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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 05.12.1921
Umfang: 8
; Lehrer Arthur Spörr: Anton Oberrauch. Zimmermeister; Johann Kranjeev, Gutsverwalter. Nach Erledigung noch einiger Punkte und bienenwirtschaftlicher Aus sprache wurde die Versammlung um halb 12 Uhr mittags geschlossen. immer nur auf die anderen bedacht! Sogar mir altem Wurm bringt sie Blumen!' Wenn es Graf Ronsperg wußte, so ließ er es sich jedenfalls nicht merken. Seit einigen Wochen quälten ihn mehr oder minder heftige Gichtschmerzen und machten, daß er noch schwe rer zufriedenzustellen

war als sonst. > Auch jetzt, als er auf Werts Arm gestützt am Frühstückstisch erschien, klang sein „Guten morgen' mürrisch genug. „Geht es besser mit den Schmerzen, Herr Graf?' fragte Brigitte, den Tee eingießend, freundlich. „Warum soll es besser gehen? Es ist im mer gleich,' lautete die ungeduldige Antwort. Dann mit einem Blick auf den laubenartigen Schmuck ringsum: „Was soll das Grünzeug hier?' „Ich dachte, es würde Ihnen Freude ma chen, Herr Graf . . . und da heute erster Mai ist. . „Dummheiten. Bekümmern Sie sich, um die Wirtschast

, Fräulein, und lassen Sie mich mit solchen Alfanzereien zufrieden. Sie konw ten schon wissen, daß ich das nicht liebe.' Brigitte schwieg unb strich sorgfältig die Brötchen für ihren Gebieter. Sie war gar nicht gekränN über seinen rauhen Ton. Sie dachte nur mitleidig: Der Arme! Gewiß hat er Wieder arge Schmerzen! Nach einer Weile fragte sie: „Darf ich Sie nachher ein wenig im Park herumfahren, Herr Graf? Die warme Sonne täte Ihnen gewiß gut!' „Kann ja Wert besorgen!' „Ich dachte. Albert

- bauer Anton Kaßlatter in Runggaditsch im Grödental und wollte ihm ein Pferd um 3700 gen des Rezeptes das Dr. Alteneder vorbereiten wollte?' „Ja so — na, dann, bleibe ich eben daheim!' Brigittes brauner Lockenkopf beugte sich bit tend naher. „Darf ich nicht, Herr Graf?' „Ach was, das ist kein Geschäft sür Frauen zimmer!' „Aber ich kann doch den Fahrstuhl so leicht regieren! Und —- ich würde es so gerne tun!' Sie sah unbeschreiblich lieblich aus mit dem bittenden Ausdruck in dem zarten Gesichtchen

. Der Graf, dessen Blick sie unwillkürlich mit weicherem Ausdruck gestreift hatte, sah rasch weg. Er wollte es nun einmal nicht, daß diese blauen Kinderaugen ihn ans Herz rührten. UM doch geschah es manchmal, ehe er sichs versah. „Bitte, bitte —- darf ich?' „Na meinetwegen', murmelte er halb Wide». Willen. 18. Kapitel. Ganz langsam rollte der Fahrstuhl über den moosigen Grund. Links in den jungen Bu chen spielten die Sonnenstrahlen, rechts lag reg los zwischen schilfbewachsenen Ufern ein kleinem Weiher

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 25.09.1914
Umfang: 8
und jetziger Vermögensverwalter. Graf Toggenburg sei damit einverstanden, nur bringe sie nicht sofort das nötige Bargeld auf, um die Drangabe zu lei sten. Die Marsoner wies dabei aber eine Bestätigung vom 8. März 1914 vor, wonach ihr Graf Toggenburg (!) 25.000 K. schulde. Dieses Schriftstück zeigte Frau Lintner einer be freundeten Witwe in Gries und bat diese, ihr für den an gegebenen Zweck 8000 Ar. zu leihen, welchem Ersuchen diese ohneweiters nachkam. Kurze Zeit später teilte die Marsoner der Barbara

Lintner mit, daß sie die 8000 Kronen erlegt habe, aber für den Rest noch Geld auftreiben müsse. Die Lintner empfahl ihr ihren Ehegatten Joses Lintner, der ihr möglicherweise das Geld leihen könnte. Marsoner sprach auch mit Josef Lintner, bedeutete ihm, daß sie jetzt ihre Wertpapiere nicht ohne Schaden verkaufen könne und e^ suchte ihn um ein Darlehen in der Höhe von anfänglich 20.000 K, später 30.000 K. Josef Lintner erklärte sich nur unter der Bedingung bereit, das Geld herzugeben, wenn Graf

Toggenburg selbst komme. Rosa Marsoner erwiderte, sie werde auf ein halbes Jahr ein Wertpapier über 70.000 Freitag , 25. Septembe r 1914. . , . / ° 5 . ^ K. verpfänden und Graf Toggenburg werde in 8 bis 14 Ta gen persönlich kommen. Gras Toggenburg erschien nun zwar nicht bei Lintner, dafür übergab ihm Rosa Marsoner einen Schuldschein vom 1. April 1914 über 30.000 K., welchen sie sich von einer Geschäftskollegin schreiben und siegeln ließ. Josef Lintner, der nun wirklich glaubte, Graf Toggenburg sei

ein Schuldner, ließ sich zur Hingabe des gewünschten Be trages tatsächlich herbei, zumal ihn seine Frau dazu ermun terte, da ja Gras Toggenburg der Marsoner selbst 25.000 Kronen schulde Joses Lintner übergab der Marsoner seine Sparbücher, aus welchen diese 30.000 5k behob. Als Se. Exzellenz der Statthalter Graf Toggenburg im Frühjahr dieses Jahres in Bozen weilte, erschien am 18. April die Private Barbara Lintner bei ihm in Audienz und bat um Auskunft, ob die zwei in ihrem Besitze befindlichen

, diesen Betrag am 1. April 1915 samt 6 Prozent Zinsen zurückzuzahlen. Graf Toggenburg erkannte sosort, daß mit seinem Namen ein großer Mißbrauch getrieben wurde und erstattete noch am selben Tage die Strafanzeige, worauf die Verhaftung der Verkäuferin erfolgt ist, wobei ein Betrag von 8266 K. gefunden wurde. ' Rosa Marsoner leugnete jede. Schädigungsabsicht', sie habe geglaubt, einstens ein größeres Vermögen zu erhalten, mit welchem sie dann ihre Schulden beglichen hätte. Sie er fand eine phantastische

