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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 6 von 10
Datum: 19.06.1879
Umfang: 10
Jeder Boden enthält Kochsalz in größeren oder gerin geren Mengen. Enthält ein Boden bis 0 02 Theile Koch salz dann kann noch Getreide darauf gedeihen, enthält er aber bis 005 Theile Salz dann kommen nur noch Meeres pflanzen darauf vor. Wir finden das Kochsalz bei seiner allgemeinen Ver breitung in fast allen Wässern, es fehlt daher auch beinahe keinem Boden. Auch in der Luft ist es enthalten und wird aus derselben durch den Regen der Erde zugeführt. Bei der Verdunstung des Meereswaffers

werden stets mechanische Waffertheilchen mit den Salzen, die sie aufgelöst enthalten, emporgerissen und von Wind und Wetter weiter geführt. Die Menge des so durch den Regen zur Erde geführten Kochsalzes ist an den Meeresküsten natürlich am bedeutendsten, sie beträgt nach Versuchen, die in Paris angestellt wurden, dort per Hektar und Jahr mindestens 10 Kilo, und ist je denfalls auch in unsern Gegenden noch immer beträchtlich. Der Kochsalzbedarf der Pflanzen könnte demnach wohl schon durch diese dem Boden

stetig zugeführte Salzmengen gedeckt werden. Ein Ersatz des Kochsalzes im Boden ist daher durchaus nicht nöthig und der Herr Artikelschreiber in Nr. 22 scheint, als er von den großen Salzmengen sprach, die den Pflanzen, wie Rüben rc., den Boden entziehen, die Kali salze, die den Boden entzogen werden, mit dem Kochsalz verwechselt zu haben. Von diesen sind allerdings ganz be trächtliche Mengen in den Aschen vorhanden. Die hier bei folgende kleine Tabelle möge dies ersehen lassen. Die Daten

sind aus vielen vorliegenden Analysen als die mittlern Ge halte an Asche, dann Kali und Natron ausgerechnet worden. Nun zur Bedeutung des Kochsalzes als indirekten Dünger. Das Kochsalz kann in einen Boden günstig dadurch wirken, daß es einzelne Bestandtheile in einem löslichen Zustand versetzt. Es wirkt vornehmlich auf den Kalk, Mag nesia (Bittererde) und Kalidoppelsilikate, die im Wasser un löslich find, die durch das Kochsalz in die Chloride der be treffenden Metalle des Calcium, Magnesium und Kalium

umgesetzt werden, welche dann als im Wasser löslich, von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden können. Aber es kann von den unlöslichen Stoffen nur jener Theil in Lösung gebracht werden, welcher sich im Zustand feinster Vertheilung vorfindet und es ist daher mit Recht anzu nehmen, daß das löslich werden bald seine Grenzen finden muß, wenn wir anstatt mit Dünger den Bo den nur mit Kochsalz fruchtbar machen wollten. Das Kochsalz befördert auch die Bewegung der Nähr stoffe in den Boden dadurch

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 09.01.1879
Umfang: 10
Beilage zu Nro. 2 Wirtyschaftticher Tßeik. Von der landw. Landesanstalt in St. Michele. Das Kochsalz als Düngmittel. Durch das Düngen führen wir dem Boden Stoffe zu, die entweder als solche von den Pflanzen aufgenommen werden, also Pflanzennahrungsmittel im engeren Sinne des Wortes sind, oder welche die Lösung der Pflanzennährstoffe im Boden befördern. Zu der ersten Gattung von Düngmitteln gehören alle jene, die dem Boden die 3 wichtigsten und für den Pflanzen- aufbau nothwendigsten Stoffe

nämlich das Kali, die Phos phorsäure und den Stickstoff zuführen. Dazu gehört vor allem der Stallmist, die Latrine der Aborte, überhaupt alle Abfälle der Wirthschaft. Dann sind dazu alle Kunstdünger zu rechnen, die dem Boden die Phosphorsäure als Knochen mehl, Superphosphat, das Kali als Asche, den Stickstoff als Salpeter, als Ammoniaksalze (Hirschhornsalz), als Leim, Leder und Hornabfälle zuführen. Zu der zweiten Gattung von Düngemitteln gehören hauptsächlich der Gyps, der Mergel, der Etzkalk

und das Kochsalz. Die Pflanzennährstoffe, die sich in der Ackerkrume vorfinden, sind nur zum kleinsten Theil von den Pflanzen aufnehmbar (affimilirbar). Durch die Einwirkung von Luft und Wasser, durch den Winterfrost und die humosen orga nischen Substanzen des Bodens werden fortwährend neue Mengen der unlöslichen Nährstoffe in lösliche umgewandelt, welche Mengen für gewöhnlich jedoch nicht ausreichen, um den Abgang an Kali, Phosphorsäure und Stickstoff, den der Boden durch das Ernten der Feldfrüchte Meidet

