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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 28.03.1899
Umfang: 8
st Der Grclum vom HoLde. Roman von Ormanos Saudsr. (23. Fortsetzung.) Seine ganze Hoffnung hatte Graf Gilias auf seinen Sohn Jokay gesetzt. Der junge Graf hatte Jura studiert und sollte später in das diplomatische Korps treten, um hier seine Karriere zu machen, die ihn nach allen Voraussetzungen zu den höchst erreichbaren Ehren- und Machtstellungen hinauf führen mußte. Nach Beendigung seiner Studienzeit gestattete Graf Gilkas seinem Sohne zunächst eine längere Erholungspause

, welche dieser zu einer Reise um die Welt und einem längeren Aufent halt in Paris benutzt hatte. Aber überrall, wo er auch ge wesen war, hatten ihn unbemerkt die Augen seines Vaters verfolgt. Ueberall hatten ihn Späher umgeben, die jeden seiner Schritte bewachten und dem Grafen genauen Rapport über seine Lebensweise abstatteten. Graf Gilkas wollte etwaigen Ausschreitungen seines Sohnes direkt entgegentreten ; er wollte über Jokay's Thun und Lassen genau unterrichtet sein, um im Falle einer drohenden Gefahr zugleich

geeignete Maßregeln ergreifen zu können. Jetzt stand Graf Jokay's Eintritt in den diplomatischen Dienst unmittelbar bevor. In den nächsten Wochen schon sollte derselbe erfolgen, und Graf Gilkas und Gräfin Irma beabsichtigten, den Winter in der Nähe ihres Sohnes, in Wien zuzubringen. Graf Gilkas hatte auch schon nach einer passenden zu künftigen Schwiegertochter ausgeschaut und dieselbe breits gefunden. Die junge Herzogin Gabriele Rask schien ihm die pass endste und wünschenswerteste Partie für Jokay

?' An einem hellen Novembermorgen saß das gräfliche Ehe- Paar in bestex Stimmung zusammen am Frühstückstisch. Der Graf war in rosiger Laune, weil Seine Majestät bei der nächsten Jagdpartie in die ungraischen, die Raczenzi'schen Güter umgebenden Gründe Graf Gilkas seinen Besuch in Aussicht gestellt hatte, eine Ehre, die dieser voll zu würdigen wußte. Fast zu gleicher Zeit mit dieser Benachrichtigung hatte Graf Gilkas ein Schreiben des alten Herzogs Rask erhalten, in welchem dieser ihm mitteilte

, daß er die Einladung des gräflichen Paares, das Weihnachtsfest im Hause beideer zu verleben, für sich und seine Tochter annehme. „Wird sich schon machen, die Sache mit Elisabeth Rask und unsern Jokay!' schmunzelte der Graf mit einer an ihm sonst ganz ungewohnten Behaglichkeit in Ton und Miene. „Sollst sehen, Irma, sie macht sich !' Gräfin Irma seufzte. Sie dachte an ihre Tochter Jlka, das schone,, einst von Lebensfreude und jugendlichen Uebermut überschäumende Mädchen, an das sie auch einst so große Hoffnungen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 11.04.1906
Umfang: 8
war er Präsident des Ver waltungsgerichtshofes. Graf Julius Andrassy ist der jüngere Sohn des ehe maligen Ministerpräsidenten und Ministers des Aeußern Grafen Julius Andrassy. Er wurde am 30. Juni 1860 ge boren. Sein Vater ließ ihm, gleichwie seinem Heuer verstor benen älteren Bruder Theodor eine äußerst sorgfältige Er ziehung zutheil werden. Nach Beendigung seiner Studien betrat Graf Julius Andrassy die diplomatische Laufbahn und wirkte als Attaches bei den Botschaften in Konstantinopel und Berlin. Er stand

hier in dem intimsten Verhältnis zu Bis marck und der Familie des großen Kanzlers. Mittlerweile diente er auch als Freiwilliger bei den Husaren und wurde 1884 zum Reserveoffizier des 4. Husaren-Regiments er nannt. Zum ersten Male erschien Graf Andrassy im unga rischen Reichstag im Jahre 1884, wohin ihn die Wähler von Csik-Szent-Marton entsendeten. Der junge Abgeordnete schloß sich der liberalen Partei an. Im Jahre 1887 wurde er von dem genannten Bezirk wiedergewählt. Im Jahre 1892 wurde Graf Andrassy

zum Staatssekretär im Ministe rium des Innern ernannt; er vetrat in dieser Periode den 6. Bezirk Budapests im Reichstag. Im ersten Kabinett W e- kerle übernahm Graf Andrassy im Juni 1894 das Portt.feuill des Ministeriums a latere, er demissionierte zu gleich mit dem Kabinett am 16. Jänner 1895. Im Jahre 1897 nahm er als Vertreter des Rozsnyor Bezirkes wieder einen Sitz im Abgeordnetenhause ein. Anläßlich der Ob struktion im Jahre 1898 trat mit den Dissidenten auch er aus der liberalen Partei aus und bezeichnete

als den ersten notwendigen Schritt zur Lösung der Krise den Rücktritt des Ministerpräsidenten Baron Banffy. Nach dem Sturze Banffys trat Andrassy mit den Dissidenten wieder in die liberale Partei ein. Im Jahre 1899 wurde Graf Julius Andrassy zum wirklichen Geheimen Rath ernannt. Wäh rend dieser und der nächsten Jahre war er mit liierarischen und rechtshistorischen Arbeiten beschäftigt, als deren Frucht im Jahre 1901 der erste Band eines großen, umfassenden Werkes über die „Gründe des Bestandes

und der verfassungs mäßigen Freiheit des ungarischen Staates' erschien. Im Jahre 1906 erschien von ihm das Werk: „Der Ausgleich . Ungarns mit Oesterreich'. Graf Andrassy tritt in diesem Buche mit großer Entschiedenheit für die Unverletzlichkeit der 1867er Basis ein und wendet sich sehr energisch gegen die Bestrebungen der Unabhängigkeitspartei. Die politische . Qhätigkeü des Grafen Andrassy m den letzten ^ahrcn ist noch in allgemeiner Erinnerung. Nach dem Versu'ye des Grafen Tisza, die Geschäftsordnung zu öichcrn

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 02.09.1909
Umfang: 16
des Festes? ist vorläufig Zeppelin. ' Der. Ballon „Zeppelin-3'. der in Wittenberg verilnglückt,.ist, kann erst in zwei Tagen -repariert werden, und kommt also für den ?norgigen ?Tag:^zricht M Betracht. , Mn. anderer Ballon. ist. in Metz> undses ist unmöglich, ihn bis zinn^morgigen Tage zu füllen und hieherzubringen. Ebenso , perhält, es sich, mit dem Ballon in Köln Graf Zeppelin selbst kommt dein Vernehmen nach hieher^uin^dM Kaiser seine -Aufwartung zü machen. Wer daskSchciuspiel, ihn durch die Luft

fliegen-zu seben, wiiH'derKaiser'-entbichren müssen Graf Zeppelin selbst -wiid'sich^MichtMDMnbungssMe begeben. Er wirt^ morge,l> nach'Nregenzi fahtenbum den Kaiser Franz Josef zU begrüßen- und ihm fein? Bedauern darüber ^auszusprechen < daß es ihm nicht möBich'feij-den5„ZeppHliu 3' vorzuführen. > l >>. II/.',, »»>»,» ^ ^ ^ .. NachKlange vow dem- Innsbrucker^' Kaiftrtagonv Die Hoftasel. in.Innsbruck. Lange ist's her,.daß. man-in J?msbruck nicht mehr das prächtige Bild einer- kaiserlichen Hoftasel sah

- hofmeister Fürst Montenuovo, rechts vom Kaiser Erzher zogin Maria Annunziata, ihr gegenüber General-Mjutant G. d. K. Graf Paar, 'dann saßen noch auf der rechten Seite: ErzheHog Franz Ferdinand, Erzherzogin Maria Therese, Erzherzog Josef Ferdinand, Erzherzogin Margareta, Erz herzog Heinrich Ferdinand, Erzherzogin Agnes, Erzherzog ' Eugen; links vom Kaiser saßen: gleich neben ihm Erzherzo gin Marie Christine, dann Erzherzog Ferdinand Marl, Erz herzogin Alice, Großherzogin von Toskana, Erzherzog Peter

