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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 03.12.1935
Umfang: 6
Merano. Corso vruw ?0 Immobilien. Hypotheken, Wechselkredite. Verwaltungen ele. Zinsvilla Mala bassa» mit gutem Obstgrund, freie Lage, um Lire 11V.0W verkäuflich. Amortisa tionshypothek kann übernommen werden. Zu« schriften „3591' Un. Pubbl. Merano. M 539159 'S»» ^u» liem ltaU»lll»ct»«a Ud»r»»tZ!t voa k. SLUKHVLK «Du bist ein rechtes Kind», sagte Gräfin Vero nika mit nachsichtigem Lächeln, dann in ver ändertem Ton: „Also wiederholen wir: Sassari, Serra Secca, jetzt vergesse

die Kranke mit einem wohlgefälligen Lächeln. „In Sassari din ich arm. Gehen wir nach Ploaghe... unsere Vorfahren hatten dort ihr Stammschloß... uns ist geblieben — was ist geblieben, Cosimo?' „Eine Weidetrift, einiges Ackerland...' Um besser zuzuhören, hatte die Gräfin die Augen geschlossen, aber ihrem Sohne schien es merkwürdig schwer zu werden, sie zu bssriedigen. „Eine Olioenpflanzung...' „Da ist noch mehr... Das Schloß mit der Ge mäldegalerie, in der meine Kindesschritte die an den Wänden hängenden

ist wie >'ch, und daß ich ihm keinen Streich spielen kann. Schöne Zeiten!' seufzte sie. Keiner antwortete ihr: Graf Cosimo hatte die Lippen zusammengepreßt und drehte an seiner Uhrkette. Beatrice sah bald die Mutter, bald den Sohn an. „Und die Nuraghe?' rief die Kranke plötzlich aus, ' „was haben wir mit der Nuraghe ge macht?' „Die blieb unverändert', antwortete Cosimo mit seltsamem Ausdruck: »die ist noch da.' „Als junges Mädchen', sagte die Gräfin, „ge dachte ich, einst das Familienbegräbnis daraus zu machen, jetzt möchte

ich nicht mehr unter jenen Steinhaufen begraben sein, nicht ünmal in Ploaghe überhaupt möchte ich es... Wo würde ich gern begraben sein? Ich weiß es selbst nicht.' Sie schloß von neuem die Augen und schien einzuschlummern. Cosimo sah vor sich hin wie jemand, der ein Gedankenbild fixiert: die Gräfin Beatrice bewegte sich langsam, geräuschlos, mit gewissen Wendungen, ähnlich denen eines Vögel- chens im Käfig, hier- und dorthin im Zimmer und stellte mit ihren weißen Händchen überall Ordnung und Symmetrie her

lautete: Die kleine Närrin liebt die schmucke Ordnung: es ist gleichsam die Liebe einer vornehmen Dame für einen armseligen Bürgerlichen: sie wird sie elend machen. „Auf dem Kirchhof n i ch t', sagte plötzlich die alte Gräfin, ohne die Augen zu öffnen; und nach dem sie aufgeblickt, wiederholte sie lauter: „Aus dem Kirchhof nicht, Kinder, merkt es euch, ich will nicht auf dem Kirchhof beerdigt sein. Ihr werdet meine Leiche nach Sardinien bringen und >,iuf einem meiner Güter beisetzen lassen, in Sassari

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 08.02.1937
Umfang: 6
sei» eigener S herlock Holmes. IV. Ein indischer Shawl. reich gestickt. Von Sir Percy Urana. Die Gräfin de Montaris war in ihrem großen Lehnstuhl tot aufgefunden worden. Der Kastellan hatte als erster die traurige Tatsache festgestellt. Er rief die gesamte Dienerschaft herbei. So be troffen auch allesamt waren, so sehr hatten sie sich schon seit geraumer Zeit wohl gesagt, daß die hochbetagte greise Dam? in absehbarer Spanne die große Reise in eine bessere Welt antreten mußte. Die Tote saß

untersuchte sehr kurz den leblosen Körper. Er sagte: „Zweifellos Herzschlag!' Ortega ging im Raum umher. Neben dem großen Lehnstuhl, in dem die Tote ruhte, lag ein Shawl, ein indisches Seidengewebe, reich gestickt. Auf der hellen Fläche war nur wie ein Pünk.'chen ein blasser gelblicher Fleck -» dann verschwamm alles in Blumen — und Vögelornamenten. Der Kastellan trat neben Ortega. Er sagte leise: „Das letzte Geschenk, das die Frau Gräfin er halten hat. Der junge Graf hat den Shawl heute mitgebracht

, als er zu Tisch im Schloß war.' „So, so!' — sagte Ortega gedankenlos. Dann fragte er: „Ist das ganz gewiß, daß der Gras den shawl heute Mittag brachte?' „Ganz gewiß!' — antwortete diensteifrig der Kastellan. „Er ist nämlich neu!' — sagte gleichsam fremd Ortega. Er hatte sich dabei über das Ziertischchen gebeugt. Cr fragte den Kàllan: „Wer servierte der Frau Gräfin den Tee?' „Ihre Gesellschafterin, Fräulein Montez', er widerte der Kastellan. „Wünschen Sie sie zu sprechen?' Und als Ortega bejahte, eilte er fort

. „Was haben Sie denn eigentlich vor?', fragte Dr. Trives den Polizei-Inspektor. „Sie denken doch nicht etwa —' Eine junge Dame betrat den Raum. Auf die Frage Ortegas bejahte sie die Gesellschafterin Montez zu sein. Sie habe auch der Frau Gräfin den Tee serviert, das Kännchen mit zwei Tassen Inhalt, wie gewohnt, nebst Gebäck, Zucker, Sahne. Aber die Frau Gräfin habe sie nach dem Servie ren sortgeschickt, sie wollte nicht eingeschenkt haben. Fräulein Montez ging an das Ziertischchen heran: „Sie sehen ja, Herr Inspektor

, sie hat auch nichts zu sich genommen, die Tasse ist unberührt geblie ben. Meine geliebte alte Herrin...' Fräulein Montez weinte leise vor sich hin. Ortega nahm das Kännchen zur Hand. Er öff nete den Deckel und roch an dem Inhalt. Nichts Verdächtiges war zu spüren. Der Tee schimmerte bis zur Hälfte des Kännchens hinan golden klar. Tief am Grunde lagen die hauchzarten Blätter. Ortega atmete mit Kennermiene den Dust: „Ceylon-Mischung. Hohe Qualität.' — Dann fragte er den Kastellan: ,>Um wieviel Uhr nahm vis Frau Gräfin hier Platz

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 08.05.1926
Umfang: 8
; Univ.-Prof. N. B. Wenes, iBuenosÄires (Lau rini Gräfin Andos «Czaity, Gutsbesitzerin, mit Familie, V Illach: Generalkonsul «Eduard Ritter von Schüßl, Genua; Oberst Albert Relitmayer mit Gemahlin München; >Dr. Richard von Frgnk, Wien!; Generaldirektor Axel Wretland, Stockholm; Jàstrieller Dr. Otto Maaß, Halle; Konsul ArHur v. «Klempner, Prag; Hofrat Ing. Franz Heißler, Ling; Konstantin Graf Banroff, Moskau; Industrieller «Tesare TonMsM, Milano (Greif); Jndusrrielle-r Angelo «Ghilardi «mit Ge mahlin

