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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 13.12.1935
Umfang: 6
rend sie der alten die Hände gab, „geh' nicht fort.' ..Du hast die Augen deiner Großmutter', ent schied bedeutsam Gräfin Veronika. Jemand seufzte hörbar, vielleicht Silvio, aber Gräfin Veronika geruhte nicht, es zu beachten. „Wer kann wissen, was in diesem blonden Köpfchen steckt?' fuhr die kluge Frau fort: „heut' sind deine Augen heiter, dein Lächeln ist sanft, aber morgen vielleicht...' „Morgen komme ich in die Anstalt', sagte Angela. „Morgen kommt sie in die Anstalt', wiederholte Silvio

. Nun ließ Gräfin Veronika sich herbei, das Mädchen auf die Stirn zu küssen, und das Befra gen hatte ein Cnde. Ais Angela fort war, machte die Gräfin eilig ihren Seufzern vor der Schwiegertochter Luft, sie sagte, ihr s?i als lese sie etwas Eigentümliches auf d'n> (?.'licht des Mädchens, gleichsam die Ahnung enn--, argen Streiches, den sie später begehen m.'< de. Auch mit Silvio erklärte sie sich nicht sehr zu frieden: vor allem war er zu ernsthaft sür seine Jahre — die Erfahrung hatte sie gelehrt

, daß nicht zuveilen etwas durchgeschimmert hätte: aber man weiß ja. die Wahrheit ist wie der Rauch, sie bricht sich selbst Bahn und ist un möglich zurückzuhalten. Seit dem Tage, da Angela der Schwester ihrer Großmutter den ersten Besuch gemacht hatte, wa ren fünf Jahre vergangen. In dieser Aett hatte die Gräfin Veronika nicht versäumt, in Mailand das Ansehen der beiden Häuser Rodriguez und de Nardi aufrecht zu erhalten, für welche bedeutsame Aufgabe sie etwas mehr als ihre Einnahme ver wendete und das Kapital

kluger Aphorismen und weiser Aussprüche nicht sparte. Silvio hatte, um etwas Tüchtige» zu leisten, die Landwirtschaft studiert. Angela hatte Französisch, Klavkerspiel und weni ger au» eigenem Antrieb die Rechenkunst studiert Die Gräfin Beatrice war, den Wünschen der Schwiegermutter sich fügend, auf den Mailänder Festen mit den längsten Schleppen, sowie mit den schönsten Schultern und dem gedankenlosesten Lä cheln erschienen. Und in dieser ganzen Zeit hatte Giorgio kein Lebenszeichen gegeben

. Es war eine schwere Aufgabe gewesen, das Te stament der Gräfin Rodriguez de Nardi zu Ende zu führen, aber der Notar Parolini hatte so vie! wortreiche Liebenswürdigkeit und sein hochge schätzter College so viel stumme Gefügigkeit aufge wendet, daß die Sache endlich gelungen war. Die Gräfin Veronika hatte mit der linken Hand ihren Namen schreiben können, worauf sie erklärte» „daß sie nun sterben dürfe', welche melancholische Änße rung sogleich durch den N'tar Parolini, die Grii sin Beatrice und durch ein Lächeln

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 03.01.1928
Umfang: 6
- gebäude müssen für die Versammlungen Und Uebungen der Balilla mit allen Garantien zur Verfügung gestellt werden, usw. L!uZen von 8avoyen Historischer Roman von L. Müb'bacb^- (182. Forijegung) „Nein, Frau Gräfin. Er weiß nichts davon, und er darf keine Ahnung von diesen kleinlichen Dingen haben. Wir werden diese Nebensachen schnell unter uns arrangieren. Zuerst erlaube ich mir also die Frage, ob die gnädigste Gräfin zufrieden sind mit der Einrichtung der Zim mer?' „Vollkommen zufrieden, mein Herr

haben, zu sagen'. „Ich bitte, daß wir uns verständigen, denn Sie begreifen, daß die Gräfin Canossa nicht der artige königliche Geschenke von einem Un bekannten annimmt'. „Ich begreife das vollkommen, denn ich kenne den stolzen, unabhängigen Sinn der Gräfin Canossa. Aber zuerst, bevor wir zu weiteren Unterhandlungen uus wenden, bitte ich nur festzustellen, daß Sie für alles, was hier ge schehen, durchaus niemandem verpflichtet sind, nnd daß niemand deshalb von Ihnen «inen Dank zu erwarten hat. Ich selber

, obwohl ich die Ehre hatte, diese kleinen Dinge zu arrangie ren, handelte doch nur als der Diener eines hö heren Herrn, und dieser, obwohl er die schöne Gräfin Canossa nicht kennt, ist der einzige, der für diese kleine Ueberraschung Dank verdiente'. „Sie sprechen in Rätseln', sagte die schöne Gräfin achselzuckend. „Indessen werden Sie mir wohl dieselben erklären. Ich will vorläufig nur dies noch fragen: Die ganze Einrichtung dieser Zimmer, nebst dem Silberzeug, das auf dem Buffet des Speisesaales

sich befindet, ist also mein Eigentum?' „Das unbestreitbare Eigentum der Gräfin Canossa'. „Dann mache ich Sie darauf aufmerksam, daß in höchstens acht Tagen der Palast Canossa wie der so öde und leer sein wird, wie er gestern war, und daß zuerst alles Silberzeug und dann alle Möbeln aus demselben verschwunden sein werden'. „Wer wird sich unterfangen, das Eigentum der Frau Gräfin verschwinden zu machen?' „Mein Herr Gemahl, der Graf Canossa. Sie wußten wohl nicht, daß ich einen Gemahl habe?' „Im Gegenteil

, ich wußte das sehr genau, und ich habe heute Morgen deshalb bereits eine lange Unterredung mit dem Herrn Gra fen Canossa gehabt'. „Er hat Ihnen am Ende versprochen, nicht mehr zu spielen?' fragte Lukretia lachend. „Cr hat sein Ehrenwort gegeben, nicht Hand an diese Dinge hier zu legen und sie als mein Eigentum zu ehren?' „Signora, das Ehrenwort eines enragierten Spielers hat keinen Wert.. Ich habe es daher dem Grafen Canossa nicht abgefordert, sondern ich habe es vorgezogen, das Eigentum der Frau Gräfin

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Seite 2 von 6
Datum: 07.01.1929
Umfang: 6
wieder zu sehen, nicht wahr? Nun hören Sie, Freund, ich will Ihnen etwas sagen, was bis jetzt hier noch niemand weiß, ein Geheimnis, das erst bekannt werden darf, wenn wir Venedig verlassen ha ben. Ich will Ihnen den Namen meiner Ge liebte sagen, es ist die Gräfin Lukretia Canossa. Nun? Sie schreien nicht auf vor Entzücken? Sie fallen mir nicht um den Hals? Sie begreifen nicht?' ' ' , «Ich kenne die Frau Gräfin..nicht', sagte Eugen, »ich kann.daher nicht ermessen —' »Was Sie das angeht, nicht wahr? Herr