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 24.01.1924
Umfang: 8
eine matte, traurige Stiinme vernehmen. Und ein feiner Herr in tadel los eleganter Kleidung trat heran. „W iß ich, was es gibt?' knurrte sie zurück. „Frag den Hochwüroen nur selber. Er schwatzt ganz verrücktes Zeug. Hat Wohl über den Durst getrun ken!' - Jähe Röte des Unmuts , flog . über Meinrad Bruckers ehrliches Gesicht. Doch fühlte er, es sei besser, dieser Frau nicht zu widersprechen, sich nicht mit ihr einzulassen. ' „,5err Graf,' wandte er sich an den Eingetrete nen, und zugleich richtete

er sich mit ungewollter, unbewußter Würde auf, „ich stehe vor Ihnen als Priester, stehe vor Ihnen als der Vertrauensmann eines Unglücklichen, der an Ihnen schweres Unrecht begangen hat und dieses Unrecht wieder gutmachen will.' „Jenitsch?... meinen Sie Jenitsch?...' Der Graf wurde aschfahl. . - Der Pfarrer legte die Mappe mit Bentsdorss Namen auf das elegante Tischchen vor dem SoPha. „Er gibt Ihnen ehrlich alles zurück, was er Ihnen w. Die Eintreibung der Steuerrückstände tk den neuen Provinzen wurde mit kgl. Dekret

. Sie können sich selbst davon überzeugen.' ^ ' 'Wie geistesabwesend starrte der Graf vor sich hin. Die Gräfin aber stürzte an den Tisch, schlug die Mappe, auf, durchblätterte mit fiebernden Fingern die Papiere. Dabei las sie mit halblauter Stimme die Namen ans den Mantclbogen. Um ihre Lippen legte sich ein breites Lächeln. „Solide Papiere daA. gute Papiere. Ferdinand, es stimmt alles! Alles ist dir ersetzt worden samt Zins und Zinseszins. Aber jetzt derftn mer das Kapital nicht schlafen lassen. Aufs ungarische Korn

, das wär' eine gute Speküla^- tion, meinste nicht?' „Bitte schön, Herr Graf, wollen Sie gütigst den Empfangsschein nntersertigen?' mahnte der Pfar rer nnd breitete die von Jenitsch ausgestellte Quit- tuiig über den Tisch. Schweigend, scheinbar gedankenlos griff Gras Bentsdorf an einen kleinen Stift, den er in golde ner Fassung au seiner Uhrkete trug, und setzte fei nen Namen unter das Papier. Meiurad Brucker faltete den Bogen zusammen, gab ihn in die Tasche zurück und wandte sich zum Gehen. / Da hörte

er hinter sich einen dumpfen Ton wie von einein schweren Falle. Und als er fast unwill kürlich den Kops wandte, sah er, daß der Graf zu-- sammengebrochen war und auf den Knieeil liegend, sich krampfhast an eine Stuhllehne klammerte. Der Geistliche meinte,.es habe ihn ein plötzliches Unwohlsein befallen; er wollte zu Hilfe eilen. Doch der Graf wehrte ihm mit der Hand. ,,Zp spät!' stöhnteer, „zu spät'.' ! „Ferdinand, was haste: was sagste?' rief d'.e Fran und grisf ihm unter die Anne, j Bei ihrer Berührung sprang

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Seite 9 von 12
Datum: 11.04.1901
Umfang: 12
zeihung gebeten, daß auch sie an ihre Schuld geglaubt hatte, in ihr Heim. Gern hätte sie das junge Mädchen längere Zeit bei sich behalten, doch Gertrud hatte keine Ruhe, zu sehr sehnte sie sich nach Helene. Am Tage ihrer Entlassung suchte Graf Schwarzegg Ger trud auf. Das junge Mädchen erschrak, als es den noch vor wengen Monaten so jugendkräftigen, blühenden Mann er blickte. Die jüngsten Ereignisse hatten ihn zu einem lebens müden Greis gemacht, seine Züge gefurcht, sein Haar ge-, bleicht

. c „Verzeihen Sie mir, Fräulein Felsen,' begann er, nach dem-er auf Gertruds Aufforderung hin Platz genommen hatte, „wenn auch ich an Ihre Schuld glauben konnte, da ich doch wußte, wie sehr meine unvergeßliche Eleonore an Ihnen hing, wie sehr sie Ihnen vertraute und in wie hohem Maße Sie ihr Vertrauen verdienten!' „O, Herr Graf, wie gern verzeihe ich Ihnen!' sagte Ger trud tief bewegt. „Der Schein war gegen mich, — nothge drungen mußte man mich für die Schuldige halten. Gott hat die Wahrheit an das-Licht

gebracht!' Der Graf seufzte schwer und starrte ^eine Weile düster vor sich hin. Dann fuhr er, sich gewaltsam fassend^fort^ „Gern würde ich Sie wieder in Ihrer früheren Stellung^ bei meiner Sidonie sehen, doch— es geht nicht! Ich löse meinen Haushalt fast ganz auf und werde auf Reiseiz gehen!' „Und Ihre Kinder, Herr Graf?' Ihre Frage klang mahnend, aber das Vaterherz war taub dafür. „Egon kommt in die Kadettenanstalt und Sidonie in eine Genfer Pension!' versetzte der Graf tonlos, vor sich hin brütend

. „O, arme, arme Kinder!' rief Gertrud, Thränen des Mitleids in den Augen. „Kaum haben sie die angebetete Mutter verloren, so sollen sie nun auch Vater und Vaterhaus verlieren, um unter Fremden zu leben! Herr Graf, vermögen Sie das wirklich? Halten Sie es nicht für Jhre Pflicht, Ihren Kindern die Mutter zu ersetzen?' „Wohl haben Sie Recht,' murmelte der Graf gequält, „aber ich kann-nicht anders! In Schwarzegg, auf meinem Gute, vermag ich nicht zu bleiben. Alles dort erinnert mich an Eleonore