Heinrich von Campofranco, FZMlBüron Reicher,' Johann Graf von Meran, Gesandter a. D. Graf Brandis, Geheimer Rat Dr. v. Grabmayr, Hofrat M'eusburqer/ MNLl Köves, M'oiisig. de Montel, GM. Kuczera, sachs. Kammerherr Baron'Egloff- stein, Robert Graf Terlago, Paul Graf Galen, Konrckd Rit ter V^.Goldegg, Alois Baron Hypoliti, Miarim Baron Mersi, Graf^Toggenburg, Hermann v. Egger, Max Baron Stern- bach/Mt Stefan Mariacher, Abt LeoTreunifels, die Hosräie Dr. Mrnka,'Dr. Josef Hirn, Posselt -Csorjch^ Wilhelm

von Drathschmid, Freiherr v. SchwindM AloiS. Brunner, - Guz- niann, Landesgerichtspräsident Kürzel,, diePröbste Dr. Wal ter und Dr/ Chini, Fürstbischof D^. Altenweisel, Graf En zenberg, Oberlandesgerichtspräsident Freiherr von Call, FML. Schikofski, Vizepräsident Schödl, Graf Form, Frei herr von Giövanelli, FML. Edler v. Zednik Sektionschef Freiherr v. An der Lan Freiherr v. Tschiderer, Filipp Graf Consolati, Franz. Freiherr v. Moll, Arbogast Graf Thun, Änton Graf Ceschi Gotthard Graf Trapp, Jos. Graf Mam

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Seite 9 von 14
Datum: 17.07.1898
Umfang: 14
, 'ein großes Pergament vor sich. Und er sah nichts, als dieses Pergament. Selbst der Sonnenschein und der heitere Sommertag 'ließen ihn gleichgültig. Er las und las mit demselben kühlen berechnenden Ausdruck, bis ein kaltes, satirisches Lächeln nm seine Mundwinkel zuckte. „Der Graf von Caraven!' meldete da plötzlich ein Schreiber. Halb bestürz fuhr der Advokat auf. „Ich bin bereit, ihn zu empfangen,' entgegnete er, aber ehe der Graf eintreten konnte, ließ er jenes Pergament, das ihn so sehr gefesselt

hatte, verschwinden. „Komme ich zu früh?' fragte eine weiche, indolente Stimme. ßs O Arnold Rnmson sah mit einem Lächeln auf den Sprecher. „Nein, Herr Graf, ich erwartete Sie.' „Ungefähr in derselben Art, wie eine Spinne auf die Wege wartet,' sagte , der junge Edelmann. „Ich will Ihnen nur sagen, daß ich eine völlig resigniene Fliege bin. Ich weiß, daß böse Stunden kommen müssen, und bin gefaßt.' Der Schreiber rückte einen Stuhl zurecht und verließ das Zimmer auf einen Wink seines Gebieters. Aber Graf Caraven

setzte sich nicht. Mit lässiger Anmuth lehnte er am Kamin. „Man laucht sonst nicht im Bureau eines Advokaten,' sagte „ich muß aber dennoch um dieses Privilegium bitten; es spricht sich besser.' Arnold Ramson verbeugte sich schweigend, und Graf Caraven zog eine Zigarre aus dem Etui und setzte sie langsam in Brand. . »Ich glaube, ich würde eine samosc Moral-Studie für böse Buben abgeben,' sagte er. „Ein abschreckendes Beispiel, Herr Graf!' war die ernste Entgegnung. . »Gleichviel

auf die wesße Stirn. Das Gesicht war edelgeschnitten, mit an suchenden Zügen, dunkelblauen Augen und geschwungenen auen, und die rothen Lippen verdeckte halbwegs ein üppiger - Aurrbart. Seine Figur war groß und schlank, mit einer 'Hten Grazie, die fast an Nonchalance grenzte: Und jetzt, wie g- ^nd und seinen Richterspruch erwartete, war Graf ^araven ein noch im Frühling seines LebenS stehender, sehr Hübsche junger Edelmann, in dem noch viel von semer natür- 'Zen Kraft ^und Stärke schlummerte, die er niemals

ge- «Het hatte. . 'vom 17. Juli 1898 Da war kein Zittern, kein Zögern in seinem Benehmen zu bemerken; ja, selbst seine nachlässige Anmuth und Nonchalance verließen ihn nich; als er die Worte vernahm, die ihm schrecklich sein mußten. „Nun, Ramson,' sagte er endlich mit trotziger Ungeduld, „weshalb lassen Sie das Bcil über meinem Haupte schweben, um bildlich zu sprechen? Zögern Sie nicht, mir gleich daS Schlimmste zu sagen!' „Das Schlimmste Herr Graf, ist äußerster, unabänderlicher Ruin, ein Konkurs

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Seite 7 von 8
Datum: 02.08.1904
Umfang: 8
, den Waldweg entlang, der Vom Schloß nach dem nächsten Dorfe führte, jagte ein einsamer Reiter. Wir kennen ihn: es war Graf Wladschu! Der alte Administrator des Gutes War gestorben; der Graf hatte sich entschlossen, seinen Sohn Renau, den er, sowie seine Tochter, abgöttisch liebte, nicht in die Fremde zu schicken,, um Studien zu treiben, die ihn am Ende dem Gute seiner Väter entfremden konnten : Renau, fein einstiger Erbe, sollte gräflicher Landwirth werden. Schon jetzt sollte er in die Ge heimnisse

der landwirthschaftlichen Kunst eingeweiht werden und sich in allen Stücken praktisch üben. Zu diesem Zwecke hatte der Graf einen studiertes Inspektor ausersehen, dem er des Gutes Leitung an Stelle des verstorbenen Administra tors übertragen hatte, unter dessen Leitung wiederum Renau die Wirthschaft erlernen sollte, die Wirthschaft des Gutes, das einst sein Erbe werden sollte. Und dieser Inspektor nun kam heute mit der Bahn aus Petersburg an; sein erstes Reiseziel war die nächste Stadt, von dort gings im Wagen, den der Graf

bereits hinbeordert hatte, nach dem Nachbardorf, und von dort wiederum nach dem Gute des Grafen Wladschu von Saxin. Als der Graf in dem Dorfe ankam, war es bereits dunkel geworden, dunkel insoweit, als der Tag zu Ende war; die^> Sichel dA Mondes jedoch stand am Himmel und spendete ihr spärliches Silberlicht der Ecke. Wie verabredet, hatte der neue Inspektor m dem einzigen, kleinen, sonst aber sehr sauberen Dorfkruge auf den ihm ent gegenkommenden Grafen gewartet; vor dem Gasthofe hielt auch der Wagen

des Schlosses, der den neuen Beamten von der Bahnstation nach dort gebracht hatte. Die Hufschlage des nahenden Reiters waren von dem in der behaglich ^warmen Gaststube Harrenden sofort vernommen worden ; und Inspektor Taver Wladschinsky stand bereits in der Thür, als der Graf angesprengt kaml Wer genau hingesehen hätte, dem Ware es im Scheine des Mo^es MhMch nicht entgangen, wie ein seltsam weh müthiger, wenn nicht gar schmerzlicher Zug in des Grafen Gesicht lag, als er des jungen, stattlichen Mannes

ansichtig wurde, der, seinen Hut lüftend, leichten Schrittes auf den N^lter zukam. „Guten Abend, Herr Graf!' sagte er mit überaus wohl klingender Stimme, indem er sich vor seinem neuen Herrn verneigte. .. „Guten Abend, mein lieber Wladschinsky', gab der Graf w freundlichstem Worte zurück, derweil er vom Pferde sprang und dem jungen Manne herzlichst die Hände schüttelte. .Es dauerte eine geraume Weile, bis der Graf, gleichsam m Erregung und mit weicher Stimme fortfuhr: „Mein lieber -iAadschjnsky, seien

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Seite 3 von 24
Datum: 02.05.1912
Umfang: 24
deko riert waren. Die Tasel, sowie der Saal bot einen herr schen Inblick und wirkte durch die geschmackvolle Grrrppie- S zeigen und hat sie sich ihrer Aufgabe in der glänzendsten Weise entledigt. Auch die prächtigen Hochzeitsbuketts für alle Damen hat diese renommierte Firma geliefert. Die Sitzordnung bei der Festtafel war die folgende: An dem Tisch der Neuvermählten nahmen Platz: rechts vom Brautpaar: Fra Carl Thun,'Gräfin Neipperg, Msgr. Propst Trenkwalder, Gräfin Platen, Graf Clani-Gallas

