. Alle Männer aber, man kann sagen» ohne Ausnahme, freuen sich an einem lauderei! und gemütlichen Familieiitisch, ohne Aufregung, ohne Streit, mit deutlich wahrnehmbarer.Rück sicht auf ihn, der den ganzen Tag arbeiten muß. damit es den Seinen gut geht. .cuci. Lia prm? Lugen von Lavo^en Historischer Roman von L. Mülzibacb' (186. Fonieizung) ^ i,Sie wissen das?' fragte Eugen erstaunt. «Wer hat es Ihnen gesagt?' „Ein Engel, Freund, der mir die Bella Ve nezia in das Paradies verwandelt, ein Engel
, der mich durch seine Liebe zu dem glücklichsten der Sterblichen gemacht hat. O, Eugen, wenn Sie wüßten, wie glücklich, wie stolz ich bin. Das schönste Weib von Venedig liebt mich. Ich sage Ihnen, sie liebt mich, ach, und es ist für einen -Fürsten so selten, daß er überzeugt sein darf, mir um seiner selbst willen geliebt zu werden. Sie ist unabhängig, sie ist reich, jnng, schön und von vornehmer Geburt, nichts konnte sie be- stimmen, die meine zu werden, nichts als ihre Liebe. Und sie gibt mir den höchsten Beweis
ihrer Liebe, sie verläßt um meinetwillen ihre Heimat, ihr Paradies, die Bella Venezia, sie folgt mir nach München, und ist bereit, schon in einigen Tagen mit mir abzureisen', „Wie? Sie n-ollen Venedig verlassen?' fr Eugen. , „Meine Gemahlin ist erkrankt, und wie die Aerzte meinen, gefährlich. Ich erhielt altern einen Kurier, und der Anstand erfordert, daß ich abreise und nach München gehe. Nun dsn- ken Sie, mein Engel,, die erste, die stolzeste Schönheit von Venedig hat eingewilligt, mich zu begleiten
wieder zu sehen, nicht wahr? Nun hören Sie, Freund, ich will Ihnen etwas sagen, was bis jetzt hier noch niemand weiß, ein Geheimnis, das erst bekannt werden darf, wenn wir Venedig verlassen ha ben. Ich will Ihnen den Namen meiner Ge liebte sagen, es ist die Gräfin Lukretia Canossa. Nun? Sie schreien nicht auf vor Entzücken? Sie fallen mir nicht um den Hals? Sie begreifen nicht?' ' ' , «Ich kenne die Frau Gräfin..nicht', sagte Eugen, »ich kann.daher nicht ermessen —' »Was Sie das angeht, nicht wahr? Herr
machen, sie wird in all ihrer Herrlichkeit sicn der Marchesa zeigen, und der Page, welcher ihre Schlepve trägt, wird natürlich mit ihr in nas Gemach der Marchesa eintreten. Sie, mein lie ber Eugen, Sie werden dieser Page sein'. Eu/ien stieß einen Schrei des Entzückens aus und warf sich dem Kurfürsten in die Arme. „Es war am Nachmittag dieses Tages, als die glänzende Staatsgondel der Gräfin Canossa vor dem Palaste Strozzi anhielt. Die Gräsin, das Antlitz verhüllt von einer Maske, im pracht vollen Kostüm der schönen