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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 11.01.1935
Umfang: 6
Zecher. Die einen geben sich nicht mit Kleinigkeiten ab, ken nen im Anschaffen und Verzehren keine Schüch ternheit, überschreiten zuweilen auch die Grenze des üblichen Maßes, sowohl an Genuß als auch im Geldausgabe. Sie haben aber für die Zeit der Zecherei ihren Genuß und der Wirt danach seine Genugtuung. Die Auseinandersetzungen, welche die Zecher dann mit ihrem Gewissen, ihrem Kopse und ihrer Gemahlin haben, verbleiben ihre per sönliche Angelegenheit, und jeder, der halbwegs mit der üblichen

Höflichkeit vertraut ist, wird sich in allerpersönlichste Angelegenheiten nicht ein mischen. Die schlechten Zecher hingegen setzen sich nicht der Gefahr aus, in irgendeinen genießenrischen Exzeß zu verfallen. Genossen und Wirt sind aber nicht gut zu sprechen darauf, denn von den einen werden sie als Tugendholde oerschrien und der Wirt betrachtet sie nicht nur als Spiel-, son dern auch als Geschäftsverderber. Allerdings be sitzen sie die Klugheit, Kopf und Geldtasche nich? zu arg zu belasten

zum Essen und zum Trinken, ließen sich die Speisen schmek- ken und den Wein munden und es fehlte auch nicht an Toasten und angeregter Fröhlichkeit. Der Wirt, dessen Gemüt in der Zuversicht auf eine tüchtige Rechnung und auch auf e nen angemesse nen Zuschlag sich immer mehr erfreute, war die Aufmerksamkeit selbst in der Auwartung. Da bemerkte er, daß, so oft eine Flasche Wein auf den Tisch kam. der Anführer der Gesellschaft einen Strich unter der Tischplatte machte. Dies kam dem Wirt einigermaßen

sonderbar vor, aber er ließ sich von seinem Eifer, die Gäste w oller zu vorkommendster Weis« zu bedienen, nicht abbrin gen. Als es schon fast dem Wintermorgen zuging, kam plötzlich der Knecht zum Wirte und sagte ihm ganz verstört und verwirrt, daß im Stalle anstatt der zwölf Pferde der ritterlichen Zecher, zwölf Böcke stehen. Dem Wirt, der sich nicht dafür inter essiert hatte, was für Reittiere die zwölf Zecher in seinen Stall gestellt hatten, wurde auf diese Mit teilung hin bange. Cr segnete

er sich aber verabschiedetet?, sagte er zum Wirte: „Hättest du um eine Flasche mehr ge rechnet als wir getrunken haben, so hätte ich dich in Stücke zerrissen.' Im gleichen Moment stiegen die 12 Böcke zum Fenster hinein, die Reiter sahen auf und fuhren durch die Luft davon. Diese Lehre hat sich der Wirt zu Herzen genom men und von diesem Tage an befleißigte er sich einer größeren Ehrlichkeit in der Aufsetzung der Rechnungen bei den guten Zechern, einer merk licheren Gewissenhaftigkeit in der Darbietung ech ter Getränke

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 23.02.1932
Umfang: 8
eigentlich zwei liebe Dirndln, von denen das Abschiednchinen gar so schwer fiel, Schuld waren. Sonach wurden wir erst nach 7 Uhr flctt und ivnnderten schon bei beginnender Dämmerung in Walten ein. In dem am Weg gelegenen Bauernwirts- hause in Walten wollten wir eine kurze Rast halten, um den sich wieder einstellenden quälen den Durst zu stillen, mes!;alb wir in die schon stark dunkle Wirt^'iube eintraten, woselbst sich kein Mensch befand, Wirt, Wirtin, Kell nerin, noch Gäste. Wie mir uns nin großen

Stuben^Uijch niederlieszen, bemerkten wir, daß am Bttden sich cine grasx' Weinlache auà'ei- tete. Wir riesen nach Bedienung, doch nicht? rührte sich im Hause. ^ schon wollten wir das ungastliche Wirtshaus verlassen, als wir eilige schwere Tritte vom »Hausflur her vernahmen, dann wurde die Tür Aufgerissen und drei Bauern, nämlich der Wirt nnd zwei seiner Knechte erschienen. Die erste Begrüßung des Wirtes war folgende huldvolle Ansprache: „Oes vermaledeiten herrische Valot- ten, enk wer mar zeigen, wos

nicht nachstehen, so war es uns klar, daß es nun zn einer Keilerei kommen sollte. Wenn wir auch nicht von Pappe waren, so mar der Ausgang dieser Schlacht mit Rücksicht auf die Uebermacht und der harten Passeirer- fäuste für uns nicht unzweifelhaft. Im entscheidenden Angenblick wurde wieder die Tür ausgerissen und es erschien ein keifen des Weib, das sich gleichfalls auf uns stürzen wollte. Doch blieb sie knapp vor nns stehen, hob die Hand abwehrend gegen unsere Gegner und rief dem Wirt zu: „Na, Bauer, dös fan

de nitta, dö den Wein verlart Hain, dös sein wie der andre!' Der Wirt stutzte, machte ein ver flixt nnschlaues Gesicht, doch ließ er die zum Schlag schon erhobenen Arme langlam fallen, dann sante er: „Moanst woll, bischt woll sicher dran, Nosl!' Nun klärte sich die Situation rasch auf. Vor uns waren zwei auslcindilà Hand werksburschen ins Wirtshaus eingekehrt, be stellten bei der Wirtin eine halbe Wein, fanden aber, daß der Wein miserabel und nicht zu trin ken sei. Die Beiden kamen in einem Streit

hatten, wohl in der Hoffnung, daß der leibhaftige Gott-fei-bei-uns unter Hintanlassung des obligaten Schwefelge stanks beim Kamin oder durch Fenster hinaus fahren wird. Einige von den Abziehenden aber, ein paar junge Burschen, blieben in der Tür stehen und einer meinte allen Ernstes laut'- „Soll mar die Tuislsmauder nit glei oschlog'n?' Der anwesende, etwas aufgeklärtere Wirt legte sich aber ins Mittel und brachte sie von ihrem liebenswürdigen Vorhaben, „den Tuifl zu der- fchlog'n', ab. Wir ließen

