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Bücher
Kategorie:
Philosophie, Psychologie
Jahr:
1989
Arthur Schopenhauer : 1788 - 1860 ; nel 200. anniversario della nascita.- (Studi italo-tedeschi ; 11 )
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Seite 41 von 104
Autor: Deutsch-Italienisches Kulturinstitut in Südtirol (Meran)
Ort: Merano
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: XI, 84 S.
Sprache: Deutsch; Italienisch
Anmerkungen: Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung
Schlagwort: p.Schopenhauer, Arthur ; f.Kongress ; g.Meran <1989>
Signatur: II 128.059
Intern-ID: 62101
stehen nicht unter den anderen Künstlern; sie stehen über ihnen. Sie “übergehen“ 6) die Ideen, wie Schopenhauer sagt. Was Komponisten genau schauen, ist eine Frage, die Wagner be- antworten will. Er meint, eine Spàtschrift Schopenhauers, “Versuch über das Geistersehn und was damit zusammenhàngt“ 7), könnte ihm helfen. In dieser Schrift gibt uns Schopenhauer u.a. eine Metaphysik und eine Physiologie der Somnambule. Diese Lehre baut Wagner in seine Musikmetaphysik ein. Die Somnambule

hat die ihr eigenen Fàhigkeiten im Tiefschlaf. Schopenhauer spricht von einem Traumorgan 8), das uns ohne àuhere Sinneswahrnehmung sehen, hören usw. làbt. Dies Traumorgan liegt dem somnambulen Hellsehen 9) und verwandten Leistungen zugrun- de. Wagner benützt die Lehre vom Traumorgan für seine Musikmeta- physik 10). Es tritt manches Weitere, Eigene ... hinzu, was aber das uns Interessierende nicht betrifft. Entscheidend ist, dab Wagner meint, das Komponieren erfolge auf somnambulischen Weg 11), und dab er die- sen

somnambulischen Weg von Schopenhauer kennt. Einmal sagt er: “Wir vergleichen nun das Werk des Musikers dem Gesichte der hell- sehend gewordenen Somnambule, als das von ihr (!) erschaute, und nun im erregtesten Zustande des Hellsehens auch nach aufien verkiin- dete, unmittelbare Abbild des innersten Wahrtraumes, und fanden den Kanal zu dieser seiner Mittheilung auf dem Wege der Entstehung und Büdung der Klangwelt auf“ 12). Über den Inhalt hinaus macht die Sprachform deutlich, wie eng Wagner Komponist

und Somnambule verbunden hat. Vielleicht ordnet Wagner also den Komponisten für die Zeit der Inspiration unter die Somnambulen ein; vielleicht aber — 25

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Kategorie:
Philosophie, Psychologie
Jahr:
1989
Arthur Schopenhauer : 1788 - 1860 ; nel 200. anniversario della nascita.- (Studi italo-tedeschi ; 11 )
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Seite 52 von 104
Autor: Deutsch-Italienisches Kulturinstitut in Südtirol (Meran)
Ort: Merano
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: XI, 84 S.
Sprache: Deutsch; Italienisch
Anmerkungen: Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung
Schlagwort: p.Schopenhauer, Arthur ; f.Kongress ; g.Meran <1989>
Signatur: II 128.059
Intern-ID: 62101
Rossini und nicht Wagner also vielleicht deswegen, weil Rossini im Wesen Musiker, Wagner im Wesen Literat ist. Beschreibung von Dingen und Ereignissen ist bei Wagner nicht zu ver- kennen; besonders deutlich finden wir dergleichen z.B. im Nibelungenge- klapper des “Rheingolds“, im Feuerzauber der “Walkiire“, im Aufstieg zum Gral im “Parsifal“ und auch in kurzen Leitmotiven wie z.B. dem Nümbergmotiv der “Meistersinger“ . Am SchluB einer der Ausfiihrungen gegen die Programmusik sagt Schopenhauer

aber: “Denn ein Anderes ist Ausdruck der Leidenschaften, ein Anderes Malerei der Dinge“ 71). Verdanken wdr aber Wagner nicht et- wa “Ausdruck der Leidenschaften“ ? Vielleicht nicht in Schopenhauers Sinn - vielleicht hat der Philosoph gehört, dab Wagner die Leidenschaften malt, dab seine Musik also den Weg durch den Begriff gegangen ist, so dab sie nun psychologische Programmusik ist. Dab Schopenhauer der- gleichen Unterscheidungen nicht fremd sind, zeigt ein Wort dazu im er- sten Band des Hauptwerks. Das Verhâltnis zwischen Musik

