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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 16
Datum: 12.01.1905
Umfang: 16
, auch in Oesterreich angesehenen Adelssamilie Graf Noger R e s s e - guierdeMiremont des Betruges angeklagt. Der An geklagte ist flüchtig; das Urtheil lvurde in coirtumaciam ge fällt. Der Graf ist österreichischer Staatsbürger, zu Wien am 19. September 1872 geboren und ein Sohn des Grafen Josef Adrian Resseguier (gestorben 1901 in Vincennes bei Paris). Nach dem Berichte des Pariser „Journal' beschul digte die Anklage den Grafen, den Mün eines alten Fräuleins de Seuttler herbeigeführt zu haben, welchem schon

der verstor bene Vater des Grafen 60.000 Franks abgenommen hatte. Beim Tode des alten Grafen machte Graf Roger Fräulein de Seutter Versprechungen, tvelche das alte Mädchen bewogen, ihm gleichfalls einen Kredit zu gewähren und ihm Summen in der Höhe von 43.310 Frank vorzustrecken. Graf Resse guier gab vor, Aussichten auf eine reiche Heirat zu Haben. Einige Tage später hatte Graf Roger von Resseguier die reiche Erbin ausfindig gemacht das heißt, er kündigte es an. Es )var eine russische große Dame, schon

zum zweitenmale ver witwet, die Prinzessin Marie Marfa Feodorowna. Die Dame verfügte aus dem Nachlaß ihrer beiden ersten Gatten über ein Vermögen von zehn Millionen. Graf Roger ließ sofort die glänzende Aussicht auf diese Millionenheirat vor den Augen des Fräulein v. Seutter funkeln und sprach fortwährend von dieser Verbindung, die ihm gestatten würde, alle feine Schul den zu bezahlen. Und es gÄang ihm richtig, für die Reprä sentationsauslagen der Verlobungszeit dem alten Fräulein Iwch

einige Tausendfrankschewe hemuszulscken. Wenige» Tage , 1s. Zanm« loos. ' s / später wandte er sich wiederum an seine Geldgeberin um Kre dit. Diesinal brachte der Graf, um ihre Bedenken zu besie gen, einen f a'l schen Heiratskontr a k t bei, abge faßt angeblich von einem Triester Notar; in dem Kontrakt figurierte die Mitgift seiner Zukünftigen, das heißt der Prin zessin, mit 2 Millionen Frank. Die Heirat kam naturlich nicht zustande, Fräulein' v. Seutter ' bekam Skrupel. Der Graf vertröstete sie. „Im letzten Augenblick

', schrieb er ihr, „ist der letzte Gatte der Prinzessin, den man längst todt ge glaubt hatte, plötzlich wieder aufgetaucht und widersetzt sich jetzt der Wiederverehelichung seiner Frau. Das ist abec nur ein leichter AnfMck, denn ich werde die Ehe der Prinzessin in Rom annullieren lassen.' Zugleich verlangte Graf Roger wiederum Geld, um die Kosten des kanonischen Verfahrens zu bestreiten. Dieses Mal gingen aber Fräulein v. Seutter doch die Augen auf. Sie begriff — wenn auch etwas spät —- daß sie onpiert

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 23.01.1903
Umfang: 8
des vorgestri gen Balles bei Hofe hat Se. Majestät der Kais er die Ge mahlin des frailzösischen Botschafters, Marquise d e N e- rsa ux> in besonderer Alldienz empfangeii. - — Der putsche Kronprinz mußte in Folge einer leichten Erkältung im letzten Augenblicke die Reise nach Nowgorod Dr ^Besichtigung des Infanterie-Regiments Wyborg, dessen ^ef der deutsche Kaiser ist, aufgeben. — Se. Excellenz Graf Oswald Thun - Salm ist an einer Lungenentzüildung ^krankt. — In Salzburg ist Herr Johann Horner nach langem

. Rath und Kämmerer Arthur Graf Enzenberg; Geh. Rath und Kämmerer Anton Graf Brandts; Geh. Nach und Ober- landesgerichtspräsident a. D. Dr. Benedikt Esterle; k.^u.^k. Kännnerer Ernst Freiherr v. Tschiderer; k. u. k. Kämmerer Rittmeister a.-D. Paul G'af Galen ; k: U. 5. Kämmerer Hof rath Rudolf Hraf Huyn, Hugo Graf Enzenberg; k5 u. - Kämmerer Oberstlieutenant d.- N. Johann Freiherr vl Ba^ vier; k. n. k. Kämmerer Hauptmann Volkmkr Graf Spanr; - t. u. ,k. Kämmerer Wilhelm Graf Salis-Zizers; k. u: k.'Käm

merer Eberhard- Graf Enzenberg; ck.? u. kl Kämmerer Ober- lidutenant Adolf Freiherr v. Gndenus ; hochw. Albrecht Graf M eran; - Staatsbahn-Bauoberkommissär Karl Freiherr von Werdt; Rittmeister d. R. Josef v. Kathrein-Andersill; Be- .zirkskommissär Ludwig Graf Sarnthein, Julius Freiherr v.- Niceabona;s Bezirkskommissär Dr. Friedrich v.' Unterrich- ter; Bezirksarzt Dr. Ferdinand Ganner: Konzepts-Prakti- kant Robert Ritter Malfer-Auerheim, Konzepts-Praktikant ErnstMumelter; Dr. Oskar v. Wunschhenn

; Johann Freiherr Di -Pauli; Siegfried Graf Enzenberg; Anton Graf Apponyi; Christian Graf Vojkffy; Ernst Graf Wolkenstein. Ein Bozner Künstler im Auslande. Ueber einen streb-? samen, ans unserer Stadt gebürtigen Maler, der es schön zu einem Namen von bestem Klang gebracht hat, schreiben die „Stmßburger'N? N ' Eine bedeutende Schöpfung 'auf dem Gebiete der einheimischen geschichtlichen Malerei besitzt unsere Stadt seit kurzem in dem Wandgemälde K ä r l I o r d a n s, das den Straßbllrgec ^Schwörtag

