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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 30.12.1927
Umfang: 6
bewil ligte Unterstützung von 10 auf 3 Millionen herabgesetzt worden; es handelt sich aber um eine provisorische Maßnahme, die durch höhere Unterstützungen in den kommenden Iahren kompensiert werden wird. pj'in? von Zavo^en Historischer Roman von L. Mühlhacl,' l!79 Fl'riiclzwig) «Ja, es scheint, daß die gnädige Gräfin ge stern, statt der Regatta beizuwohnen, den gan zen Tag dazu verwandt haben, die neue Ein richtung des Palastes auszuwählen, denn auch die Tischler und Tapezierer

, welche in den Sä len arbeiten, sind ja von Ew. Gnaden gestern beordert morden, und Ew. Gnaden haben bei ihnen die Möbeln und und die Stoffe aus gewählt'. Die Gräfin lachte. „Ein allerliebster Kar nevalsscherz', rief sie. „Man hat Dir also Mär chen erzählt, mein Kind, und Du glaubst sie. Die Möbeln und die Stoffe existieren in Deiner Fantasie, und Tu hältst sie für Wirklichkeit'. „Ich glaube nur, was ich sehe', erwiderte die Zofe ruhig, „und seit der Frühe des Morgens sehe ich. daß mehr als fünfzig Arbeiter beschäf

tigt sind, die Zimmer der Contessa instand zu setzen'. Gräfin Canossa antwortete ihr nicht, sondern durchschritt rasch das Zimmer und öfsneie die Tür zu dem neben demselben befindlichen Saal. Ja, Marietta hatte wirklich die Wahrheit ge sagt. Es befanden sich in diese!» Saal, dessen Oeds und Leere der Gräfin täglich eine Demü- tigung und Kränkung gslvesen, eine Menge Arbeiter in «ifriger Beschäftigung. Die einen schmückten die hohen Fenster mit prachtvollen purpurroten Seidengardinen

, die anderen be festigten an den breiten Fenstervfeilern hohe Spiegel in geschnitzten Goldrahmen. Diese stell ten in geschmackvoller Anordnung die vergol deten reich gepolsterten Möbeln an den Wän den ans; jene breiteten vor denselben kostbare türkische Teppiche auf dem Fußboden cnu>: hier waren Arbeiter beschäftigt, zwei große Kron leuchter von Bergkrystall an den Haken des Plafonds zu befestigen, dort schmückten andere den Marmorkamin mit Blumenvasen und aller lei kostbaren Nippsachen. Die Gräfin war anfangs

, von Erstaunen ge- fesselt, an der Schwelle stehen geblieben, jetzt stritt sie entschlossen vorwärts zu jenem Herrn hin, der in der Mitte des Saales stand lind offenbar der Herr und Gebieter aller dieser Leute war, denn er erteilte ihnen allen seine Befehle, gab ihnen ihre Anweisungen, und sie besserten sich, denselben zu folgen. „Mein Herr', fragte die Gräfin lebhaft, „wer hat,Ihnen den Auftrag gegeben, diesen Saal auszuschmücken?' „Die Frau Gräfin Lukretia von Canossa', sagte der Herr, sich tief verneigend

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.01.1931
Umfang: 8
kämpfen war er wiederholt siegreich hervorge gangen, denn trotz seines unniänulichen Aeuhe- ren hatte er Nerven wie Stahl und eine unbe siegbare Widerstandskraft. Der Kampf zwischen der herrschsüchtigen Lucie und dem lässigen Ger hard hatte nichl lange gedauert; beim ersten Versuch, den die Gräfin gemacht hatte, sich sei nem Willen zn widersetzen, war er verschwun den und hatte kein Lebenszeichen gegeben. Cr schien sie ganz verlasen zu wollen,' Die Stimmung der Gräfin schwankte zwischen Zorn lind