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Kategorie:
Philosophie, Psychologie
Jahr:
1989
Arthur Schopenhauer : 1788 - 1860 ; nel 200. anniversario della nascita.- (Studi italo-tedeschi ; 11 )
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Seite 50 von 104
Autor: Deutsch-Italienisches Kulturinstitut in Südtirol (Meran)
Ort: Merano
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: XI, 84 S.
Sprache: Deutsch; Italienisch
Anmerkungen: Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung
Schlagwort: p.Schopenhauer, Arthur ; f.Kongress ; g.Meran <1989>
Signatur: II 128.059
Intern-ID: 62101
und Rossinis Musik in Schopenhauers Urteil Schopenhauer hat sich über Wagner geàubert. Wagner hatte ihm seine Nibelungendichtung zugesandt; den Uberbringer beschied der Philo- soph: “Sagen Sie Ihrem Freunde Wagner in meinem Namen Dank für die Zusendung seiner Nibelungen, allein er solle die Musik an den Nagel hàn- gen, er hat mehr Genie zum Dichter. Ich, Schopenhauer, bleibe Mozart und Rossini treu“ 62). Das war 1854; der Absender wartete noch über anderthalb Jahrzehnt mit der Abfassung seines “Beethoven

" und der somnambulischen Musik- metaphysik, und der Empfànger war wohl der letzte, der ahnen konnte, daS dergleichen einmal in seinem Namen geschrieben werden würde. 1851 hatte Wagner in seinem Essay “Oper und Drama“ u.a. das Verhàlt- nis von Dichter und Komponist beschrieben, wie es sich ihm zu der Zeit darstellte. Ob das, was er hier sagt, seiner spàteren Metaphysik wider- spricht, ist eine Frage, die uns nicht zu beschàftigen braucht. Wichtig ist, 34 —

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Kategorie:
Philosophie, Psychologie
Jahr:
1989
Arthur Schopenhauer : 1788 - 1860 ; nel 200. anniversario della nascita.- (Studi italo-tedeschi ; 11 )
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Seite 42 von 104
Autor: Deutsch-Italienisches Kulturinstitut in Südtirol (Meran)
Ort: Merano
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: XI, 84 S.
Sprache: Deutsch; Italienisch
Anmerkungen: Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung
Schlagwort: p.Schopenhauer, Arthur ; f.Kongress ; g.Meran <1989>
Signatur: II 128.059
Intern-ID: 62101
versteht er auch nur das tertium comparationis falsch - bei ihm besteht dies tertium dann in der gleichen Art des HeUsehens beim Komponi- sten und bei der Somnambule. Die musikalische Inspiration übersteigt nach Schopenhauer die Ide- en; bei Wagner entstammt sie dem Traum. Wie ich noch nachweisen muh, lehrt Wagner damit nicht nur etwas anderes iiber die musikali- sche Inspiration als Schopenhauer, sondern das genaue Gegenteil. Vorgreifend will ich das Ergebnis dieses Nachweises schon kurz

mittei- len: Das Kunstwerk entsteht bei Schopenhauer durch Lösung vom Willen - durch das Traumorgan hingegen teilt sich - immer nach Scho- penhauer - der Wille selbst mit. Aber es gibt bei Schopenhauer selbst Auherungen, die Wagner Recht zu geben scheinen. So kann Schopenhauer von der Objektivitàt des Traumes sprechen. Ein Traumereignis kann ja gegen unseren Wunsch ausfallen, sogar bis- weilen unser Erstaunen hervorrufen, und wir sind manchmal verbliifft über die “rein objektive dramatische

