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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.12.1942
Umfang: 4
sich in den Zwischenraum der Blöcke eingekeilt. Rings herum breiten sich die hohen Halme des Frühlingsgrases und des süßen Vergißmeinnicht aus, mitten unter den Apfelbäumen hat sich eine dunkle Fichte angesiedelt und außer den sanften Glockenstimmen vom Dörflein Tirols herab hörst du nichts als das leise Sickern des Bächleins, welches launen haft seinen trägen Weg unter den Blök ken hindurch zutal sucht. Auf diesem schönen Schlosse lebte in mittelalterlicher Zeit Ritter Wilhelm von Prunneberch. Dessen Vater

war ein Ver schwender gewesen, der den größten Teil seine? Vermögens vergeudet hatte und bei seinem Tode seinem jungen Sohne eine zerrüttete Wirtschast hinterließ. Aber Ritter Wilhelm von Prunneberch war ganz der Mann, einem verfallenen Hause wieder aufzuhelfen. Er wußte sich Geld zu verschaffen durch die Vögte von den Bauern und durch die Kriegsknechte von den Städtern und umwohnenden Nachbarn. Da geschah es, daß Ritter Wilhelm die schöne blonde Frau Adelheid vom Schloß Monte Bruno bei Lana heimführte

, die hielt. Ritter Wilhelm, der auf einen Sohn gehofft hatte, war unzufrieden und ließ es Mutter und Kind entgelten. Als aber die junge Frau gar kränkelte und der beste Arzt von Merano, Magister Pasculin, der auf dem einstmaligen Rennweg gegenüber dem alten Klaris- enkloster ein eigenes Haus bewohnte, eststellte, die schöne Frau Adelheid wür- >e nie wieder eines Kindes genesen, faß? te Ritter Wilhelm, dessen ganzes Sinnen und Trachten auf die Wiederaufrichtung des Glanzes seines Hauses gerichtet

Magd und heiratete sie. Die gebar ihm eines Tages Zwillinge. Ritter Wilhelm feierte sieben Tage und sieben Nächte glänzende Feste und sah die Erfüllung aller seiner Wünsche vor Augen. Nachdem aber die Knaben über das zarteste Kindesalter hinaus wären, jagte er auch seine zweite Frau, die er immer als Maad gering geachtet hatte, aus dem Schlosse. Er wollte einzig der Erziehung seiner Söhne und der Ausge staltung seines Hauses leben. In der Gegend von Lagundo erhob sich damals das alte

, hochangesehene Frausntlnster Steinach, an das sich Rit ter Wilhelm nicht hätte wagen dürfen, ohne die Rache des ganzen Landes auf ihm nach Jahresfrist ein Töchterlein ^ sich zu laden. In den Bann dieses Klo war die schöne Frau Adel eid mit ihrem Töchterlein Jutta gezo gen. Das Kind war nun schon drei Jahre alt und ldar so schön, wie seine Mutter gewesen war, als sie noch jung und glück lich war. Mutter und Kind wohnten in einer Hütte im Walde von Foresta. Da klopfte es einmal spät am Abend an die Tür. Maria

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 29.08.1929
Umfang: 8
Gesicht- „Ich trinke, wie du weißt, niemals Wein, und Muß daher dankend — »Annehmen!' fiel Wilhelm energisch ein. „Tue mir den Gefallen, mal heute deine son stige Enthaltsamkeit aufs Trockene zu fetzen Roman von M. Herzberg. schwenkte sie In der Stube umher und setzte sie gen, ein Gesenk eines meiner Privatschüler, eines Augenblickes Urheberrechtlich geschützt dem Sit. Bureau M. Vincke, danach atemlos auf das Sofa ab. — So oder Dresden 2l. ' ähnlich endeten in der Regel immer der guten WUw

sie Waren und Konradin von Nomberg Wilhelm Gottesgelahrterl Ich entbinde dich hiermit doch noch oft auf seine Spässe herein. bis zu der nahen Straße, in der er wohnte, zu feierliW und nehme die Sünde auf mich. Du ^ natte Hausfrau in begleiten, so auch heute. wirst kein Spielverderber sein und mitkommen, „Warum rennen wir eigentlich dermaßen bei verstanden?' . der kannibalischen Hitze?! bemerkte letzterer, „Mitkommen will ich, dir zu Gefallen, aber zu doli! Ich krije ja Arger mit meine Unter- seinen Schritt

verlangsamend, sich den Hut ab- das andere....' mieter, denen lauft das Wasser aus den Kopf!' nehmend und mit dem Taschentuch die feucht« „Wird sich finden!' nickte Wilhelm einfallend, schrie sie ihrerseits, um sich bei dem Brausen Stirn trocknend. „Unser Hohenstaufe hier wird mir meine Bitte verständlich zu machen. „Ja, es ist geradezu drückend heiß!' plichtete auch nicht abschlagen, obgleich er sicher beim Und so schrien sie sich gegenseitig ihre Ein« Konradin bei, dessen blasses Gesicht die glühende Papa

!' werden das doch nicht hier bei mir in jzvnner juten Stub? mn?' forschte, sie, vor mit dem Nähen innehaltend. »Ich warte damit bis nach der Hochzeit!' be- »uhigt» e? sie lächelnd. HLenn Sie wollen, wohnen wir dann Heide bei Ihnen und Sie werden sich über uns freuen! Ein wahres Must-rehepiar sage ich Ihnen: Ich bin lieder> der Hand Nur Bruno sagte nichts. Seinem scharsge« schnitten«» Gesicht merkte man unter dem schwarzen Filzhut die Hitze gar nicht an. „Bratest du nicht auch, Freund Waren?' fragte ihn Wilhelm pustend. „Nein

! Mir ist die Temperatur träglich!' dessen Wohl zu leeren!' erwiderst der junge Endlich gelang es doch der großen,' krasttigen Romberg eifrig. Wirtin, Wilhelm beiseite-zu Weben' und den „Na, also!' nickte Wilhelm befriedigt. Hahn zu schließen. Mit Schrubber und' Oben in seiner von Frau Gumpert schön Scheuertuch machte sie sich dann daran, die aufgeräumten, gemütlichen Bude angelangt, Küche aufzuwischen./ ^ lud er die Kameraden ein, Platz zu nehmen „Nei, so 'ne Unvernunft, so 'ne unnütze Ar« ganz er- und es sich bequem

