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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 07.09.1935
Umfang: 6
vuvttsuL74! non kmono reuci oo?o > vzncmni non ave. vano ìc 5oui5>se zioàne N4ccoon>4.cx7«4 Monopol.««) ii^>.i4no oci Na//aele Laizuni 76 ^ Kornau «1er Lergs Es ist fast wie Heimweh nach dem Dunkel jener Jahre: aus solcher Ferne gesehen, erscheinen ihm die Leiden der Kindheit wie ein Vorspiel zur Weihe seines jetzigen Lebens. Das Bild wird in die Kiste zurückgelegt und ausgeladen, dann fährt man weiter nach Chiavenna. Ruhm? Größe? Rol lende Räder die Straße hinab. Schwere und dich tere Luft, Geruch

; der April war vom Sirokko beherrscht und schwül. Segantini beeilte sich, das Bild zum Largo Cairoti zu schaffen, um es Alberto zu zeigen. Alberto erwartete ihn am Bahnhof und ließ das Bild auf einen offenen Wa gen laden. Sie fuhren vorbei am Festungswall der Porta Nuova, über die Via Solferino und die Via Pontaccio und kamen bald an, Als man das Bild aus der Kiste hob, waren die zwei Freunde entsetzt. Konnte die Luft ihm so geschadet haben? Ja — das Werk schien garstig, furchtbar, grauen Haft

. Sie waren sprachlos: Grubicy beschränkte sich darauf, ein paarmal »Uhm! Uhm!' zu knurren und nervös an seiner Zigarre zu kauen. Als er aber sah, daß dieses Schweigen Segantini noch verzweifelter machte, und daß seine Enttäuschung grenzenlos war, klopfte er ihm auf die Schulter. „Wie willst du es bei solchem Licht beurteilen? Warte bis morgen.' In der Tat stürzte der Träger tags darauf, als er das Bild auspackte, atemlos zum Seiur Alberto. Er solle kommeil und sehen: ein so erschütterndes Bild sei noch nie

dagewesen! Begeisterung und Rührung steckten alle an, die aus der Portierloge kamen und das Bild im Hofe aufgestellt sahen. Dieses hatte bei Tageslicht die überzeugende Kraft seiner Helle wiedergewonnen. Der in die Heimat zurückkehrende Leichenzug wurde noch tragischer durch den glänzenden Hintergrund der Berge, de ren Gletscher schimmerten und die der Schatten der Wolken wie ein Leichentuch bedeckte. Lächelnd empfing Grubicy Segantini, der in übelster Laune aufgestanden war, umarmte ihn, schob

sich in seine Taubheit und fuhr fort, feine kleinen> musikalischen Bilder zu malen, sie mit ästhetischen Erläuterungen und psychologischen Bekenntnissen zu versehen. Als nach seiner Ankunft in Venedig das Bild in die Räumlichkeiten der Ausstellung in den Giar dini getragen würde, durfte er dank einer von Fradeletto und Selvatico erhaltenen Sonderer laubnis der Unterbringung beiwohnen. „Rückkehr ins Vaterland' schien farblos, das Sujet unge eignet, die Technik überholt. Nach einem Rund gang durch die von Künstlern

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 17.08.1935
Umfang: 6
werden, das den Schmerz lindern und in den großen Zu sammenhang des Dasiens stellen soll. Jetzt hat er die große Leinwand vor sich, und noch sind nicht viele Jahre vergangen, seit er mit der Kohle vor der weißen Fläche einer Mauer! stand. Man ist einen schönen Weg aus dem Dun kel gegangen. ' In Drittelhöhe ist das Bild von einer waagrech- ,en Linie durchschnitten, die die drei mächtigsten vorherrschenden Akkorde trennt: Berge, Feld, Himmel. Nun trägt er mit dem Pinsel großem Lichtflecke auf. Cr fühlt, daß die kalte