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 20.01.1937
Umfang: 6
eines großen Festes, zu dem viel Volk zusammenlief, hatte ein Wirt auf der Fest wiese einen Ochsen an den Bratspieß gesteckt und röstete ihn. um àie hungrigen Mäuler gegen gutes Geld mit saftigem Rindsbraten zu stopfen. Unter den Neugierigen, die das Schauspiel dieser delikaten Braterei mit offenen Mündern und schnuppernden Nasenflügeln umstanden, befand sich auch em armer Schelm, dem das Wasser bei diesem Anblick im Munde zusammenlief. Da er aber nicht nur ein armer, sondern auch ein drolliger Kauz

war, kroch er unter der Leine, mit der die Gaffer von der Bratstelle abgesperrt waren, durch, zog einen Kanten trockenen Brotes aus der Tasche uno hielt ihn, indem er der grinsenden Menge lustig zu zwinkerte, in den Bratduft. „Vielleicht schmeckts ein bißchen danach', sagte er. Der Wirt ließ ihn zunächst gewähren; als aber der kulinarische Zaungast wieder in der Menge un tertauchen wollte, faßte er ihn beim Kragen und rief: „Zuerst zahlend „Wofür?^ „Für meinen Bratendust.' Der arme Schlucker kraute

sich hinter den Obren. „O weh', sagte er, „das wird mich mein Vermögen kosten.' Dann suchte er in seinen Taschen umher, brachte schließlich ein Kupferstück zum Vorschein u. überreichte es dem Wirt mit kläglichem Mienen spiel. „He, Wirt', rief ein ehrbarer Mann aus dem Haufen, „bringt den armen Schlucker nicht um sei ne ganze BarschaftI Ich werde seine Zeche bezah len . Der Wirt kannte den Rufer und wußte, daß der den Geldbeutel auf dem rechten Fleck trug. So gab er dem Schelm seinen Heller zurück und machte edm

Herrn, der nun an den Zahltisch trat, eine tiefe Verbeugung über seinen dicken Bauch. Klirrend warf der ein Silberstück auf den Tisch und fragte: „Wird das reichen? „Das ist ein lieblicher Ton in meinem Ohre', antwortete der Wirt und wollte das Geld einstrei chen. Aber bevor er dazu kam. ließ der Mann das Stück wieder in seinem Sack verschwinden und sag te unter dem Hohnlachen der Menge: „Wer den Duft seines Bratens verkauft, muß zufrieden sein, wenn er mit dem Klang des Geldes bezahlt

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 21.06.1934
Umfang: 4
den ausländischen anheimstellen, wie es aus verschiedenen, hier nicht zu erwähnenden Grün den bis jetzt geschehen ist. Eine gesunde, rationelle Wirtschaft kann sich nicht auf Uebereinkommen internationalen Charakters, auf Begünstigungen, auf finanzielle oder fiskalische Schutzmaßnahmen gründen. Die eisernen Wirt schaftsgesetze sind einfach und naturlich und brechen mit jeder Künstelei. Anderseits wissen wir alle durch lange Erfahrung, daß in der jetzigen Periode des erbitterten Kampfes der Völker

auf das Wirt schaftsjahr 1911 geworfen. Mehr noch als in Ver gangenheit hat die Teuerung alle Gemüter bewegt u. seinen Widerschein auf den blutigen September- Sonntag von Wien geworfen.' Sitzung vom 23. Jänner 1913: Bericht über das Wirtschaftsjahr 1312: „Der Rückblick auf das Wirt- chaftsjahr 1912 geschieht nicht mit dem tröstlichen Gefühl, das jeden Kaufmann, jeden Gewerbetrei benden und jeden gewissenhaften Freund der Ar beit erfüllt, wenn er seinen Blick aus ein Jahr der Mühe zurückwirft

u»- schaftslage dieser und heiklen Verhà Einnahmen auf die angewiesen sind. usammeuschließt und Verzicht annimmt im Bewußtsein der gemeinsamen Opfers, fragen: Wir wäre die Wirt- ovinz in ihren komplizierten ssen eines Berglandes, dessen Launen des Fremdenverkehrs sen Ausfuhr mit hundert an deren Slaaen in Konkurrenz steht. wenn nur einen Augenblick die stößige, legislative, moralische, or ganisatorische Stühs wegfiele, die der fafcistische Korporaliv-Staal sichern lann? Und weiter muß man sich fragen

Wirt schaft, Logik und Vernunft spricht. Wenn man die zahlreichen Berichte der gerichtlichen Verwal tungen über die letzten Konkurse liest, gewinnt man den deutlichen Eindruck, daß viele schwere Stöße hätten vermieden werden können, wenn man nicht immer zu j verzweifelten Mitteln gegriffen hätte, um Zustande rveiterzuschleppen, die schon seit langen Jahren unhaltbar waren, und wenn die für Wirtschastsiörper vorgesehenen Statuten und Normen im Buchstaben und im Seist eingehalten worden wären

wir nun kurz die verschiedenen wirt schaftlichen Tätigkeiten der Provinz: Lanàwirtschaft Die Landwirtschaft ist immer jener Wirtschafts zweig, der unsere größte Aufmerksamkeit verlangt. Der Kulturenstand in den Obst- und Weingärten ist sehr gut, ebenso auf den Weiden. Wenn nicht besonders ungünstige Verhältnisse eintreten, wird die Ernte durchschnittlich zufriedenstellend aus fallen. Die Viehzucht, die in den letzten Jahren auf eine harte Probe gestellt war, nähert sich wie zer besseren Zeiten

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Seite 6 von 6
Datum: 10.01.1935
Umfang: 6
, was er von ihr halten solle. So entgegnete er nur dienstbe flissen, er wolle den Wirt fragen. In diesem Augenblick hatte die Fremde das un behagliche Gefühl, daß jemand sie beobachte und wandte den Kopf zur Seite: da stand ein kleiner, untersetzter Mann in einem braunkarrierten Anzug, der sie aufmerksam musterte. Dann flüsterte er dem Kellner einige Worte zu und dieser trat vor und bat die Dame, in das nebenan liegende Speisezimmer einzutreten — das Abendessen werde gleich bereit ein. Der dicke Mann — offenbar

der Wirt — schien sich überzeugt zu haben, daß sein später Gast „an ständig' sei. An einem Tische sitzend, grübelte die Einsame dar über nach, was man wohl unter „anständig' ver stehe und warum es wünschenswert sei, diesen Ein druck zu erwecken, wenn man allein und fremd ist. Nach einem Weilchen, während sie heißhungrig dem lauwarmen Rindfleisch und welken Salat zu sprach, die wohl vom Mittag übrig geblieben wa ren — trat der Wirt an ihren Tisch. „Welchen Zug wollten die Dame benutzen? Es ist bald zehn

Uhr. „So spät schon? O, dann muß ich fort. Wie viel macht das, bitte?' Sie öffnete ihr Geldtäschchen aus alter Gewohn heit und zog in Gedanken den Gepäckschein hervor, den sie mit zusammengezogenen Brauen betrachtete. „Das ist für Ihr Gepäck, wie ich sehe, meine Da me.' ließ sich der Wirt jetzt in merklich höflicherem Ton vernehmen. „Wäre es nicht besser, Sie blieben die Nacht hier? Ich lasse die Sachen gern holen.' Der Kontrast zwischen der Art, wie der Mann anfangs, der den Gast möglichst

Brillantringe und einer mit einem Saphir, während der Mittel finger einen altertümlichen Marquifering trug,, mit einer schwarzen Perle von seltenem Wert. „Na, solls denn dabei meiden, gnädige Frau? Schweigen ist auch eine Antwort,' fuhr der Wirt in jovialem Tone fort. Dabei kam es der Fremden erst zum Bewußtsein, daß sie sich über ihre eigenen Schmucksachen wunderte. „Was steht denn für ein Name auf den Koffern? — Sie lind doch nicht etwa bei dem Eisenbahnunglück heute mit dabei gewe sen? Es sind mehrere

