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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 3
Datum: 19.05.1920
Umfang: 3
eine gastliche Heimstätte gefunden. Joses Graf Thun - Hoh enstein im Alter von 77 Iahren gestorben. Graf Thun ent stammte der Linie Brughier seines alten Geschlechtes und hatte als der jüngere Sohn die väterlichen Anwesen in Masetto und Pfatten geerbt. Als tüchtiger Landwirt verwaltete er den dortigen Besitz, bis ihn Zunehmende Kränklichkeit zur Aufgabe seines Domizils und zum Verkauf des Gu tes an das Land Tirol veranlaßte, das be kanntlich eine Besserungsanstalt für Ju gendliche dort ins Leben gerufen

hat. Mit Graf Josef Thun ist ein wahrhaft seltener Apostel der Nächstenliebe aus der Welt ge schieden. Es ist zu wenig gesagt, wenn be hauptet würde, er habe sein Einkommen mit den Hilfsbedürftigen geteilt: denn an diese dachte er immer an erster Stelle und begnügte sich mit dem Wenigen, was. ihm manchmal dann noch verblieb. Vor zwei Iahren hatte Graf Thun das Unglück, im Zimmer zu stürzen und sich den Fuß zu brechen, der nicht mehr heilen sollte. Ein altes Lungenleiden hatte im Laufe des Winters bedenklich

zugenommen. Die sorgsamste Pflege vermochte nicht mehr zu helfen und seit Beginn des Maimonats war eine Täuschung über den Ernst des Zustandes nicht mehr möglich. Graf Thun sah dem Tode mit jener frommen Ergebung entgegen, die er während des ganzen Ver laufes seines Leidens an den Tag gelegt hatte. Nun ruht dieser ausgezeichnete Mann in Gott, dessen Dienste er sein gan zes Leben gewidmet hatte. Graf Josef Thun hinterläßt eine 80jährige Schwester in Graz, zwei Nichten und drei Neffen in Schloß Brughier

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 11.04.1897
Umfang: 12
an die Bauern ver theilt und 150.000 locale Flugblätter verbreitet. In allen denselben ist nichts von dem enthalten, was Graf Dzieduszycki als Märchen bezeichnet. Der geehrte Herr Graf scheint seine Nachrichten aus dem Volksleben bloß daher zu schöpfen, daß er in den Stall hinunter geht und sich mit seinem Stallknecht unterhält. Er hatte mich einen Kosmopoliten c/nannt. Ich bin das nicht, ich bin ein größerer Patriot als der Graf und die ganze Magnatencliqne zusammen. (Stürmischer Widerspruch bei den Polen

. Abg. Dr. Lueger: Dann sind Sie ja kein Socialdemokrat. Abg. Daszynski: Ich bin einer. Abg. Dr. Lueger: Entweder — oder. Entweder Sozial demokrat, oder Pole. Abg. Daszynski : In unseren Reihen befinden sich keine Herren, die im Jockeyclub Hunderte des sauer durch Bauer l erworbenen Geldes in einer Nacht verspielen, aber unter Ihnen, unter der Magnatensippc, sind die Kosmopoliten. Das sind die Jockeymitglieder. Graf Dzieduszycki wird noch sehr oft Gelegenheit haben, zwischen mir, d?m polnischen

zu tragen, als Sie, gegenüber den Tausenden, die uns geschickt haben, eine größere Verant wortlichkeit, als Graf Dzieduszycki gegenüber seiner Tischge sellschaft von 34 Wählern. (Lebhafte Rufe: Sehr gut!) In Stryi hat man eine Deputation von 50 Arbeitern, welche die Freilassung eines College« erbitten wollten, aus eiuen Schlag verhaftet. Wenn ein Candidat unliebsam war, schrieb die Schlachzizenpresse, der Mann kann gefährlich werden, und er wnrde eingesperrt. Genosse Zelaszkiewicz, der sich erdreiste

einmal! — Abg. Vedral ruft: Die Wiener Socialdemokraten sollen von den polnischen lernen!) Abg. Daszynski. Also lassen Sie mich sie belehren. Von jüdischem Lumpenproletariat also, das gemeinsame Sache mit dem Grafen Pininski und dem Bezirkshauptmann machte, wur den Wähler mit großen Stöcken und Ruthen blutig geschlagen und geohrfeigt, und ein so mürbe gemachter Wähler trat dann erst feierlich in den Wahlsaal. Nun sollte er sich erdreisten, oppositionell zu stimmen! Auf diese Weise, meine Herren, wurde Graf

Piniski gewählt. In Skola wurden Zwei er stochen, ein Jude erschossen. Die Kugel fand man im Rücken, der Mann flüchtete also, wnrde gleichwohl erschossen. Das ist der günstige Eindruck des Militärs, von dem Graf Baden! zu sprechen gewagt hat. — Im Wahlbezirke Stanislau wurde aus einer Schule auf die ruthenischen Wähler geseuert. Auf ihre Strafanzeige — Herr Dr. Stransky, sind Sie da ? — wurden statt der Thäter die Bauern verhaftet. In dem Städtchen Komarno entstand ein Tumult, den Graf Badeni genau