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Seite 9 von 16
Datum: 30.04.1899
Umfang: 16
Sie von Haus und Hos treiben, sind Sie auch nicht mehr hoffähig. Das Mädchen ist rein und tugendhaft. Sie könnten mit Ihrer Frau ins Ausland gehen, wo weder Hund, noch , Hahn nach der Herkunft der Gräfin Sakken kräht!' „Sie scheinen ja ganz begeistert zu sein von der Idee!' lächelte der Graf. . „In Ihrem Interesse, lieber Freund! Und in zweiter Reihe auch in meinem Interesse!' lautete die trockene Ent gegnung. „Ich habe Zeit meines Leben darauf gewartet, ein mal einen Hauptkoup

mit der betreffenden jungen Dame die Summe von fünfzigtausend Mark auszu zahlen.' „Und das nennen Sie auf .ehrenhafte' Weise Geschäfte machen?' fragte der Graf ironisch. Der Hauptmann trank ruhig sein Glas aus. „Gewiß bezeichne ich daS so!' sagte er. „Uebrigens will ich Ihnen keine Braut aufdrängen. Ich machte Ihnen nur in Ihrem Interesse einen Vorschlag. Sie können ja thun und lassen, was Sie wollen!' „Und wenn ich mich nun auf eigne Faust an die schöne .Sturmnixe' heranmache und mir durch mich selbst ihre Hand

und ihr Herz gewinne?' versetzte der Graf spöttisch. „Besuchen Sie es!' erwiderte Larensdal lakonisch. Der Graf klingelte bereits nach der dritten Flasche Tokayer. Sein Gesicht glühte vor Hitze uno Erregung. „Draum keine Feindschaft, Herr Hauptmann!' rief er. „Wir wollen sehen und überlegen ! Stoßen wir vorläufig noch einmal an auf unsere Bekanntschaft und aufbleibende Freund schaft !' Hell klangen die Gläser aneinander. DaS Heiratsthema wurde nicht weiter ausgesponnen. Graf Botho fand aber keinen Schlaf

zurück gezogen, und zu semer unangenehmen Ueberraschung erfuhr Graf Botho, daß sie überhaupt keine Besuche annehme. Er wartete, bis sie aus ihrer Loge herauskam. Dann trat er auf sie zu und nannte ihr, tief den Hut ziehend, seinen Namen. Sie nickte flüchtig, beinahe etwas hochmütig, ließ sich aber in keine Konversation mit ihm ein, sondern schritt an ihm vor über, dem Ausgang zu, wo ihr Mädchen sie bereits erwartete. - Etwas ärgerlich trat der Graf deu Rückzug an. Eine derartige demütigende Abweisung

war ihm noch nicht widerfahren. Nicht beachtet zu werden! Er war es gewohnt, immer so leicht zu siegen. Aber das reizte ihn und machte das Mädchen m seinen Augen nur noch interessanter. Acht Abende nacheinander suchte er nach einer Gelegenheit Hilda eine Minute allein zu sprechen, aber immer ohne Erfolg. Mit kühlem Kopfnicken dankte sie jedesmal ans seinen ehr erbietigen Gruß und ging vorüber, ohne ihn nur eines Blickes zu würdigen. ^ z/s Graf Botho dachte kaum mehr an die lockende halbe Million ; sein leicht entzündbares

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Seite 6 von 16
Datum: 15.02.1906
Umfang: 16
. Wie schon gestern gemeldet, ist in Wien in tiefstem Elend der Graf Leo Spannocchi gestorben. Von aller Welt verlassen und schwer tuberkulös ließ sich Graf Spannocchi am 29. Dezember v. I. im Spital der Barmherzigen Brüder aufnehmen. Die Barm herzigen, die nicht nach Stand, Rang, Nationalität fragen, haben an ihm als Sameriter gehandelt. Sie ließen ihm die sorgfältigste Pflege angedeihen und gaben ihm kräftigste Kost. Trotzdem erlag der durch Entbehrungen geschwächte Körper dem tückischen Leiden. Graf

Leo Spannocchi ent stammte einer alten toskanischen Adelsfamilie, die zu den Patriziern Sienas gehörte und im 18. Jahrhundert nach Oesterreich einwanderte. Sein Großvater Graf Leo war wirklicher» Geheimer Rath und General der Kavallerie. Er starb im Jahre 1867 und hinterließ drei Söhne, deren älte ster Oberstleutnant Julius Graf Spannocchi sich mit Jo hanna Freim von Spiegelfeld verheirathete. Dieser -Ehe entstammten eine Tochter und zwei Söhne, deren ältester der jetzt verstorbene Graf Leo

auf zehn taufend Kronen ein, daß er auf seinem Araberhengü „Sultan' schneller von Arad nach Budapest komme, als der Gvaf mit seinem Vier gespann. Er gewann die Wette, da er bloß die Hälfte der Zeit brauchte, die der Graf beanspruchte. Er widmete sich aber auch allen anderen Arten des Sports. Als sich einmal in einem Klausenburger Zirkus ein starker Italiener, Robinetti, als Ringkämpfer produzierte, stellte sich ihm auch Graf Span nocchi, und Graf Georg Banffy versprach dem Italiener 1000 Kronen

, wenn er den Grafen werfe. Spannocchi erschien mit schwarzer Gesichtsmaske in der Manege. In acht Minuten hatte er Robinette niedergerungen. Doch Graf Leo Span nocchi gab das Geld mit vollen Händen aus und in fünf Jahren war er am Ende mit seinen Mtteln. Das siebenbürgische Gut wurde versteigert und Graf Spannocchi, der auch mit Verwandten vielfach Prozesse führte, ivanderte schließlich aus Ungarn aus und. wandte sich nach Paris, wo er sich als Kunstreiter und Ringkämpfer fort brachte. Er ergab

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Seite 6 von 8
Datum: 27.04.1899
Umfang: 8
war, — rettungslos, un entrinnbar ! > ' XII. . > - ' Graf Botho Sakken, der ehemalige Verlobte Thora Bar- tholdy's hatte, nachdem seine beabsichtigte Heirat mit-d^r Tochter des Senators Barthdloy in die Brück e gegangen wat, seinen Abschied aus dem aktiven Dienst genommen, um sich, wie er angab, der Bewirtschaftung seiner Güter zu widmen. In der That hatte er sich auf seine im westlichen Pommern belegenen väterlichen Besitzungen zurückgezogen; doch nur, um noch einmal einen Ueberblick zu gewinnen

und sich persönlich davon zu überzeugen, daß die Güter in der That für ihn nicht zu halten waren. ^ ^ Das Schuldenmachen steckte den Sakkens einmal im Blute. Schön Graf Botho's Vater hatte darin Großes geleistet. Die Güter waren schon damals, als der alte Graf starb, hypothe karisch überlastet und es hätte demzufolge einer außerordentlichen Energie und Thatkraft bedurft, um von den Erträgnissen die Zinsen zu decken und allmählich etwas von der erdrückenden Schuldenlast abzuwäl.en. Aber dazu war Graf Botho

. Außerdem hatte er die beste Aussicht, rasch Karriere zu machen, und diese Hoffnung betrog ihn vicht; sie erfüllte sich ihm sogar über Erwarten, als Seine Majestät, der Kaiser, ihn zu seinem persönlichen Adjutanten ernannte. Aber bei all der hohen Ehre seiner Charge wurden seine pekuniären Verhältnisse nicht besser. Im Gegenteil. Die schneidige Repräsentation seines Ranges erforderte enorme Summen, und so kam es daß er sich eines Tages unmittelbar vor dem Ruin sah. Graf Botho hatte stets sorglos

in den Tag hinein gelebt; deshalb traf es ihn desto härter, als er dem Bewußtsein, in Wirklichkeit ein Bettler zu sein, nicht mehr ausweichen konnte, Der Hauptgläubigers ein reicher Danziger Jude, der es wohl von Anfang an auf den Erwerb des Sakken'schen Haupt gutes abgesehen Haben mochte, drängte auf die Heranszahlung eines großen fälligen Postens, und . Graf Botho, der nicht wußte, an wen er sich in seiner finanziellen Bedrängnis wenden sollte, sah sich schon damals verloren. In dieser hochkritischen

auf eine durchgreifende Uenovierniig seiner seiner Verhältnisse. Wohl oder übe! müßte er Um seinen Ab schied einkommen, solange das noch mit Anstand geschehet konnte. Jetzt war er am Ende mit seinen Mitteln. Seine Ver wandten, die selber nicht sehr wohlhabend waren, konnten ihm auch nicht helfen. Der Danziger drängte auf Uebergabe des Gutes, das Graf Botho denn notgedrungen auch abstand. Ein paar kleine Güter und ein größeres Vorwerk waren noch in seinem Besitz, aber auch diese waren überschuldet

