in Wien er schienen, um sich und sein Reich dem göttlichen Erlöser herzen zu weihen? Hat er nicht seinen nächsten Ver wandten nach Tirol gesandt, als seinen Stellvertreter, um der Einweihung einer neuen Kirche beizuwohnen? Ist er nicht ein treuer Nachfolger jenes Rudolph von Habsburg, dessen wir früher gedacht? Aber, wo Rom herrscht, da ist für das Deutschthum kein Platz, sagt der Führer der Tiroler Liberalen. Ihr deutsches Ideal ist wohl jener Reichskanzler, der den Pakt mit Franzosen, Welschen
, Ist heilig mir mein Eid, Mir thut der Schwur doch niemals leid, Ich halte treu, was ich geschworen. Unsere Nation aber, meine Herren! steht uns auch nicht höher als Kaiser und Reich, nicht höher als die Treue gegen das angestammte Fürstenhaus und den ge liebten Kaiser, gegen unser theueres Oesterreich, das wir durch die Einigkeit seiner Völker recht stark und mächtig sehen möchten. Wir betrachten Oesterreich wie der hoch selige Fürstbischof Vincenz, der das Bild eines deutschen Mannes
war, als das Völkerreich, das die Vorsehung geschaffen, als den Staat, der ein Bollwerk zu sein be rufen ist mitten in den Stürmen der Revolution. Vor fast 300 Jahren schrieb Cardinal Klesl, der später im Schloss Ambras und dann in Georgenberg gefangen saß: „Ich sehe, dass Venedig, die Ketzer im Reich, England, Holland und alle Teufel in der Hölle wider dieses Haus (nämlich Habsburg) Ein Herz seien'. Es ist also eine alte Ueberlieferung, dass die Revolution aller Grade das Haus Habsburg bekämpft. Desto treuer
wollen wir ihm anhangen. Uns Katholiken verpflichtet die Religion, uns Deutsche der Charakter unseres Volkes, uns Tiroler die Geschichte und Tradition des Landes zu dieser Treue gegen Kaiser und Reich. Damm verdammen wir jene fluchwürdige Hetze, welche beständig bemüht ist, Zwietracht zu säen zwischen den Völkem des Reiches, welche unsere * Kraft lähmt, unser Ansehen schmälert und welche gerade den Feinden des Deutschthums die größte Freude macht. Meine Herren! Als die Tiroler nach dem 9. April 1809