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Seite 2 von 6
Datum: 30.08.1929
Umfang: 6
21. (S. Fortsetzung) „Das konnten Sie man jleich sagen, anstatt wir die Küche voll zu plantschen! Das macht man so.'» Und ihm die Flasche aus dem Arm nehmend, stellte sie sie in den Eimer reinen Wassers unter die Leitung hin und wenndete sich wieder ihrem Essen zu. „Möchten Sie mir nicht ' drei Weingläser leihen, liebe Frau Gumpert? Ich besitze nur eines mit abgeschlagenem Fußi' bat Wilhelm jetzt fast zärtlich hinter ihrem Rücken. „Be mühen Sie sich nicht! Ich weiß ja, wo sie stehen und kann sie mir selber

hier aus dem Schrank nehmen,' fügte er eifrig hinzu. „Jehsn Sie man rein zu Ihren Freunden, Harr Strampel', sagte sie abwehrend, aber schon etwas besänftigt. „Ich fatze Ihnen alles ordentlich aufs Teebratt und bringe salbst den Wein, wie sich das jehört. Die Herren sollen sehen, daß <Äe bei 'ner jebildeten Wirtin wohnen I' Und mit einem bittenden: „Aber ein bißchen dalli, nicht wahr, beste Frau Gumpert?' ent fernte sich Wilhelm erleichtert. Nach kallin zehn Minuten kam denn auch die biedere Witwe

, mit einer frischen weißen Schürze angetan, zu den jungen Leuten herein, auf dem Teebrett die gekühlte Flasche Rüdes- heiiner mit Korkenzieher und drei schönen, ! hochfiißtgen, grünen Römern bringend, welche noch von ihrer Hochzeit stammten. Nach freund lichem Gruße und. einem gemütlichen »Wohl bekomm's, meine Harren!' machte sie, nach dem sie noch eine Serviette auf den Tisch ge breitet, Miene, wieder hinauszugehen; aber Wilhelm litt es nicht. Blitzschnell hatte er die Flasche entkorkt, eingeschenkt und Frau Gum

in die Küche. Den Freunden bereitete der zwar gekühlte^ aber doch feurige Wein bald eine sehr angeregte Stimmung, und namentlich Wilhelm und Konradin rauchten und plauderten lebhaft mit einander. Schließlich kam das Gespräch auch auf die bevorstehenden Universitätsferien. „Hoffentlich wirft du diesmal ebenfalls ver reisen, Waren,' sagte Wilhelm zu seinem schweigsameren Freunde, welcher auch dem Weine nur sehr mäßig zugesprochen. «Vorige Ferien bist du schon in der Stadt geblieben und hast durchgebüffelt

?' unterbrach Wilhelm sich plötzlich leb haft, zu Konradin gewendet, welchem er diesen geschichtlichen Spitznamen gegeben hatte. „Ich? Ich werde wohl, wie alljährlich, mei nen Vater begleiten müssen I' . Und er seufzte, da er dieser Familienreisen gedachte, des steifen, ungemütlichen Lebens in dessen fast ausschließlicher Gesellschaft, der steten Beaufsichtigung und Bevormundung, die ihn sich so klein und abhängig fühlen ließ und ihm den Genuß der Naturschönheiten selbst beein trächtigte

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Seite 3 von 6
Datum: 30.07.1935
Umfang: 6
Paulette Couyba wegen Betrügereien und Unterschlagun gen zu einem Monat Gefängnis. , Dies Urteil be schließt ein Kapitel aus dem Leben eines Mannes, der einem der führenden europäischen Herrscher häuser angehört, nach dessen Sturz er freilich ein Leben voll abenteuerlicher Pläne geführt hat, ein mal hoch hinaus und durchaus standesgemäß, ein anderes Mal bargeldlos und auf Pump. Für Erzherzog Wilhelm von Habsburg, dessen erklärte Braut die kleine Stenotypistin Paulette gewesen ist, dürfte

das Zwischenziel mit ihr nur ein un wichtiges Kapitel gewesen sein; er entzog sich bis her der Verantwortung für die mit ihr gemeinsam begangenen Vergehen durch die Flucht; sie büßt allein. Die ukrainische Ärone lockt. Erzherzog Wilhelm hatte bereits nach dem Frie den von Brest-Litowsk seine Aufmerksamkeit nach Osten gerichtet. Damals schien es, als ob neben der polnischen auch noch eine andere Krone, die der Ukraine, zu vergeben sei. Er lernte ukrainisch, begab sich noch während der Besetzung

auf dem Leihhaus versetzen müssen, wozu er sich in letzter Zeit immer häufiger ge zwungen sah. Nur einmal lächelte ihm noch das Glück: das war, als Alfons XIII. nach seiner Vertreibung aus Spanien nach Paris kam. Der hohe Verwandte stellte dem Erzherzog 1S0.000 Francs zur Verfü gung, mit denen er einen Teil seiner Schulden bezahlen konnte. Die Familie Habsburg und Erzherzog Wilhelm. Vor einem Jahre etwa begann man darüber zu sprechen, dkß eine Rückkehr der Habsburger even tuell möglich

sein würde, und es schien wahrschein lich, daß die österreichische Regierung den Habs- burgern ihren Besitz zurückgeben würde, wie dies ja auch tatsächlich eben geschehen ist. Diese Möglichkeiten ließen Wassilij Wischiwànnij sich wieder daran erinnern, daß er eigentlich Erz herzog war. Er begab sich nach Steenockerzell, und Kaiserin Zita und Erzherzog Otto konnten es nicht vermeiden, ihn zu empfangen. Freilich war der Empfang, wie glaubhaft versichert wird, sehr kühl, was aber Erzherzog Wilhelm nicht hin derte

, in einem großen Pariser Boulevardblatt eine Reihe von Habsburger-Reportagen zu ver- ösfentlichen. Das kaiserliche Haus sah diese Ver öffentlichungen mit größtem Mißfallen und ließ verlauten, daß sie indiskret und ohne jeden ernst haften Inhalt seien. Die Zeilen werden schlechter. Nach diesem Mißerfolg wurden die Zeiten für Erzherzog Wilhelm schlechter und schlechter. Immer mehr lebte er nur noch auf Pump. Seine Freun din Paulette Couyba half nach Kräften, solvente Persönlichkeiten zu finden, die immer

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Seite 5 von 8
Datum: 25.06.1937
Umfang: 8
und auch auf S. E. den Präfekten Mastromattei ausgebracht. Trotzdem der Aufenthalt der Züge kurz war, ge- taltete sich die Begrüßung zu einer außerordent lich herzlichen Kundgebung, wozu vor allem die Gegenwart des berühmten Tenors Gigli, der sich mit seiner ganzen Liebenswürdigkeit allen, die hn sehen und begrüßen wollten, widmete, beitrug 25. Zun«: Prosper, kirchenschriflsleller, Wilhelm, Ab». Prosper war ein mit Dichtergabe ausgestatteter ober auch in der Theologie wohlbewanderter àie, der durch seine Schriften sich großen

