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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 19.09.1903
Umfang: 8
gestaltenden 'Verhältnisse auf dem Balkan verursacht wurden. Die nächste Zeit wird Wohl zeigen, welche Früchte die Wiener Entrevues gebracht haben. Der Empfang in Wien. Die Ankunft des Hofsonderzuges erfolgte um 9 Uhr 3t) Min. Vormittags auf dein Südbahnhofe. Der Hofwartesalon und die große Halle waren festlich geschmückt und mit Palmen und Pflanzen geziert. Zum Enipfange hatten sich eingefun den: Stadtkommandant FML. von Engel, Statthalter Graf Kielmannsegg, Polizeipräsident von Habrda, Bürgermeister

der Südbahn vor und begaben sich in den Hofwartesalon. Der Kaiser trug die Uniform eines preußischen General-Feldmar- schalls und auch' jene Herren Erzherzoge, die Inhaber eines preußischen Regiments sind, trugen preußische Uniform. Auf dem Bahnhofe hatten sich ferner eingefunden der öst.- ung. Botschafter in Berlin von Szögyeny-Marich, der Rath der Deutschen Botschaft in Wien, Graf Botho Wedel, die Bot schaftssekretäre Freiherr von Fürstenberg und Graf Bracks darf-Rantzau, die Attaches Major von Bülow

und Kapitäns Koch, die deutschen Generalkonsuls von Liebig (Wien ) und Below (Budapest) mit dem Vicekonsul von Vivenot, die Ge sandten Graf Rex (Sachsen) Frhr. von Tücher (Bayern), der Vorstand des Vereines „Niederwald', der deutsche Hilfs verein, die Leitung des deutschen Erzieherinnen-Heims und der Verein der Bayern in Wien. Es war ein ungemein festliches, buntes Bild, das die große, säuberlich geputzte Bahnhofshalle bot. Ein kaleidoskopartiges, ewig wechselndes Bild von Uni formen aller Arten

W i l h e l m in östreichischer Uniform sichtbar wird. Die Monarchen eilen aufeinander zu, umarmen. und küssen sich zweimal. Dann schreitet Kaiser Wilhelm die Front der Eh. renkompagnie ab und begrüßt sodann die Herren Erzherzoge und die übrigen Würdenträger. Kaiser Franz Jasef nimmt hierauf die Vorstellung der in der Suite des.Kaisers Wilhelm befindlichen Persönlichkeiten entgegen. - ^ > - Mit dem deutschen Kaiser ist auch das Gefolge eingetroffen und zwar Reichskanzler Graf. Bülow, Oberzeremonienmeister A. Graf

zu Eulenburg, der Chef des Geheimen Zivilkabinets Geheimer Kabinetsrath Dr. von Lucmrus, Generaladjutant G. d. I. v. Messen, Generaladjutant Generalleutnant Graf Hülsen-Haeseler, Gesandter v. Tschirschky, Geheimer Hofrath und Hofstaatssekretär Schwerin, Geheimer Hofrath Abb vom Zivilkabinet, Geheimer Hofrath Tinney vom Militärkabinet, Hofrath Seele vom Auswärtigen Amt, GM. k Löwenfeld, Flügeladjutant Major V. Schmettow und Leibarzt Oberstabs arzt Doktor Jlberg. Im Hofzuge befanden sich auch der dem Kaiser

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 23.01.1903
Umfang: 8
des vorgestri gen Balles bei Hofe hat Se. Majestät der Kais er die Ge mahlin des frailzösischen Botschafters, Marquise d e N e- rsa ux> in besonderer Alldienz empfangeii. - — Der putsche Kronprinz mußte in Folge einer leichten Erkältung im letzten Augenblicke die Reise nach Nowgorod Dr ^Besichtigung des Infanterie-Regiments Wyborg, dessen ^ef der deutsche Kaiser ist, aufgeben. — Se. Excellenz Graf Oswald Thun - Salm ist an einer Lungenentzüildung ^krankt. — In Salzburg ist Herr Johann Horner nach langem

. Rath und Kämmerer Arthur Graf Enzenberg; Geh. Rath und Kämmerer Anton Graf Brandts; Geh. Nach und Ober- landesgerichtspräsident a. D. Dr. Benedikt Esterle; k.^u.^k. Kännnerer Ernst Freiherr v. Tschiderer; k. u. k. Kämmerer Rittmeister a.-D. Paul G'af Galen ; k: U. 5. Kämmerer Hof rath Rudolf Hraf Huyn, Hugo Graf Enzenberg; k5 u. - Kämmerer Oberstlieutenant d.- N. Johann Freiherr vl Ba^ vier; k. n. k. Kämmerer Hauptmann Volkmkr Graf Spanr; - t. u. ,k. Kämmerer Wilhelm Graf Salis-Zizers; k. u: k.'Käm

merer Eberhard- Graf Enzenberg; ck.? u. kl Kämmerer Ober- lidutenant Adolf Freiherr v. Gndenus ; hochw. Albrecht Graf M eran; - Staatsbahn-Bauoberkommissär Karl Freiherr von Werdt; Rittmeister d. R. Josef v. Kathrein-Andersill; Be- .zirkskommissär Ludwig Graf Sarnthein, Julius Freiherr v.- Niceabona;s Bezirkskommissär Dr. Friedrich v.' Unterrich- ter; Bezirksarzt Dr. Ferdinand Ganner: Konzepts-Prakti- kant Robert Ritter Malfer-Auerheim, Konzepts-Praktikant ErnstMumelter; Dr. Oskar v. Wunschhenn

; Johann Freiherr Di -Pauli; Siegfried Graf Enzenberg; Anton Graf Apponyi; Christian Graf Vojkffy; Ernst Graf Wolkenstein. Ein Bozner Künstler im Auslande. Ueber einen streb-? samen, ans unserer Stadt gebürtigen Maler, der es schön zu einem Namen von bestem Klang gebracht hat, schreiben die „Stmßburger'N? N ' Eine bedeutende Schöpfung 'auf dem Gebiete der einheimischen geschichtlichen Malerei besitzt unsere Stadt seit kurzem in dem Wandgemälde K ä r l I o r d a n s, das den Straßbllrgec ^Schwörtag