Behälter einge- Mkt woàn ist. Da sich viele Autos auif der Durchfahrt in der Hoffnung« auf eine gute Ben- ziNfaFung aufhalten, wäre «s sehr zu wünschen, wenn die «konstruierende Firma sich endlich dazu entschließen würde, dem Uebelskmde abzuhelfen. «« Der Emporkömmling Von Max Pinker, Budapest. Hinter der schweren Portlere stand Gräfin Radai schweratmend vor dem jungen Empor kömmling Turtultaub, gegen dessen Einführung «In Ihre Kreise «sie sich lange und zäh gewährt hatte. „Mein Bruder schuldet

bedienend, umher. Turtultaub blickte Wer die Karten hinweg auf Gräfin Sdcv- dat. Gr prüfte ihre Schönheit mit dem ungenier ten« Blick des Menschen, dessen Aufrichtigkeit noch nicht vom Salon verdorben! «worden war. Die hohe, «adelige Stirn, «die seingeschwungenen Nasenflügel, der dunkle Blick vom Lei -M- Diltgänge der Pfarre Merano. MvnSag, 10. Mai Bittgang in vie Spitalstdrch'e. Dienstag, 11. Mai Bittgang in die Mftà Trvsttirche zu Waia Wasfa. Mittwoch, IS. Mri Bittgang in die Kapuzinerkimche

gen «ihr Bräutigam —> bald ihr Gatte. So wollte er es. «Und er hatte noch «Imimer erreicht, «was er gewollt hatte. Ueber den Tisch hinweg blitzt« Blick «in Blick. Sie haßte ihn jetzt noch! mehr, qvo sie «fühlte, «wie sich «seine «Gedanken «m sie heran schlichen, Das Spiel «wurde heißer. «Ein dünner rötlicher Schimmer überlief das dunkelgetönte Gesicht «der Gräfin. Dort saß ihr Bruder, noch nicht dreißig» 'ährig und schon verblüht. Die Angst riß an edem seiner Nerven. Denn «in jedem Augenblick

!onnte Turtultaub «aufstehen und ihn «verhaften assen. Die Gräfin hatte «alles verloren. Warum siaß diese« Turtultaub «dort und sog sich mit seinen großen, «kalten Augeni >an «ihr fest? Was wollte «dieser «Eindringling von «ihr? Glaubte er etwa, sie habe eben ihr letztes Geld verspielt? Durch schaute er sie? Mit einer gelassenen Gebärde nahm sie ihre Boutons «aus den Ohren und legte sie «auf den! Tisch. „An Zahlungsstatt. Ich habe mein Scheckbuch verlegt und «möchte so spät nicht erst meinem Bankhaus

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Seite 2 von 6
Datum: 07.01.1929
Umfang: 6
wieder zu sehen, nicht wahr? Nun hören Sie, Freund, ich will Ihnen etwas sagen, was bis jetzt hier noch niemand weiß, ein Geheimnis, das erst bekannt werden darf, wenn wir Venedig verlassen ha ben. Ich will Ihnen den Namen meiner Ge liebte sagen, es ist die Gräfin Lukretia Canossa. Nun? Sie schreien nicht auf vor Entzücken? Sie fallen mir nicht um den Hals? Sie begreifen nicht?' ' ' , «Ich kenne die Frau Gräfin..nicht', sagte Eugen, »ich kann.daher nicht ermessen —' »Was Sie das angeht, nicht wahr? Herr

, mein Grit, dieser verstockte Sünder hat-in Ve nedig gelebt, wie in einein Studierzimmer, wo hin kein Ton der Welt, dringt. Er weiß nicht einmal, was es ihn angeht, wenn ich ihm sage, daß die Gräfin Canossa meine Geliebte ist. Freund, Waffenbruder, hören Sie also: die Gräsin Canossa ist die Schlvester des Marchese Strozzi'. „Die Schwester meines Todfeindes', sagte Cugen düster. „Ja, und sie haßt den Marchese vielleicht ebenso sehr, als? Sie, während der eifersüchtige Marchese die Dnmmheit

hat, ihr zu vertrauen. Sie ist außer Mademoiselle Viktorine die ein zige, welche die Zimmer der Marchesa Vtrv'ji betreten darf-, . . ' Es fuhr wie ein leuchtender Blitz über Eu gens Antlitz hin, und feine Angen flammten höher auf. „Sie kennt sie?' fragte er atemlos. „Sie <vht zu ihr?' ^ „Ja, und Sie sollen mit ihr gehen! Es ist hente großes Maskenfest heim Admiral Moce- à>o, die Gräfin Canossa erscheint als Königin Maria Stuart im langen Schleppkleid. Sie wird vorher einen Besuch im Palast Strofi

machen, sie wird in all ihrer Herrlichkeit sicn der Marchesa zeigen, und der Page, welcher ihre Schlepve trägt, wird natürlich mit ihr in nas Gemach der Marchesa eintreten. Sie, mein lie ber Eugen, Sie werden dieser Page sein'. Eu/ien stieß einen Schrei des Entzückens aus und warf sich dem Kurfürsten in die Arme. „Es war am Nachmittag dieses Tages, als die glänzende Staatsgondel der Gräfin Canossa vor dem Palaste Strozzi anhielt. Die Gräsin, das Antlitz verhüllt von einer Maske, im pracht vollen Kostüm der schönen

Griff eines Dolches hervorblitzen. W'ie-«r hinter der Gräsin her die Stufen hinaufschritt, funkelten seine Äugen wie Flammen aus den dunklen Oessnungen der Maske hervor, und dieser fun». kelnde Blick war es. vielleicht, Äer den Portier, welcher die geschlossene Pforte geöffnet hatte« aufmerksam und. mißtrauisch machte. „Gnädigste Frau Gräfin', sagte er, »der Page darf wohl in der Gondel auf die Rück kehr von Ew. Gnaden warten?' Die Gräfin war schon einige Schritte in die, Halle hineingegangen

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Seite 3 von 8
Datum: 25.12.1938
Umfang: 8
anders als die andern.' „Gut gegeben. Nun sind wir quitt.' Und beide lachten, daß die Nachbarn verwundert nach ihnen blickten. ..Verzeiht Gräfin.' sagte Oktavian, „ich möchte etwas sragen.' „Fragt ruhig. Ich werde Euch Antwort stehen. w gut es mir möglich ist.' „Darf ich indiskret sein?' „Für einen Abend, meinetwegen.' „Ist Euer Herz noch frei?' .Mein Herr,' gab die Dame zurück. ..diele Frage ist zu indiskret und gerade. Ich antworte nicht. Doch wenn es sich um eine Anwartschaft handelt, versucht es, und wer weiß

. . .' „In der Frage sollt Ihr nur mein per sönliches Interesse an Euch sehen.' Und er führte die Hand der Schönen an die Lippen. Das Gespräch der beiden wurde un terbrochen durch die Ankunft eines präch tig gekleideten Edelmanns. Er trug Hof kleidung aus Brokat mit reichem Gold- schmuck und eine wunderbare Spitzen krause. Die Käste bildeten allsogleich Spalier und verneigten sich tief. „Wer ist das?' fragte die Gräfin neu gierig. „Ach,' gab Oktavian Auskunft, „mein Oberst, der Fürst von Marienberg.' Die' Frau