, Statthaltern rat R. v. Haymerle; links vom Brautpaar: Fürstin Windischgrätz, Se. Em. Galeazzo Graf Thun, Prin- zessiu Ludwig Windischgrätz, Graf Max Thun, Prinzessin Ernestine Auersperg, Graf Rudolf Thuu. Gegenüber dem Brautpaare: FML. Baron'Kirchbach, Gräsin Adolf Wald- stein, Fürst Hugo Windischgrätz, Gräfin Waldstein, Fürst Franz Auersperg, Gräfin Thun-Salms, Fürst Windisch?! grätz, Gräfin Dubsky, Graf Neipperg, Fürstin Hugo Win?? dischgrätz, Graf Waldstein, Fürstin Lobkowitz. Am zweiten Tische saßen

in der Reihensolge der Tischordnung: der kleine Graf Lamberg — der als Page die Brautschleppe trug —^ Gräfin Elisabeth Wolkenstein, Graf Adolf Waldstein, Baro-- nin'Thiennen, Graf Paul Apponyi, Gräfin Thun-Mirach, Graf Withelin Wolkenstein, Gräfin Toggeirburg, Baroik Mirbach, Erbgräfin Neipperg, Fürst Hugo Windischgrätz, Gräfin Gabriele Clam-Salm, Graf Enzenberg, Gräfin Bossi-Fedrigotti, Prälat Roller, Gräfin Lamberg-Waldstein, GM Pokorny, Gräfin Szapary, Graf Forni, Baronin Fa- nopheus, Major Baron Unterrichter

, Gräfin Anna Neip perg, Dr. v. Guggenberg. — Am dritten Tisch: Frl. von Clanner, Prinz Max Lobkowitz, Baronin Unterrichter, Stiftspfarrer ?. Jmfeld, Frau v. Clanner, Prin.z Eduard Windischgrätz, Gräfin Rndolf Thun, Erbgraf Neipperg, Grä fin? Forni, Graf Eberhard Neipperg, Gräfin Christiane Clam, Graf Bossi-Fedrigotti, Fürstin Wilhelmine Windisch grätz, Gräfin Marie Enzenberg, Baron Huncker, Gräfin Mathilde Thun, Gras Toggenburg, Gräfin Apponyi, Graf Lamberg, Gräfin Ceschi-Windischgrätz, Frh

Verlauf rmhm, hielten Ansprachen an das Brautpaar: der Vater der Braut, Fürst V5 i n dischgrätz. der herzige kleine Graf L a m- berg (Braut-Page) uud Fra Carl Thun. An das Brautpaar sind im Laufe der Tafel Zahlreiche Glückwunsch depeschen eingelangt. Gegen 2 Uhr nachmittags wurde die Tafel aufgehobeu und der Kaffee im Garten genommen. Die Neuvermählten haben inzwischen Reisekleider an gelegt und mit dem Expreßzuge um .halb Ü Uhr die Hoch zeitsreise nach Italien angetreten» Der größte Teil

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Seite 7 von 8
Datum: 01.04.1899
Umfang: 8
. Mit schwankenden Schritten, an allen Gliedern vor innerer Aufregung bebend, und doch mit einem eigenen Gefühl der Befreiung im Herzen, verlieh sie das Zimmer und begab sich in ihr eigenes, trau liches Kämmerchen. „So glatt, wie Sie sich das denken, werden Sie die Sache wohl kaum abwickeln, Herr Graf,' sagte Braun, als Hilda hinaus war. „Das lassen wir uns nicht so ohne weiteres gefallen. Als Ihr Sohn sich mit meiner Tochter verlobte, war er noch nicht entmündigt. In Gegenwart von Zeugen

, denn ihr ganzes Herz hängt an Graf Jokay und die Entsagung seines Besitzes wird sie für ihr ganzes Leben unglücklich machen. Damit bin ich nicht zufrieden. Als Vater habe ich die Pflicht, für das beste meines Kindes'zu sorgen.' - „Was wollen Sie?' stieß der Graf grollend aus. „Ich dächte, die Sache wäre erledigt!' „Ich werde eine Klage wegen Nichteinlösung des Ehever sprechens anhängig machen!' entgegnete der alte Braun mit erhobener Stimme. „Aha, dahin läuft der Hase!' rief der Graf, höhnisch auflachend

. „Auf eine Erpressung soll das ganze hinaus!' Sie werden beleidigend, mein Herr!' sagte Braun, der seine Kaltblütigkeit wiedergewonnen hatte und nun entschieden Herr der Situation war, gemessen. „Ich will deshalb nicht weiter mit Ihnen streiten. Die Gerichte mögen entscheiden, ob es sich unsererseits um eine Erpressung oder um wohlbe rechtige und begründete Ansprüche handelt.' „Wieviel verlangen Sie denn?' fragte Graf Gilkas un geduldig. „Ich bin allenfalls bereit, Ihrer Tochter einige tausend Gulden

für den ausgestandenen Schreck und das Auf geben der Illusion, Gräfin Raczenzi zu werden, zu schenken. Freiwillig thue ich das, denn von berechtigten Ansprüchen kann natürlich keine Red6 sein.' »Ich betrachte unsere Unterredung als beendet!' er widerte Braun stolz. „Wir wollen die Entscheidung dem Ge lichte überlassen. Erkennt dasselbe unsere Ansprüche als un berechtigt an, so bescheiden wir uns freiwillig und verlangen auch nicht einen Kreuzer geschenkt von Ihnen. Das ist mein letztes Wort. Damit Punktum!' Graf

machte „Was fordern Sie denn eigentlich?' fragte Graf stirn runzelnd. „Ich fordere eine den Verhältnissen des jungen Grafen, entsprechende Entschädigung für meine Tochter,' erwidertete Braun, „eine halbe Million Gulden.' Graf Gilkas lachte wütend auf. „Ueber einen allzureichlichen Mangel an Bescheidenheit verfügen Sie sicher nicht!' rief er. „Eine halbe Million Gulden! Ich glaube, Sie sind verrückt, Mann!' „Ich glaube, daß das Gericht das Wort eines Grafen Raczenzi womöglich noch höher schätzt

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Seite 7 von 8
Datum: 13.09.1898
Umfang: 8
Ar. S»S Me Liebe das Leben. Roman von Dietrich Von Gelchte«. (31. Fortsetzung.) 24. Kapitel. Hildegard fand an diesem Tage keine Gelegenheit mehr, mit ihrem Gemahl über die Sache zu sprechen. Am folgenden Tage jedoch war sie fest entschlossen, ihr A lliegen vorzubringen. Aber weder das erste, noch zweite Frühstück brachte ihr die gewünschte Gelegenheit. So blieb ihr nur ein letzter Rettungs anker. „Raoul,' wandte sie sich an diesen, in dessen Zimmer tretend, „Graf Caraven kommt stets, sobald

Sie nach ihm ver langen. Wollen Si^ ihn nicht einmal kommen lassen? Ich muß ihn notwendigerweise sprechen und kann keine Gelegenheit dazu finden.' Raonl ließ den Vetter ohne Verzug zu sich bitten. Resolut brachte er einen aus der Luft gegriffenen Plan vor, und der Graf ging lebhaft darauf ein. Er h-,tte seiner Frau eine kurze Ver beugung gemacht, aber kein Wort mit ihr gesprochen. Nun trat sie auf ihn zu. „Graf Caraven, hätten Sie wohl zehn Mitnuten Zeit für mich?' richtete sie das Wort

hatte, ein- gutes W ort für sie einzulegen. „Graf Caraven,' sagte sie freundlich, „ich werde Sie nicht lange aufhalten. Wollen Sie mit mir in mein Zimmer kommen?' Der Graf zog die Augenbrauen befremdet in die Höhe. Nur Raoul hatte die Bewegung gesehen, mit innerlicher Empörung. »Ich folge Ihnen,' antwortete Guido indes, seiner Bewegung entgegen im verbindlichen Tone seiner jungen Frau. Sie traten in Hildegard's Boudoir. Es war ein reizendes, achteckiges Zimmer, mit gemalter Decke und reich mit rosa Seide