Leute verletzt worden, und. Sie zuckte zusammen und deutete durch eine Ge bärde an, er solle sie in Ruhe lassen. Als sie sich wie der nach ihm umsah, war er verschwunden. Unter dem Eindruck eines unbestimmten Mißbe bagens saß sie einige Augenblicke ganz still; dann besann sie sich, daß sie ja noch nicht aufgegessen habe. .Jetzt kehrte der Wirt zurück. Leise auftretend, er bot er sich, der Dame das Zimmer zu zeigen — ein schönes Zimmer im ersten Stock mit der Aussicht auf das Meer. „Ihr Gepäck

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Seite 5 von 8
Datum: 15.12.1934
Umfang: 8
an den Derbandssekretär, dessen Teilnahme an der Ver sammlung den Beweis liefert, welches Interesse die Partei den wirtschaftlichen Fragen unseres Gebietes zuwendet. Er richtete auch an den Ver bandsekretär Worte der Anerkennung und des Dankes fiir die Mitarbeit an der Lösung der wirt schaftlichen Fragen, die dem Nate obliegen. Wei ters richtete S. E. der Präfekt an On. Chiesa, der zum Vizepräsidenten des Provinzialwirtschaftsra tes ernannt worden ist, und dessen Mitarbeit fiir den Rat sehr wertvoll

auf dem Wirtschaftsgebiete herrscht, verständnisvolle Zusammenarbeit zwischen den Produktionskrästen und den Exponenten der Gesamtinberessen. Be züglich der Korporationen ist zu sagen, daß von dem kürzlich ^richteten 22 Einheiten einige sind, die unsere Provinz ganz besonders angehen, und zwar: die Korporation für Obst- und Gemüse, die des Weinbaues und der Weinwirtschast, die des Bmnenverkehres und des Gastgewerbes. Im Sinne der vitalen Ausgabe der Korporatio nen, Normen für die Gesamtordnung der Wirt

bürgt die außerordentlich rogo und umsichtige Tätigkeit des Parteiverbandes. Als die besbe Unterstützung muß aber stets die Beschaffung von Arbeitsmög lichkeit' angesehen werden: dies nicht nur vom sozialen und Politischen, sondern auch von wirt schaftlichen Standpunkte aus, da hiemit auch direkt die Möglichkeiten des Konsums erhöht werden. Die Einführung der 40 - Stundenwoche ist als Mittel zur Unterbringung arbeitsloser Genossen ist in unserer Provinz mit Disziplin und bisher an- erèeunenswcrtein

Betrachten wir nunmehr die wirtschaftliche Lage unserer Provinz nach ihnen wichtigsten Produk- tionszwei,g.ön. Beginnen wir mit den, Obstbau: In msiner Juni-Relation verwies ich auf wirt schaftliche Orientierung nach dem Laus der Flüsse, die nicht auswärts, sondern abwärts führen. Heute wiederhole ich diese meine Ansicht. Abgesehen von den Zollschranken, von der verminderten Kaus krast der Auslandsmärkte, vom Labyrint der Valutenvorschviften, haben wir es mit der Tat sache zu tun, daß viele Staaten

ausnehmen und so die übrige wirt schaftliche Tätigkeit ergänzen können. Wem die traurigen Zeiten erinnerlich sind, die der Holzhandel durchzumachen hatte, als man meinte, daß diese Einnahmsquelle vollständig ver schwunden würde, muß gestehen, daß heute ein erheblicher Ausstieg zu verzeichnen ist und daß sie durch die Ärbeitsnahme in den verschiedenen Be trieben und den Sägewerken belebt ist und auch durch die Schlägerungen Verdienstmöglichkeiten be schafft werden. Es werden gegenwärtig verschiedene

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Seite 3 von 6
Datum: 09.12.1927
Umfang: 6
in tausend Trümmer ging. > . ^ Der Wirt .kam herbei,. um- das Tischtuch, das vom Weine gerötet war, zu wechseln, und Sil viücci fragte ganz fröhlich^ wieviel das zerbro chene Glas koste. Der Wirt sagte ihm, er brau che das. nicht zu bezahlen, denn ein Glas mehr oder ein Glas weniger mache, bei ihm nichts aus. Silviücci bestand darauf, daß er dem Wirt keinen Schaden zufügen wolle, er habe das.Glas zerbrochèn und wolle es auch bezahlen. Und die beiden begannen einen Höflichen Wortwechsel, begleitet

vom Gelächtei! der übrigen Gäste, um das zerbrochene Glas. In diesem Augenblick be trat ein gewisser Franz Krupsky das Lokal, des- sen Stammgast er ist.. Sein Gang verriet, daß er^ bereits mehr , als ein. Glas über Duxst ge trunken hatte. Als er die Debatte'hörte, wandte er sich in energischem Tön an den Silviücci und sagte ihm: „Sie haben das Glas zerbrochen und müssen es auch bezahlen'. Worauf ihm der Fär ber antwortete, daß er b'àits seit geraumer Zeit auch dieser Ansicht sei, der Wirt aber nichts davon

wissen wolle. Krupsky schrie darauf ziem lich laut: „Was Wirt Hill, Wirt her, Sie ziehen das Geld heraus und bezahlen das Glas, sonst kriegen Sie es mit mir zu tun'. Bei diesen Wor ten erhob sich Silviücci, der fest auf den Beinen stand, und näherte sich dem Betrunkenen. Gut, wenn Ich schon mit Ihnen,zu tun haben soll, da bin ich, und nun will ich es aber mit Ihnen zü tun haben. Was ^mischen Sie sich in Sachen hinein, die sie nichts angehen? Der Provokateur sagte'darauf

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Seite 4 von 4
Datum: 03.05.1941
Umfang: 4
gealtert, sie strahlte noch immer Mtz und Wn wie 'in den Kindertagen Zeitig am anderen Morgen wollte dtt fremde Gast ins Freie begeben. Wirt saß bereits draußen auf der Ban ! und rauchte seine Morgenpfeife. Er rück M diese« SW — gmutint »W sMni!' Konstrukteure auf immer neuen Zährten — Aver die Fehlschlage zahlreicher als die Erfolge. — Experimente tragisch und lo misch. — Die Passagier-Kammer au Stelzen. Die kriegerischen Ereignisse in Europa haben »zwar bis zu einem gewissen Grad die Schiffsbau

... te sofort zur Seite. Gar zu gern hätte er vom dem einsilbigen Fremden Näheres erfahren. Der wollte zunächst weiterge hen. Da entsann er sich des gestrigen Ge spräche? mit dem Kutscher und ließ sich neben dem Hausherrn nieder. Der Wirt erzählte lang und breit, was er von dem Upstalsboom wußte. „Dar über hat unser Eucken aus Aurich viel geschrieben. In seinen Büchern ist davon mehr zu lesen, als ich Euch erzählen kann'. „Ich kenne diese Geschichte', entgegnete kurz der Fremde und fuhr dann fort: „Habt

