren selbst Mittheilungen machen können. Indeß erfährt man jetzt schon Einiges hierüber, und zwar aus englischer Quelle

. Dem Londoner Parlamente ist nämlich ein weiteres Blaubuch über die armenische Frage zugegangen, welches zahlreiche De peschen aus der Zeit vom 3. Dezember 1895 bis zum 11. Februar 1896 enthält. So gibt eine Depesche des englischen Botschafters in Wien, Monson, an Bord Salisbury vom 9. Oktober 1895 an, daß die Nachrichten aus Trapezunt im Verein mit der ernsten Lage in Konstantinopel den Grafen Goluchowski in die größte Unruhe versetzten. Graf Goluchowski sei der Ansicht, daß die Botschafter gemeinsam

einen sehr starken Druck auf die Pforte ausüben sollte, damit diese alle Christen schütze, und daß die Pforte für jedes Vorkommniß verantwortlich gemacht werden follte. Graf Goluchowski habe in diesem Sinne an alle Ver treter Oesterreich-Ungarns bei den Großmächten telegraphirt und damals ein sofortiges Vorgehen für nothwendig gehalten. Eine zweite Depesche Monson's an Lord Salisbury vom 9. Oktober 1895 besagt, Oesterreich habe bisher von einer activen Einmischung Abstand genommen, Graf Goluchowski sei jedoch

der Ansicht, daß eine Katastrophe bevorstehe, und wünsche mit England zusammen zu handeln. Monson bittet daher Aord Salisbury um eine genaue Angabe seiner Ansichten. Das Blaubuch theilt weiter mit: Am 2. November 1895 hielt Graf Goluchowski weitere Jnstructionen an die Botschafter sür unnöthig, da sie ihr Möglichstes thäten, um die Pforte

15
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1897/23_03_1897/BZN_1897_03_23_3_object_2286364.png
Seite 3 von 8
Datum: 23.03.1897
Umfang: 8
M i t t e rr u z n er's Bahnhof-Restaurant das Souper einnehmen. Hof-und Personalnachrichten. Der Kaiser ist am Sams tage Abends um 8 Uhr mittels Hofseparatzuge von Mentoie auf dem Wiener Südbahuhofe angekommen. Im Gefolge des Monarchen trafen der erste Obersthofmeister FMO. Prinz Ru- dolph zu Liechtenstein, Generaladjutant G. d. C. Graf Paar, Hofrath Ritter v. Klaudy, Regierungsrath Edler von Herdliczka und Hofsecretär Ernst Freiherr v. Weber in Wien ein. — Aus Turin wird vom Samstage gemeldet: Die Kaiserin

Stimmen; in der Minorität blieben Dr. Kofler (liberal) mit 815 und Dr. Jung sdeutschnational) mit 552 Stimmen. In der Stadt Innsbruck entfielen auf Dr. Kapferer 610 Stimmen, auf Dr. Jung 350 und auf Dr. Kofler 566 Stimmen. Im zweiten Wahlkreise der Städte und Orte des Eisak- und Pusterthales und des Marktes Kältern (Sterzing, Brixen, Klausen, Brnneck, L'enz wurde der Candidat' der Conservativen Rudolf Graf Huyn gewählt. Er erhielt in Brixen 120, in Sterzing 73, in Klausen 35, in Kältern 333, in Tramin

145, in Bruneck 93, in Jnnichen 50 und in Lienz 97 Stimmen. Ein Gegencandidat war nicht aufgestellt. Die Liberalen ent hielten sich der Stimmenabgabe. Im dritten Wahlkreise der Städte Bozen, Meran, Glurns, wurde der Kandidat der liberalen Partei, Handelst kammer-Präsident Paul Welponer, gewählt. Im Ganzen wurden abgegeben 920 Stimmen; von diesm entfielen auf Paul Welponer 632 Stimmen, auf Dr. v. Graf 285 Stimmen; 3 Stimmen wurden zersplittert. In Bozeu er hielten Pasl Welponer 404, Dr. v. Graf