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Seite 7 von 8
Datum: 04.06.1901
Umfang: 8
sagen?' „Ich bin der Graf Hans von Schwarzegg auf Schwarzegg bei Brieg in Schlesien!' brachte der Sterbende mühsam her vor. Ein Krampf durchzuckte plötzlich seine Glieder. Er stöhnte auf vor Schmerz. „Sie — Sie sind Graf Schwarzegg?' stieß Helene ent setzt hervor. „Ja!' flüsterte der Sterbende. „Kennen Sie mich, mein ^ Kind?' > „Ob ich Sie kenne!' rief Helene erschüttert. „Ich bin Helene Felsen, die Schwester jener Gertrud Felsen, die da mals, zur Zeit des Todes Ihrer -Gemahlin, als Gouvernante

in Schloß Schwarzegg weilte und die,- eine. Unschuldige, als Mörderin zum Tode verurtheilt, sich selbst das Leben nahm!' Der Graf sah sie erstaunt an, dann sagte er leise: „Ah, Sie sind die Schwester jenes armen Mädchens, das in .meinem Hause, so. Schweres erdulden mußte? Aber Sie sind fälsch berichtet, wenn Sie glauben, Ihre Schwester habe sich das Leben genommen! Das war eine andere, — eine Schlange oie meine arme Eleonore an ihrem Busen genährt hatte! Sie hatte mein Weib vergiftet und voll

teuflischer List den Verdacht auf Ihre Schwester gelenkt. Aber ihr Ver brechen kam dennoch an den Tag und sie war es, die sich dann selbst den Tod gab!' Helene hatte in athemloser Spannung seinen Worten gelauscht. . „So ist die Unschuld meiner armen Gertrud also dennoch an das Licht gekommen!' rief sie erschüttert aus. „O Gott im Himmel, wie danke ich dir dafür! Aber meine Schwester, — was ist aus ihr geworden, Herr Graf? Wissen Sie es? Lebt sie noch?' „Sie wurde aus dem Gefängniß entlassen,' versetzte

der Graf mühsam, „und'ich habe sie hernach einmal aufgesucht. jten '. S . Ich wollte sie für ihre Leiden entschädigen, aber sie nahm nichts von mir an. Was später aus ihr geworden ist, weiß ich nicht!' „Daran erkenne ich meine Gertrud!' rief Helene mit Thränen in den Augen. Der Graf flüsterte nach einer Pause mit sichtlicher An strengung: . „Wie wunderbar, daß wir uns hier — unter diesen Um ständen — treffen mußten, — daß Sie auf diese Weise er fuhren, daß — Ihre Schwester — noch lebt! — Das Walten

— ein Stöhnen, — Graf Schwarzegg hatte geendet. Thränen vergießend, drückte Helene ihm die Augen zu. „Welch ein Walten der Vorsehung!' flüsterte sie erschüt tert. „Ich mußte hierherkommen, mußte diese furchtbare Katastrophe miterleben, um bei diesem entsetzlichen Ereigniß den Grafen Schwarzegg kennen zu lernen und von ihm zu .erfahren, daß meine Schwester Gertrud noch lebt ! Jetzt fesselt Imich nichts mehr an Amerika! Ich kehre nach New-Iork zurück und fahre mit dem nächsten Schiffe nach Deutschland

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Seite 5 von 24
Datum: 31.07.1913
Umfang: 24
1 Keüagk zm smmmer 174 ver Bozner Rachrichten vom Zt. Juli 1NZ Interessante Neuigkeiten. ^ Eine österreichische Jahrhundertfeier. Auch Oesterreich begeht in diesem Jahre die hundertjährige Gedenkfeier eines für seine Geschichte bedeutenden Ereignisses: der Wiedergewinnung von Jstrien, das im September 1813 der Monarchie durch eine kühne Waffentat zurückerobert wurde. Während der Kämpfe des Jahres 1813 befand sich anfangs September die österreichische Brigade Graf Nu- gent bei Fiume

, um das Küstenland der Monarchie wie- derzuerobern. Doch war der linke Flügel vom Gegner in Istrien bedroht, denn es befand sich eine französische Bri gade, 4000'Mann stark, bei Pinguento und eine weitere im Anmarsch von Süden her. Hauptmann Josef Lazarich, ein Triester istrianischer Abstammung, erbot sich freiwil lig dem Grafen, in dessen linker Flanke zu rekognoszie ren und,? wenn möglich, den Gegner hinzuhalten Graf Nugent konnte ihm aber wegen Mangels an Streitkräften nicht mehr als einen Offizier

das Geschäft und ersuchte um Vorlage eines Schmucks, Kollier, Ohrringe und Armband in Brillanten. Nach der ungefähren Preislage befragt, äußerte der vornehme Kunde, daß er etwa 20- bis 35.000 Dollars anzulegen sich vorgenommen habe. Endlich zahlte er, sich für den teuer sten Schmuck entschließend, 25.000 Dollars in Scheinen auf den Tisch. In diesem Augenblicke erschien ein Stabs offizier, der, als er den Käufer erblickte, freudig auf ihn zueilte. Er redet ihn mit senorer Stimme als Graf St. an und pries

ihn aber, augenscheinlich sehr wenig be friedigt, zur Seite. Er machte dem Grafen über seine Knauserei Vorwürfe und forderten den Juwelier aus, dem Vermögen seines Freundes entsprechend, das Beste her beizuschaffen, was fein Geschäft berge. Endlich einigte man sich aus ein kostbares Schmuckstück für 50.000 Dol lars; und als der Graf, der nur 25.000 Dollar auf dem Ladentisch niedergelegt hatte, den Schmuck zunächst der Begutachtung der sachverständigen Frau des Majors un terbreiten wollte, stellte sich der Offizier

als Bürge. Er kaufte einen hübschen Ring für 350 bezahlte ihn und »erzählte dann von dem kolossalen Reichtum des Grafen, der nun noch' die einzige Tochter des ebenso reichen Ba rons L. als Gattin heimführen werde! „Merkwürdig, daß der Graf so lange bleibt', sagte er schließlich nach einiger Zeit, ..er weiß doch, daß ich zum Dienst muß'. Seine Un ruhe schien sich dem Geschäftsinhaber mitzuteilen, der ner vös an der hohen Spiegelscheibe der Eingangstür zu trommeln anfing. Endlich, fünf Minuten vor 12 Uhr