. Das Kochsalz wirkt umsetzend auf die im Boden enthaltenen unlöslichen Nähr stoffe und führt sie in lösliche Verbindungen über. Es wirkt hauptsächlich auf die basischen Körper, wie Kali, Kalk und Bittererde. Dabei hat das Kochsalz noch die Eigenschaft, die so löslich gemachten Stoffe in den Untergrund zu füh ren, d. h. in die tieferen Schichten der Ackerkrume zu bringen. Wir sehen daher, daß mit dem Kochsaz keines von den nothwendigen Pflanzcnnährstoffen dem Boden zugeführt wird, wenngleich

der das Kochsalz einige Zeit vor der Saat in den Boden zu bringen oder als Kopfdünger zu benützen, wenn die Pflanzen schon kräftig entwickelt sind. Oftmals ist man auch der irrigen Ansicht, daß durch das Kochsalz Unkräuter und in dem Boden lebendes Unge ziefer zerstört werde. Bei überstarker Anwendung allerdings, aber dann wird gewiß auch schon die angebaute Feldfrucht zu Grunde gehen. Sei dem wie eS wolle, werden auch manchmal in dieser oder jener Beziehung durch Kochsalz günstige Erfolge erzielt, so ersetzt

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 29.05.1879
Umfang: 10
Salzes (Dungsalzes) „die Sparbüchse des Bodens, der Bor rath von unlöslichen Nährstoffen angegriffen' werde, können wir nur bei einer ungeschickten Verwendung desselben zu geben. Nicht Verarmung des Bodens, sondern Verbes serung desselben wird erreicht. Es verhilft zu größern Er- trägniffen, also auch zu größern Dunghaufen, so daß man nicht mehr mit Salz allein zu düngen braucht. Das Salz wirkt im Boden ähnlich wie in unsern Speisen. Wir können eine schwache Suppe durch eine Beigabe von Salz

wohl genießbarer aber nicht nahrhaft machen und so können wir einen magern Boden durch Ausstreuen von Salz nur aus schließen und hiedurch für die Pflanzen aufnehmbar machen. Die Folge davon ist, daß wir bei den Pflanzen und Grä sern eine ähnliche Beobachtung wie bei den Thieren machen. Die Thiere entwickeln sich bei regelmäßiger und auf merksamer Salzfütterung rascher und kräftiger, bleiben gesünder und munterer und werfen in jeder Beziehung grö ßeren Nutzen ab. Aehnlich geht's, wie gesagt

, auch bei den Pflanzen. Die Zugabe von Salz macht sie recht gesund und kräftig, daß sie aus der Luft mehr Nährstoff ziehen können als schwache und verkümmerte Pflanzen. — Ihr fragt jetzt, ob denn das Salz zu „den nothwendigen Pflanzennährungsstoffen' gehöre? Es ist sicher, daß jede Pflanze, jeder Strohhalm, jedes Baumblatt u. s. w. Salz hat. Es gibt aber auch Pflanzen, welche dem Boden besonders viel Salz entziehen, wie die Lehrbücher der Chemie nachweisen. So entnimmt die Ernte der für die Landwirth- schast

so nützlichen Runkelrübe, der Klee, das Wiesen- heu und der Buchweizen dem Acker- und Wiesengrunde eine ziemliche Menge von Salz. Kann also eine Zugabe von Salz den Boden verarmen, oder „reiche Bäter und arme Söhne' machen? Wer also dem Boden fortwährend Pro dukte entnimmt, muß auch sorgen Ersatz zu leisten dafür, was ihm diese entzogen haben, also mit Salz nachhelfen. Ueber die Vortheilhafte Wirkung des Salzes will ich jetzt einen verständigen und sehr eifrigen Landwirth aus Vils reden lassen

