sein könnte! Nun hat auch Seppl das Ziel erreicht. An ei nen Felsblock sich lehnend, entledigt er sich seiner Bürde. Die Mutter steht auf, nimmt von der Kraxe, was sie braucht, und hüllt das Kleine in frische Windeln; der Felsen dient als Wickelkissen. Dem größeren Büblein, das zu weinen beginnt, wird ein Schnuller ins Mäulchen gesteckt: dann legt man es Zur Ruhe aufs Haidckraut. Neue Flüchtlinge erscheinen. Sie bringen böse Kunde, wenn auch nicht unerwartete. Der Feind ist ins Dorf gerückt, marschiert nicht weiter, scheint
- wie ein Blitz aus heiterem Himmel? Und nun wie- ! der, wieder, wieder! Und wo der Blitz hinfährt, da j zündet er... - .. Die wenigen Leute, die Ausschau halten, winken die anderen heran ... schweigend. Alles stürzt vor; 'der eine drängt den andern bei Seite, um zu sehen. Aber alles schweigt, keiner wagt den andern anzu reden. Aus den Giebeln und Scheunen steigt der Rauch, züngelt die Flamme. Und sie alle da droben wissen es nun: der Feind hat ihr Dorf in Brand geschossen! . Noch immer düsteres Schweigen
und er ist ein so schwächliches Kind und hätte Wohl auch eine redliche Stärkung verdient nach der beschwerlichen Flucht. Rasch läßt sie ihr Auge über die Flücht linge gleiten, die da auf dem Felsenvorspmng bei sammen sind und auf das brennende Dorf hinab spähen. Aber sie sieht den Buben nicht, und ihr Herz begann heftig zu klopfen. ' - „Wo ist der Seppl?' ruft nun auch sie, und eilt zurück ins Waldesdunkel, ihn zu suchen; der Mann mit ihr. Bald kommen andere nach und wollen su chen helfen, als sich die Kunde verbreitet
dem Lande geworfen, und 5>ie Scharnitzer zogen zu Tale und zimmerten auf. dem Schutte ihres Dorfes Holzhütten, um für die erste Not eine Herberge zu haben, bis sie Dorf und Kirch lein wieder aufrichten könnten. In einer dieser Holzhütten lag der Meßnerseppl zehrfiebernd. Seit jener schweren Flucht mit der Kraxe auf dem Rücken und den Krippenfiguren im Fürtuch hatte das schlimme Hüsteln nicht mehr auf gehört; von Woche zu Woche nahmen seine Kräfte ab, und ehe der Sommer zu Ende ging, lag der Bube