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Seite 2 von 12
Datum: 13.01.1923
Umfang: 12
von Essen. Essen und Umgebung wurden besetzt mit einem militärischen Aufwand, als wären diese laufend? wap.ihm, schon sehr nahe... Der st5raf^> er-- Hrat mW der Zauberer, der das bemerkte, lachte hohnisch. Da überkam den Grafen die Verzweiflung und mit geballter Faust schlug er dein Zauberer ins Gesicht; doch es schien, als hätte dieser.Eisen spitzen im Gesichte: die Hand des Grafen blutete rmd der Zauberer lachte laut. Ratlos blickte der Graf um sich. Da gewahrte er ganz nahe einen gro ßen Steina

der im Grase lag, und blitzschnell fuhr es ihm durch den Sinn: Steine brechen Zauber! — Er streckte sich, erreichte den Stein, schwang ihn und zermalmte dem Zauberer den Kopf^. ^ ^ Dann sprang er empor. Da sah er, wie ebeü der Z^är das Pferd erfaßte; es schrie laut auf und ent zog sich ihm; aber der Bär war dicht bei ihm Und streckte wieder die Tatzen aus. Schnell suchte der Graf sein Schwert im Grase, fand es und lief zu dem Felsen hinüber. In demselben Äugenblick.hatte der Bär das Pferd neuerdings

erreicht und dieses schrie entsetzlich. Der Graf aber faßte den Bären mit der linken Hand am Fell und stieß ihm mit der rechten die Klinge bis an das Höst in den Leib. Aufbäumend wandte sich der Bär>t aber er bau melte und stürzte. Nun schaute der Graf nach dem (Pferde. - Das Pferd jedoch war nicht mehr zu sehen, lind wie der Graf um den FelseuHerumgehen wollte, erblickte er plötzlich im vollen Mondschein aufrecht stehend, mit dem Rücken an die Wand gelehnt, im weißen Kleide — feine Germchlm

mächte zu machen, die diesen Zustand herbeige führt HÄ)en, --Zivel Tage später erreichten sie ihr Turmschloß auf Sem Felsen von Andraz.^ Da wollte der Schloß- Herr seine Amme in das tiefste Verließ werfen las sen; aber die Gräfin litt es nicht; sie schickte die Amme nur aus dem Schlosse. Diese wählte sich nun zum Wohnsitz einen hohen, spitzigen Felsen, der über denl Schlosse aufragte. Da haust jenes böse Weib noch immer und nach ihr heißt jener Felsen ,,^-aß de Stria' (Herenstein). . . Ter Graf

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Seite 17 von 24
Datum: 24.12.1908
Umfang: 24
.:: ^ i „Ach,' sagte der Fremde mit einem tiefen Seufzer, „dann muß ich gestehen, daß Graf Arden das schönste Weib und die schönsten Pferde besitzt, seinen Diener gar nicht zu erwähnen,' schloß er mit einem höhnischen Lachen. „Das kommt davon, wenn man solchen Menschen Rede sieht,' sagte sich der Bediente. ^ Nun hegte dieser Mann die größte Achtung und Anhäng lichkeit für seine Herrin. Sie hatte nämlich herausgefunden, daß er einen.kranken Bruder hatte, — ein kleines, leidendes Kind

bei dem Juwelier, ver ließ Gräsin Arden das Geschäft, noch immer mit ihrem alle Herzen bezaubernden Lächeln auf den Lippen. Des Fremden starre Blicke folgten ihr, und als der Wägen um die Ecke verschwunden war, ging er in eine Buch handlung und verlangte ein Londoner Adreßbuch. Bald hatte er gefunden, was er suchte — ihre Adresse: „Graf von- AÄ>en,. Ardewchöuise/ PiccadiH.' 28. Kapitel. Lord Arden war in das Boudoir seiner Frau gegangen, um mit ihr den gestrigen Stäatsball durchzusprechen. Sie war müde ünb

ein; der Wind trug berauschenden Flieder- duft aus dem Garten ins Zimmer. - ° - ' „Wie schön und frisch der Morgen ist,' sagte die Gräfin, und Adele sagte lächelnd bei sich, daß der Morgen schön recht weit vorgeschritten, daß es bald Mittag sei. . „Was fiir ein reizendes Bild muß ich schauen!' rief der Graf, als er das Zimmer betrat. „Ich fürchte, du wirst sehr ermüdet sein, Alice. Eigentlich dachte ich, die Sonne würde nie müde, zu scheinen.' „Ich bin keine Sonne!' gab sie zur Antwort. „Du bist ein selten

, zum letztenmal, ohne irgend einen düsteren Schatten zwischen sich. AÄe ging dann hinaus, und der Graf ließ sich neben seinem jungen Weibe nieder. Sie blickte mit träumerischem Lächeln, zu ihm aus. . > ? ! ' - „Kannst du ahnen, Leo, Woran ich soÄen dachte?' fragte sie. ^ . v» > „Nein, mein Lieb,' sagte er, „du hast so viele schöne, freundliche Gedanken, wie könnte ich da erraten, welchen du eben hegtest!' . . ^ . , - „Ich dachte an unsere Mederbüsche daheim in Arden,' versetzte, sie. „Erinnerst

du dich des großen, dichten Busches neben dem Weißen Tor, das zum Muße führt? Als wir fort fuhren, fingen die Knospen an, sich zu formen, und nun wird der Strauch in vollster Blüte stehen. Kannst du dir vorstellen Wie an diesem Morgen das Sennenlicht auf den schimmern den Perlen funkelt, die der Nachttau daran zurückgelassen?' ' „Ja, es steht ganz deutlich vor meiner Seele,' erwiderte der Graf, und auch sein Gesicht nahm einen träumerischen Ausdruck an. „Wie sehr liebst du doch Arden, Alice!' „Ich liebe