(konservativ) 57 Stimmen. In Meran erhielten P. Welponer 204 und Dr. v. Graf 193 Stimmen. AuS Welschtirol und aus Vorarlberg sind folgende Waht- resultate bekannt:

17
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1898/06_02_1898/BZN_1898_02_06_2_object_2337299.png
Seite 2 von 12
Datum: 06.02.1898
Umfang: 12
, den 7. Februar, 9 i/z Uhr statt mit folgender Tagesordnung: Antrag Haid und Genossen, Anträge des volkswirthschaftlichen, des Landes und Brandversicherungsausschusses. Graf Baden! über seine» Sturz. Der „Figaro' veröffentlicht ein Interview mit dem in Paris weilenden früheren Ministerpräsidenten Grafen Baden!, welcher sich über seine Politik und seinen Sturz folgendermaßen geäußert habe: ' Die Ursachen meines Sturzes sind leicht zu definiren. Ich konnte nicht ein Hinderniß für die Herstellung der Ruhe

zu, die ich nicht hatte. Ich war wegen meines Ursprunges verdächtig, wäre ich ein Deutscher und nicht ein Pole gewesen, hätte ich reussirt. Der Interviewer bemerkte: Aber Ihr Werk ist nicht aus> gegeben? Graf Badeni antwortete: »Gewiß nicht. Meine Ideen sind nicht in Mißcredit gerathen, mein Werk wird bestimmt wieder aufgenommen werden. Oesterreich kann den Unruhen, von denen es durch die Heftigkeit der Parteien und Racen und durch die Gefahren der Verfassung bedroht ist, nur durch den Föderalismus entrinnen. (!) Meine Auffassung

die Frage eines etwaigen Ein flusses emeS neuen Wahlgesetzes auf die Haltung der Opposition. Badeni antwortete: Der Föderalismus, wie ich ihn auffaßte. Kr. 29 trägt m sich die Eigenschaft, das Fieber turbulenter Oppo sitionen zu heilen, indem an alle sociale Arbeitskraft appellirt wird, an der Entwicklung, der localen Interessen mitzuwirken. Graf Badeni verwies dann auf das constitutionelle Fun- giren der fünften Wahlcurie. Diese sei weit davon entfernt, ein anarchistisches Element zu sein. E' wurde

durch die Schaffung der fünften Curie ein mäßigendes Element gebildet. Die Worte Socialismus und Antisemitismus hab.'n in Oester reich wohl dieselbe Bedeutung wie etwa in Frankreich. Euer Socialismus, sagte Graf Badeni, wird von Angehörigen der Bourgeosie geführt, der unserige ist e-n „plebejischer'. Euer Antisemitismus ist eine blinde Kraft, der unserige ist noch eine parteipolitische Specnlation. Oesterreich bedarf unr einer hin länglich autoritären Regierung, um das wesentliche Princip der Einheit aufrecht

zu halten und einer hinlänglich liberalen Regierung, um den Provinzen die nothwendigen Freiheiten zu geben. Das war das sehr einfache Programm, welches ich zu verwirklichen gedachte, als ich am Ruder war. Bezüglich seines Duells mit dem Abg. Wolf erwähnte Graf Badeni, daß der Kaiser vom Duell vorher in Kenntniß gesetzt war, und ihn (Badeni) vor und n«ch dem Zweikampfe besuchte. Wolf habe sich sehr tapfer benommen und während die Sekundanten die letzten Vorbereitungen trafen, die Photographie seiner Frau