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Seite 6 von 8
Datum: 13.08.1920
Umfang: 8
von den Feinden verfolgt, von Dos zu Dorf gehetzt, tot- krank bei diesem Schloss «zusammenbrach De^ Graf erbarmte ''ich des /nglucklichen Mannes;, denn er gedachte einer /tunde. Wo dreier Fürst, mit Gefahr seines eige/ Abens den Bater des, Grasen verwundet auffer Schlacht trug und ihn, vor den Feinden ret/e. Und wenn er auch nicht für seine ungeWe Sache wa^ sondern aeqcn sie. so konnte/r ihn doch mcht hilflos vor feiner Burg um /nmen oder m diesem Zu-, stände in die Händler Verfolger fallen lasten. - Moraei

?anen nahten schon die Ber- folge^nd pochÄ das Tor. Auch die Nacht hatte Augen. Ei /hemikehrender Bauer hatte den Vorgang gesel? «nd die Verfolger auf d,e, ^chte Spur gebrc/- Diese nahten im Sieges rausch. Es war ja sicher, daß der Graf den Punkte wie Sie —'und verzieh. Wer Gast- Feind ausliefern würde, aber der Graf weigerte ' frenndschast gewährt, muß für sie einstehen.' sich, der Feind war sein Gast geworden, er stand j „Diese Eigenschaft ist wohl ein ausgeprägter für ihn mit Gut ukd Blnt

ein und die Tore der Zug bei ihrer Nation?' Bnrg blieben geschlossen. Nochmals drängten- Er bejahte. '„Doch glaube ich nicht, daß die draußen Harrenden auf Auslieferung, der sie sich in unserer Zeit in einer, solchen Größe Graf verlangte Ächerstellung des Lebens und bewähren würde,' meinte er. der Freiheit für ten Gefangenen, wenn nicht' „In unserer Zeit geschehen überhaupt solche wollte er ihn biAzu dem letzten Blutstropfen Taten nicht, weder im Guten noch im Bösen,' Verteidigen/ Da/rgrimmte der König, ließ

Ver- versetzte sie, und das ist meiner Meinung nach staiwng. kommen und stürmte das Schloß. Der kein Tadel für sie. Die einzelnen Lichtpunkte. Graf ließ ÄLeib »nd Kind, und den Gefangenen, und mögen ihrer noch so viele gewesen sein., hier in diesen ^ang, bringen nnd durch einige ^ sind kein gehöriges Aeqnivalent für deN^Än? bewährte Dien^u>y ^u^-^ilheil gelösten ' verwilderten Geist, der damals die Myriaden er aber übrigen Teil der Hxjt Die Nacht^MlMbt die Erde dertejdÄ^dle,c treppe. das,>Änc

„Nicht als Verräter habe ich gegen dich gekämpft, o König, sagte er dann, als er stc/vend zusam menbrach, „denn tausend Beweise meiner Treue hast du. sondern weil /ch Gastfrcnnd- fchaft einem Manne im Elend gewährt, der einst meinem Vater das Leben iMete nnd den ich schützen mußte.' . ' s „Das heißt ans Treue Äie Treue brechen,' sagte Elisabeth nach einer Weile, als der Graf schwieg. „Eine selten edle und heroische Tat. Hat der König sie an den Ueberlebenden ge- ahndet?' ^ „Nein. Er betrachtete

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Seite 1 von 20
Datum: 01.06.1902
Umfang: 20
, schmetternde Fanfaren bm aend, vor dem Allerhöchsten Hof. In drei sechsspännigen Hofwagen kam der Hofstaat; im ersten : Obersthofmeister GM. GirasRosenberg, Obersthofmeister FML. Freiherr v. Kotz, Kammervorsteher Rittmeister Freiherr v. Lederer und Flugel- aüjutant Malor Freiherr v. Apor; im zweiten: die Kammer- 9. Jahrg. Vorsteher -Oberstlieutenant v. Tabody, Major Freiherr v. Schell mnd Rittmeister v. Tarnoczy' und Kämmerer Ober- iieütenMt Guido Graf Thun; im dritten: die Obersthofmei ster FML. Freiherr

V. Dlauhowesky und FML. Graf Nostiz, Kammervorstcher Oberst Freiherr v. Bodmann und Kämme rer Hauptmann Freiherr v. Seiffertitz. Dann kamen in fünf sechsspännigen Leibwagen Ihre k. u. k. Hoheiten die '..H erren E r z h er zog e Friedrich und Rainer, Leopold : Salvatov und Frank Salvator, Peter Ferdinand und Hein- : rich Ferdinand Leopold eFrdinand und Josef Ferdinand Otto j und Ferdinand Karl. Die Erzherzoge wurden lebhaft be- j grüßt. Die Ovationen tvurden begeistert, als der prachtvolle, . von acht

herrlichen Schimmeln gezogene Galawagen sichtbar ward, in idem Se. Majestät der K a i s e r und Seine k. u. k. . H-KW Herr Erzherzog F r a n z F e r d i n a n d saßen. Äm rechten Wagenschlage M der Generaladjutant G. d. G. Graf Paar. Jederseits bildeten drei Edelknaben, zwei Ar- -cieren und zwei ungarische Garden zu Pferde das Nebenge- Me. > Ein Zug Dragoner schloß den Zug, der sich gemessenen Schrittes zur Stefanskirche bewegte. Beim Riesenthor wurde Se. Majestät vom Kardinal Fürstenerzbischof von Wien

, des FranzJoseph-Eisernen Kronen- Leopolds-, Stefans- und militärischen Maria Theresien- Ordens, die Truchssessen, Kämmerer und Geheimen Räthe und die Ritter des Ordens vom Goldenen Vließ, Paar um Paar eingereiht mit den Mitgliedern des Metropoliianka- pitels zu St. Stefan. Nun kam unter dem Baldachin Se. Eminenz KaMnal Fürsterzbischof Dr. Gruscha mit dein Allerheiligstm. Die Quasten des Baldachins trugen vom Stefansdome zur Michaelskirche Prinz August Lobkowitz, Graf Emil Bawo- rowski, Graf Eduard Kielmansegg

und Graf Franz Ledebur, von der Michaelerkivhe zum Stefansdome Prinz Emil Egon, tzu Fiirstenberg, Graf Karl Messey v. Biella,. Graf Johann