Bürgermeister war ihm ent gegengeeilt und machte einen Hofknix trotz ihrer Fülle. „Hoheit, welche Ehre für das Rathaus. Wir wagten nicht zu hoffen. . Und der Bürgermeister, mit einem noch tieferen Bückling als gewöhnlich, fiel als getreues Echo seiner Frau ein: „Hoheit, welche Ehre, welche Ehre!' Der Fürst sagte nichts, sondern schritt sah er sich im Saal um, als wollte er jemand suchen. Sein Blick blieb auf Ok tavian und der schönen Gräfin haften. Die Bürgermeisterin bemerkte es und lächelte wohlgefällig

: „Wirklich ein schö nes Paar. Was denken Hoheit davon?' Der Fürst sagte nicht, sondern schritt rasch auf die beiden zu. Oktavian leistete die Ehrenbezeugung, während sich der Oberst vor der Gräfin verbeugte. Der Hauptmann ärgerte sich, als er sah, wie sich die Dame, erfreut über die öffentliche Huldigung, scheinbar um ihn nicht mehr kümmerte. Der Fürst schwärmte sie an: „Ich hät te es nie für möglich gehalten, in diesem bescheidenen Brandenburg eine so schöne Frau zu finden, deren Zauber ein Schmuck

jedes Hofes wäre.' „Hoheit sind zu gütig!' „Das sagte ich auch,' bestätigte Okta vian. „Ihr?' und der Fürst zog die Brauen hoch. „Ihr seid ein bißchen leichtlebig, mein lieber Hauptmann, und kaum seht Ihr eine Frau, müßt Ihr sie auch schon mit Schmeicheleien bombardieren. Mit hin sind sie nicht gar zu ernst zu neh men. Ich wette, Gräfin, daß Euch der Hauptmann schon den Hof gemacht hat.' Die Gräfin gab scherzend zurück: „Und wie. Hoheit! Das war schon ein Sturm- lmif.' „Er ist gefährlich. Ich kenne

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Seite 2 von 6
Datum: 20.07.1927
Umfang: 6
es meiner gnädigen Mutter gefällig, während man an der Post die Pferde umspannt, den Wagen auf eine Viertelstunde zu verlassen und ein wenig zu dejunieren.' Die Gräfin gab mit einem stummen Neigen ihres Hauptes ihre Einwilligung und Eugen er teilte die nötigen Befehle. Der Wagen rollte also durch das alte römische Tor in die Krö- nungsstadt der französischen Könige ein. Das donnernde Rollen der Räder über das holprige Steinpflaster hatte etwas Unheimliches und Er schreckendes und ließ selbst einen Schatten

über das stolze, unbewegliche Angesicht der Gräfin dahingleiten. „Es ist gut, daß uns hier niemand kennt,' sagte sie achselzuckend, „und daß das Rollen un serer Räder uns keine Feinde erwecken kann.' Aber die Gräfin schien sich getäuscht zu ha lben und in Reims nicht so unbekannt zu sein, als sie vermutete. Der königliche Posthalter, der, so wie die Equipage vor dem Gebäude an hielt. aus demselben heraustrat und sich der Equipage näherte, sollte der Gräsin den Beweis davon geben. „Sie wünschen wahrscheinlich

, in die Kissen des Wa» gens zurück. Der Beamte der königlichen Posthalterei stand immer noch mit dem Hut auf dem Kopf neben dem Wagen und starrte die Gräfin mit neugie- riqen und unverschämten Blicken an». „Ich bitte Sie, mein Herr, sofort acht Pferde vor meinen Wagen legen zu wollen,' fagte die Gräfin mit fast bittendem Ton. „Acht Pferde sind sehr viel für einen Wagen mit so leichtem Gepäck,' erwiderte der Posthal- ter. „Man sollte glauben, die Frau Gräfin be fände sich auf der Flucht und es läge ihr da ran

, sehr rasch vorwärts zu kommen.' „Es liegt mir auch daran,' rief Olympia schnell, „und ist bitte Sie deshalb, sich zu be eilen.' „In einer halben Stunde sollen Sie die Pferde haben,' sagte der Mann, und mir einem gravitätischen Kopsnicken trat der Mann von dem Wagen zurück und ging langsam wieder in das Haus. Die Gräfin winkte ihren Lakaien zu sich heran. „Gehen Sie in das Haus und fragen Sie, ob man ein Zimmer haben kann, um da rin etwas zu dejeunieren?' Der Latay stürzte in das Haus, aber kehrte

sehr bald mit verlegener Miene zurück. „Die Leute behaupten, es sei kein einiges Zimmer vorhanden, und 'Ew. Gnaden möchten sich nicht bemühen, auszusteigen.' »?tun, so soll man uns ein paar Tassen Schokolade an den Wagen bringen.' Der Lakai eilte abermals in des Haus und kehrte bald wieder zurück in Begleitung einer Frau, die sich mit hastigen Schritten und trotzi gein Gesicht dem Wagen näherte. „Sie sind die Gräfin von Soissons?' fragte sie, der Gräfin mit sehr unehrerbietigen Mie nen ins Gesicht

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Seite 2 von 6
Datum: 30.11.1935
Umfang: 6
und darin eine weiße Masse, einen Körper in halb sitzender Stellung gegen einen Berg von Kissen gelehnt, und etwas höher einen carmoisinroien Kopfputz, welcher sich von dem gelben Gründe abhob. Das gelbliche und unbewegliche Antlitz der Liegenden verschmolz fast mit dem Damast. Neben dem Bett saß eine halb eingeschiascne Wärterin und ihr gegenüber stand die Gräfin Beatrice, den Kopf mit neugierigen Blicken nach der Türe gewendet. „Wer ist da gekommen?' fragte sie, als Am brogio in ihrer Nähe

war. „Ein Arzt...' stotterte der Aermste, hoch er' rötend. Mer der Gräfin schien nichts dabei aufzufallen, und sie näherte sich der Kranken, um ihr mit sanfter und doch vernehmlicher Stimme ins Ohr zu sagen: — „ein Arzt!' „Ach!' seufzte die Kranke und bewegte mühsam den rechten Arm, ohne das es ihr gelang, ihn aufzuheben: darauf winkte sie mit dem linken Arm Cilecca, sich zu nähern, und Cilecca trat ohne die geringste Verwirrung nahe genug heran, um den Kopf unter den Baldachin zu stecken

