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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe
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Seite 197 von 217
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: II 101.836 ; II 47.090
Intern-ID: 171115
schwieg. In Meran befehligte damals der General Huard. Die ser 'isandte am 27. Jänner eine Schar italienischer Soldaten mit dem Wegweiser Raffel nach Passeier. Sie wanderten die ganze Nacht, und langten um 4 Uhr Morgens an einem Sonntag im Hochgebirge an, nach einer anstrengenden Berg fahrt durch große Schneemassen. Der Verräther Zeigte ihnen die Sennhütte, worin Hofer mit Weib und Kind schlief. Beim Anbruche des Tages erblickten der Schreiber Sweth/ und Hofers Sohn Johann, die in der höhern Diele

lagen, die Soldaten ganz in der Nähe. Sie wollten entfliehen, aber bereits war die Hütte umringt. Die Soldaten fingen sie beim Heraus steigen aus ihrem Lager, banden und w arfen sie auf dm Schnee, Ihr Geschrei weckte Vater und Mutter. Hofer trat an die Schwelle und rief: „Wer spricht deutsch?' Der Anführer drängte sich als solcher heran, und Hofer sagte : „Sie wollen mich gefangen nehmen? Ich bin Andreas Hofer, ich bin schuldig

; mit mir können sie machen, was sie wollen. Aber diese da. sind unschuldig!' Er sprach es mit so viel Würde, daß nur Malschs davon ungerührt blieben. Er und feine Frau wurden sogleich ebenfalls gebunden. Die Solda ten geberdeten sich und thaten wie Henkersknechte. Sie schränk ten ihm die Hände mit Stricken gewaltsam auf den Rücken, schlugen ihn, warfen ihm einen Strick um den Hals und rupften ihm dergestalt den Bart aus, daß von allen Seiken Blut floß. Hofer' stand muchig, als wenn er nichts empfände, ohne Anflug von Zorn oder Verzagtheit. Den Schreiber und sei-

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe
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Seite 5 von 217
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: II 101.836 ; II 47.090
Intern-ID: 171115
Inhalt .I-. 'Gejte Andreas Hofer. — Seine Familie. — Revolutionsscheu in Pas. seier. — 1796—97. — 1804—5. — RegierungS'Veränderung im Jahr 1305. — Folgen für's Land und namentlich Passeier Z II. Stimmung im Lande. — Hofer nach Wien. — Abrede für Oe sterreich. — Widerstände gegen Baiern. — Dittfurt in FleimS. — Oesterreich rückt in Tirol ein. — Aufstand der Bauern im Pusterthale. — Kampf bei Sterzing. — Niederlage der Baiern bei Innsbruck, — Teimer. — Bissen gefangen. — Chasteler in Innsbruck

. — Tirols erste Befreiung . . . .22 III. Einrichtung des Landes. — Der Intendant Hormayr. — Hofer in Südtirol. — Chasteler uvterliegt bei Volano. — Die Feinde räumen das Land. — Oesterreichs Unglück in Deutschland. -- Tirol bedroht. — Chasteler im Innthal. Oppacher am Strub passe. — Die Oesterreicher von Wrede und Deroi bei Wörgl geschlagen. — Brand in Schwaz. — Chasteler verläßt Tirol . 44 IV. Hofer rückt gegen Innsbruck. — Er siegt bei Innsbruck über Deroi, welcher das Land räumt. — Zweite Befreiung

deSLan« des. — Anstrengungen der Tiroler zur Verbindung mit Oe sterreich. — Gerüchte von Waffenstillstand und Frieden Oester, reichs mit Napoleon. - . ... . . .71 V. Waffenstillstand von Znaim. — Lefebre in Tirol. — Sein Ver» lust bei Oberau. — Di« Baiern unterliegen bei Prutz. — Die Oesterreicher verlassen Tirol. Hofer siegt bei Innsbruck. — Rusca verläßt Lienz. — Dritte Befreiung Tirols . . » W

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe
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Seite 132 von 217
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: II 101.836 ; II 47.090
Intern-ID: 171115
wüsten Geberden höhnten. Da öffnete sich auf einmal ein Fenster am Hause des Herrn Stadler, Hofer zeigte sich an demselben und rief mit einer Donnerstimme: ,'Zwui seyt ös do? Oeper zum Raben und Lent z' peinigen? Wöllt's es den Boarn nachmachen? Schämt ös enk nit? Was habt's no in der Stadt z' thuen? Zwni geaht's nit dem Feind noch, der no gor nit weit von hier ist? Holaus ins Unterland, glei! sog's cnk, geaht's alle fort und Holaus!. I will kam mehr hier fachen, und wenn's mir nit folgt