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 07.10.1905
Umfang: 8
^ chengesetzentwurfes und schließt mit der Erklärimg, die Jta- . liener seien die letzten, die ein Interesse daran hätten, Mittel ausfindig zu machen, um den Zersetzungsprozeß, der sich ge genwärtig in Oesterreich abspielt, aufzuhalten. Wenn dieser alte Bau, Oesterreich, zusammenstürzen sollte, werden die Italiener nicht obdachlos werden. (Beifall bei den Italie nern.) Die Debatte wird hierauf geschlossen. Ms einziger Generalredner wird der Abg. Graf Sternberg getvählt. Abg. Graf S t e r n berg polemisiert zunächst

gegen den Ministerpräsidenten und erklärt, man hätte erwarten kön nen, daß er den deutschen Volkstag verboten hätte (!), weil er eine Aufreizung der Tschechen bedeute. (!) Hierauf reflek tiert er auf die Ausführungen des Abg. Lecher.. - In seiner Nähe steht Abg. Wolf, der ihn hie und da durch Zwischen rufe unterbricht. Bei einem dieser Zwischenrufe bemerkt Abg. Graf Sternberg: „Es ist meine Pflicht, zwischen Deut schen und Tschechen zu vermitteln, damit derartige Kasperln, zu denen ich auch Sie zahle, Herr Wolf

, aus dem politischeil Leben entfernt werden.' (Heiterkeit.) Beim nächsten Zwi schenruf des Abg. Wolf sagt Graf Sternberg: „Sie, wenn Sie noch einmal das Maul aufmachen, schicke ich Ihnen wieder zwei Juden als Sekundanten.' (Heiterkeit.) Der Präsid ent fordert den Abg. Grafen Sternberg auf, sich in seinen Ausdrücken zu mäßigen. Abg. Graf Sternberg spricht dann über die Kämpfe des polnischen Adels. Abg. Wolf: Sakrament! Sie Polen bedanken sich für diesen Vertheidiger! Abg. Graf Sternberg: Sie, Sie fassen ein paar

den Ordmmgsruf, bezeich net sein Benehmen als unqualifizierbar und erklärt mit Be dauern, daß ihm kein anderes Disziplinarmittel zur Ver fügung stehe als der Ordnungsruf In einem Momente der Ruhe fordert Graf Vetter den Sternberg auf, in seiner Rede fortzufahren. Es folgt allgemeine Verblüffung und ein neuerlicher Sturm der schen Abgeordneten, welche dein Präsidenten zurufen:. „Wir lassen ihn nicht weiter reden ! Er muß hinaus!' Übermal-.' interveniert der Präsident und sucht das Haus zu beruhigen

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Seite 7 von 8
Datum: 02.04.1910
Umfang: 8
sie Sie hatte eben ausgesprochen, als ein Bedienter eintrat und eine Karte auf einem silbernen Tablett überreichte. „Wenn man vom Wolf spricht,' sagte Frau von Bellard nach einem Blick auf die Karte, „so ist er auch schön da!' ' - Sie ersuchte ihren Neffen, sich zu entfernen, aber dieser bat sie, bleiben zu dürfen. Während sie noch darüber dispu tierten, trat Graf Czinsky ein. Dieser hatte kaum drei Schritte in den Salon der Frau von Bellard getan, als ihm schon ein Licht darüber aufging, weshalb Herr Guerber

ihn gerade hieher gesandt hatte und daß der Auftrag nur ein Vorwand gewesen war. Obwohl es in dem Zimmer ziemlich warm war, überlief ihn doch ein kalter Schauer. Der Graf besaß eine feine Beobach tungsgabe und fühlte instinktiv heraus, daß die beiden Per sonen da vor ihm nichts weniger als seine Freunde seien. Sich seines Auftrages entledigend, übergab er der Dame den kleinen Karton, in welchem sich das Aquarell von Fräu lein Guerber befand. Dabei sprach er sein Bedauern aus, ^ geschäftliche

sich dort aber sterblich zu langweilen.' - »Halten Sie sie überhaupt dessen fähig?' . ^ ^Weshalb nicht? Sie besitzt freilich ein wunderbares Patent, sich Zerstreuung zu verschaffen und eine großartige ^Muasis, die sich bald auf dies, bald auf senes wirft.' »Das mag sein,' antwortete der Graf ausweichend. «Aper was das Engadin anbelangt, so tun Sie ihm sehr Samstag, 2. April 1910 ? , . ° unrecht. Die Bäume sind dort freilich nicht so schön ^wach sen wie die in Ihrem Park, aber Tannen und Kiefern haben auch ihren Reiz

.' „Sind Sie auch wegen Ihrer Gesundheit dorthin ge gangen, Herr Graf?' „Ja und nein, gnädige Frau. - Ich bin nicht krank, aber mein Arzt behauptete, daß es mir gut bekommen würde, drei Wochen hindurch die Luft dort zu atmen. So habe ich die Kur denn gebraucht.' „Der Herr Grus hat den Morteratsch bestiegen,' fiel Gaston, der Bodo Czinsky unerbittlich fixiert hatte, ein. „Das ist ein Wagnis, das nur krästige Leute unternehmen dürfen.' „Es ist weniger ein Wagnis als eine Geduldsprobe,' antwortete der Graf. „Für jemand

, der nicht an Schwindel leidet,, hat es nicht viel zu sagen.' ^ „Sie sind wirklich zu bescheiden,' versetzte Gaston. „Wenn mir dergleichen gelungen wäre, würde ich mich dessen rühmen.' „Haben Sie schon einmal den Aufstieg versucht?' fragte Bodo.' „Nein, und ich trage auch kein Verlangen danach, mit derartigen Heldentaten prahlen zu können!' versetzte Gaston herausfordernd. Frau von Bellard beeilte sich, das Gespräch, das eine unangenehme Wendung zu nehmen drohte, auf ein anderes Gebiet zu lenken, aber Graf Bodo erhob