, er wird es wohl erlauben von seinem Briefe zum Nutzen Vieler Gebrauch zu machen. „Ich zweifle, ob der Schreiber in Nr. 2 das Dung salz gehörig probirt hat. Ich könnte ohne Salz nicht mehr fortmachen, ich müßte da meine vielen Acker-Theile ganz aufgeben und wieder zu Viehweide werden lassen, wie sie eS vor circa 10 Jahren waren. Ich habe Dungsalz auch öfter auf ein- und zweimädige Wiesen ausgesäet, aber nie viel auffallenden Nutzen bemerkt; das Moos bringt man damit weg (also verbessert es doch den Boden

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 5 von 16
Datum: 30.01.1879
Umfang: 16
etwa nur, ob es Früh- Kartoffel, mittelfrühe oder Spätkartoffel seien, und ob sie vielleicht anderswo sich Vortheilhaft gezeigt haben. Man sehe auch zu, wo die neue Art gut gedeiht; denn die eine Gattung verlangt mehr einen leichten Boden, während die andere auch einen. schwereren verträgt. Man muß daher auch hierin die eigene oder die Erfahrung anderer zu Rathe ziehen. Ferner achte man besonders darauf, daß man voll kommen gesunde Waare bekomme, und beziehe ja nie von einem Landwirthe oder Händler

, von dem man in Er fahrung bringt, daß bei ihm die Kartoffelkrankheit herrschte. Denn nicht selten bringt man die Ursache derselben, den Kartoffelpilz, mit den Samen wieder auf das Feld, wo er sich unter günstigen Bedingungen ausbreitet. Unter den verschiedenen Bodenarten sagen dem Kartoffel die tiefgründigen, mehr leichten Böden am besten zu, seien sie nun gute Sandböden, oder sandige und mergelige Lehm böden; eine sichere Mißernte hätte man bei naffen Moor boden, schweren und feuchten Thon- und Lehmböden zu er warten

und so zu überwintern, lasse man die Kartoffel an, der Luft gut abtrocknen, und scheide ja gleich anfangs schon jeden fauligen und fleckigen aus. Dabei kann das Sortiren — etwa in 3 Größen — gleich beim Auflesen auf dem Felde vorgenommen werden. Bei der Ausbewahrung sind feuchte und dumpfe Keller zu vermeiden. Auf den Boden legt man trockenes Stroh und darauf 20—30 %, hoch eine Schichte Holzasche oder zerkleinerte Holzkohle. Die besten Sorten sollte man wo möglich manchmal überklauben und dabei alle angegriffenen

Stücke entfernen. Wo es an anderen geeigneten Räumlichkeiten fehlt, bringt man sie wohl auch in sogenannten Mieten unter. Das sind Gräben, die man sich im Freiem, in trockenem Erdreich beiläufig £ Meter tief in der Breite von 1 Meter am Bo den und 14 Meter oben aushebt. Boden und Seitenwände werden mit Stroh ausgelegt, die gut getrockneten Kartoffel eingefüllt, auch über den Boden noch dachförmig aufgeschichtet und zuerst mit Stroh und mit einer 15—20 % dicken Erdlage bedeckt. Den First

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 9 von 12
Datum: 16.01.1879
Umfang: 12
bekannt, daß auf die Entstehung der Ratzen unserer Hausthiere die klimatischen, Boden-, Orts-, hauptsächlich jedoch die Futterverhältnisse den größten Einfluß üben, welche Umstände daher in der Thierzucht von Aus schlag gebender Bedeutung sind. Die meisten dieser Verhältnisse sind in der Natur selbst begründet und tragen ohne besonderes Zuthun des Menschen zur Bildung der Ratzen und ihrer Erhaltung bei und so- ferne in Tyrol einzelne Hauptthäler gewisse Ratzen züchten, ist daher die Höhe der Thäler

, ihre Richtung , Lage und hauptsächlich die Beschaffenheit des Futters, welches darin wächst und gedeiht, Einfluß nehmend auf unsere Viehzucht. In Thälern mit sehr fruchtbarer Beschaffenheit des ' Bodens, zu welchen hauptsächlich die Schiefer-, Lehm- und : Porphyr-Böden gehören, dann in solchen, wo häufige Regen dem Boden die entsprechende Feuchtigkeit erhalten und die nicht zu heftigen Winden ausgesetzt sind, deren absolute Höhe nicht zu bedeutend ist, werden schwere, massige Ratzen gezüchtet und gedeihen