Ruhm erworben. Er ivac aus Aquitanea gebürtig. ,zog nach Marseille nnd stand in schriftlichem Aersehre mit dem heiligen Augustinus, dessen 'Werf er fleif>ig studierte. Papst Leo der Erlte be rief ihn später nach der Ewige» Stadt und machte ihn ,zu seinem Sekretär, i» welcher Stellung Prosper liner- müdlich für das Wohl der Kirche wirkte (4<5Z). Wilhelm, in Piemont gehören und in frühen Jahren ein Waisenkind geworden, erhielt von seinen Verwand ten eine fromme Erziehung. 'Als Knabe von 1-j wahren

machte er unter groben Entbehrungen eine Wallfahrt nach St. Jakob in Spanien. Aus einer Pilgerfahrt nach dein Heiligen Lande begriffen, erwählte er sich einen ödcn Berg im Königreiche Neapel als Wohnort. Hier le'N'.' Wilhelm viele Jahre in strengster Buke, bis er durch häufige Besucht gestört, nach dem Moine Vèrgine ^mischen Nola und Benevento zog. Auch hier sammel» ton sich heilsbegierige Schüler »in ihn und Wilhelm baute auf ihren Wunsch ein Kloster, das der Anfang zur Genossenschaft von Monte

Vergine wurde. Wilhelm hin terließ derselben keine geschriebene Regel und sie wurde von Papst Alexander dem Dritten dem Orden des hei ligen Lenediklns eingefügt (1142). Gigli besucht die Fabrik Schulze-Pollmann Der Tenor Beniamino Gigli stattete anläßlich seines Besuches in Bolzano und seines Konzertes der Klavierfabrik Schulze-Polmann einen Besuch ab. Er war dabei von Comm. Broise begleitet und zur Begrüßung der Besucher hatten sich die Leiter der Fabrik, die Verwalter und die Arbeiter einge sunden

der Industriellen in der Via Dante Nr. 32 erhältlich, Ivo auch an die Interessierten die gewünschten Aufklärungen erteilt werden. Znkernalionale Handelhochschulkurse an der hoch-' schule sür Wellhandel in Wien . Die Hochschule für Welthandel veranstaltet vom A Juli bis ZI. September 1937 wie alljährlich auch Heuer wieder „Internationale Handelshoch schulkurse', die unter dem Ehrenschutz des Herrn Bundesministers für Handel und Verkehr, Univ. Prof. Dr. Wilhelm Taucher, stehen. Vorgesehen sind nachstehende

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Seite 5 von 6
Datum: 13.01.1938
Umfang: 6
und den Wanderhändlern Martinelli, seßhaft in Cardano, insbesonders zwi schen deren Frauen, herrschte ständiger Hader, so zwar, daß die Martinelli sich einen anderen Wohnort suchten. Als Hauptanstifterin aller Verdrießlichkeiten war die Zvjährige Wilhelm Elisabetta des Johann, verehelichte Marrani aus Hölting (Oesterreich). im ganzen Orte oerschrieen; sie wird allgemein als bös artiges und rücksüchtiges Weib, geradezu als Furie geschildert, während ihr Mann Marrani ein geistig minderwertiger Schwächling, bereits

früher im Irren haus untergebracht, ein vollkommen wil lenloses Werkzeug in den Händen seiner Frau «ar. Anläßlich einer neuerlichen Anrempelung seitens der Wilhelm am IS. September 1336 in Rencio, hatte Martinelli dieselbe geohrseigt. Diese holte ihren Mann herbei und beide gingen um ungefähr 4 Uhr nachmittags aus den vor dem Gasthause Posta sitzenden Martinelli los. Die Wilhelm mit einem Prügel in der Hand haute gleich auf jenen drein, -da hinter -ihr Mann Maccani. Der einge schüchterte Martinelli

flüchtete ffich in die Küche, von beiden Maccani verfolgt, -und drückte ffich -in eine Ecke bei einem Kasten unweit eines Tisches, auf welchem zu fällig ein Küchenmesser gelegen mar. Ein herbeigeilter dortiger Beamte?, in die Küche eingetreten, packte die Wilhelm, Welche gerade auf den eingekeilten Mar tinelli oraushaute, und schaffte ffie ìins Freie. Inzwischen Hatte der Maccani dem Martinelli -mit dem am Tische -liegenden Messer zwei Stiche versetzt. Mit durch schnittener Schlagader -wurde -er »tot

auf gefunden. Wie -sich dies blitzschnell zuge tragen -hat, -wird ffich ,nie mehr -aufklären .lassen,; das -kann höchstens die Wilhelm von -ihrem Mann selbst Wissen. - Maccani. der -sofort die ganze Schuld- aus sich allein nahm, .ward -in Anklage-! zustand -versetzt, -gelangte dann aber mit> Zeichen -von Geistesstörung às Irren-j Haus Reggio Emilia, -wo seine vollstän dige -Unzurechnungsfähigkeit festgestellt wurde, .wonach .nach dem 'Gesetze das weitere gerichtliche Verfahren -gegen ihn eingestellt

-worden ist. Die -weitere -Unter- ffuchung erhärtete die Annahme, daß die rachsüchtige Wilhelm -ihren schwachsinni gen Mann zu ffener Mordtat veranlaßt Hat. Die vernommenen Zeugen -sagten alle zu -Ungunsten der Angeklagten mus. Da -eine -wichtige Zeugin.nicht erschie nen .ist. .wird die Fortsetzung der Ver- Handlung -aus Heute den 18. Jänner -verschoben. In àn morgigen Nachmit- -tagsstunden dürffte -die -UrteilsMung ,er- ffolgen. Stellenausschreibung Es wird zur Kenntnis /gebracht

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Seite 2 von 6
Datum: 15.04.1934
Umfang: 6
haben sich von neuem vereinigt, um zu lachen. Am nächsten Morgen schickte der Präsident 21 Fische an seinen Sohn. Der Familienftreit ist gütlich beigelegt, Amerika ist beruhigt. Ein Präsident in schmutzigen Hosen, unglaublich sür Europa, ist für Amerika der Mann, der die Arbeitsschlacht schlagen wird, denn das Volk liebt ihn, weil er so ganz einer von ihnen ist. VII. un Die Zeitschrift „Echi e Commenti' bringt einen Artikel über „Eduard VII. von England und Wilhelm II. von Deutschland.' Cr ist von P. Mattei