Mutlosigkeit; c>n: achten Tags hielt sie es nicht länger aus, sie telephonierte in den Automobilklub, uni zu erfahre», wo der Graf sei. Der Sekretär «nk'.iortete auspichend, «r könne keine Auskunft geben, wolle sich jedoch er kundigen. Am selben Aben sandte die Gräfin einen verläßlichen Diener in die Wohnung des jungen Mannes, um dort nachzufragen. Der Bediente des Grafen Nhàn erkliirie, iein nerr sei in Ungarn auf der Jogd und käme erst in drei Tagen zurück. Am aiilderen Tage hatte die Gräfin die uner

freuliche Ueberrafchung, Gerhard tändelnd eme Zigarette rauchend im Hofzarten zu begegnen, als er sich in den Klub verfügte. Sie ivar in ihrem Wagen. Gerhard bemerkte sie und grüß te mit freundlichem Lächeln. Die Gräfin er blaßte; sie wollte den Magen halten lassen, unterließ es jedoch nach augenblicklicher Ueber- legung. Als sie heimkehrte, war sie furchtbar erregt. Am Abend entschloß sie sich, dem Gelieb ten einen Brief mir zärtlichen Vorwürfen zu schreiben, der ihn als Sieger zu ihr zurück führte

. Geschickt gab er sich den Anschein, als sei er sich dessen nicht bewußt, und beabsichtigte auch nicht, Nutzen daraus zu ziehen. Er zeigte sich sanft, bescheiden und liebenswürdig, aber un beugsam, wenn cs galt, seinen Willen durchzu setzen. Lucie war außer sich. Diese Gräfin, die im mer nur mit dem Verstand geliebt hatte, ivar gänzlich von ihren Sinnen beherrscht, und zwar in einem Alter, wo ein solcher Aufruhr durch den physischen Verfall èie Macht der Liebe ver doppelt. Es kam so weit

à>n dos achrnknte Lehensiakir erreicht hatte, begann der Mitvormund, der von einer Genauigkeit war, die an Kleinlichkeit grenzte, das Vermögen seines Mündel zu ka pitalisieren, und dadurch geriet die Gräfin von einem Tag zum anderen in peinliche Geldver legenheiten. Sie mußte einen Ausweg suchen und wendete sich an ihren Vertrauensmann, Herrn Memert, der im Hause als eine Art von Intendant die Leitung über das Rechnungswe sen hatte und jeden Tag für zwei Stunden kam, um die Rechnungen der Gräfin

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Seite 2 von 6
Datum: 03.01.1928
Umfang: 6
- gebäude müssen für die Versammlungen Und Uebungen der Balilla mit allen Garantien zur Verfügung gestellt werden, usw. L!uZen von 8avoyen Historischer Roman von L. Müb'bacb^- (182. Forijegung) „Nein, Frau Gräfin. Er weiß nichts davon, und er darf keine Ahnung von diesen kleinlichen Dingen haben. Wir werden diese Nebensachen schnell unter uns arrangieren. Zuerst erlaube ich mir also die Frage, ob die gnädigste Gräfin zufrieden sind mit der Einrichtung der Zim mer?' „Vollkommen zufrieden, mein Herr

haben, zu sagen'. „Ich bitte, daß wir uns verständigen, denn Sie begreifen, daß die Gräfin Canossa nicht der artige königliche Geschenke von einem Un bekannten annimmt'. „Ich begreife das vollkommen, denn ich kenne den stolzen, unabhängigen Sinn der Gräfin Canossa. Aber zuerst, bevor wir zu weiteren Unterhandlungen uus wenden, bitte ich nur festzustellen, daß Sie für alles, was hier ge schehen, durchaus niemandem verpflichtet sind, nnd daß niemand deshalb von Ihnen «inen Dank zu erwarten hat. Ich selber