ausgejchlagenen Wänden. Der Duft unzähliger Blumen durch strömte das Zimmer. „Ein echtes Damen«Bondoir!' sagte der Graf. ^Blumen, Spitzen, Parfüm! Welch ein zierliches kleines Nest !' Dann fiel es ihm ein, daß er zum erstenmal ein Zimmer betrat, das seiner Frau gehörte. »Ich sehe dieses Zimmer heute zum erstenmal !' sagte er. 'Wie hübsch ist es!' Halb stolz demütig verbeugte sie sich mit unnachahmlicher Grazie. »Es freut mich» daß ich Sie darin willkommen heißen darf,' sagt sie. Der Graf lachte. Er that

daS immer, wenn er irgend eine Gefühlsäußerung vermeiden wollte. „Hildegard,' rief er, „Sie haben wahrhaftig schon einen Anstrich von Raoul's Wesen angenommen!' „Mein Wesen ist mir vollkommen nur selbst eigentümlich !' gab sie stolz zurück. „Graf Caraven, ich möchte Sie um etwas bitten!' Sie hatte ihn um etwas zu bitten! Wie den Grafen diese Worte berührten! Er lehnte den hübschen Kopf gegen daS Polster des Lehnsessels zurück. Sie sah ihn an, und für einen Augenblick kam eS wie glühende Sehnsucht

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 23.01.1903
Umfang: 8
des vorgestri gen Balles bei Hofe hat Se. Majestät der Kais er die Ge mahlin des frailzösischen Botschafters, Marquise d e N e- rsa ux> in besonderer Alldienz empfangeii. - — Der putsche Kronprinz mußte in Folge einer leichten Erkältung im letzten Augenblicke die Reise nach Nowgorod Dr ^Besichtigung des Infanterie-Regiments Wyborg, dessen ^ef der deutsche Kaiser ist, aufgeben. — Se. Excellenz Graf Oswald Thun - Salm ist an einer Lungenentzüildung ^krankt. — In Salzburg ist Herr Johann Horner nach langem

. Rath und Kämmerer Arthur Graf Enzenberg; Geh. Rath und Kämmerer Anton Graf Brandts; Geh. Nach und Ober- landesgerichtspräsident a. D. Dr. Benedikt Esterle; k.^u.^k. Kännnerer Ernst Freiherr v. Tschiderer; k. u. k. Kämmerer Rittmeister a.-D. Paul G'af Galen ; k: U. 5. Kämmerer Hof rath Rudolf Hraf Huyn, Hugo Graf Enzenberg; k5 u. - Kämmerer Oberstlieutenant d.- N. Johann Freiherr vl Ba^ vier; k. n. k. Kämmerer Hauptmann Volkmkr Graf Spanr; - t. u. ,k. Kämmerer Wilhelm Graf Salis-Zizers; k. u: k.'Käm

merer Eberhard- Graf Enzenberg; ck.? u. kl Kämmerer Ober- lidutenant Adolf Freiherr v. Gndenus ; hochw. Albrecht Graf M eran; - Staatsbahn-Bauoberkommissär Karl Freiherr von Werdt; Rittmeister d. R. Josef v. Kathrein-Andersill; Be- .zirkskommissär Ludwig Graf Sarnthein, Julius Freiherr v.- Niceabona;s Bezirkskommissär Dr. Friedrich v.' Unterrich- ter; Bezirksarzt Dr. Ferdinand Ganner: Konzepts-Prakti- kant Robert Ritter Malfer-Auerheim, Konzepts-Praktikant ErnstMumelter; Dr. Oskar v. Wunschhenn

; Johann Freiherr Di -Pauli; Siegfried Graf Enzenberg; Anton Graf Apponyi; Christian Graf Vojkffy; Ernst Graf Wolkenstein. Ein Bozner Künstler im Auslande. Ueber einen streb-? samen, ans unserer Stadt gebürtigen Maler, der es schön zu einem Namen von bestem Klang gebracht hat, schreiben die „Stmßburger'N? N ' Eine bedeutende Schöpfung 'auf dem Gebiete der einheimischen geschichtlichen Malerei besitzt unsere Stadt seit kurzem in dem Wandgemälde K ä r l I o r d a n s, das den Straßbllrgec ^Schwörtag

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Seite 12 von 40
Datum: 19.12.1912
Umfang: 40
. » » 5- Von der Genfer Seepromenade kommend, bemerkte Graf Heinen an der Ecke der Place du Pont einen fremden Herrn, der ihn höflich grüßte und Miene machte, auf ihn zuzukommen. Heinen erwiderte den Gruß äußerst kühl, tat, als er kenne er die Absicht des Fremden nicht, und wich ihm in einem großen Bogen um das Nationaldenkmal aus. Zudringlicher Mensch, murmelte er vor sich hin. Seit zwei Tagen folgt er mir tvie ein Schatten. Heinen ging ins Hotel zurück. Im Frühstücksalon waren nur noch an einem Tische zwei Plätze

frei. Kaum hatte Hei nen Platz genommen, als der „zudringliche Mensch' im Sa lon erschien und sich aus den zweiten leeren Sessel nieder ließ. Der Fremde grüßte den Grafen mit ausgesuchter Höf lichkeit, richtete einige gleichgültige Worte an ihn, schwieg aber, da er sah, daß Heinen darauf nicht einging. Als die Tafel aufgehoben wurde und Graf Heinen dem Nauchsalon zuschritt, trat ihm der Fremde abermals in den Weg. Pardon, Graf Heinen, ich bitte nm eine kleine Unter redung. Entschuldigen

Sie, antwortete Heinen nervös, aber ich bin sehr pressiert. Vielleicht ein andermal, i Sie vergebendes handelt sich um eine für Sie wichtige Angelegenheit. Heinen sah ärgerlich zu Boden. Womit kann ich Ihnen dienen. Unsere Unterredung verträgt keine Zeugen. Der Graf schwankte einen Augenblick, dann sagte er un geduldig: ^ . Bitte, kommen Sie in mein Zimmer hinauf. Damit ging er voran. Im ersten Stock riß der Zimmer kellner dienstbeflissen die Tür auf, um den Grafen und sei nen Gast in einen Salon eintreten

zu lassen. Graf Heinen forderte seinen Begleiter mit einer Hand bewegung auf, Platz zu nehmen und sagte: Meine Zeit ist gemessen, Herr Doktor, Ihr Name ist mir leider entfallen. Doktor Martens, stellte sich der Fremde nochmals vor und fügte mit einem Lächeln hinzu: Polizeikommissär des Wiener Sicherheitsbureaus. Der Graf warf einen raschen forschenden Blick auf den Kommissär und bemerkte: Ah, Polizeikommissär sind Sie ... das ändert die Sache. Also ist die Aufmerksamkeit, die Sie mir seit zwei Tagen

schenken, Amtspflicht. Und diese Unterredung ^wird infolgedessen Wohl mehr dienstlichen als Privaten Charakter tragen. Darf ich fragen, warum mich das Wiener Sicher heitsbureau mit seiner Aufmerksamkeit beehrt? Oder sind Sie vielleicht bloß als Privatmann in Genf? Nein, Graf Heinen, dienstlich! Ich wurde hierherge schickt, weil wir in Erfahrung gebracht haben, daß Sie sich noch hier befinden, und weil wir ein großes Interesse daran haben,, einige Aufklärungen von Ihnen zu erhalten

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Seite 2 von 8
Datum: 11.02.1910
Umfang: 8
2 „Bozner Nachrichten', Fr Erster Obersthofmeister Fürst Montenuovo und Fürstin Montenuovo, Fürst und Fürstin Trauttmansdorff, Oberst kämmerer Leopold Graf Gudenus, Obersthoftnarschall Bela Graf Cziraky und Gräfin Cziraky, Oberstküchenmeister Au- ssmt Graf Bellegarde und Gräfin Bellegarde und Tochter, Oberstjägermeister Mar Graf. Thu i uno Gräfin Thun und Töchter, Oberzeremonienmeister Eduard Graf Choloniewski und Gräfin Choloniewska und Tochter, Oberstftallmeister Ferdinand Graf Kinskv

und Gräfin Kinsky. .Hofmarschall für Ungarn Mrst Palfm. Mgeladjutant Oberstleutnant Karl Freiherr v. Brmin und Freiin v. Bronn. Von den Leibaarden waren : Kännnerer Oberst Graf Thun und Gräfin Thun-Larisch, Rittmeister Franz v. Adamovich, die Oberleutnants Leonhard Graf Thun und Karl Graf Schall und Leutnant Kämmerer Oswald Graf Wolkenstein. Aus dem .Hofstaat der Erzherzoge und der Erzherzogin nen hatten sich eingefunden: Kammervorsteher Rittmeister Freiherr v. Rumerskirch und Freiin v. Rumerskirch