Gentili verfaßt und bezieht sich auf das eher französisch eingestellte Werk von André Maurois, das die Politik der Zeit der beiden im Titel genannten Herrscher be handelt. Ueber die deutsch-englischen Beziehungen, wel che den Ängelpunkt für die Entscheidungen vor dem Kriege darstellen, bringt der Verfasser des Werkes einige Bemerkungen, die für die Ent wicklung der Lage nicht uninteressant find, und wobei hinsichtlich der Heraufbeschwörung des MrypiiMen. Krieges die, HaugtschM» .Wilhelm

, U. zugeschoöen wird. Nach der Meinung des Verfassers hat der Tod Friedrich II. nach einer Regierungszeit von kaum drei Monaten eine entscheidende Wendung in die deutsche Politik gebracht, da Wilhelm II. auf den Thron kam. Wäre Friedrich weiter auf den Thron geblieben, so wäre England nicht gezwungen ge wesen, sich auf die Seite Frankreichs zu stellen. Wilhelm II., mit dem linken Arm gelähmt ge boren, trotzdem aber zum vollendeten Kavalier und Tennisspieler geworden, unterhält sich damit, wiederholt

nervöse Herrscher be obachtet, der einem Helden aus einem religiösen Drama Wagners in der weißen Rüstung eines Parsifal glich. Wie konnte er mit seinem Onkel Eduard VN., der bescheiden war, die Welt nahm, wie sie ist, der mit seiner Zigarre einem gutsituierten Bür ger glich, jedoch auch soldatische Tugenden besaß, wenn rr sich in Zivil kleidete, der die Musik Puc cini? liebte, während Wilhelm nur Wagner an erkannte, übereinstimmen? Zwischen den Beiden lag ein Altersunterschied von 20 Jahren. Wil helm

der kommenden Ereignisse war aber bereits vorhanden. Trotz der Bemühungen des Königs Eduard brach der Weltkrieg aus. Dabei hatte Wilhelm n. wenigstens die Genugtuung, nicht gegen den eigenen Onkel das Schwert zücken zu müsfeNt «onnrag, ven is. Aprniv!»).»» Det'Xt'leA in Labien Dr. K. St r ecken bach . . Dort, wo die Römer das „Glückliche Arabien' sahn, liegt das „Jmamat Jemen', dessen Fürst, der Imam Jachja. jetzt einen neuen Krieg gegen seinen großen Feind, den Küttig des Hedschas. Jb» Saud, begonnen

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Seite 2 von 6
Datum: 04.10.1929
Umfang: 6
zu machen. Q. Augenblick der Wonne, wie würden vor deinem beseligenden Glänze die erduldeten Lei den versct/ivindsn, als hätten sie nie bestanden! Ungewöhnlich klug und reichen Geistes, war Metas Gemüt doch kindlich fromm und ihr Glaube in Gottes Fügung und Güte uner schütterlich geblieben. Und sie flehte ihn voll Hnbrunst an, ihr das Herz des geliebten Man nes zuzuivenden und sie beide untrennbar zu Vereinigen. — . Wilhelm hatte den Freund von der kleinen Vollüper Bahnstation abgeholt und brachte ihn im Triumph

Wiedersehensfreude drückte er jedem die sich ihm entgegenstreckenden Hände. Meta konnte, als er die ihre faßte, trotz aller Selbstbeherrschung nicht verhindern, daß eine verräterische Nöte in ihr bleiches Ge sicht stieg. Ulrike, welche gerade dicht neben ihr stand, bemerkte es, lind es ging ihr, wie der Volksausdruck sagt, „ein Licht auf', mit dem sie ihren Wilhelm bei späterem Alleinsein Mit ihm gleichfalls zu erleuchten beschloß. In der Unterhaltung, die sich bei dem bald aufgetragenen Abendessen

Dr. Böhmer herzlich Darauf erzählte Bruno, daß er die Pfarrstelle in Niedenstein, einem hübschen, im Grünen ge betteten Landstädtchen an der russischen Grelle, erhalten habe. „Niedenstein — Niedenstein,' sagte Wilhelm sinnend, „ist das nicht auch eine ehemalige Gründung der Marienburger Ordensritter?' «Jawohl, lieber Freund, und berühmt durch seine von ihnen erbaute altertümliche, burg ähnliche Kirchs. Zwar ist das Innere derselben längst erneuert worden, doch sind die dicken Grundmauern, die Türme

, aus den Vertretungen endlich in eine dauernde An stellung zu kommen. Durch.das von meiner Mutter geerbte Vermögen werde ich auch im stande sein, mich noch in anderer Weise in mei» »er Gemeinde befriedigend betätigen zu können.' ..Indem du wieder selbst entbehrst und alles hingibst, Waren, wie ich oft von dir am eigenen Leibe erfahren: das solltest du jedoch nicht meh> in dem Maße. Auch das Wohltun hat seine Grenzen,' sagte Wilhelm vorwurfsvoll. „Es wird aber eine Freude sein, da ich für meine Gemeinde ein warmes

du besser für dich behalten hättest, teurer Neffe und Schwiegersohn,' mischte sich Frau Böhmer ein, welche auf des jungen Pfarrherrn Gesicht als Wirkung von Wilhelm» Bemerkung eine leichte Verlegenheit lvahrzu- nehmen glaubte. „Dein Freund ist alt und klug genug, sich selbst zu beraten.' „Da habe ich wieder einmal mein Fett weg!' rief Wilhelm mit gekränkter Miene, so daß all« lachten. . „Er meint es gut mit mir', entschuldigte ihk Bruno. „Und sein Rat ist im Grunde gar nicht so übel,' fügte er lächelnd

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Seite 2 von 6
Datum: 26.08.1927
Umfang: 6
. , Origineller Trick zweier Schwindln Saccharinhändlcrin von zwei Spitzbuben be. trogen — Sand anstatt Sr-ècharìn Moser Ferdinand und Wilhelm Andreas, beide aus Merano, sind zwei geriebene Betrü ger, aber sie zeigen bei ihren Unternehmungen einen solchen Anflug von Genialität uns Hu mor, daß sie fast sympathisch werden können. Die Betrogene war diesmal eine gewisse Pe. nasa Esther, eine Frau aus dem Nonstate, die ÄbriMns auch keine besondere hochanständige Person sein dürfte, da sie sich mit großem Eifer

damit beschäftigt, Saccharin und Kokain ein zukaufen. Aber wir wollen nicht vorgreifen. Moser und Wilhelm üben, wie sie uns er- klärt haben, das Wandergewerbe aus, uno die Penasa „quälte' seit längerer Zeit den Wil helm, er möchte ihr ein größeres Quantum Saccharin und Kokain verschaffen, die sie sehr gut bezahlen wollte. „Ich weigerte mich — erzählt der Wilhelm — immer wieder, da die Sache se>hr schmierig und mit Gefahren verbun den war, aber das Weib gab nicht nach, und ließ mir keine Ruhe