, mein Grit, dieser verstockte Sünder hat-in Ve nedig gelebt, wie in einein Studierzimmer, wo hin kein Ton der Welt, dringt. Er weiß nicht einmal, was es ihn angeht, wenn ich ihm sage, daß die Gräfin Canossa meine Geliebte ist. Freund, Waffenbruder, hören Sie also: die Gräsin Canossa ist die Schlvester des Marchese Strozzi'. „Die Schwester meines Todfeindes', sagte Cugen düster. „Ja, und sie haßt den Marchese vielleicht ebenso sehr, als? Sie, während der eifersüchtige Marchese die Dnmmheit

hat, ihr zu vertrauen. Sie ist außer Mademoiselle Viktorine die ein zige, welche die Zimmer der Marchesa Vtrv'ji betreten darf-, . . ' Es fuhr wie ein leuchtender Blitz über Eu gens Antlitz hin, und feine Angen flammten höher auf. „Sie kennt sie?' fragte er atemlos. „Sie <vht zu ihr?' ^ „Ja, und Sie sollen mit ihr gehen! Es ist hente großes Maskenfest heim Admiral Moce- à>o, die Gräfin Canossa erscheint als Königin Maria Stuart im langen Schleppkleid. Sie wird vorher einen Besuch im Palast Strofi

machen, sie wird in all ihrer Herrlichkeit sicn der Marchesa zeigen, und der Page, welcher ihre Schlepve trägt, wird natürlich mit ihr in nas Gemach der Marchesa eintreten. Sie, mein lie ber Eugen, Sie werden dieser Page sein'. Eu/ien stieß einen Schrei des Entzückens aus und warf sich dem Kurfürsten in die Arme. „Es war am Nachmittag dieses Tages, als die glänzende Staatsgondel der Gräfin Canossa vor dem Palaste Strozzi anhielt. Die Gräsin, das Antlitz verhüllt von einer Maske, im pracht vollen Kostüm der schönen

Griff eines Dolches hervorblitzen. W'ie-«r hinter der Gräsin her die Stufen hinaufschritt, funkelten seine Äugen wie Flammen aus den dunklen Oessnungen der Maske hervor, und dieser fun». kelnde Blick war es. vielleicht, Äer den Portier, welcher die geschlossene Pforte geöffnet hatte« aufmerksam und. mißtrauisch machte. „Gnädigste Frau Gräfin', sagte er, »der Page darf wohl in der Gondel auf die Rück kehr von Ew. Gnaden warten?' Die Gräfin war schon einige Schritte in die, Halle hineingegangen

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Seite 2 von 6
Datum: 20.07.1927
Umfang: 6
es meiner gnädigen Mutter gefällig, während man an der Post die Pferde umspannt, den Wagen auf eine Viertelstunde zu verlassen und ein wenig zu dejunieren.' Die Gräfin gab mit einem stummen Neigen ihres Hauptes ihre Einwilligung und Eugen er teilte die nötigen Befehle. Der Wagen rollte also durch das alte römische Tor in die Krö- nungsstadt der französischen Könige ein. Das donnernde Rollen der Räder über das holprige Steinpflaster hatte etwas Unheimliches und Er schreckendes und ließ selbst einen Schatten

über das stolze, unbewegliche Angesicht der Gräfin dahingleiten. „Es ist gut, daß uns hier niemand kennt,' sagte sie achselzuckend, „und daß das Rollen un serer Räder uns keine Feinde erwecken kann.' Aber die Gräfin schien sich getäuscht zu ha lben und in Reims nicht so unbekannt zu sein, als sie vermutete. Der königliche Posthalter, der, so wie die Equipage vor dem Gebäude an hielt. aus demselben heraustrat und sich der Equipage näherte, sollte der Gräsin den Beweis davon geben. „Sie wünschen wahrscheinlich

, in die Kissen des Wa» gens zurück. Der Beamte der königlichen Posthalterei stand immer noch mit dem Hut auf dem Kopf neben dem Wagen und starrte die Gräfin mit neugie- riqen und unverschämten Blicken an». „Ich bitte Sie, mein Herr, sofort acht Pferde vor meinen Wagen legen zu wollen,' fagte die Gräfin mit fast bittendem Ton. „Acht Pferde sind sehr viel für einen Wagen mit so leichtem Gepäck,' erwiderte der Posthal- ter. „Man sollte glauben, die Frau Gräfin be fände sich auf der Flucht und es läge ihr da ran

, sehr rasch vorwärts zu kommen.' „Es liegt mir auch daran,' rief Olympia schnell, „und ist bitte Sie deshalb, sich zu be eilen.' „In einer halben Stunde sollen Sie die Pferde haben,' sagte der Mann, und mir einem gravitätischen Kopsnicken trat der Mann von dem Wagen zurück und ging langsam wieder in das Haus. Die Gräfin winkte ihren Lakaien zu sich heran. „Gehen Sie in das Haus und fragen Sie, ob man ein Zimmer haben kann, um da rin etwas zu dejeunieren?' Der Latay stürzte in das Haus, aber kehrte

sehr bald mit verlegener Miene zurück. „Die Leute behaupten, es sei kein einiges Zimmer vorhanden, und 'Ew. Gnaden möchten sich nicht bemühen, auszusteigen.' »?tun, so soll man uns ein paar Tassen Schokolade an den Wagen bringen.' Der Lakai eilte abermals in des Haus und kehrte bald wieder zurück in Begleitung einer Frau, die sich mit hastigen Schritten und trotzi gein Gesicht dem Wagen näherte. „Sie sind die Gräfin von Soissons?' fragte sie, der Gräfin mit sehr unehrerbietigen Mie nen ins Gesicht

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Seite 2 von 6
Datum: 31.12.1927
Umfang: 6
. Wahrlich ein Grund, sich des Lebens zu freuen. Die Menschheit hängt ja so sehr an Aeußerlichksiten und Formalitäten, und, wenn man nur will, so kann man an jedem beliebten Tags einen LuZen von Historischer Nomon von L. W üb'back- t lM. Il'mcizung. „Du siehst es wohl', sagte die Gräfin voll kommen ernsthaft, „es war die höchste Zeit, daß ich ineine Möbeln erneuerte'. „Ah, Em. Gnaden sehen aus wie eine Fee', rief Manetta freudig. - „Ich bin auch eine Fee', erwiderte Lukretia lachend. »Ich habe eineil

, Berlin; Gehèimjlt tizrai Bertold Wagner von Blumenthal, Osnabnick', Central: Cesare Tardivo, Usf. Gen. Verona. „Und Du zeigtest ihm alles?' „Ja, gnädigste Contessa. Er sah sich alles sehr genau an und schrieb zuweilen etwas in kein Notizbuch. Hier in diesem Zimmer blieb er am längsten, und ich glaube, er hat sich förmlich eine Zeichnung von demselben gemacht, weil ich ihm sagte, dies sei das Wohnzimmer der Frau Gräfin'. „Mein Gott', murmelte die Gräfin, einen beschämten Blick nmherwerfend

von Bayern die Gräfin Canossa ans dein hohen Hause der Strozzi für eine so leichte Beute, halte, daß man sie mit Geld uud Geldes- wert erkaufen könne. „Wann war dieser Herr hier, und wie sah er aus?' fragte sie düster. „Es war um die Mittagsstunde, als er kam, gnädigste Gräfin. Die Regatta hatte eben be gonnen, denn die zwanzig Kanonenschüsse wa ren eben abgefeuert'. „Got fei Dank, er mar es nicht', sagte Lukre tia aufatmend zu sich selber. „Er befand sich mi iener Zeit neben mir in meiner Gondel

werden. Das Zen- tralverwaltungsaint wird seinerseits die einge laufenen Summen den Provinzialämtern gut schreiben. . Während im laufenden Jahre für Mitglieds karten und Mitgliedsbeiträge von den E'nzelncn L. 44.— bezahlt wurden, machen wir aufmerk sam, daß im kommenden Jahre die bsireffen- den Quoten auf L. 39.— herabgesetzt werden.. wir hatten erst kurz zuvor unsere Bekanntschaft gemacht'. Ein leises, schüchternes Klopfen an der Tür nach dem Salon weckte die Gräfin aus ihrem Nachsinnen