, welchen er mit einem Blicke maß, während er mit einer gewissen, ihm eigenen Manier den Damast be> fühlte, um den Stoff zwischen den Fingern „knir schen' zu lassen. „Fühlen Sie mir den Puls!' sagte die Kranke. Und Cilecca fühlte den Puls. „Fieber ist nicht vorhanden', sagte die Dame im Bett. „Fieber ist nicht vorhanden. Frau Gräfin.' Die Kranke warf einen Blick der Befriedigung rings umher, den Beatrice allein mit einem Lächeln beantwortete, denn die Wärterin kämpfte mit wackelndem Kopf gegen den Schlaf und Traf Cosimo

dann: „Ich bin ganz Ihrer Meinung, Gräfin.' Und weiter agte er nichts — aber als er sich von dem Bett entfernen wollte, hielt ihn die Kranke mit den Worten zurück: „Was verordnen Sir mir?' „Was ich Ihnen verordne?' wiederholte Cilecca und schien es alle Umstehenden zu fragen, die Grä fin Beatrice eingeschlossen, welche ihn mit offenem Munde ansah. „Ich oin nicht der behandelnde Arzt, ich kann Ihnen nichts verordnen; ich bin wegen einer Angelegenheit gekommen -- wegen einer gewissen Angelegenheit

in die Hand. «Sie geben mir da Bouillon zu trinken, die ich nicht mag', stammelte die Kranke. Signor Cilecca stellte die Tasse behutsam wie der hin, verneigte sich vor der Gräfin Aeronika, ließ das Glas vor der Gräfin Beatrice fgll<-n, welche nicht aufhörte, ihn neugierig anzusehen, I und ging hinaus, indem er noch einen letzten Blick auf die Decke, den Fußboden und die Wände warf. Ambrogio folgte ihm wie ein gespenstischer Schatten. Kaum hatte sich die Türe hinter ihnen ge schlössen, so lehnte Cilecca

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Seite 2 von 6
Datum: 28.07.1927
Umfang: 6
ihn und lasset ihn groß werden vor der Welt!' Nachdem fie diesen Segen gesprochen, grüßte sie Eugen nut einem letzten Liebesblick und eilte hinaus, lim den Wagen zu besteigen, als Bäue rin ihre Reise fortzusetzen und aus Frankreich zu entfliehen. Die Gräfin von Soisfons hatte indessen auch dann noch, als sie bereits die Ereiuen Frank reichs überschritten hatte, noch viele Gefahren zu bestehen, viele Demütigungen zu erdulden. Die Kuriere und Boten ihres Feindes Louvois waren ihr überall zuvorgekommen. „Herr

von Louvois,' erzählt ein Zeitgenosse von Olym pia, „Herr von Louvois möchte die Gräfin selbst bis in die Hölle verfolgen. In allen Städ ten und Dörfern, welche sie auf ihrer Flucht passierte, weigerte man Ich in den Gasthäu sern, sie aufzunehmen: oft mußte sie auf Stroh schlafen und die Verwünschungen eines unver schämten Pöbels dulden, der sie Hexe und Gift mischerin schalt. Herr von Louvois sandte selbst bis nach Brüssel einen Vertrauten, einen Hauptmann, der dort an die Bettler Geld aus teilen mußte

, damit sie die Gräfin insultierten. Als sie eines Tages ins Beguinenkloster gegan gen war, um dort Spitzen zu kaufen, sammel ten sich vor demselben Tausende von Men schen, die laute Verwünschungen zögen sie aus stießen, und schwuren, daß sie die Giftmische rin zerreißen würden, wenn sie heraus käme. Die Gräsin mußte die Stacht im Kloster blei ben, um dem wütenden Pöbel zu entgehen.' „Ein anderes Mal,' schreibt Frau von Sövigny ihrer Tochter, „hatte das Volk erfahren, daß die Gräfin sich in der Gudulekirche befände

und unter furchtbarem Katzengeheul führte das Volk vor der Kirche einen Tanz aus, indem die Leute schrien, sie wären Teufel und Hexen, die zu Ehren der Giftmischer!» den Sabbath feierten und die Seele der Gräfin abholen wollten. Nur dadurch, daß die Gräfin aus einer Seitenpforte der Kirche entschlüpfen konnte, entging sie dein wütenden Volk. Indessen machte der Freund der Gräfin, der spanische Gouverneur der Niederlande, Gras von Mon- tarey, endlich diesem Unwesen ein Ende und erklärte laut, daß er die Gräfin

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Seite 2 von 6
Datum: 15.07.1927
Umfang: 6
. Sein Antlitz'zeigte aber auch nicht das leiseste Lächeln,, er Zrüßte nur flüchtig nach allen Sei ten hin und näherte sich dann rasch seiner Schwägerin, welcher er hastig einige Worte in das Ohr flüsterte. Die Gräfin bewahrte immerfort ihre heitere, ruhige Miene und die Zuflüfterungen des Her zens mußten entschieden komischer Art sein, denn sie lachte einen Moment auf, indem sie sich zugleich von ihrem Lehnstuhl erhob. „Nun ja, lieber Herzog,' sagte sie, laut ge nug. um von allen, die sich an dem Spieltisch

befanden, gehört zu werden, „nun ja, Sie sol len Ihren Willen haben. Ich will meiner ar men. tranken Schwester die Tropfen senden, die sie für ihren Kopf von mir begehrt. Aber ich werde selbst erst in ihrer Gegenwart einen Löffel voll davon nehmen, damit Sie nicht etwa fürchten, die Voisin habe sie gemischt. Kommen Sie, lieber Herzog, folgen Sie mir in mein Kabinett.' Mit einer leichten Verneigung gegen die Mitspielenden zog sich die Gräfin von dem Tisch zurück und durchschritt, begleitet von dem Her

an den Wänden mit Festons und Drape rien von schwerem, goldgesticktem Seidenstoff verhangen war. „Sind Sie sicher, Frau Schwägerin, daß uns hier niemand belauschen kann?' fragte . der Herzog von Bouillon. „Vollkommen sicher, Herr Herzog. Diejì Wände gehören zu den wenigen, welche kein Geheimnis verraten. Sprechen Sie also. Aber vor allen Dingen setzen wir uns!' „Nein, Frau Gräfin, bleiben wir lieber ste hen, und hören Sie mich ruhig an. Sie wissen, daß man in der verflossenen Nacht die Voisin verhaftet

hat man die Giftmischerin verhaften las sen, und deshalb wird sie sicherlich den Scheiter haufen besteigen müssen.. Aber es kommt nun darauf an, zu wissen, wer diese guten Freunde der Giftmischerin waren?' „Man frage sie doch darum,' sagte die Grä fin gleichgültig. „Man frage doch die Voisin nach ihren guten Freunden, und sie wird viel leicht Antwort geben.' Der Herzog neigte sich dichter zu ihr hin. „Sie hat bereits Antwort gegeben,' sagte er mit leiser, eindringlicher Stimme. Die Gräfin zuckte zusammen, aber sie nahm

sofort wieder ihre ruhige, gleichmäßige Hal tung an. Indes, so schnell vorübergehend auch ihre Erregung war, Eugen hatte sie doch be merkt, und. seiner Mutter näher tretend, heftete er seine großen Augen mit einem trotzigen Blick auf den Herzog hin. »Die Voisin wird indes nichts haben aus sagen könen,' rief Eugen, „was der Gräfin von Soifsons gefährlich ' werden oder sie verdächti gen könnte.' „Sie hat dergleichen ausgesagt,' erwiderte der Herzog achselzuckend. „Man hat sie zum Reden gezwungen