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 22.06.1919
Umfang: 12
Prantner. der nun in Untersuchung gezogen wurde, gab an. er habe lediglich als Beauftragter des Josef Graf gehandelt. Dieser habe ihm erzählt, daß er von Franz Gamper zwei Ochsen gekauft habe, die ir gendwo in Völs in Futter stehen, er mögS ihm helfen, die Tiere herabzubringen. Er habe ihm auch ein Notizbuch gezeigt, in dem der Kauf, bestätigt war. Josef Graf, der mit nach Völs gegangen sei, vor dem Hofe der Maria Kompatscher angeblich wegen Fuß schmerzen aber zurückbleiben mußte, habe ihn beauftragt

, die Ochsen abzuholen und er mußte dieselben noch in der Nach! nach Kollmann, treiben. Für seine Bemühung habe er von Josef Graf IVO Kronen bezahlt erhalten. Josef Graf bestätigte die Dorstes lungen des Karl Prantner und wurde daher das Strafverfahren gegen letzteren einge stellt. weil Prantner lediglich von Graf als Werkzeug zum Verbrechen benützt wurde. Aber auch Graf leugnet die betrügerische Ab sicht und behauptete., er habe im Auftrage des Peter Resck gehandelt und dieser habe die Ochsen von Franz

Gamper tatsächlich ge kauft. Er gab anfänglich an. die Ochsen in Kollmann um 4500 Kronen verkauft und vom Erlöse 3500 Kronen für sich behalten und 1000 Kronen dem Peter Resch einge händigt zu haben. Peter Resch leugnet eben falls ein betrügerisches Vorgehen und be hauptet. er habe wegen Zeitmangel den Viehhändler Joses Graf beauftragt, die Och sen anzusehen, damit er mit Franz Gamper den Kauf abschließen könne. Den Auftrag, die Ochsen zu verkaufen, habe er dem Josef Graf nicht gegeben

. Am 21. oder 22. März 1919 habe ihm Joses Gras von den Gamper- schen Ochsen erzählt und ihm 1000 Kronen ausgefolgt mit dem Bemerken, er habe der malen nicht mehr Geld. Wie festgestellt er scheint, hat Joses Graf die Ochsen in Koll mann dem Leonhard Ulm. Bauer in Neu markt, nicht um 4500 Kronen, sondern um 9600 Kronen verkauft und von Ulm den Betrag von 9000 Kronen bar ausbezahlt er halten. Josef Gras mußte diese Tatsache nachträglich zugestehen. Auch gestand er, daß er die Notiz über den Kaufabschluß mit Gamper

selbst in sein Notizbuch geschrieben habe. Der Wahrheit am nächsten liegend dürfte sein, daß Peter Resch der Anreger zum Verbrechen war, er aber von seinem Genossen Josef Graf zum größten Teile um die Früchte der Uebeltat gebracht wurde, in dem dieser den wahren Verkaufspreis der Ochsen mit 4500 Kronen angab. Heimatliches. B o z e n, 21. Juni. Besitzwechsel. I mWege der Verlassenschaft nach Johann Josef Unterhof er sind nachstehende Rea litäten und zwar der Hos „Bühler in Unter- nin' bestehend aus Wohnhaus

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Seite 1 von 8
Datum: 19.01.1904
Umfang: 8
, da der neuernannte Nuntius Msgv. BÄmontesän > Ämt--twch.-,nW-'arW^iÄ cotra.. Auch die ungarische Regierung war diesmal am Hof ball nicht vÄreten. Zu den vielumworbenen PerföWchk^- ten zählte gestern der Gesandte Japans, Makino/ und man wird nicht fehlgehm, wenn nmn den russisch-japanischen Kon flikt mit der lebhaften Konversation, die der Vertreter Ja pans führte, in Zusammenhang bringt. Der neuemannte Obersthofmeister der Frau Erzherzogin Maria Josefa, AÜ- graf Salm-Reifferscheidt, übte zum erstenmal

die Fmcktion seines Amtes ans und er konnte im Laufe des WendZ zahl reiche Glückwünsche aus Anlaß seiner Ernennung entgegen nehmen . < - - . - / , Aus der außerordentlich großen Zahl der Gäste, die öen Redoutensaal füllten, seien erwähnt: Minister des Aeußern Graf Goluchowski, Oberstkännnerer Graf Weirdsperg- Traun, Zweiter Obersthofmeister Fürst Montenuopo, Mini sterpräsident Dr. v. Köber, ReicAkriegsminister FML< P.. v Pitreich, Reichs-Finanzminister Freiherr P. Bürian, Lan^ desvetheidigungsminister FZM

. Graf Welsershennb, Eisen» bahnMnister Dr. Ritter v. Wittek, Finanzminister Dr. Ritter v. Äöhm-Bawerk, Handelsnnlüster Freiherr v. Call, Ackerbaü- mimster Freiherr v. Giovanelli, der Präsident des gemein samen Obersten Rechnungshofes Dr. Ernst v. Plener» t^r Präsident des Herrenhaus^ Alfred Fürst Windisch-Grätz, der Präsident der österreichischen Delegation Dr. Freiherr von Gautsch, Statthalter Graf. Kielmansegg und Gemahlin, Statt halter in Böhmen Graf Coudenhove und Statthalter in Mäh ren Graf

Zierotin, Landeshaupünann in Mähren Felix Graf .Vetter/,der. ungarische Ministerpräsident a. D. Gmf Khuett- Hedervary^ Die. Generalität war vertreten ^rch d<Ä Chdf des Geneolstabes FZM. Freiherr v. Veck> GeneralaL^utant FZM. v. Bolfras, Gardekapitän G. d. K.. Josef Prinz Wi^- disch-Grätz, Geneml-Truppeninspektör G. d, K. Ludwig Pnnz Windisch-Grätz, FZM. Ritter Kropatschek etc. M^ bemerke ferner den Präsidenten des Abgeornetenhauses Moriz Graf Vetter, Feldbischof Dr. Velopotoczky, den LandesgeriKspra-