. Es war der Dekorateur, welcher um die Erlaubnis bat, das Boudoir der Gräfin in Ordnunn bringen zu dürfen. „Treten Sie ein, mein Herr', sagte Lukretia, „aber beeilen Sie sich, denn, wie ich glaube, ist es bald 1 Uhr'. „Die Pendule im Salon hat eben die elfte Stunde geschlagen, gnädigste Contessa', er widerte der Tapezierer,' der jetzt in der reich gekleideten Dame sogleich die Gräfin Canossa erkannt hatte. - „Die Pendule, ich habe also eine Pendule', dachte Lukretia, und sie eilte in den Salon, um sich die große

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Seite 2 von 6
Datum: 30.11.1935
Umfang: 6
und darin eine weiße Masse, einen Körper in halb sitzender Stellung gegen einen Berg von Kissen gelehnt, und etwas höher einen carmoisinroien Kopfputz, welcher sich von dem gelben Gründe abhob. Das gelbliche und unbewegliche Antlitz der Liegenden verschmolz fast mit dem Damast. Neben dem Bett saß eine halb eingeschiascne Wärterin und ihr gegenüber stand die Gräfin Beatrice, den Kopf mit neugierigen Blicken nach der Türe gewendet. „Wer ist da gekommen?' fragte sie, als Am brogio in ihrer Nähe

war. „Ein Arzt...' stotterte der Aermste, hoch er' rötend. Mer der Gräfin schien nichts dabei aufzufallen, und sie näherte sich der Kranken, um ihr mit sanfter und doch vernehmlicher Stimme ins Ohr zu sagen: — „ein Arzt!' „Ach!' seufzte die Kranke und bewegte mühsam den rechten Arm, ohne das es ihr gelang, ihn aufzuheben: darauf winkte sie mit dem linken Arm Cilecca, sich zu nähern, und Cilecca trat ohne die geringste Verwirrung nahe genug heran, um den Kopf unter den Baldachin zu stecken

, welchen er mit einem Blicke maß, während er mit einer gewissen, ihm eigenen Manier den Damast be> fühlte, um den Stoff zwischen den Fingern „knir schen' zu lassen. „Fühlen Sie mir den Puls!' sagte die Kranke. Und Cilecca fühlte den Puls. „Fieber ist nicht vorhanden', sagte die Dame im Bett. „Fieber ist nicht vorhanden. Frau Gräfin.' Die Kranke warf einen Blick der Befriedigung rings umher, den Beatrice allein mit einem Lächeln beantwortete, denn die Wärterin kämpfte mit wackelndem Kopf gegen den Schlaf und Traf Cosimo

dann: „Ich bin ganz Ihrer Meinung, Gräfin.' Und weiter agte er nichts — aber als er sich von dem Bett entfernen wollte, hielt ihn die Kranke mit den Worten zurück: „Was verordnen Sir mir?' „Was ich Ihnen verordne?' wiederholte Cilecca und schien es alle Umstehenden zu fragen, die Grä fin Beatrice eingeschlossen, welche ihn mit offenem Munde ansah. „Ich oin nicht der behandelnde Arzt, ich kann Ihnen nichts verordnen; ich bin wegen einer Angelegenheit gekommen -- wegen einer gewissen Angelegenheit

in die Hand. «Sie geben mir da Bouillon zu trinken, die ich nicht mag', stammelte die Kranke. Signor Cilecca stellte die Tasse behutsam wie der hin, verneigte sich vor der Gräfin Aeronika, ließ das Glas vor der Gräfin Beatrice fgll<-n, welche nicht aufhörte, ihn neugierig anzusehen, I und ging hinaus, indem er noch einen letzten Blick auf die Decke, den Fußboden und die Wände warf. Ambrogio folgte ihm wie ein gespenstischer Schatten. Kaum hatte sich die Türe hinter ihnen ge schlössen, so lehnte Cilecca

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Seite 2 von 8
Datum: 06.03.1931
Umfang: 8
r n (52. Fortsetzung) „Wohin gehen Sie von hier aus?' fragte die ,>Jch werde mich in den Klub begeben.' „Sie dürften keine Partie finden.' ..Daran ist mir nichts gelegen, ich spiele nicht mehr, denn ich bin zu sehr vom Mißgeschick ver folgt. Ich ruhe ein wenig aus und warte auf die Zeit, bis das Glück wieder einschlägt.' Die Gräfin lächelte. „Lieber Freund, es g!l>t Leute, die niemals gewinnen.' . ..Warum nicht?' „Das lvciß ich nicht, aber tatsächlich verhält <5 sich so. Mein Vater spielte sein ganzes Le be» lang

und verlor unaufhörlich, aber er be hauptete, daß es ihn doch belustige! das ver siehe ich nicht. Ich sehe gern alles, was ich un ternehme, von eine», günstigen Resultat ge krönt, und jede Niederlage bringt mich zu^ Ver zweiflung.' „Sie sind eben eine schlechte Spielerin. Einen Fehler müssen Sie ja doch haben.' Er küßte die Hand der Gräfin und verneigte islch vor Elisen. „Mein Fräulein', sprach er, „ich räum« Ahnen das Feld.' Elise von Ehrenstein antwortete nicht, aber «>»e leichte Nöte stieg

ihr in die Stirn. Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlos sen, so wandte sich Elise der Mutter zu: «Hörst Du, Mama, in Deinem Hause tritt mir Herr von Rhoden den Platz ab! Meint er oenn, daß man mich von hier verjagen lönnl5?' Die Gräfin preßte ihre schonen Lippen mit unzufriedener Miene aufeinander. „Welcher Ton, meine liebe Elise, und welche Einfälle.' Seit acht Tage» bist Du nicht zu mir herabgekommen, lind ich gab mich der Hoff nung hin, daß Du mit freundlichen Absichten erscheinen werdest!' „Mutter

! Wenn ich einzig und allein das tun würde, was ich wollt«, so kämen Dir ge genüber nur Worte der Zärtlichkeit und des Gehorsams über meine Lippen' „Ich weiß, Du willigst «in, mir zu gehorchen, wenn ich Dir das befehle, was Dir paßt und behagt!' . „Wer ich liebe Dich trotz allein und allem', rief das junge Mädchen, indem es vor der Mut ter in die Knie sank und die Gräfin mit den Armen umfaßt«. „Laß gut sein, Du zerknitterst meine Toilet te', sprach die Gräfin, sich sanft von Elisen« Umschlingungen befreiend

«rt, das drei Revolutionen in sich birgt, liegt zwischen Deiner àisfassung untz, der Mrklichkeitl> > Die Gräfin betrachtete ihre' Tochter verblüfft. „Mir scheint gar, Du willst jetzt von Politik reden, fürwahr, ich fange an zu befürchten, daß Du geisteskrank bist. Was liest Du denn? Ich muß mir wahrhaftig den Vorwurf machen, Dir zu große Freiheit gewährt zu haben. Du wirst nun gar noch Sozialiltint Meinst Du denn wirklich, daß alle Menschen auf der gleichen ge sellschaftlichen Stufe stehen