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Seite 2 von 8
Datum: 12.01.1923
Umfang: 8
g l i ch ist; was Frank reich auch tun mag; aber die Tatsache bleibt be kenntet Ein altes Hirtenweib aber meinte, jene bei den Männer seien Zauberer/ denn sie hätten die „birta odlada' (den bösen Blick) und die Frau sei wohl durch schwarze Künste zum Mitgeben gezwun gen worden, denn sie lasse den Kopf auf die Brust hängen und rede kein Wort. Der Graf machte nun die größten Anstrengungen,-um jene Reiter zu er reichen; er folgte ihnen durch das Land der Pelege- tes und durch jenes der Duranni bis in die große

, denn jenseits beginne dann ein wilder Wald; genannt „D elam i s', wo er nicht einmal seinen Todfeind hineinwünschen möchte, denn es gingen .dort selbst bei Tage die entsetzlichsten Ge spenster um. Der Graf gehorchte und blieb immer diesseits der Grenze. Aber eines Tages stieg ihm die Vermutung auf, daß in jenem wilden Walde die zwei Zauberer Hausen Wnnten, welche ihm die Gat tin geraubt hatten. Er verließ also den Dienst und begab sich, waffenlos wie er war, in den wilden Wald. Nach zweistündiger Wanderung

erreichte er ein einsames Haus, vor dem ein Zimmermann ar beitete. Doch dieser mußte taub oder stumm sein, denn auf die Fragen des Grasen gab er gar keine Antwort. Nun betrat der Gras das Haus. Da fand er den Besitzer ganz allein in einem Zimmer voller Bücher. Der Graf bat um eine Anstellung, worauf er von dem Besitzer mit durchbohrenden Blicken gemustert, aber nicht abgewiesen wurde; vielmehr j'prach der Besitzer: „Du kommst mir recht, Geselle; ich habe einen Bären und ein Pferd im Hause; die sollst

Tu mir Pflegen und warten; im übrigen bist Du frei und wirst es gut bei mir haben.' Er führte ihn gleich in den Stall und zeigte ihm das Pferd. Nebenan lief ein Brunnen. „Dieses Pferd', bemerkte der^Besitzcr, „hat die Eigentünilichkeit, daß es kein Wasser mag; aber Du mußt es doch jeden Tag mehrmals zum Brunnen führen, denn einmal wird es Durst bekommen.' Der Graf ging an die Arbeit. Bald aber mußte er bemerken, daß in diesem einsamen, waldumheg ten Hause alles verzaubert war. ^Bei Tage hätte Grabesstille

geherrscht, wenn nicht im Hofe der stumme Zimmermann an der Arbeit gewesen wäre; ren im Hause hin und her laufen würden; inancb mal riß auch der Bär so heftig an der-Kette, mit?, der er gefesselt war, daß. die Mauern bebten. Eines Tages mußte der Besitzer verreisen; er übergab deshalb den: Grafen sämtliche Schlüssel und sagte: . . ^ - „Geh niemals in das Zimmer, Zu welchem der rechteckige Schlüssel paßt, — sonst Müßtest Tu ster ben.' Tann ging er fort. Ter Graf hatte nun Zeit, das unheimliche Haus genau

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Seite 17 von 32
Datum: 03.04.1910
Umfang: 32
von Vellard, welcher ihn ihr seine Gedanken über ihren letztempfangenen Brief abbitten ließ. Derselbe lauteter . 3. September. „Mein lieberFreund.der Graf Czinsky ist wirklich ein rei zender Mensch, und ich kann es mir niemals verzeihen, ihn einmal ungünstig beurteilt zu haben. Seit vorgestern kenne, ich ihn nach feinem ganzen Verdienst und seinenTu- genden.' (Fortsetzung folgt.) Roman nach dem Französischen von Heinrich Köhler. (12. Fortsetzung.) Die Güter wurden seinem Vater konfisziert

, welches Re nommee Graf Czinsky dort genießt. Man hält ihn in Wien für einen galanten Kavalier und begeisterte^ Polen. Auch weiß man, daß er mit seiner Erfindung kein Gluck gehabt hat. .Als Privatmann, kann MM ihm. nichts nachsagen. Bei seiner Abreise, von Wien hat er freilich, einige SchMen hin terlassen, sie aber nachträglich vpn der Schweiz, aus bezahlt. Irr Wien verkehrte der Graf in einigen hochachtbaren Häu- . fern und war dort wegen seines musikalischen Talents sehr beliebt. Er soll vorzüglich Klavier

eine vollständige Erobe rung gemacht. Sie wissen, daß Abbe Dubais ein begabter Violinspieler ist. Er ließ sich sein Instrument holen, der Graf setzte sich ans Klavier, rmd die beiden Herren spielten wir ein Konzert von Mozart in so vollendeter Weise vor, vaß ich ganz entzückt war. Die darauffolgende Unterhaltung hat mich beinahe noch mehr gefesselt als das Musikstück. Ich Weiß nicht, durch welchen Zufall wir aufs Heiraten zu spre chen kamen. Graf Bodo scheint in diesem Punkte sehr vor nehme Ansichten zu hegen

. Er meinte, ein armer Mann, der eine reiche Frau heirate, büße an seiner Ehre ein, er erniedrige und verkaufe sich. ^Nachdem der Graf uns verlassen hatte, blieb der Abbe noch etwas. Er sprach sich ganz entzückt über die angeneh men Manieren und die Unterhaltungsgabe meines Gastes aus. Wir bedauerten gegenseitig, daß ein Mann von solchen ^Mnschaften darauf angewiesen sei, sich sein Brot zu ver dienen <?>.„. ^ - - - -