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Seite 1 von 8
Datum: 29.12.1903
Umfang: 8
, SS. Dezember 1903 jtO.Iahrg. Neue Herrenhaüsmitglieder. Der Botschafter a. D.> General der Kavallerie d. N. Vik tor Graf DübskH von Trzeboinyslie und der Minister a. D. Generalmajor d. R. Julius Freiherr v. Horst wur den in das Herrenhaus bemfen. . ... ^ Graf Viktor Dubsky wurde erst vor einigen Togen von seinem Posten als Botschafter in Madrid enthoben. Es tvurde ihm bei diesem Anlasse die Allerhöchste Anerkennung fürseine durch «eine lange Neihevon Jahren in verschiedenen Stellungen mit Treue

und Hingebung geleisteten Dienste be kanntgegeben. Graf Dubskh steht im 70. Lebensjahre. Er ist am 16. März 1834 geboren und tvar ursprünglich für die militärische Laufbahn bestimmt. Im Mai 1867 legte er die Diplomatenprüfung ab und wurde zuerst' der Gesandtschaft in Brüssel zugetheilt, später provisorisch in London verwendet. In? April 1859 meldete er sich für die Pauer des Krieges zum Militärdienst, nahm an dem Feldzuge theil und wurde nach dem Friedensschlüsse der Botschaft in Paris zugetheilt

und. zum Kämmerer ^ernannt. Als Legationssekretär war er bei der Gesandtschaft in Kassel thätig und im Juni 1866 wurde er dem Feldzeugmelster Grafen Huyn zugetheilt. Bei deu italienischen Fri^ensverhandlungen im August 1866 tvar er dein Bevollmächtigten Grafen Felix Wimpffen beigcgeben, spater der Gesmrdtschaft am italienischen Hofe zugetheilt, nach Brüssel transferirtund im April 1869' Graf Dubsky war mittlertveile zum Major avaucirt — als Legationsmth der Botschaft in Madrid zugetheilt. Nach kurzer Verwendung

in Petersburg erfolgte seine-Versetzung als außerordentlicher Botschafter und bevollmächtigter Minister nach .Tehermt, von wo Graf Dtlbsky nach zweijährigen Thätigkeit im Jahre 1877 nach Athen versetzt wurde. Vom Jänner 1878 bls Juli 1880 stand Graf Dubsky an der Spitze der österreichisch- ungarischen Botschaft in Konstantinopel, für seine außerordent liche Leistimg in dieser Mission wurde ihm der Orden der Eisernen Kronen erster Klasse verliehen und bald darauf er folgte. seine Ernennung zum Geheimen- Rath

. Im -Jänner 1881 wurde Graf Dubsky in Disponibilität versetzt, nach einein Jahre tvurde er dem spanischen Hofe als außerordent licher und bevollmächtigter Botschafter akkreditirt, in welcher Eigenschaft er bis zu seiner vor wenigen Tagen erfolgten Ent hebung von diesem Posten thätig lvar.' Im Oktober 1888 wurde Graf Dubsky zum Feldmarschalt-Leutnant ernannt, 1898 würde, ihm das Großkreuz des Leopold-Ordens verlie hen. Graf Dubsky ist mit Rosine Gräfin Thun?Hohenstein seit April 1848 vermahlt. > Ludwig

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Seite 8 von 24
Datum: 09.02.1908
Umfang: 24
mir aus ihrem abenteuerlichen Marketenderleben manch lustiges und manch schauerliches Histörchen. Sie war mit dem sogenannten Fürstenregiment, das aus den Kontingenten der kleinen deutschen Fürsten zusammen gesetzt war, in Spanien und Portugal gewesen, wo damals mit Unterstützung der Engländer der Volkskrieg gegen Na poleon tobte. In diesem Regiment diente auch der Graf Ol densloe, der Besitzer unseres Schlosses und der Vater des jetzigen Grafen, der als Hofmarschall am Hofe des Herzogs lebt. - ^ ^' ^ Das Fürstenregiment

wurde in der Schlacht bei Sala- manca fast ganz aufgerieben. Was nicht auf der Wahlstatt tot oder verwundet liegen blieb, fiel in die Gefangenschaft der Engländer. Unter den Gefangenen befand sich auch der Leutnant Graf Oldensloe, Franz Decker und die Marketen derin Christiane. Diese letztere wollten die Engländer lau fen lassen. Sie erklärte jedoch, sie wolle ihr Regiment in die Gefangenschaft begleiten, und die Engländer ließen sie ge währen. - Aus Andeutungen, die sie selbst machte, stand

sie damals in einem nahen Verhältnis zu dem Grafen Oldensloe, zu gleich bewarb sich Franz Decker um ihre Liebe und um ihre Hand. Die Gefangenen wurden nach England gebracht und dort in verschiedene kleine Ortschaften einquartiert. Graf Ol densloe kam in ein kleines Städtchen in Schottland, Franz Decker nach Irland und da die Engländer nicht dulden woll ten, daß Christiane als unverheiratete Person unter den 'ge fangenen Soldaten lebte, so entschloß sie sich kurz und heira tete den Korporal Franz Decker

. Aber ich hoffte ja, nicht immer hier zu bleiben und wenn der Graf Oldensloe nicht so früh gestorben wäre, dann wären wir auch Wohl noch mal in die Stadt gekommen.' „Hat Euch der Graf hieher geschickt?' ' „Ja, natürlich, wer denn sonst? Er war doch der Herr und Besitzer. Als der Friede geschlossen war, wurden die Gefangenen nach Deutschland zurückgeschickt. Da trat dann Franz in die Dienste des Grafen und — und wurde hier Förster. Ich war mit ihm verheiratet und mußte ihm fol gen. So find wir denn hierher

gekommen und hier sitzen geblieben.' „Was war denn der Graf für ein Herr?' Meine Mutter versank in Nachdenken, dann sagte sie mit einem Seufzer : „O, er war ein lusüger, fröhlicher Herr, als er jung war. Nur war er sehr leichtsinnig lind leiden? schaftlich. ?Er hat in Spanien mehrere Abenteuer gehabt, die ihn in sehr peinliche Lage brachten. Auch in Schottland soll er ... Doch das verstehst du nicht und es ist am Be sten, man schweigt darüber. Zu ändern ist ja doch nichts mehr