, obwohl ich die Ehre hatte, diese kleinen Dinge zu arrangie ren, handelte doch nur als der Diener eines hö heren Herrn, und dieser, obwohl er die schöne Gräfin Canossa nicht kennt, ist der einzige, der für diese kleine Ueberraschung Dank verdiente'. „Sie sprechen in Rätseln', sagte die schöne Gräfin achselzuckend. „Indessen werden Sie mir wohl dieselben erklären. Ich will vorläufig nur dies noch fragen: Die ganze Einrichtung dieser Zimmer, nebst dem Silberzeug, das auf dem Buffet des Speisesaales

sich befindet, ist also mein Eigentum?' „Das unbestreitbare Eigentum der Gräfin Canossa'. „Dann mache ich Sie darauf aufmerksam, daß in höchstens acht Tagen der Palast Canossa wie der so öde und leer sein wird, wie er gestern war, und daß zuerst alles Silberzeug und dann alle Möbeln aus demselben verschwunden sein werden'. „Wer wird sich unterfangen, das Eigentum der Frau Gräfin verschwinden zu machen?' „Mein Herr Gemahl, der Graf Canossa. Sie wußten wohl nicht, daß ich einen Gemahl habe?' „Im Gegenteil

, ich wußte das sehr genau, und ich habe heute Morgen deshalb bereits eine lange Unterredung mit dem Herrn Gra fen Canossa gehabt'. „Er hat Ihnen am Ende versprochen, nicht mehr zu spielen?' fragte Lukretia lachend. „Cr hat sein Ehrenwort gegeben, nicht Hand an diese Dinge hier zu legen und sie als mein Eigentum zu ehren?' „Signora, das Ehrenwort eines enragierten Spielers hat keinen Wert.. Ich habe es daher dem Grafen Canossa nicht abgefordert, sondern ich habe es vorgezogen, das Eigentum der Frau Gräfin

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Seite 2 von 6
Datum: 29.12.1927
Umfang: 6
, daß die Einschiffung in Trieste aM 13. Februar, in Venezia am 14. und in Bari an? 15. Februar erfolgen wird, und daß die Fahrscheine hin und zurück vom 9. Februar bis zum 5. März gültig sind. LuZen von Savo^en Historischer Nomon von L. Mühldal <178, Forilelziuig) Und der Graf, welcher zu den näheren Be kannten der Gräfin Canossa geHörle, war zu ihr in die Gondel gekommen, nin ihr seinen Be such zu machen, und hatte um die Erlaubnis ge beten. ihr den Kurfürsten von Bayern vor stellen zu dürfen

. Sie hatte diese Erlaubnis ge währt, und jetzt war der schöne Kurfürst auch zu ihr in die Gondel gekommen, und in inter essanter und heiterer Unterhaltung waren die beiden Herren bis zum Ende der Regatta bei ihr geblieben. Dann am Abend hatte die Gräfin den schönen Kurfürsten wieder getroffen auf dem Feste, welches der Admiral Mocenigo den fremden Fürsten zu Ehren gegeben. Wie glän zend war dieses Fest, wie viel schöne Kavaliere waren da zugegen gewesen. Aber der schönste, der glänzendste

von ihnen allen war doch der Kurfürst Max Emanuel gewesen. Sein Anzug ivar so übersät von Brillanten, daß bei seinem Anschauen die Augen von dem Glanz derselben geblendet wurden, aber feuriger noch, als wie alle seine Brillanten', war das Funkeln seiner Blicke gewesen, wenn er zu ihr gesprochen, zu der Gräfin Canossa, der er den ganzen Abend seine Huldigungen und Aufmerksamkeiten ge widmet halte. Iedennann hatte es bemerkt, und alle Damen hallen sie beneidet um die glän zende Eroberung, welche sie gemacht, sie hatte einen Triumph