15). Ist es zu dreist, sich vorzustellen, dah der Komponist diesen grohen Alltraum mittràumt und ihn in der Musik zum Ausdruck bringt? Wag- ner hat es so gesehen, denn er meint, “ dah der im bildenden Künstler durch reines Anschauen zum Schweigen gebrachte indimduette Wille im Musiker als umverseller Wille wach wird“ (hervorgehoben von Wagner) 16). Immerhin bliebe noch das Problem, dah aus dem leidenden, mit sich zerfallenen, wirren Willen dann, wenn er unmittelbar Klang wird, die geordnete, strahlende

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Kategorie:
Philosophie, Psychologie
Jahr:
1989
Arthur Schopenhauer : 1788 - 1860 ; nel 200. anniversario della nascita.- (Studi italo-tedeschi ; 11 )
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Seite 63 von 104
Autor: Deutsch-Italienisches Kulturinstitut in Südtirol (Meran)
Ort: Merano
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: XI, 84 S.
Sprache: Deutsch; Italienisch
Anmerkungen: Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung
Schlagwort: p.Schopenhauer, Arthur ; f.Kongress ; g.Meran <1989>
Signatur: II 128.059
Intern-ID: 62101
H.G. INGENKAMP SOGNO E IDEA - WAGNER O ROSSINI? A PROPOSITO DELLA METAFISICA DEL COMPORRE DI SCH OPENHA UER Una volta Sehopenhauer ha paragonato il compositore alla sonnamhula perché amheâue, sonnambula e compositore, parlano secondo Schopen- hauer un linguaggio che la loro ragione non comprende. Ciò che Schopenhauer vuol dire é: sonnamhula e compositore sono poli opposti; a ció che dicono giungono per vie completamente diverse ma hanno in comune una cosa: che parlano un linguaggio che la loro

ragione non comprende. Nel 1870 R. Wagner nel suo scritto «Beethoven» presenta fra l’altro . una metafisica della musica; qui tratta anche il processo delVispirazione musicale. La sua teoria è ritenuta da lui schopenhaueriana. II nucleo di questa teoria wagneriana non si hasa sulla estetica di Scho- penhauer ma suila teoria di Schopenhauer della sonnamhula. L’ispirazio- ne musicale è per Wagner una specie di chiaroveggenza nella quale si de- sta la cosa di per sé - dunque la volontà universale, una

. Come organo tra- mite il quale comunica, la volontà crea il suono - e nel musicista la mu- sica. La dottrina di Wagner che ehhe un grande effetto nel tempo ed ancor oggi passa largamente per schopenaueriana, è opposta alla teoria della musica di Schopenhauer. Questo è dimostrahile nei particolari attraverso — 47

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Kategorie:
Philosophie, Psychologie
Jahr:
1989
Arthur Schopenhauer : 1788 - 1860 ; nel 200. anniversario della nascita.- (Studi italo-tedeschi ; 11 )
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Seite 59 von 104
Autor: Deutsch-Italienisches Kulturinstitut in Südtirol (Meran)
Ort: Merano
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: XI, 84 S.
Sprache: Deutsch; Italienisch
Anmerkungen: Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung
Schlagwort: p.Schopenhauer, Arthur ; f.Kongress ; g.Meran <1989>
Signatur: II 128.059
Intern-ID: 62101
, 15. 2 1954,14,17; Konrad Pfeiffer, Von Mozarts göttlichem Genius. Eine Kunstbetrachtung auf der Grundlage der Schopenhauer- schen Philosophie, Berlin 1956, 23; Edouard Sans, Richard Wagner et la pensée schopen- hauerienne, Paris 1969, 136; Hans-Dieter Bahr, Das gefesselte Engagement. Zur Ideologie der kontemplativen Asthetik Schopenhauers, Bonn 1970, 231; Ulrich Pothast, Die eigent- lich metaphysische Tàtigkeit. Uber Schopenhauers Âsthetik und ihre Anwendung durch Sa- muel Beckett, Frankfurt 1982, 102