, Oberst- bofmeister Zukamt Altaraf Salm-Neifferscheidt und Altgrä fin Salm-Reifserscheidt. Kammervorsteher Oberst Zdenko Prinz Lobkowitz. Obersthofmeister Oberstleutnant Mar Frei herr v. Lilien, Hofdame Anna Gräfin Dürckheim, Kammer vorsteher Kämmerer Rittmeister Kcffimir V. Tarnozy, die .Hofdamen Ottilie Gräfin Eoreth und Marie Gräfin Dirrck- beim, Kommervorsteher Maior Aucmst Prinz Lobkowitz und Prinzessin Lobkowitz, Obersthofmeister FMÄ. Anton Graf Biaot de St. Ouentin, Rittmeister Gvula v. Pronay

, Ritt meister Johann Gra? Valffn, Obersthofmeisterin Karoline Gräfin Wimvsfen-Szechenyi. .Kamm-erVorsteher Philipp Graf EaPPV. die Hofdamen Eleonora Gräfin Zamovska und Marie Freiin v. Ludwiastorff. Obersthofmeister FML. Max Graf Orsini und Rosenberq und Gräfin Orsini und Rosen- bera und Tochter, OberstbofmeNerin-Stellvertreterin Gräfin Thun-B ugiwy, Rittmeister Friedrich Graf Wurmbrand. Auch das diplomatische Korps war zahlreich vertreten. Das Souper. Um ^12 Uhr wurde das vom Wirtschaftsdirektor

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 22.06.1919
Umfang: 12
Prantner. der nun in Untersuchung gezogen wurde, gab an. er habe lediglich als Beauftragter des Josef Graf gehandelt. Dieser habe ihm erzählt, daß er von Franz Gamper zwei Ochsen gekauft habe, die ir gendwo in Völs in Futter stehen, er mögS ihm helfen, die Tiere herabzubringen. Er habe ihm auch ein Notizbuch gezeigt, in dem der Kauf, bestätigt war. Josef Graf, der mit nach Völs gegangen sei, vor dem Hofe der Maria Kompatscher angeblich wegen Fuß schmerzen aber zurückbleiben mußte, habe ihn beauftragt

, die Ochsen abzuholen und er mußte dieselben noch in der Nach! nach Kollmann, treiben. Für seine Bemühung habe er von Josef Graf IVO Kronen bezahlt erhalten. Josef Graf bestätigte die Dorstes lungen des Karl Prantner und wurde daher das Strafverfahren gegen letzteren einge stellt. weil Prantner lediglich von Graf als Werkzeug zum Verbrechen benützt wurde. Aber auch Graf leugnet die betrügerische Ab sicht und behauptete., er habe im Auftrage des Peter Resck gehandelt und dieser habe die Ochsen von Franz

Gamper tatsächlich ge kauft. Er gab anfänglich an. die Ochsen in Kollmann um 4500 Kronen verkauft und vom Erlöse 3500 Kronen für sich behalten und 1000 Kronen dem Peter Resch einge händigt zu haben. Peter Resch leugnet eben falls ein betrügerisches Vorgehen und be hauptet. er habe wegen Zeitmangel den Viehhändler Joses Graf beauftragt, die Och sen anzusehen, damit er mit Franz Gamper den Kauf abschließen könne. Den Auftrag, die Ochsen zu verkaufen, habe er dem Josef Graf nicht gegeben

. Am 21. oder 22. März 1919 habe ihm Joses Gras von den Gamper- schen Ochsen erzählt und ihm 1000 Kronen ausgefolgt mit dem Bemerken, er habe der malen nicht mehr Geld. Wie festgestellt er scheint, hat Joses Graf die Ochsen in Koll mann dem Leonhard Ulm. Bauer in Neu markt, nicht um 4500 Kronen, sondern um 9600 Kronen verkauft und von Ulm den Betrag von 9000 Kronen bar ausbezahlt er halten. Josef Gras mußte diese Tatsache nachträglich zugestehen. Auch gestand er, daß er die Notiz über den Kaufabschluß mit Gamper

selbst in sein Notizbuch geschrieben habe. Der Wahrheit am nächsten liegend dürfte sein, daß Peter Resch der Anreger zum Verbrechen war, er aber von seinem Genossen Josef Graf zum größten Teile um die Früchte der Uebeltat gebracht wurde, in dem dieser den wahren Verkaufspreis der Ochsen mit 4500 Kronen angab. Heimatliches. B o z e n, 21. Juni. Besitzwechsel. I mWege der Verlassenschaft nach Johann Josef Unterhof er sind nachstehende Rea litäten und zwar der Hos „Bühler in Unter- nin' bestehend aus Wohnhaus

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 07.10.1905
Umfang: 8
Nr. T3V- „Bozner Nachrichtens Würde des Hauses inißachtende Gebahren des Abg. Grafen Sternberg zu erörtern. Diese Obmännerkonfereilz einigte sich schließlich auf einen Vernrittlungsantrag, dahingehend,, daß Sternberg das Haus um Entschuldigung bitte. Gleich zeitig wurde jedoch der Präsident Graf Vetter ersucht, falls Gras Sternberg in seiner Abbitte das Haus beleidigen sollte, sofort mit der Entziehung des Wortes vorzugehen. Diese Vereinbarung wurde auch dem Grafen Sternberg mitgetheilt

. Nach dreiviertelstündiger Unterbrechung nimmt Präsident Graf Vetter die Sitzung um 6 Uhr 25 Mnuten wieder auf. Er sagt: Ich eröffnet die Sitzung wieder und erlaube mir, auf den bedauerlichen Vorfall, welcher die Unterbrechung der Sitzung nothwendig machte, zurückzukommen. Ich muß nochmals mein Bedauern darüber aussprechen, 'daß der letzte Herr Redner sich ein Vergehen zu schulden kommen ließ, das den .guten Sitten widerspricht, aber auch das Haus selbst be leidigen muß. Ich habe diese Vorgehen bereits

durch den Ordnungsruf gerügt und erwarte, daß Graf Sternberg das Haus um Entschuldigung bitten lvird. Zugleich muß ich aber die Bitte an das Haus richten, die Redefreiheit in Hinkunft nicht zu beeinträchtigen. (Lebhafter Beifall rechts, stürmischer Widerspruch links.) Abg. Kutscher: Und wie, wenn einer schießt? Zlbg. Kasper: Bei Beschimpfungen wird das Wort entzogen; wärmn nicht in einem solchen Falle? (Andauern der großer Lärm.) ' P r ä s i d e n t: Es ist dies eine dringende Bitte, die ich an das Haus richte

: Hören Sie seine Entschuldigung!) Mg. Graf Sternberg: In erster Linie bin ich ge zwungen um Entschuldigung zu bitten, lveil ich im Akte der Nothwehr... (Lebhafter Widerspruch und Gelächter.) Abg. Wolf: Das ist eine Frechheit! Abg. Luks ch: E i n f r e ch e r L ü gner sind Sie! Das tvar keine Nothwehr! (Zwischenrufe und Lärm, lebhafte Zwischenmfe: „Das ist doch kein Widerruf! Das ist keine Entschuldigung!) Abg. Graf Ster n b e r g: ... ^ eine Handlung be gangen habe, welche den angestammten Sitten

parlamentari scher Körperschaften nicht entspricht. Dieses Bedauern spreche ich gegenüber dem hohen .Hause aus.' -Abg. Wolf: Das ist kein Widerruf! Das lasse ich mir ^ucht gefallen! Ich bitte, ihm einfach das Wort zu entziehen! ^-er Kerl beschimpft ja das ganze Haus schon durch sein Hiersein! Das ist eine neue Beschimpfung! Unerhörte Keck-. ! (Zwischenrufe und Lärm.) ^ Abg. Graf Sternberg: Ich erkläre weiter, daß die Handlung, die- ich begangen habe, gar keine nationale Spitze gehabt hat ... ^ Mg. Wol