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Seite 17 von 36
Datum: 19.03.1910
Umfang: 36
auf dem Boden eines Ab grundes oder in ''einem FÄsenspalt liegen sehen. Als sie ihn mm wohkrhalten erblickte, stieß sie einen Freuden- rus aus. „In der Tat, mein Kind,' sagte der alte Herr gerührt, „ich bin mehr glücklich als weise gewesen. Jetzt möchte ich aber auch den Mrmen meines Retters erfahren, um dich ihm vorstellen zu können.' Und fragend richtete sein Blick sich auf seinen Begleiter Graf Bodo schien die letzten Worte des Professors nicht gehört zu haben. Er antwortete verlegen, daß Herr Guer ber

, aus welchen er den Namen Graf Bodo MUtsky.erfuhr. Mch vor dem Diner ließ er in Amtlichen Mels in St. Moritz nach dem Grafen fragen, ohne er fahren zu können, wo dieser logierte. Erst am Abend wurde ^ don,einem Landmann, der aus Eelerina kam, um den Überzieher abzuholen, darüber aufgeklärt. , „Also ein Graf!' sagte Fräulein Fauvet mit einem ^^phierenden Lächeln vor dem Schlafengehen zu Adele. »M^venn Sie ihn doch nur ein einziges MoC eine Romanze von Schumann spielen hörten!' rief sie schwärmerisch. j ,'^zch glaube

Sie es nur immerhin!' ermunterte Adele sie. .Ihre Ideen sind oft recht amüsant!' „Meinen Sie nicht, daß Graf Czinsky der Absender des geheimnisvollen Billets mit den Blumen sein könnte?' „Warum sollte gerade er es sein? Er macht mir so gar nicht den Eindrück, als wäre er ein besonders geselliger Mensch. Also wird er auch Wohl keine Neigung verspüren, solch anonymen Brief zu schreiben.' „Nun, das Billet war ja ganz platonisch gehalten. Und' seien Sie überzeugt, daß er es nur in guter Absicht ge schrieben

, „Sie sterben vor Sehnsucht, eine dieser Romanzen ohne Worte zu hören, die der Herr Graf so wunderbar zu spielen versteht. Wenn er aber wirklich der Abersender des Billets Ware, so ist es ihm durch seinen eigenen Willen unmöglich gemacht, vor mir zu «scheinen! Wirklich ein verzweifelter Fall!'' Drei Tage später promenierte der -Professor, seine Zi garrerauchend', kurz vor dem Diner in dem Vorgarten des Hotels. Dabei sah er plötzlich den Grafen sehr schnell über die Straße gehen. Es stand ein Gewitter

, und der Professor ließ den Arm des Widerstrebenden nicht los, so daß dieser ihm Wohl oder übel folgen mußte. „Hier stÄe ich dir den Grafen Bodo Czinsky vor, Adele,' sagte Herr Guerber drinnen zu seiner Tochter. „Sonst ein ausgezeichneter Mensch, scheint er Loch wenig ge sellig zu sein. Ich mußte fast Gewalt anwenden, um ihn hierher zu führen.' Der Graf antwortete auf diese Rede mit einem gezwun genen Lächeln. Während des Mahles zeigte er sich sehr ernst, gegen Adele von kühler Höflichkeit. Im Gespräch wandte

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Seite 18 von 40
Datum: 27.03.1910
Umfang: 40
, daß ich ihr nur einen freundschaftlichen Besuch mache, aber sehen und sprechen muß ich sie und wenn ich mir damit selber Tantalusqualen auferlege!' Am Morgen nach der Abreise von Celerina traf der Graf, in Chur ein, von wo er sich unverweilt nach Bern begab. Ohne Solothurn zu berühren, wie er es sich vorge nommen hatte, ging er von Bern direkt nach Lausanne und von dort nach Sasson. Als er sich dort im Kasino an den grünen Tisch setzte, fühlte er sein Herz gewaltig klopfen. In den Ohren summte es 'ihm, sein Kopf war glühend heiß

ab. In seiner maßlosen Freude, die ihn förmlich weich stimmte, wäre er imstande gewesen, sogar Isidor Bernhard, wenn er ihm in diesem Augenblick in den Weg gekommen wäre, zu umarmen. . - Graf Bodo kannte, obwohl er bei der Erzählung seiner Abenteuer zu Fräulein Guerber nichts davon erwähnt hatte, Paris ziemlich genau, da er verschiedene Male sich längere Zeit dort aufgellten hatte. Es lag hierin ein Widerspruch mit seiner Lebensbeschreibung, wie er sie bei Guerbers ge geben hatte, denn nach dieser sollte er ganz

sieren, denn obwohl seine Börse gefüllt war, hatte er sich vor genommen, ein zurückgezogenes Leben zu führen. In der RueMont Thabor fand er in einem Hotel Garni eine ihm zusagende Wohnung. Sie bestand aus zwei Räumen und bot die Aussicht auf die Kastanienbäume des Tuileriengar- tens. Die Wirtin war eine gutmütige Frau, deren Wohl wollen Graf Bodo sich vom ersten Tage an zu erwerben wußte. ! Nachdem er sich in seiner Wohnung installiert hatte, war seine erste Sorge, an Isidor Bernhard zu schreiben