, so will i enker An- führer nimmer sein!' Diese Worte, hier wörtlich nach ein eilt' OhrenZengen gegeben, und leider durch Anekdotenkramer viel fach entstellt, aber bezeichnend genug für Hofer und seine Stellung fürs Volk, fanden gegen alle Erwartung schul- gerechter Leute einen guten Anklang und größere Folgsamkeit. Viele gingen nach Unterinnthal, wohin Hofer ebenfalls auf brach, wie wir bereits gesehen, andere kehrten nach Hause. Männer von starren Begriffen kriegerischer Zucht und willen losen

Zusammenwirkens mnßten dieses scheinbare Auseinander der Volkskräfte und Hofers Verhalten dabei seltsam finden. Aber nur wo die Zügel so locker gehalten werden, ist unser Bergvolk im Augenblick der Roth zu haben, und thatkräftig für volkstümliche Angelegenheiten. Hofer als Mann dà Volkes verstand recht gut, daß seine Macht nicht weiter ginge als die Kraft und der Wille des Volkes selbst. Durch diese weise Mäßigung verhinderte er den Ausbruch roher Volksleidenschaften, und drückte dem Aufstande vom Jahres 1899

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe
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Seite 198 von 217
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: II 101.836 ; II 47.090
Intern-ID: 171115
sie die Hälfte ihrer Schar, welche indessen Hofers Haus rein ausgeplündert hatte, in kriegerischer Stellung mit einer Kanone. So zogen sie mit brennender Lunte nach Meran. Alle Wege waren menschenleer. Kein Passeirer wollte die Folgen des einheimischen Verrathes mit Augen sehen. Auch in Meran that sich überall das tiefste Mitleid für Hofer kund. Huard, dem es zur ewigen Schande gereicht, daß er seine MenschenMger nicht besser gewählt oder menschlicher angewiesen hatte, entzog gleichwohl die Gefangenen

der rohen Mißhandlung der Soldaten, und nahm mit Hofer das erste Verhör auf. Hofer erklärte mit der ruhigsten Klarheit, er sei zur Ergreifung der Waffen vom Kaiser von Oesterreich berechtigt und nach dem Friedens schlüsse durch Todesandrohung dazu gezwungen worden, Am folgenden Tag wurde er mit den Mitgefangenen nach Bozen abgeführt. Baraguay d'Hilliers war entrüstet über die schnöde Mißhandlung, die man ihn und die Seinigen hatte erdulden lassen, und verordnete das schonendste Verfahren

. Durch die Fürbitte edler Bozner Frauen wurden hier seine Frau und sein Sohn entlassen, welche von ihm herzzerreißenden Ab schied nahmen/ und nach Passeier zurückkehrten. Hofer und dessen Schreiber wurden in einer Kutsche unter anständiger Begleitung nach Mantua geliefert. Der karge Rest seines Anhanges zerstreute sich so gut er konnte. Andreas Jlmer eilte nach Wien, Hofers Frei lassung zu betreiben. Haspittger wollte aus Paffeier in die Weber, Andr. Howr- 13

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe
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Seite 141 von 217
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: II 101.836 ; II 47.090
Intern-ID: 171115
des Volkes vom Jahre 1809 hinlänglich kennzeichnet. Daß Hofer auch in diesem Facbe zur Einmischung in die Entscheide gedrängt wurde, fällt nicht einmal auf, aber sein Benehmen dabei zeigt seine Red lichkeit km schönsten Lichte» Ein Kaufmann von Stuttgart, Christian August Reuß, Hatte Messing gekauft beim Bergamte in Schwaz und dafür bereits 1600 fl. bezahlt. Die Bauern, welchen es in die Hände fiel, wollten es verkaufen, als her renloses Gut, da für den Augenblick wirklich kein auswärti ger Anspruch

darauf erhoben wurde. Aber das Bergamt that dagegen Einrede, und Hofer, obgleich anfangs selbst fürs Verkaufen gestimmt, ließ es ohne Anstand in die Hände des Erstem ausfolgen. Als die Stadt Bozen in den Nöthen der damaligen Zeit um einen Stillstand für das Kapital von 27,300 fl. und Zinszahlung gegen u'hre Gläubiger einkam, willigte Hofer im Bezug auf jene Kapitalien ein, welche frommen Genossenschaften und Kirchen gehörten, aber nicht bei 37,500 fl., die man an Private schuldete, mit der Erläu

terung, daß Bozen im Kriege ohnehin wenig gelitten und nur mäßig an der Landesverteidigung teilgenommen habe. In Meran wollte man die Gutsversteigerung des Schuldners Matthias Tappeiner, der in Gant verfiel, aus dem Grunde umstoßen, weil dieser und andere Betheiligte in der Vertei digung des Landes abwesend waren. Hofer wies das Gesuch an die Behörde, und diese bestand auf dem geschehenen Ent scheide der Unterbehörden. Und als man ihn um die Unter-