f£; Ph. Alperson, Schopenhauer and Musical Revelation, The Journal of Aesthetics and Art Criticism 40, 1982, bes. 159 (unabhàngig von Wagner); Bryan Magee, The Pholosophy of Schopenhauer, Oxford-New York 1983, 351. Hierhin ge- hört auch der Tendenz nach, trotz den eingestandenen Abweichungen von Schopenhauer, Clément Rosset, L’esthétique de Schopenhauer, Paris 1969, 104 £ Den richtigen Ton trifft dagegen Robert W. Gutman, Richard Wagner, dt. Übersetzung München 1970, 333. — 43

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Kategorie:
Philosophie, Psychologie
Jahr:
1989
Arthur Schopenhauer : 1788 - 1860 ; nel 200. anniversario della nascita.- (Studi italo-tedeschi ; 11 )
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Seite 51 von 104
Autor: Deutsch-Italienisches Kulturinstitut in Südtirol (Meran)
Ort: Merano
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: XI, 84 S.
Sprache: Deutsch; Italienisch
Anmerkungen: Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung
Schlagwort: p.Schopenhauer, Arthur ; f.Kongress ; g.Meran <1989>
Signatur: II 128.059
Intern-ID: 62101
daíí>, wie kompliziert seine Formulierungen auch sind, jeder Vertreter rei- ner Musik und jeder Feind der Programmusik in Wagners Worten das Bekenntnis zur Programmusik lesen kann. Denn wenn auch der Librettist insofern nur wahrer Dichter sei, als sein Text “im musikalischen Ausdruk- ke vollkommen zu verwirklichen ist“ (Hervorhebung von Wagner), so sei andererseits die Musik, worin “die dichterische Ahsicht nicht enthalten ist“ (Hervorhebung von Wagner) “schlecht“, “eindruckslos“ 63). 1885

, wieder anderthalb Jahrzehnt nach Wagners “Beethoven“ und 13 Jahre nach der eigenen “Geburt der Tragödie“, notierte sich Nietzsche: 64) “ ... Es scheint mir, dah Wagner noch einmal den französischen Ge- schmack zum Ubergewicht iiber den italianisierenden gebracht hat d.h. iiber Mozart, Haydn, Rossini, Bellini, Mendelssohn, aber es ist der Ge- schmack Frankreichs von 1830: die Litteratur Herr geworden iiber die Musik wie über Malerei: Programm-Musik, das »sujet« voran!“ Nietzsche also hatte die Musikmetaphysik

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Kategorie:
Philosophie, Psychologie
Jahr:
1989
Arthur Schopenhauer : 1788 - 1860 ; nel 200. anniversario della nascita.- (Studi italo-tedeschi ; 11 )
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Seite 64 von 104
Autor: Deutsch-Italienisches Kulturinstitut in Südtirol (Meran)
Ort: Merano
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: XI, 84 S.
Sprache: Deutsch; Italienisch
Anmerkungen: Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung
Schlagwort: p.Schopenhauer, Arthur ; f.Kongress ; g.Meran <1989>
Signatur: II 128.059
Intern-ID: 62101
i principi della fisiologia, metafisica e logica di Schopenhauer. Secondo il suo contenuto generale (arte in collegamento con sogno e simili) la teoria della musica di Wagner fa parte di un diffuso concetto romantico dell’ar- te. Come filosofema in senso piu ristretto (la cosa in sé come principio dell’artej è vicino al pensiero hegeliano, cioé ad un pensiero che Schopen- hauer ha comhattuto per tutta la vita. A proposito della musica di Wagner Schopenhauer si è espresso nega- tivamente mentre

chiama «suoi» compositori Mozart e Rossini. E proha- hilmente che fra i due ahhia preferito ulteriormente Rossini. II giudizio negativo su Wagner e positivo su Rossini si hasa su due criteri: in primo luogo sul criterio «Musica assoluta o descrittiva?» ed in secondo luogo sul criterio «Quale rango ha la melodia»? Efuori duhhio che è stata la mu- sica di Rossini nella quale Schopenhauer vide realizzato il suo concetto di musica delle idee (piú precisamente di una musica che addirittura supera le idee