Besitzverhältniffe wesentlich beitragen. Der Bauer im Unterinnthal (Zillerthal), Pusterthal pflügt seine Wiese, wenn sie im Ertragen zurückgeht, um, der umgestürzte Boden wird ein wenig zerkrazt, das Korn untergebracht und der Bauer erntet in seinem schwärzerdigen, fetten Boden schönes Getreide; ohne damit sagen zu wollen, daß dort dieser Vorgang zweckmäßig ist, würde man im oberen Jnnthale und Vintschgau bei einer solchen Methode eine entschiedene Mißernte haben. Ich komme aus dem Vorangeführten zu dem Schlüsse

Macht; dafür müssen wir aber den Boden um das besser bearbeiten, um dadurch einen größeren Er trag, somit eine größere Futtermasse zu erzeugen. ; .

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 10 von 10
Datum: 12.12.1878
Umfang: 10
: 1. Daß der Baum kräftig, gut erzogen und gesund, 2. daß die für den Boden- und die Lagenverhältnisse ge eignete Sorte gewählt, 3. daß man den Boden vor der Pflanzung gut zubereitet und lockert, damit die jungen Wurzeln leicht eindringen können, 4. daß der Baum richtig geschnitten und gepflanzt wird und in der rechten Zeit den nöthigen Schutz erhalte, damit seine Wurzelbilbung nicht gestört werde. Was den ersten Punkt anbelangt, so soll man nie Bäume von herumziehenden Händlern kaufen

die Erndte und die Verwerthung erleichtern. Bevor man den Baum vflanzt, macht man immer am besten einige Zeit früher die Grube auf, in welche der Baum gepflanzt wird. Für Frühjahrspflanzung macht man diese Baumgruben schon nn Herbste, da über Winter die Grube und die ausgewor fene Erde gut ausftiert und der Boden garer wird. In Acker- und Wiesengründen richtet sich die Tiefe und Weite nach der Bodenbeschaffenheit; in guten, tiefgründigen Bö den genügt eine Weite von 1 Meter im Quadrat bei 60 Centrmeter

Tiefe. In steinigen Böden wird man gut thun die Grube etwas tiefer und weiter zu machen. Schreitet man nun zum Pflanzen, so steckt man überall dort, wo der Baum hinkommt, einen guten Baumpfahl, der an der Spitze und so weit er im Boden zu stehen kommt, getheert wird. Sobald die Pfähle gesteckt und die Reifen gut einvisirt, werden die Gruben zugefüllt, und zwar gibt man in diese Gruben nur gute Erde. Will man beim Pflanzen den Baum gleich düngen, so gibt man in die Grube einen gut veralteten Mist

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 08.05.1879
Umfang: 10
haben. Der untere, welcher unbeweglich sein soll, hat in der Mitte eine kleine eiserne Stange, in welche dxr. obere, der in der Mitte ein kleines Loch.-hat, eingelassen wird. Im oberen Steine steckt ein kleines Holz stück. Um,, den unteren Stein macht, man eine Art Ein fassung aus . Lehm, welche das-Mehl aufnehmen soll. Will die Fellachsn mahlen, so setzt sie sich neben der Mühle auf den Boden, läßt durch . das. Loch des oberen. Steines mit der Linken eine Hand voll Getreide hinab, was von Zeit zu Zeit

heizen ihre. Oefen, mit Gestrippe, welches ihnen die Fellachen auf Eseln herbeiliefern. Beim Essen haben die Fellachen weder Löffel, noch. Gabeln, noch Messer, sondern führen Alles mit der Hand zum/ Munde. Die Speisen werden- in hölzernen, Schüsseln, auf den, Boden gestellt und die Fel llachen kauern sich daneben nieder. Sie effen kein Fleisch außer etwa am Feste , des Bockschlachtens zur Erinnerung, an die. Opfexung Jsaaks oder Jsmaels, wie die.Türken sagen. Sie trinken weder Wein, noch Branntwein