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Seite 4 von 8
Datum: 23.09.1899
Umfang: 8
, der Besitzerin des Geburtshauses Hofer's, gegebene und vom Hotelier Josef Fuchs in Meran beig.'stellte Früh stückein. Im Festsaale des Sandhofes zog eine lebens große H o ferst atu e aus Holz, vom Bildhauer Ferdinand Stuflesfer in St. Ulrich sGröden) die Aufmerksamkeit aus sich. ' Am Dejeuner nahmen theil: Heinrich Fürst von Camposranco und Gemahlin, Bozen. Jacob Cristofeletti, k. k. Hofrath, Görz. Josef Graf von Memmingen, k. k. Kämmerer, Terlago. Völkmar Graf Spaur, k. k. Hauptmann, Valor. August von Ritt

, k.k.Hofrath, Innsbruck. Julius Graf Spaur, k.k. Kämmerer, Trient. Rudiger von Biegeleben, Geheimer Rath, Schwaz. Remigius Weißsteiner, Propst, Brixen. Ottokar Püchl, Statthalterei-Concipist und Frau, Neuhaus. Anton Schulz/ Graz. Gebhard Freiherr von Seysertitz, k. k. Kämmerer^ Gries. Marth. von Cordier, Trieft. Dr. Georg Schmidl Verwalter, Bozen. Robert Graf Terlago, k. k. KämmeM^,! Terlago. Heinrich Gras Toggenburg, k. k. Kämmererj Borgo. Friedrich Graf Toggenburg, k. k. Kämmerer) Roveredo. Friedrich

Stolz, Universitäts-Prosessor, Hall. K. und W. von Fuchs, Trient. Josef Baron DwauA k. k. Handelsminister, Wien. Josef von Zallinger, Bozey. Dr. Theodor v-^n Kathrein, Advocat, Hall. Adolf v. Bischam, Ossicier, Innsbruck. Georg v. Wunder mit Gattin und Tochter, Leipzig. Dr. Friedrich von Ritter und Graf Gaderstein, St. Lorenzen. Ferdinand Freiherr von Sternbach, Mühlaü. Ant. v. Schumacher, Präs. d. Handels- u. Gewerbekammer, Innsbruck. Dr. Al. von Gugqenberg und Familie, Brixen. Franz Germitz

- Abgeordneten Dr. v. Braitenberg, Baron E yr l, Alfred Ritter y. W i d m ann - Staffelfelld, Dr. G. Sch m i d, Alois v. Mack o w i tz) Kämmerer Gebhard Freiherr v. Seifferti tz, die Grafen Peter und Phil. Consolati, Dr. Paul Graf Forny> Baron Joseph Giovanelli - Hörtenberg, Marquis Colin s, Rentenverwalter Schwarz», f. f. Htimathttches Bozen, 21. September. Zum Empfange des Kaifers in Mera» erfahren ; wir, daß unter den zur Aufwartung erschienenen Herren ^ der Handelsminister Baron Dipauli besonders

und Empfänge abhielt, mußte man staunen, mit welcher Leich tigkeit, ohne Zeichen von Ermüdung und Anstrengung er sowohl hier als in Meran die Gespräche mit den Erschienenen führte und wie ihn sein Gedächtnis, seine Kenntnis aller wichtigeren Angelegenheiten nicht einen Moment verließ. Der Ministerpräsident Graf Thun ist gestern nachmittags von Meran hieher zurückgekehrt und mit dem Wiener Schnellzug nach Wien weitergereist. Zur Ver abschiedung hatte sich seine Nichte, Gräfin Toggenburg, geb. Gräfin Ledebur

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Seite 7 von 8
Datum: 29.04.1899
Umfang: 8
, sich das Vertrauen anderer zu erwerben. Graf Sakken sah den Hauptmann zum erstenmal in seinem Leben, aber in den wenigen Stunden, welche sie an diesem Abend zusammen warcn, war ihm dieser so vertraut geworden, daß er den Freund seines verstorbenen Vaters beim Abschied um die Erlaubnis bat, ihn am andern Tage auf suchen zu dürfen, und ordentlich erfreut war, als dieser ihm vorschlug, doch den ganzen nächsten Tag gemeinschaftlich zu verbringen. . Schon in aller Frühe des andern Tages holte der Hauptmann

Teilnahme zu. ^ „Ist es nicht eine Schande, ein Skandal, daß ein Sakken seines Königs Rock ausziehen, seine glänzende, zu den höchsten Hoffnungen berechtigende Karriere ausgeben muß, nur weil ihn der Mangel Än dem nötigen Kleingeld dazu zwingt?' sagte Graf Botho. „Sind das nicht unerträgliche soziale Zu stände heutzutage ?'. ^ Herr von Larensdal zuckte die Achseln. Ein bitterer Zug prägte sich in seinem scharfgefchnittnen, intelligenten - Ge sicht aus. „Sie sehen in mir einen Leidensgefährten, Herr Graf

gebieterisch seine Rechte. Man begiebt sich mancher Skrupel, bevor man verhungert, oder die Seinen im Elend zu Grunde gehen läßt. Ja, wenn man jung und ledig ist ! . Ihnen, zum Beispiel, bieten sich doch noch hundert Auswege aus dem Dilemma. Jung, schneidig von höchstem Adel! Zum Henker, warum betreten Sie nicht den besten Ausweg und heiraten eine reiche Frau?' Graf Botho drückte auf den Knopf der silbernen Tisch glocke und bestellte bei dem erscheinenden Kellner eine Flasche Tokayer. „Der Rheinwein fängt

manches reiche Mädchen, welches es sich znr hohen Ehre anrechnen würde,!Gräfin Sakken zu werden, ganz abgesehen davon, daß Shre Persönlichkeit doch auch ein nicht ganz unempfängliches Mädchenherz Eindruck machen muß!' ^ „Wenn ich eine bequeme Frau bekommen könnte,' sagte Graf Botho nachdenklich, „verstehen Sie — bequem für mich, heißt: die mir soviel Vermögen zubrächte, daß ich wenigstens diese scheußlichen Verhältnisse abschütteln könnte, — die Besitzungen möchten meinetwegen zum Teufel gehen, .mache

mir ohnehin nicht viel aus Viehzucht und Runkelrüben bau, — aber anständig leben möchteich, sorgen- und manichäer- los! Him!' . Larensdal nickte. ' „Ich hätte etwas Passendes für Sie,' sagte er mit ge dämpfter Stimme, indem er näher an den Grafen heranrückte, „etwas völlig Passendes,' wie ich glaube. Aber Sie dürfen keine Vorurteile haben.! Hören Sie mich an! Kennen Sie die .Sturmnixe' ?' „Die .Sturmnixe'?' wiederholte Graf Botho mit hoch gezogenen Brauen. „Sie meinen die unter dieser Bezeichnung