war da, es handelte sich nur darum, dieselbe in die Praxis unizusetzen. Und dies be sorgten die beiden Kumpane mit ihrer lebhas ten Phantasie auf glänzende Werse. Sie ver schafften sich einige schöne Schächtelchen, füllten dieselben mit vortrefflichem und ebenso un» schädlchcm Sande, klebten darauf schöne Auf schriften, hüllten dann die Schachteln in Seiden papier und steckten dieselben in einen Hand- koffer. Der Wilhelm suchte hierauf àie Penasa auf, erzählte ihr eine lange Geschichte von Schwierigkeiten

und Gefahren, die er über wunden hatte, um der teuren Ware aus die Spur zu kommen, und teilte ihr mit, endlich einen Lieferanten von Saccharin gefunden zu haben: es sei ein im Hotel Badl wohnender Herr, mit dem er bereits ein Stelldichein für denselben Tag verabredet hatte. . Die Frau war darüber ganz glücklich uno begab sich gleich mit ihrer Tochter und dem Wilhelm zum Hotel Badl, wo im Garten der „Herr' mit einem Handkoffer an einem Tifch faß, und Bier trank. Nach einigen itelligentei: Angenzwinkern

, nahem sich' der Wilhelm und die Frau dem Herrn, und mit gedämpfte» Stimmen beginnen gleich die Verhandlungen. Kurz, der Verkäufer öffnet den Koffer und läßt die Zahlreichen schön gepackten Schächtel chen erblicken, die Frau zahlt de» vereinbarte» Betrag von 1200 Lire, nimmt den Koffer und, nach einer nochmaligen Bitte, ihr so bald als möglich etwas Kokain zu verschaffen, entfernt sich fluchtartig, während die beiden Gesellen dasselbe tun, nur ... in entgegengesetzter Rich tung. Nachwort: Zu Hause

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Seite 2 von 4
Datum: 06.09.1942
Umfang: 4
am 26. Au gust Leonhard Pixner, Antitt-Sohn, an den Folgen eines Schlaganfalles. Verhaftung wegen Betruges . Am 2. September machte Vinatzer Cristina nach Giovanni, geb. 1887 in Or- in der Via Portici N. 32, r P.1 S. - nachfolgende An- ? ersten' Tagen des ' August ^/in' gewisser Wilhelm An- rmanno, geb. 1900 in Mera no, wohnhaft in der Via Portici 66, vor bestraft, genähert und habe ihr um den Preis von 20 Lire pro Kilo Zucker zum Kaufe angetragen. Die Vinatzer ging auf das Offerts ein und der Wilhelm

versprach ihr, die Ware möglichst bald zu liefern. Nach ungefähr 10 Tagen lud der Wilhelm die Vinatzer in seine Woh nung ein, wo er ihr einen Papiersack übergab, der 10 Kilo Zucker enthalten sollte, worauf die Vinatzer ihm einen Betrag von 200 Lire bezahlte. Nachdem sie in ihrem Heime angekom men war und den Sack geöffnet hatte, mußte sie die unangenehme Entdeckung machen, daß derselbe statt Zucker nur Sand enthielt, auf welchem eine dünne Schicht von Feinsalz darübergestreut war. Der Wilhelm wurde

auf die Anzeige hin in Haft genommen, gestand, der Vi-! natzer den Sack übergeben zu haben, fügte jedoch hinzu, daß er nur Vermitt-I ler gewesen und selbst aus den Wolken! gefallen sei, als er von der Vinatzer ver nahm, daß der Sack statt Zucker Sand enthalte. Er behauptete noch, den Sack von dem famosen Unbekannten im Re staurant Marchetti in der Via Portici gekauft zu haben. Er habe der Vinatzer, die er feit längerem kenne, nur einen Gefallen erweisen wollen. Wilhelm wur de in das städtische Gefängnis

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Seite 5 von 6
Datum: 25.06.1936
Umfang: 6
. Kirchenschristsleller. und Wilhelm, Abk. Prosper war ein mit Dichtergabe ausgestatteter, abe^ auch In der Theologie wohlbewanderter Laie, der durch seine Schriften sich großen Ruhm erworben. Er war aus Aquitanea gebürtig, zog nach Marseille und stand In schriftlichem Verkehre mit dem heiligen Augustinus, dessen Werke er fleißig studierte. Papst Leo der <5rsta berief Ihn später nach der Ewigen Stadt und machte ihn zu seinem Sekretär, in welcher Stellung Prosper unermüdlich für das Wohl der Kirche w°rkte. (4Y-?!. Wilhelm

, in Piemont geboren und in 'richen Jahren eli? Waisenkind geworden, erdielt con seinen Ver» niundten etne fromme Erziehung. Als Knabe von Jahren machte er unter großen Entbehrungen eine Wallfahrt nach St. Jakob in Spanien. Auf einer PIl- ge»fahrt noch dem Heiligen Lande degrüken. erwählte er sich einen öden Berg im Könnreiche Neapel als Wohnort. Hier lebte Wilhelm viele Jahre in inenzste» Buße, bis er, durch häufige Besuche gestört, nach dem Munte Vergine zwischen Nola und Benevento zng. Llucl

> hier sammelten sich heilsbegierige Schüler um ihn und Wilhelm baute auf ihren Wunsch ein Kloster, dc>5 der Anfang zur Genossenschaft von Monte Vergini wurde. Wilhelm hinterlieh derselben keine aeichrie, bene Regel und sie wurde von Papst Alexander deil Dritten dem Orden des heiligen Benedikta» eingefügt, (11«2). Dies und jenes aus dem Leben unserer Skadt. Es mag interessieren, einige Daten aus dem Leben unserer Stadt zu erfahren. Bolzano kann B. eine sehr musikliebende Stadt genannt wer den, nicht nur wegen

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Seite 3 von 6
Datum: 16.03.1941
Umfang: 6
Holzmarkt 1, das heute in sei nen Grundformen noch erhalten ist. Die weitere Familiengeschichte der Willckes läßt sich nun aus den sehr um fassenden Urkunden genau und lückenlos ablesen. Der erstgeborene Sohn des Kup ferschmiedes Willcke. Joseph Wilhelm, erlernte das Handwerk des Vaters und wurde Kupferschmiedemeister. Er heira tete 1854. Aus seiner Ehe gingen zwei Söhne hervor, Friedrich Wilhelm und Franz Wilhelm, die 1855 bzw. 1857 ge boren wurden. Da die Frau des alten Willcke gestor ben