. Haben sie'ihre.Geschäfte abgemacht,..so setzen sie sich irgendwo auf der Straße auf den Boden oder auf einen Strohscssel, effen ein, Stück-Brod,--das sie mitgebracht, trinken eine Schaale Kaffee, rauchen eine Zigarette oder Tschibuk, oder. ein Nargileh und kehren dann wieder- nach Hause. Wirthshäuser gibt es im Orient nicht; darum findet man auch keine Fellachen, die sich - darin verhocken. Die ärgsten Feinde der Fellachen in der Stadt sind die Sol daten. Bringt der Fellach etwas zu Markte, was die Sol daten brauchen

ist besser, der Fellach oder der Medenieh?) Es ist nicht so leicht darauf eine richtige Antwort zu geben; darum will ich statt dessen zum Schluß ein kurzes- Geschichtcheu erzählen. Es war am letzten Sonntag Abends, als ich dem Jaffathor zugieng. Da hörte ich eine schwache Stimme, welche Abuna sagte. Da mir dieselbe bekannt vorkam-, so schaute ich um und fand einen bekannten Neger, welcher halbtodt auf dem Boden lag. Da blieb ich stehen, um zu sehen, was man mit dem armen Manne machen-könne

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 10 von 12
Datum: 16.01.1879
Umfang: 12
der Same mit einer Ueberfrucht Hafer oder Gerste angebaut, oder im Früh jahre in Wintersaat gesäet werden; drittens liebt der Klee einen unkrautfreien, tiefgclockerten Boden; vier tens soll derselbe nicht im gleichen Jahre gemäht (außer wenn er üppig ist) oder abgeäzt werden, weil er zu wenig Schutz vor Kälte hat; fünftens muß eine entspre chende Menge, auf 100 Quadratklafter wenigstens ein Pfund, angebaut werden und sechstens darf von demselben, weil er ein saftiges, wohlschmeckendes Futter

werden. Die Fruchtwechselwirthschaft besteht, darin, daß aus eine Getreidefrucht stets eine Hack- oder Blattfrucht folgt; also auf Getreide Klee, Kartoffel, Rüben,: Mischling, Erbsen, Wicken u. s. w. ' : Den Hack- und Blattsrüchten kommt die. werthvolle Eigenschaft zu, daß sie den Boden von Unkraut reinigen, lockern, die Erzielung einer großen Menge Futter ermögli chen, dadurch zur besseren Viehhaltung, Erzeugung von vielem Dünger beitragen, welcher nach dem Sprichworte: „Mist ist des Bauern List' eine bessere Düngung der Felder zuläßt

. Eine weitere wcrthvolle Eigenschaft des Klee ist die, daß er seine Wurzeln vorzüglich in die Tiefe treibt und daher Zinsen von einem tief im Boden angelegten Kapital trägt, indem zugleich die obere Ackerkrumme mehr geschont bleibt und sich neue Kraft für das folgende Getreide sammelt. Der ausschließliche Getreidebau ist heutzutage in Tyrol nicht mehr angezeigt, weil er die Konkurrenz des ungarischen Getreides aushalten muß, welcher er nicht gewachsen ist; bereits sind die Preise für schönen Vintschgauer

, indem dem Boden nicht Zeit gelassen wird, sich zu zersetzen und Erträge nur durch die jährliche Düngung erzielt werden können. Abgesehen von der Verunkrautung des Ackers muß im Laufe der Jahre eine Bodenentkräft- ung die natürliche Folge sein. Betrachten wir die Folgen der geringen Futtererzeug ung, welche eben nur für die Wintermonate knapp hinreicht, so finden wir, daß die Bauern gezwungen sind, über Sommer ihr Vieh auf Alpen zu geben. In Thälern, wo gute Alpen vorhanden sind, daher hinreichend gutes Gras