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Seite 2 von 8
Datum: 19.11.1897
Umfang: 8
einen Betragsüberschuß von 4,^90.147 Gulden. In den Budgetausschuß der Delegationen des Re»chs- rathes wurden gewählt die Delegirten: Graf Attems, Bar- winski, Freiherr v. Chlumecki, Freiherr v. Czedik, Graf Deym, Freiherr v. Dipauli, Dumba, Graf Dzieduszyski, Dr. Troß, Ritter v. Jaworski, Kaiser, Kramarsch, Lupnl, Pacak, Popowski, Dr. Scheicher, Dr. Stransky, Graf Vetter, Freiherr v. Wal- terskirchen, Ritter v. Zaleski und Graf Zedwitz. In den Peti tionsausschuß wurden gewählt die Delegirten: Axmann, Kien mann

in der französischen Kammer versetzt die ohnehin heißblütigen Franzosen in größte Aufregung ; alle Blätter, ohne Unterschied der Parteien, besprechen den Inhalt und die Folgen der bereiis bekannt gegebenen Briefe und beurtheilen den Fall nach ihrer Meinung. Alr- die Anzeige des Bruders des verurtheilten Capitains Dreyfus bekannt geworden war, hat der Major Graf Esterhazy sofort an den Kriegsminister telegraphirt: „Herr Minister! Ich lesein den Zeitungen eine gegen mich gerichtete infame Beschuldigung. Ich bitte

stürzte noch diese Nacht dorthin und weckte den Hausmeister, von dem er erfuhr, daß Walsin Esterhazy — der Bedienstete nannte ihn „Graf', in der französischen Rangliste wird dieser Titel jedoch nicht angeführt — nicht zu Haase sei; Frau Wal* sin sei mit den Kindern allein. Der Hausmeister hatte Wal sin seit etwa drei Monaten nicht mehr gesehen. Walsin erschien in Paris bald in Uniform, bald in Civil. Ueber seinen gegen wärtigen Ausenthalt vermochte der Mann nichts zu sage«; Briefe

würden in den (?sro1s uMts-irs nachgesandt. Auch der Schließer des vereis mMairv wurde sofort zur Rede gestellt und erklärte, der Graf komme seine Briefschaften selbst holen, und noch vor einigen Tagen sei ihm ein Bündel überreicht worden. Dagegen schreibt der „Libre Parole' wieder: Die ganze Geschichre der Familie Dreyfus von dem neuen Verräther sei ein kunstvoll geschmiedetes Complott, um den Hauptmann Dreyfus, der der einzige und wahre Verräther sei, zu entlasten. Das Blatt schloß: „Möge Scheurer -Kestner

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Seite 5 von 8
Datum: 14.05.1909
Umfang: 8
nach Wien kommt, bunden wird. Der Kaiser habe in huldvollster Weise dem I Zum Abschiede hatte sich am Bahnhofe hier die Generalität Schießen der Offiziere in Bozen großes Interesse gewidmet I und die hohen Offiziere sowie Graf Ceschi eingefunden, und einen Wanderpreis gestiftet. Unter seiner Negierung I der Erzherzog bestieg den Salonwagen und unterhielt sich sind auch die Gebirgsregimenter und auch in letzter Zeit das I noch mit dem Korpskommandanten MM. Schemua vom 3. Landesschützenregiment errichtet

(in der Reihenfolge der Liste): I ter Wagners bei den Bayreuther Spielen, schrieb er ein Leutnant Hoegel, Leutnant Rabitsch, Leutnant Kristoff, ! monumentales Werk „Deutscher Gesangsunterricht' (bei Hauptmann Prohaska, Hauptmann Hyza, Hauptmann I Schott in Mainz, 4 Bände), das noch heute mustergiltig ist. Stigler, Leutnant Hoccoar, Leutnant Pelske, Major Urba- I Zu seinen zahlreichen Schülern, wie Ant, Fuchs, -Ottilie nek, Leutnant Graf, Leutnant Wazlawik, Hauptmann Quas- I Ottiker, Hedwig Kindermann, Greve

Landesschützen I Ditters bei Greif. Gestern abends von 7—9 Uhr fand Nr. 2 gewannen auf dieser Scheibe folgende Offiziere Preise: i im Hotel Greif ein vom Erzherzog Friedrich gegebenes Di- Fähnrich Schimann, Hauptmann Hyza, Leutnant Kirchham-^I ner statte dem außer der Generalität, Fürst Campofranco, mer, Leutnant Peiske, Fähnrich Pucher, Oberleutnant Stich. I Statthaltereirat Graf Ceschi, Vizebürgermeister Christanell, Auf der Scheibe „Eugen' errang den ersten Preis (goldene > Oberschützenmeister Steinkeller

, Graf Wolkenstein, Graf Uhr von Erzherzog Eugen) Hauptmann Ri g g er vom 2. I Thun und die Oberste Kletter und Seidler, ferner mehrere Landesschützen-Rogiment Bozen. Von diesem Regiment er- ! hohe Offiziere zugezogen waren. Im Nebensaale besorgte zielten ferner folgende Offiziere Preise: Oberleutnant I die Kaiserjägerkapelle die Tafelmusik. Ebenso fand auch Bauer, Leutnant Hooevar, Leutnant Lindl, Hauptmann I heute mittags um 1 Uhr ein erzherzogliches Dejeuner statt, Kutscher^ Hauptmann Hyza

ein genußreicher Abend, den rat Graf Ceschi und Graf Wolkenstein empfangen und ihnen I inan lange nicht vergessen wird. ^ die SchieUtandsvorstehung vorgestellt wurde, worauf Erz- j Maigesang. Von einem Freunde alter Kirchenlieder er Herzog Friedrich seinen Namen in das Gedenkbuch eintrug. I halten wir folgende Zuschrift: 5. erichiennn „Ti- Herrn Oberschützenmeister Steinkeller versprach der Erzher- > roler Volksblatt^ eine Mitteilung, betreffend den Mmaltar zog für die große Ehrenkette einen Ring

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Seite 3 von 16
Datum: 18.01.1906
Umfang: 16
N r. IS Nortrag des Hauptmannes Grakrn S;ep- tycki über de» ostusiaiischen Krieg. Wie bekannt, machte Hauptmann Graf Szeptycki im Verein mit Oberst v. Csicserics den Feldzug aus russischer Seite mit; elfterer sand nun am 12. ds. im Militärkasino zu Wien Gelegenheit, vor einem zahlreichen Auditorium seine Erfahrungen und Eindrücke zu schildern. Diesem interessan ten Vortrage entnehmen wir folgendes: .Von 18 Monaten verlMe Hauptmann Graf Szeptycki 17^ Monat im innigsten Kontakte

Gegensatze steht. Als Graf Szeptycki auf dem Kriegsschauplatze eintraf, ging Suworows Parole: „Bajo nettangriff!' wie ein geflügeltes Wort durch die Reihen — leider war dies nur ein leerer Begriff. Kuropatkins Feld zugsplan: > „Unbedingte, für ein ganzes Jahr Programm- mäßig festgesetzte Defensive!' war nicht geheim gehalten wor den. Kuropatkin war weder der russischen noch der japanischen Armee gegenüber Psychologe, und in diesem Zu stande allein ist vielleicht der Hauptgrund aller Mißerfolge zu suchen