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Seite 2 von 6
Datum: 01.07.1927
Umfang: 6
sind dringend, und ich komme Ew. Hoheit um Verhaltungsbefehle zu ersuchen, denn' — Ein abermaliges donnerndes Geschrei und Geheul übertönte seine Worte. „Was gibt es denn?' fragte die Gräfin. „Was bedeutet dieses Geschrei?' „Hoheit, der gailze Hof des Hotels ist an gefüllt mit Menschen, die in dichten Scharen sich von der Straße herein wälzten, bevor es »ins gelang die Gitter zu schließen'. Eugen stieß einen Schrei aus und wollte zu dem Fenster hinstürzen, aber der Haushof meister faßte mit einer Geberde

der Angst seine Arme. „Um Gottes willen, Prinz, zeigen Sie sich nicht', flehte er eindringlich. „Die Menschen sind wie rasend, sie haben schon angefangen das Steinpflaster aufzureißen, und im untern Stock werk sind schon mehrere Fensterscheiben zer- trümmet worden'. „Es ist also eine förmliche Revolte?' fragte die Gräfin. „Paris ist in Aufruhr und der Pö bel richtet wieder einmal seine Wut gegen die Aristokratie?' „Vergebung, Hoheit', sagte der Haushofmei ster schüchtern, „es scheint, als wenn diesmal

der ganze Aufstand um das Hotel Soissons sich konzentriert, nnd als wenn der Pöbel von ganz Paris sich hier oin Rendezvous gäbe. Alle um liegenden Straßen sind öde und menschenleer, denn alles stürzt hierher, und ich sah. als ich vor hin auf der Straße war, um die Scharmache herbeizurufen., .selbst vornehme Herren ihre Kutsche anhalten lassen, um auszusteigen, und sich hierher zu verfügen'. „Es ist demnach eine angezettelte Emeute, die sich gegen mich richtet', sagte die Gräfin voll kommen gelassen

. „Mutter', flüsterte Engen leise, „es werden dieselben Menschen sein, denen ich vorher schon auf der Straße begegnete, und deren wildes Schreien und Toben mich bis in den Palast verfolgte'. „Sagten Sie nicht, daß Sie die Scharwache herbeigerufen?' fragte die Gräfin den Haus hofmeister. »Ja. Hoheit, ich habe mich sofort auf das Zentralbüro der Scharwache begeben und dem Leutnant du jour Anzeige gemacht. Er ver sprach mir, sogleich eine Patrouille zu senden, aber bis jetzt ist sie nicht gekommen

'. „Und sie wird auch nicht kommen', sagte die Gräfin ruhig. ,-Horch, was ist das für ein Ge räusch?' In der Tat, in diesen: Moment ließ sich ein donnerndes Geräusch vernehmen, welches die Mauern erzittern machte, und -dem ein seltsames Klirren und Poltern folgte. „Sie werfen mit Steinen nach dem Palais', rief Eugen, welcher trotz der Warnungen La tours an das Fenster gestürzt war, und hinab- fchwute in den Hof des Palastes, der von einem hohen eisernen durchbrochenen Gitter abge trennt war von der Straße, der Deux-Ecus

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Seite 6 von 6
Datum: 15.12.1935
Umfang: 6
— da bot sich z. B. so eine: „Ambrogio geht nach der Sparkasse, erhebt 3000 Lire von den 10.000, be zahlt die Schuld des Grafen, läßt sich eine Quit tung ausstellen und ersucht den Gerichtsdiener, alle Zeit in gehöriger Entfernung vor dem Hause der Gräfin Nodrigliez de Nardi vorbeizugehen. Der Gras wird nicht böse werden, weil er nichts er fährt und Ambrogio wird im stillen die Lust an einer edlen Tat genießen.' Aber Ambrogio sah sogleich, daß er damit nichts erreichen würde und schüttelte traurig

des Alten häuften, erhörte der Himmel den Wunsch seines grausamen Herzens. Er hatte noch nicht das kostbare grüne Buch in die Cassette zurück gelegt, als hinter seiner Stubentür jemand rief: „Signor Ambrogio, die Gräfin stirbt!' „Die Gräsin stirbl' wiederholte Ambrogio, in dem er, an die Tür tretend, Annetta begegnete, die unvorbereitet bei diesem kritischen Moment angelangt, die Augen aufriß und vergebens nach Worten suchte. Und eine Stimme flüsterte ihm zu: „Es ist dein Wunsch, der sie tödtet

', aber nur Ambrogio ver nahm sie. „Es ist ein Schlaganfall, ein neuer Schlaganfall' versicherte die Zofe, die wieder Herrin der Scene wurde: »das heißt so ein Zufall: sie bewegt sich nicht mehr; sie irrt nur mit den Augen umher und spricht... Schnell, Signor Ambrogio, lassen CV uns zu ihr eilen.' Annetta hatte nicht übertrieben: es war wirk lich ein Schlaganfall, der die Gräfin Veronika un beweglich machte. Ihr Sohn, ihre Schwiegertochter und Geromina, die an das Bett der Kranken geeilt waren, spritz ten

ihr Wasser ins Glicht und legten ihr die Kissen zurecht, damit der Kopf hoch liege. Die Gräfin blickte unruhig umher: sie rührte sich gar nicht und sagte nur mit schweren Zunge: „Ich kann nicht, ich kann nicht', wie um Allen ihre vergeb lichen Anstrengungen, sich zu bewegen, kund zu tun. Man erwartete den Arzt, den drei Dienstboten in seinem Hause, in der Äpoteke und im Hosvital zu suchen geeilt waren, und unterdessen blickte Graf Cosimo nach irgend etwas umher, das seiner sterbenden Mutter Erleichterung

gewähren könne. Da gab die Reue dem armen Ambrogio, dessen Seele Gewissensbisse quälten, den Vorschlag ein, der Frau Gräfin zur Ader zu lassen. „Kannst du zur Ader lassen?' fragte die Kranke. Ambrogio bekannte sich bescheiden zu dieser Ge schicklichkeit. „Ich bin ja alt, sagte er', wie um sich zu recht fertigen. „So laß mir zur Ader', befahl die Kranke. Und Ambrogio, dem seine Gewissensbisse eine dem schwierigen Unternehmen angemessene Kraft gaben, hob den unbeweglichen Arm der Gebieterin auf und legte

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 05.03.1926
Umfang: 6
, den 23. Februar und wurde trotz der 41g Spiele am Montag abends beendet. Das Ergebnis der einzelnen Events ist folgendes: I. Offenes Dameneìnzelspiel. Baronin Schnehen schlägt Frau von Sekro- Pitz SI: 1, «A: 2, Frau «Mstein schlägt Gräfin Teschi 21:14, 21:17, «Mrs. Briseoe schlägt Gräfin Desvousseaux 21:6, 21:7, Baronin Schnehen schlägt Gräfin Löwenstein 21:12, 21:12, Mrs. Briscoe schlägt Frau Ullstein 21:16, 21:8. Im Finale schlägt Frau Baronin Schnehen Mrs. Briseoe 21 : IS, 21:12, «so daß Baronin Schnehen

nach «hartem -und glänzendem Kampfe den ersten Preis errang. Die übrigen Preisträgerinnen waren Mrs. Briscoe, Gräfin Löwenstein «und Frau «Ullstein. II. Offenes Herreneinzelspiel: Den Sieg in diesem Event gewann wie vor auszusehen war, der irische «Ping-Pong-Meister Mr. Briscoe. Die «Einzelresultate sind folgende: Dr. Panzer schlägt Baron Klinger 21:11, 21:15, Mr. Briseoe schlägt Dr. von Schützenau 21:4, 21:4, Graf Löwenstein schlägt «Cmnmdt. Ing. Wright 21:6, 21:4, Herr von Sekropitz schlägt Herrn Bourk

