Aufstand und Reich des Mahdi im Sudan und meine zehnjährige Gefangenschaft dortselbst
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Autor:
Ohrwalder, Josef / von Josef Ohrwalder
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Schwick
Umfang:
VIII, 320 S. : Ill., Kt.. - Orig.-Ausg., 1. - 3. Tsd.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
In Fraktur
Schlagwort:
p.Ohrwalder, Josef;f.Autobiographie 1882-1892 ; <br>s.Mahdi-Aufstand
Signatur:
414
Intern-ID:
583391
in größter Achtung stand und als er später in Omdurman am Typhus starb, herrschte allgemeine Trauer um ihn. Wie sehr ihn selbst Chalifa Abdullahi schätzte, geht daraus hervor, dass er einem Manne, in dessen Hause Merissa gefunden worden war, verzieh, wie er sagte, aus Rand lei maiet b. h. um des verstorbenen Hagi Ali willen. Dieser Hagi Ali nun und Hussen Pascha Chalifa theilten den Entschluss der Regierung ihren Häuptlingen mit und durch dieses Vorgehen der Regierung enttäuscht, wurden
selbst die treuen Scheiks wankelmüthig und gezwungen, sich in die Arme des Mahdi zu werfen. Wozu sollten sie für die Regierung einstehen, die ihr Land aufgeben wollte? Was hätten sie nachher vom Mahdi zu er warten gehabt? Dieser Umstand war ein Hauptgrund für den Verlust von Berber, das für den Plan Gvrdon's von größter Wichtigkeit war. Hagi Ali, welcher noch kurze Zeit vor seinem Tode schmerzerfüllt das große Un glück , welches die Mahdia über den Sudan gebracht, die Ursachen der schnellen Verbreitung
des Aufstandes und sein eigenes Vorgehen im Ge spräche behandelte, sagte,, dass nur die Mittheilung von dem Aufgeben des Sudan seitens Ägyptens ihn gezwungen habe, sich dem Mahdi anzuschließen. Denn wie konnte er für die Regierung eintreten, die ihn nachher im Stiche lassen und der Rache des Mahdi.preisgeben wollte? Hagi Ali hegte stets Zweifel über den Mahdi und bekannte dies offen vor jedermann. „Aber jeder dachte nur an sich, sagte der Scheck, und musste an sich denken; Gordon trachtete