, denn er ertödtete in der. eigenen Armee jede Lust Mr Aktivität und verging sich auf diese Art schwer an der ihm anvertrauten Armee, die jedes Selbstvertrauen und das Vertrauen in die Führer verlor. Ueber die Kavallerieverwendung sagt Hauptmann Graf Szeptycki: „Diese für den westlichen Kriegsschauplatz erzo gen, betrachtet sich in erster Linie als'Kampstvaffe, doch er zielte sie durch dieses Prinzip nicht den gewünschten Erfolgs .auch brachte sie keine Nachrichten nach Hause, denn von japa nischer Kavallerie

hinter der Mitte und wurde in d.r Front eingesetzt Es darf daher nicht wundernehmen, daß die russischen Flügel stets umklammert wurden Die Russen er- klarten sich das durch die zwei- bis dreifache Uebermacht d . r /Japaner rmd zogen sich zurück — die Japaner wagten al?r nicht zu verfolgen, da die Infanterie erschöpft war und die zur Verfolgung nöihige Kavallerie fehlte. lieber den russi schen Infanteristen sagte Graf Szeptycki: In der dümen Fenerlinie kann er nicht sich selbst überlassen

. Daß die Artillerie nicht zur vol len Wirkimg kam, hat seinen Grund darin, daß sie niemand richtig zu verwerthen verstand, weil die entsprechende Frie densschulung fehlte. Zu allem Ueberflusse hatte die russische Artillerie zu Beginn des Feldzuges ein ihr bisher unbekann tes Geschützmaterial erhalten. Lobend hebt Graf Szeptycki das b'ewundernsweri'he Verhalten der russischen Artillerie bei Wafankou hervor. Die geringen Treffresultate der Japaner werden vom Hauptmann Szeptycki durch die gute Maskie rung

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 26.10.1919
Umfang: 12
Seit? 2 , , Auf eine Bemerkung des Abgeordneten Sinzheimer, ob Graf Bernstorff an den Ernst dieser Friedensvermittlung geglaubt habe, sagte er, daß er hiebei den Intentionen der deutschen Regierung entspreche. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob Bernstorff nach seiner Rückkehr nach Deutschland aus der Art seines Empfanges im großen Hauptquartier habe Schlüsse ziehen können, erwiderte Bernstorff, er habe am ersten Tage nach seiner AnKunst eine Unterredung mit Bethmann-Hollweg gehabt

betrachte und von der man glaubte, daß sie zum Siege führen werde. Der Vorsitzende fragte ferner, wann Graf Bernstorff nach feiner Rückkehr vom Kaiser empfangen worden sei. Graf Bernstorff erwiderte: NaB 6 oder 7 Wochen nach meiner Heimkehr. (Be wegung und Heiterkeit). Auf die Frage, ob ihm dies nicht unge wöhnlich erschienen sei. antwortete Graf Bernstorff: Es schien mir damals so. Abg. Dr. Schücking erklärte: Haben Sie Gründe zur Annahme, daß Ihre ganze Ver mittlungstätigkeit in Amerika in Deutsc

hland in Kreisen, die für den uneingeschränk ten U-Bootkrieg arbeiteten, mißbilligt wor den sei. Er habe vor allem diesen Eindruck gewonnen aus einer Besprechung mit dem General Ludendorff. Graf Bernstorff antwortete, er hatte am Mai eine Unterredung mit General Lu dendorff, aus der er den Eindruck gewonnen habe, daß ihm seine Tätigkeit unerwünscht war. General Ludendorff empfing ihn mit den Worten: Sie wollten in Amerika Frie den machen! Sie dachten wähl, wir wären zu Ende. ! Ich erwiderte: Nein

wird am 31. Oktober stattfinden. Es wird an diesem Tage der frühere Reichskanzler Bethmann- Hollweg vernommen werden. Der Bot schafter a. D. Graf Bernstorff wird zu even tuellen Gegenüberstellungen zu dieser Ta gung geladen werden. Politische Nachrichten. Detttfchösterreich. Jodok Fink --- Obmann des christlichsoz. Reichsratsklubs. ' Wie die Blätter melden, hat in der gestri gen Klubsitzung der christlichsozialen Partei der Obmann des christlichsozialen Reichs- ratsklubs Landeshauptmann Hauser de missioniert

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 02.05.1899
Umfang: 8
!' erwiderte Graf Botho nach noch kurzem Zaudern entschlossen. „Geben Sie den Wisch her, ich will unterschreiben !' Larensdal schellte und ließ sich vom Keller Feder und Tinte bringen. Mit einem raschen, kräftigen Federzug setzte der Graf seinen Namen unter das Schriftstück. „Sie haben klug gethan,' sagte der ehemalie Hauptmann, indem er gleichmütig das unterschriebene Papier in sein Porte feuille legte. „Es werden sich genug Angler für das niedliche Goldfischchen finden, sobald die halbe Million bekannt

wird. Nur aus persönlicher Freundschaft habe ich Ihnen das Aner« bieten gemacht! . . . . Kellnep, noch eine (Zarte blanelw !'— Zu derselben späten Abendstunde, in der von Larensdal und Graf Botho Sakken ihren saubern .Handel' abschlössen, saßen Hilda und ihre Freudin Leonie noch plaudernd aus dem damastüberzogenen Sofa der kleinen, behaglichen Wohnstube. Hilda war in den letzten Tagen sehr nachdenklich ge wesen. Sie hatte Graf Sakken, der seit länger als einer Woche sich mit erstaunlicher. Beharrlichkeit vor der Thür

Abhängigkeitsverhältnis zu ihm getreten; sie' würde es kaum gewagt haben, seine gewissermaßen als Wunsch aus gesprochene Frage zu verneinen, selbst wenn ihr nicht selber daran gelegen hätte, den interessanten jungen Kavalier kenne« zu lernen. Wirklich brachte der Hauptmann den Grafen schon am nächsten Tage mit in die Wohnung seines Schützlings und machte beide miteinander bekannt. Der Graf machte auf Hilda den denkbar günstigen Eindruck. Seine geistsprühende Unter haltung ergänzte seine elegante blende Erscheinung

auf das Vollkommenste, und je näher sie ihn im Laufe der folgenden Woche kennen lernte, desto besser gefiel er ihr. Im stillen verglich sie Graf Botho mit ihrem ehemaligen Verlobten, Graf Jokay Raczenzi, und der Vergleich fiel zu gunsten des ersteren aus. Von der stürmischen, sie oft beängstigenden Leidenschaft des Ungarn war keine Spur in seinem Wesen: er war so fein, so zart, so taktvoll in seinen Aeußerungen: er wußte seine tiefe, zärtliche Liebe zu ihr so diskret zu verschleiern und sie doch so klar