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Seite 2 von 32
Datum: 18.10.1903
Umfang: 32
, 17. Oktober. Die Ankunft de. Königs Leopold erfolgte, um 9 Uhr 39 - Min. vormittags auf dem Westbahnhofe. Auf der Ankunfts seite der festlich geschmückten Halle hatte die Ehrenkompagnie' des 3. Tiroler Kaiserjäger-Regiments mit Fahne und Musik Aufstellung genommen. Am Empfangsflügel waren postiert: Korpskommandant G. d. K. Graf Uexküll und der General-' stabschef des 2. Korps Oberst Fox, Stadtkommandant FML. R. v. Engel, der Kommandant der 49. Infanterie-Brigade GM. Ernst Hugetz, der Kommandant

der 50. Infanterie-Bri gade GM. Ritter von Zeller und die Vorgesetzten des Regi ments. Bald nachdem die Ehrenkompagnie aufgezogen war, fanden sich auch die offiziellen Persönlichkeiten ein: Statthalter Graf Kielmannsegg» Polizeipräsident Ritter v. Habrda, die Herren der belgischen Gesandtschaft Legationssekretär Allart und Le Ghait, der belgische Generalkonsul in Wien Leon Dorlt und der österr.-ungar. Gesandte in Brüssel Graf Clary, der belgische Gesandte am Wiener Hofe Baron Borchgrave und die Herren

von Sachsen- Koburg-Gotha. Wenige Minuten später erschien Se. Majestät der Kaiser in der österr.-uugar. Marschalls-Uniform mit dm Bande des Großkreuzes des belgischeil Leopold-Ordens. Im Gefolge des Monarchen befanden sich Generaladjutant! G. d. K. Graf Paar und Flügeladjutant Marquis Gozani. Der Generalmarsch wurde geblasen, die Musik intonierte die Bolkshymne, auch die Fahne senkte sich, als der Kaiser nach Entgegennahme der Meldung die Front der Ehrenkompagnic abschritt. Dann verweilte der Kaiser

war auch dessen Suite und zwar Generalleutnant Bricoux, Ordoncurzoffizier.Oberst Freiherr von Snoy und Oberleutnant Nippels gekommen, ferner der belgische Gesandte in Wien und die Herren des Ehrendienstes. In Leibwagen, nicht im Galawagen a la Daumont, wurde die Fahrt zur Hofburg zurückgelegt. Die Herren Erzherzoge und die Würdenträger, sowie das Gefolge und die Diplomaten folgten in Suitenwagen. An der Bellaria erwarteten Obersthofmeister Fürst Liechtenstein und Ober- zeremonienmeister Graf Choloniewski

den belgischen König, um ihn zu begmßen. Im Pietradurazimmer waren versam- ntdlt: der Minister des Aenßern Graf Goluchowski, Oberst- kämmerer Graf Abensperg-Traun, Zweiter Obersthofmeister Fürst Montenuovo, FML. Alois Prinz Esterhazy, Oberst- 8'lchenmeister Graf Bellegarde, Oberststabelmeister MNL. v. Berzevizey, Oberstjägenneister Freiherr v. Gudenus, General adjutant FZM. von Bolfras und der Generalintendant der Hoftheater Freiherr v. Plapart. König Leopold richtete an jeden der Herren einige freundliche

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Seite 5 von 8
Datum: 16.01.1903
Umfang: 8
, 7(! Jahre alt. Aenrste Post unS Telegramme. Graf und Gräsin Lonyay. Berlin. 14. Jämler. Ein Gelvährsmann des Berliner „Lokalanzeiger' hat in San Remo eine Uuterredung mit jder Gräfin Loiiyay gehabt. Die Gräfin beklagt tief, daß -zsich- die Oeffentlichkeit so sehr mit ihren Angelegenheiten beschäf? tigt. Sie leugnet entschieden,' daß sie eine Trennung decMe.' init dem Grasen Lonyay-wünsche üiid.widerlegt die-MnHte, die ihn in Verbindung mit der Spielbank von Monaco brin gen. Graf Lmchay, der gerade

in das Zimmer trat, als der Interviewer bei der Gräfin weilte, sieht, wie der Bencht- erstatter meldet, sehr schlecht aus. Auf die Frage, warum,.er den Gerüchten nicht energisch entgegentrete, antwortet er aus weichend. Die Kronprinzessin gab indirekt zu, daß Zerwürf- . ni^e zwischen ihr und ihrem Gatten bestünden. Graf und Gräfin Lonyay bewohnen zwar dasselbe Hotel, doch in ge trennten Wohmmgen und speisen auch nicht gemeinschaftlich. Budapest, 13. Jänner. Die . „Budapester Korrespondenz' meldet: Graf

/ denn ich kann nur nicht: erklären, wieso dieses Gerücht entstehen.- konnte.' Graf Lo nyay äußerte iwch, er hoffe, durch Einleitung der gericht lichen Verfolgung den Ursprung dieser Verleumdung und den Zweck ihrer Verbreitung kennen zu lernen. Derselbe Journalist interviewte sodann einen mit Lo nyay befreundeten österreichischen Aristokraten, welcher er klärte, das gräfliche Ehepaar lebe in vollständiger Harmonie. Man könnte sie für Neuvermählte halten^ Das Gerücht könne dadurch entstanden fein, daß Graf und Gräfin Lonyay unzu

frieden mir der von ihrem Intendanten in San Remo ge mietheten Villa, dieselbe alsbald verließen . Graf Lorryay reiste ab, mn persönlich eine andere Villa zu suchen, und mie- eitag, 16. Jänner '1903. - S thete schließlich die. Villa Kahn in Cap Martin, wohin er seine Gattin sogleich nachkommen ließ. Sie beabsichtigen bis 1. März dort zu bleiben. . Berlin, 4. Jänner. Ein Vertreter des „Lokal-Anzeiger' wurde in Cap Martin vom Grafen Lonyay und der Gräfin Stephanie empfangen. Die Gräfin äußerte

ihre 'Entrüstung über die/falschen Gerüchte aus. ihrem Privatleben. Auch der Graf betheiligte sich an dem Gespräche. Die Villa Kahn ist 'entgegen der sonstigen Gewohnheit st ren gabgesp errt. Der Berliner Vertreter der „Newyorker Staatszeitung' empfing folgende Depesche aus Cap Martin: „Nachrichten be treffend Prinzessin Stephanie und Grafen Lonyay sind ge wagte Erfindungen einer boshaften infamen Quelle. Baro nin Caselli.' Die sächsische Hofaffaire. Genf, 14. Jänner. Der sächsische' Polizeikommissär Schwarz