Ihr denn den Eucken noch ge kannt?' „Nein, Herr, aber mein Dater kannte ihn noch gut. Er hatte dazumal in der Pofthalterei zu Coldehörn bei Aurich oft zu tun, die Euckens Vater verwaltete. Er soll draußen ein großer Gelehrter gewor den sein, der Rudolf. Ob er jetzt noch lebt, weiß ich wirklich nicht'. »Er lebt noch', erwiderte kurz der Fremde, „aber nun hätte ich doch gern etwas zu frühstücken, Herr Wirt!' Gegen Mittag knallte es draußen vor der Tür. Der Kutscher war vorgefahren, um seinen Gast abzuholen. Schnell

kam der Wirt herbei, das Gästebuch und Gänsekiel in der Hand und bat den Fremden, sick noch einzutragen. Der schrieb fest und deutlich fernen Namen: Rudolf Eucken! Die alte Vaterstadt aber wartete auf ihren großen Sohn, den berühmten Phi losophen, den sie eingeladen hatte, um ihn in feierlicher Sitzung zu ehren. — Anrkennung im Iugendland ist für alle Zeiten wertvollster, inneklicher Besitz. Im gegenwärtigen Augenblick, der die Geschichte Italiens ent- scheidet, schmäht der Dumme, der kluge

erzählen'. „Wie lange haben wir denn noch bi dahin?' „Eine gute halbe Stunde kann es noch dauern'. „Dann laßt mich in Rahe aussteigen und holt mich morgen gegen Mittag oon dort wieder ab zur Weiterfahrt nach Au rich, wollt Ihr das?'. „Allemal will ich das, Herr', war die Antwort. Pünktlich, wie versprochen, hielt eine zalbe Stunde später die Postkutsche vor der Gastwirtschaft „Zum Upstalsboom', und der Wirt selbst half dem einzigen Fahrgast vom Wagen. Langsam und wie zerschlagen oon der langen Fahrt

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Seite 5 von 6
Datum: 23.11.1937
Umfang: 6
dem Vorsitze des Sekretärs der Union der lelsangestellten Dr. Mario Caligiuri fand eine tnimlung der Leiter der Provinzialsyndikate Einzelnen Kategorien der Handelsangestellten Sekretär der Union erinnerte an das in der kchte des italienischen Volkeö bedeutsame Da« lies 18. November 1033 als über oas Land »irtschastlichen Sanktionen verhängt wurden, ampfe gegen die Drosselung unserer Wirt haben auch die Handelsangestellten ihren », da sie im Rahmen ihrer beruflichen Tdtig- ,iel zur Selbstversorgung

und der Bekannt ling der ^inländischen Produkte beigetragen ^jez Datum wird nach zwei Jahren nicht nur ìrt, um eines siegreich durchgeführten Kamp gedenken, sondern auch als Beginn einer Epoche, in der mit allen Kräften die wirt- che Autarkie angestrebt wird, lchdem der Sekretär der Union der jüngsten liisse des korporativen Zentralkomitees ge hatte, befaßte er sich damit, wie die Kate- der Handelsangestellten sich werktätig an den Aschen Bestrebungen beteiligen können. müüüg des HllusbefiSer-SyMateji ider

zwischen den Wirt schaftsformen des Liberalismus und jenen des Korporativismus auf. Aus den Ausführungen er gab sich ein anschauliches Bild über die Mängel, welche die Wirtschaftssysteme des Liberalismus auswiesen, die aber durch den Korporativismus ausgeschaltet worden sind. Der Redner forderte die Versammelten auf, die Gebote des Duce, der den Komps um die Autarkie eingeleitet hat, um den Wohlstand und die wirt schaftliche Bereitschaft des Volkes zu sichern, zu be folgen und praktisch durchzuführen

und auf dem bloßgelegt«» Meeresgründe zeigte sich ein- Marmorkapelle, wo dl« Christen in einem Marmorsara den Leib des Heiligen fanden. Im neunten Jahrhundert wurde der hsilige, Leib nach Roma Übertragen. Cr ruht in d«r schönen Kirch« San Clemente. 22. November. Geburten S ToàesfSlleS Eheschließung«, 6 Geburten: Veit Giuseppe des Giuseppe, Land- Wirt: Strobl Giorgio des Albino, Kellner; Ti« bioli Maria des Bruno, Maurer; di Gilio A« driana des Alfonso, Tenente des kgl. Heere«: Rieper Barbara des Alberto

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Seite 1 von 8
Datum: 14.01.1934
Umfang: 8
wird, ihren richtigen Platz in der Geschichte zuweisen. Die kapitalistische Wirt schaftsordnung ist eine Erscheinung des vergange nen und des gegenwärtigen Jahrhunderts. Im Altertum war sie unbekannt. Das Buch von Sal- violi ist in dieser Hinsicht hinreichend ausführlich. Man kannte diese Form nicht einmal im Miltelal- ter. Wir befinden uns da immer in einer mehr oder «ninder ausgedehnten Phase des Handwerks. Wer Kapitalismus sagt, sagt Maschine, sagt Fabrik. Der Kapitalismus ist also mit dem Auf treten

, auch in jenen, die bis zuletzt die Fahne des wirt- schastlichen Liberalismus hochhielten. Es gibt aber auch eine andere Form der Intervention, und das ist die kommunistische, für die ich nicht die geringste Sympathie habe, auch räumlich nicht, Senator Cor- bino» Ich für meinen Teil halte es für ausge- schlössen, daß der Kommunismus in Deutschland andere Resultate ergeben hätte, als in Rußland. Immerhin hat das deutsche Volk nichts davon wissen wollen. Dieser Kommunismus, so wie er in einigen seiner Erscheinungen

als übertriebener Amerikanismns zu Tage tritt (die Extreme berüh- ren sich) ist nichts anderes als eine Form von Staatssozialismus, ist nichts anderes als die Büro- kratisierung der Wirtschaft. Ich nehme an, daß niemand von euch biiro- kratisieren, das heißt, die Wirklichkeit des wirt schaftlichen Lebens der Nation, die kompliziert, ver änderlich und an das gebunden ist, was in der Welt vorgeht, kristallisieren will und vornehmlich dann, wenn die begangenen Irrtümer unabsehbare Folgen nach sich ziehen

ist, so ist die korporative Wirt schaft die Wirtschaftsform der Individuen, aber auch der Gruppen und auch des Staates. Und welches sind nun ihre Charaktereigenschaften? Welches sind die Formen der korporat. Wirtschast? Die korporative Wirtschaftsform respektiert das Prinzip des Privateigentums. Das Privat eigentum ist ein Recht und als solches auch eine Pflicht. Sosehr Pflicht, daß wir die Ansicht ver treten, daß das Privateigentum als soziale Funk tion aufzufassen ist und als solche nicht passiv sein darf

über den raschen Verlauf dieser Krise keinen Illusionen hingeben. Es wird eine lange Angelegenheit sein. Wie dem aber auch sein möge, wenn zufälliger weise morgen eine allgemeine Wiederbelebung der Wirtschaft einträte und man zu den wirt schaftlichen Verhältnisse von 1914. znrrückkehrte. so wäre gerade dann die Disziplin vonnöien, denn die Menschen vergessen allznleicht und könn- ken sich versucht fühlen, die gleichen Dnmmheiten und den gleichen Wahnsinn zu wiederholen. Keine Gefahr, sondern Nettnnz