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Seite 2 von 8
Datum: 08.01.1928
Umfang: 8
als die Gräfin die Hälfte der breiten Marmor treppe hinaufgeraiifcht war, betrat der Pag« in dem violetten Samtgewand die unterste Stufe derselben, zwischen ihnen beiden rauschte die lange weiße Schleppe wie ein glänzender Schwan dahin. - Schweigend gingen, sie weiter. Oben an der Treppe stand Mademoiselle Viktorine, die Grä sin mit tiefer, ehrfurchtsvoller Äerbeugmig will- stammen heißend. -. , - „Die Frau Marchesa erwartet .mich,. nicht wahr, Mademoiselle?' fragte die Gräfin, j «Ja, Exzellenz, die Frau

und an dem Pagen vorüber, eilte, flüsterte sie leise: „Vorsicht, um , Gottes- willen, Vorsichtl' Sie eilt« den Korridor hinab, — die Gräfin Canossa schritt die. entgegengesetzte. Seit«. . des selben entlang bis zu der hohen Flügeltür in der Mitte desselben. Vor derselbe^ blieb sie, stehen, der Page schien das gar,nicht.benierkt. zu habeii, denn er schritt hastig.ZyMärty..! . «Die Gräfin wandte sich heftig zn ihm. »Zu rück, Filippo', rief sie zürnend. «Du verstehst. Dich schlecht auf Pagendienst. Wenil

ich still stehe, darfst Du nicht vorwärts schreiten, kleiner Unverschämter!' Der Page murmelte einige unverständliche Worte und trat zurück. Die Gräfin klopfte laut und in mehrfachen, .Absätzen an die Tür. „Ich bin es, Frau Marchesa', rief sie, „die Gräfin Canossa!' Eine Pause trat ein, und hätten diejenigen, welche, hinter den Türen oder den Vorhängen lauschten, näher heranschleichen können, so wür den sie hören können, wie das Herz des Pa gen so laut klopft«, als schlüge es. mit einem Hammer

gegen seine Brust, wie sein Mein un gestüm und keuchend aus seiner Brust hervor kam. , Jetzt ward die Tür geöffnet, lind eine sanfte, zitternde Stimm« sagte: „Treten Sie ein, liebe Lukretia', Die Gräfin .verschwynd hinter der Tür' und traì ein. Aber tàum in .das Äenlach àMre- ten, lfaßte sie heftig Lauras Arist.und'zog sie eilig vorwärts. ... ., .V - ' »Nicht hior^. nicht hièr', WMt« sie. .Wehen Sie in . das zweite Zimmer. Er pontini Ihnen nach. Man wird hier-im der Tür horchen. Ge hen Sie, Laura!' . ..Laura

erwiderte nichts,. svnÄrstl.'durcheilte das Gemach, und vexschwand,hinter .d?r Por tiere ihres Äoudoirs. ..... Die Gräfin Wandte sich u >n^ und sàh nach ihrem Pamü.' Er war eben, iti die! Tür ein getreten Und! leWe'!zMàb''àVe^Hèrsèlben.. «SchlièU die Tür, Mlippö, àv rvarte' HWr', sagt« die. Oxäfiy. laut. „Ich gche mit der Frau Marchesa in ihr Boudoir. Madàinaiselle Vikto rine wird gleich hierher kommen Md'à' wird bèi Dir bleiben'. Der Page schloß die Tür; aber Äie er das getan, ließ er die Schleppe

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Seite 2 von 6
Datum: 04.01.1928
Umfang: 6
ser ««demütigt werde, Oesterreichs, Größe und Macht nicht noch höher emporwachse, und Frank reich muß alle Mittel in Bewegung setzen, um diese Gefahr von sich und von Europa ab- zuwznden. Ich erlaube mir die Frage, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe, und ob die Frau Gräfin die Gnade gehabt, mir Ihre Auf merksamkeit zu schenken?' „Ich versichere Sie, daß ich mir Mühe gebe, zu verstehen, und daß ich anfange zu begreifen', fagk die Gräfin lebhaft. Der Marquis verneigt« sich. „Ich sagte

. „Aber da es Oesterreich sehr wichtig war, den Kurfürsten in seiner Liebe und An hänglichkeit für Oesterreich zu erhalten, so schickte der Kaiser von Deutschland den Grafen Kaunitz als Gesandten nach München, und seine Gemahlin mußte ihn begleiten. Denn man wußte sehr wohl, daß der Kurfüst die schön« und geistreiche Gräsin Kaunitz liebe. Es ist der Gräfin auch gelungen, die Liebe Max Ema« nuels bis Zur höchsten Leidenschaft zu steigern, und die Gräfin Kaunitz hat so großen Einfluß auf den Kurfürsten

, daß er um ihretwillen der ergebenste Diener und Bundesgenosse Oester reichs geworden ist und sich unbedingt allen Forderungen desselben unterordnet'. „Ah, der Herr Kurfürst von Bayern hat also eine Geliebte?' rief Lukretia glühend. „Und er betet diese Frau an?' „Cr hat sie angebetet, Signora, bis — »Nun, Herr Marquis, fahren Sie fort. Bis —' „Bis er die Gräfin Canossa gesehen hat'. „Sie glauben,'daß er imstande wäre, seiner geliebten Gräfin Kaunitz ungetreu zu werden?' fragte Lukretia mit flammenden Augen

sein?' „Sie sagen aber, der Kurfürst liebe ditz Grä fin Kaunitz?' fragte sie mit düsterer Miene. „Desto größer wird der Ruhm sein, ihn von dieser schönen und geistreichen Rivalin ab zuwenden'. „Ist die Gräfin hier in Venedig?' „Natürlich, sie ist überall da, wo der Kurfürst „Man muß sie von hier entfernen', rief Lu kretia mit dem Ausdruck des Hasses. „Oder noch besser, man veranlaßt den Kur fürsten, sich zu entfernen und die Gräfin Kau nitz als „Didone abbandonata' zurück zu lassen. Wollen Sie dies schwierig

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Seite 3 von 8
Datum: 24.02.1931
Umfang: 8
sich il»--.» !» tapfer. - Dank der Unterredung, mit Beichtvater hatte die Gräfin ihre Taktik E-i>> Wandert. Sie hatte ihre umwölkte Liià àdex zu glätten versucht, wieder ein auf ihre schönen Lippen gezaubert und 'à'^^lschen Ton ihrer Stimme zu dämpfen i,n - Offenbar hatte sich eine merkliche !u .à man sie vor der Flucht Elisens 'climend abwohnt gewesen: sorglos, heiter, ein» lick ^ Fräulein von Ehrenstein fühlte »»der?- beunruhigt, denn das ver« Etre.,«. ^en der Mutter, die vorher soviel de., à»»'« ' gelegt

hatte, konnte nur dns im.« à?^Mrund geleitet werden, der für k!eil!> à.Mädchen von nachteiligen Folgen be- sie A' Kriegszustand mit jener Frau, lchwe.- àk Ä /'' und allem anbetete, lastete so ichmene, -^ war ihr so peinlich, und »ieses WI^ .ch' daß sie trotz ihker Qualen sich -nSge ^dauenì ^eute und àschte, er ^ Gräfin, di« gewöhnlich ihrer Tochter die Freiheit ließ auszugehen, wenn es ihr beliebte, nur in Begleitung einer Kammerfrau, huldigte jetzt mit einemmal der Gepflogenheit, die Toch ter überallhin

, daß dieselbe Be rechnung sei. nicht Einhalt zu gebieten. Elise freute sich des iiebevollen Wesens der Mutter und war doch auf das Schlimmste gefaßt. Die Gräfin hatte fich schlauertveise gedacht, daß die Anwesenheit Rhodens in ihrem Hause für ihre Tochter «ine Quelle des Anstoßes und der Reiz barkeit sein werde und hatte deshalb veranlaßt, daß dieser nie mehr im intimen Kreis des Hau ses erscheine. Dieser scheinbare Bruch, den die Gräfin von Ehrenstein der Welt gegenüber zur Schau trug, war die klügste der Vorkehrungen

sich keiner Täu schung hin. Diese gekünstelte Ruh« schien ihm sehr bedenklich. . Stille Wasser, die In ihrer Tiefe Geheimnisse bergen, sind viel gefährlicher als der brausende Wildbach, der in seinem ha stenden Rauschen so mancherlei verrät. Elise war ihm drauhen am Lande zu einer Kapitula tion viel geneigter «rschienen als hier im wo genden Treiben der Stadt. Er offenbarte dies« sein« Beobachtungen der Gräfin nicht: «r fing niemals an, von Elise zu sprechen und legt« in jedem Gespräch über das junge Mädchen