. . . Fräulein Galet war nicht wenig -erstaunt beim Empfang desselben, denn es war das schönste, was sie bisher erhalten hatte. Und sie wußte nicht einmal, an wen sie sich mit ihrem Dank wenden sollte, denn der bescheidene Werbringer wollte nicht genannt sein. Sie nahm daher an, daß Fräulein Guerber die Spenderin sei und schrieb ihr einen vier Seiten langen Dankesbrief dafür. Einige Tage nach seiner Ankunft beschloß Graf Bodo, sich zu Frau von Bellard zu begeben und dabei einen Um weg über Cormeilles

von Wohlsein, Komfort und Glück. Graf B odo w a davon entzückt. Die Terrasse, der Garten, das Gebmw, alles heimelte ihn außerordentlich an. Es war ihm, al. o die Luft hier frischer und reiner sei, der Rasen schöner uu die Blumen farbenprächtiger und sorgfältiger gepflegt war als anderswo. - Ein auf die Terrasse hinausgehendes Fenster stand offu?, und er näherte sich ihm und warf einen Blick in mer,welches, in weißer Seide gehalten, mit Skizzen, ' Nippsachen angefüllt und mit zierlichen Möbeln

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Seite 1 von 6
Datum: 30.08.1899
Umfang: 6
des Aeußern beschäftigt man sich mit der Frage der Delegationswahlen aus dem sehr nahe liegenden Grunde, weil sowohl Graf G o l u ch o w s k l als auch Herr v. Kallay und Kriegsminister v. Krie g- Hammer in den Delegationen ihre Ressorts vertreten müssen. Wie nun bestimmt behauptet wird, ist Graf Goluchowski nicht damit einverstanden, daß die Delegationen auf einem anderen als dem gesetzmäßigen Wege — durch das Parlament — gemacht werden. Er solr die direkte Erklärung abgegeben

haben, daß er nicht in der Lage sei, sein Ressort in Delegationen zu vertreten, die entweder auf irgend einem verfassungswidrigen, gewaltsamen Wege zu Stande gekommen oder etwa nur von den Tschechen und Polen beschickt sind. Graf Goluchowski besteht darauf, daß die Delegationen auf legale Art und Weise gewählt werden und daß die Deutschen darin vertreten seien. Da durch werden alle Kombinationen, die man von Seite der österreichischen Regierung ausgeklügelt hat, um bei Obstruktion der Deutschen die Delegationen auf irgend

einem Umwege in's Leben zu rufen, durchkreuzt. Und zwar um so mehr, als sich diese Anschauung des Grafen Goluchowski mit den Wünschen des Kaisers deckt, welcher, wie neuerlich versichert wird, alle Staatsstreich- und Versassungsändßrungs-Pläne des Ministeriums Thun bisher entschieden ablehnt und eine Herstellung der parlamentarischen Ordnung wünscht. Graf Goluchowski soll während seiner letzten^ Anwesenheit in Budapest in dieser Woche mit Herrn v. Szell über diese Dinge eingehend konferirt haben, obwohl

die offiziöse Presse die Reise Goluchowskis nur mit Privatangelegenheiten wotiviren wollte. Heimathliches. ! Es ist selbstverständlich, daß Graf T h u n von dieser Sachlage unterrichtet ist und daß sich daraus für ihn Ver legenheiten entwickeln, die nicht mehr mit dem Hausmittel des § 14 zu lösen sind, sondern den Rücktritt des Mini steriums im Gefolge haben können. Am 19. September findet die Generalversammlung derOesterreichisch-Ungarijchen Bank statt, in der das neue, im Ausgleiche mit Ungarn

festgesetzte Barkstatut von den Aktionären angenommen werden wird. Unmittelbar nachher wird dieser letzte Theil des Ausgleichs in Oesterreich auf Grund des § 14 publizirt, also oktroyirt werden. Dann wird Graf Thun genöthigt werden, Schritte zur Sanirung der parlamentarischen Ver hältnisse und damit zur Ermöglichung legaler Delegations wahlen zu unternehmen. Diese Schritte sind so gut wie aussichtslos, da es den Deutschen nicht einfallen wird, sich etwa in Konferenzen mit der Regierung des Grafen Thun

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Seite 1 von 8
Datum: 22.06.1917
Umfang: 8
. Jede» Annoncenbüro nimmt Austräge entgegen. Ur. 137 Freitag, den SZ. Juni 1817. 30. Jahrg. ÄW-MgMm ZMdelt Mit der SMWM M. Ministerpräsident Graf Clam-Martinic hat bekanntlich erst ganz kürzlich vor dem neueröffneten Parlament fein Programm entwickelt und in einer wirklich schönen Rede die Festigung des österreichischen Staatsgedankens als seinen obersten Grundsatz ausgestellt. Man freute sich ausrichtig über diese im österreichi schen Abgeordnetenhause aus de,m Munde eines leitenden Mini sters wohl schon lange