Spiele als richtig bemessen bezeichnet werden, so daß für alle Teilnehmer die Chancen des «Gewinnens gleich waren, um fo mehr als die Siegerinnen und Sieger «aus den offenen Spielen im Worgabe- spiel «als Preisträger «ausgeschieden wurden. Die Damenpreise «gewannen: Gräfin Teschi, Gräfin Desrousseaux und Frau von Sekropitz. Die Herrenpreise gewannen !Dr. Sperk, Dr. von Schützenau, Herr Wourk und Herr v. Sekropitz. Unter «den Zuschauern bemerkte man Fürst und Prinzessin Weitersheim, Fürst Salm, Grä

fin Stubenberg,' Gräsin Hoyas, Gräfinnen Sternberg, Graf und Gräfin Palffy, Baron und Baronin Wragda, Baron «und Baronin Gude- nus, Graf Herberstein, Herrn u. Frau v. Wege sack, Signora Segre, Herrn «und Frau Panzer- Vonwiller, Herrn v. Anderlahn, Herrn Präsi dent Dr. Binder, Milizkommandant Tenente Pavesto und verschiedene Offiziere der hiesigen Garnison. Die Tournierleitung lag in den Händen der Herren: P. Eckmayer, Graf Löwenstein, Rittm. Madarasg, Dr. «von Schützenau, Dr. Michel- Weinhart

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Seite 2 von 6
Datum: 26.07.1927
Umfang: 6
mendatore Domenico Longo, Bologna; Gene raldirektor Dr. Wilhelm Westerkamp, Pots dam: Baronin (»abina Bocchigliero, Neapel; Ernst Moritz Baron Felsenstein, Leipzig: Hof rat K. Balin, Kopenhagen; Erik Hollinger- Hialmör, Universitätsprofessor, Upsala: Doktor Otto Heinrich, Eisenbahndirektor, Lübeck; Wil liam Reynolds, Admiral, Washington; Gräfin A. Orsini-Rosenberg mit Tochter, Rom; Hofrat Grawowsky mit Gemahlin,. Spandau; Stu dienrat Ruhl mit Gem., Hannover; Oberban- rat Rudolf Kothe mit Gem., Dresden

.' fagte sie gebieterisch, „und an der nächsten Bauernhütte halten Sie an.' Der Wille der Gräfin ward vollführt und in dem elenden Dorfe, welches sie jetzt erreichten, ward Halt gemacht. Der Bauer, vor dessen nie derer Hütte sie anhielten, und der ganz erstaunt war, vor seiner Tür eine so glänzende Equi page zu sehen, erklärte sich für einige Geldstücke gen, bereit, die Herrschasten in seine Hütte ein treten zu lassen, wenn sie sich begnügen lassen wollten, an dem Lager von Stroh, das allein

mit mir nach Flandern hinein, die ganze Nacht durch. Ich gebe Euch dafür fünfzig Louisd'or, wenn Ihr mich fahren wollt.' „Topp, ich nehme an,' rief der Bauer ver gnügt. Für fünfzig^Louisd'or bekommt Ihr den Sonntagsanzug memer Frau, ein Abendessen, und ich fahre Euch die ganze Nacht hindurch, fahre Euch, wenn Ihr wollt, bis nach Chimay, was schon mitten in Flandern liegt.' «Es sei, bis nach Chimay,' rief die Gräfin. „Jetzt, liebe Frau, bringt mir euren Anzug!' Die Frau eilte atemlos vor Erstaunen von bannen

also, daß ich dich mit Gewalt zwinge, meinen Befehlen zu gehor chen? . „Es gibt keine Gewalt, die mich zwingen .könnte, etwas zu tun, das ich für feig und ehr los halte,' rief Eugen ungestüm. „Ich darf dir .nicht gehorchen, Mutter> ich darf dich nicht ver lassen.' Die Gräfin sah ihn einen Moment an mit Blicken, die wie grünliche. Flammen leuchteten. .Plötzlich zuckte ein Lächeln über ihr Angesicht And das, zornige Leuchten ihrer Augen mil derte sich. „Ich will meinen Sohn nicht zwingen, feig und ehrlos zu sein,' sagte

hier herein zu brin gen, denn ich bin hungrig und müde zu glei cher Zeit, und sehne mich, zu essen und zu schla fen. Und jetzt» liebe Frau, helfen Sie mir, Ihren hübschen Anzug anzulegen.' Eine Viertelstunde später ließ die Gräfin ihren Söhn wieder zu sich rufen, und trat ihm, in eine Bäuerin verwandelt, mit lächelndem Gruß entgegen. ^ ' »Ich finde dies Kostüm ganz allerliebst,' sagte sie, „und die Maskerade fängt an, mich zu amüsieren. Wir werden ein köstliches Vild ge ben auf dem Ochsenwagen

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 16.01.1930
Umfang: 8
und die Gräfin glaubt, daß er ihn zur Rechenschaft ziehen molle. Sie bittet Raschoff, der die Gräfin noch immer liebl, um Verzeihung des Unrechts, das sie ihm einst angetan. Alessio flieht über die Grenze und Ra' ^ schosf bringt die Gräsin zu Pferde, verfolgt v?!i 'kà>, Mns Abnr'!! Russen, ebenfalls jenseits de? Crsnzè in Si- cherheit, wo sich beide endgiltig versöhnen. Spielzeiten.- 5, k>36, 8 und S.36 Uhr. Vorher interessanter Luce-Film. Künstlerische Orchester- begleitung. Nächstens der „Ufa'-Koloß

die Handlung von der gleichnamigen Operette her beste,.? bekannt sein. Plankenslelnkino . Heute der Esa-Supcrfilm „Grenzen in Flam men' mit Olga T'.hcchowa und H. A. Schletrow in deil Hauptrollen. Ai, den neuen Grenzen zwischen Rußland und Deutschland dauern die Feindseligkeiten noch im mer fort. — Das Schloß der Gräfin Steinruck ist unter die neue Herrschaft gekommen Eines Tages läßt der Kommandant der russischen Slernkino. Das große literarische Filmmerk „Mensch unter Menschen' nach dem unsterblichen

! Landwirte! Gegen den Hen-- und Sauerwurm, gegen Apfel-, Birn- imd Pflaumenwickler, Gespinstmotten etc. verwendet nur sterwerk an alten Er micrungen und bildet für Gr>.'>.Mache die Pferde der Gräfin reauirieren jeden heiinatliebendei'. Meraner einen prächtigen »„d schießt dabei dem Hüter in die Hand und Hausschatz. M Z37 nimmt selbst ohne zu fragen Quartier ini Schlosse Sebaslianl-Sclàenleier ».c er. seine Gel.e'ts lind seine Unteroffiziere Sebasliani-Schülzenfeier Alle Schützenfceuiide

werden ausmerksani ge- machi, daß der Heuer auf Montag, den 2!). Jän ner fallende Sààouitag, von den Merauer Schüben am Sonntag, den 19. ds. gefeiert wird. Näheres siehe Schich.port. Billigst: Fas-- und Flaschenweine, Chianti, Mermuth, Rum, Cognac, Branntwein. Liköre, bei Kröß, Vinschgauertor. Spezialist hlihneraugen-Operakeur Jenisch. Ari',eursalon, Kurmittelhaus, Telephon 179. selbst ohne zu fragen mc er, seil,e Gel eits lind wi'isl zu Hausen beginnen. Aissio, der einzige Sohn der Gräfin Steinruck kehrt

ins Schloß zurück und gibt sich für den neuen Diener aus- lim unentdeckt bei seiner Muiter sein zu können, wobei er von Marella, seiner treuen Altersgenossin mit der er ausge- lvachsen ist, unte>.st>ilzt wird. Der Kominand-iiit der Grenzwache belästigt die Gräfin mit Zärtlichkeiten lind wird immer zu dringlicher. Da tcifst der Regierungskommissär Paul Naschoff im Schlosse ein, der einst Verwal ter der Steinrucks'heu Güter war und die GrS- das wirksamste Schädlingsbekämpfungsmittel, das unbedingt