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Seite 6 von 6
Datum: 25.06.1935
Umfang: 6
ich hiermit allen Verwandten, Freunden und Be kannten meinen - innigsten Dayk aus. > Bolzano, den 22. Juni 1935. , > Alois Vonmeh, auch im Namen aller Angehörigen. Ka//ae/o La/iini M ^ lìoman <1er LerZe Hinter ihm, im Widerschein des Kaminseuers sieht man Mädchen kommen und gehen. Giovanni seht sich ans Ende einer Bank; er möchte den großen Herrn spielen, weil in seiner Tasche die Soldi klimpern. Doch die Gegenwart des Fuhr mannes schüchtert ihn ein. Der Wirt tritt zu ihm, legt ihm die plumpe Hand

er essen? Polenta und ^ Fisch seien da. Passe ihm das? Oder wünsche er lj zwei Frösche mit Tuuke? Wisse er, daß Juni ein H Monat für Frösche sei. weil sein Namen kein „R' -enthalte? Mährens hingegen die Frösche in den > Monaten mit „N' ungenießbar seien? Schön, daß er das alles wisse. „Dumm bist du nicht', sagt < ì ^ ider Wirt, während er ihm den Zinkteller mit zwei - gebackenen Fischen und zwei Fröschen' in Tunke ! Ì dringt, dazu aus einem grünen Blatt eine Scheibe Polenta, xund und gelb

wie der Vollmond. Der Fuhrmann geht, der Wirt tritt ins Haus Jej.it kann Giovanni ruhig ohne Zeugen essen. Nach Jahren wird er sich noch dieser Mahlzeit im Lau bengang des Wirtshauses zum Kahn entsinnen des langgezogenen Geläutes der Glocken von Cas sino Scanasio und Moirago. - Er bezahlt vie sün Contesimi, die der Wirt verlangt. Der ist furchtbar begierig zu wissen, ob der Junge irgend einen Berus hat. Giovanni spricht mit viel Phantasie von seinen Fähigkeiten! nennt das Gasthaus zum Falken wovon

er sich in dieser Entfernung gewaltigen Eindruck verspricht. Doch der Wirt bleibt unbe wegt. Die Wirtin, eine knochige Frau, kömmt zur Tür und ruft ihren Mann: das Mittagessen sei f ertig, genug des Geschwätzes, immer verliere er seine Zeit mit Landstreichern. Der Junge hört es und geht beleidigt, ohne Gruß. Mittag ist vorbei, die Felder sind entvölkert und traurig? sogar das Licht ist verschleiert. Er emp findet die ganze Ziellosigkeit seiner Fahrt und fühlt beinahe Angst. Weit und breit kein Haus, die zwei Parallelen

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Seite 4 von 4
Datum: 26.06.1942
Umfang: 4
!' Er öffnet die Tür zum Wirtshaus. Rauch schlägt ihm entgegen und Stimmen. Er taumelt hinein, ichweißüberronnen, und es schweigt der Lärm für ein paar Se kunden, denn sie schauen alle nach ihm. Aber es ist nicht dieser nordischen Leute Art, viel Neugier zu zeigen um Dinge, die sie nichts angehen. So setzt er sich an einen Tisch allein. Der Wirt kommt zu ihm und fragt, was or wolle., „Essen' sagt er, denn er weiß auf ein mal, daß er Hunger bat. Der Wirt irckt: dann zählt er auf, was seine Küche bietet

. „Gerauchte Blutwürste, gebackenen Fisch und Kartoffeln...' ^Ia ja...' Der Wirt schaut >hn an und fragt noch einmal auf d'eses Ja !>:n: „Blutwürste oder Fisch, oder beides?' „Beides.' Jetzt sehen sie wieder nach ihm hin. Er isii wie ein Mensch, der es lange nicht getan hat. hastig, und zuweilen fährt er init der Hand nach der Stirn, als mische er dort einen Gedanken oder einen Schwindel weg. Es sind unsichere Be lpegungen, die« er macht. Er scheint kein ganz normaler Mensch

zu sein. Es ist ihnen alles an ihm fremd, obwohl sich ja oft einer der Badegäste hierher verirrt. Aber sie sind anders, überlegener und überlegender als dieser da. Der Wirt setzt sich zu ihm. Ob er vom Seebad herkomme?' Er macht mit der Hand eine Geste in eine bestimmte Hin> melsrichtung. „Nein.' „So? Von weiter her. Suchen Sie wen...? Auch nicht? So... wer sind Sie denn eigentlich?' Das Glas, das die gepflegte Hand des Fremden zum Mund führen will, fälli auf den Tisch zurück und splittert aus einander. Es ist ein greller Ton

. der die gedämpften, rauhen Stimmen jäh über springt. Es ist augenblicklich still. Vom Schanktisch her kommt ein Mä- del mit einem Wischtuch, nimmt die Scherben auf und wischt den Tisch ab. Eo sehen alle Augen ihr und ihrem Tun zu, als wäre das eine interessante Borfüh' rung. der man folgen muß. Wie sie fer tig ist, fragt der Wirt noch einmal: «Nichts für ungut, aber wer ist dei Herr eigentlich? Wie heißen Sie denn?' (Fortsetzung folgt)

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Seite 5 von 6
Datum: 07.02.1936
Umfang: 6
denverkehrs und des Hotelwesens, die in der Wirt schaft unserer Provinz einen der ersten Plätze ein nehmen, haben in Ew. Exzellenz einen ' eifrigen Verfechter und Verteidiger gefunden. Die'Hotelie rs und die Firmen, die durch ihre Tätigkeit an den Fremdenverkehr gebunden sind, sind Ew. Ex zellenz besonder? erkenntlich füe das, was erreicht worden ist und für die Unterstützung, durch welche die verschiedenen 'Fragen ein« zufriedenstellenden Lösung zugeführt wurden. ' - Der Berichterstatter wies

Organisatio neu, führen sie diszipliniert und ergeben vie Direk tiven der Regierung und der Partei aus, in der Ue> berzeugung, so für den Triumvh eines Zweckes hoher Gerechtigkeit und Zivilisation zu arbeiten., Auf diese Weise gaben die Exponenten des Wirt schaftlichen Lebens unserer Provinz mit präzisen u. zusammenfassenden Ausführungen «inen genauen Ueberblick über dl« Lage, der verschiedenen Proble me und Aspirationen der Hochetscher Wirtschafts zweige. Die Vollversammlung, die den Wert