, über das er nun auch richtig gestolpert ist. Ein schlicht denkender Politiker müßte nun mei nen, daß sich Graf Clam-Martinie fagen wird: „Geht es nicht mit Euch, so muß es halt ohne Euch gehen!' und daß er seine Stütze dort suchen wird, wo sie für dieGrundfeste des Staates jederzeit ^ ohne Vakfchisch — zu finden war und ist, wo man sie aber Merkwürdigerweise niemals sucht: bei den deutschen Parteien. Doch die Wege der hohen Politik sind vielfach verschlungen, ein Gras denkt anders als ein schlichter Bürger und gar

anders, wenn er dem böhmischen Hochndel angehört und noch dazu Mini sterpräsident ist. Wenn ihm seine Freunderln nun böse Gesich ter schneiden und dem Staate das Wichtigste versagen, läuft er ihnen noch nach und will sie mit allerhand politischen Zuckerln beschwichtigen, statt mit der Faust dreinzusahren und ihnen ein mal den Herrn zu zeigen. Ja, es klingt schier unglaublich, aber leider ist es wahr. Graf Clam-Martinie hat seine fest verkündeten vaterländischen Grundsätze beim ersten Hindernis einfach über Bord geworfen

hätten, um die Bildung einer. Mehrheit zu verhindern, an der auch die Deutschen beteiligt wären. D'e erwähnten Parteien traten mit den Polen, mit denen Minister- v'äsident Graf Clam-Martinie Verhandlungen führt, in Verbin dung und es hatte den Anschein, als ob es zur Bildung einer par lamentarischen Mehrheit gegen die Deutschen kommen würde. Später bat sich aber dann die Lage insoserne geändert, als die Polen sich dahin einigten, eine neue Formel aufzustellen, au? de> ren Grundlage sie bereit wären

, mit Gras Clam-Martinic in Ver- Handlungen einzutreten. Die Forderungen der Polen sind im allgemeinen folgende: Die Ernennung eines Zivilstatthalters für Galizien, die Beru fung eines polnischen Parlamentariers ins Kabinett als Lands mannminister und Ueberlassung entweder des Handelsportefeuil les oder des Eifenbahnporteseuilles an einen polnischen Parla mentarier. Graf Clam-Martinic erklärte in seinen Besprechung gen mit dem Obmann des Polenklubs, daß er bereit sei, die Er nennung

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Seite 1 von 4
Datum: 13.09.1919
Umfang: 4
ihr am Mittwoch nachmittags die Mitteilung machte, daß vormittags der Frieden in Saint Germain unterzeichnet worden ist. Grund der Zurückhaltung war ledenfalls auch hier die Unbestimmtheit über die Grenze mit Jugoslawien. Wie aus den obigen amtlichen Telegramme hervorgeht, haben eben die Jugoslawen ,den Vertrag NMMcht unterschrieben, weil ihnen offen- bax^yksas nicht paßt. Graf Czernin über den Welt krieg. Graf Czernin, von dem schon seit einiger Zeit nicht mehr die Rede gewesen ist, wird in den nächsten

dringend an seiner Wiederherstellung und Wiederge burt arbeiten. Und es ist so glücklich heute allein zu sein, ganz sich selbst anzugehö ren. ohne fremdsprachige und fremde Mit bürger? dieses Oesterreich ruhig arbeitend und seelenvergnügt in seiner Einsamkeit hat nicht denWillen sich in die Sachen ein Farbe gewechselt, daß er heute jeglichen po Mischen Kredit verloren hat. Daher können wir auch seinem Werke über den Krieg nur bedingte Bedeutung, beimessen. Da Graf Czernin scheinbar zu denjenigen

a Gesandtem in Bukare^ Herbst iü:'. Als in Bukarest die Nachricht von der Eni: r- dung des Erzherzoas Franz Ferdinand ein traf. weinte Tal'.e I 0 nescu und mit ihn trauerte ganz Rumänien. darauf k^ u der Wechsel. Bratianu wac ...< neu tral, sondern die Seele der rumänischen Kriegspartei. Für die Neutralität Rumä niens verlangte Bratianu Gebiete von Un garn, was Graf T i s 5 a verweigerte. Czer^ nin wurde dann Minister des Aeußern und riet ebenso wie Fürst H 0 henl 0 h e. der damalige österreichisch

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Seite 2 von 8
Datum: 11.09.1925
Umfang: 8
zu sein. Graf Friedrich diente dann im deutschen Heere und zog mit Kaiser Friedrich, dem Notbart, nach Italien. Bald nach 1182 legte sich der Eppaner zur ewigen Ruhe und seine Gemahlin Math ilde nahm den Schleier im Kloster Marien berg. Auch einer seiner Söhne, Friedrich, begab sich xn dieses Kloster, ein anderer, Egno, der sich auch von Altenburg und Ulten nannte, wurde Domherr zu Trient. Da jedoch der Stamm der Eppaner zu erlöschen drohte, hängte er den Chorrock wohlge mut wieder an den Nagel

und heiratete Jrmgart von Romsberg, eine Tochter des Markgrafen von Hrsee und Romsberg an der Günz in Schwaben. 1194 erhielt Graf Egno vom Bischof Conrad von Trient die Stammburg Eppan und zwei Höfe zu Lehen urÄ schwur, die Kirche zu Trient niemals mehr zu bekriegen — eine bittere Demütigung sei nes Stammes und Namens. Einer seiner Sohne, Ulrich Graf zu Ulten, der auch Markgraf von Romsberg war, wird von mehreren Chronisten des 16. und 17. Jahrhunderts gelegentlich der Aufzeich nung der Feuersbrunst

und später Gene- ralvicar des Bischofs Heinrich Egnos Nachfolger wurde. Er starb im November 1300 und mit ihm *) Vorgenannter Egno, ein Sohn Heinrich des Jüngeren von Eppan, versöhnte sich am 20. 3. 1241 mit Graf Albrecht von Tirol, seinem Vogte, und wird hiebei unter anderem-die Be- . dingnis gestellt, daß die Burgen, die man zur Fehdezeit . gegeneinander errichtet hat, bis 8 Tage nach Ostern gebrochen und niedergerissen werden, so das Schloß Warimberts von Fareis, . jenes, das in Villnös die Gebrüder