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Seite 6 von 6
Datum: 18.12.1935
Umfang: 6
. Besichtigung »nd Auskünfte dortselbst von Z.ZV—S Uhr nachmittaqs. Am 20. ds. Mts.. 9 Uhr vormilt.« findet in den Magazinen der Speditionsfirma Mitterrutzner- Kerschbaumer in Bressanone die Versteigerung verschiedener sehr wertvoller antiker ZNSbel statt. Nähere Auskunft bei Firma Kerfchbaumer und Herrn Cao. Dr. Ludwig Matdàna, Advokat in Bressanone. clem ltalteataodea ükersetit voll k. LLUKAVLK 18 Gräfin Beatrice hatte den Bitten ihres Mannes nachgegeben und sich ein wenig zur Nuhe gelegt und Ambrogio

nichts weiter. In dem kurzen Schwei- ''!> ' ,/> z se!^e, s Eo.'imi augenscheinlich ob sinne Mutter wirklich tot, nickt während der Nacht wieder erwacht kei, und Ambrogio ant wortete, dcß die Gräfin nie mehr erwachen werde. Llber sie sprachen nicht. „Geh^n S-e vor allem. Silvio zu benachrich tigen. Sagen Sie ibm, er möge sogleich kommen, ich lied rfe leiner. Dann gehen Sie nach dem Muniru'iüm, um den Tod der Gräfin anzuzeigen und ein Leichenbegängnis erster Klasse zu be stellen. Vom Municipium begeben

, ohne zu lesen. »Lassen Sie auch unsere Trauer-Visitenkarten -Briefbogen und -Kuverts drucken!' „Man wird auch den Schneider bestellen müssen' seufzte der Alte. „Und die Schneiderin... armer Ambrogio Werden Sie das alles ausrichten können? Ah veraessen Sie nicht das Wichtigste: Dr. Parolin muß benachrichtigt werden, damit er morgen kommt, um das Testament in Gegenwàrt der Be teiligten zu verlesen.' er Notar... das Testament..stotterte Am brogio. „Aber die Frau Gräfin...' Meine Mutter hat neulich

wieder aufgenommen hatte, da erst wendete sich Ambrogio um und ging schweigend wie ein Schat ten hinaus. Aber ehe er das Haus verließ, wäh rend angespannt wurde, wollte er das Sterbe zimmer sehen. Auch dahinein war das schöne Morgenlicht gedrungen und hatte alles geklärt: die beiden Lichter warfen kaum noch einen rötlichen Wiederschein auf das Leinentuch, welches den Leichnam der Gräfin Veronica bedeckte, und auf den gelben Damast des Betthimmels. Annetta wa» schließlich in den Armen eines Lehnstuhls

mir das Geständnis erpressen, >aß die Gräfin tot sei. Mid ich erlitt die Tortur, um die Behauptung aufrecht zu erhalten, es sei nicht wahr. Wozu hat es nun genutzt? Sagen Sie, Signor Ambrogio, wozu hat es genutzt?' (Fortsetzung folgt) verantwortlich: Mari« Aerraudi.

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Seite 6 von 6
Datum: 11.07.1936
Umfang: 6
, wenn sie in Schwe den ist. Fröken Garbo und ihr ..Wachimeister.' Und der Eingeweihte wird einen dann zu der Wohnung der Gräfin Wachtmeister führen — bis an die Tür, nicht weiter. Ssit vielen Jahren ist diese schwedische Gräfin die Freundin und der treue „Mentor' Greta Garbos; unermüdlich wacht sie darüber, daß niemand hier eindringt und die Ruhe stört. Sie macht also ihrem Namen Ehre. In den Wintermonaten ist das verhältnismäßig einfach. Da kommt höchstens die Flut der Briefe aus allen Teilen der Welt

, die Autogramm- und Interview-Wütigen aus Canada und.Mexiko, ans Bunzlau und Teneriffa versuchen natürlich auch in Stockholm „ihren Star' zu erreichen: nur die wenigsten kennen ihre wirkliche Adresse, aber die Post kennt sie nur zu genau „Fröken Garbo hos grevinna Wachtmeister', „Fräulein Garbo bei Gräfin Wachtmeister.' Die Stockholmer selber sind „friedlicher.' Nicht gerade, daß sie nicht stolz wären auf „ihre Greta Garbo' — aber es ist eben wirklich die ihre, etwa», was schon ein wenig zu Stockholm gehört

bereits die Reporter und studierten eifrigst die Schiffahrtslisten. — Und als sie dann endlich wirklich an Bord der „Gripsholm' ging, wieder begleitet von der Gräfin Wachtmei ster, schiffte sie sich bereits einen Tag vor Abgang ein; geradezu triumphierend erklärte sie, als sie das Schiff betrat: „Glänzend ist das gegangen, nicht ein einziger Reporterl' Gräfin Wachtmeister blieb nur bis zur Abfahrt des Schiffes, aber an Bord bildete Greta Garbo bald mit der Gattin des Kapitäns und noch einer Schwedin

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Seite 6 von 6
Datum: 24.01.1934
Umfang: 6
sie im Geiste ererbter Tradition, bescherte zu Weihnachten, besuchte die Kranken, ermahnte zur Ordnung: karg im Lob, kühl im Tadel. Jeder ach tete sie. Aber die Meisten seufzten: „Ja, wenn der Graf nicht wäre!' Graf Hugo brachte überallhin Freude und wenn er auch manchmal aufbrauste, so war er doch gleich wieder gut. Niemals tat er weh', seine bloße Gegenwart munterte schon aus Im Stillen dachte das Gesinde an neue Dienste, denn bei der Gräfin bleiben, bedeutete Freudlosig keit. Der Tote, die Frau

vorher eingetroffen. Ob sie empfangen werde? Die Gräfin straffte sich; kurzes Zögern — dann nickte sie. Unterdrücktes Schluchzen drang in die Stille. Elisabeth blickte auf. „Ah! Sonja, du? Und — nicht in Trauer?' kam es gedehnt von ihren Lippen. „Ich hatte keine Zeit mehr dazu.' „Bist du schon bei ihm im Sterbezimmer ge wesen?' „Sprich das entsetzliche Wort nicht aus! Es ist nicht zum Fassen. Sein Gesicht so schmal, seine Hände so mager, so viel Wehmut in den Zügen! Elisabeth, sieh

auf die Witwe, die. ihre Hände aus Sonjas Umklamme rung befreiend, den Finger an den Mund legte „Störe feine Ruhe nicht!' kam es eisig zurück. Des Toten Nähe dämpfte die Stimme, daß es we niger scharf als beabsichtigt klang. Aus den weitgeöffneten Türen des Aufbah- rungsraumes strömte der schwere Duft welkender Blumen, der Rauch schwelender Kerzen. Die Gräfin trat, Fräulein von Endy nicht wei ter beachtend, ans Fenster. Im frostigen Grau des ersten Novemberfchnees lag der Park vor ihr. Da hinter, im Gehölz