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Seite 6 von 24
Datum: 24.12.1913
Umfang: 24
emS. Ich muß Sie um Jyr Wort b t en, Hnr Graf. daß S e mein Antraue» respektieren.' ^ Er blickte mich ükenoschr aru „Mein Wort darauf, daß ich Ihr Vertrauen elzien werde, falls sich Ihre Mitteilung auf Sie selbst bezieht' - >,Ste bezieht sich nur indirekt auf mich in derselben Weise, w!e sie sich auf S e, Herr Erat, urd auf viele andere bezieht.' ? vMeiter!', diöngie er. ? ' »Ich habe Eruvd u glauben. Käß Verrat gegen die Kö nigin am Werke ist,' sogte ich, ihn scharf beobachtend. Er «bleichte

!' Mir schien^ als sei die Dame des Prinzen Vertraute. Aber ich will Ihnen das Gespräch Wort für Wort wiederholen, so gut ich eS kanu.' ^ Und ich erzählte alles, wie ich eS eben meiner Mvtter er« zählt. Ich habe selten auf dem Antlitz eines Menschen so wechselnde Gefühle fichwidersptegelusehen. als aus dem des Grafen während meiner Erzählung; den Schluß bildete der Ausdruck vollständiger Verblüffung. Bon diesem Augenblick au glaubte ich an Graf Varitza, denn kein Schauspieler hätte die Verblüffung

so zum Ausdruck bringen können. ^ '„Aber das ist ja nugtheuerlich!? rief er endlich. „Glaubt der Prinz, daß ich so getäuscht werden konnte Z Wenn Sie seine Worte richtig aufgefaßt habeu, so behauptet er, daß ich uud meine Köllegen den Monlalbanieru eine für die Rolle geschulte Echauspielerin als rechtmäßige Herrscherin aufbürden. Un möglich!' „Darf ich einige Fragen an Sie richten, Graf,' bat ich. i,So viel Ihnen nötig erscheinen/ entgegnete er. „Also — wer ist der Pluchart, von dem der Prinz sagte, er sei

, weil —- „Weil,' fiel ich rasch ein, „Sie trotz des ausdrücklichen Wunsches Ihrer Majestät eine Heirat mit dem Prinzen Kon stantin herbeizuführen suchen. Ich glaub- aber, daß der Prinz selbst ein doppeltes Spiel spielt.' „Sie glaube» —begann der Graf. „Ich glaube,' sagte ich streng, „daß es Ihre Pflicht ge wesen wäre, ihn fernzuhalten. Wie Sie sehen, beginnt der Vecrat, durch den dieses Land berühmt ist, sofort bei seiner Ankunft. Und jetzt — was kann zum Schutze der Königin geschehen?' „Sie schließen

doch aus dem belauschte» Gespräch nicht, doß eme persönliche Gefahr für Ihre Majestät entgehen kann?' fragteer. „Wer kann wisse», waS ans den Machinationen eines Menschen, wie dieser Prinz !A entstehen kann? Er will auf den Thron kommen.' Graf Baritza erhob sich und schritt erregt tm Zimmer auf und nieder, ' „Zu anderer Zeit,' sagte er endlich, sich wieder mir gegen über niederlassend, „hätte ich kurzen Prozeß gemacht und auf Ihre Mitteilungen hin die vier von Ihnen genannten Perso nen, sobald tch sie gefunden hätte

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Seite 7 von 8
Datum: 16.08.1922
Umfang: 8
nicht von der Republik Panama, denn das ilt ..nicht seriös genug', also muß es schon ein Europäischer Staat sein. Es gibt ja Vermittler ^ Legen große Summen solche Titel schieben. Vor allem kann man dann vorn an seinem Auto, neben dem Ehausseürsitz ein Wäppenfähu- chen anbringen, das lustig-vornehm flattert und jeden Schutzmann vor Hochachtung erstarren läßt, selbst wenn das Auto ganz polizeiwidrig mörderisch daherrast. Mit solchen Fähnchen sah- Gold wert. Und dabei ist Her Graf

' in ihrem Signalement stehen haben. Aus gewissen Gründen. Man kann nie wissen. — Die enttätowierten Ehrenmänner le gen gern auch ihren früheren Rufnamen ab. Pallisaden-Karl oder. Schlächter-Orje, weil dies geschäftlich behindert. Mit guten alten Namen ist aber immer noch viel zu machen. In der Ber liner-Zeitung findet man jetzt häufig die An zeige: Graf sucht hundertjährige Möbel usw. und man wundert sich nur über die Unersättlichkeit dieses Grasen, der inzwischen doch schon sicher Dutzende von Schlössern möbliert

und mit Al tertümern ausgestattet haben kann. Man ist der Sache nachgegangen. Also der Arme ist wirklich ein Graf. Er ist für ein verhältnismä ßig schmales Gehalt bei einem Berliner Anti quitätenhändler angestellt, dessen Frau mit 40.000 Mark Wirtschaftsgeld monatlich nicht mehr auskommen zu können erklärt. Daß sie überhaupt so viel ausaeben kann, verdankt sie diesem Juwel von einem Grafen. Er taucht in alten Familien, die jedem Händler die Tür wei fen würden, dank seiner Visitenkarte unange fochten aus und kauft

kostbare Sachen aus Bie dermeier- und Direktoirezeiten, die ihm natür lich zu einem Preise überlassen werden, wie er „unter Brüdern' üblich ist. Ebenso leicht sindet er natürlich. Einlaß in neureiche Familien, wo die hochgeehrten Herrschaften sich gern über den Lössel barbieren lassen, obwohl es auch da sehr geschäftstüchtige Ausnahmen gibt. Immer reist der Herr Graf in Begleitung. Entweder sein Chef selbst, der Antiquitätenhändler, oder des sen Frau sind dabei und begnügen sich äußerlich

mit einer sehr bescheidenen Rolle, legen auch gar keinen Wert darauf, etwa als Händler vor gestellt zu werden. Sie sind es zufrieden, daß ' „ihr' Graf seine Sache vorzüglich macht und «daß sie ihn dabei doch dauernd unter Au f s: cht haben. Solch ein Dukatenmännchen ist wirklich Kriegen, wenn sie aus den Diamantenfeldern hinauswollen, zunächst ein paar Eßlössel. voll Rhizinusöl und werden dann Unter Bewachung eingesperrt, bis sie nichts mehr itn Leibe Hecken:- Wenn das ginge! ^ . i - , > ,Eingesendet. Afterreizung

