gewesen. Die Rose, die der faulende Atem einer stickig gewordenen Zeit ihres Duftes nicht hatte berau ben können, weil sie nur ihn geliebt, hatte der Sturm gebrochen. Mit zitternde» Fingern hob er das Glas ge gen das Licht. Funkelnder Rubin, klar und un- verdickt. wie der Purpur von Burgund in la chender Sonne geboren, das Blut eines Kindes, heute vergessen, nur weil es einen Namen trug. Das also sollte es sein? ^ Roseblanche de Marinaront im Dufte ssiner Schöpfung wieder erstehen? — Der edle Saft ihrer Adern
dem Bürger Latour das Flälchchen zu bringen, ouf dem ein Name stand: Guy, Marquis de la Tounielle, fand er die Türe offen. Eine vollerblühte Rose stand unter der Vi trine auf wackeligem Tisch, und ein seltsames Leuchten war da in der Dämmerung wie pu res, rotes Gold. Doch als er das Glas hob und nach der Nose griff, sie der Liebsten zu bringen, durchschwängerte ein modrig süßer Duft betäu bend den Raum. Die Rose blieb entblättert in seiner, rauhen Hand. „La Vicomtesse de Marinaront' war zu zart