«in« Zurückhaltung an den Tag, von der die Gräfin Lucie sich ganz begeistert fühlt«. Gr tat derglei chen, als ob «r die Verwirklichung der Pläne, «velche dies« hegt«,, fiir «in Ding der Unmöglich keit Haltes oderai« wenigstens nur in nebelhafter Derne s äh f. ^Menn jemals «twas daraus , den sollte!' Das mar sein« stehende Floskel, und für die Mutter Etisens lag in diesen Wor ten eine gewisse Sicherheit und eine Aufreizung zugleich. Die unglückliäze Frau rang zwischen dem entsetzlichen Gedanken, ihr Kind

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Seite 2 von 8
Datum: 12.09.1933
Umfang: 8
war vorsorglich genug gewesen, dem Sohn ein statt liches Vermögen zu hinterlassen. So ließ sich das Leben in Syrien gut an. Die Gräfin war entzückt von allem, was sie sah, von den Pal inen und Oliven, von den winkligen Gassen und prachtvollen Jnnenhöfen Beiruths und Da maskus, von den Bergen, die in der Sonne flimmerten, und von den Menschen. Der Graf durchstreifte mit seinem Wagen das Land von einer Ecke zur anderen, schaffte sich einen Stall arabischen Vollbluts an, und die junge Frau sah in ihrem Haus fast

hatte und eine Art Königin unter ihnen gewesen war. Das Buch ließ der Gräfin d'Andurain keine Ruhe. Sie wollte in die Fußstapfen der roman tischen Engländerin treten. . Irgendwie mußte der Anfang hierzu gemacht werden.' Der Graf war gerade wieder einmal mit feinem. Wagen unterwegs, landauf, land ab, Vielleicht hätte er sich überhaupt ein wenig mehr um feine, junge Frau kümmern sollen. Dann würde er ihr wahrscheinlich den Plan ausgeredet haben, nach Mekka zu pilgern, um den mohammedanischen Ehrentitel des Hadschi

zu erringen. Einigen vertrauten Freunden er zählte sie von ihren Absichten: „Warum soll mir nicht gelingen, was Lady Stanhope voll brachte. Schöner als ich ist sie sicher nicht ge wesen.' — Die Vertrauten warnten: „Unmög lich! Als Europäerin und Christin!' Die Gräfin lächelte nur: „Ihr werdet schon sehen.' Bald darauf hatten die Freunde allen Grund, sich zu wundern. Die juuge Frau erklärte ihnen kurz und bündig, sie habe sich von ihrem Mann scheiden lassen und nach, mohammedanischem Ritus einen Führer

aus der Wahabitenleib- wache des Jbn Saud geheiratet. Natürlich handle es sich hier nur um eins Scheinehe, da mit sie als Frau eines Jslümiten ungehindert Mekka erreichen könne.- . - Fast unmittelbar darauf trat die frühere Gräfin mit ihrem mehr wild als romantisch aussehenden Scheingätten die Wallfahrt nach- Mekka an. Sie trug arabische Tracht, und aus dem dichten Schleier sahen nur ihre Augen unter den schwarzgefärbten Brauen und Wim pern hervor. Bis hinter Dfchidda ging alles nach Wunsch

will man ihr . nicht zugestehen. Da e? sich außerdem um einen von Ihn Sauds Getreuen handelte, so wurde kurzer. Prozeß ge macht: Die Wachmannschaft, welche vie kleine Karawane bealeitete. nahm die arme frühere Gräfin fest und brachte sie nach Dschidda. Dort endete die Wällfahrt nach Mekka, der erste Teil des Königinnentums, im Gefängnis. ' - Der diplomatische Vertreter Frankreichs be mühte sich darum, die Freilassung seiner Lands männin zu erreichen- Die arabischen Behörden bedauerten lebhaft, und kurz darauf, lief in Paris

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Seite 2 von 8
Datum: 27.07.1932
Umfang: 8
— die jedoch sprühen konnten, so als wenn auf einer Klinge aus Damaskus Sonnensunken gleißen. War es ein Bruder der Gräfin? ein Vetter? oder — am Ende Das? Nein! Alma hatte ihr ^ einmal auf die Frage, warum kein Bild ilires' Vaters ihre Mädchenzimmer schmücke, erwidert: «Papa behauptete, Photos seien schrecklich. Entweder es läge in der Absicht des Sikenden, sich zu ver chönern, wobei er alle erdenklicwn Gri mo sen schneide, oder es käme bestenfalls zu einem Grinsen beim Ersuchen des Photo graphen: bitte

rannen über ihre erblaßten Wangen. „Bitte, entschuldigen Sie, daß ich Sie unge wollt habe warten lassen.' Gräfin Lndia über schritt die Schwelle. „Der Verwalter' — sie verhielt ihre Rede, um erschreckt zu fragen: „Sie sind unwohl, liebes Kind? — nein, aber Sie weinen, darf ich den Grund wissen?' „Verzeihung, Frau Gräfin! Erinnerung lebte in mir auf beim Anblick jenes Bildes — und bestürmte meine Seele. — Exzellens befahlen mich zu einer Unterredung: es. . Etwas bestürzt wehrte die hohe Dame

die Worte in den Raum. „Und sein Familienname?' „Bon Tandern!' Unwillkürlich fuhr die Hand der Gräfin nach dein Herzen. Sie hatte soeben den Mädchen name vernommen. Diesen hatte sich ihr Gatte öfters auf Reisen beigelegt. „An den ein facheren Namen hängen sich weniger Parasiten als an den Grafentitel, man reift ungenierter', hatte er einst lachend geäußert.. Jede Herzens faser stemmte sich gegen die Vorstellung, ihr Eatte hätte sich einer Handlung schuldig machen können, welche seine Liebe zu ihr hätte

an die Liebe, die sie einst in vollstem Maße besessen, wanken machen. Nicht auf die Dauer auch nur eines Augenblickes, Und dies gesittete Mädchen neben ihr war keiner Schlechtigkeit fähig, das sagte ihr ihre untrügliche Menschenkenntnis. Ihr hochent wickeltes Rechtsbewllßtsein, das immer leben dig iil ihr war. würde sie gerechte Stellung zu dem finden lassen, was sie zu hören bekommen sollte. Das Bild vom Tischchen an sich nehmend, setzte sich die Gräfin auf eines der Sofa. So ruhig

, als sie es ihrer Bewegtheit abringen tonnte, lud sie Celeste ein, Platz zu nehmen und ihr zu erzählen, wie und wann sie Cyrill von Tandern begegnet sei. Dabei hatten sich dis Frauenhände über den kühlen, glatten Nah men gelegt. Gleichsam sclMend. „Wie vom Wunsche beseelt, dem Träger der geistvollen Züge, der in Fernen weilte, wenigstens im Bilde nahe zu sein', so dachte Celeste. Gräfin Lenzfeld-Falkenloh war gewiß ein« geborene von Tandern. Jnfolgedesseir .dli zärtliche Schwester Cyrills. So nur erfaßte daü Mädchen