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Seite 3 von 12
Datum: 12.01.1909
Umfang: 12
. Todesfälle. In München ist der erbliche Reichsrat der Krone Bayern, Graf Georg Fug ger zu Kirchberg und von Weißenhorn, Senior des Fuggerschen Gesamthauses und der Raymundaslinie vor einigen Tagen an den Folgen einer Bein operation im 59. Lebensjahre verstorben. Graf Fugger, ein vollendeter Kavalier, lebte mit seiner Familie mehrere Jahre m Gries und siedelte erst im Jahre Z 9i^3, nachdem ihm durch den Tod semes ältesten Bruders die Würde des Seniors des FugMschen' Gesamthauses zugefallen war, von Gries

, welche die Gemeindevorstehung Deutschnofen an> äßlich der al lerhöchsten Auszeichnung ihres langjährigen Seelsorgers, des hochw. Herrn Pfarrers Noggler mit dem goldenm Ver dienstkreuze mit der Krone auf morgen veranstaltet, hat sich Herr Statthaltereirat Graf Ces chi in Begleitung des Herrn Professors Alois Thaler und des Herrn Chorkaplans Karl Grafs, zweier gebürtiger Deutschnofer über Leifers nach Deutsch nofen begeben, wo er von der gesamten Gemeindevertretung und der hochwürdigen Geistlichkeit feierlichst degrützt

wurde. Graf Ceschi nahm beim Krämer Franz Bewaller in dessen stattlichem Hause Wohnung. Morgen Vormittag findet in der uralten Kirche von Deutschnofen eine Festmesse statt, während welcher ein Teil der hiesigen Kaiserjäger-Regimentskapelle die deutsche Messe von Schubert spielen wird. Im Saale des Rößlwirtshauses wird dann Graf Ceschi dem Herrn Pfarrer die allerhöchste Auszeichnung überreichen, welchem feierlichen Akte ein Festessen. mit Tafelmusik dnrch die obengenannte Regi' mentskapelle folgen

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Seite 5 von 10
Datum: 02.07.1916
Umfang: 10
Anerbieten dieses Dr. Werner so freudig geworden siyd!'. . ^ Schiebein erschien endlich,' Die Fenster drüben iwaren zch .das Zimmer in Ordnung und nm Ofen brannte es lichterloh» . Nun konnte man sich in Gottesnamen hier auch eine kleine Strafpredigt gefallen lassen . . Aber der Graf vergaß ganz daraus. Er schien nur beseelt von einer merkwürdigen Hast, hinauszukommen. „Spiele Mama inzwischen etwas vor, Witold, ich komme bald wieder', sagte er und ließ sich von SchiebeiN hinausrollen. Witold setzte

sich ans Klavier und be gann leise zu präludieren. Aber zum ersten Mal in ihrem Leben hörte ihm die Gräfin kaum zu. Mit allen Sinnen horchte sie hinaus. - „Was hat er vor? Wird er sie nun end lich hereinbringen?'- dächtet sie und Tränen traten in ihre Augen,, als sie sich Lou's Glück vorstellte, nachdem der Graf ihr al- les^erzWt,hgben» Würden? / NebMaw iv öoUs Zimmer gab es.leises Geflüster. Einmal glaubte die Gräsin einen halbunterdrückten Aufschrei zu hören. Dann wurde es still- Am Korridor hörte

man leises Hin-i und Herhuschen, dazwi schen das knarrende Rädergeräusch von des Grafen Fahrstuhl. Auf einmal piurde es links arss det Ghwell^. oeri Wohnzimmer- tür, die' Mchlossen' wW Merkwürdig hell. Im selben Moment fast schob Schiebein den Fahrstuhl des Grafen wieder herein. Der Graf kam allein. In seinem Gesicht zuckte und wetterleuchtete es, wie immer, wenn er erregt war. „Nu denkt euch bloß!' sagte er lachend, „diese.WetLerhexe,.die.Richter^-was ^ieAch Wieder ausgedacht hat! Einen Lichterbaum

und den reichen, grünen Tannenschmuck ringsum überflog. Dann blieb sein Blick betroffen auf ei nem hohen schmalen, mit einem weißen Tuch überdeckten Gegenstand haften, der aussah wie eine verhüllte Statue und einen großen Zettel trug mit den Worten: „Un-' serem lieben Witold.' „Eiy Geschenk für mich?' fragte, er ver« wundert. ' „Ja — von deinen EUern — das Beste, was sie haben und dir geben können!' antwortete der alte Graf halb erstickt und wandte sich hastig ab. Denn wahrhaftig — da saß

ihm etwas in der Kehle und in den alten Augen ^ das brauchte der Junge wirklich nicht zu sehen . . . Zögernd hob Witold das Tuch —-. Und dann ein Schrei so laut und ju belnd, daß 4r wie Posaunenklang durch das alte Schloß schallte- „Lou! Meine Lou!' Lachend und weinend lag sie an seiner Brust, halb erstickt von seinen Armen, die sie stürmisch umschlangen, von seinen Küs sen, die wie toll aus ihre Lippen nieder regneten. „Da hast du sie nun — unsere Perle — die Luise Richter!' schrie der Graf immer wieder.wie

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 11.06.1896
Umfang: 8
und ein Bataillonsstab aufzustellen. Die Compagnie erhält die Nummer 15 und hat den normalen Friedensstand anzunehmen. Graf Golnchowski über den Dreibund. In der vorgestrigen Sitzung des Budget-Ausschusses der Neichsraths- delegation, welcher Obmann Graf Better präsidirte, gelangte znuächst daS Budget des Ministeriums des Aeußeru zur Ver handlung, über welches Delegirter Dumba referirte. Ju der Debatte gab der Minister des Aeußeru, Graf Goluchowski, ein Exposü über die allgemeine Lage