der Tu- belkulofe S. E. der Präfekt von Bolzano hat mit Dekret vom 21. ds., in der Meinung, daß nach den auf die verarmte, heruntergekommene Gräfin Canossa herab zu sehen. Zuletzt hatte der Kur fürst um die Erlaubnis gebeten, ihr am näch sten Morgen seinen Besuch machen zu dürfen, sie hatte sie ihm bewilligt und es zugestanden, daß er heute vormittags um 1 Uhr zu ihr kom men dürfe. Wie sie daran jetzt gedachte, sprang sie entsetzt von ihrer Ottomane empor und warf einen prü fenden, trostlosen Blick in dem öden

ich mich befinde, und er wird annehmen, daß meine Eroberung für ihn nur ein leichtes Spiel sei. Die Gräfin Canossa, welche er gestern in ihren Samtgewändern mit so viel Ehrfurcht und Be wunderung betrachtete, wird sehr in seiner Ach tung sinken, wenn er sieht, in welchen demüti genden Verhältnissen sie lebt. Ich werde mich ihm also desto stolzer und hochfahrender zeigen müssen, um die Armseligkeit meiner Umgebung wieder gut zu machen, und vor allen Dingen will ich setver wenigstens eine passende

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Seite 2 von 6
Datum: 04.01.1928
Umfang: 6
ser ««demütigt werde, Oesterreichs, Größe und Macht nicht noch höher emporwachse, und Frank reich muß alle Mittel in Bewegung setzen, um diese Gefahr von sich und von Europa ab- zuwznden. Ich erlaube mir die Frage, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe, und ob die Frau Gräfin die Gnade gehabt, mir Ihre Auf merksamkeit zu schenken?' „Ich versichere Sie, daß ich mir Mühe gebe, zu verstehen, und daß ich anfange zu begreifen', fagk die Gräfin lebhaft. Der Marquis verneigt« sich. „Ich sagte

. „Aber da es Oesterreich sehr wichtig war, den Kurfürsten in seiner Liebe und An hänglichkeit für Oesterreich zu erhalten, so schickte der Kaiser von Deutschland den Grafen Kaunitz als Gesandten nach München, und seine Gemahlin mußte ihn begleiten. Denn man wußte sehr wohl, daß der Kurfüst die schön« und geistreiche Gräsin Kaunitz liebe. Es ist der Gräfin auch gelungen, die Liebe Max Ema« nuels bis Zur höchsten Leidenschaft zu steigern, und die Gräfin Kaunitz hat so großen Einfluß auf den Kurfürsten

, daß er um ihretwillen der ergebenste Diener und Bundesgenosse Oester reichs geworden ist und sich unbedingt allen Forderungen desselben unterordnet'. „Ah, der Herr Kurfürst von Bayern hat also eine Geliebte?' rief Lukretia glühend. „Und er betet diese Frau an?' „Cr hat sie angebetet, Signora, bis — »Nun, Herr Marquis, fahren Sie fort. Bis —' „Bis er die Gräfin Canossa gesehen hat'. „Sie glauben,'daß er imstande wäre, seiner geliebten Gräfin Kaunitz ungetreu zu werden?' fragte Lukretia mit flammenden Augen

sein?' „Sie sagen aber, der Kurfürst liebe ditz Grä fin Kaunitz?' fragte sie mit düsterer Miene. „Desto größer wird der Ruhm sein, ihn von dieser schönen und geistreichen Rivalin ab zuwenden'. „Ist die Gräfin hier in Venedig?' „Natürlich, sie ist überall da, wo der Kurfürst „Man muß sie von hier entfernen', rief Lu kretia mit dem Ausdruck des Hasses. „Oder noch besser, man veranlaßt den Kur fürsten, sich zu entfernen und die Gräfin Kau nitz als „Didone abbandonata' zurück zu lassen. Wollen Sie dies schwierig

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Seite 2 von 8
Datum: 28.07.1932
Umfang: 8
pferde lustig tänzelten. All mein Sehnen, nach einem Ritt, das ich durch Jahre zum Schwel als klängeil Symphonien von Harfenstimmen ten Nummer zu bieten.' in meiner Seele, die sein erster Blick durch strahlte. Ich liebte.' Fester faßten die Hände der Gräfin Vis hierher hatte Celeste die sich fortent wickelnde Begebenheit ihrer ersten und einzigen den Liebe erzählt. Immer mehr hatte sie sich ge- —'I Nahmen. Etwas engte ihr die Kehle, als sie drängt gefühlt, der teuren Gebieterin ihre U-aaMum vervoien