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Seite 2 von 6
Datum: 02.07.1927
Umfang: 6
aus, und alle diese wut entbrannten Gesichter, diese blitzenden Augen richteten sich empor zu dem Fenster, an welchem man neben ihrem Sohn jetzt das bleiche, stolze, ' liöhmsch lächelnde Antlitz der Gräfin von Sois sons gewahrte. „Seht da. die Giftmischerin. die Mörderin', heulte und schrie die Menge. „Sie hat ihren Mann ermordet! Sie hat ihre Kinder vergiften wollen! Die verfluchte Giftmischern, die Boisin ist ihre Freuivdin. Die Gräfin Soissons ist die Helfershelferin der Voisin gewesen. Sie muß bestrast

werden, wie die Voisin. In die Bastille, die Gräfin Soissons muß in die Bastille'. „Sie muß verbrannt werden, denn sie ist eine Hexe und Giftmischerin!' „Das sind Louvois Kreaturen', rief Olympia. «Er hat das Gesindel hierher geschickt, er hat die Stichworte ausgeteilt, er' — Draußen tobte und heulte die Menge so laut, daß ihr Geschrei die Worte Olympia? übertönte. Auf einmal mitten durch das Geräusch und Ge- brause hindurch vernahm man eine làute gebie terische Stimme, welche Stille gebot. Sosort ver- sluminte

die Menge ihre Flüche.' ihre Verwünschungen gegen die Gräfin auszu brüllen. „Mein Gott', wimmerte der Haushofmeister, „und immer noch kommt die Scharwache nicht zu unserer Hilfe herbei'. „Wir müssen uns also selber helfen', sagte Eugen heiter. „Eilen Sie. Latour, eilen Sie so schnell Sie können durch den Nebenausgang aus die Straße, schließen Sie die Ketten auf, welche die beiden Torflügel zurückhalten, und lassen Sie dieselben ins Schloß fallen!' „Aber gnädiger Herr, der wütende Pöbel

und mit blitzen den Augen und drohender Miene hinunter- schaute auf die Menge, welche jetzt einen Mo ment verstummt war, vielleicht nur. lim Atem zu schöpfen und dann aufs Neue loszubrechen. „Und jetzt bitte ich meine gnädige Mutter um Erlaubnis, mich entfernen zu dürfen', sagt« Eugen ehrfurchtsvoll. Die Gräfin wanidte sich mit vollkommener Ruhe zu ihm hin. obwohl eben wieder dicht neben ihr ein Stein durch die zsrtàhene Fen sterscheibe flog und das Volk wieder laut zu toben begann. „Wohin willst Du gehen

, mein Sohn?' fragte sie. „Ich will der Dienerschaft meine Befehle er teilen, ihnen ihre Posten anweisen und fie mit Schießgewehren versehen'. , „Woher willst Du aber die Gewehre nehmen, mein Sohn?' „Ich selbst habe mir eine kleine Sanrmlung von allen jetzt im Gebrauch befindlichen Schieß gewehren angelegt. Die Waffen sind alle in gu tem Zustande und geladen, ich habe daher nur nötig, sie an die Leute auszuteilen, damit sie davon Gebrauch machen'. „Wahrhaftig', rief die Gräfin lächelnd, „ich fange

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Seite 4 von 6
Datum: 05.03.1926
Umfang: 6
, den 23. Februar und wurde trotz der 41g Spiele am Montag abends beendet. Das Ergebnis der einzelnen Events ist folgendes: I. Offenes Dameneìnzelspiel. Baronin Schnehen schlägt Frau von Sekro- Pitz SI: 1, «A: 2, Frau «Mstein schlägt Gräfin Teschi 21:14, 21:17, «Mrs. Briseoe schlägt Gräfin Desvousseaux 21:6, 21:7, Baronin Schnehen schlägt Gräfin Löwenstein 21:12, 21:12, Mrs. Briscoe schlägt Frau Ullstein 21:16, 21:8. Im Finale schlägt Frau Baronin Schnehen Mrs. Briseoe 21 : IS, 21:12, «so daß Baronin Schnehen

nach «hartem -und glänzendem Kampfe den ersten Preis errang. Die übrigen Preisträgerinnen waren Mrs. Briscoe, Gräfin Löwenstein «und Frau «Ullstein. II. Offenes Herreneinzelspiel: Den Sieg in diesem Event gewann wie vor auszusehen war, der irische «Ping-Pong-Meister Mr. Briscoe. Die «Einzelresultate sind folgende: Dr. Panzer schlägt Baron Klinger 21:11, 21:15, Mr. Briseoe schlägt Dr. von Schützenau 21:4, 21:4, Graf Löwenstein schlägt «Cmnmdt. Ing. Wright 21:6, 21:4, Herr von Sekropitz schlägt Herrn Bourk

Spiele als richtig bemessen bezeichnet werden, so daß für alle Teilnehmer die Chancen des «Gewinnens gleich waren, um fo mehr als die Siegerinnen und Sieger «aus den offenen Spielen im Worgabe- spiel «als Preisträger «ausgeschieden wurden. Die Damenpreise «gewannen: Gräfin Teschi, Gräfin Desrousseaux und Frau von Sekropitz. Die Herrenpreise gewannen !Dr. Sperk, Dr. von Schützenau, Herr Wourk und Herr v. Sekropitz. Unter «den Zuschauern bemerkte man Fürst und Prinzessin Weitersheim, Fürst Salm, Grä

fin Stubenberg,' Gräsin Hoyas, Gräfinnen Sternberg, Graf und Gräfin Palffy, Baron und Baronin Wragda, Baron «und Baronin Gude- nus, Graf Herberstein, Herrn u. Frau v. Wege sack, Signora Segre, Herrn «und Frau Panzer- Vonwiller, Herrn v. Anderlahn, Herrn Präsi dent Dr. Binder, Milizkommandant Tenente Pavesto und verschiedene Offiziere der hiesigen Garnison. Die Tournierleitung lag in den Händen der Herren: P. Eckmayer, Graf Löwenstein, Rittm. Madarasg, Dr. «von Schützenau, Dr. Michel- Weinhart

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Seite 2 von 8
Datum: 29.01.1931
Umfang: 8
von Hillern (21. Fortsetzung) «Ich kümmere mich ja nicht darum, aber was wird denn geschehen?' „Das weiß ich nicht.' „Können uns nicht Unannehmlichkeiten dar aus erwachsen?' „Du wirst doch nicht glauben, daß die Gräfin der wir alles zu verdanken haben, darauf aus gehen wird, uns Verdruß zu bereiten?' ..ìèaiin man wissen, was einer so hochgestell ten und so leidenschaftlicheil Frau in den Sinn tonimi?' »Sie weisz sehr gut. das; wir ihr ganz ergeben sind Wir haben es ihr bewiesen.' „lind rrem, sie hierher

käme?' ,Das eben fürchtet Herr Limmer!' „Sie könnte am Ende die Hilfe der Gendar men >» Anspruch nehmen!' „Kannst Dn Dir die Gräfin vorstellen, wie sie in Begleitung des Gendanneriemachtmeistera hier erscheint, um ihre Tochter zurückzufor dern?' „Erstens haben wir das Fräulein nicht wegge holt, zweitens find wir gerne bereit, es ihr zu rückzugeben.' „Um das handelt es sich nicht.' „Denkst Du einen Augenblick daran, ein Kind !n der Auflehnung gegen die Mutter zu listar celi?' »Ich weiß nicht, wozu

, daß so einfache Leute wie wir, in' eine solche Angelegenheit ein bezogen werden! Es wivd uns nur Unannehm lichkeiten eintragen, aber wir können uns nicht davon zurückziehen.' „Aber, was sagt Herr Limmer eigentlich?' „Er behauptet, daß ihn die Streitigkeiten die ses jungen Mädchens nichts Hümmer», nachdem sie nicht seine Tochter sei.' „Äst das wahr?' „Mein Gott! Es ist möglich.' „Davon hast Du mir nie etwas verraten.' „Wozu hätte ich darüber sprechen sollen? Wir verließen das Haus der Gräfin, nachdem

sie und alles gegeben hatte, um uns hier einzurich ten. Wir halten nichts anderes zu tun, als ihr für ihre Güte dankbar zu sein.' »Ich glaube. Du warst Zeuge bei den Ereig nissen, die das Verschwinden des Grafen zur Folge hatten?' „Ja, ich war bei der Gräfin, als !skch die schrecklichen Dinge abspielten.' „Und was ist eigentlich geschehen?' Vor dem Herd, in dem die Kohlen langsam zu verglimmen begannen, blieben die beiden Leute, ermüdet von der Tagesarbeit und durch die un-vorhergesehenen Schwierigkeiten v. Sor

ge gequält, noch lange beisammen, im Gespräch über vergangeile Zeiten. Die wichtigen Ereignisse, die Fanny andeutete, hatten sich vor sechzehn Iahren abgespielt. Die Gräfin l>att«>. auf mit ibrer kleinen Tockter und cer Dienerschaft auf das Landgut bei Murnau zurückgezogen, und Mar im August, zu der Zeit, wo sie sonst in Baden-Baden war, um den Nen nen beizuwohnen. Der Graf war einer Iagd- àladung seines alten Freunden Oberst Fer- gusson, nach Ungarn gefolgt. Der Oberst war Adjutant des Kaisers