über prüfte. Die rveittragenäe Beäeutung àev Znàustviezone Bolzano Die sanktionistische Offensive interessiert mehr oder weniger oberflächlich alle Zweige der Wirt schaft des Hochetsch und es ist erfreulich, mitteilen zu können, daß einige Auswirkungen der Sanktio nen eine Stärkung dts Warenaustausches zur Fol ge hatten. Ich meine da die gewaltigen Waldreser ven unserer ProoiNz. Eine andere Quelle des Reichtums des Hochetsch bildet die Fremdenindu strie. In dieser Hinsicht kann die Situation als nor mal

hin und auf, die Unerläklichkeit der Verbesserung der Verkehrswege. Nachdem er auf Einzelheiten des Fremdenver Die Ausführungen S. C. Msstromattei Die synthetischen Rapporte der Präsidenten der^ Sektionen und der zusammenfassende klare Be richt des On. Chiesa bieten uns ein anschauliches, plastisches Mld der einzelnen Sektoren der Wirt schaft des Hochetsch in ihrem Widerstands gegen die internationale wirtschaftliche Belagerung. Wir haben damit «inen ersten Ileberblick Über das was bereits in die Tat umgesetzt ist und tiber

die Möglichkeit einer wirt die gegnerischen Lanoör auch dauern mag, wir kehrsproblems eingegangen war. gab er einen ra- schaftlichen Unabhängigkeit geboten wurde. Nie/zu befürchten habeN, daß sich das erbärmliche Schauspiel von langen Reihen abgezehrter Greise, zerlumpter Frauen, unterernährter Kinder, die nach Nahrung suchen, sich.wiederholen wird. Dieses Bild gehört der Erinnerung anderer Länder an: überdies war es in Italien auch in den sorgenvoll sten Tagen des großen Krieges, als nicht die starke

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Seite 5 von 8
Datum: 27.07.1935
Umfang: 8
des Königreiches venolgt und die Interessierten über jede eventuelle Nach frage unterrichtet, Ausstellungen und andere Pro pagandamittel für die Förderung des Warenaus tausches anregt — verläßt, sondern direkt Ge- schäftsbeziehungen auf dem Wege persönlicher Be kanntschaften anknüpft, durch Überprüfungen und Studien, welHe mit den Gebräuchen und Gepflo genheiten bekanntmachen, als auch die Anfor derungen der Konsumzentren des Königreickes aufzeigt. Es soll eine Familiarität in den wirt schaftlichen Beziehungen

ist auch nationalistisch, aber er stellt nicht eine abschließende Wirtschaft dar. Sie kann eher als national bezeichnet werden. Die Auffassung letzt die Mitarbeit der anderen nationalen Wirt schaften voraus, da es unsinnig wäre, bei der heu tigen Entwicklung der internationalen Wirtschaft, !>en technischen Produktionsmitteln und der Tat sache des Fortbestehens Kes Weltmarktes zu trach ten, eine nationale autarktische und absolut unab hängige Wirtschaft einzuführen. Ich wollte diese Direktiven der korporativen

findet. Gehen wir auf einen typisch-traditionellen Wirt schaftsfaktor unserer Provinz über: den Fremden verkehr. Was die technische Voraussetzung für diese so wichtige Einnahmsquelle betrifft, nämlich der Stand des Gastgewerbes, so kann gesagt werden, daß er, sich ganz auf der Höhe befindet und den weitesten Möglichkeiten eines intensiven Reise- und Fremdenverkehrs gewachsen ist. Von den Gast wirten sind große Opfer gebracht worden, um mit den Ansprüchen der modernen Zeit Schritt halten

. Der Wirt schastsrat geht bei seiner Begutachtung von fol genden Grundsätzen aus: 1. Daß die neuen Industrien nicht im Gegensatz zu der Entwicklung der bereits bestehenden Unter nehmungen sowie im allgemeinen zur Hochetscher Produktion stehen i 2. Daß das Vorleben der neuen Firmeninhaber in jeder Hinsicht einwandfrei ist. 3. Daß die Finanzmöglichkelten der neuen Un ternehmungen absolut vertrauenswürdig sind. 4. Daß die neuen Industrien an und für sich die Vorbedingungen einer gesunden und lebensfähigen

Zukunft besitzen. In Kürze: Der Vorstand des Provinzial-Wirt- schaftsrates wacht darüber, daß die Industriezone von Bolzano nicht nur den nationalen Interessen des Landes dient, sondern auch für die Wirtschaft unserer Provinz einen effMiren Vorteil darstellt und nicht zum Versuchsfelde und noch weniger zur Abenteuergelegenheit werde. Das Kredit-und SparSassatvesen Werfen wir nun einen Blick auf das Kredit- und Sparwesen. Im allgemeinen wird es nicht unangebracht sein^ darauf hinzuweisen

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Seite 8 von 8
Datum: 01.05.1941
Umfang: 8
, dem er das größte Vertrauen schenkte — dem Astrologen Seni. Nur ein Riese hatte so ctivas zuwege bringen können, meinte der Wirt. Seit Jahrhunderten sei die Armbrust im Be sitze seiner Familie. Als sie angefertigt wnrde, sei es hier wohl noch anders zu gegangen — das heißt eigentlich vielleicht so sehr viel anders auch nicht, denn in der ganzen Welt hätten es zu allen Zeiten die Menschen an sich gehabt, daß sie die Be wegung der Ruhe vorzogen. Ob der Fremde seine Enkelin Emerentia schon <ze sehen Haber Die möge

füßig, nein, das kannte man nicht sagen, aber kräftig wie ein starkes Geschöpf. „Ja', sagte der Mann von irgendwo- zer zu dem Wirt, der dem Mädchen wohl gefällig nachsah, „viel anders können die vor Jahrhunderten hier herum auch nicht gewesen sein. Damals hießen sie wohl Sueven, und der Fluß wurde wer weiß wie genannt. Sie lebten in diesem Tal, !e kämpften mit Bären und glaubten, daß der große Donar über den Wolken wohne. Wenn es gewitterte, nahmen sie ihre Kappen ab und sagten ehrfürchtig

«? Tischtuch glänzte der Widerschein des Rotweins im Glas gleich einem blaßroja zitternden Herzen in der warmen Luft. Der Gast sah die alte Stadt mit ihren hohen Burgzinnen im goldenen Rauch u. Hörle manchmal wie aus unbestimmter Ferne Las Rauschen des eiligen Wassers. Der alte Fährmann und Wirt sab, in das Wochenblatt vertieft, neben dem Be sucher und buchstabierte, indem er die Lippen wie ein Kind bewegte, die Neuig^ leiten. Der Fremde beugte 'ich ein wenig vor und tas über seine' Schulter hinweg

geben, dag jene Väuerin am Ende doch Älück haben weide. Der frem de Mann sah empor und betrachtete das winzige Äunftwerk, aus dem es so lieblich musizierte. 2i!s sich der Vogel gleich dar' auf iu einem beherzten Vogen zum näch sten Baum iveilerschwang, sragte sich der Manu mit einem Gefühl seltsamen Er staunens, wie es möglich sei, daß die er- sreuiichlien Menschen derartiges ost kaum beachte». Der alte Fährmann und Wirt war un terdessen des Lesens überdrüssig gewor den. Cr gähnte und richtete

an den ande; ren die Frage, ob er ein schönes Altertum sehen wolle. Er sagte wörtlich Altertum. Ja, ycrii x^s, erwiderte der Manu. Also gut, sie gingen ins Haus, und der Wirt nahm eine Armbrust von der Wand, ein ungefüges lind bedrohlich aussehendes Ding mit einer dicken Darmschnur, die einer nach dein anderen zu spannen ver suchte. Lächerliches Beginnen! vom 1. Mai Italienische Sender: 7.30: Nachrichten-, 7.à Heimmeldungen von der BaUcm- frontl 8: Zeit, Heimmeldungen von der Lalkansront; 8.15