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Bozner Nachrichten
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Seite 13 von 40
Datum: 27.10.1912
Umfang: 40
Er scheinungen. Zwei neue Gäste erschienen auf der Schwelle. . Beide noch jung, von jener strammen Haltung, die auch m der biegsamen Weichheit gesellschaftlicher Formen noch den Soldaten verrät. In dem Antlitz des einen spiegelte Nch die Verlebtheit vergeudeter Jahre. Der Hausherr begrüßte ihn mit Reserve. Abend, Graf Heinen. Gestatten Sie, erwiderte der Begrüßte, daß ich Ihnen meinen Freund Baron Sphor vorstelle. Sehr erfreut. Ich will Sie gleich mit meiner Frau bekannt machen. Violetta, erlaube—Baron Sphor

. Die Hausfrau begrüßte den Grafen kühl. Aber gegen ^phor war sie um so liebenswürdiger. Ich glaube, wir kennen uns schon. Ich hatte bereits das Glück, verbeugte sich Sphor. Un- 'ugst bei der Baronin Spillern. N ja, ich erinnere mich. Einige nichtssagende Phrasen wurden gewechselt, dann ''engten sich die Neuangekommenen unter die Gesellschaft. er Nachrichten vom 27. Ottober 1912 Graf Heinen stellte seinen Freund verschiedenen Be kannten vor, trat zu einem Kartentisch und begann eine Whistpartie, während Graf

. Also hat sich die Kriegsschule gelohnt. Bist ständig in Wien? Die Hausfrau rauschte vorüber. Pardon, einen Augenblick, entschuldigte sich der Haupt mann. Gräfin, bitte, hielt er Violetta an, haben Sie von der Baronin Sternburg nichts näheres gehört? Nein — sie ist schon seit einer Woche unsichtbar. Sie soll verreist sein. Vielleicht kann Ihnen Graf Heinen nähere Auskunft geben. Er sitzt dort am Whisttische. Danke bestens. ' Damit trat er zurück. Wenn du den Heinen kennen lernen willst, so kann ich die Bekanntschaft

unauffällig m das Nachbarzimmer wandte. Du, Heinen, hör' mal. Ist die Baronin Sternbura hier? Graf Heinen sah Sphor überrascht an. Welche Baronin Sternburg meinst du? . Deine Kousine. Der Graf zögerte mit der Antwort. Darf ich wissen, warum du nach ihr fragst? Wenn es dich interessiert, gewiß. Einer meiner Be kannten hat sich bei der Hausfrau nach der Baronin erkun digt und ist an dich gewiesen worden. Und warum wendet sich dein Bekannter nicht direkt an mich? fragte der Graf.

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 16.07.1907
Umfang: 8
des Prinzen in Europa diesen gezwungen hat, sich von seiner Frau zu trennen. ! Die Jagdtour eines Offiziers. Der Leutnant im Dra goner-Regiment Prinz Albrecht von Preußen Nr. 6 Josef Graf U e b kracke r ist eben von einer Jagdtour, die iiber- raschend große Ausbeute brachte, aus dem Sudan und Messinien nach Wien zurückgekehrt. Der Graf brach allein im.Februar d. Js. von Kairo auf und nahm bloß einen ägyptischen Präparator mit. Er fuhr zu Schiff durch das Rote Meer nach Massauah. Von dort aus trat

er den über aus mühevollen und beschwerlichen'Weg, der volle vier Mü- nate währte, nach Chartum und zurück nach Aegypten an. Für diese Tour hatte sich Graf Ueberacker eine Karawane zusammengestellt, die erst aus Abessiniern, dann aus Suda nesen bestand. Er legte die 2000 Kilometer lange Weg strecke, teils auf Hamelen, teils auf Maultieren zurück. Er zog von Asmara nach dem Sudan und durch die Provinz Tigre bis Mlabav und zurück an den Lauf des Flusses Setit, diesen entlang bis nach Gedarew und an den Rahat

, einen Nebenfluß des Blauen Nils. Den Nahat entlang ritt der Graf bis an den Blauen Nil, und auf einer Segelbarke erreichte er Chartum, von wo aus er die Rückreise antrat. Vom 25. März bis 20, Mai hat Graf Ueberacker keine menschliche Wohnung gesehen nnd bloß hie und da wandernde Ziegenhirten getroffm. Der einzige Weiße, dem er begeg nete, war ein britischer.Offiziers Der Graf hatte große Be schwerden, namentlich durch den Durst zu leiden. Das Jagdergebnis hat die Mühen reich gelohnt; denn es War überraschend

günstig. Er hat mehr als 400 Stück Wild er beutet. An erster Stelle stehen fünf Löwen und fünf Büf fel. Fünfzig Stück gehörntes Wild repräsentieren alle dort vorkommenden Antilopenarten. Die Bälge wurden vorprä pariert »nd kommen demnächst nach Wien. Graf Ueber acker hat auch viele Dutzend photographische Aufnahmen gemacht, von denen viele auch das Tierleben in dem durch wanderten Gebiet veranschaulichen. Ein Mord in einem Bergwerk. Der Auffahrer Czertvek des Heinrich-Schachtes in Mährisch-Ostrau

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 24
Datum: 31.07.1913
Umfang: 24
1 Keüagk zm smmmer 174 ver Bozner Rachrichten vom Zt. Juli 1NZ Interessante Neuigkeiten. ^ Eine österreichische Jahrhundertfeier. Auch Oesterreich begeht in diesem Jahre die hundertjährige Gedenkfeier eines für seine Geschichte bedeutenden Ereignisses: der Wiedergewinnung von Jstrien, das im September 1813 der Monarchie durch eine kühne Waffentat zurückerobert wurde. Während der Kämpfe des Jahres 1813 befand sich anfangs September die österreichische Brigade Graf Nu- gent bei Fiume

, um das Küstenland der Monarchie wie- derzuerobern. Doch war der linke Flügel vom Gegner in Istrien bedroht, denn es befand sich eine französische Bri gade, 4000'Mann stark, bei Pinguento und eine weitere im Anmarsch von Süden her. Hauptmann Josef Lazarich, ein Triester istrianischer Abstammung, erbot sich freiwil lig dem Grafen, in dessen linker Flanke zu rekognoszie ren und,? wenn möglich, den Gegner hinzuhalten Graf Nugent konnte ihm aber wegen Mangels an Streitkräften nicht mehr als einen Offizier

das Geschäft und ersuchte um Vorlage eines Schmucks, Kollier, Ohrringe und Armband in Brillanten. Nach der ungefähren Preislage befragt, äußerte der vornehme Kunde, daß er etwa 20- bis 35.000 Dollars anzulegen sich vorgenommen habe. Endlich zahlte er, sich für den teuer sten Schmuck entschließend, 25.000 Dollars in Scheinen auf den Tisch. In diesem Augenblicke erschien ein Stabs offizier, der, als er den Käufer erblickte, freudig auf ihn zueilte. Er redet ihn mit senorer Stimme als Graf St. an und pries

