Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
: „Die Steur Extra ordinari TermynN und ordinarti betreffende, Weillen der deßhalber abganngne Fürstliche bevelch, die Aufladung dem Herrn Burger- maister' (Andrä Dorn) „thuet, solle Er selbige treiben, Zu Extraordinary Steur aber, gleichwollen 200 fl. außm Khornmaisterambt nemen, und die abstatung des Extraordinary Termynn thnen, doch aber ermelte 200 fl. eheist widerumben alhie in daß Khornmaisterambt leegen.' Daß diese Steuer nicht etwa identisch ist mit der am 18. Mai befohlenen und am 7. Juli
in Bruneck vorbereiteten, geht daraus hervor, daß nach dem Wortlaute des Rathsbeschlusses vom 7. Juli dieselbe schon bezahlt wurde (interim d. h. unterdessen) ehe der gewünschte Bescheid aus Brixen kom men konnte. Am 15. Oktober erfließt dann wieder das Decret, das we gen der neuerlichen Steuer von 200 fl. ein Zuwarten anempfliehlt, wel chem am 17. November ein nichterwünschtes Ende gesetzt wurde. Ans diesem Steuergebahren in Bruneck ersehen wir zugleich das, daß der Brunecker Bürger
von seiner städtischen Obrigkeit vor fremden (landesfürstlichen) Steuertreibern ängstlich geschützt wurde, indem dieselbe die auf die ganze Stadt entfallende Steuer, ohne daß dies hätte sein müssen, vorläufig selbst bezahlte und erst nachträglich von ihren Bür gern eintrieb. Auch die bischöflichen Steuern wurden von den Viertlmei- stern, d. i. den städtischen Steuercommissären, eingehoben. Das war eine nicht unbeträchtliche Milderung, da die Stadt ihren Kindern mehr kredi tierte und länger zuwartete als der Fremde
. Ueberdies entspricht dieses Verfahren ganz der Gewohnheit der bischöflichen Obrigkeit, die, wenn sie in eine landesfürstliche Steuer oder eine Reichshilfe willigte, nie sich ei nen Fremden auf den Hals Hetzen und bei ihren Uuterthanen direkt Steuer treiben ließ, sondern immer sich das Zu« eo!I«zotmM d. i. Recht des Ein tretens vorbehielt. Eine weitere Verlegenheit für die Stadt bildete das noch immer al lenthalben im Lande herumlagernde und lungernde Kriegsvolk, und das um so mehr, als Mitte August