, in welchem er u. A. auch über den Dreibund sich änßerte. - Der Herr Minister ging nach der Darstellung der Ereignisse, welche in der zweiten Hälfte des Vorjahres und in der ersten Hälfte dieses Jahres Besorgnisse eingeflößt hatten, zur Be- sprechnng unseres Verhältnisses zu deu verschiedenen Mächten über. Ju dieser Hinsicht gebührt der erste Platz nnseren ältesten Alliirten, dem deutschen Kaiserreiche. Es ist beinahe müßig, sagte Graf Goluchowski, jedesmal, die Intimität, das gegenseitige Vertrauen und die innige Ver ständigung

hervorzuheben und zu betonen, d'e zwischen uns und uusereu Bundesgenossen herrschen. Dieses Verhältniß be ruht auf einer so festen B^sis, es entspricht so sehr den Inte ressen uud Bedürfnissen beider Staaten, es enthält eme so mächtige Garantie für die Erhaltuug des Friedens und ist so tief in die weitesten Volksschichten beider Länder eingewurzelt, daß es beinahe zur zweiten Natur geworden ist und daß der Bestand dieses Verhältnisses auch in der weiten Zukunft gesichert erscheint. Wenn ich, fuhr Graf

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 30.03.1897
Umfang: 8
s ,»Ksx«e r Nachrich te (1. Sitzung.) Nachdem die Minister und die Abgeordneten ihre Plätze eingenommen erhebt sich Ministerpräsident Graf Baden!: Se. k. n. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Auftrage zu befehlen geruht, in Gemäßheit der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen den Alterspräsidenten einzuführen. Zu dieser Function erscheint Abg. Ritter von Proskowetz berufen. Ich lade denselben ein, vor Allem die Angelobung zu leisten, und den Kanzleidirector. des Abgeordnetenhauses

, die Angelobuugsformel vorzulesen. ^ Abg. Ritter von Proskowetz leistet die Angelobung. Ministerpräsident Graf Badeni: Ich ersuche uuumehr den Vorsitz zu übernehmen und zur Constituirung des Hauses zu schreiten. Alterspräsident Ritter v. Proskowetz betont, daß er nicht nur dem physischen Alter nach, sondern auch der Thätigkeit nach das älteste Mitglied des Hauses ist.— Möge dem hohen Hause jeder Streit und Nationalitätenhader erspart bleiben, der unter einem Auswände kostbarer, aber unwiederbringlich verlorener Zeit

der Wahlakten an die Abtheilungen. Schluß der Sitznng 11 Uhr 45 Min. Im Herrenhans, welches um 12 Uhr Mittags zusammen trat, vollzog sich die Eröffnnngssitzung viel zermonieller aber auch geräuschloser als im Abgeordnetenhause. Von den neu ernannten Paies waren Graf Hohenwart, Freiherr v. Chlu« mezky, Hofrath Dr. Grünhut, Hofrath v. Pfaff, Freiherr v. Liebig, Hofrath v. Beer, Graf Knenburg und Krupp erschienen. Der Erstgenannte nahm seinen Platz auf der Rechten, der Letzt genannte ließ sich im Zentrum

nieder, alle übrigen wählten ihre Sitze auf der linken Seite des Hauses. Graf Kalnoky war nicht erschienen. ) Der neue Präsident des Herrenhauses und die beiden Vize - Präsidenten nahmen ihre Sitze ein. Präsident Fürst Windischgrätz erhob sich sodann und begrüßte in herzlicher Weise das Haus. Die Einschiffung der österreichischen Truppen für Kreta. Im Sinne der von den Admirälen festgesetzten und von den Regierungen gutgeheißenen internationalen Abmachungen ist letzten Donnertag Machmittags

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 36
Datum: 20.04.1913
Umfang: 36
Liebesabenteuer eines spanischen Granden, das zwar einen komischen Reinfall des jungen Grafen bedeutete, trotz dem aber zu einer-Heirat führte, wird in einer englischen Zeitung sehr nett geschildert. Der Schauplatz ist ein kleiner spanischer Seebadeort, in dem sich der junge Graf Estailes zu seinem Vergnügen aufhielt. Die Hauptperson ist eine verkleidete Doppelgängerin der Gräfin Montignoso. Der Graf hatte sich in das Bild der Gräfin Montignoso ver liebt, das in allen illustrierten Journalen zu sehen

sein. Nun verbreitete sich das Gerücht, daß die Gräfin Sachsen städt die Gräfin Montignoso sei. Das Gerücht drang auch zu den Ohren des jungen Grafen, der ihre Bekanntschaft machte. Wie durch Zufall tauchten eines Tages mehrere seiner Freunde aus Madrid in demselben Badeorte auf, und als die Freunde ihn nun so frisch und guter Dinge antrafen, taten sie sehr ^erstaunt; aber der Graf antwortete ihnen, daß sie bald die Ursache seines Glückes kennen lernen soll ten. Wenige Stunden später stellte er sie der Gräfin Sach

senstädt vor, die sehr erfreut war. Es begann nun ein lustiges Leben voller Vergnügungen, Ausflüge und Fest lichkeiten, deren Kosten natürlich alle der Graf zu tragen hatte. Schließlich fragte ihn unter dem dröhnenden Ge lächter der anderen einer seiner Freunde, ob er denn ganz sicher sei, daß die Gräfin Sachsenstädt auch wirklich die Grä fin Montignoso sei. — „Ganz sicher!' sagte er.— „So?' sagte der Freund, „wir können uns ja erkundigen.' Die Auskunft war niederschmetternd für den jungen Grafen

derlassen wollte. Schließlich hatte sich aber der Graf 1o sek^ in die Doppelgängerin der Gräfin Montignoso ^rueot, oatz er trotz der Aufklärungen nicht von ihr lassen wollte und sich mit ihr verlobte. Inzwischen sind sie ein glückliches Paar j geworden. „Bozner Nachrichten', Sonntag, 20. April 1913

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 14.01.1898
Umfang: 8
hatte mit der früheren Regierung einen Vertrag abge schlossen, wonach es der Regierung politisch-journalistische Dienste zu leisten hatte, dafür aber auch durch sie mit beden- tenden Beträgen belohnt werden sollte. Was Graf Badeni zugesagt, ist jedoch Baron Gautsch nicht geneigt, zu halten. Der Eigenthümer der „Reichswehr' aber betrachtet Herrn v. Gautsch einfach als Rechts- und Pflichtnachfolger des Grafen Badeni, und da die Zahlung nicht gutwillig erfolgt, so soll der gerichtliche Weg betreten worden

sein oder, wie von einer anderen Seite behauptet wird, soll bisher erst die Androhung ersolgt sein. Die „Reichswehr' steht in dieser Action auf einen rein geschäftlichen Standpunkt, und man kann es ihr eigentlich nicht übel nehmen, denn nicht nur sie hat ja offenbar die Politik als ein bloßes Geschäft betrachtet, indem sie soundso- viele Kilogramm „Oeffentliche Meinung an den Grafen Badeni verkaufte, sondern auch Graf Badeni hatte sich ja auf den gleichen Standpunkt gestellt, indem er thatsächlich die von der „Reichswehr