«in grober Familienkonflikt aus gebrochen sein. Denn die Frau des Ver storbenen, die Stiefmutter von Joseph Wilhelm Willcke, oerkaufte noch im glei chen Jahr den Celamtbesitz der Familie an den im Aahre 18S7 nach Aschersleben zugewanderten Juden Terson. Der Äude Gerson legte die brave Hand» werterfamilie nach allen Regeln der jü dischen Tefchäfjemacherei herein. Er war der Nachbar der Willckes und war schon lange scharf auf deren Besitz. Gerson brachte das Willckesche Grundstück für 3600 Taler

und versinste ihn mit K vom Hundert. Auf diese Weise bekam die Witwe monat lich nach heutigem Geld 23 M. Zinsen ausgehandigt. Der Jude Gerson bezog sofort das Haus und räumte Werkstatt und Warenlager auo. Mit ihren unmün digen Kindern zog die Witwe in eine kleine Mitwohnung in der Stadt und ernährte sich fortan kümmerlich als Näherin. Durch diesen Handel war aber auch die Existenz des Joseph Wilhelm Willcke. des Kupferschmiedemeisters, vernichtet. Der Jude Gerson warf ihn aus dem väterli chen Anweisen

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Seite 2 von 8
Datum: 05.09.1929
Umfang: 8
, nach Bauernart, weiße Tücher schutenähnlich um die Köpfe gebunden. Aber auch so boten sie in der Anmut und Ge wandtheit ihrer Bewegungen einen lieblichen Anblick. „Holla, Ulrike, Mela, Lillil' rief Strempel Hinüber, seinen Strohhut schwenkend- Wie auf Kommando drehten sich die Mädchen um, stutzten und kamen dann, ihre Harken in den Händen, herzugelaufen, um vor den tiefen Furchen der staubigen grauen Landstraße wie angewurzelt, aber mit lächelnden Gesichtern stehen zubleiben. Nicht faul, sprang Wilhelm

nach einem geeigneten Begräbnisplatz um. Aber es war schon zu spät dazu. Wilhelm kam wieder über den Weg gesetzt, faßte die beiden unter, führte sie zu den jungen Mädchen und stellte sie ihnen vor: „Mein Freund Bruno Waren, Kandidat der Theologie, im Nebenfach Frauenfeind: ich er hoffe aber von euch,' meine lieben Väschen, gründliche Heilung seiner verkehrten Ansicht.' „Aber Strempel, wie kannst du nur —' er hob dieser entsetzt Einspruch. Doch jener fuhr unbekümmert in seiner Vor stellung fort: „Und hier Konradin

, ^ meine Herren,' sagte sie freundlich, ihnen die ?Hand reichend. „Lassen Sie sich nur unseres übermütigen Vetters Kritik nicht verdrießen? wir kennen ihn - ja und wissen, daß er gern flunkert. Wir haben Sie übrigens noch nicht so zeitig erwartet und glaubten, mit dem Ab rechen des Feldes vor Ihrem Eintreffen fertig zu sein. Wilhelm wird Sie, da wir noch gegen ein Stündchen zu tun haben, indessen nachhause zu den Eltern geleiten, damit Sie sich nach dem langen Wege erfrischen können; denn wir haben unsere

Vesper leider schon aufgegessen und auch nichts Trinkbares hier.' . .^Schadet nichts: wir haben gar kein Bedürf nis danach und wollen warten, bis ihr fertig seid, nicht wahr, Kameraden? Und nun gebt meinen Freunden auch eine Patschhànd, Meta und Lilli, und setzt euch dann mal alle drei auf das dicke Garbenbilndel da, welches euer Fleiß, schon aufgetürmt hat, und schaut zu, während wir flotte Burschen euch zeigen wollen, was 'ne Harke ist!' ordnete Wilhelm an, und Meta Md Lilli willfahrten

ihm und reichten feinen Freunden auch die Hand, hielten aber die Harken, welche die jungen Leute ihnen fort nehmen wollten, fest. . „Eine dreistündige Wanderung ist eine'ganz anständige Leistung, danach ist Ausruhen drin gend geboten; deshalb laß uns die Sachs um kehre», Vetter Wilhelm. Du setzt dich mit dei nen Freunden auf das Garbenbündel und ihr schaut uns zu, wenn ihr schon so liebenswürdig sein und auf uns warten wollt,' sagte Meta lächelnd, zu gleicher Zeit mit den Schwestern wieder an die Arbeit gehend

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Seite 2 von 6
Datum: 31.08.1929
Umfang: 6
mit ihnen, und da in Vollüp leider solche zu sein scheinen, so muß ich dankend ab lehnen!' / „Wer sagt dir denn das, Waren? Bewahre, Bu bist ganz auf dem Holzwege, schief jemickelt, wie meine wackere Gumpert sich ausdrücken Mirde. Wo sollen denn in dein abgelegenen, jkleinen Nest moderne junge Damen herkom- sorgt sein, mein Onkel hat nur drei kleiue artige Mädchen.' Wilhelm machte eil» tiefernstes Gesicht bei diesen Worten, aber der Schalk blitzte ihm aus den Augen. „Das ist etwas anderes,' meinte Bruno be ruhigt

. „Kinder habe ich sehr gern, besonders, wenn sie wohl erzogen sind.' „Ja, das sind sie, manierlich, folgsam und fleißig; du wirst ja sehen und dich sicher auch mit dein niedlichen Ulrikchen, Metachen und Lillichen anfreunden,' erklärte Wilhelm wieder mit verstecktem Schelmenlächeln. „Wann gedenkst du denn zu fahren?' fragte Brnno, der jetzt sehr geneigt war, mitzureisen. „Sobald wie möglich, gleich am ersten Ferientage, also spätestens in einer Woche. Ihr iniißt euch nun rasch entschließen, Freunde