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Seite 4 von 6
Datum: 30.12.1927
Umfang: 6
, im Werie von 226 Lire, ent wendet. Die sofort seitens der kgl. Karabinieri eingeleiteten Nachforschungen nach Dieo und Deute bliebe« bis nun leider erfolglos. Der in München erscheinende „Völkische Be obachter' bringt in feiner Nummer vom 29. De zember 1927 nachstehenden Artikel, betitsit. „Mussolinis Wirtschaftspolitik', der unter An führung eines Berichtes der „Deutschen Zei tung' eine neiie Anerkennung unserer Wirt schaftspolitik und des fascistischen Systems be deutet, lueswegen

wir denselben Miseren Lesern nicht vorenthalten wollen: „Italien hat jetzt, noch früher als Frankreich, feine Währung stabilisiert, mit Hilfe der Hoch finanz, aber immerhin so zielbewußt, daß das Land unter der Voraussetzung, das fascistische System wirkt sich auch weiterhin in der Wirt schaftspolitik aus, vorerst einen aktiven Ein griff der interessierten Hochfinanz nicht M fürchten braucht. Die „Deutsche Zeitung' bespricht in Nr. SSI Mussolinis Finanzpolitik. Sie trifft den Kern der Sache

weiter ansteigen. Wenn die italienische Währung auch unter der Diktatur Mussolinis Schwankungen ausge- setzt gewesen ist, so sind diese doch nicht annä hernd mit denen in Frankreich zu vergleichen. Der Erkolg der Finanzmaßregeln Mussolinis ist deshalb so beachtlich, weil Italiens Wirt schaftslage die ungünstigste ist von allen Län dern, die bisher stabilisiert haben. Von Deutsch land sehen wir dabei allerdings ab, aber Deutschland nimmt ja fortwährend die Hilfe des Auslandes in Anspruch, was gerade in Italien

nicht der Fall ist. Italien hatte keinen alten Reichtum, keine ausgebaute Industrie, und eine dauernd passivi Handelsbilanz. Mussolini ist es gelungen, die Passivität etwas herabzusetzen, aber verschwinden lassen konnte er sie.doch nicht. Aber allen diesen ungünstigen Faktoren Ist er begegnet, indem er zielbewußt die Wirt schaft seines Landes auf eine neue Basis stellte. Cr hak die Spekulation bekänwft. Er hat Ue Arbeitsverhältnisse in seinem Lande, vernünf tig geordnet, ohne der Wirtschaftlichkeit zu nahe

zu treten. Er hat in der'Preisrègulierung niel erreicht. ?rvar gingen gerade die letztgenann ten Maßnahmen nicht ohne Druck auf die Be teiligten vonftatlen, aber die Erreichung der Stabilisierung unter den schwierigen Verhält nissen, wie sie in Italien herrschen, ist ein Zei chen, daß im allgemeinen Mussolinis Wirt- fskoitspolitit richtig war. Sie war richtig, ge rade deshalb, weil sie durchgreifend war. Än dere Regierungen, die sich von „wirtschaftlichen Zwangsläufigkeiten' blenden lassen

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Seite 1 von 8
Datum: 17.11.1931
Umfang: 8
der allgemeinen Wirt schaftskrise eingestellt werden mußten. Es gelangte sodann der Gesetzvorschlag mit Iufatzdispositionen zu den Normen über die Verbesserung und Entwicklung des Rundfunks zur Diskussion. Mit demselben wird die „Eiar' instand gesetzt werden, ihren Sende dienst bedeutend auszubauen, doch müsse, wie On. Lualdi bemerkte, die Zahl der Abonnen ten noch gewaltig zunehmen, da diese im Ver gleich zu anderen Ländern bei uns noch sehr gering ist. Rechenschaftsbericht 1929-30 Hierauf wurde

70 Millionen. .... .... auf der einen Leite die Produktion die höchsten Ziffern er- .... eicht hat, während auf der anderen Seite in mahlin und seines Gefolges beauftragt ast allen Landern die Zahl der Arbeitslosen den war. mmens ist. Die Verantwortung an dieser Allgemein wird dieser symvatische Akt der Situation trägt das liberale Wirtschaftssystem, mexikanischen Regierung gegenüber dem italie- ^ ^ die Sanierung seiner Wirt- nischen Außenminister mit besonderer Genug- !chast mit eigener Kraft unternommen

Washington landen, wo Grandi und seine Frali. und Marschall Chiang-Haue- negenüber Vorsorge getroffen worden ist, so verdanken wir dies der umsichtigen Politik Ver fascistischen Regierung. Der Duce hat tatsächlich zur richtigen Zeit, als die ersten volgen der amerikanischen Finanzkrise sich aus zuwirken begannen, geeignete finanzielle und wirtschaftliche Maßregeln ergriffen, die es ge litten, der Krise ruhig ins Auge zu blicket Das französische Gold Der Redner illustrierte sodann die wirt schaftlichen

sie über dis „Krise', genau so, wie die Menschen von heute, ganz gleich ob Juden oder Nichtjnden, schimpfen, wenn sie eine Banknote nach der anderen springen lassen, um die schlechte Wirt schaftslage in fröhlicher Tafelrunde zu ersäu fen. Ein Mick in die VeranüaunasMUen, e7ii^Met'er''lnìo'àstfosàlè uno ein °ì>riàr ìki'' die Auslagen geworfen, genügt, um das wirt schaftliche Elend in seiner ganzen fetten Trau rigkeit zu erfassen. Würde ein Marsbewoh< ner unsere Zeitgenossen sammern und klagen hören

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Seite 2 von 8
Datum: 12.08.1928
Umfang: 8
: Reglement und Tarif für die direkte Bergen erholen und neue Kraft für das Stu Gebahrung der Konsumsteuer. diuin und die Arbeit holen wird. vle spinne Roman von S v e n E l v e st a d. Berechtigte Uebersetzung aus dem Norwegischen von Julia Koppel Urheberrechtlich geschützt dem Lit. Büro M. Vincke, Dresden 21 29 Plötzlich setzte sich Krag auf einen Meilenstein tlm Wege. »Ich bin müde geworden', sagte er Inöchte einige Minuten ausxuhen'. Der Konsul nahm neben ihm Platz. Der Wirt blieb vor ihnen stehen

Ein- klopfte ein paarmal an und lauschte, ob jemand schaltete und zum Wirtshaus hinüberblickte, des sen Fenster in der Abendsonne glühten. „Vielen Dank für Ihre Begleitung', sagte Krag, „und auf Wiedersehen in einer Stunde'. Der Wirt grüßte und ging davon. Asbjörn Krag blieb ruhig sitzen und blickte zelheiten der Wagenspuren unterscheiden konn ihm nach, bis er im Haus verschwunden war. ten. Dann stand er schnell auf, und Falkenberg Plötzlich stießen sie auf ein rostiges Cisengit- konnte ihm ansehen