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Seite 2 von 12
Datum: 17.09.1895
Umfang: 12
Contact mit allen Be völkerungsschichten aufgewachsen, kennen sie, wie kaum Jemand, alle Eigenheiten des Landes, sprechen gleich gut polnisch wie ruthenisch, ja Graf Casimir Badeni versteht es sogar, sich mit den orthodoxen Juden Galiziens in ihrem jüdischen Jargon fließend zu unterhalten. Die öffentliche Erziehung hat es auch bewirkt, daß Graf Casimir Badeni, im Gegensatze zu seinen Standesgenossen, viel in bürgerlichen Kreisen verkehrt und das Bürgerthnm kennen und schätzen gelernt hat. Er widmete

auf eine reiche Erbschaft schienen hiedurch vereitelt. Der alte Sonderling.lebte mit der hübschen und herzens guten Frau, welche bald von der ganzen Gegend als Wohlchäteriu gchriesen würde, in einer wah ren Musterehe. Die Liebenswürdigkeit und Güte der aufgedrungenen deutschen Tante hatte auch bcüd den Widerwillen der ar istokr atischen Familie besiegt, und die beiden Neffen' namentlich begeg neten ihr mit der größten Hochachtung und Ehr- «bletu^. Als sodann, nach mehreren Jahren, Graf Mier gestorben

Badeni wird heute auf etwas über 300.000 fl. geschätzt. Graf Casimir, welcher eine stets offene Hand und ziemlich kostspielige - Lebeusgewohnheiten hat, dürfte nur halb so reich sein. Die beiden Brüder hängen aneinander mit großer Liebe und unternehme« keinen Schritt ohne gegenseitige Zustimmung. So pflegte man denn auch in Galizien zu sagen, das Land werde so gut regiert, weil es zwei Statthalter habe. Es ist auch schwer zu, sagen, welcher der beidm Brüder — die sich auch äußerlich zum Ver wechseln

ähnlich sehen - der fähigere ist. All gemein wird jedoch dem Grafen StaNisläUs mehr positives Wissen (er ist Doktor zweier Fakultäten), dem Grasen Casimir mehr Initiative und Energie zugeschrieben. Wie es heißt, soll Graf Stanis laus Statthalter von Galizien werden, falU seinem Bruder die Cabinetsbildung gelingt. Ausdruckn Knese. Innsbruck, 14. September. Unsere Stadtmusik wird von morgen ab in München concertiren. Sie erhielt ein monat liche? Engagement, dem sie jedoch nicht ent» sprechen

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Seite 1 von 8
Datum: 08.04.1898
Umfang: 8
im Lande der Polen geht der „Frkft. Ztg.' aus Wien ein sehr beachtenswcrther Bericht zu, worin Folgendes ausgeführt wird: Der bisherige Statthalter von Galizien Fürst Eustach Sanguszko .hat abgedankt; an seiner. Stelle ist Graf Leo P i n j n s k ! ernannt worden. Der galizische Statthalter posten ist seit der Aera Baden! als die faulste Position in der, ganzen österreichischen Bureaukratie anerkannt. Graf Casimir Badeni war, ehe er Ministerpräsident wurde, viele Jahre lang Statthalter von Galizien

hatte. Die Nachrichten über die Greuel seiner galizischen Verwaltung erfuhren eine volle Bestätigung durch die eigenen Beobachtungen, die man hier in Wien an seiner mini steriellen Thätigkeit machen konnte. Sein jäher Sturz bedeutete den Bankerott seines Systems, vor allem auch für Galizien. Sein Nachfolger in der galizischen Statthalterei, der Fürst Sanguszko war eine adelige Null gewesen, die mit ihrem guten Namen die Thätigkeit des thatsächlichen Verwalters deS Landes, des Oberstlandmarschalls Graf Stanislaus

Baden! (Bruders des Ministerpräsidenten Casimir) deckte. Graf Leo Pininski, der jetzt an seine Stelle kommt, ist von seiner viel jährigen parlamentarischen Thätigkeit in Wien sehr bekannt. Er ist nicht ein Halbasiate wie die Badenis, sondern ein gebildeter Europäer, stockkonseroativ, aber ein anständiger Politiker. Er gehörte zu den wenigen Mitgliedern der Parla- ments-Majorität, die sich gegen die Ivx Falkenhayn zur Wehre setzten. Seine Ernennung zum galizischen Statthalter sieht man als ein Ereign

iß von guter Vorbedeutung für daS unglückliche La.-.d an. An seinem guten Willen, wenn schon nicht die polnische, so doch die badenische Wirthschaft zu ändern, zweifelt man nicht. Ob er auch die Kraft dazu haben wird, ist eine andere Frage. Zur Reinigung eines Augiasstalles braucht man einen Herkules. Und gerade den Eindruck eines Herkules macht der kleine, feine Graf Pininski nicht. Der Ausbau der Flotte. Unsere Marineleitung beansprucht für den Ausbau der Flotte einen Credit von 55 Millionen

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Seite 3 von 8
Datum: 17.02.1915
Umfang: 8
Marie ist eine wesentliche Besserung eingetreten. — Aus Klagenfurt, 15. ds., meldet man: Hestern vormittag fand in der Domkirche die feierliche Inthronisa tion des neuen Fürstbischofs Von Gurk, Dr. Adam Hefter, statt, woran der Landespräsident Graf Lodron-Laterano und die Spitzen der Militär- und Zivilbehörden teilnahmen. — Aus Trieft, 15. ds-, wird .telegraphiert: Gestern mit dem Abendschnellzuge traf der neue Statthalter Fries-Skene ein. Von einem offiziellen Emp fange wurde über seinen Wunsch