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 7 von 10
Datum: 06.08.1879
Umfang: 10
nicht, daß sie einen bedeutenden Einfluß auf die Schwere des Pfluges ausüben könnte und dann wird sie ja nach kurzem Gebrauche so glatt wie bei dem Guß. — Von großer Wichtigkeit auf die Art der Ackerarbeit ist die Länge und die Form des Streichbrettes; so werden Pflüge mit langen und ausgeschweiften Rüstern besser wen den (engl. Pflüge); mit kurzen ausgeschweiften besser den Boden lockern (amerik. Adlerpflüge). II. Der Pflugbaum oder Grindel Wird gewöhn lich aus zähem harten Holze, seltener von Schmideisen her gestellt

einen größeren Durchmesser haben und stellbar sein sollte, um bei der verschiedenen Tiefe der Furche eine horizontale Lage der Achse zu erhalten. Der Stelzpflug hat vorne am Grindel eine Schuh oder Radstelze; er braucht weniger Zugkraft als der Karren pflug, im steinigen oder scholligen Boden geht er aber nicht so sicher wie letzterer. Noch weniger Zugkraft bedarf der Schwingpflug; seine Führung ist aber bedeutend schwieriger als bei den zwei ersteren, weßhalb er bei geringer Praxis des Arbeiters oft

ist eine miserable, da der Boden ungleichmäßig tief geackert und schlecht gewendet wird, so daß die Unkräuter nach der Ackerung bald wieder zürn Vorschein kommen. Was den Kraftaufwand anbelangt, so war derselbe bei den sechs an der Anstalt untersuchten Pflügen bei dem Etschländer trotz der schlechten Arbeit auch der größte. Die Zugkraft betrug bei einer Furchentiefe von 16 Ctm. und einer Furchenbreite von 26 Ctni. in einem bündigen Boden bei dem Hohenheimer 220 Klg., bei dem Etschländer 300 Klg

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 6 von 10
Datum: 11.06.1879
Umfang: 10
enthalten, gepflegt werden. Auf sandigem, trockenem Boden gibt er nur geringe Futterquantitäten. Die Heu menge von 1 Heftar schwankt zwischen 3000 bis 4000 Kilo. 5. vaotyiis glomerata, Knaulgras, ausdauernd. Der Halm wird 1 k bis 1 Meter lang; 1 Hektar liefert 5000 bis 6000 Kilo Trockenftltter. Dieses Gras findet man auf allen Bodenarten, es eignet sich besonders für Wiesen mit nassen Untergrund, bestockt sich stark, treibt sehr früh aus, wird aber auch früh hartstenglig, muß daher früh gemäht

, in Folge dessen der Boden in der Ackerkrume feucht und reich an Nährstoffen sein muß; er liebt auch aus diesem Grunde einen mäßig feuchten,, fruchtbaren Lehmboden, öf tere Wässerung und Düngung, blüht früh und ist aus dauernd. 9. Ruchgras, Anthoxanthum odoratum, ausdauernd. Von seiner Beimischung hängt der Geruch des Heues ab, den alle Thiere bis zu einem gewiffen Grade lieben. Das Ruchgras wächst auf trockenen Lehm- und Sandböden, üp piger wird es jedoch auf feuchteren Böden. In Tyrol

Unter- und Obergräser wählt. Erstere geben ein zarters Futter, bilden eine dichte Grasnarbe und ver tragen Beschattung, letztere hingegen lassen sich von den Untergräsern nicht unterdrücken und bilden hohe, etwas grö bere Halme. Da jedoch eine jede Wiesenpflanze die ihr zusagendste Bodenart verlangt, so müßen für jeden Boden die passendsten Wiesenpflanzen ausgewählt werden, weml die Wiese den größtmöglichsten Ertrag abwerfen soll. Samek. (Landwirthschaftlicher Verein.) Schwaz am 9. Juni. Endlich

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Seite 5 von 10
Datum: 17.07.1879
Umfang: 10
, halten den Boden länger feucht und geben den Fluren Schutz gegen rauhe Winde, machen die Landschaft gesünder, erhöhen das religiös sittliche Gefühl der Bewohner und gewähren» materiellen und geistigen Nutzen. Welche Pflanzen sind geeigneter, den Blick aufwärts zu lenken; als die Bäume? Welchen warmen Christen erin nern die Bäume nicht an das heil. Kreuz, den Baum des Lebens, der Erkenntniß alles Guten, Weisheit, Tugend und Kraft? Darum lieber Leser! gehöre nicht zu den Widersachern Vielleicht hast

ist Futterbau. Aus Futterbau und Düngererzeugung entstehen Vieh und Getreide, und nur auf diesem Wege kann die Landwirthschaft gehoben und zum wahren Ziele geführt werden Ueberall und immer stehen die Erzeugnisse der Land wirthschaft, und der Gewinn des Landwirths im Verhältniß zu der größeren Menge des in Anwendung gekommenen Düngers, oder zu dem Uebergewichte des Futterbaues gegen den Halmsruchtbau. Das Hauptkapital in der Landwirthschaft ist das Futter. Ein Landgut ohne Futter ist ein Faß ohne Boden