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Kategorie:
Philosophie, Psychologie
Jahr:
1989
Arthur Schopenhauer : 1788 - 1860 ; nel 200. anniversario della nascita.- (Studi italo-tedeschi ; 11 )
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Seite 39 von 104
Autor: Deutsch-Italienisches Kulturinstitut in Südtirol (Meran)
Ort: Merano
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: XI, 84 S.
Sprache: Deutsch; Italienisch
Anmerkungen: Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung
Schlagwort: p.Schopenhauer, Arthur ; f.Kongress ; g.Meran <1989>
Signatur: II 128.059
Intern-ID: 62101
HEINZ GERD INGENKAMP RAUM ODER IDEE - WAGNER ODER ROSSINI? ZU SCHOPENHAUERS METAPHYSIK DES KOMPONIERENS 1. Wagners Musikâsthetik und Schopenhauers Musikâsthetik Im folgenden geht es um einen Vergleich aus Schopenhauers Meta- physik der Musik. Bei Schopenhauer kommt ihm keine besonders gro- Be Bedeutung zu. Wagner aber hat ihn in seinem “Beeethoven" zum Fundament seiner Lehre von der musikalischen Inspiration gemacht, und wenn nicht ihn selbst, so doch den darin ausgedrückten Gedan- ken. Dabei

wird ihm aber das, was bei Schopenhauer Material fiir ei- nen Vergleich ist, zu Material fiir Definition, oder es bleibt zwar beim Vergleich, aber das tertium comparationis verschiebt sich. Das ist an sich nicht zu kritisieren. Zu kritisieren ist, daE der wir- kungsreiche Komponist und Denker zu erkennen gibt, dab er eine schopenhauerische Musikmetaphysik vorlegen will. Schopenhauer aber meint nicht, was Wagner meint, sondern das Gegenteil. Der seit Wag- ner berümte Satz aus Schopenhauers Musikmetaphysik lautet: “... der Komponist

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Kategorie:
Philosophie, Psychologie
Jahr:
1989
Arthur Schopenhauer : 1788 - 1860 ; nel 200. anniversario della nascita.- (Studi italo-tedeschi ; 11 )
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Seite 40 von 104
Autor: Deutsch-Italienisches Kulturinstitut in Südtirol (Meran)
Ort: Merano
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: XI, 84 S.
Sprache: Deutsch; Italienisch
Anmerkungen: Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung
Schlagwort: p.Schopenhauer, Arthur ; f.Kongress ; g.Meran <1989>
Signatur: II 128.059
Intern-ID: 62101
Das tertium comparationis ist das Reden in einer Sprache, die die Ver- nunft nicht versteht. Komponist und Somnambule sind in Schopen- hauers Welt so weit voneinander getrennt wie Himmel und Hölle, aber eins haben sie gemeinsam: die Sprache, die man auf Erden spricht, die Sprache der Vernunft, die sprechen sie beide nicht 2). Für Wagner aber wird der Komponist zur Somnambule, oder er wird mit der Somnambule so verglichen, dab das tertium comparatio- nis das im Tiefschlaf erfolgende Hellsehen

ist, das ja als die Leistung der Somnambule gilt. Auch der Komponist wird also bei Wagner zum tràumenden Hellseher. Lassen Sie mich hier an einige Hauptgedanken Schopenhauers erin- nern. Die Welt ist meine Vorstellung. Das heiíSt: was immer ich sehe, wor- iiber ich nachdenke, was ich empfinde, ist durch meinen Intellekt, durch die ihm eigenen Regeln (Schopenhauer kann auch “Organe“ sa- gen) geformt. Was all das “an sich“ ist, kann ich ohne weiteres nicht feststellen. Die Reflexion auf eine bestimmte Erfahrung führt

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