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe
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Seite 56 von 217
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: II 101.836 ; II 47.090
Intern-ID: 171115
vor der Mariätrostkirche des'letztgenannten Dor fes auf offener Straße den begegnenden Sandwirth mit Umar mungen und Küssen. Auch in Meran wurden baierische Beamte in Empfang genommen und zur Deportation verur- theilt, wie man den Schub dieser Unglücklichen nach ins tiefere Oesterreich und nach Ungarn nannte. Hofer war nach gleich zeitigen Zeugen mehr ein aufrichtiger Zuschauer der durch den Intendanten augeordneten Maßregeln als thZtiger Teilneh mer. Er ging mit Hormayr ins Schloß Tirol hinauf, den Stammsitz

der alten tirolischen Grafen, welches unter Baiern um 2500 fl. an den Freiherrn von Hausmann verkaust wor den war. Es fand keine Verabredung statt zwischen beiden Männern. Sie hatten ein unbewegliches Gefühl wechselseiti ger Entbehrlichkeit das unter den Redeblumen der Höflich keit nur halb verdeckt lag. Abends eilte Hormayr nach Bozen zurück. Hofer folgte ihm an der Spitze der Nachhut von 450 Passeirern, und nahm in Gries sein erstes Standlager. Der entzügelte Geist der Bauern trat durch Hofers

Anwesenheit unwillkürlich in angemessene Schranken , und wo irgend eine Gefahr ersichtlich wurde, wendete man sich an Hofer, der mit seinen ehrlichen Thalleuten sogleich und mit Erfolg jedem Unwesen steuerte. Man sah Fälle, wo Hofer in eigener Per son in die Häuser eindrang, in denen die bewaffneten Ban den Ungebühr zu üben drohten, und sie herausstäubte mit den Worten: »Oes saggara Schwänz! Habts ös nichts Bes seres zu thuen?' Es wurde ihm überall Folge geleistet, und

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe
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Seite 166 von 217
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: II 101.836 ; II 47.090
Intern-ID: 171115
Tage wurde um Innsbruck nur geplänkelt. Ein Angriff der Bauern von Hotting herab auf die Innbrücke bei Mühlau wurde so kräftig abgewiesen, daß bei 100 Mann Tiroler ge- tödtet oder verwundet wurden. Am 27. Oktober erschienen baierische Dragoner in Innsbruck mit einer weißen Fahne und zwei Packen, deren einer an Hofer, der andere an die Sta'ot gehörte, mit lauter gedruckten Proklamationen. Darun ter befand sich eine vom Vizekönig Italiens vom 25. Okt. aus Villach si popoìi äel l'irà

erbitterten die Feinde. So wurden von den Höttinger Höhen aus zwei baierische Offiziere vor dem Löwenhause bei einem Glase Bier über den Inn todtge- schossen. Hofer floß auf die Leitung der Kriegsangelegen heiten wenig ein. Er hielt sich theils zu Steinach, theils auf dem Schönberg auf, wo Rvschmann mit ihm arbeitete, in Erwartung eines österreichischen Kouriers, der die Friedens- Bothschaft bringen sollte. Der Kapuziner Haspinger, welcher sich über Kärnten ins Pusterthal gerettet hatte, langte

um diese Zeit bei Hofer an, voll verzehrenden Eifers zur Fort setzung des Kampfes. Er wurde von diesem Augenblicke an Hofers böser Geist. Darauf kam auch am 29. Morgens der Intendant Wörndle, und mit ihm der längst erwartete Kourier Joseph Freiherr von Lichteltthurn mit einem Schreiben des Erz herzogs Johann. Darm war im Namen des Kaisers der Friede bestätigt, mit dem ausdrücklichen Wunsche, daß sich die Tiroler zur Ruhe begeben , und nicht unnütz aufopfern Weber, Andr. Hyfer. 11

