. Die Sozialdemokraten haben es also überall nur auf eine geringe Stimmenzahl ge bracht, und das gesammte christliche Volk von Tirol hat offen gezeigt, daß die Sozialisten, welche Religion und Privateigenthum verwerfen, nicht hereingehören in unser Land, und noch weniger dazu berufen find, unsere Ab geordneten zu sein. Deswegen und noch mehr darum, weil in diesen Wahlen ein großer Kampf zwischen Christenthum^ und Sozialdemokratie, zwischen Glaube und Religionslosigkeit ausgefochten wurde, erwartete ganz Oesterreich
mit Span nung den Ausgang. Dir W i e n e r 5 christlichfozialen Abgeordneten, darunter Dr. Lueger, wurden gewählt mit ungefähr 120.000 Stimmen, gegen 90.600 der Sozialdemokraten. Die So cialisten haben fich eine solche Niederlage nicht erhofft; so aber. mußten fie schmählich das Feld räumen, und Wien hat fich als christliche Stadt bewährt. Auch in den Kronländern find die Hoffnungen und Wünsche der Gutgesinnten über Erwarten in Erfüllung gegangen. In Niederösterreich wurden außer Wien 4 Christlich
- soziale gewählt, in Oberösterreich 3 Konservative, in Böhmen 9 Jungczechen, 7 Sozialdemokraten und 2 Deutschfortschrittliche, in Mähren 4 Czechen, 3 So zialdemokraten, in Schlesien 1 Deutschnationaler und 1 Sozialdemokrat, in Galizien 9 Polen (vom Zentral- komitö aufgestellt), 2 Sozialdemokraten (Krakau und Lemberg), 2 Ruthenen, 1 Anhänger Stojalowsky, 1 An hänger der polnischen Volkspartei, in der Bukowina 1 Jungruthene und 1 Rumäne, in Dalmatien 2 ge mäßigte Kroaten, in Jstrien und Triest
, 3 Ruthenen, Antisemiten 9, Liberale: deutsche 2, italienische 2, Nationale 1 von der dentschen Volkspartei, 1 Schönerianer, 1 Rumäne,' 14 Sozialdemokraten und 1 von der Partei Stojalowski, Jungczechen 12. Die Landgemeindewahlen vollziehen fich derzeit. Be kannt find folgende Resultate: Niederösterreich wählte lauter Christlichsoziale, Salzburg zwei Konser vative (darunter von Fuchs), Oberösterreich 7 Kon servative, Kärnten den Domherr Einspieler und drei Deutschnationale, in Mähren wurden Czechen
zu werden, bewahrt. Das ist einVerdienst, das man immer und rückhalts- los wird anerkennen müssen. — Welche Summe von Mühe und Aufopferung dazu gehörte, um diesen Erfolg zu erzielen, läßt fich denken. Standen doch nicht nur die wohlgeordneten Schlachtreihen der eigentlichen Rothen als Gegner gegenüber, sondern auch die Liberalen, die, mit wenigen Ausnahmen, mit den Sozialdemokraten still und laut sympathifirten. Man wollte liberalerseits den Sozialdemokraten die Ruthen binden helfen, mit denen die Antisemiten