18
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1895/08_01_1895/BZN_1895_01_08_1_object_2274843.png
Seite 1 von 12
Datum: 08.01.1895
Umfang: 12
Lorenz Müller, Eanouicus Rauch, Gott fried Baron Sternbach. Ludwig Graf Steruberg. Olm.ann: Canonicus Rauch. 2. Ausschuß für die Wehrvorlage (12 Mitglieder): Dr. Florian Blaas, Anton FleckSberger, Joseph Anton Geiger, Dr. C. v. Grabmayr, Dr. A. von Hellriegl, Don Jnama, Dr. Theodor Kathrein, F. von Stadler-Gstirner, Graf Sternberg, Abt Treuin- fels, Dr. Wackernell und Franz v. Zalliuger. Obmann: Dr. Kathrein, Obmann-Stellvertreter: Dr. Florian Blaas. 3. Budgetausschnß (12 Mit glieder): Geiger, Msgr

. Glatz, Dr. Ritter von Gras, Dr. von Grabmayr, Heidegger, Dr. von Hellrigl, Dr. v. Hepperger, Don Jnama, Baron Longo, Dechant Schenk, Pfarrer Stauder und Dr. Wackernell, Obmann: Dr. N. v. Graf, Obmann-Stellvertreter: W. v. Hepperger. 4. Petitionsausschnß (9 Mitglieder): v. ?lusschnaiter, ErzPriester Chini, Euchta, Flecksberger, Baron Longo, Dechant Nusche, Baron Sternbach, Pfarrer Stauder und Dr. Wackernell. Obmann: Dr. Wackernell, Obmann-Stellvertrer: Baron Stern bach. 5. Gemeindeausschuß

(9 Mitglieder): Baron Biegeleben, Dr. Kathrein, Kirchberger, Baron Longo, Dr. Schmid, Steiner, Abt Treuinfels, Recwr Dr. Waldner, Baron Unterrichten Ob mann: Dr. Kathrein, Obmann-Stellvertreter: Baron Longo. 6. Volkswirtschaftlicher Aus schuß (12 Mitglieder) : Dr. Angerer, Baron Eyrl, Karl Hassauer, Klingler, Klotz, Don Lorenzoni, A. v. Mackowitz, Gras Melchiori, Dr. v. Riccabona, Schneider, Dr. Schmid und.. Zelger. Obmann: Graf Melchiori, Obmann- Stellvertreter: Dr. v. Riccabona. 7. Straßen- und Wasser

-Ausschuß (9 Mitglieder): v. Auf- schnaiter, Baron Eyrl, Dr. R. v. Gras, Msgr. Glatz, Kirchberger, Klotz, Graf Melchiori, Dr. Rapp, und Don Valentinelli. Obmann: Är. Rapp, Obmann-Stellvertreter: Baron Eyrl. 8. Eisenbahn-Ausschuß (9 Mitglieder): Dr. An gerer, v. Auffchnaiter, Dr. R. v. Graf, Lorenzoni, ?V^- Vayr, Dr. Rapp, Stauder, Steine? nnd '^.nger. Obmann: v. Zallinger, Obmann- ^reuverlreter: Prof. Payr. Im Einlause befanden sich mehrere Gesuche betreffend den Bau der Eisenbahn von Meran

19
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1919/13_09_1919/BZN_1919_09_13_1_object_2462962.png
Seite 1 von 4
Datum: 13.09.1919
Umfang: 4
ihr am Mittwoch nachmittags die Mitteilung machte, daß vormittags der Frieden in Saint Germain unterzeichnet worden ist. Grund der Zurückhaltung war ledenfalls auch hier die Unbestimmtheit über die Grenze mit Jugoslawien. Wie aus den obigen amtlichen Telegramme hervorgeht, haben eben die Jugoslawen ,den Vertrag NMMcht unterschrieben, weil ihnen offen- bax^yksas nicht paßt. Graf Czernin über den Welt krieg. Graf Czernin, von dem schon seit einiger Zeit nicht mehr die Rede gewesen ist, wird in den nächsten