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe
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Seite 14 von 217
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: II 101.836 ; II 47.090
Intern-ID: 171115
auf das empfängliche Gemüth des Pajsn'rervolkes. Man legte sich allgemein auf das Gebeth, um dieselben abzu wenden. Die Wallfahrter strömten haufenweise zum heiligen Blute nach St. Martin, das für die Zeit der Selbstver teidigung Tirols gegen Frankseich eine Bedeutung gewann, wie Absam für das Innthal, und die Fronwiese bel Brnneck für Pusterthal, lauter religiöse Vereimgungspnnkte, um das Volksgefükl für den nahen Kampf zu stärken. Andreas Hofer zeichnete sich bei diesen Uebnngen vorzüglich

unter Buonaparte sich auf Südkirol warf, zogen die Passeirer Schützen das erste Mal ans, und besetzten den ì Tonal. Darunter befand sich Andreas Hofer als gemeiner ìLandesvertheidiger. Als es im Jahre darauf dem französischen Generale Joubert gegluckt war, mit !5,000 Mann die Klause von Salurn zu sprengen, und Bötzen zu besetzen, so zog sich Loudon auf die Toll zurück. Von dort rückte er, vom Landsturm unterstützt, gegen Bötzen vor, auf der gewöhn lichen Heerstraße, während die Passeirer anf den Mölteuer

Bergen gegen Jenesien sich wendeten. Am 24. März fielen in einem Gefechte beim letztgenannten Dorfe der Gerber Franz von St. Leonhard, und Martin Moosmayr von St. Martin. Gegen AbeW mußten sich sowohl London als der Landsturm in die Nähe von Meran zurückziehen. Hofer trennte sich von semen Kampfgenossen bei Ha fling, um für dieselben wohlfeilen Branntwein anzukaufen. Er kam aber nicht mehr zurück, sondern ging nach Hanse. Bald darauf ruckten die vereinten

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe
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Seite 150 von 217
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: II 101.836 ; II 47.090
Intern-ID: 171115
Em ähnliches Schauspiel führte der Kapuziner Hafpinger an den Gränzcn Unterinnthals auf. Er wollte mit der . Hülfe Pinsgau's und Pongan's gegen Hofers Rath einen Handstreich auf Salzburg ausführen, ohne gehörige Er wägung aller Hindernisse eines solchen Unternehmens. Straub eilte von Hofer entsendet hinab, um die Hitzköpfe zu meistern. Beunruhigende Gerüchte verbreiteten sich allenthalben über den Abschluß eines für Tirol nachtheiligen Friedens. Völ- derndorf, den wir bereits als Vermittler

die Friedensnachrichten bestätigt wurden, und mahnte vom weitern Widerstande ab,, der nur erfolglos und dem Lande schädlich sein könne. Hofer achtete Dipauli, schien bereit, in seine Räthe einzugehen und Napoleon um Gnade für Tirol anzuflehen. Eine mündliche Unterredung mit Dipauli bestärkte ihn noch mehr in diesem Vorhaben. Aber zwei Ereignisse stimmten ihn plötzlich um. Der wüthende Kapuziner hatte wirklich die Feinde aus allen Eng pässen nach Reichenhall und Salzburg vertrieben, und die Kärntner zu den Waffen

aufgerufen. Speckbacher nahm mit Hülfe des Kommandanten Wallner in Pinsgau den Paß Lustenstein ein, und drang bis Lofer vor. Major Graf von Hendl vertrieb mit Meranerschützen die Baiern aus dem Strubpasse. Lofer selbst ging verloren, und die Feinde zogen sich nach Unken zurück, wo sie ein Lager bezogen. Der tapfere Hauptmann Glatzl führte die Meraner nber Kossen und unwegsame Gebirge in den Rücken derselben, während die Schützen auf- und abwärts Rosenkranz betheten, und ' Weber, Andr. Hofer. ^