- Was alles sein Leben ihr gegeben, es versank, und was in ihr als Vermächtnis blieb, war sei» Blick von ihr fort — zur Tür. Haßerfüllt starrte die Gräfin in die frierende Landschaft, Sonja war noch in ner da. Zurück' gelehnt, bleich, die Lider geschlossen, die blonden Haare wirr um die Schläfen herabfallend, laß sie im großen Fauteuil beim Rauchtische, ihrem ein' stigen Lieblingsplatze. Ueberall drängte sie ihre Gegenwart aus. Auch auf dem Schreibtische ihr Bild im knappen Reitkleid. Ein schmaler, rassiger Körper

, versonnene, träumerisch» Augen. „Du hättest Hugo lieber ein Brustbild gebe» sollen. Er liebt das Hagere nicht,' hatte ihr die Gräfin damals gesagt. Daß es Sonja nicht zu glauben schien, empfand Elisabeth wie eine De' mütigung. Auch jetzt glauts ihr Sonia nicht. Ja- noch mehr Anklage lag in ihrem Wesen. (Forts, f h Verantwortlich: Mario Ferrandi

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Seite 4 von 6
Datum: 08.06.1941
Umfang: 6
Institut noch heute be findet. Das Institut in Merano entlmckelte sich aus den bescheidensten Anfängen. Im Jahre 1721 kamen die ersten Mitglieder des Ordens von Augsburg nach Merano und kauften das auf dem heutiqen Mar- coni-Platze stehende kleine Schlößchen, das einer Gräfin Wolkenstein gehörte. Die Ordensschwestern konnten keine Baar. zahlung leisten, sie hofften auf milde Spenden und begannen, sofort Unterricht zu erteilen. Not und Sorge waren durch viele Jahre ihre getreuen Gefährten; gar oftmals

oersammelte man sich in d?r frü heren kleinen Kapsle, um Mittags da selbst zu beten und so das ausfallende Mittagbrot zu vergessen. Die größte Freude der S Fräulein war eine Henne und als diese eines Tages verschwand, wurde sie sehr betrauert. Die Trauer oer wandelte sich aber in große Freud -- die Henne kam mit 12 Küchlein zurück -- und die Fräulein sahen in diesem Vor» soll wohl mit Recht ein gutes Omen. Mit bestem Willen war es aber nicht möglich, den Zahlungstermin an Gräfin Wolken stein einzuhalten

, und die Dame ließ eines Tages den Schwestern melden, sie werde .am. Nochmittag nach der Andacht die Mietc einfordern oder von dem Schlosse wieder Besitz ergreifen. Mit Zittern und Zagen begab sild die Oberin mit den Schwestern in die Kapelle und glückselig verließen sie dieselbe — die Gräfin hatte sich nach der Andacht mit beruhigenden Worten entfernt. Eine Gräfin Khuen, am Hofe der Kai serin Amalie Wilhelmine in Wien lebend, unterzog sich der Muhe, eine größere Summe zu sammeln und diese nach Me rano

Personen gemacht. An den ander« Tagen verkehrt tön Aà-bus. Von «ii» maeüt Bon Richard Brunotte Auf dem schönen Schloß Tiralo wurde dem Besucher als besondere Sehenswür digkeit ein silberner Trinkbecher gezeigt, der eingraviert den Vers trägt: »Steter Liebesmangel Ist meines Herzens Angel.' Der Mund, der vor reichlich einem hal ben Jahrtausend daraus schlürste, soll der häßlichsten Frau der Weltgeschichte ge hört haben, Margarete Maultasch näm- llch, die es als Herzogin oon Kärnten und als Gräfin oon

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Seite 2 von 6
Datum: 27.07.1927
Umfang: 6
sie heiter, „und laß uns unsere Becher bis auf den Grund leeren.' Sie setzte den hölzernen Becher an die Lip pen und trank ihn aus, die Blicke auf ihren Sohn gerichtet, und ihm freundlich zunickend. Eugen folgte ihrem Beispiel und leerte sei nen Becher, ihn dann mit einer triumphieren den Miene der Gräfin zeigend. „Du siehst, gnädigste Mutter, daß ich ein sehr gehorsamer Sohn bin,' sagte er, sich gewaltsam bemühend, auf die heitere Stimmung Olym pia? einzugehen. „Ich habe den ganzen Becher ausgetrunken

, obwohl ich's sagen muß, daß Milch durchaus nicht zu, meinen Liebtings- getränken gehört, und daß ich mich nicht nach dem Lande sehne, wo Milch und Honig fließt.' „Ich danke dir, mein Sohn, für deinen Ge horsam,' erwiderte die Gräfin, deren Blicke noch iinmer unverwandt auf ihren Sohn ge richtet waren. „Ich danke dir und wünsche nur, du wärest überall so gehorsam und beständest nicht darauf, mich begleiten zu wollen. Ich — aber was fehlt dir, Eugen, du wirft bleich, dn schwankst?' „Ich weiß

sich auf seine Brust. ,Lrei Minuten,' sagte die Gräfin ruhig,, „es hat gerade drei Minuten gedauert, bis der Schlaf erfolgte. Voifin, ich danke dir, deine Mit tel sind gut und sie wirken schnell. Wein Gott, welch ein stolzes und angenehmes Gefühl ist es, sich so zn wissen als der Herr und Gebieter eines fremden Willens, über ihm zu herrschen mit geheimnisvoller Macht und ihrn zu gebie ten, was er tun soll! Ach, die Voisin hat es mir oft genug beteuert, daß ein wunderbarer Reiz darin liege, sich zu fühlen

stärken?' „Nein, ich will sogleich fort, damit wir, be vor der Tag hereinbricht« die Grznze van Frankreich passiert haben. Guter Mann, be eilen Sie sich also und legen Sie die Tiere vor den Wagen, denn ich bin zur Abreise bereit. Fetzt rufen Sie mir meine Diener. Ich will ihnen meine Abschiedsbefehle erteilen.' Der Mann eilte in den Stalk, um die Stiere anzuschirren, die Frau stürzte von dannen, um den Kutscher und den Lakai der Gräfin zu be rufen. Olyinpia trat ihnen mit solcher hoheitsvoller

ist.' „Ich habe schon dein Bater des jungen Prin zen lange Jahre zu ferner Zufriedenheit ge dient,' sagte der Kutscher, ich werde es als meme heilige Pflicht erachten^ auch dem Herrn Sohn mit Treue nnd Ergebenheit zu dienen. „Ich werde mich bemühen, die Befehle des jungen gnädigen Herrn zu erraten', beteuerte der Lakai, „und ich werde sie befolgen, noch ehe er nötig hat, sie auszusprechen.' „Dafür werdet ihr an dem Prinzen allzeu einen großmütigen und güi'gen Herrn finden, sagte die Gräfin mit einem gnädigen Neigen

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