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Seite 9 von 12
Datum: 11.04.1901
Umfang: 12
zeihung gebeten, daß auch sie an ihre Schuld geglaubt hatte, in ihr Heim. Gern hätte sie das junge Mädchen längere Zeit bei sich behalten, doch Gertrud hatte keine Ruhe, zu sehr sehnte sie sich nach Helene. Am Tage ihrer Entlassung suchte Graf Schwarzegg Ger trud auf. Das junge Mädchen erschrak, als es den noch vor wengen Monaten so jugendkräftigen, blühenden Mann er blickte. Die jüngsten Ereignisse hatten ihn zu einem lebens müden Greis gemacht, seine Züge gefurcht, sein Haar ge-, bleicht

. c „Verzeihen Sie mir, Fräulein Felsen,' begann er, nach dem-er auf Gertruds Aufforderung hin Platz genommen hatte, „wenn auch ich an Ihre Schuld glauben konnte, da ich doch wußte, wie sehr meine unvergeßliche Eleonore an Ihnen hing, wie sehr sie Ihnen vertraute und in wie hohem Maße Sie ihr Vertrauen verdienten!' „O, Herr Graf, wie gern verzeihe ich Ihnen!' sagte Ger trud tief bewegt. „Der Schein war gegen mich, — nothge drungen mußte man mich für die Schuldige halten. Gott hat die Wahrheit an das-Licht

gebracht!' Der Graf seufzte schwer und starrte ^eine Weile düster vor sich hin. Dann fuhr er, sich gewaltsam fassend^fort^ „Gern würde ich Sie wieder in Ihrer früheren Stellung^ bei meiner Sidonie sehen, doch— es geht nicht! Ich löse meinen Haushalt fast ganz auf und werde auf Reiseiz gehen!' „Und Ihre Kinder, Herr Graf?' Ihre Frage klang mahnend, aber das Vaterherz war taub dafür. „Egon kommt in die Kadettenanstalt und Sidonie in eine Genfer Pension!' versetzte der Graf tonlos, vor sich hin brütend

. „O, arme, arme Kinder!' rief Gertrud, Thränen des Mitleids in den Augen. „Kaum haben sie die angebetete Mutter verloren, so sollen sie nun auch Vater und Vaterhaus verlieren, um unter Fremden zu leben! Herr Graf, vermögen Sie das wirklich? Halten Sie es nicht für Jhre Pflicht, Ihren Kindern die Mutter zu ersetzen?' „Wohl haben Sie Recht,' murmelte der Graf gequält, „aber ich kann-nicht anders! In Schwarzegg, auf meinem Gute, vermag ich nicht zu bleiben. Alles dort erinnert mich an Eleonore

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Seite 7 von 8
Datum: 01.10.1898
Umfang: 8
,> die' Leute denn, daß ich so blind sei, mich mit flaschen Geschichten ^ täuschen zu lassen?' ... j' „Nein, sie glauben nur, es sei Ihnen gleichgültig, ob sie wahr seien oder nicht,' entgegnete Hildegard. / Selbst die Dienerschaft war überrascht, als Graf und Gräfin ^ Caraven zusammen Vom Hofe ritten. Was sollte das heißen? Sollten nun wirklich bessere Zeiten kommen? »Raoul sah sie fortreiten, und leise sprach er zu sich selbst : ,Die schönste Himmelsgabe für uns Menschen ist doch der ^ veredelnde Einflnß

eines edlen Weibes!' ^ 1 ^ Der Graf wollte selbst sehen^ und — das that er. Ihm 5 kam es vor, als habe ihn lange Jahre ein tiefer Schlaf umfangen gehalten. Wo war der Willkommensgruß, der ihm einstmals all- ^ überall hier ward? Finster blickend,. gingen die Leute vorüber s und murmelten etwas, von dem man nicht wußte, ob eS ein Gruß ' oder ein Fluch war. Er sah die elenden Wohnstätten, von Krank- , heit oder Verfall heimgesucht, sah Mütter,, deren Kinder aus n Nahrungsmangel gestorben waren, sah starke

gesunken waz. Die ehrlichen Freisassen, die Moores, deren Väter seinen Ahnen ^ treu und ehrlich gedient, hatten für ihn keinen freundlichen Gruß, ^ kein Lächeln. Mtt kalter Höflichkeit begegneten sie ihm und A hüllten sich in trotziges Schweigen, der alte, weißhaarige Munn, l' der Hildegard so bewegt seine Sache vorgestellt hatte, am mei- sten. Und der junges indolente, Vergnügunssüchtige Graf schrak ^ zurück vor den ernsten Gesichtern; - eS kam ihm zum Be- ^ wußtsein, welch himmelschreiendes Unrecht

sz hatten, und blickten lachend in ihr fteundliches Gesicht. Und dann s» wurde ein sörmliches Sühnegericht in den alten, ehrwürdigen ^ Räumen gehalten. Aufmerksam hörte der Graf dem alten Manne und feinen Söhnen zu und sah sie dann ernst an, „Es ist sehr gut,, daß .ihr gesprochen habt,' sagte er zu ^ ihnen. „Ich könnte mir ebensowenig Ravensmere ohne emea ^ Caraven 'denken, als Bromhill ohne einen Moore. Ihr braucht ^ nicht wieder zu Blantyre zu gehen. Ich unterzeichne selbst den ^ Kontrakt, und zwar gleich

hier!' 'S Und ohne Verzug ließ er dem Wort die That folgen. Auf dem Heimritt sprach er zu Hildegard : „Hier habe ich Gerechtigkeit geschafft, und dasselbe werde ich überall thun, wo es nötig ist!' Und während sie dahin ritten in dem hellen Sonnenschein, betete das junge Weib an seiner Seite zum erstenmal für ihn, daß der Himmel ihm das lohnen wolle. Sie dachte an kein Verhängnis. Wo war ihr Haß geblieben? War dies — Liebe? 26. Kapitel. Es war am Abend des für Hildegard so inhaltsreichen Tages. Der Graf saß allein