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe
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Seite 78 von 217
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: II 101.836 ; II 47.090
Intern-ID: 171115
es offen heraus: „Wir müssen für Gott, für die Verfassung des Landes und die alte Herrschaft siegen oder sterben.' Der Weltpriester Joseph Alber hielt am 24. Abends auf dem Schönberge eine Anrede an die Schützen, ermunterte sie durch Zusicherung der göttlichen Hülfe, und forderte sie auf, ihre Sünden zu bereuen« Hierauf sprach er mit lauter feierlicher Stimme sie alle los von ihren frühern Vergehen, und. zeigte ihnen den Weg zur Buße in dem Kampf. Hofer selbst erhob hierauf seine Augen

und Hände zum. Himmel, und machte dem Herrn des Himmels und der Erde fromme Gelübde für die Gnade des Sieges, darunter namentlich das Herz-Jesu-Fest alljährlich zum Danke durchs ganze Land feierlich begehen Zu lassen. Dadurch kam Halt und Begeiste rung in seine Scharen, und der Ruf zum Kampfe erscholl von allen Seiten. Da die Feinde in Innsbruck noch keinen Begriff von der Möglichkit eines Angriffes hatten, und der tirolische Landsturm überhaupt das Zuwarten nicht liebt, so schritt Hofer

mit seiner Mannschaft und dem nicht ganz willigen Militär unter den Bauern in drei Abtheilungen auf die Anhöhen vor, welche au der Sillmüudung Innsbruck beherrschen. Auf dem rechten Flügel stand Oberstlieutenant Relssenfels, unter ihm als Führer der Vorhut Oberlieutenant von Leis mit zwei Kanonen, und schloß sich bei Patsch an .den Landsturm unter Joseph Speckbacher an, welchen letz tem Straub dem Hofer zu Hülfe gesandt, und als besonders tüchtig empfohlen hatte. Derselbe war ums Jahr 1767 in der Gemeinde

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Jahr:
1852
Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe
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Seite 177 von 217
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: II 101.836 ; II 47.090
Intern-ID: 171115
sie am 7. November Abends Bruneck erreichten. Der um sichtige General Paraguay d'Hilliers batte sich hier den ganzen Tag mit den Aufständischen schlagen müssen ; Alle beriefen sich auf Briefe von Hofer, und wollten das Aeußerste wagen. So gelang es nur mit Mühe, die Stadt Brnneck zu halten. Während die französischen Generäle durch diese mörderischen Angriffe aufs höchste erbittert wurden, trat im entzügelten roher Leidenschaft bloßgestellten Volke ein wilder Geist zu Tage

Harrassar durch die erbitterte Volksmenge durch arbeiten. Sogar nach ihrem Wagen wurde geschossen. Um Mittag erreichten sie Sterzing. Hier fanden sie Hofer , der nach der Friedensnachricht, die Lichtenthurn ge bracht, in arger Verstörung und voll Zweifel über sein Be nehmen von Steinach hieher gezogen war. Statt des Pnrt- scher, welcher sich in Steinach von ihm getrennt hatte, führte er den Studenten Sweth als Schreiber mit sich, und war stets von einigen Intriguante» umgeben, die sein Gemüth

je nach den Umständen bearbeiteten. Donai machte ihm die heftigsten Vorwürfe, daß er nach seinem Abzüge zum Vize könig das feierliche Wort gebrochen und das Volk abermals zu den Waffen gerufen habe. Hofer entschuldigte sich durch den Umstand, daß er von den Bauern unterTodesaudrohnngen znm Kampfe gezwungen worden sei, und jetzt nach vollkommener Ge wißheit vom Abschlüsse des Wiener Friedens sich ins Passeier zurückziehe. Und in der That hatte er seit dem letztern Zeit punkte sich Nie mehr Oberkommandant von Tirol

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Kategorie:
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Jahr:
1852
Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe
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Seite 167 von 217
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: II 101.836 ; II 47.090
Intern-ID: 171115
WS möchten. Lichtenthnrn wollte auch mündlich seiner Sendung Nachdruck geben, und ward dabei so sehr ergriffen von Schmerz, daß ihn die plötzlich ausbrechende Fallsucht, an der er seit Jahren litt, mit einem fürchterlichen Schrei zy Boden schleuderte» Alle Anwesenden entsetzten sich. Hofer verließ das Gasthaus sogleich, und beriet!) sich im Hause des Herrn von Stolz mit seinen bäuerlichen Geheimrächen über die zu ergreifenden Maßregeln. Roschmann, der auch gegenwärtig war, ermahnte Hofern

zur unverzüglichen Ein stellung der Feindseligkeiten und Entlassung der bewaffneten Bauern in ihre Heimath. Niemand machte dagegen eine Einwendung, und Hofer erklärte sich für einverstanden damit. Sogleich wurden alle Schreiber in Pflicht genommen, damit in kürzester Frist die nöthigen Schreiben ausgesertiget werden konnten. Eigene Sendboten eilten mit denselben in alle Theile des Landes 5 und mahnten überall zum Frieden. Ins baierische Hauptquartier ging, bezeichnend genug, zum Beweise ernstlicher