. Er ist zwar ein großes Tier, aber ein flotter Bursch wie ich kennt keine Scheu! Männerstolz vor Exzellen zen usw.!' rief Wilhelm, stand auf und stülpte sich seinen Strohhut wieder auf den Kopf, um Konradin zu begleiten. «.Um Gotteswillen nicht!' rief letzterer, schon entsetzt bei dem bloßen Gedanken, sich , vor herzlich, mein lieber Strempel, für deine gute Absicht; aber du hättest vergebliche Mühe, dessen sei versichert; ich kenne meinen Vater!' „Einen Versuch, ihn ruWukriegen, kannst du jedenfalls trotzdem

werden, daß das Söhnchen weder ins Wasser fällt, noch sonst in Gefahr kommt, Dummhelten zu machen, hörst du?' „Ich werde sehen, ob ich dieser Tage Ge legenheit zu der Bitte finde!' seufzte Konradin „Scharf ins Zeug gehen, ihm tüchtig zu setzen; er ist doch dein Vater und nicht dein Vorgesetzter! Du bringst mir seine Zusage, sonst komme ich doch noch selbst zum ,/ledernen Herrn Papa', das schwöre ich dir!' ermutigte Wilhelm nachdrücklich den niedergeschlagenen Freund. „Ein lieber Kerl, der Strempel!' bemerkte

und wilde, ursprüngliche Landschaft, wie Wilhelm sie schon fert.' ! . , j „Sie bietet bedeutendere Anregung für Kopf und Herz, da hast du wohl recht!' verse tzte Mkkeàmlt.à auk.dasNotwendiaNe^

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Seite 3 von 6
Datum: 16.04.1926
Umfang: 6
aufgenommenen reizen» den Bilder zeigen eine große Zahl malerischer Motive voll Prächtiger Frühlingsstimmung und werden sich sicherlich auch als Buch- und Pro spektschmuck bestens verwerten lassen. w. klitsch, etn treuer Besucher von Bolzano. Unser geschätzter Gast, Herr Wilhelm Klitsch, der Liebling des Wiener Bühnenpublikums, zählt zu den begeistertsten Verehrern und Be wunderern -unseres Fremdenplatzes, dem er im Laufe «der Jahre schon zahlreiche neue Freunde zugeführt hat. Er verbindet als berggeübter

, die zur Aufsindung des Diebes führen können. Theater, Konzerte, Vergnügungen Stadttheater Bolzano Freitag, IL. April? Einzige Aufführung! Gast- spiel Wilhelm Klitsch! „Der Pfarrer von Kirchseld'. Samstag, 17. April: Der tolle Lachschwcmk „Der wahre Jakob'. (Schaufpielpreise.) Der Vorverkauf für alle angekündigten Vor stellungen hat bereits begonnen. Heute. Freitag, geht, neu einstudiert, Anzen- grubers Vottsstück mit Gesang tn vier Akten „Der Pfarrer von Kirchfeld' tn Szene. Die Titelrolle spielt Wilhelm Klitsch

sich in diesem Schwank selbst überboten. Der Schwank beherrscht seit Monaten das Re- pertoir sämtlicher Stadttheater und hat in Mün chen und Wien Serienaufführungen erlebt. Die Hauptrolle spielt Fritz Schrecker, der unter den Schwankkomikern Wiens in vorderster Reihe steht u. auch die Inszenierung besorgt. Sonn tag beendet- Wilhelm Klitsch sein Gastspiel als Anton ' Bruckner in Decsey-Leons „Der Musikant Gottes': um breiteren Schichten den Besuch dieses Gastspieles zu ermöglichen, das bisher unter einem beschämend

werben. Pivandellos geistvolle Komödie hatte im Herbst den allgemeinen Wunsch nach Wiederholung geweckt und bei Presse und Pu blikum begeistertes Echo gefunden: die Direk tion hatte abermals Wilhelm Klitsch als Baldo vino verpflichtet, dessen Meisterleistung damals gewürdigt wurde, hatte ihm wieder die unüber treffliche Agata Ida Kvssows zur Seite gestellt, hatte der Pirandello'schen Komödie einen für Bolzano neuen, ausgezeichneten, nervenspan nenden Sketch „Der Barbier von Berriac' an gefügt

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Seite 3 von 8
Datum: 10.02.1935
Umfang: 8
SchnörPels auch der Na^hàHskzMUMDoef- M geführt — eine Ansicht, die keineswegs unbe gründet ist: es s«i hier nur an Navoleon ^i. erin nert, der diie Unterschrift seines Großoheims, so wie an Wilhelm ^., der jene feines Großvaters Wilhelm nachahmte. Wenn vom graphologi schen Standpunkt eingewendet wird, daß derarti gen nachgeahmten Unterschriften keine Bedeutung beizumessen sei, so muß doch andererseits ange führt werden, daß kein Mensch etwas nachahmt, das nicht irgendwie in seinem Wesen oder Cha rakter

, der lediglich der Wiedergabe keiner Gedanken gedient hat. Und da.zeigt verständlick>er- w«is« die Unterschrift auch an. wie der Schriftur- lieber vor der Außenwelt erscheinen möchte. Es laßt sich nicht selben beobachten, daß die Unter schrift besonders sorgfältig geformt wird und in àtm Duktus wesesltlich von dem übrigen Schrift bild abweicht — in einem Maße, daß wir oft versucht sind, auf zwei verschiedene Schrifturheber Zu schließen. So schrieb Kais«? Wilhelm l. durch aus schlicht, s«ine Unterschrift

. Bis auch er an diesem ereignisreichen Wee kend entlarvt wurde. Er hatte nichts gewonnen. Er 'zatte nicht einmal ein Los gehabt. Aber er wollte mal sehen, wie sich die Leutchen einem Millionär gegenüber benehmen. Das lohnte schon die Aus lade seiner Ersparnisse; zumal die Stiftung nicht bezahlt wurde und die verschenkten IW-Francs» Scheine ihm von seinen Komplizen zurückerstattet wurden. Flaneur. Heitere Skizze von Wilhelm Schüssen. „ Im Grunde brachte natürlich auch der Fasching sur Herrn Storz nicht das, was man als Entspan nung

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Seite 2 von 6
Datum: 07.09.1929
Umfang: 6
»»;») „Das hat Schalk Wilhelm sicher so ausge klügelt, nicht?' „Selbstverständlich,' denn auch Nomberg mußte auf die Art geködert werdeil. Dieser Knabe, den Waren und ich sozusagen bevatern, obgleich er uns an Körpergröße überragt, hat in frühester Jugend die Mutter verloren und ist durch eine zu harte väterliche Erziehung ein verschüchterter, in sich gekehrter Jüngling ge worden, welcher trotz seiner schönen Augen nicht sehen will oder kann, daß ihm die Mädchen nachlaufen. Und vielleicht ist dies für ihn bis her

zum Heile gewesen; denn er hat ein weiches, anschmiegendes Herz.' „Deine Mitteilung rückt mir deine Freunds näher. Wilhelm, und ich bin sehr zufrieden, daß du sie hergebracht hast,' bemerkte sie teilnahms voll. „Und weil ich dir alles anvertraue, Ulrike, so will ich dir auch gestehen, daß ich daran noch eine Hoffnung geknüpft habe, nämlich die, daß sich,wie die unseren, die Herzen der beiden Paare da vor uns auch finden mögen,' fuhr Strempel ernst fort. „Ohne echte, teure Frauen liebe gibt

schwieg gedankenvoll. „Was ist deine Meinung darüber?' forschte er eifrig. „Dein Plan ist so überraschend,' sagte sie zögernd. »Und dann, weißt du, Wilhelm, ge rade die, welche für einander wie geschaffen scheinen, ivählen oft ganz entgegengesetzt. Darum, denke ich. wollen wir der Vorsehung nicht ins Handwerk pfuschen, sondern ihrer Weisheit allein alles überlassen und uns beide sorgfältig hüten, die Beteiligten von deiner Hoffnung etwas merken zu lassen: das würde mehr Unheil als Gutes stìsten

