zum deutschen Reichskanzler ernannt. Gi!af Hertling, ein bekannter deutscher Zentrumsführer, war bis dort seit der Regierung König Ludwig III. Minister präsident in Bayern, hatte diplomatische Gaben und. große parlamentarische Erfah rung. Als Reichskanzler hatte er mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen und als Mitt-^ ler zwischen dem Reichsrate und dem Haupt quartier einen schweren Stand. Unter seiner Negierung wurden die Friedensverträge mit Rußland und Rumänien geschlossen, die die alldeutsche Richtung
der neuen deutschen Kaiser zeit ins Grab gesunken. Er gehört der Ge schichte an. Bedrohung Oberschlesiens durch die Polen. Nach Meldungen aus dem oberschlesisch'en Industriegebiet bereiten die Polen auch für Oberschlesien Ueberraschungen vor. In Beu- then fand am 3v. Dezember eine Konferenz von Polenführern aus Preußen, Galizien u. Polen statt. Die allgeineine Bewaffnung der radikalen Polen wird in aller Stille durch geführt. Die von Polen stark durchsetzten Arbeiter- und Soldatenräte verhalten
sich der drohenden Bewegung gegenüber natio nal passiv. Anstellung der deutschen U -Boote. Die Alliierben haben beschlossen, die 114 von Deutschland abgelieferten Unterseeboote unier sich zu verteilen. England erhält 78, Frankreich 13, Italien 10, Japan 7 und Amerika 4 Untersee boote. Die für Amerika bestimmten 'Untersee boote sind bereits nach den Vereinigten Staat?», abgegangen. Italien. Wilson in Italien. Am Sonntag, den 5. Jänner, kam Wilson zum Grabe Mazzinis fahren, aber der strö mende Regen hinderte
. Ende Jänner kehrt er nach Washington zurück. Wie aus Paris gemel det wird, erwartet man dort, daß er vor sei ner Abreise in einer Rede vor der Konserenz die hauptsächlichsten Punkte, welche sich aus die Freiheit der Meere, die Völkervereini- gung, die deutschen Kolonien, die Kriegsent schädigungen und die nationalen Grenzen beziehen, kurz resümieren und den Weg an zeigen wird, den die Konferenzteilnehmer zur praktischen Verwirklichung dieser Hauptgesichtspunkte einzuschlagen hätten. Präsident