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Seite 3 von 8
Datum: 19.06.1914
Umfang: 8
im Flaggenschmuck, .auch haben fast alle Hotels Flaggengala angelegt. Der Arran geur der Alpensahrt, Herr Generalsekretär Faß b en d e r, des Oesterr. Automobilklubs, ist bereits hier eingetroffen, um die Vorbereitungen für die Unterkunft der Wagen zu treffen. — Die Liste der in Wien gestarteten Fahrer lautet: Nr. 1 August Rose (Benz). Nr. 2 Helene Hauswaldt (Benz). Nr. 3 Wladimir Baron Steinheil (Graf u. Stift). Nr. 4 Heinrich Karl Graf Thun und Hohenstein (Benz). Nr. 5 James Radley (Rolls-Royce

). Nr. 6 Dr. Bernhard v. Bleichröder (Minerva-Knight). Nr. 7 Fritz Philipp (Minerva-Knight), Fahrer Karl Gustav Wieisch. Nr. 8 F. S. Bennett Ltd. (Cadillac). Fahrerin Mrs. Boston. Nr. 9 F. S. Bennett Ltd. (Cadillac) Fahrer Alfred Maynard. Nr. 19 F. S. Bennett Ltd. (Cadillac, Fahrer Oskar Corey. Nr. 11 Rudolf Leiu- bacher (Graf u. Stift), Fahrer Oskar Borbach. Nr. 12 Georg Paul mann (Horch). Nr. 13 Hans Suppan (Raf-Knight). Nr. 14 Alexander Graf Kolowrat (Laurin und Klement), Fahrer Otto Hieronimus

^. Nr. 15 Alexander Gras Kolowrat (Laurin und Klement). Nr. 16. Alexander Graf Kolowrat (Laurin und Klement), Fahrer Lambert Böcher. Nr. 17 Franz Fuchs (Was). Nr. 19 Fiatwerke-A. G. (Graf Schönfeld, Fiat). Nr. 29 Tinsley Waterhouse (Vauxhall). Nr. 21 H: M. Ainsworth Hotchkiß). Nr. 22 Walter Delmar (Benz). Nr. 24 W. G. Armstrong Armstrong-Whitworth), Fahrer G. Slaney. Nr. 25 Erste Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik (Praga), Fahrer Johann Sirucek. Nr. 26 Erste Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik (Praga). Fahrer

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Seite 2 von 8
Datum: 12.01.1923
Umfang: 8
g l i ch ist; was Frank reich auch tun mag; aber die Tatsache bleibt be kenntet Ein altes Hirtenweib aber meinte, jene bei den Männer seien Zauberer/ denn sie hätten die „birta odlada' (den bösen Blick) und die Frau sei wohl durch schwarze Künste zum Mitgeben gezwun gen worden, denn sie lasse den Kopf auf die Brust hängen und rede kein Wort. Der Graf machte nun die größten Anstrengungen,-um jene Reiter zu er reichen; er folgte ihnen durch das Land der Pelege- tes und durch jenes der Duranni bis in die große

, denn jenseits beginne dann ein wilder Wald; genannt „D elam i s', wo er nicht einmal seinen Todfeind hineinwünschen möchte, denn es gingen .dort selbst bei Tage die entsetzlichsten Ge spenster um. Der Graf gehorchte und blieb immer diesseits der Grenze. Aber eines Tages stieg ihm die Vermutung auf, daß in jenem wilden Walde die zwei Zauberer Hausen Wnnten, welche ihm die Gat tin geraubt hatten. Er verließ also den Dienst und begab sich, waffenlos wie er war, in den wilden Wald. Nach zweistündiger Wanderung

erreichte er ein einsames Haus, vor dem ein Zimmermann ar beitete. Doch dieser mußte taub oder stumm sein, denn auf die Fragen des Grasen gab er gar keine Antwort. Nun betrat der Gras das Haus. Da fand er den Besitzer ganz allein in einem Zimmer voller Bücher. Der Graf bat um eine Anstellung, worauf er von dem Besitzer mit durchbohrenden Blicken gemustert, aber nicht abgewiesen wurde; vielmehr j'prach der Besitzer: „Du kommst mir recht, Geselle; ich habe einen Bären und ein Pferd im Hause; die sollst

Tu mir Pflegen und warten; im übrigen bist Du frei und wirst es gut bei mir haben.' Er führte ihn gleich in den Stall und zeigte ihm das Pferd. Nebenan lief ein Brunnen. „Dieses Pferd', bemerkte der^Besitzcr, „hat die Eigentünilichkeit, daß es kein Wasser mag; aber Du mußt es doch jeden Tag mehrmals zum Brunnen führen, denn einmal wird es Durst bekommen.' Der Graf ging an die Arbeit. Bald aber mußte er bemerken, daß in diesem einsamen, waldumheg ten Hause alles verzaubert war. ^Bei Tage hätte Grabesstille

geherrscht, wenn nicht im Hofe der stumme Zimmermann an der Arbeit gewesen wäre; ren im Hause hin und her laufen würden; inancb mal riß auch der Bär so heftig an der-Kette, mit?, der er gefesselt war, daß. die Mauern bebten. Eines Tages mußte der Besitzer verreisen; er übergab deshalb den: Grafen sämtliche Schlüssel und sagte: . . ^ - „Geh niemals in das Zimmer, Zu welchem der rechteckige Schlüssel paßt, — sonst Müßtest Tu ster ben.' Tann ging er fort. Ter Graf hatte nun Zeit, das unheimliche Haus genau

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Bozner Nachrichten
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Seite 9 von 16
Datum: 04.06.1899
Umfang: 16
, daß sie sich einem Manne fürs Leben zu eigen gegeben hatte. Die Hoffnung, daß ihre Mutter noch am Leben und eine Wiedervereinigung möglich fei, war nicht der Trost, sondern der Inhalt ihres Daseins geworden. Sie empfand es nicht einmal als etwas Auffallendes, als wieder Woche um Woche verfloß, ohne ihr irgend eine Nachricht von ihrem Manne zu bringen; sie gewöhnte sich allmählich an das Allein sein. Desto größer war ihre Verwunderung, als sie endlich ein viele Seiten langes Schreiben von Graf Botho erhielt. Allein

schon bei den ersten Zeilen des umfangreichen Briefes stutzte sie, ihr Erstaunen aber verwandelte sich bald in Bestürzung, als sie den Inhalt wieder verfolgte. Die langatmigen Phrasen, mit denen Graf Botho sein Schreiben drapierte, konnten nichts an dem brutalen Siuu desselben ändern. Thatsächlich hatte der Graf, nachdem er durch einen glück- lichen Zufall wieder in Vollbesitz des Reichtums gelangt war, eingesehen, daß seine Heirat eigentlich eine kolossale Dummheit gewesen sei. Er konnte