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Seite 2 von 8
Datum: 08.02.1931
Umfang: 8
, stellte sich auf die Füße, nick- ie dem Besitzer der Auermühle höhnisch zu und begab sich ohne sich um die Gräfin zu kümmern, in das anstoßende Zimmer. Als sich Lucie al lein mit dem alten Mann sah, blickte sie ihn noch ein lejjtesmal an, als ob sie sich feine Züge gut einprägen wollte und machte eine graziöse Be wegung. die für einen Gruß gelten tonnte. ..Ich danke Ihnen für alles, was Sie für meine Tochter geian haben!' sagte sie leise. Cr senkte demütig das Haupt und antwortete mit einem Ton

, der nur der Gräfin verständlich war: „Sie haben keine Ursache, mir zu dan ken!' Fanny sah wie betäubt alle ihre Hoffnungen zunichte werden. Sie verstand nicht, was Herr Limmer und die Gräfin miteinander ausge macht hatten, aber sie konnte nicht daran zwei feln, dab Elise geopfert wurde. An ihren Herrn gewendet, sagte sie vorwurfsvoll: „Ist es denn möglich, daß Sie, der die Wold- kapelle auf dem Auerberge vor dem Untergang deivahrten, dieses arme Kind ziehen lassen, 'chne etwas zu feiner Rettung zu tun

zwischen dein offenen Kampf und dem Wunsch, das ruhige Leben, das er gewählt, »veiter zuführen, war gefallen. Langfam näherte er sich dem Fenster, ließ sich in seinem Lehnstuhl sinken und ergriff sein« Pfeife, die frisch gestopft vor ihm auf dem Tisch lag. Er zündet« sie an und mit den Rauch wolken verflogen seine Sorgen. - 6. Kapitel Pfarrer von Poschinger, der den Religions unterricht der jungen Gräfin Elife geleitet. Hat to und später ihr geistlicher Berater geworden lvar, gab sich eines Tages Rechenschaft

, denn er war sehr wohltätig, oder auch der Ge selligkeit. Er trug stets sein ianges, schwarze« Priesterkleid. Er war klein, unscheinbar, und von dunkler Hautfarbe, hatte einen fränkischen Dialekt und hinkte ziemlich ftark infolge einer furchtbaren Mißhandlung, die er von wilden, grausame» Anhänger» des Fetischismus in Afrika erlitten hatte. Seit vielen Iahren ver kehrte er In, Hause der Gräfin und war jeden Aweiten Samstag bei ihr zum Diner geladen. ObwoU er den leichtsinnigen Lebenslvandel der vornehmen Frau ganz offen

tadelte, konnte er sich selbst einer gewissen Bewunderung für ihre leidenschaftliche Natur nicht erwehren. Infolge seiner Rechte auf Elisen? Seelenleben erfreute er sich im Hause eines bedeutenden Einflusses: «ber ohne die kindliche Liebe, mit der ihre Toch ter an dem Priester hing, hatte die Gräfin avohl Mittel gefunden, der Intimität zwischen Elise und den» Pfarrer Grenzen zu fetzen, denn sie scheute seinen klaren Blick und feine Kühn heit. Der einstige Missionär gehörte nicht zu ben schüchternen

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Seite 2 von 8
Datum: 18.03.1931
Umfang: 8
l128). ' Kurmitteilisus M W«. VW. M Roman von Georg von Hill e rn - (63. Fortsetzung) Sie sank vor ihrer Mutter in di« Knie, griff nach deren schönen Händen und trachtet«, sie an ihre Lippen zu ziehen. Die Gräfin aber ent riß sie ihr gewaltsam. „Schweige, Du, beleidigst mich mit Deinen Ratschlägen; anstatt mich zu beruhigen, treibst Du mich zur Verzweiflung. Du mußt Dich Dei nes Einflusses auf den Grafen sehr sicher halten, um Dich in seinem Namen so weit einzulassen, aber dieser Einfluß dürfte

Dir leicht entschlüp- sn. Du kennst die Heftigkeit und den Stolz die- es Mannes nicht.' Elise machte eine abwehrende Bewegung, ihr Antlitz verwandelte sich plötzlich, ein Lächeln trat auf ihren Lippen und lebhaft erwiderte isie: „O, sage' mir nichts Nachteiliges von ihm, Maina, das ist zu früh, erst seit einem Tage be findet er sich in meiner Nähe.' „Du fühlst Dich in der Verfassung, zu scher ten', entgegnete die Gräfin in ärgerlichem Zà „ich mache Dir mein Kompliment, Du verstehst is wahrhaftig

, die ich für Dich hege, werdend ganz bestimmt keine Wandlung erfahrà Ueberdiès denkst Dil gar nicht, was Du sagst, und die Worte, die Dir .auf die. Lippen treten, sind nur die.Folge der Ulizufriedenheit, die Du gegen mich hegst. Ich bitte Dich wegen dieser herzlich um Verzeihung. Mama.' Di« Gräfin verließ ihren Platz. Ihre stei gernde Gereiztheit Mchte es ihr unmöglich, re gungslos zu bleiben. Sie trat vor ihre Tochter hin und sah ihr verächtlich in die Augen. „Schweige, Deine Sanftmut

, unter dem Du-in erster Link 'keidèn würdest. Du verkennst die aufrichtigste'uild-'KrMchste Zu-. iieigung. Du wirst aber doch niemals imstande, sein, diese zu ersticken, und an' dem Tage, an dem Du des Trostes bedürftig' fein wirst, werde ich zur Stelle sein!' Die Gräfin erblaßte, und «s flackerte unstet au? in den Augen. Die Worte der Tochter kla-n- gen ihr im Ohr, als seien sie das Trauergeläut« ihrer Hoffnungen. Sie sah im Geiste Rhoden vor sich, sarkistisch und hohnvoll lachend. Ein Vorgefiihl der Verlassenheit

bemächtigt« stch ihrer. Sie verstand, was Elise prophetisch an deutete. In diesem Augenblick hörte man drei mal hintereinander läuten: bw Gräfin fuhr sich mit dem Taschentuch über die Stirn, auf der kalte Schweißtropfen perltà Di« schön« Frau gab sich all« Mühe, um sich einigermaßen zu fassen. Lor«nz trat «in uno meldete, daß Hochw-ürden von Poschinger anfragen lasse, ob di« Frau Gräfin ihn empfangen woll«. Gräfin Lucie sagt« sich daß er als Abgesand ter komme, daß mail sich in Unterhandlungen einlassen