Mischung per Töne das bewegende Gefühl wiedergibt. Ein Hirt nähert sich ihm: der sieht den Entwurf mit den Umrissen der Kühe, die er so viel« Monate in Ob Hut hatte. „Wie geht es, Gustin?' „Gut, Sciur, gutt' „Gefällt es dir?' „Ich verstehe nichts davon, aber, es gefällt mir!' „Warte, bis das Bild fertig ist.' Hier fällt der Bergzug ab, das Feld endete mit dem zertretenen Rasen, der schon den ersten Frost erlitten hat. Jetzt gilt es, die Grenzen des Him mels anzudeuten. Unterdes schleudert der Abendwind

zu gehorchen. > Die Sonne muß sich in der, Richtung der Grigne neigen, wird mit ihren Strahlen dichtes Gewölk spalten, wird mit einer blaßgoldenen Wirkung von Gegenlicht hervortreten. Von Tag zu Tqg nähert sich das Bild der Vollendung. Es erscheinen aufs Geratewohl verstreute Flecke. Das sind die Kühe, eben die Kühe des Dorfes. Gustino zählt sie; alle sind da. Ein schönes Vermögen haben die Leute von Caglio! Gemalt macht es noch mehr Eindruck! Hole die Wirkung dieser Schatten heraus, Se gantel Vielleicht

! Daß Ihr» Augen nicht müde werden!' » > Er sucht das Grün, preßt die Tube mit Gelb, mischt Grün und Blau, trifft es. Jeden, Tag be reichert er seine Erfahrungen; fühlt, daß di« Tech nik immer sklavischer seinem Willen gehorcht. Das Bild wird von unten.nach oben delichtet: mit an gespannter Kraft bemüht, sich der Maler, einen Augenblick des Lebens festzuhalten. Er hat die Landschaft ein wenig umgeformt, hat die/ Wiese, die sich abschüssig von Santa Valeria her aus dehnt, erweitert, die Gipfel der Berg

, einen Regensonnenschirnl gegen, das. unehrerbjetige Tier. Der Wunsch, das Bild zu sà die Neu- gier: de? Künstlers bezwangen bald seine Müdig keit. Nun stand er wieder aufrecht. Ein Blick auf die Landschaft — — ein Blick aufs Bild. „Esist sehr gut. Sehrgut.' Er tritt einige Schntteizljruck. setzt , sich quf einen der. Steine, die die Grenze zwischen Feld und Feld bezeichnen. Die Vorarbeit für das Bild ist beendet, und einzelne Teile vollkommen ausgearbeitet.' Die zwei Wirk lichkeiten, die innere der Empfindung

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 21.09.1935
Umfang: 6
-3 Gesucht Milano, kleinen herrschaftlichen Haushalt, tüchtiges Alleinmädchen, hohen Lohn, gute Be handlung. Zeugnisse und Bild einsenden. Eintritt sofort. Scherer, Milano, Via Piccinni 5. A Gesucht wird Mädchen, 16—20 Jahre, für Kind. Angebote an Via CastelMareccio 2,1. Stock. B Ve?K«kie«iene5 Studenten(innen) werden in Kost und Wohnung genommen. Adresse „1S75' Unione Pubblicità Bolzano B 9e5«kä/i/i«iieI Reue, moderne Chromungsanstalt, Versilbern, Vernickeln usw., Garage Touring, Bolzano. B Nasse Mauern

und billigsten durch eine „Kleine Anzeige' in der „Alpenzeitung'. 6aià L7 Kornau cler öerge An einem Mittag im Spätsommer 1890 traf die unerwartet eintretende Bice den traum verlorenen Giovanni vor dem Bild „Vergehen' an. ..Was hast du?' „Mir scheint, ich habe nicht mehr Zeit genug, mein Wert zu vollenden. Mein Stolz wird be straft.' „Was bildest du dir ein? Du hast fast ein gan zes Jahr vor dir.' „Sind wir Herren der Zeit? Hör! Im Halb schlaf war mir, als sähe ich das Bild meines eige nen Begräbnisses

für die Zukunft wurde unaufhörlich gesprochen. Die Damen saßen vor dem Stickrahmen/ die Jun ge» lernten mit .Professor Boldoni Latein , und Griechisch. Gigetta Grubicy und Bianca Segantini gingen mit Baba in die Berge, um die letzten Blumen und Preiselbeeren zu suchen. Ausführ liche Gespräche entwickelten sich vor dein „Sei» betitelten Bild, dem größten Mittelstück des Tch' tychons. Das linke Flügelbild, das „Werden war beendet, das rechte „Vergehen', kaum cl> angedeutet. Das „Sein' setzte sich aus zwei