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Bozner Nachrichten
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Seite 9 von 16
Datum: 30.04.1899
Umfang: 16
Sie von Haus und Hos treiben, sind Sie auch nicht mehr hoffähig. Das Mädchen ist rein und tugendhaft. Sie könnten mit Ihrer Frau ins Ausland gehen, wo weder Hund, noch , Hahn nach der Herkunft der Gräfin Sakken kräht!' „Sie scheinen ja ganz begeistert zu sein von der Idee!' lächelte der Graf. . „In Ihrem Interesse, lieber Freund! Und in zweiter Reihe auch in meinem Interesse!' lautete die trockene Ent gegnung. „Ich habe Zeit meines Leben darauf gewartet, ein mal einen Hauptkoup

mit der betreffenden jungen Dame die Summe von fünfzigtausend Mark auszu zahlen.' „Und das nennen Sie auf .ehrenhafte' Weise Geschäfte machen?' fragte der Graf ironisch. Der Hauptmann trank ruhig sein Glas aus. „Gewiß bezeichne ich daS so!' sagte er. „Uebrigens will ich Ihnen keine Braut aufdrängen. Ich machte Ihnen nur in Ihrem Interesse einen Vorschlag. Sie können ja thun und lassen, was Sie wollen!' „Und wenn ich mich nun auf eigne Faust an die schöne .Sturmnixe' heranmache und mir durch mich selbst ihre Hand

und ihr Herz gewinne?' versetzte der Graf spöttisch. „Besuchen Sie es!' erwiderte Larensdal lakonisch. Der Graf klingelte bereits nach der dritten Flasche Tokayer. Sein Gesicht glühte vor Hitze uno Erregung. „Draum keine Feindschaft, Herr Hauptmann!' rief er. „Wir wollen sehen und überlegen ! Stoßen wir vorläufig noch einmal an auf unsere Bekanntschaft und aufbleibende Freund schaft !' Hell klangen die Gläser aneinander. DaS Heiratsthema wurde nicht weiter ausgesponnen. Graf Botho fand aber keinen Schlaf

zurück gezogen, und zu semer unangenehmen Ueberraschung erfuhr Graf Botho, daß sie überhaupt keine Besuche annehme. Er wartete, bis sie aus ihrer Loge herauskam. Dann trat er auf sie zu und nannte ihr, tief den Hut ziehend, seinen Namen. Sie nickte flüchtig, beinahe etwas hochmütig, ließ sich aber in keine Konversation mit ihm ein, sondern schritt an ihm vor über, dem Ausgang zu, wo ihr Mädchen sie bereits erwartete. - Etwas ärgerlich trat der Graf deu Rückzug an. Eine derartige demütigende Abweisung

war ihm noch nicht widerfahren. Nicht beachtet zu werden! Er war es gewohnt, immer so leicht zu siegen. Aber das reizte ihn und machte das Mädchen m seinen Augen nur noch interessanter. Acht Abende nacheinander suchte er nach einer Gelegenheit Hilda eine Minute allein zu sprechen, aber immer ohne Erfolg. Mit kühlem Kopfnicken dankte sie jedesmal ans seinen ehr erbietigen Gruß und ging vorüber, ohne ihn nur eines Blickes zu würdigen. ^ z/s Graf Botho dachte kaum mehr an die lockende halbe Million ; sein leicht entzündbares

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Bozner Nachrichten
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Seite 17 von 21
Datum: 21.08.1904
Umfang: 21
Nachrichten' vom 21. August 1904. Beilage zu Nr. 190 der „Bozner Das Geheimnis der alten Kelluscha. - Roman aus Rußlands jüngster Vergangenheit. Von Julius Berger. t10. Fortsetzung.) ^ „Der Pinsel von einem Inspektor!' lachte Graf Oskar unschön und laut auf, „bildet sich ein, eine Gräfin werde sich ihm an den plebejischen Hals werfen! Hm, müßte ja eine sehr mißrathene Tochter der Aristokratie sein! Wie wär's, Graf Oskar von Rabinsky, wenn Du mal bei der schönen Wanda Deiw Glück versuchtest

? Das kamt Dir doch nicht schwer werden, den Pinsel von Inspektor, den Hungerleider, aus dem Felde zu schlagen! Spaß!' . Dabei drehte sich der junge Graf im Kreise auf dem Ab satz herum und schnalzte mit der Zunge. ' Seine Evolutionen müssen allerdings ziemlich polternder Natur gewesen sein; denn, wie aus der Erde gezaubert, stand sein Vater im Rahmen der pfeilschnell geöffneten Thür und sagte, mit dem Kopfs schüttelnd: ' - „Sag mal, Oskar, in welchem Semester hast Du denn diese Fertigkeiten Dir erworben

, was nach dem Vorhergegangenen leicht erklär lich sein wird, sehr ungeschickt heraus. ^ Die Thür hinter sich schließend, trat der Vater lmnmehr auf seinen Sohn zu, fixirte ihn scharf und fragte: „Was ist den hier «eigentlich soeben vorgeganMn?' Entrüswt antwortete Oskar: „Geärgert habe ich mich über den Pinsel von Inspektor dct drüben, den . . . Hlad- schrnsky!' >' ' ' ' . ^ Und seinem Sohne schärfer ins Auge sehend, fragte der Graf kurz: „Warum?' „Warum? Weil er mit Wanda von Stakowska ein Ver hältnis

, haben will, er, der Bürgerliche mit einer Dame von adeligem Blut', eiferte in lächerlicher Pose der junge Mann. „Du bist der Pinsel', gab ihm da Graf Rabinsky schroff Zurück, „was hast Du Dich, gerade Du, um andere Leute zu kümmern, gerade Du, der so viel mit sich selber zu thun hat?' „Das kann und will ich aber nimmer zugchen, daß der Inspektor die Gräfin Wanda heiratet', suchte Graf Oskar zu betheuern. ' . . ' „Pinsel', sagte der Graf beruhigter, nachdem er dem Grmcke des Tobsuchtsanfalls seines Sohnes auf die Spur

! Daher schreibt sich ihre Nichtachtung Mr gegenüber, mein lieber Sohn! Doch das ist Deine Sache! Nun aber willst Du Dich noch hineinzwän gen in des Inspektors Angelegenheiten?' „Weil ich Wanda von Stakowska liebe!' rief der junge Graf bedeutungsvoll. „Du Narr!' erwiderte, fast mitleidig lächelnd, der Vater, „die arme Blume muß den Falter dulden; täusche Dich jÄoch nicht in den Frauen! Ein edles Herz ist eines edlen Herzens werth! Wenn Wanda den Inspektor liebt, kann ich sie nur glücklich schätzen

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Bozner Nachrichten
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Seite 9 von 16
Datum: 25.03.1899
Umfang: 16
und gebe euch doch meinen Segen!' Hilda hatte sich bei dem Räuspern des Vaters gewaltsam aus den Armen des Grafen befreit; die ganze Szene war ihr unendlich peinlich. Sie warf einen hilfesuchenden Blick auf den Impresario, der sehr ernst und gemessen aussah. Auch Graf Iokay schaute abgespannt und verdrießlich drein; die Störung und die kordiale Begrüßung seitens des Vaters seiner Erwählten war ihm augenscheinlich nichts weniger als angenehm. „Ich denke,' fuhr Braun indes, der nichts davon merkte

, aufgeräumt fort, „wir feiern den Herzensbnnd unseres Pärchens ganz im engen Kreise bei uns zu Hause! Habe zufällig noch etwas Rotwein und Sekt in Vorrat! Mr. Wilson macht natürlich mit —' „Aber, Vater, ich bitte dich, — laß das doch!' sagte Hilda flehend. „Ich meine auch, es wäre das beste, Sie führen mit Fräulein Hilda jetzt nach Hause,' sagte der Impresario ernst, „und der Herr Graf geht vielleicht noch in ein Kaffeehaus, um eine Flasche Sodawasser zu trinken. Das schlägt vom Kopf und beruhigt

die Pulse. Fräulein Hilda wird morgen auch frischer und zum Ueberlegen, das ja in jeder wichtigen Schache not thut, geneigter sein, nachdem sie die Nacht gut geschlafen hat.' . Jetzt wurde Braun aber ernstlich böse. „Mr. Wilson, Sie haben eine sonderbare Manier, die Herzensangelegenheit des Brautpaares zu beurteilen!' sagte er stirnrunzelnd. „Sie waren selber Zeuge, daß der Herr Graf meiner Tochter ein Eheversprechen in aller Form gab, und nun thun Sie, als handle es sich nur um eine leicht fertige