, daß er nicht im geringsten ter, das ihnen den Weg versperrte. Krag »er müde war. suchte es zu öffnen, als es ihm aber nicht gliìckìe, die Fenstereinfassung strich, und hörte zu seinem Er bog in den grasbewachsenen Weg ein, und stieg er kurz entschlossen hinüber. Faltenberg Erstaunen, daß der Detektiv leise vor sich hin zu käme. Es kam niemand. Dann stieg er die Treppe wieder hinunter, ging nach rechts und trat an eines der Fenster. Falkenberg sah, daß er mit der Hand über „Ach, der', antwortete der Wirt, „der ist ganz

und wird fast nie mehr benutzt' »Das scheint so', sagte Krag, „das Gras Saraus ist üppig in die Höhe.geschossen'. „Dort weiter hinten liegen einige Kätner hütten'. fuhr der Wirt fort, „und dann kommt die Verwaltungswohnung, die zum Gutshof ge hört'. „Zu welchem Gutshof?' „Dem großen alten Rittergut, das seit Direk „Glauben Sie, daß es das grüne Automobil ist?' sragte der Konsul gespannt. „Es kann kein anderes sein', antwortete Krag. „Die Spuren sind ganz frisch'. Der Detektiv beschleunigte seine Schritte

herrschte tiefe Stille. Aus dem texwohnung. Hier ist keine Gefahr, dies ist ein Hof?' Weg führte sie durch wogende Felder und Wie- Gebäude, dessen ^nster sämtlich geschlossen wa- verlassener Herrenhof, ein totes Haus'. „Nein, er hat eine eigene Wohnung etwas sen und durch mehrere Waldungen. Schließlich ren, drang kein Laut. à nächsten Augenblick hatte Asbjörn Krag davor? entfernt', antwortete der Wirt. »Jetzt wurde es so dunkel, daß sie die Spuren nicht Sie gelangten auf den Hofplatz, wo das Gras

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Seite 2 von 4
Datum: 01.09.1942
Umfang: 4
die Namen olgenden Brautpaares angeschlagen: Maier Francesco nach Giovanni, Land wirt, geboren und wohnhaft in Silandro Fraktion Corzes, mit Gemaßmer Gio vanna Maria des Mattia, Landwirtin, eboren und wohnhaft in Silandro, iraktlon Corzes. Gewitter In der Nacht von Sonntag auf Man ag ging über Val Venosta ein kurzes, aber heftiges Gewitter nieder, begleitet von starken elektrischen Entladungen, Sturmwind und Gewitterregen, zum Glück jedoch ohne Hagelschlag. 8àM KsistmM M Kàl W '''MraM'.V.' anno''dömin

erklärt ihm, er ha be nicht' das kleinste Plätzchen mehr seinem Gasthaus? frei, es werde morgen einer gerichtet und es seien bereits drei Scharfrichter bei ihm einquartiert. Der Wirt meint, er könnte wohl im Schlöß lein — er meint das Castel Gatto — Unterkunft finden und fügt jedoch hinzu: „Manch schönes Bett mit seidenen Um hängen steht aufgeschlagen in den hohen Gemächern: und die Schlüssel habe ich in Verwahrung. Aber ich möchte es Euch loch nicht recht raten. Der gnädige Herr, st schon

Glänze des Mondes da. Trotz al ler Widerrede mußte ihm daher der Wirt den Schlüssel zum Schlosse überae- ben und nachdem er sich mit allem Nöti gen zu einem Gespensterbesuche versehen hatte, machte er sich mit seinem Diener durch die nächtlich träumende Landschaft zum Castel Gatto auf. Im Schlosse angekommen, kleidete er sich nicht aus, wollte auch nicht schlafen, sondern abwarten, was geschehen vürde. Zu dem Ende stellte er zwei brennende Lichter aus den Tisch, legte ein paar ge ladene Pistolen

frohen Mutes wiederum zum „blauen Elefanten' nach Merano hinab. Er ver riet jedoch dem Wirt nicht dqs Geringste von dem. was ihm nächtlicherweile auf dem Schlosse passiert war und auch, als er wieder in Wien eingetroffen war, hielt er reinen Mund und dachte fast gar nicht mehr an jene schauerliche Nacht auf. Castel Gatto. Aber nach einigen Wochen traf mit der Post ein Kistlein für ihn ein; darin befanden sich ein paar neue, mit Silber eingelegte Pistolen von grobem Werte, eine neue goldene

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Seite 2 von 4
Datum: 23.07.1943
Umfang: 4
. lachte unbeholfen und sagte: „Willst du ein Glas Wein trinken?' „Das ist alles, was du zu sagen hast?' fragte sie und zupfte an ihrem Kleide. „Eigentlich hätte ich noch eine schwere Frage an dich', sagte Aert und reichte ihr den Bscher. „Nun?' fragte das Mädchen und ließ die Zähne sehen. --- im -rascher näher und hielt vor dem Gasthof. Eine Stimme rief: „Hallo, Wirt!' Aert wandte sich rasch an das Mädchen und sagte: „Ich werde dich abends um zehn Uhr erwarten, ja? Hinter der Kir- chel Ich muß

dich um etwas bitten. Kommst du?' „Ich werden wartenI' Sie lachte ihm zu und ging. Gäste aus Amsterdam waren angekom men, darunter ein Maler, der sofort eine Staffelei aufstellte und sagte: „Herr Wirt, Sie wissen gar nicht, was für ein schönes Bild hier vor Ihrem Gasthof sich zeigt. Ich werde diese Landschaft malen.' Aert van der Neer blieb neben dem Maler stehen, der sofort zu arbeiten be gann^ Und allmählich brannte ein Feuer in seinem Herzen auf. während er zusah, wie der Maler Pinsel und Farbe hand habte. Aert

. Bald darauf kamen seine Freunde aus dem Hause und sagten: „Der eifer süchtige Narr! Herr Wirt, er wird mor gen kommen Wledeìseyènl Aert nickte stumm. Aert malte weiter. Es war dunkel geworden: das Abend rot versank. Aert holte sich ein Lämpchen und malte weiter. Gäste, die kamen, sahen ihn an, griffen sich an die Stirne, lächelten mitleidig und machten leise Scherze. Aber. Aert kümmerte sich nicht um sie. Da ging der Vollmond auf... Und in diesem Augenblicke war Aert zum großen Künstler geworden

er das geliebte Mädchen fragen sollen, ob sie sein Weib werden wolle. Aert sprang auf und lief zur Kir che. Aber das Mädchen wartete nicht mehr Am nächsten Tag suchte er vergeblich, das Mädchen zu finden. Aber sein neues Glück ließ ihn keinen Schmerz darüber empfinden. Am Nachmittag kam der Maler aus Amsterdam: er starrte auf das Bild und fragte: „Wer hat das ge malt?... Sie, Herr Wirt?... Unglaub lich! Sie sind ein Meister. So hat noch niemand die Vollmondnacht gemalt!' ... Bald war Aert van der Neer

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