Besuch bei Sem, Cham und Japhet oder Reise in das Heilige Land.- (Gesammelte Werke ; Bd. 1)
kühl im Glück, ruhig im Unglück, kalt und ungeliebt überall hin, und doch hat der Tannenwald auch wieder einen Reiz und eine Symbolik in sich, welche gegenwärtig (Erlenbruck), wo ich rings von Tannenhohen umgeben wohne, mich mehr anzieht als Laubwald. Letzterer ist gleichsam mehr weib lich schön, während im Tannenwald der Ernst, die Ruhe und auch die Geradheit tüchtiger Männer abgebildet ist. Gestern bin ich bei Mittagssonnenschein im Tannenwald gegangen; wo durch das ausgezweigte Ende der Äste
die Sonne durch brechen konnte, erschien ein leuchtendes Grün wie an Johannis würmchen oder an gemalten Glasfenstern und machte den Eindruck, wie wenn ein sonst sehr ernster oder schwermütiger Mann einmal etwas lächelt. Diesen Morgen, als ich aus der Kirche wieder in meine waldumfangene Wohnung zurück kehrte, hingen Wolken über den Waldhöhen, und Raben flogen zwischen grauem Fels und schwarzen Tannen hin; hier war der tiefste Ernst, die Melancholie Zurückgekehrt, wie sie in der Physiognomie