ihn aber, augenscheinlich sehr wenig be friedigt, zur Seite. Er machte dem Grafen über seine Knauserei Vorwürfe und forderten den Juwelier aus, dem Vermögen seines Freundes entsprechend, das Beste her beizuschaffen, was fein Geschäft berge. Endlich einigte man sich aus ein kostbares Schmuckstück für 50.000 Dol lars; und als der Graf, der nur 25.000 Dollar auf dem Ladentisch niedergelegt hatte, den Schmuck zunächst der Begutachtung der sachverständigen Frau des Majors un terbreiten wollte, stellte sich der Offizier

als Bürge. Er kaufte einen hübschen Ring für 350 bezahlte ihn und »erzählte dann von dem kolossalen Reichtum des Grafen, der nun noch' die einzige Tochter des ebenso reichen Ba rons L. als Gattin heimführen werde! „Merkwürdig, daß der Graf so lange bleibt', sagte er schließlich nach einiger Zeit, ..er weiß doch, daß ich zum Dienst muß'. Seine Un ruhe schien sich dem Geschäftsinhaber mitzuteilen, der ner vös an der hohen Spiegelscheibe der Eingangstür zu trommeln anfing. Endlich, fünf Minuten vor 12 Uhr

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Seite 3 von 8
Datum: 01.06.1916
Umfang: 8
»Bozner Nachrichten' Donnerstag, den 1. Juni 1916. Wochenkalenöer. Donnerstag, 1. Christi Himmelfahrt Freitag, 3. Erasmus B. M. Sanistag, 3. Klotilde K. heimatliches, Bozen, 31. Mar 1916. Hof- und PersonaluachrLchten. Aus Anlaß des Namenstages des K ö n igs von B u l g a r i en fand gestern in der Wiener Karlskirche ein feierliches Tedeum statt. — Graf Rudolf von S a rnthei n, Kommis- sär der Bregenzer k. k. Bezirkshauptmannschaft, wurde als Zivilkommissär zu einer Armee an der Südwestfront

sich also einen Teil davon für den Nachmittag aus unk schielte nach rückwärts, ob Schie ben noch da sei. Richtig! Wieder sortgeschlichen! Der Graf blinzelte nach rechts und links und als er diemand sah, lieh er rasch mit boshaftem Lächeln sein Taschentuch zu Boden gleiten. Und nun wiederholte sich, was sast täg lich geschah: er rief erst in weinerlichem, dann in immer lauterem, erbostem Ton nach Schiebein. „Schiebein ^— mein Taschentuch!' «Schiiiiiebein — hören Sie denn nicht? Ich habe kein Taschentuch

! Es ist mir hin- untergesallen!' Gewöhnlich hörte es dann endlich Bri gitte. die alte Magd, oder die Gräfin selbst, und eine von den beiden stürzte eilfertig herbei, hob das Taschentuch auf, hörte die Klagen über Schiebein an und tröstete ihn damit, „sie werde es Schiebein schon zu Ge rn üte führen'. . . Das war dann eine kleine Abwechslung und der Graf las wieder ein Weilchen, bis Schiebein seine Pfeife ausgeraucht hatte und von selbst zum Vorschein kam. Aber heute hörte offenbar niemand im Haus feine Klagerufe

stehen und eilte dann rasch herbei. Es war Lou Tietze. Mit einer anmutigen Bewegung hob sie das Tafchentuch auf und reichte es dem Kranken. Der Graf riß beide Augen auf. Die kam. um . . .? Ach nein, das muß te «ein Irrtum sein? So sehr konnte sein Scharfblick ihn nicht täuschen. Das war ja eine Dame von Welt, in jeder Bewegung, in Kleidung. Austreten und Sprache! Un möglich konnte man der zumuten, mit Hand anzulegen in der Küche, beim Auf räumen, im Gemüsegarten, abends dann noch vorzulesen, und all

bitten, sofort zu kommen!' Auch die Gräfin, eine kränklich und ver härmt aussehende Dame, der man trotz „Wünschen Sie sonst noch etwas? Solides abgetragenen Hauskleides die Aristo ich Ihnen jemand rufen?' fragte sie mit einer so weichen, innigen Stimme, daß der Graf plötzlich seines kindischen Geba rens schämte und errötend die Augen nie derschlug. Aber er schlug sie sogleich wie der auf, denn die Neugier siegte über die Scham, und die junge Dame war so faszi nierend ... „Nein. Danke', murmelte

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Seite 13 von 52
Datum: 15.12.1912
Umfang: 52
war er aus dem Bett. Wann ist die Depesche gekommen? So um achte, Herr Graf. Und du Esel bringst sie mir erst jetzt? Der Herr Gras haben ausdrücklich befohlen, daß Sie nicht vor Mittag geweckt werden wollen. Aber wenn ein Telegramm kommt, ist das doch was anderes! Verstehst du denn das nicht? Der Diener gab keine Antwort, sondern fragte bloß: Darf ich das Bad Herrichten? Ja, sofort. Und schick'nach dem Friseur. Graf Heinen schlüpfte in ein Morgenkostüm, ging zum Fenster und überflog die Depesche ein drittesmal

. Sie war in den ersten Morgenstunden in Pontafel aufgegeben und hatte folgenden Wortlaut: Achtung! Gefahr droht. Sofort abreisen. Jetzt sind wir quitt. Die Depesche trug keine Unterschrift. Heinen war kein Mann langen Überlegens. Er trat vor den Spiegel und betrachtete prüfend sein verlebtes Antlitz. Dann wandte er sich seinem Schreibtisch zu, ließ sich in'den lederbezogenen Armstuhl nieder und begann. Laden auf- und zuzuschieben. . Als der Friseur eintrat, war der Graf eben mit der Sichtung der Papiere

seines Schreibtisches zu Ende. Rasieren Sie mir den Schnurrbart weg! Ganz weg, Herr Graf? Ja, ganz. Ich will mit der Mode gehen. Als Heinen eine Viertelstunde später sich wieder im Spiegel besah, nickte er befriedigt. Ohne den dichten, blon den Schnurrbart war er ein ganz anderer. Nicht'zum derkennen san S', Herr Graf, jetzten ohne Schnurrbart, meinte der Friseur. Heinen rief seinen Diener und schickte ihn mit einer Kommission in die Stadt. Als er allein war, zog er seinen Jagdanzug an, steckte ein dicktes

und auch alles, was ich Ihnen in dieser Angelegenheit mitzuteilen Habe, voll ständig verstehen, muß ich weiter zurückgreifen. Wie Sie wissen, tauchte mein Bruder seinerzeit in Marcone bei den Kaisermanövern auf, wurde/als er gerade bei uns zu Be such weilte, verhaftet und vom Grafen Heinen später nach Morpiero eskortiert, um in die Festung abgegeben zu wer den. Ich galt damals für seine Braut. Das mußte sein, um das Geheimnis seiner Person zu wahren und doch einen Verkehr zu ermöglichen. Graf Heinen ist mein Kousin

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