! !. Es wird meine hohe Herrin nicht Wunder nehmen, daß ich bei den Verhältnissen, in denen ich aufwuchs, mich schon als kleiner Dreikäse hoch aus dem Pferderücken so sicher fühlte wie auf dem Erdboden. Auf ihm wieate ich meine Puppenkinder in den Schlaf. Auf ihm warf und haschte ich meine bunìen Bälle und lernte später meine Aufgaben.' - „Das erklärt mir nun allerdings die Sicher heit, mit welcher Sie beim ersten Ritt die Mgel Ahasvers hielten und wir uns darob nicht genug verwunden konnten', flocht die Gräfin

' nannte man mich. Bislang ihre Augen bei dem zuletzt Gesaaten auf den rosendurchslochtenen Arabesken des Teppichs geschaut. Zufolgedessen war ihr das Gequälte im todesbleichen Gesicht der Gräfin entgangen/ war es noch keinem gelungen, mir Teilnahme Atzt schlug ein schmerzvoller Seufzer an ihr Ohr. Ein lang gefesselter. Er klang wie Stöhnen. ein abzugewinnen. Auch gegen den heimlich Ge » Mà,« !?«- liebten befleißigte ich mich eines kühlen We^ - - schnell >m sens. Mein Stolz verbot mir, ihm zu zeigen

müdet. Trostlos klagte sich Celeste dafür der „Nein, mein Kind, ich forderte Sie ja nicht las. Hatte ich mich verraten?' .Schuld an. ... . ..Lüae -- Täuschuna!' schrie es im Herzen »Es war nur ein kleiner Sàindelanfalt. „Und dann', sprach Celeste .mit ^bewegter der Gräfin aA' - Es ist nichts', wurde ihr erwidert. „Bitte, sah- Stimine, „dann war ich mir keiner Schuld be- «rann aus. „ «le kort Bermöaen Sie es noch mir wüßt. Ich habe mir unter allen Umständen „Freude lind Leid wechselten in der Folge

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Seite 2 von 6
Datum: 27.12.1927
Umfang: 6
', sagte Eugen gebieterisch. «Vorwärts! Nach Hause!' Die Marquise Laura lag noch immer ohn mächtig und b?Nnnungslos in dem Bucen^'-i da. Der Marchese Strozzi lag vor ihr auf den Knien und hatte seine flammenden Blicke auf ihr bleiches Antlitz gerichtet. Die Gräfin Lukretia Colonna fand diese Si tuation sehr langweilig und die herniedergelasse- nen Vorhänge erregten ihr höchstes Mißfallen. „Signor Fratello', sagte sie, sich langsam er-' hebend, «mein Dienst ist für heute beendet, nicht wahr? Dil

und von niemanden gesehen zu werden. Wer wohl der schöne Kavalier sein mochte, dessen Aügeu mich mit so bewundernden Blicken grüßten. Sicher war es einer von den fremden Fürsten, denn er trng einen Stern auf der Brust, und — ach, da ist es noch immer und schaut immer nur mich an'. Und die schöne Gräfin wandte langsam ihre Augen von ihm lveg und ließ sich mit einer bezaubernden Grazie und Anmut in die Pol ster niedergleiten. „Vorwärts', rief sie den Gondoliere« zu, in dem sie ihr schönes Haupt an die samtnen

zu unterhalten schien. „Wahrhaftig', sagte er zu sich selber, „die Gräsin Mliß gewonnen werden, uud kostete es eine Million!' Die Gondel des Kurfürsten setzte sich in Be wegung und folgte der Muschel der .schönen Gräfin, die von der Existenz derselben keine Ahnung zu haben schkn und deren Augen sich auch nicht eineil Moment auf sie richteten. „Die Netze sind ausgestellt', sagte sie trium phierend zu sich selbst. „O Kaiserstochter. Kai serstochter, hüte Deinen schönen Gemflhl vor den Liebesnetzen der Gräfin