, weil ihn auf dem Hereinwege ins Tirol der Befehl des Erzherzogs JohaM zur Umkehr erreicht, und er eigen mächtig demselben zum Trutz seine Reise fortgesetzt hatte. Hofer selbst schickte sich eben an, mit seineu 4 Schimmeln nach Hall zu fahren, sich dem Kronprinzen vorzustellen, und bei dieser Gelegenheit die erstem als Beute von den Baiern zurückzugeben, als der Kapuziner eintrat und mit hinreißen dem Wortschwall hervorsprudelte, alles sei Lügenbothschast, was vom Frieden gefaselt werde, und die fallende Sucht

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Kategorie:
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Jahr:
1852
Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe
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Seite 108 von 217
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: II 101.836 ; II 47.090
Intern-ID: 171115
hcrvorthun, die Gegenliebe einander erzeigen, und sagen werden: Wegen Gott, Religion und Vaterland wollen wir streiten und kämpfen! Dann werde ich den ersten Augenblick sichtbar sein, und sie anführen und kommandiren .so viel mein Ver stand vermag. Die Botschaften sind aber eiligst auszuschicken von einem Gerichte zum andern an wahre Bundesvertraute. Munition liegt bei Bozen, und die Bradlwirthin weiß davon. Hütet euch vor Teimer. Euer treues Herz, Andreas Hofer, Oberkommandant von Passeier, dermalen

wo ich bin.' Man wüßte die Natur eines Bergvolkes nicht kennen , wenn man die begeisternde Wirkung dieses Schreibens auf die Tiroler unerwartet fände. Gemüthlicher hat noch Niemand an ein Bauernherz in den Tagen der Noch und Knechtung appellirt, als es Hofer hierin that. Seme heimliche Stellung im Ge birge wirkte noch mehr als seine Gegenwart. Die Schützen Südtirols sammelten sich immer zahl reicher. Die von Vmtschgau eilten über Meran dem Jau sen zu. Mittlerweile kam es beim Brirner Klaust zum scharfen Zusammen

stosse. Speckbacher, früher bereit zum Abzüge nach Oesterreich, aber von Hofer in Pusterthal mit wenigen Worten zum Bleibett im Lande bewogen, verband sich am 3. August in Vahrn mit dem Kapuziner und den Wirthen von der Mahr und von Schabs, Mayer und Kemenater. Die letztern taugten gut zu ihm; verwegene Gesellen mit dem scharfen Blick auf die nächste Gegenwart, . furchtlos selbst in der äußersten Gefahr, und ohne Gedanken

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1852
Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe
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Seite 71 von 217
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: II 101.836 ; II 47.090
Intern-ID: 171115
vor den Bauern, die er durch scheinbare Bewegungen gegen hen Feind getäuscht hatte. Daselbst traf auch General Schmidt aus Pusterthal ein. Der General Marschall wurde mit jeder Stunde vom Eisack her erwartet. Südtirol hatte während dieser Zeit weniger vom Feinde zu leiden als Nordtirol. Marschall war bisher in Briren gestanden, um die Verbindung zwischen beiden Hcerestheilen aufrecht Zu erhalten. Nur Leiningen und Hofer hielten mit geringer Mannschaft Roveredo besetzt, im besten Einver nehmen

und zum Wohlgefallen der wälschen Südtiroler, welche für den Sandwirth lebhaste Zuneigung faßten. Aber der französische General Ruska warf sich mit ungefähr 6900 Mann am A. Mai mit leichter Mühe nach Trient, und drängte den Leiningen und Hofer nach Lavis herauf. Da er aber durch die Ereignisse in Oesterreich als Verstär kung der Hauptarmee nvthig geworden war, so eilte er am 6. schon wieder von'Trient weg, und schloß sich dnrch Val- sugan der vorrückenden Armee des Vizekönigs von Italien an. Leiningen nahm

wieder Besitz von Trient, und die süd liche Landesgranze hatte einige Zeit vollkommene Ruhe. Hofer hatte mit dem Erzherzog Johann unmittelbare Verbindungen durch treue Boten angeknüpft, und von ihm ermächtigt, wirkte er im ganzen Südtirol auf regelmäßigere Bewaffnung des Landvolkes hin, da er sich auf das Militär nicht gehörig verlassen' zu können glaubte. Und in der That eilte Cha steler nach Bruneck und ordnete allgemeinen Rückzug an.

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