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Seite 1 von 6
Datum: 14.11.1936
Umfang: 6
- m Minister Ciano und feine Gemahlin mit lau ten Eljen-Rufen begrüßt. Ministerpräsident Da- Myi und Außenminister von Kanya überreichten M Gräfin Ciano Rosengebinde. Dann nahm Grä- B Ciano die Huldigungen einer starken Abord nung der nationalistischen Frauen Ungarns und «»er Gruppe Jungmädchen in ihrer reichen Na- '°'l>ltracht entgegen. Ein Jungmädchen über- mchte der Gräfin einen wunderschönen Feldblu- l»mstrauß. Nach den Vorstellungen begaben sich die Gäste M den Bahnhofsplatz, wo eine Ehrenkompagnie

und die ungarische National- Mne spielte und die Menge in laute Hochrufe Italien, den Duce und Ciano ausbrach. Dann nahm Graf Ciano gemeinsam mit dem Misterpräsidenten Daranyi in einem Auto Platz, iSli? à weiteres Auto mtt Gräfin Ciano und 5 fügten. Die Fahrt ging über die Rakoczy- 'nd den Koerut unter unaufhörlichen Be- ? 'l^ungskundgebungen der die Straße säumen- en Äolksmassen. Dgnn fuhr die Autokolonne über Idei, erhoben sich alle Abgeordneten und veranstalteten eine lebhafte Kundgebung für Italien, den Duce

an der Donau vor, wo die italienischen wohnen werden. Eine unübersehbare Men- P ^°nge hatte sich indessen auf dem weiten à»,davor eingefunden und jubelte den Gästen lick c'^laß zu. Graf und Gräfin Ciano zeigten i.^uf dem Balkon und erwiderten römisch grü- ? ,'.uf. die herzlichen Ovationen. - zahlreiche Aeroplani kreisten im Sonnenschein ! ger Höhe über Budapest. Der Budapester > ar»! übertrüg den Empfang und die groß- U Kundgebung' vor dem Hotel. ' !z» lkk Uhr gab der Außenminister von Kanya ! des Grafen

und der Gräfin Ciano ein H.I'uck' dem alle Mitglieder der ungarischen Gerung beiwohnten. , Im Parlament. Uhr begab sich Minister Ciano in den °,!uentspalast, wo sich im Beisein des Mini- ^ea! sldenten Daranyi und aller Mitglieder der '8 die Abgeordnetenkammer versammelt ste^^ ^ìano wurde am Ehreneingang des Pala- !>°Iie>iMinister Ungarns in Roma und den w- Funktionären der Kammer empfangen. Graf und Gräfin Ciana die Aula betraten, R o m a, 13. November. Die „Tribuna' schreibt unter dem Titel „Hyänen': Uàr

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Seite 4 von 8
Datum: 04.12.1929
Umfang: 8
. Bevor er den spa llisi,: Truppen zu Hilfe eilt, Heiratet der Graf Murillo seine süße Braut und läßt sie auf dem Schlosse. Gleich nach der Heirat eilt der Graf zu seinen Truppen, als auch schon die Avrhut der napoleonischen Truppen das Schloß erreicht. Um ».cht ohne männlichen Schutz zu sein, aibt i>'c sunge Gräfin einen Händler für den Grasen, ihren Gemahl aus. Mit den französischen Trup pen kommt Prinz Stefan und der General Do- sta» am Schlüsse an lind wird vom vermeint lichen Grafen empfangen

. Die beiden Franzosen beginnen sofort, der schöllen jungen Gräfin den Hof zu machen uud wetteifern um ihre Gunst. Ter Graf Murillo kann fern von seiner Zungen Frau nicht leben und kommt, als Bauer oer kleidet, ills Schloß zurück. Cr Wird jedoch ent deckt und wäre ins Gefängnis geworfen wor den, wenn nicht die Gräfin für ihn Fürsprache eingelegt hatte. Abends erzählt die junge Gräfin d e Legende von einer früherei? Besitzerin des Scklosses, die sich einem Hauptmann geschenkt haben sollte, um dei: Gatten

zu retten. Der General möchte des gleichen Glückes teil haftig werde» und dringt nachts in das Schlaf- gcmach der Gräfin, findet sie jedoch in den Ar men des Bauern. Cr zieht sich diskret zurück und träumt, die Gräfin wirklich besessen zu haben. So lebhaft war dieser Traum, dah er vcii der Wirklichkeit fest überzeugt, de» echten Grafen rettet und die Truppen abziehen, zur größten Wut des Prinzen Stefan. D>e beiden Jungvermählten genießen ihr ungetrübtes Ehe glück. — Spielzeiten: 3, 6.30, 8 und 0.30 Uhr

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Seite 3 von 8
Datum: 10.01.1933
Umfang: 8
Rudolf von Sparber. Gràf Pie tro Acquarone, Frau Andreina Criscuolo. Ge neralkonsul Te Martino. Frau Maria Gamucct. Oberst Tao. Pietro Criscuolo, Oberst Càv. Um berto Ferrari, Comm. Amadea Magaldi, Oberst leutnant Gamucci. Oberstleutnant Negroni, Don Benedetto D'Agostino. Graf Vacci di Capaci» Cav. Dr. Giuseppe Solimena, Vberstleütnant Teàrani Fabbri. Zur Linken des Herzogspaares nahmen Platz: Gräfin Dalla Croce di Dojola, S. E. der Korps kommandeur On. Baistroechi. Donna Marta Marziali, Consul Cav

. Francesco Bellini. Grä fin Maddalena Acquatone. General Comm. Salvatore Di Pietro, Frau Bianca Casella, Graf Balbo di Vinadio, Gräfin Elisa'Amigoni, On. Wilhelm von Walther, Frau Maria Olita, Ing. Cav. Uff. Ettore Casella. Oberstleutnant Stefano Pàrrier, Don Luigi Pfeifer. Ado. Dr. Pietro Gorini. Hauptmann Luigi Lusi, Graf Vittorio Balbiano VAramengo. Zum Empfang, der um 22 Uhr begann, hat ten sick) über 300 geladene Gäste eingefunden: die Spitzen der Behörden, die'Aristokratie, Ver treter

der intellektuellen Berufe, der Kunskvelt, Geistlichkeit usw. Ohne uns in Details der Chronik verlieren zu wollen, wollen.wir nà die Eleganz . der Toiletten der Damenwelt hervorheben. ' Größte Bewunderung erregte die Toilette S- kgl. H. der Herzogin: eine, schlichte weiße Robe/mit Hermelinkragen; ihre ^Hofdame Gräfin Dalla Croce di Dojola trug ein perlenfarbiges Kleid mit Marderkragen; Donna Marta. Marziali tMg eine elegante Toilette aus Crepe Mirelle in Lila; Dokna Elvira Baistroechi eine schwarze Samtrobe

mit weißer Garnierung: GrÄfin.Eee- frünz ein wundervolles schwarzes Meid; Gräsin Acquarone eine weiße Seidenrobe': Frau An tonietta Bellini eine azurblaue ànittoilètte: Gräfin Amigoni ein Kleid aus weißem Crèpe: Frau Oberst Criscuolo eine Rosa-Samttoilette usw. , ' - ' kgl. Hoheiten geruhten Cercle zu halten unid zogen zahlreiche -der Anwesenden leutselig ins Gespräch.-- Um 23.30 begaben sich die kgl. Hoheiten, gefolgt, von ihren Gästen in die Säle, In denen mit den 'Savöyer-Waphen reich ge schmückte

Büffets aufgestellt waren. Der Emp fang fand um Mitternacht fein Ende. - Unter den Gästen,- die zum Empfang geladen .waren, befanden sich: S. E. Marziali mit Don na Marta, S. E. Baistroechi mit Donna Elvira, On. Dalla Bona. Consul Cav. Bellini, General Comm. Ferdinando Guanciale. General Comm. Salvatore Di Pietro. Generalkonsul De Marti no. Donna Judith von Seefranz von Thevera- ra geb. Schaler von Szepes. Graf-und Gräfin Acquarone, Graf und Gräfin Amigoni. On. Dr. vpn Walther. Oberst Criscuolo

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