.' „Da kenn sich einer aus euch Frauen aus!' rief Wilhelm enttäuscht. „Ich glaubte dich Feuer und Flamme für meinen Plan, weil ihr doch sonst geborene Ehemacherinnen seid! Na, da kann ich ja meinen so schön zurechtgelegten Kuppelpelz ruhig wieder einpacken, ich armer abgeblitzter Heiratsvermittler!' Und er sagte das mit einer so drolligen Leidensmiene, daß Ulrike wider Willen lachen mußte. Zwischen Bruno und Meta wollte eine Unter haltung zunächst nicht in Gang kommen. Ersterer war kein leichter Plauderer

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Seite 2 von 6
Datum: 20.09.1929
Umfang: 6
euch beiden aus der verhältnismäßig kurzen Wartezeit ja nicht, im Gegenteil. Als Beweis diene Ihnen, lieber Herr von Nomberg, Wilhelm und Ulrike, die sich, obgleich ersterer ein Verwandter ist, derselben Bedingung unterwerfen mußten und nun vor ihrer baldigen Vereinigung stehen. — Im übrigen soll euch dies in keiner Weise hin dern, euer junges Liebesgliick und seine hoff nungsvolle Zukunftsaussicht »lach Herzenslust zu genießen.' Als Dr. Böhmer geendet, sprach seine Frau ihrerseits liebe, mütterliche

a. D. des Sohnes Wahl nicht nach Wunsch sein würde. — Konradin drängte dem nach diese sehr unerquicklichen Gedanken in den tiefsten Hintergrund seiner Seele, froh, sie in folge der Weisheit Dr. Böhmers einstweilen noch ruhen lassen zu dürfen. Den Schwestern war die Neigung Lillis zu Konradin und umgekehrt natürlich kein Ge heimnis geblieben, und sie gratulierten ihr und dem jungen Mann freudig zu ihrem Bunde. Auch die Freunde taten es. Wilhelm, nach seiner Art, launig und mit heiterem Wort schwall, Bruno

herzlich, aber gemessen. „Nun hat sich wenigstens eine Hälfte meiner dir damals anvertrauten Hoffnung erfüllt,' äußerte Wilhelm froh zu Ulrike, sowie er init ihr allein war. „Du erinnerst dich doch noch?' „Gewiß!' „Meta und Bruno müßten nun auch schleu nigst ein Paar werden! Hast du in dieser Rich tung noch nichts günstiges beobachten können, Ulrikchen?' „Nein, leider nichi; im Gegenteil,' meinte sie bekümmert. „Es scheint mir sogar, als hätte sich eine Verstimmung zwischen den beiden lieben Menschen

eingeschlichen.' „Unsinn! Davon habe ich nicht-- beinerkt. Du irrst dich sicher!' widersprach Wilhelm ent täuscht. »Ich glaube nicht. Wir Frauen sehen in der Hinsicht schärfer als ihr.' „Daraufhin will ich doch gleich mal den Theo logen ins Gebet nehmen!' „Auf keinen Fall darfst du dich da hinein mischen; das -würde die Sache nur verschlim mern,' warnte Ulrike nachdrucksvott. Sie hatte mir ihrer Annahme recht gehabt. Brunos und Metas Umgang litt tatsächlich unter einer Verstimmung und letztere trug

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Seite 2 von 6
Datum: 04.09.1929
Umfang: 6
von M. Herzberg. Urheberrechtlich geschützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 2t. (9. Forlsehlmg) Gegenüber dem Stationsgebäude befand sich eine Gastwirtschaft. Unter dichtbelaubte!» Ka stanien luden auf dem Platz davor mit sauberen, bunten Decken belegte Tische und Stühle zur Rast und Erfrischung ein. „hier ist es schön, hier laßt uns Hütten bauen, das heißt, etwas futtern, ehe wir unsere Wan derung antreten', riet Wilhelm, von den Freun den gefolgt, darauf zu schreitend. „Wir haben genügend Muße

er taktvoll, bessere lind teurere Speisen auszmvählen, als die Freunde: er wollte ihnen auf dieser Ferienreise in allem gleich, ja, mehr unter- als überlegen sein. So hatte er auch Wilhelm gebeten, seinen Vollüper Verwandten Stand, Rang und Titel seines Vaters zu ver schweigen. „Ich »nöchte keine Ausnahmestellung ge- , nießen, die mich nur behemmen und verhindern würde, mich frei lind ungezwungen zu fühlen: außerdem habe ich persönlich kein Verdienst da bei und ich käme mir vor wie die Krähe

an seiner Seite. „Die Kiste hättest du in deinem Koffer ver stauen sollen, Hohenstaufe: auf der Wanderung wird sie dir beschwerlich sein. Waren und ich haben alles Ueberflüssige eingepackt und, wie du siehst, nur unsere Stöcke draußen behalten,' rügte Wilhelm gutmütig. „Beim Einpacken hatte ich sie noch gar nicht. Ich habe sie mir erst heute morgen in aller Frühe besorgt. Im übrigen ist das Ding nicht schwer', entschuldigte sich Konradin, die Papp schachtel in der Hand wiegend. „Was hast du denn Schönes drin

, das noch so eilig besorgt sein mußte,' erkundigte sich Bruno lächelnd. „Ich wette, ein paar Dutzend bunte seidene Strümpfe, wie sie sich für einen modernen Ari stokratensprößling gehören,' spöttelte Wilhelm, anstatt des Gefragten antwortend. »Zufällig gar nicht!' sagte der, etwas ärger lich. „Es handelt sich nur um eine Aufmerksam keit —Er stockte und fuhr dann etwas ver legen fort: „Ich wollte nicht gern »nit leeren Händen zu Kindern kommen und habe deshalb für die drei kleinen Mädchen hübsche Puppen gekauft

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