Landsturmpflicht während des Kriegszustandes ohne Einfluß ist, vielmehr jeder in dem Verhältnisse, in welchem er zur Zeit der Allerhöchst angeord neten Aufbietung d«s Landsturmes landsturmpflichtig war, unver ändert auch weiterhin bis zur Auflösung d e s L a n d st n r- ines nach § 18 des Landesverteidignngs-Gesetzes l and stürm- Pflicht ig bleibt. Wilhelm Graf Wolkeustein-Trostburg f. Am 12. ds. verschied im Krankenhause Santa Chiara in Trient der k. u. k Kämmerer Wilhelm Graf Wolkenstein-Trostburg im Alter

von 78 Jahren. Graf Wolkenstein, der seit mehreren Jahren mit seiner Familie in Brixen lebte, war am 11. Jänner nach Trient gekommen, um bei der Ver waltung seiner Güter nachzusehen. Am Bahnhof machte er infolge einer vereisten Stufe einen Fehltritt, infolgedessen er zu Falle kam und sich eine Verletzung an der Hüfte zuzog. Er mußte sich in das Krankenhaus begeben. Nun stellten sich vor acht Tagen Symptome einer Lungenentzündung ein, der er nun erlegen ist. - Heldentod. Nach hieher gelangter Nachricht

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Seite 3 von 8
Datum: 16.04.1907
Umfang: 8
von Thun und Hohenstein und den: Leutnant im nichtaktiven Stande des Landwehr-Ulanenre giments Nr. 2 Adolf Grafen von T h u n und Hohen- stein die Kämmererswürde taxfrei verliehen. Herr Landesschulinspektor Hausotter weilt derzeit behuss Inspizierung der hiesigen Knaben- und Mädchenschule, der Uebungsschule und Lehrerbildungsanstalt in unserer Stadt. Aus dem Brixener Knrleben. In Brixen sind zum Kurgebrauche u. a. eingetroffen: Durchlaucht Fürstin Ga briele Windischgrätz; Graf Friedrich 'Kulmer, Agram

; Gräfin Jelli Vay, Ungarn; Graf Albert Lodron, Kärnten; Graf und-Gräfin Kranietti, Polen; Gräfin Angelique Lodron, Kärnten; Gräfin Margit Vay, Ungarn. Trauungen. Am 20. ds. findet in der Seminarkirche in Trient die Trauung des Fräuleins Stefanie Erl er, Tochter des Herrn Hofrates Josef Erler, mit Herrn k. k. Poliz'eikommissär Rudolf Muck statt. — In Mana -Saal (Kärnten) wurde am 1(). ds. Herr cänd. med. Piimp er l, Tohn des Bürgerineisters von Krumpendorf und Ange höriger der Innsbrucks Verbindung

„Snevia', mit Werthner aus Wien getraut. In . der fürsterzbischof- !ich?n Hauskapelle in Marburg findet am 20. ds. die Ver mählung des Landeskommissärs .Oskar Freiherrn von R5 ci rs b erg mit der. Gräfin Olga F e rrari dX^c- MenStäg, 16. April 1W7. ' 3 chieppo, Tochter des k. k. Oberfinanzrates und Finanz- Bezirksdirektors Norbert Graf Ferrari d'Occhieppo zu. Chia- vazza. Taufers und Jmst und dessen Gattin Ida, geb. Edle von Mühlstättew-Mauern statt. Verlobung. Frl. Johanna v. Zallinger, Tochter

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Seite 2 von 8
Datum: 14.10.1899
Umfang: 8
, im 18. Jahrhundert treue Freunde des famosen Rakoczi, und während der Freiheitskriege „Rebellen.' Der Onkel des Grafen Elemer, der bekannte Nationalökonom und spätere Finanzminister und Ministerpräsident j1871 bis 1872) Graf Melchior Lonyay mußte nach der Waffenstreckung bei Vilagos flüchten und fein Großvater Gabriel Lonyay, der auch als Schriftsteller einen guten Ruf genoß, war förmlich der Taufpathe Ludwig Kossuths als Politiker, den er in das politische Leben eingeführt und dort kräftig unterstützt

hat. Der Vater des Grasen Elemer ist sehr jung gestorben. Graf Elemer selbst ist am 24. August 1863 geboren und seit dem Jahre 1885 in der politischen Laufbahn. Während dieser Zeit war er den Botschaften und Gesandtschaften in Bukarest, Rom, Brüssel, Petersburg, Paris, London, Stuttgart und dann wieder Rom zugetheilt. Mit der Verleihung dev Grafenwürde wurde er 1896 auch als erbliches Mitglied in das ungarische Magnatenhaus berufen. Graf Lonyay wird als überaus eleganter und sympathischer Diplomat

ge schildert and gilt als „Charmeur'. Trotzdem er sich überall als Ungar gibt, ist er doch, besonders in seiner Lebens führung, ziemlich stark Anglomane. Die Verlobten lernten sich im vorigen Herbste kennen, und als im Frühjahre dieses Jahres, angeblich gelegentlich der Festlichkeiten, welche damals beim Erzherzog Friedrich in Preßburg stattfanden, der Graf die hohe Frau um ihre Hand bat, zögerte sie keinen Augenblick, dem Zuge ihres Herzens zu folgen. Seit jener Zeit gehen auch die Ver handlungen

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