Liebelei, der man weiter kein Gewicht beizulegen brauche. Das verbitte ich mir im Namen meiner Tochter und auch im Namen des Herrn Grafen! Das ist eine Beleidigung! Nicht wahr, Herr Graf ? Bitte, reden Sie, verwahren Sie sich gegen eine solche Zumutung —' „Ich meine, man sollte über so zarte Angelegenheiten überhaupt nicht so viele Worte machen!' erwiderte der Graf etwas ungehalten. „Wir wären Ihnen jedenfalls dankbar ge wesen, wenn Sie, anstatt mit einem Schwall von Worten uns die erste Aussprache

unserer Empfindungen zu profanieren, etwas mehr Diskretion nnd Rücksicht geübt hätten.' „Ich als Vater sollte mich stillschweigend zurückziehen, wenn ich, und zumal noch in Gegenwart eines andern Herrn, meine Tochter in den Armen eines Mannes finde ?. Das ist eine etwas starke Zumutung!' sagte Braun gekränkt. „Aber ich will es Ihnen nicht übel nehmen, Herr Graf. Sie sind erregt und deshalb hochgradig empfindlich. Kommen Sie, Mr. Wilson, wir wollen dem Verlobten Paare Zeit lassen, Abschied zu nehmen

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 08.02.1910
Umfang: 8
bei der Statthalterei in Innsbruck ein berufene bisherige Leiter der Bezirkshauptmannschaft Bozen Herr Statthaltereirat Anton Graf Ceschi a Santa Croce unsere Stadt verlassen und sich nach Innsbruck be geben. Sechs Jahre find nahezu verflossen, feit Graf Ceschi, dem schon von Lienz ein sehr guter, wohlbegründeter Auf als Amtsleiter vorherging, mit der Leitung der ausge dehnten Bezirkshauptmannschaft Bozen betraut wurde, und dieses schwierige Amt übernahm, in dem er eine allgemein anerkannte, namentlich

den sämtlichen Bedürfnissen der ein zelnen Bezirke vollständig Rechnung tragende, segensreiche Wirksamkeit entfaltete. Was Herr Graf Eeschi während seiner Amtsführung erreichte, um gerade die wirtschaftlichen Verhältnisse in den einzelnen Bezirken zu heben und zu verbessern, um bequeme Verbindungen mit dem Zentrum Bozen zu schaffen und auf diese Weise den Fremdenverkehr Kl erleichtern und bis in die entferntesten Täler zu lenken, liegt offen zutage und niemand, der sehen will, kann sich der Erkenntnis

zu wirken und besonders das Prestige des Staa tes und Reiches hoch zu halten. Zllle Interessen, die in den verschiedenen Bezirken und Gemeinwesen der Bezirkshaupt- Wannfchaft Bo^m in so verschiedener, zumeist scharf indivi duell ausgeprägter Art sich geltend machen, fanden an Graf Eeschi einen eifrigen, wohlwollenden Förderer und hiebei ließ er es sich stets angelegen sein, gerade auf die Eigenart dieser Interessen Mcksicht zu nehmen und sie wirksam zu vertreten. Wer bei Graf Ceschi in irgend

, dies an sich selbst zu er proben und die rührende Güte und Liebenswürdigkeit des Grafen Ceschi zu erfahren. Bei Notständen, wie sie in den letzten Jahren da und dort eintraten, setzte sich Graf Ceschi stets mit seiner ganzen Persönlichkeit, seinem großem Ein flüsse dafür ein, daß der bedrängten Bevölkerung seitens der Regierung in ausreichendem Maße unter die Arme gegrif fen wurde, und es waren wahrhaftig oft keine kleinen Sum men, die er infolgedessen da und dort zur Linderung von Not verteilen konnte. Auch der Schulen nahm

sich Graf Ceschi stets Wärmstens an und vertrat dabei den Stand punkt, daß erhöhte Bildung der Jugend zur Notwendigkeit in unseren Tagen geworden sei, um der heranwachsenden Generation auch jenes Maß von Wissen zuteil werden zu lassen, das sie benötigt, um den Kampf ums Dasein mit den erforderlichen Waffen des Geistes zu führen. Kein in seine Amtsführung fallendes Gebiet des politischen Dienstes blieb bei Graf Ceschi unberücksichtigt und sehr häufig liebte er es, sich selbst von den Bedürfnissen

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Bozner Nachrichten
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Seite 17 von 32
Datum: 10.04.1910
Umfang: 32
sie, den Abbe Dubais zu grüßen. „Ich rechne bestimmt auf ein Wiedersehen, mein lieber Graf,' sagte Frau von Bellard. Und mit erhobener Stimme seyte sie hinzu: „Auch hoffe ich, daß wir recht bald. die Be kanntschaft der Gräfin Czinsky machen werden.' „Der- Gräfin Czinsky?' murmelte Bodo mit erstaunter Miene. „Es ist bereits zwölf Jahre her, daß ich meine Mut ter verloren habe!' Ohne Frau von Bellard Zeit zu einer weiteren Frage zu lassen, wandte er sich nach der Tür, von den Blicken der drei Zurückbleibenden

zu. Herr Langer fetzte ruhig das Flakon auf einen Tisch und näherte sich Bodo Czinsky, der starr, unbeweglich wie ein Toter dalag. Er neigte sich über ihn und beobachtete ihn eine Weile scharf. Dann kreuzte er die Arme und sagte zu ihm: ^' /'-' / - ^ . „Stehen Sie nur wieder auf, Herr Graf, Fräulein Guerber ist nicht mehr Hier!' - ^ < Bodo Czinsky rührte sich nicht. ' ^ „Sie haben mich natürlich sehr gut gehört,' fuhr Gaston fort. „Wer Sie liegen wirklich vorzüglich da,,.Herr Graf

soll diese Komödie noch dauern? Kören Sie jedenfalls, was ich Ihnen noch zu sagen habe, Herr Graf, ich liebe die sunge Dame, die Sie nur zu lieben vorgeben, aufrichtig aus vollem Herzen und werde sie Ihnen nicht über- lassen. So sehr ich Ihre geseltschaftlichen und schauspieleri schen Talente bewundere, so tief verachte ich Sie, denn ich halte Sie für einen Glücksritter. 'WHrenL Sie wehrlos da vor mir liegen, kann ich nicht die Hand gegen Sie erheben, aber Sie mögen es so betrachten

, aus welcher sie zur Erde fiel. „Welche Hartnäckigkeit!' sagte Gaston. „Nun, wie Sie wollen, Herr Graf!' (Fortsetzung folgt.) Roman nach dem Französischen von Heinrich Köhler. (14. Fortsetzung.) „Ihr Bater ist doch ein schrecklicher Egoist, daß er seine Mir so in die Länge zog! Ich bin inzwischen bei Fräulein Haler gelvesen, um ihr nach Ihrem Auftrag ein Viertel ihrer Dension zu überbringen. Auf ihren: Tische stand ein entzückendes Bukett, von dem sie steif und fest behauptete, Zie hätten es ihr aus der Schweiz

von gleichgültigen Dingen sprachen. Adele wartete darauf, daß Gaston sich entfernen solle, um von dem sprechen zu können, was ihr auf dem Herzen lag. Er erhob sich auch bald, nahm aber fogleich wieder Platz, denn gerade als er gehen wollte, öffnete sich die Tür zum Salon, und Graf Bodo Czinsky wurde gemeldet. Beim Erscheinen des Grafen wechselten beide Damen die Farbe. Bodo Czinsky kam in ungezwungener Haltung näher, ohne scheinbar zu erkennen, wer neben Frau von Bellard saß. Plötzlich zuckte er zusammen

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 16
Datum: 15.02.1906
Umfang: 16
. Wie schon gestern gemeldet, ist in Wien in tiefstem Elend der Graf Leo Spannocchi gestorben. Von aller Welt verlassen und schwer tuberkulös ließ sich Graf Spannocchi am 29. Dezember v. I. im Spital der Barmherzigen Brüder aufnehmen. Die Barm herzigen, die nicht nach Stand, Rang, Nationalität fragen, haben an ihm als Sameriter gehandelt. Sie ließen ihm die sorgfältigste Pflege angedeihen und gaben ihm kräftigste Kost. Trotzdem erlag der durch Entbehrungen geschwächte Körper dem tückischen Leiden. Graf