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Seite 2 von 8
Datum: 01.02.1931
Umfang: 8
, von ihrem vermögen Besisj zu ergreifen. Sobald sie über >hr Kapital verfüge«! konnte, war ihr die Mög^ lichkeit geboten, durch bedeutende pekuniär« Lorteile, die sie der Gräfin zugestand, ihre volle Freiheit zu erwirken. Durch ein Geldopfer wür- i« sie also erreichen, das> sie ihre Leben nach öutdünken einriHte» und Kurt Weimstädt hei raten konnte. Mit tiefer Traurigkeit war Elise diesen Aus- »inandersetzungen gefolgt, endlich sagte sie: „Zch ve'ch nicht, ob meine Mniter einen solchen Vor- chlag annehmen

auf das Verhältnis der Gräfin zu dem jungen Grafen Limmer ging nicht weiter darauf ein: er hatte Mitleid mit ihrem verletzten Schamgefühl. So schritten sie Seite an Seite auf den schmalen Wegen dahin, und die Gestalt der ele ganten Elise zog unwillkürlich die Blicke des alten Mannes auf sie. Unbemerkt betrachtete er das zarte jugendliche Antlitz und das kleine von goldblondem Haar umrahmte Ohr. „Sie hat nicht einen Zug von ihrer Mutter', dachte er, „vielleicht eine Ähnlichkeit in der Gestalt und den Bewegungen

ihrer Mutter. Frau Dominik öffnet« hie Tür, und das junge Màhen sah sich der Mutter gegenüber. Die Gräfin von Ehrenstein war zu dieser Zeit dreilindvierzig Jahre alt, aber noch im Vollbesitz ihrer àhonheit. Ähre blauen Augen hatten einen helle« Glanz, die Gesichtszüge wa- 1,'en regelmäßig und zart. Die Gestalt ivar von jugendlicher Schlankheit, und in den herrlichen braune»! Wellen ihres Haares zeigt« sich noch keilt einziges weißes Haar. Sie trug einen langen, mit Blaufuchs verbrämten Reifemantei «vis

erzogenen Mädchens? Ich mache Dir inà Konlpliment! Und Sie, Fanny, sind dem Fräu lein behilflich, sich vor mir zu verbergen?' „O, Frau Gräfin! Wie hätte ich sie zurück- weisen können, wenn sie zu mir kam?' „Waren Sie denn nicht vorher benachrich' tigt?' ,Min, Mania, Fanny wußte nichts von >ml' ner Flucht.' „So! Hast Du endlich die Sprach« niiedergi« funden? Es ist mir angenehm, den Ton ner Stimme zu hören. Die wirst mir wohl -nicht einreden wollen, daß Dil ganz allein aus den Gedanken gekommen

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Seite 2 von 8
Datum: 20.06.1931
Umfang: 8
, M. Linke, Dresden 21. (37. Fortsetzung) Sie starrten über das Trümmerfeld der klei nen Gruppe entgegen, die sich auf sie zu bewegte. Sie starrten und ihre Blicke weiteten «sich. Dann zogen sie die Hüte, einer nach dem anderen, senkten den Köpf und wichen schritt weise zurück. Der Kampf war aus! Nur vor der Madonna drüben beugte» sie noch einmal das Knie. Dann hat man n>e wie der etwas von ihnen gesehen, noch gehört. 36. Kapitel Gräfin Julia saß noch immer und starrte auf die rauciMden Triimrner