; bei der Erbschaftübernahme waren mehrere hunderttausend Mark in seine Tasche geglitten. Außerdem hatte er auf Wunsch des Grafen die Verwaltung der belgischen Be sitzungen in. die Hand genommen. Als Graf Botho ihm seine geheimen Sorgen anvertraute, war es wieder um einen guten Rat durchaus nicht verlegen. „Sie sollten Ihrer Frau Gemahlin den Borschlag einer Scheidung machen,' sagte er. > „So wie die Sachen liegen, wäre das entschieden das beste!' ' . „Nehmen Sie die Sache in die Hand, Larensdal,' schlug der Graf

Wahrheit» Soviel ich die Dame kenne, wird sie keinen Augenblick zögern, Ihnen darauf hin Ihre Freiheit zurückzugeben. - Wir leiten dann in aller Stille den Scheidungsprozeß ein und Sie werden in kürzester Zeit wieder ein lediger Mann sein.' „Sie wird mich verachten!' sagte Grnf Botho leise. Larensdal lächte ein wenig. „Mit Empfinden darf man im Praktischen Leben nicht rechnen, Herr Graf,' spöttelte er leicht. Fortsetzung folgt.

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Seite 1 von 8
Datum: 10.08.1901
Umfang: 8
bei Eröffnung der Session verzichten werde. Er empfiehlt als Nachfolger eine» Abgeord neten ans den Alpenländern. Die Heimkehr des Grafen Waldersee. Hamburg, 8. August. Kurz vor 1 Uhr verließ General- Feldmarschall Graf v. Wald e r f e e mit Gefolge die „Gera' und begab sich auf den festlich geschmückten Dampfer „Will kommen'. Ohne Musik, aber unter brausenden Hochrufen der nach Tausenden zählenden Menge fuhr der „Willkommen' die kurze Strecke vom Jonas-Hafen nach her mit Teppichen belegten, festlich

geschmückten St. Paul-Landungsbrücke, wo Bürgermeister Dr. Hachmann, sowie zahlreiche Generale sich m dem dort errichteten Empfangszelte eingefunden hatten. Hier fand militärischer Empfang statt. Genral v. Wittich richtete an den Feldmarschall eine Ansprache. Begleitet von den Generalen und zahlreichen anderen Officieren trat nun mehr Graf v. Waldersee in der Uniform der Königs ulanen, den Marschallsstab in der Rechten, bei strömendem Regen aus dem Zelte. Die Ehrenkompagnie präsentierte und abermals

- Ulänen-Regiments, bei welchem Graf v. Waldersee a la Suite steht. Während der Fahrt grüßte der Graf fortwährend und dankte' für die O v ation e n des Publikums. An da» Empfang schloß sich ein Frühstück an. Das Aussehen deK Grafen v. Wawersee.ist vorzüglich. Hamburg, 8. August. In seiner Ansprache an den baye rischen Spezialgesandten Grasen Ortenburg bemerkte Graf ö. Waldersee, daß es ihm vergönnt war, während des Kriegs! 1870/71 im Groen Hauptquartiere täglich mit Sr. k. Hoheit dem PrinenLuitpold

zusammen zu sein, den er dort! habe überaus schätzen und verehren lernen. Wie in diesem K^riege sich die bayerischen Truppen ausgezeichnet bewährt hätten, so hätte er auch zweimal an Se. k. Hoheit den Prinz- Regenten über die orzügliche Haltung der bayerischen Truppe» im ostasiatischen Expeditionskorps berichten können. Es sei ihm eine Freude gewesen, daß die Bayern in beiden Expedi tionen, an denen sie betheiligt waren, ihren alten Ruf dev Tapferkeit und Manneszucht bewährt hätten. Graf Waldersee

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Seite 9 von 14
Datum: 21.08.1898
Umfang: 14
ihn diese blendend schöue Erscheinung, — den Namen nach, sein Weib! Arnold Ramson trat auf ihn zu. „Sie können stolz sein, Graf!' sprach er zu ihm und der eigene Stolz, den er empfand, klang durch seine Worte. „Die schönste Frau, die heute vorgestellt wird, ist Ihre Gemahlin! Ich prophezeie ihr einen großen Triumph!' „Welcher mein häusliches Glück «m ei« Beträchtliches er weitern wird,' entgegnete der Graf kaum' recht wissend, was er eigentlich sagte. Aber Arnold Ramson sollte recht behalten. Der Graf sah

! . Einen Augenblick vergaß Hildegard ihre Weh. Sie stand vor Königin. Einige Worte wurden gewechselt. Kleider rauschten — die Audienz war vorüber. ' >. Aufs neue hörte der Graf alle Welt die Schönheit seiner jungen Gemahlin preisen, aber ihn berührte das alles nicht im geringsten; kein wärmeres Empfinden weckte eS in seinem Herzen. Einzig Neugier ließ in ihm die Frage sich regen : Was mochte sie fühlen nach ihrem großen Erfolg? Er mußte sie doch ein mal darüber befragen. Zu dem Zweck begab

er sich nach ihrer Rückkehr nach Holly-House in den Wohnsalon und war ver wundert, wie ernst und traurig sie aussah. Aber das machte ihn in seinem Vorsatz nicht irre. „Nun, wie kamen Sie sich vor, Hildegard ?' fragte er sie. „Etwa wie eine Dohle mit geborgten Federn!' antwortete sie ihm mit leiser Bitterkeit. „Ich glaube nicht, daß ich Ihre schöne, vielgepriesene Welt jemals lieben lernen werde, Graf Caraven. Ich sehe kein großes Glück darin, ihr anzugehören. Ich hatte das Gefühl. ? daß die meisten nur gegen die Gräfin

erblickte. „Adolf,' redete sie ihn an, „was soll daS heißen? Wes halb brennt die Lampe denn noch ? Es ist doch bereits Morgen k' Der Diener fuhr verblüfft aus tiefem S hlaf empor; dann stand er auf, um sehr verlegen und bestürzt die Grafin zu er kennen. Unter keine» Umständen durfte er ja verraten, daß er auf seinen Herrn wartete. Aber ehe er noch Zeit zu einer Ent gegnung fand, wurde die Vestibülthür geöffnet, und der Graf trat ein. In maßlosem Staunen sah er auf die Erscheinung

