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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 18.01.1936
Umfang: 6
, das man das nicht mit Sicherheit sagen konnte. Dieser Gedanke war da und er war nicht wegzubringen. Er sah noch ein kleines Studentenzimmer, das Bücherbrett, das schmale Bett. Sie liebten einander sehr. Sie war so jung und anmutig. Lange, blonde Haare, ein zarter, schmaler Körper und helle blaue Augen, wunderbar hell und blau. Sechs Monate sah er nur sie. Lebte nur für sie. Und dann verließ er sie, ohne ein Wort des Abschieds, nur auf den Befehl des Vaters hin. Es tat damals sehr weh, aber die Zukunft, die Karriere stand

zusammà Immer noch sah er die Frau an. So klar und hell blau waren ihre Augen. Cr war auf einmal ganz sicher, daß sie es war. Die blassen Lippen schienen seinen Namen formen zu wollen. Da zog er das Zöanknotenhündel aus der Tasche, warf es auf das Pflaster und lief wie von Furien gejagt in den Regen. Die Frau hob das Geld auf. Etwas wie ein Lächeln erhellte ihr graues Gesicht. Sie hatte diesen seltsamen Mann noch nie in ihrem Leben gesehen: hätte er seinen Namen genannt, so wäre er ihr fremd

genheit erschien ihm tadellos, sauber, seine Zukunft sicher, hell. Stolz breitete er die Arme aus. Eine Welle kal ter Luft schlug ihm entgegen und rief ihn in die Wirklichkeit zurück. Der Regen fiel noch immer. In dem Haus gegenüber machte eine Frau die Lä den zu. Der schmale Streifen gelben Lichtes, der sich in den schwarzen Pfützen spiegelte, erlosch und nun lag die ganze enge Straße im tiefsten Dunkel. „Ich wette, es ist bald acht Uhr', dachte der Mann. „Sicher ist man schon zu Tisch gegangen

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