. Ohne vollkommen ausreichendes Futter verliert man end- und maß los seine Arbeit und sein Geld. Futter ist Vieh, ist Fleisch, Fett, Milch, Dünger, Ge treide, Brod, Stroh und Geld. Man verschafft es sich, wenn man wenigstens die Hälfte der Bodenflächen mit Futterge wächsen anbaut, und bei weniger fruchtbarem Boden, oder bei ungenügendem Wiesenverhältniß' bis zu 4 Fünfteln dazu verwendet. Durch das Uebergewicht des Futterbaues über den Ge treidebau verdoppelt man alle Erzeugnisse. Man säet weni ger Getreide

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 10.04.1879
Umfang: 10
und schüttelt es hin und her, während ein anderer Fallach von Zeit zu Zeit Getreide in das Sieb schüttet; dabei fällt der Weizen auf den Boden, die Spreu aber trägt der Wind davon. Hiemit ist die Sache zu Ende. Die Steine und Holzstücke, die noch unter dem Weizen sich befinden, suchen die Weiber heraus, bevor sie denselben mahlen. Die Fellachen brauchen zu dieser Arbeit ungefähr 3 Monate. Hätten sie eine Dresch maschine, eine Windmühle und eine Strohschneide-Maschine, so könnte jeder in einer Woche

ihre Grundstücke in der Regel viel wohlfeiler als Spekulanten. Moscheengüter dürfen gar nicht verkauft werden. Nach türkischem Gesetze ist der Sultan allein Eigenthümer von Grund und Boden; die sogenannten Grund-Besitzer haben jedoch unbeschränktes Eigenthumsrecht, wie in andern Ländern. Ucbrigens sind in Palästina ganze Landstriche Eigenthum der Regierung, welche dieselben gegen die Hälfte des Ertrages den Fellachen überläßt oder sich gar nicht darum kümmert. Ausländer dürfen seit einigen Jahren in Palästina

Grund und Boden erwerben; doch bleiben alle liegenden Güter der Gerichtsbarkeit der türkischen Be hörden unterworfen. Wenn daher ein Europäer wegen eines Grundstückes einen Prozeß hat, so kann er nicht zu seinem Cvnsul gehen, sondern muß sich an das türkische Gericht wenden. Für die Europäer wird der Zehnt in eine Grund- Steuer umgewandelt. Man klagt oft darüber, daß die Fella chen das Land so schlecht anbauen. Die Einen sagen, davon sei die Regierung Schuld, weil sie einerseits ungeheure Steuern

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 10.04.1879
Umfang: 10
, bis sie dieses soge nannten Vorspiel ohne Gefahr unternehmen können. Dieß geschieht durch Abblendung der Sonnenstrahlen, und durch ungestörte Ruhe. Sind aber die Umstände günstig, und ist die Zeit der Ausflüge (während des März) einmal da, so' soll man ihnen dabei möglichst behülflich sein. Man läßt die Sonne zutreten, stellt die Stöcke allenfalls von der Winterwohnung auf ihren Sommerstand, erweitert die Flug löcher u. s. w. Sollten dabei noch manche Bienen erstarrt in der Nähe des Standes zu Boden fallen

, so suche man sie zu sammeln, entweder direkt mit der Hand in ein Glas, oder indem man leere Wabenstücke auf den Boden legt, an welche sie sich anhängen. Diese gibt man in die schwächeren Stöcke hinein, bei Strohkörben einfach durch den Spunds bei Dzierzonstöcken in den Honigraum. Diese Reinigungsflüge sind um so wichtiger, je schwächer der Stock war, je kälter der Winter, je zeitiger warme Wit terung eintrat. Denn in diesen Fällen zehren die Bienen viel stärker und häuft sich in ihrem Dickdarmen mehr

dieses selbst her aus und reiniget den Boden mit dem dazu gehörigen Kratzer. Um den Stand des Volkes zu kontrollircn, schütte man Lei chen und Gemülle jeden Stockes extra, oder notire sich das Be merkenswerthe gleich, um diese Kennzeichen zur weiteren Beur theilung verwerthen zu können. Vor Allem untersuche man, ob unter den Todten keine Königin sich befinde, oder dabei abgenagte Deckel von Weiselzellen licgeir; denn das ließe auf Weisel- losigkeit oder Weiselunfruchtbarkeit schließen. Sind viele Drohnennymphen