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Seite 2 von 8
Datum: 19.01.1904
Umfang: 8
„Bozner Nachrichten', sidenten Ritter v. Vittoreli, Bürgermeister Dr. Lueger, Vize- Imrgermeister Strobach und Magistratsdirektor Dr. Weis kirchner, Polizeipräsidenten Ritter von Habrda, den Präsi denten der Advokatenkammer Dr. Ritter von Feistmantel, Prälat Seidl, Oberlandesgerichtsrath Freiherrn v. Distler, Hofrechnungsdirektor Bermann, Statthalterreirath Bäumenn, Großindustriellen Julius Ritter von Leon. Es war einige Minuten vor 9 Uhr, Äs Oberzeremonien- ' meister Graf Choloniewski

u. a. mit der Gräfin Thun-Larisch konversirt hatte, trat er auf den Delegirten Grafen Kottulinsky zu und verweilte mit ihm in angelegent licher Konversation durch längere Zeit. Dann' wurde der Lan despräsident in der Bukowina Prinz Konrad Hohenlohe, Landespräsident Graf Josef Thun und der ehemalige Mini sterpräsident Graf Franz Thun durch Ansprachen ausgezeich net und dann trat Seine Majestät auf den Ministerpräsident ten Dr. v. Körber zu, reichte ihm die Hand uud verblieb lange mit dem Premier im Gespräch

. Wiederholt suchte Seine Majestät der Kaiser die rechte Seite des Saales auf, wo nach altem Herkommen die Damen sich versammeln, um viele von ihnen ins Gespräch zu ziehen. Von den Persönlichkeiten, denen im Laufe des Abends die Auszeichnung einer Ansprache zutheil wurde, seien erwähnt: Reichskriegsminister FML. v. Pitreich, Landesvertheidigungsminister Graf Welsers- heimb, Fürst Alfred Windisch-Grätz, Fürst Ernst WiMsch Grätz, Geheimer Rath Graf Lanckoronski etc. etc. Ohne ein Zeichen von Ermüdung

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Seite 6 von 16
Datum: 18.08.1904
Umfang: 16
in einem von der Stadtvertretung gespendeten herrlichen Pokal das Heilwasser des Brunnens kre^nA. Um 7 Uhr Abends fand im HotÄ „Weimar' ein „F e st - d i n e r statt, das König Eduard zu Ehren seines kaiserlichen Gastes veranstaltete. Der Speisesaal bot einen überaus glän zenden Anblick. Die Tafel jvar mit herrlichen Blumengewin den geschmückt. An dem Wner^ bei dem Kaiser Franz I o s e f zur Rechten des Königs EduaÄ» Platz genommen hatte, nahmen noch theil der He^og von Teck, die Botschafter Sir Plunkett und Graf

Me^do^/Genercrladjutant Graf Paar, Statthalter Graf Coudenhove, Flügeladjutant Oberst Fürst DietmWein/Bezirkshauptmann PezÄlen uNd der Mr- germeister. Während des Diners erhob sich König E du- a r d mü> brachte folgenden Toast aus: „Ich erhebe mein Glas auf das Wohl Eurer Majestät und heiße Eure Majestät Will kommen in Marienbad. Ich bitte, mich zu gleicher Zeit mei- ' nen Dank aussprechen zu lassen, daß Eure Majestät die große Güte hatten, mich hier zu besuchen/ Es hat mich tief gerührt und ich werde es nie

ins <Md' Spalier und brachten dem Kaiser, der um 9 Uhr in das Absteigequartier zurückkehrte, Kundgebungen dar. Graf Georg Hoyos f. Fiume, 16. August. Gestern starb in BeckeÜ in England ^Uraf Georg H o y o s, MWesitzer der Whiteheadschen Tor- pedofabriL in Fiume und Schwiegervater des Fürsten Herbert Bismarck, im 63. Lebensjahre. — Graf Georg Hoyos wurde 1842 geboren. Er dieräe ursprünglich inder Marine und war KmMtenkaPitän. 186S vermählte er sich in Fiume mit Miß Alice Whiteh^ad, einer Tochter Robert

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Seite 2 von 8
Datum: 03.01.1903
Umfang: 8
werden, danmter Arco und Meran. Graf Lamsdorff in Wien. Graf Lamsdorff ist also in Wien eingetroffen, nachdem er' den . auffallenden Umweg über Nisch und Sofia genmcht hat. Sein Auftreten soll besonders in Serbien sehr ernüch ternd gewirkt haben. Eine Einladung des Königs und der Frau Draga zum Besuche in St. Petersburg ist nicht ergan gen, ja sogar ein Besuch mit der Ausrede vom leidenden Zu stand der Kaiserin abgelehnt worden. Auch in Sofia scheint der russische Diplomat vor einem Losschlagen gewarnt

zu haben. Dagegen wird ein starker Druck auf die Türkei ausge übt, um sie zu Reformen in.Macedonien zu zwingen. Hoff nungen dürfte im Ernst niemand darauf bauen. ? Wien, 30. Dez, Graf Lamsdorff hatte vormittags eine einstündige Konferenz mit Goluchowski, fuhr um 2 Uhr in die Hofburg und wurde vom Kaiser sofort empfangen. Die Audienz währte dreiviertel Stunden. Der Kaiser verlieh.dem Grafen Lamsdorff das Großkrenz des Stephansordens, dein Kanzleisekretär Sawinsky das Komthnrkreuz des Franz Josef-Ordens

. ^ Um l! Uhr abends fand in der Hofburg eine Tafel statt. Derselben wohnten bei Graf Lümsdorff mit fei nem Sekretär Sawinsky, der russische Botschafter Graf Kap nist und die Mitglieder der russischen Botschaft, der Minister des Aeußeru Glouchowski, die Ministerpräsidenten Szell und Körber, Kriegsminister Pittreich, Minister a latere Szecheny, der Kabinetsdirektor des Kaisers Schießl und die Sektions chefs des MünsteriumsLützow und Merey. Zur Rechten des Kaisers saßen Lamsdorff, ferner Glouchowski und Szell

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