Z» sammengefügten Ansichten zusammen, der Vord^ grund stellte Maloja dar und der Hintergcu»' sollte ebenfalls naturgetreu, den Gipfel des Schal bergs zeigen. Die große Leinwand war in große Kiste gesperrt, die ihm als Nahmen diw' und zum Schutz gegen die Unbilden der Witten»'! mit einem Deckel versehen war. Das Bild einige Schritte von der Villa' entfernt aufgesw' und sollte von dort zum Schafberg befördert we' den. Dort hinauf führte zwischen rauhem Geste» ein Fußpfad, gesäumt von farblosem Gras »»^ Flechten

. Am Ende des Pfades sah nwn Hirten seine Kühe vor sich hintreiben, in der W>',° führte eine Frau, etwas gebeugt, eine Kuh E Kalb. Die wirkliche Landschaft hatte sich im Ee>! und durch die Kunst des Malers verändert: ^ bicy bemühte sich, sie im Bild wieder zu erkenne» und dann erzählte er: , „Kannst du.dich erinnern, wie du w VerduM die „Einsegnung der Schafe' und die „Frühmei^ nach der Natur gemalt hast und wie die Leute au dem'Künstlerklub sich wunderten, auf beiden ^ dern eine herrliche Barocktreppe

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Seite 8 von 8
Datum: 18.08.1935
Umfang: 8
und bauscht auch den Saum der zerknitterten Jacke. Segantini scheint die Worte der Bergpredigt vor sich hinzumurmeln. „Der Ruhm', sagt Vittore Grubicy, während er auf den Maler zugeht und ihn umarmt, „dein Ruhm muß hier beginnen.' Er deutete auf das Bild und küßt Segantini. „Wir haben schon mit Quadrelli gesprochen. Quadrelli will deine Büsts modellieren.' „So', sagt Segantini und wirft sich in die Brust „das scheint mir eine natürliche Pose.' „Der Ruhm!' „Moos braucht man! MoosI Du brauchst

, wird „An der Barre' beendet sein und den Abschnitt Brianza in Segantinis Kunst und Leben abschließen. Lebt wohl, Pian d'Erba, wilde Hügelreihe, Spiegel stiller Seen und Auen. Sonnenbestrahlten Felder, an den milden Abhang des Hügels ge schmiegt, Weingärten, von plumpen Maulbeerge strüpp und rauschenden euch gelebt hat, bewahrt euer Bild, wie das Antlitz lieber Freunde. .Die trüben Tage drückender Not und wankender Zu versicht sind zerronnen, unvergessen aber bleiben die heiteren Morgenröten, die freundlichen Däm

merungen, die friedlichen Nächte. Dörfer, in denen die Spinnerinnen singen und die Drehorgel spielen, lebt wohl. Hinter der Zy presse, wie um eine stille, warnende Gottheit, la gern sich Dörfer und Höfe, die andere Leiden und Freuden in sich schließen, in denen die Leute ein schlafen und nicht merken, daß andere fortziehen und nicht wiederkommen. Lebt wohl, Carlinett de la Madonna, Martina, Fusi, Antonio Ricco, in der Erinnerung verknüpft mit den Mühsalen des Tages. Das Bild der teuren Plätze

er das große Bild vollendet und! sich eine Zeitlang mit Bice in Mailand aufgehal«. ten hatte, .machten sie sich ohne Eile auf den Weg^ entschlossen, einen neuen passenden Aufenthaltsort zu suchen. Noch höher. !cr>AieMinMte!''Nàn^MreràM hach der Schweiz war Liviano, das sich längs der Land' straße achtzehnhundert Meter lang hinziehende Dorf in einer breiten Bergmulde. Die Ankunst des rußigen, schwarzbärtigen Segantini l»it einem schonen ,blonden Geschöpf erregte im Dorf grcszes Aufsehen. E? war Sonnabend

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