dringend an seiner Wiederherstellung und Wiederge burt arbeiten. Und es ist so glücklich heute allein zu sein, ganz sich selbst anzugehö ren. ohne fremdsprachige und fremde Mit bürger? dieses Oesterreich ruhig arbeitend und seelenvergnügt in seiner Einsamkeit hat nicht denWillen sich in die Sachen ein Farbe gewechselt, daß er heute jeglichen po Mischen Kredit verloren hat. Daher können wir auch seinem Werke über den Krieg nur bedingte Bedeutung, beimessen. Da Graf Czernin scheinbar zu denjenigen

a Gesandtem in Bukare^ Herbst iü:'. Als in Bukarest die Nachricht von der Eni: r- dung des Erzherzoas Franz Ferdinand ein traf. weinte Tal'.e I 0 nescu und mit ihn trauerte ganz Rumänien. darauf k^ u der Wechsel. Bratianu wac ...< neu tral, sondern die Seele der rumänischen Kriegspartei. Für die Neutralität Rumä niens verlangte Bratianu Gebiete von Un garn, was Graf T i s 5 a verweigerte. Czer^ nin wurde dann Minister des Aeußern und riet ebenso wie Fürst H 0 henl 0 h e. der damalige österreichisch

20
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1923/11_06_1923/BZN_1923_06_11_3_object_2494007.png
Seite 3 von 8
Datum: 11.06.1923
Umfang: 8
findet am Mittwoch um 5^ Uhr nachmittags in Bozen statt.—Heute, um 5^ Uhr nachmittags, wird in Bozen der am 9. ds. im Krankenhause verschiedene Herr Alois P: chler, Semblrock-Banmann in Gries, im 47. Lebensjahre beerdigt.—.In Tiers verschieden Anna Pattis, Spitalspflegling, im Alter von 70 Jahren, und der Schenutzerbauer Peter Aichner, Ebenfalls 7(1 Jahre alt. Friedrich Gras Hartig -f-. Unerwartet tras heute in Bozen die Trauerkunde ein, daß am Sonntag früh Herr Friedrich Graf H art i g in Meran plö

^ lich verschieden ist. Graf Hartig litt schon seit eini ger Zeit an einer Arterienverkalkung, die ihn vor einigen Wochen für kurze Frist aufs Krankenlager geworfen hatte. Dann trat wieder eine Besserung ein und der Kranke begab sich kürzlich nach Meran, um sich dort untersuchen zu lassen. Daselbst ist er gestern srüh plötzlich verschieden. Der Verstorbene war eine in Bozen-Gries allgemein bekannte, vor nehme Persönlichkeit, der sich in verschiedenen Be langen des öffentlichen Lebens mit Erfolg

betätig? hat. Er erblickte am 25. November 1864 als der Zweite Sohn des Grafen Friedrich Hartig ('s 187? zu Klobenstein) und seiner Gemahlin Amalie, geb. Freiin v. Gudenus in Wien das Licht der Welt, stand also im 59. Lebensjahre. Er vermählte sich in Bozen mit der Gräfin Elsa Giovanelli von Gerst burg, aus welcher Ehe ein Sohn Fred Graf Hartig entsproß. Der Verstorbene war besonders als Fach mann auf dem Gebiete der Pferdezucht bekannt. Er war Präsident der Pferdezuchtkommission und hat» besonders

Schwestern den plötzlichen Tod deS Grafen. Graf Hartig war außerdem Ehrenritter des souv. Maltheserordens, ehem. k. u. k. Kämmerer und Rittmeister d. R. Das Leichenbegängnis fin det am Dienstag um 5 Uhr nachmittags an» Zentralfriedhof in Meran von der dortigen Lei-- chenkapelle aus statt. ' Das Gartenfest im „Bozner Hof', das daselbst gestern nachmittags zu Gunsten der Krankenkasse für selbständige Gewerbetreibende von Bozen-GriO stattfand, hatte einen Massenbesuch aus allen Be völkerungskreisen

21