, da» einen Schrei über den anderen ausstieß. „Oh du mein liebster Hoheisel!' „Melitta!' ' „Tu selìx. Austria nube!' lächelte der Assessor schmerzlich und zog seine Gerd an der Hand bei Seite. Der Graf würde den mutigen Freund glänzend entschädigen, das wußte «r. Er aber hatte mit diesen Estes keine Rechnung mehr zu begleichen. Der Händedruck in der Grvft war korrekt und bedeutete ein: Kreuzen wir nie wieder unsere Wege! Gerd zalchèrte und mutzte immer wieder nach der Gräfin blicken, die Gaston

nicht von sich las sen wollte. Diesen Knaben, zu dem auch GerV sich so seltsam hingezogen füMe. der monate lang leiden müßte, bis er die Heimat wieder fand. .Es war ihr, als hätte sie immer noch nicht seine volle Verzeihung, weil sie ihn ver drängt. , , . Der Gräfin wollte sie nicht nochmals unter die Augen treten.' Man hatte sich betrogen und zuletzt gehaßt. Doch um einen Händedruck von Gaston fleh ten ihre Augen wehmütig. Cr war Ihr wie ein Bruder — ,Mi'r. «werden sofort passende Kleider für dich besorgen

!'? . Und als er in das Zimmer stürmte, neue« Unheil fürchtend, war sie totenbleich. Mir ist so entsetzlich übel und mein Herz schmerzt —' „Gertrud, was ist geschehen?' àine Augs» irrten von ihr zu der fassungslosen Italienerin. „Woher hat Ihre Braut die» Tuch?' stöhnte diese und erhob sich mühsam. Er erklärte stutzend, da rief sie gellend: »Herr Graf. Frau Gräfin! — — Ich komm« nicht allein weiter!' Schnell« Schritte eilten über die Straße in das Haus. Ein wirres Durcheinander. von Stimmen Fassungslos stand Gerd

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Seite 2 von 8
Datum: 17.05.1931
Umfang: 8
geschlafen?' „Fürstlich, aber >' „Runterkommen!' - »Ich habe keine --- -- Uniform.' Man konnte doch nicht wissen, ob öle Gräfin dane- benstand. Die Stimme im Mikrophon lachte so, daß es schrillte und pflff. „Aber Gaston!. Natürlich!, so wie immer zu Haufe!' Gerd hatte nur „Gaston' gehört. Unmutig stöpselte sie das Sprachrohr zu.'' „Das Mas- kenfest geht weiter. Mso Bub, ntcht Mädel. Soll mir auch recht sein. Bloß werden wir gelegentlich mal über eine Gehaltserhöhung reden, Herr Graf. Wenn mein Mmengage

sie die Stimme des Grafen Este. „Aber liebe Gutta! Nun verbitte ich »nie diese Sturzbäche von Tranen. Gaston wie gleich kommen — — wir werden heiter sei» und alles kommt in Ordnung. ' „Heiter! In Ordnung!' Schrill lächle, die Frauenstimme. Sie hat wieder einen Anfall! dachte àvd und schob den Vorhang zurück. Der Wm zur Gesundung der armen Gräfin Este nniM wei ter laufen. Es war ein Heller Gefelljchaftsraum dessen hohe Fenster einen entzückenden Blick in den malerischen Garten gewährten. Viktor Esto sah

an dem runden Mitteitisch und trommelt« mit den Fingern auf der Platte. Er -ah ä» gerlich aus. Gräfin Julia stand in einer fließenden weiß« seidenen Matinee an der Tür zum Garten, war sehr, blaß und hatte gliHn'.d»' Augen. LH« schöner Mund war verirrt. Bob — also hier steckt« der Kerl! — auch da und hielt schon wieder ein Tablett in den Händen. Als «r Gerd erblickte, bekam er runde Augen und nickte eifrig. „Das Stichivoril' seufzt« Gerd. „Und d«r junge Gras tritt «in. mltkn in die ehelich», Szene Milchen

Graf und Gräfin!^ - » - - > (Fortsetzung folgt) ^ .

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