Leo Spannocchi ent stammte einer alten toskanischen Adelsfamilie, die zu den Patriziern Sienas gehörte und im 18. Jahrhundert nach Oesterreich einwanderte. Sein Großvater Graf Leo war wirklicher» Geheimer Rath und General der Kavallerie. Er starb im Jahre 1867 und hinterließ drei Söhne, deren älte ster Oberstleutnant Julius Graf Spannocchi sich mit Jo hanna Freim von Spiegelfeld verheirathete. Dieser -Ehe entstammten eine Tochter und zwei Söhne, deren ältester der jetzt verstorbene Graf Leo

auf zehn taufend Kronen ein, daß er auf seinem Araberhengü „Sultan' schneller von Arad nach Budapest komme, als der Gvaf mit seinem Vier gespann. Er gewann die Wette, da er bloß die Hälfte der Zeit brauchte, die der Graf beanspruchte. Er widmete sich aber auch allen anderen Arten des Sports. Als sich einmal in einem Klausenburger Zirkus ein starker Italiener, Robinetti, als Ringkämpfer produzierte, stellte sich ihm auch Graf Span nocchi, und Graf Georg Banffy versprach dem Italiener 1000 Kronen

, wenn er den Grafen werfe. Spannocchi erschien mit schwarzer Gesichtsmaske in der Manege. In acht Minuten hatte er Robinette niedergerungen. Doch Graf Leo Span nocchi gab das Geld mit vollen Händen aus und in fünf Jahren war er am Ende mit seinen Mtteln. Das siebenbürgische Gut wurde versteigert und Graf Spannocchi, der auch mit Verwandten vielfach Prozesse führte, ivanderte schließlich aus Ungarn aus und. wandte sich nach Paris, wo er sich als Kunstreiter und Ringkämpfer fort brachte. Er ergab

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Seite 9 von 12
Datum: 30.03.1899
Umfang: 12
Beilage zu Nr. 73 der „Bozner Z Der Hraum vom HoLde. Roman von Ormanos Sandor. ^24. Fortsetzung.) v ' Während der Fahrt nach Wien wurde fast nichts geredet. ' Finster schweigend, lehnte der Graf in einer Ecke des Koupees. Die ab nndzu hineingeworfenen Bemerkungen des Agenten beantwortete er entweder kurz abweisend oder auch gar nicht. Am Spätnachmittag langten die beiden Herrn in Wien an. Hilda war von ihrem Vater gezwungen worden, ihre heimliche Verlobung mit Graf Jokay aufrecht zu erhalten

. Der alte Braun bewachte seine Tochter wie eine Gefangene und tyrannisierte sie, wie nie zuvor. Als Hilda am Morgen nach jenem Abend, an welchem der Graf ihr seine Erklärung ge macht hatte, schwankend erschien und nicht übel Neigung zeigte, dem jungen Grafen rund heraus zu sagen, daß es ihr lieber wäre, wenn die stattgefundene Unterredung gar nicht stattge sunden hätte, wurde Braun wütend und stieß die entsetzlichsten Verwünschungen und Drohungen für den Fall, daß sie ihr Vorhaben durchführe

und Purpur geheimnisvoll und magisch schimmernden Zukunft. Und das blendete ihr die Augen und ließ sie alles vergessen. Graf Jokay aber war wie trunken vor Liebesglück. Er dachte an nichts mehr, als an die Erfüllung seiner Sehnsucht, die holde Geliebte ganz zu besitzen. Was lag ihm an dem Zorn des Vaters, an H>er Trauer der Mutter, wenn er nur sein Ziel erreichte! Er hatte nie entsagen gelernt, und er war mündig. Der Vater mochte ihn enterben; — die Millionen, die sein Großvater mütterlicherseits direkt

Anspielungen auf diesen Punkt. Aber Braun stellte ihn eines Tages vor die Wahl. Hilda's Engagement in Wien war in den nächsten Tagen abgelaufen. Entweder müsse Hilda gleich heiraten oder vorläufig nach Berlin, erklärte der alte Fuchs dem Grafen. Das letztere wollte nun Graf Jokay natürlich auf keinen Fall zugeben. Schon ohnehin hatte seine Eifersucht es nur mit Widerstreben zugelassen, daß die Geliebte noch auftrat und durch hundert Operngläser angestarrt und von Hunderten von Männeraugen bewundert wurde

, dem sie - unbedingt vertraute, es entschieden abgelehnt hatte, Jokay's Trauzeuge zu sein und überhaupt an der stillen Feierlichkeit teilzunehmen, trug ebenfalls nicht dazu bei, ihre Stimmung zu verbessern. W Frühmorgens schickte der Graf ihr ein wundervolles Bou- quett dunkelroter Rosen und Orangenblüten und in elegantem, mit weißen Sammt gefüttertem Saffian-Etui einen kostbaren Brillantschmuck. Sie bewunderte die herrlichen Steine, legte achr ichten' vom 30. März 1899 den Schmuck auch vor dem Spiegel

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Seite 9 von 16
Datum: 11.02.1908
Umfang: 16
verliehen zu sein, sie wurde wenigstens durch die seltsamsten und trau rigsten Ahnungen erschreckt und geängstigt. Es war im Winter des Jahres 1814, als der Graf zum ersten Mal nach Schloß Oldensloe kam. Edith lag krank zu Bett. Ich war Tag und Nacht um sie beschäftigt.- Der Graf begrüßte sie auch. Aber ich bemerkte sogleich, daß seine Gesinnungen in Bezug auf Edith sich sehr geändert Hatten. Er gab die strengsten Befehls Ediths Aufenthalt und - die etwaige Geburt eines Kindes geheim zu halten

. Dann reiste er wieder ab und am Tage darauf wurdest du geboren. .. Mit athemloser Spannung hatte ich ihrer ErAihlung ge lauscht. Als sie jetzt erschöpft innehielt, stieß ich ei» rasches „Weiter! Weiter!' hervor. ^ ^ „Ja, du sollst alles wissen,' fuhr sie fort. „Höre nur. Äch' iimn« gläÄ«'ich ckcht an'die Wahrheit ihrer j Äm Tage n-ch deiner Geburt lich uns der OeMomiÄnreöor „Wer ist denn mein Vater?' fragte ich mit zweifelndem . „Der Graf Gundokar Lothar von Oldensloe,' kam es wie ein Hauch

über ihre Lippen. Wh sprang auf. - „Ur redet Unsmn, Mutter!' rief ich. „Wer sollte denn meine Mutter sein?' . „Komm,' bat sie mit bebender Stimme, „setze dich dicht zu mir, das Sprechen wird mir schon schwer und niemand braucht zu hören, was ich dir zu sagen habe.' .. Ich setzte mich wieder zu ihr. Sie ergriff meins Hände und fuhr flüsternd fort: „Ich habe dir früher von unserem Aufenthalt in der eng lischen Gefangenschaft erzählt. Auch der Graf war-dort — m einem kleinen, schottischen Landstädtchen

, dessen Niamen ich nicht mehr weiß. Vielleicht habe ich ihn auch nie gewußt, er tut ja auch nichts zur ^che. Kurz, der Graf hatte, in die sem Städtchen ein Mädchen kennen gelernt, die Tochter eines einfachen Pächters eines Meierhofes und hatte eine Lieb schaft mit ihr angefangen. Das Mädchen war tzem Grafen M liehe dem elterlichen Hause entflohen, die näheren Um stände weiß ich nicht. Der Graf sprach sie mit Edith an. Als wir nun aus der Gefangenschast entlassen wurden, kam der Graf zu mir und meinem Mann

und vertraute uns an, daß Edith seine Gattin geworden sei, die Trauung habe in größ ter Heimlichkeit stattgefunden und niemand dürfe etwas von dieser Heirat erfahren. Standesrücksichten veranlaßten ihn zu der Heimlichkeit. Der Graf bat uns, seine.Gattin nach Söhloß Oldensloe zk begleiten, da er durch andere Pflichten bei seinem Regiment festgehalten würde. Er bezahlte uns bissen Dienst in reichlichster Weise, so daß wir darauf eingin gen. Ich habe nie ein solch reizendes Mädchen gesehen, wie Miß Edith

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