Bücher bringen. Wien, 28. Juli Die Zeitungen veröffentlichen, daß Bundeskanz ler Dollfuß vor einigen Tagen einen Funktionär seines Kabinettes in eine große Buchhandlung des Zentrums von Wien geschickt hatte, um ver schiedene antike und moderne Bücher, die über die Beziehungen zwischen Oesterreich und Italien handelten, zu bestellen. Er wollte diese Bücher persönlich anläßlich seines bevorstehenden Besuches in Riccione dem Duce überbringen. Aie Kinder dee Kanzlers Dollsuß in Riccione wissen
Oesterreich am Lido von Noma weilen, im Rundsunk folgende Ansprache gehalten: „In dieser traurigen Stunde, in der in Wien das Leichenbegängnis unseres geliebten Kanzlers Dollsuß stattfindet, wünschen auch wir kleine Sol daten des österreichischen Vaterlandes, Gäste im Noma Mussolinis, der sodici Liebe sur den Kanzler und für uns alle gezeigt hat, das Echo unserer tiefen Bestürzung und unseres maßlosen Schmer zes anläßlich des Todes unseres tüchtigen Führers, der von Feinden, die seiner nicht würdig
sind, ge tötet wurde, nach Oesterreich dringen zu lassen. Wir wollen auch sagen, daß dieses Unglück, das niederringt, sondern ihn noch männlicher macht und bereit, immer und jederzeit dem Ideal der Unabhängigkeit des Vaterlandes zu dienen. Wir beugen uns ergrWn vor der Leiche unseres Kanzlers, der als Held gefallen ist, und denken an seine beiden Kinder, die so tragisch ihres Vaters beraubt worden sind; wie alle Oesterreicher sühlen auch wir, wie der Tod des Kanzlers uns eines Baters beraubt
Kräften die Unabhängigkeit des Bater landes verteidigen. Dollfuß ist uicht tot: Es lebe Oesterreich!'- Am kommenden Dienstag wird der Heilige Aater die kleinen Oesterreicher des Lagers Oester reich am Lido von Noma in Sonderaudienz emp- sangen. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß der Papst bei diesem Anlas; die christliche Persönlich- lcir des verewigten Kanzlers Dollsuß würdigen wird. Ruhige Auffassung in Tondon London, 28. Juli. Weder der englische Botschafter in Berlin, Filipvs, noch der englische
„Der Mann der Stunde' Benito Mussolini, die Gestalt im Mittel punkt der europäischen Lage.' Auch die übrigen Zeitungen veröffentlichen mit Fettdruck die Londoner Depeschen, denen zusolgo eminente Politiker erklären, daß Mussolini das Schicksal Europas in seiner Hand hat. Der Nazismus w Oesterreich erledigt uns so schwer getroffen hat, unseren Geist nicht dieser Neue garantieren Wien, 28. Juli. Der Ministerrat, der gestern abends bis spät in die Nacht unter dem Vorsitz des Fürsten Starhem berg tagte