' vertragsmäßig gelieferte Waare gekauft und, solange der Himmel Oesterreich mit dem Ministerium Badeni strafte, auch wirklich bezahlt hatte. Es ist ein Geschäft wie ein anderes, und der Lieferant behauptet offenbar, Baron Gautsch, den das Schicksal gezwungen hat, so viel Unangenehmes, z. B. die Sprachenverordnungen und die Ol,strnction, als Erbe des Grafen Badeni zu über nehmen, müsse natürlich auch den journalistischen Liefernngs- vertrag, den Graf Badeni angeschlossen, anerkennen. Es scheint jedoch

, daß Baron Gantsch hiezu ganz und gar nicht geneigt ist, nicht nnr der finanziellen Seite der Sache wegen, sondern hoffentlich auch aus prinzipiellen Gründen. Man sagt, Graf Baden! hab/ mit der „Reichswehr' ein ungemein schlechtes Ge schäft gemacht; sie soll im Laufe eines Jahres ein Deficit in der ungeheueren Summe von 320.000 fl. gehabt und dabei in Folge der äußerst geringen Abonnentenzahl für die Ver breitung der politischen Ansichten des Grafen Badeni äußerst wenig geleistet haben. Hoffentlich

hat aber Baron Gautsch nicht die Absicht, sich ans bezahlte politische Reclame zu stützen, und das wäre nicht nur anständig sondern auch klug. Macht er gute Politik, dann wird er wohl ohnehin bei der anständigen Presse Unter stützung finden. Ist seine Politik jedoch miserabel, dann wird die bezahlte Lohnschreiberei ihm weder Ehre noch Nutzen schaffen. Die jüngste Vergangenheit hat uns auch darüber belehrt. Die „Reichswehr' hatte, wie man sieht, ein gewiß hinreichend hohes Deficit, Graf Badani mußte

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Seite 5 von 8
Datum: 25.03.1921
Umfang: 8
zur anmaßen den Aufforderung der Vorstehung des fortschrittlichen Volksvereines an den Gra- fen Hartig (Nr. 55 der „Südt. Landeszei- Lung' vom 9. März). Darin weift der Klub nach, daß die Vorstehung des fort schrittlichen Volksvereines nicht berechtigt ist, Graf Hartig zur Niederlegung seiner Aemter aufzufordern, denn er ist nicht Vertrauensmann des fortschrittlichen Volksvereines. Heute nun will der Klub den Artikel „die Neuwahlen des Kurvorstandes und des Kurdirektors von Gries' der „Südt. Landeszeitung

be absichtigter Weise zu entstellen, so hätten sie ohne Schwierigkeit erfahren können, daß Graf Giovanelli in Znaim geboren wurde, daß seine Muttersprache die deutsche ist, daß er in der deutschen An- stalt Theresianum erzogen wurde, daß die Familie im deutschen Südtirol ansässig war. Das Deutschtum des Grafen Giova nelli ist also nicht im mindesten anzuzwei- feln. Daran ändert auch der Umstand nichts, daß Graf Giovanelli 'die englische, französische und auch die italienische Sprache vollkommen beherrscht

. Vorzüge, die dem Kurdirektor selbst eines Weltkur ortes gewiß sehr gelegen kommen und seiner Person zur Ehre gereichen. Auch ist Graf Giovanelli nicht ..Subalternbeamter' zu dem ihn der Artikelschreiber herabwür digen möchte, sondern Konzepsbeamter der östereichischen Regierungsbehörde und steht vor der Ernennung zum Bezirks- Hauptmann, auch wieder eine Eigenschaft, die dem Kurdirektor als Verwaltungs beamten zugute kommt. Darüber hatten sich Mitglieder «der Kurvorstehung. die Herren Eidenberger

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Seite 6 von 8
Datum: 01.03.1904
Umfang: 8
1904 bestimmt und deren Aus hebung bewilligt werden. Abreise des Königs von Schweden und Norwegen. Kö nig Oskar von Schweden und Norwegen hat am Samstag Wien verlassen und die Reise zu seiner Gemahlin nach Abba- zia angetreten. Im Hoflvartesaal des Südbahnhofes hatten sich M- Verabschiedimg der schtvedisch-nortvegische Gesandte Graf Leir<nhaupt uiw Gemahlin, der Legationssekretär Graf Wachtmeister ui?d der schwedische Generalkonsul Neufeld ein gefunden. Im Vestibül erwarteten Generaldirektor

Hofrath Ritter v. Eger, sowie die Funktionäre der Bahn und der Po lizei die Anknnft des Königs, der mit unserem Kaiser gegen 8 Uhr in geschlossener Hofequipage zur Bahn kam. Die Suite des Königs und der Ehrendienst, sowie Generaladju ' tont G. d. 5k. Graf Paar und Flügeladjutant Oberst Fürst Dietrichstein folgten. Die Monarchen begaben sich auf den Perron nnd verabschiedeten sich von einander in der herzlich sten Weise. Um Vi-9 Uhr erfolgte die Abreise des Königs. ' FZM. Braumüller v. Tannbruck

erstmaligen Aufführmlg des Oratoriums „Petrus' zu. — Wien, 29. Febrnar. Gestern veranstalteten hier lebende Slaven vor der russischen Botschaft eine Sympathiekundge bung für Rußland, wobei der Botschafter Graf Kapnist eine Deputation der Demonstranten empfing, welche die Versiche rung treuer Anhänglichkeit und Zugehörigkeit der Slaven an das russische Volk abgab. Prag, 29. Februar. Bei einer gestern stattgehabte» tschechischen Demonstration für Rußland spielten sich aber mals deutschfeindliche Excesse

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