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Seite 5 von 12
Datum: 26.06.1879
Umfang: 12
, die Feuer wehrspritze von Pradl, Willen, Hötting, Mühlau, Dreiheiligen und die Landfahrspritze der Stadt gleich am Brandplatz waren, war keine Rettung möglich. Das Nachbarhaus hatte schon zu brennen begonnen, wurde aber von der braven Feuerwehr Pradl gerettet. Das Vieh und einige Einrichtungsstücke wurden ge rettet, Leder aber und das am Tage vorher eingebrachte Heu und Marktschuhe, sowie 400 st. wurden ein Raub der Flammen. In kurzer Zeit war das Haus bis auf den Boden niedergebrannt

der Salzdüngung bei. Die von der landwirthschfatl. Central- versuchsstation in München mit wissenschaftlicher Genauig keit angestellten Versuche ergeben, daß die auf gesalzenen Boden gebauten Erbsen nicht bloß eine reichere Ernte lieferten, sondern die Erbsen waren auch größer und weniger von den Insekten angefreffen. — Eine Preisausschreibung der Gärtenbaugesellschaft zu Berlin: Ueber den Einfluß der verschiedenen Düngerarten auf das Wachsthum der Obst bäume' u. s. w. veranlaßte einen Fachmann zu Versuchen

in dieser Richtung. Die verschieden von ihm verwendeten Düngerarten, so wie den Compost ließ er bei seinen Ver suchen sowohl im Herbst als im Frühjahr um die zu dün genden Obstbäume ausstreuen und neue ganz flach unter graben, erzielte aber dabei weder große und süße, noch ge- würzreiche und wohlschmeckende Früchte jeder Gattung, auch nicht in solcher Fülle, als auf die ganz einfache Art durch Anwendung des Salzes. Dasselbe wurde in die Weite der Krone um die Bäume auf den Boden gestreut und der Erfolg

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Seite 4 von 10
Datum: 27.03.1879
Umfang: 10
der Früchte. Indessen ist dabei Vorsicht nöthig, um nicht mehr Schaden als Nutzen zu stiften. In einem von Natur fruchtbaren Boden ist Düngung nur selten nöthig, die Saugwurzeln, welche den Baum ernähren, verbreiten sich mit dem Wachsthum des Baumes immer weiter vom Stamme hinweg in neues Erd reich, wo sie frische Nahrung finden, indeß hat dies auch seine Grenzen und eine Erneuerung des Bodens wird nützlich. Bäume, die im Garten stehen, welche jährlich, oder doch alle 2—3 Jahre gedüngt werden, und üppiges

Wachs thum haben, bedürfen einer eigentlichen Düngung gar nicht. Bei dürftigem Boden aber und in Grasgärten ist die Dün gung der Obstbäume sehr nützlich. Die beste Zeit hiezu ist der Herbst, wo man die Erde um die Bäume auflockert und den Rasen aufhackt, was aber beides nur sehr flach geschehen darf. Der Dünger, wenn dieser in Mist besteht, darf aber nicht dicht an den Stamm und . die starken Wurzeln der ältern Bäume gebracht wer den, weil er hier, wo sich an den Wurzeln schon manche Beschädigungen

finden, Fäulniß erzeugt; er kommt dem Baume nur zu Gute, wenn er in den Bereich der feinen Saugwurzeln gebracht wird, deshalb muß man alte Bäume in beträchtlicher Entfernung, etwa 3—8 Meter vom Stamme ab, düngen. Ein vorzüglicher Dünger für Obstbäume ist Kalkschutt, wodurch wenigtragende Bäume sehr fruchtbar gemacht werden. Diese Düngung eignet sich besonders für Bäume in gutem kräftigem Boden, selbst dann, wenn es ihnen gar nicht an Nahrung fehlt. Außerdem ist unbe denklich anzuwenden und fast immer

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