an. Seine Augen senkten sich, das Lächeln schwand von feinen Lippen; er ging zwei öder dreimal im Zimmer auf lind ab und setzte sich dann an das äußerste Ende des Gemaches auf eine Tischecke. „Der Graf von Ehrenstein hat Ihnen also ge- AniKnnasM ein Geschäft vorgeschlagen, die Sa» che ist ja ziemlich verständlich. Hören Sie nur.' „Gerhard', warf die Gräfin ein. ,Find Sie es, der so spricht?' Er inachte nicht eine Bewegung, um sich ihr zu nähern, sondern blieb ruhig sitzen und schien durch ihre Frage ganz
von mir, daß ich Ihnen raten solle, lind welch ein Mann wäre ich denn, wenn ich nicht die aufrichtigsten Bedenken tragen würde,' und über das nachgrübelte, was für Sie zu tun das Nichtige lvärel' Mit müder Stimine, als ob sie tatsächlich an ganz anderes denke, erwiderte die Gräfin: „Ja, fahren Sie nur fort, ich höre Ihnen zu.' Sie hörte, aber sie verstand ihn nicht mehr. Eine Befürchtung wurde in ihrer Seele wach, die all ihr Denkvermögen vernichtete. Sie woll te wissen, worüber Gerhard nachsinne, und scheute sich davor
Sie, wie hoch man den Grafen von Ehrenstein taxiert? Ich lvag« es garnicht, Ihnen eine Iah! zu nennen, aber sein Vermögen ist ungeheuer.' Ruhig erwidert die Gräfin: „Das macht mir keinen Eindruck. Nicht da ist «s, was ich im Auge habe.' „Man. muß aber alles im Aug» haben, um normal urteilen zu können. Wenn Sie di« Ver» «inbarung nicht annehmen, die für Sie, da» muß man zugestehen, eine goldene ^Brücke ist, was wollen Sie dann tun? Abreisen, Ihr Heim verlassen, in irgendeinem Hotel oder in einer möblierten
Wohnung Un terkunft suchen, vielleicht auch in ein Land fah» ren, wo Sie eine weniger auffallende Persön lichkeit sind als ein München, denn hier in der Stadt, wo Sie alle Ihre Freunde und Ver wandte haben, können Sie an keinem öffent lichen Ort erscheinen, ohne darauf gefaßt sein zu »Nüssen, daß Sie ain nächsten Tag in der Zeitung lesen, man habe die schöne Gräfin von Ehrenstein, die noch^immer elegant und gefeiert ist, dort und dort gesehen. Es bleibt Ihnen al so nur das vergoldete Exil, vergoldet
wird «s ja sein, da Sie Ihre bisherigen Einkünfte be halten, aber die Verbannung bleibt es .doch, meine schöne Freundin! Denke» Sie also ernsb- lich darüber nach!' Die Gräfin wollte zu einer Schlußerklärung kommen. Bisher hatte sie nur Argumente ver nommen. Ernsthaft sprach sie: „Nach der Heirat meiner Tochter hätte ich reisen sollen. Anstatt Sie nun in dem Lande aufzusuchen, in dem Sie Ihre Beschäftigung haben werden, reise ich .gleich mit Ihnen. Wa« 'wäre somit an der Sache so sehr verändert?' „Vielerlei', bemerkte Gerhard